Leben lassen... von Elemmiire (Kurzgeschichten Sammlung) ================================================================================ Mondsichel ---------- Die silberne Mondsichel stand hoch am Himmel und schaffte es nicht wirklich die Dunkelheit zu vertreiben. Einsam stand ich im wehenden Gras, nur mit einem dünnen Kleid bekleidet und ließ meine verschwitzte Haut von dem recht kühlen Wind verwöhnen. Ein Albtraum hatte mich mitten in der Nacht aus meinem Zimmer getrieben und hierher gebracht. Mein Blick war in den Himmel gerichtet. Die Sterne hatten mich schon immer mit ihrem sanften und doch klaren Licht gefangen genommen... mich beruhigt. Ich musste mich nicht umdrehen, spürte dich einfach, warum wusste ich schon lange nicht mehr. Erst als du dich ins hohe Gras fallen ließt, wandte ich meinen Blick zu dir. Ein flüchtiger Augenkontakt genügt, wir waren aus dem gleichen Grund hier. Unsichtbare Ketten liegen auf mir, du hältst meine Seele gefangen, doch mein Körper ist schon längst an jemand andres verkauft. Du nahmst meine Hand vorsichtig in deine, betrachtetest sie fasziniert und zogst mich schließlich zu dir hinunter. Sanft lehnte ich mich an dich und atmete deinen frischen Duft ein, er erinnerte mich an eine Meeresbriese. Der Wind trug eine leise Melodie zu mir herüber, meine Augen geschlossen lauschte ich diesem Lied. Es erzählte von der Natur, von fremden Völkern und Herren mit ihren Sklaven. War ich ein Sklave? Meine Augen öffneten sich wieder. Dein Blick lag unergründlich auf mir. Und wenn schon... es störte mich nicht, solange ich dein Sklave bin. Kurz lächelst du mich an, so verloren und doch gehört mir dieses Lächeln. Tränen steigen in meinen Augen auf, ich bin glücklich egal wie viele Ketten du mir anlegst. Das kalte Eisen bohrt sich in mein Fleisch, doch gehöre ich dir. Flüchtig streichle ich über deine Wange, küsse dich. Du lächelst nicht, warum? Auf mir bricht eine Welle von Schmerz und Kummer ein. Die Freudentränen wandeln sich in Schmerzenstränen um, leise wimmre ich. Du küsst mir die Tränen weg, hältst mich fest umschlungen und flüsterst mir verführerische Worte ins Ohr. Ein Ort für uns allein, weit weg von hier. Dort wo ich dich mit niemanden teilen muss, wo kein Kummer mein Herz betrübt. Kennst du solch einen Ort? Ich spüre, wie du weinst... wenn nicht außen, dann doch innen. Noch enger drückst du mich an dich. Willst du das wir eins werden... verschmelzen? Unsre Seelen sind zusammen, hauche ich. ~Ende~ Ich will leben Nur für mich Sehe so gerne die Sonne aufgehen Ich will leben Nur für dich Deinen sanften Atem auf meiner Haut Ich will leben Nur für dich und mich Kann deine Hand in meiner spüren Ich will leben Nur für mich Denn die Freiheit ruft nach mir Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)