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Meteor Garden

von

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Der Beginn der Freundschaften

Ran schaute mit großen Augen auf das Baumhaus, das ihr Vater für sie gebaut hat. Der Ginkgo auf dessen Zweigen das Baumhaus gebaut wurde, war beinahe so groß wie ihr Haus und stand schon viele Jahre in dem Garten.

„Tja Mausebein, jetzt hast du dein Baumhaus. Ich hoffe, du wirst viel Spaß damit haben und viele Abenteuer erleben“, meinte Kogoro liebevoll und strich seiner Tochter über die Haare.

Sie wurde rot vor Freude und umarmte sein Bein so fest sie konnte. Es war das tollste und beste Baumhaus der ganzen Welt!
 

Direkt nebenan bei ihren Nachbarn fand eine kleine Teezeremonie statt. Im Gegensatz zu den Moris, die ein eher bescheidenes Leben führten und ihrem Lebensunterhalt verdienten, indem sie ihr kleines Restaurant betrieben, war die Familie Miyano sehr wohlhabend. Sie war eine der reichsten Familien in Japan, aber sie waren freundlich und keineswegs hochmütig oder arrogant.
 

Während Ran in ihrem Baumhaus spielte und so tat, als wäre es eine Burg, die sie vor einem Drachen verteidigen musste, sah im Nachbargarten die Tochter des Hauses nicht sehr glücklich aus. Die ganzen erwachsenen Menschen redeten über so langweilige Sachen und keiner wollte mit ihr spielen.

Genervt ging das Mädchen in den Garten und hörte kurz darauf die Stimme eines Mädchens.

„Flieg weg du böser Drache, sonst werde ich dich mit meinem Schwert besiegen.“

Neugierig ging sie zu der Hecke, die an dem Nachbarsgarten grenzte und konnte durch eine kleine Lücke in den anderen Garten spähen.

Sie sah eine kleine Schaukel und einen Sandkasten und einen großen Baum, in dem ein Baumhaus war. Aus dem Fenster des Baumhauses sah ein Mädchen und rief. „Ich verteidige die Burg mit all meiner Kraft. Kein Drache wird sie mir wegnehmen!“

Oh toll, sie wollte auch mitspielen. Das war viel besser als drin Tee zu trinken. Das Mädchen suchte nach einer größeren Lücke und fand tatsächlich eine. Sie quetschte sich durch die Hecke und stand nun im Garten des anderen Mädchens.

Diese sah sie verwirrt an und fragte. „Wer bist du?“

„Ich bin Shiho und wer bist du?“

„Ich heiße Ran.“

„Darf ich mir dir mitspielen?“, fragte Shiho.

Ein Lächeln bereitete sich auf Rans Gesicht aus und sie nickte begeistert.

„Ich spiele gerade Burg verteidigen gegen einen Drachen aber wir können auch was anderes spielen.“

„Nein ich mag Drachen und auch Burgen“, meinte Shiho grinsend und rannte zu der Leiter, die nach oben zum Baumhaus führte.

Beide Mädchen kicherten vergnügt und spielten weiter.
 

Eine Stunde später bemerkten Shihos Eltern das Verschwinden ihrer Tochter. Sofort machten sie sich auf die Suche nach ihr und waren erstaunt, als sie ihre Stimme aus dem Nachbarsgarten hörten. Sie gingen wieder ins Haus in den dritten Stock und sahen aus dem Fenster. Als sie sahen, wie Shiho mit einem Mädchen in deren Sandkasten spielte, waren sie erleichtert. Sie beobachteten die beiden eine Weile und beschlossen dann rüberzugehen, um Shiho zu holen.
 

„Das ist ein Zitronenkuchen“, sagte die siebenjährige Mori und zeigte auf den Sandkuchen, den sie gerade gemacht hatte.

Shiho war ebenfalls dabei etwas zu machen und sagte. „Das ist Kaviar.“

„Was ist Kaviar?“, fragte Ran neugierig.

„Keine Ahnung aber meine Eltern und deren Freunde essen das oft. Ich finde aber, dass es ekelig aussieht“, gestand die siebenjährige Miyano und beide kicherten.
 

„Ran Schatz ist die kleine Shiho bei dir?“, fragte Eri als sie aus dem Haus kam und sich nach ihrer Tochter umsah. Als sie die Kinder im Sandkasten erblickte, war sie erleichtert.

„Sie ist hier Frau Miyano“, rief Eri und Elena Miyano trat heraus.

„Shiho mein Liebling du darfst nicht einfach so das Grundstück verlassen, wir haben uns Sorgen gemacht“, sagte Elena mit leicht strenger Tonlage.

Shiho senkte den Kopf. „Tut mir leid Mama, aber mir war so langweilig und dann habe ich Ran und ihr Baumhaus gesehen und wollte unbedingt mitspielen.“

Elena lächelte die kleine Mori an. „Danke das Shiho mit dir spielen durfte, aber jetzt muss sie wieder mit nach drüben kommen.“

„Darf sie denn bald wieder zum Spielen kommen?“, fragte Ran mit großen Augen.

„Bestimmt lässt sich das Einrichten.“

Atsushi Miyano betrat nun ebenfalls den kleinen Garten der Moris dicht gefolgt von Kogoro.

„Also wenn es Ihnen nichts ausmacht, könnte Shiho noch eine Weile hierbleiben und mit ihrer Tochter spielen“, sagte Atsushi zu Kogoro.

„Diese Teezeremonien sind für Shiho ziemlich langweilig und ich denke es wäre besser, wenn sie noch eine Weile mit ihrer Tochter spielen könnte. Wäre Ihnen das Recht Herr Mori?“

„Meinetwegen gerne. Wenn Shiho möchte kann sie bei uns Abendessen, das heißt wenn es Ihnen recht ist, Herr Miyano“, erwiderte Kogoro höflich.

Elenas Mann sah sie fragend an. „Was meinst du Schatz. Lassen wir Shiho noch eine Weile hier spielen und holen sie nach dem Abendessen wieder ab?“

Elena überlegte nicht lange und nickte zustimmend.
 

Shiho und Ran waren sehr glücklich über diese Entscheidung und winkten Shihos Eltern, als diese wieder nach nebenan gingen.

Die beiden spielten noch zwei Stunden miteinander, bis Eri die Kinder rein rief da das Abendessen fertig war. Es gab Oyakodon ein Einfaches Essen, das es oft bei den Moris gab. Shiho war einfache Hausmannskost nicht gewöhnt da ein fünf Sterne Koch täglich die unglaublichsten Gerichte zauberte. Die meisten Sachen davon waren auch lecker aber das, was Eri hier auf den Tisch brachte, war wirklich superlecker.
 

Es schmeckte der kleinen Miyano so gut, dass sie nach einem Nachschlag fragte und diesen auch bekam. Nach den Essen gingen die beiden Mädchen in Rans Kinderzimmer, um dort noch zu spielen.

Eri und Kogoro freuten sich das sich die beiden Mädchen angefreundet hatten, aber sie glaubten auch dass die Eltern von Shiho nicht so begeistert davon waren.

Immerhin gehörten die Miyanos zu den reichsten Familien in Japan. Und die Moris waren gerade Mal in der Mittelschicht. Es machte Kogoro und Eri nichts aus keinen teuren Klamotten, teure Autos oder das teuerste Essen zu haben. Die waren glücklich über das, was sie hatten, und wollten gar keinen großen Lebensstil. Sie waren als Familie glücklich.
 

Es klingelte und Kogoro öffnete die Tür.

Atsushi stand dahinter und lächelte. „Ich möchte Shiho abholen es hat etwas länger gedauert.“

„Natürlich, kommen Sie rein“, meinte Kogoro und machte Platz.

Shihos Vater betrat das Haus und ließ sich erstmal ins Wohnzimmer führen. Das hatte er vorhin nur kurz gesehen aber jetzt bei genauerem Hinsehen war es zwar sehr viel kleiner aber auch sehr viel gemütlicher.

„Die Mädchen spielen in Rans Zimmer. Meine Frau wird sie holen. Darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?“, meinte Kogoro höflich.

„Hätten Sie ein Bier? Nach diesem ganzen Tee brauche ich einen anderen Geschmack im Mund“, lachte Atsushi.

„Ja aber es ist nur Kirin Ichiban Shibori. Sie sind wahrscheinlich besseres Bier gewöhnt“, entschuldige sich der ältere Mori.

„Ach das ist doch ein tolles Bier. Wissen Sie was, ich habe immer ein paar Flaschen davon in unserer Bar, denn von meinen Freunden und Partnern bin ich der Einzige der das ab und zu trinkt. Manchmal brauche ich das als Ausgleich zum Wein oder Champagner‘‘, grinste das Oberhaupt der Miyano Familie.

„Na dann‘‘, sagte Kogoro amüsiert und stellte ihm ein Bier und ein Glas hin.

„Ach lassen Sie das Glas weg, wir müssen nicht so förmlich sein.‘‘

Das überraschte Kogoro etwas, vielleicht waren die Miyanos doch nicht ganz so wie er und seine Frau dachten.
 

„Ich mag dein Zimmer‘‘, sagte Shiho als sie mit Ran auf dem Boden saß und mit dem kleinen Puppenhaus spielten. Rans Zimmer war bei weitem nicht so groß wie ihr eigenes, aber es war hübsch eingerichtet und sehr gemütlich.

„Danke. Denkst du wir können öfters zusammenspielen?‘‘, fragte Ran und setzte ihre Puppe auf einen kleinen Stuhl.

„Bestimmt, ich werde Papa sagen das ich öfters mit dir spielen will. Weißt du die anderen Kinder sind so langweilig. Die Jungs wollen immer nur Videospiele spielen und die Mädchen immer nur Teekränzchen. Sowas wie in deinem Baumhaus will keiner spielen und das finde ich doof‘‘, erklärte die kleine Miyano und setzte ihre Puppe auch auf einen Stuhl.

„Hast du viele Freunde?‘‘

„Eigentlich nicht. Die einzigen die ich als Freunde bezeichne sind Shin, Kai, Heiji und Mako.‘‘

„Oh Okay.‘‘

„Und du hast du viele Freunde?‘‘, wollte Shiho wissen.

Ran zuckte die schultern. „Ich spiele manchmal mit meinen Klassenkameradinnen aber so richtig befreundet sind wir eigentlich nicht.‘‘

„Dann sind wir beide ab jetzt Freundinnen‘‘, erklärte Shiho erfreut. „Du bist ab jetzt meine neue beste Freundin und ich deine, einverstanden.‘‘

Die kleine Mori nickte glücklich. Sie hatte eine beste Freundin wie wundervoll.
 

Fast jeden Tag spielten die beiden Mädchen nun zusammen. Entweder bei den Moris oder bei den Miyanos. Elena fand Ran entzückend und war froh, dass ihre Tochter eine gute Freundin in der Nachbars Tochter gefunden zu haben. Dabei war sie zunächst verwundert gewesen das ihre Tochter sich die kleine Ran als Freundin ausgesucht hat. Immerhin gab es noch die Mädchen aus ihrem Freundeskreis mit denen Shiho immer gespielt hat, aber scheinbar empfand Shiho mehr Sympathie für die kleine Mori. Elena und Atsushi war es egal das Rans Eltern nicht zu den wohlhabenden Familien gehörten. Das spielte in dieser Sache keine Rolle, denn den beiden Mädchen war es auch egal wer mehr Geld hatte und wer nicht. Sie spielten miteinander, hatten spaß und waren glücklich, so wie es sein sollte. Warum sollten die Eltern dann etwas dagegen haben oder das Unterbinden.
 

Einige Wochen waren vergangen und heute spielten die Mädchen bei Shiho da ihre Eltern ein paar Freunde und Partner eingeladen hatten und Rans Eltern im Restaurant arbeiteten. Mit dabei deren Kinder die Ran jetzt kennenlernen würde.

„Was wenn sie mich nicht mögen‘‘, flüsterte die kleine Mori ängstlich. „Das werden sie und wenn nicht dann werde ich nie wieder mit ihnen spielen‘‘, meinte Shiho umarmte ihre beste Freundin.

„Komm wir gehen nach draußen. Shin und die anderen werden bestimmt Videospiele spielen wollen.‘‘

„Okay.‘‘

Die beiden Mädchen verzogen sich in den großen Garten der Miyanos und gingen zu Shihos Spielecke. Hier gab es eine Rutsche, einen Sandkasten, ein Spielhaus und ein Klettergerüst. Nur eine Schaukel fehlte, aber das war nicht schlimm, da Ran ja eine hatte.

Fröhlich lachend spielten die beiden, während sich die Erwachsenen drinnen unterhielten.
 

„Wer ist denn das Mädchen bei Shiho? Ich habe sie noch nie gesehen‘‘, meinte Yukiko Kudo neugierig und sah aus dem Fenster des Wohnzimmers runter.

„Das ist Ran Mori, sie ist die Tochter unserer Nachbarn und Shiho hat sich vor einiger Zeit mit ihr angefreundet‘‘, meinte Elena lächelnd.

„Mori? Kenn ich nicht‘‘, meinte Heizo Hattori grübelnd.

„Kogoro Mori und seine Frau Eri besitzen ein kleines Restaurant ganz in der Nähe. Sie gehören nicht unseren Kreisen an sind aber sehr nett und anständige Leute und die beiden Mädchen mögen sich sehr‘‘, erklärte Elena und ließ den Tee bringen.

„Oh wie schön, ich finde es wunderbar, wenn solche Freundschaften entstehen‘‘, meinte Chikage Kuroba erfreut. „In diesem Alter ist es den Kindern völlig egal wer aus welcher sozialen Schicht kommt. Und ich bin mir sicher das beide von dieser Freundschaft profitieren werden.‘‘

„Inwiefern?‘‘, fragte Toichi Kuruba seine Frau.

„Das liegt doch auf der Hand‘‘, meinte Shizuka Hattori. „Beide kommen aus verschiedenen Sozialen schichten und beide wissen Dinge, die die andere nicht weiß. Daher werden sie voneinander lernen und sich so gegenseitig Sachen beibringen, die sie so nicht lernen würden.‘‘

„Das stimmt. So eine Freundschaft ist sehr wertvoll. Shiho lernt das die kleinen Dinge genauso wichtig sind wie die großen und Ran lernt durch Shiho mehr Selbstbewusstsein und aus ihrem Schneckenhaus rauszukommen‘‘, erwiderte Elena grinsend. „Ich denke nämlich das wir Shiho ziemlich verwöhnen und der Umgang mit einem normalen Kind wird ihr guttun. Und Ran ist ein wirklich süßes, höfliches guterzogenes Mädchen. Und ihre Eltern sind hartarbeitende liebevolle Menschen.‘‘

„Dann solltet ihr sie beim nächsten Mal einladen‘‘, meinte Yusaku Kudo. „Ich würde sie wirklich gerne kennen lernen.‘‘

„Ich auch‘‘, sagte Kenji Kyokoku. „Und ich möchte gerne ihr Restaurant ausprobieren. Bestimmt wird da die gute alte Hausmannkost zubereitet, wie es damals bei meiner Oma war.‘‘

Die anderen lachten und unterhielten sich weiter.
 

Währenddessen bei den Mädchen.
 

Die beiden waren so mit ihrem Spiel vertieft, das sie nicht mitbekamen, dass sie Gesellschaft kriegten.

„Hey Shiho wer ist das?‘‘, fragte einer der vier Jungs, die in den Garten gekommen waren.

Shiho sah von ihrem gemeinsamen Spiel mit Ran auf und stellte sie einander vor.

„Darf ich euch meine beste Freundin Ran Mori verstellen‘‘, sagte Shiho fröhlich.

Die Jungs sahen die junge Mori skeptisch an. „Ich bin Shinichi Kudo‘‘, sagte der Junge der gelangweilt aussah.

„Ich bin Heiji Hattori‘‘, stellte sich der Junge mit Cappy vor.

„Mein Name ist Kaito Kuroba‘‘, sagte der Junge mit dem verstrubelten Haar.

„Und mich nennt man Maktoto Kyogoku‘‘, meinte der Junge mit der Brille.

„Hi‘‘, meinte Ran schüchtern.

„Die geht aber nicht auf unsere Schule‘‘, meinte Kaito und zeigte das die kleine Mori. „Auf welche Schule gehst du?‘‘

„Auf die Teitan Grundschule.‘‘

„Das ist eine Schule für Kinder, die kein Geld haben‘‘, sagte Heiji und rümpfte die Nase. „Mit so einer will ich nicht spielen.‘‘

„Ich auch nicht‘‘, meinte Makoto kopfschüttelnd.

„Hey!‘‘, rief Shiho sauer und stand auf. „Wieso wollt ihr nicht mit Ran spielen sie ist total nett und meine Freundin!‘‘

„Ihre Eltern haben bestimmt kein Geld und kein großes Haus. Mit so einer wollen wir nicht spielen‘‘, erwiderte Shinichi.

Ran kamen die Tränen. Das war so gemein von den Jungs!

„Komm Shiho wir gehen rein und spielen zusammen‘‘, meinte Kaito zu der jungen Miyano.

„Nein!‘‘, rief Shiho und stellte sich wütend vor den vieren hin. „Ran ist meine beste Freundin und es ist mir egal ob sie Geld hat oder nicht. Ich mag sie so wie sie ist und wenn ihr nicht mit ihr spielen wollt, dann werde ich auch nicht mehr mit euch spielen!‘‘

Die Jungs sahen sie erschrocken an, während Shiho sich umdrehte Ran an die Hand nahm und mit ihr nach drinnen ging. „Komm wir spielen in meinem Zimmer weiter ohne die doofen Jungs!‘‘

Ran folgte ihr und warf den Jungs einen Blick zu. Sie sahen nicht sehr glücklich aus.
 

Eine Stunde war vergangen und die beiden spielten in Shihos Zimmer Höhle des Drachen. Dafür hatten sie aus Shihos Decke eine kleine Höhle gebaut, in der ein furchtbarer Drache saß, der das Gold beschütze, was die beiden Mädchen haben wollten. Ran hatte einen Buntstift in der Hand tat so, als wäre das ihr Schwert, während Shiho ihre Kuscheltiere in den Händen hielt, die als Bomben dienten.

„Sei leise der Drache schläft‘‘, flüsterte Ran und krabbelte leise zur Höhle.

„Ich werde gleich eine Bombe werfen dann muss er rauskommen‘‘, erwiderte Shiho genauso leise und hielt ihr Stofftier bereit.

Gerade als es interessant wurde klopfte es an der Tür.

„Oh Mann. Ja bitte‘‘, rief die kleine Miyano genervt.

Die Tür öffnete sich und die Jungs kamen mit hängenden Köpfen herein.

„Was wollt ihr?‘‘

„Uns entschuldigen‘‘, sagte Shinichi und blickte Ran an.

Dann sagten alle. „Tut uns leid, was wir zu dir gesagt haben. Dürfen wir mit euch mitspielen?‘‘

Ran war froh über die Entschuldigung und nickte. „Meinetwegen gerne. Wir spielen Drache in der Höhle.‘‘

„Warum entschuldigt ihr euch auf einmal?‘‘, fragte Shiho misstrauisch.

„Weil wir weiterhin mit dir spielen wollen und wenn sie deine Freundin ist, dann ist sie ab jetzt auch unsere Freundin‘‘, meinte Kaito überreichte Ran eine kleine gelbe Rose.

„Oh danke‘‘, sagte Ran und freute sich sehr darüber.

„Ist das wirklich okay Ran‘‘, wollte die junge Miyano wissen.

„Ja sie haben sich entschuldigt und damit ist die Sache erledigt‘‘, meinte die junge Mori lächelnd.

„Okay dann schlage ich vor wir fangen von vorne an zu spielen und bauen eine bessere Höhle für den Drachen‘‘, rief Shiho begeistert. Die Jungs und Ran nickten und gemeinsam bauten sie eine bessere Höhle und hatten viel Spaß bei dem Spiel.
 

Irgendwann stießen sie die Tür auf und rannten schreiend nach unten in den Garten. „Los der Drache entkommt uns!‘‘, schrie Makoto und rannte als erster runter, dicht gefolgt von den anderen.

Die Eltern der Kinder zuckten bei dem Lärm zusammen und sahen aus dem Fenster. „Mensch die scheinen ja viel Spaß zu haben. Was Spielen sie denn da?‘‘, fragte Chikage.

„Drache in der Höhle. Ran und Shihio spielen gerne Spiele, wo ein Drache vorkommt‘‘, meinte Elena grinsend. ,,Die beiden haben viel Fantasie und scheinbar haben sie die Jungs damit angesteckt.‘‘

„Das finde ich prima! Shinichi liest oder spielt mit seinem Gameboy. Es schadet ihm nicht, wenn er seine eigene Fantasie mal anregt‘‘, meinte Yukiko erfreut.

Die Erwachsenen sahen den Kindern beim Spielen und Toben zu und waren glücklich ihre glücklichen Kinder zu sehen.

Unerfreutes Wiedersehen

„Nummer 6 und 8 für Tisch 4 und Nummer 13 für Tisch 7“, bestellte Kazuha die gewünschten Gerichte in der Küche.

„Kommt sofort“, sagte Ran und zauberte die gewünschten Gerichte am Herd.

Seit ungefähr zwei Jahren war sie nun die Geschäftsführerin des Restaurants ihrer Familie. Seitdem Tod ihres Vaters, um genau zu sein. Und sie arbeitete wirklich hart, um das Restaurant am Laufen zu halten.
 

Ohne ihre Mutter und ihre beste Freundin Kazuha wäre ihr das wahrscheinlich nicht gelungen. Die drei waren seit Jahren ein eingespieltes Team. Während Ran als Chefköchin in der Küche das Sagen hatte, war Eri für die Buchhaltung und das Begrüßen der Gäste zuständig und Kazuha war als Bedienung eine Klasse für sich.

Als Kogoro noch lebte war die Aufteilung natürlich anders gewesen. Damals hatten er und Eri sich in der Küche und beim Bedienen abgewechselt und als Ran älter war hatte sie im Restaurant viel geholfen. Nach ihrem Studium hatte sie dann ganz im Restaurant angefangen zu arbeiten und ihre Eltern hatten ihr alles beigebracht, was sie wissen musste.
 

Dieses Wissen war heute Goldwert und Ran war froh, dass ihre Eltern ihr so viel gezeigt hatten. Und sie war ihrer besten Freundin auch dankbar, dass diese hier mit arbeitete.

Ran hatte Kazuha im zweiten Studienjahr kennen gelernt und beide hatten sich sofort verstanden. Die junge Toyama wusste damals nicht, was sie aus ihrem Leben machen sollte, während die junge Mori genau wusste, wohin ihr weg sie führen würde. Sie würde ihr Studium in Lebensmittelmanagement abschließen und dann im Restaurant ihrer Familie arbeiten und das irgendwann mal übernehmen. Damals wusste sie nicht, dass die Übernahme so baldig sein würde.
 

Kazuha hatte sich nach langem Überlegen dazu entschlossen Ernährungswissenschaften zu studieren und ihr eigentliches Studium Lehramt aufzugeben, nachdem sie im Restaurant von Rans Familie essen war. Seitdem waren die beiden Frauen immer zusammen und machten großartige Arbeit.

Das Restaurant Shiawasena Onaka, was so viel hieß wie - glücklicher Bauch - war in den letzten Jahren sehr beliebt geworden.

Nach einem heftigen Sturm vor fünf Jahren waren Eri und Kogoro gezwungen ihr Restaurant kurzzeitig zu schließen und sich ein neues Gebäude zu suchen, da das Gebäude von dem Sturm zu viele Schäden erlitten hatte. Ein Glück, das damals an der Hauptstraße ein leeres Geschäft stand, was die beiden kauften, um hier ihr Restaurant neu aufleben zu lassen.

Seitdem es an der Hauptstraße eröffnet wurde, kamen viel mehr Kunden was gut für den Umsatz war.
 

Um zwanzig Uhr wurde das Restaurant geschlossen. Die letzten Gäste hatten sich verabschiedet und die drei Frauen machen sich ans Putzen und Aufräumen.

Ran übernahm komplett die Küche, während sich Eri und Kazuha den Rest teilten. Eri säuberte die Tische und Stühle und Kazuha saugte und wischte den Boden.

Eine Stunde später waren die drei fertig und machten Feierabend.

Morgen war das Restaurant geschlossen da morgen der Markt war und Ran neue Lebensmittels kaufen musste. Kazuha begleitete sie regelmäßig während Eri sich zuhause entspannte.

Vor drei Jahren wurde bei Eri Arthritis diagnostiziert, weshalb sie nicht mehr so arbeiten konnte wie bisher. Das und Kogoros plötzlicher Herzinfarkt, der seinen Tod zur Folge hatte, waren schlimme Schläge für die Familie gewesen. Aber sie hatten es überwunden und würden auch alles weitere schaffen.
 

„Ach Ran mir fällt gerade was ein“, rief Eri die sich erstmal setzten musste. Ran die jetzt fertig in der Küche war kam raus und wischte sich die Hände an einem Tuch ab.

„Was denn Mama?“, fragte die hübsche Mori und ging zu ihrer Mutter.

„Am Wochenende findet doch das Hanami und ich wurde gefragt, ob wir eventuell etwas für das große Picknick zubereiten könnten. Was ist ganz egal.“

„Ah okay. Hmm Mal überlegen“, brummte Ran nachdenklich und legte die Stirn in Falten.

„Wie wäre es mit Reisbällchen und Kirschblüten Kekse? Wir haben schließlich die Backformen dafür und Reisbällchen sind schnell und einfach zubereitet“, meinte Kazuha und nahm neben Eri Platz.

„Klingt gut. Du und Mama ihr könnt die Kekse machen und ich mache die Reisbällchen. Das kriegen wir hin“, meinte die hübsche Köchin zustimmend.
 

Das Hanami fest begann Punkt zwölf Uhr am Freitag und das große Picknick wurde von den meisten Gästen freudig erwartet. Neben Shiawasena Onaka hatten noch andere Restaurants und Imbisse Speisen und Getränke beigetragen, sodass viele Gäste des Festes auf ihre Kosten kamen.

Ran und Kazuha waren noch im Restaurant und würden erst nach Feierabend zum Fest gehen, um sich die Kirschblüten im Licht anzusehen.

Eri war beim Fest anwesend, um beim Picknick zu helfen und natürlich, um das Fest zu genießen.
 

Als der Abend kam und die Lichter an den Bäumen angemacht wurden kamen endlich die beiden jungen Frauen.

„Da seid ihr ja“, meinte Eri und machte den beiden Platz damit sie sich mit auf die Bank setzen konnten.

„Es war ziemlich viel los“, meinte die junge Toyama und setzte sich. „Aber wenigstens sind wir pünktlich zu den Lichtern da.“

„Das stimmt. Übrigens Ran die Miyanos sind auch hier. Sei bitte sie nett und begrüße sie, wenn du sie siehst“, bar Eri ihre Tochter. Diese nickte lächelnd. Sie mochte Elena und Atsushi und plauderte auch gerne mit den beiden.

„Ich gehe mir etwas zu trinken holen“, meinte Ran und sah ihre Mutter und beste Freundin fragend an. „Wollt ihr auch was?“

„Wasser bitte.“

„Ich auch.“

„Kommt sofort“, sagte Ran und ging, um einen Getränkestand zu suchen. Die meisten Stände servierten alkoholisches und nur weniger sie Softdrinks.
 

Die hübsche Brünette Mori lief ein bisschen herum und fand den gesuchten stand, als sie gerufen wurde.

„Oh mein Gott Ran bist du das?!“

Bei dem klang dieser Stimme blieb Ran wie angewurzelt stehen und drehte sich langsam um. Das konnte nur eine Einbildung sein. Niemals konnte das möglich sein!

Als sie sich umgedreht hatte, blickte Ran der Person in die Augen, die sie in ihrem Leben nie wieder Begegnen wollte.

Shiho Miyano. Sie sah umwerfend aus. Noch schöner als früher. Ihre rotbraunen Haare glänzten gepflegt, ihr Körper war eindeutig der einer Frau und ihr Outfit wie immer perfekt zusammengestellt.
 

„Oh Gott es ist so schön dich wieder zu sehen! Du siehst toll aus“, rief Shiho außer sich vor Freude über ihr Wiedersehen und kam auf Ran zu gerannt. Sie zog die überraschte Mori in eine Umarmung und plapperte drauf los.

„Wir haben uns ewig nicht gesehen! Wie lange ist das jetzt her? Acht, neun Jahre? Aber egal weißt du ich bin wieder nach Japan gezogen, um Papa in der Firma zu assistieren. Also werden wir uns jetzt wieder öfter sehen!“, erzählte Shiho und merkte nicht das Ran sich versteifte und versuchte Distanz zu wahren.

Gerade als sie etwas erwidern wollte, kamen vier attraktive Männer zu den beiden geschlendert.

Rans Augen weiteten sich. Shinichi, Heiji, Kaito und Makoto. Sie waren wieder hier.

Auch die Jungs hatten sich kaum verändert und dann wieder doch. Sie waren alle groß, sehr attraktiv und hatten die jungenhaften Gesichtszüge längst verloren. Stattdessen sahen sie sehr männlich und erwachsen aus. Das Einzige, was sich nicht geändert hatte war das Heiji immer noch eine Cappy trug und Makoto eine Brille.
 

„Ran? Ran Mori? Wow dich hätte ich nicht erkannt wenn Shiho nicht wie wild geschrien hätte“, gab Heiji zu und musterte die junge Frau.

Auch die anderen drei ließen ihre Blicke über Ran schweifen und mussten zugeben das sie nichts mehr mit dem Mädchen von damals gemeinsam hatte. Außer natürlich das Haar und Augenfarbe. Sie war eindeutig an den richtigen Stellen gewachsen.
 

Ran sah die vier Männer schweigend an. Auch sie wollte die junge Mori eigentlich nie wieder sehen.

„Wir haben uns viel zu erzählen. Komm mit zu meinen Eltern dann können wir richtig Quatschen“, meinte die junge Miyano lächelnd.

„Sorry meine Mutter und beste Freundin warten auf mich und ihr Wasser. Vielleicht ein andermal“, blockte Ran ab und ging ohne ein weiteres Wort weg.

Shiho und die Männer sahen ihr fragend an.

„Kam mir das nur so vor oder war Ran sehr kühl?“, fragte Kaito und kratze sich am Kopf.

„Mir kam das auch so vor“, meinte Makoto.

„Naja wir haben uns seit Jahren nicht mehr gesehen oder gesprochen da ist es ja nicht verwunderlich, wenn sie uns nicht um den Hals fällt“, bemerkte Shinichi schulterzuckend.

Shiho warf den Männern einen Blick zu.

„Ach ich Wette sie ist nur müde. Mein Vater hat uns ja erzählt das Ran das Restaurant ihrer Familie übernommen hat und damit auch die Verantwortung. Wenn wir sie das nächste Mal sehen, sieht das alles anders aus.“
 

„Was ist denn mit dir passiert?“, fragte Kazuha als Ran die Getränke brachte.

„Hast du einen Geist gesehen?“

„Schlimmer“, erwiderte die hübsche Mori und sah ihre beste Freundin verwirrt an.

„Meine Vergangenheit.“

Vergangenheit

„Würdest du das noch einmal wiederholen“, sagte Kazuha als sie in Rans Wohnung waren. Sie hatten das Hanami Fest verlassen und waren nun bei der jungen Mori zuhause. Die achtundzwanzig Jährige wohnte schon lange nicht mehr im Haus ihrer Eltern. Eri hatte das Haus nach dem Tod ihres Mannes verkaufen wollen, aber sie hat es nicht übers Herz gebracht.
 

Für Eri war das Haus eigentlich zu groß, aber es war voll abgezahlt und zur Miete wollte sie auch nicht wohnen. Und Ran würde das Haus eines Tages erben und vielleicht selbst drin wohnen.
 

„Du warst bis nach deinem Schulabschluss mit Shiho Miyano befreundet? Und sie war sogar deine Beste Freundin? Und seit zehn Jahren habt ihr keinen Kontakt mehr? Was ist passiert hat sie dir den Freund ausgespannt oder warum ging eure Freundschaft in die Brüche?“, wollte Kazuha wissen.

Die hübsche Restaurantbesitzerin seufzte. „Ich mache uns einen Tee. Dann erzähle ich dir, was du wissen musst.“

Als beide am Küchentisch saßen mit einer dampfenden Tasse Tee auf dem Tisch. „Das war so“, begann Ran und dachte an eine längst vergangene Zeit zurück.
 

Rückblick

10 Jahre zuvor
 

„Also das Flugzeug landet um halb drei nachmittags am John F. Kennedy international Airport. Ich werde dich abholen und dann fahren wir zuerst in mein Apartment und ich zeige dir schonmal ein wenig von der Umgebung. Das wird der Wahnsinn“, erklang Shihos helle Stimme aus dem Handy.

„Ich freue mich auch schon“, meinte Ran und das tat sie wirklich. Es war das erste Mal, das sie ins Ausland reiste und dann auch noch nach Amerika! Das war sooo cool und aufregend.

Vor einigen Wochen hatten Ran und ihre Freunde ihren Schulabschluss gemacht und Shiho war zusammen mit den Jungs nach Amerika gegangen, um dort zu studieren. Das hatten ihre Eltern so gewollt. Ran blieb in Japan und würde hier ihr Studium beginnen. Für ein Studium in Amerika war sie nicht qualifiziert und auch nicht reich genug.

Aber das störte sie nicht, wenigstens konnte sie ihre beste Freundin vor Studium beginn besuchen. Sie hatte extra für die einwöchige Reise gespart und viele Schichten im Restaurant gearbeitet.
 

Kogoro und Eri hatten Ran zum Schulabschluss ein gebrauchtes Auto gekauft was zwar schon viele Jahre auf den Buckel hatte, aber es fuhr noch eins A und würde für die nächsten zwei Jahre reichen. Außerdem hatten sie ihrer Tochter die Hälfte des Flugtickets bezahlt. Sie wussten das Ran wahrscheinlich nicht viele Gelegenheiten haben würde, um so weit zu reisen, deshalb wollten sie das sie die Reise antrat.
 

Ran war ihren Eltern sehr dankbar dafür und freute sich New York kennen zu lernen. Gut in einer Woche konnte man nicht viel kennenlernen, aber es gab einige Dinge, die sie auf jeden Fall sehen wollte. Die Gelegenheit würde so bald nicht mehr kommen.
 

Die Tage vergingen und schließlich war es so weit. Eri und Kogoro brachten ihre Tochter zum Flughafen. Der Flug ging mitten in der Nacht, deshalb waren alle sehr müde, als sie beim Flughafen ankamen. In ungefähr zwölf Stunden war sie in New York bei ihrer besten Freundin. Sie hatte Shiho und die Jungs die letzten Wochen vermisst.

Zwar schrieben sie alle in einem gemeinsamen Chat, aber es war halt nicht das gleiche wie sich zu sehen.
 

Die junge Schülerin verabschiedete sich von ihren Eltern als es los ging.

„Pass auf dich auf und Grüße Shiho von uns. Und ein kleines Souvenir aus New York wäre schön“, sagte Eri und drückte ihre Tochter an sich. Diese erwiderte die Umarmung. „Mach ich. Und ihr zwei arbeitet nicht zu hart.“

„Also die eine Woche werden wir auch ohne dich schaffen. Außerdem haben wir in der Woche vor das Restaurant an zwei Tagen zu schließen, um selbst etwas zu unternehmen. Also mach dir keine Sorgen“, bemerkte Kogoro und strich seinem Mausebein über die Wange.

„Okay Paps. Ich muss jetzt ich melde mich, sobald ich gelandet bin“, sagte Ran und warf ihren Eltern eine Kusshand zu.
 

Der Flug war angenehm und Ran war erstaunt, wie gut das Essen schmeckte. Es war kein Vergleich zum Essen im Restaurant, aber es war lecker. Im Flugzeug vertrieb sie sich die Zeit mit dösen und Musik hören. Hin und wieder sah sie aus dem Fenster und beobachtete die Wolken.
 

Nach zwölf Stunden landete das Flugzeug in New York. Ran war froh sich endlich wieder bewegen zu können. Die meisten Zeit zu sitzen, fiel ihr schon immer schwer. Der Flughafen war riesig und Ran konnte kaum glauben das sie wirklich hier war.

Nachdem sie ihr Gepäck geholt hatte, sah sie sich nach Shiho um. Scheinbar verspätete sie sich, aber das war okay. Hier in New York lief es anders als in Tokio und sie wusste das der Verkehr oft stockte.
 

Gemächlich verließ sie den Flughafen und war begeistert. Sie war in Amerika! Auch wenn es nur eine Woche war, es war einfach ein Traum.
 

Ran suchte sich eine Bank, auf die sie sich setzten, konnte und holte ihr Handy aus der Tasche. Eine Nachricht von Shiho hatte sie bisher nicht bekommen. Die letzte war vor vier Tagen gewesen.

Hey ich bin schon gelandet und warte vor dem Flughafen :-)
 

Als sie eine halbe Stunde später immer noch wartete und Shiho auch nicht auf Anrufe reagierte dachte sie das sie wahrscheinlich in ihrem Apartment war und wohl unter der Dusche stand oder sich die Haare föhnte. Also beschloss sie zum Apartment zu fahren.
 

Sie hob eine Hand als sie ein Taxi sah und das Auto hielt neben ihr an.

„Zur 432 Park Avenue bitte“, sagte sie auf Englisch und der Taxifahrer fuhr los.

Es dauerte etwas, bis sie da waren, aber nachdem sie endlich ihr Ziel erreicht hatten und Ran dem Taxifahrer ein Trinkgeld gegeben hatte, stieg sie aus und sah hoch. Das Gebäude war riesig. Shiho hatte wahnsinniges Glück.
 

Sie betrat das Gebäude und begrüßte den Portier. Dieser erwiderte freundlich den Gruß und wandte sich seiner Arbeit zu.

Ran lief zu den Fahrstühlen, stieg in einen hinein und drücke auf das 37. Stockwerk. Die Türen schlossen sich und es ging nach oben.

Als sie im Stockwerk ankam, brauchte sie etwas, bis sie die Wohnung von Shiho fand. Wohnung 384. Sie klingelte und wartete dann. Sie klingelte erneut und wartete. Immer noch kam niemand an die Tür. Dann klopfte sie ein paar Mal aber die Tür blieb verschlossen.
 

Die junge Frau nahm erneut ihr Handy und versuchte Shiho anzurufen aber kein Erfolg.

Dann ging sie social Media und klickte auf Shihos Instagram Profil und was sie dort sah, verschlug Ran die Sprache.

Shiho war mit den Jungs und einer gewissen Sonoko auf den Malediven!

Die sechs hatten vor einer Stunde Fotos vom Strand gepostet, wo sie sich Drinks schmecken ließen.

Diese Sonoko war auf jedem Foto dabei und ein Hashtag von Shiho ließ Ran schwer schlucken.
 

#mitmeinerbestenfreundinamstrandchillen
 

Als Ran dann in den gemeinsamen Chat rein sah erkannte sie das Shiho nicht mehr drin war genauso wie die Jungs. Entweder hatten alle eine neue Nummer oder sie hatten Ran blockiert.

Tränen sammelten sich in Rans Augen und sie ging niedergeschlagen zum Fahrstuhl. Was sollte sie jetzt machen? Sie konnte noch nicht zurück nach Japan fliegen, denn die Tickets waren zu teuer.

Also blieb ihr nur nach einer anderen Übernachtungsmöglichkeit Ausschau zu halten.
 

Als sie das Gebäude verlassen hatte, suchte sie sich ein Plätzchen, wo sie kurz durchatmen konnte. Dann gab sie in ihrem Handy günstige Hotels und Pensionen ein und fand ein Hotel ganz in der Nähe. Sofort machte sie sich dahin auf und Gott sei Dank hatten sie ein Zimmer für die Woche frei.
 

Abend saß sie dann auf ihrem Bett und starrte auf die Fotos. Alle waren vergnügt und hatten Spaß. Und sie hatten Ran vergessen. Warum hatte Shiho ihr nicht geschrieben, dass es mit dem Besuch nichts wird? Ran hätte es doch verstanden. Aber stattdessen hatte Shiho ihre beste Freundin gegen eine andere eingetauscht.
 

Rückblende ende
 

Kazuha war sprachlos – zunächst. Aber es dauerte nicht lange bis sich eine dicke Wut falte auf ihrer Stirn bildete und sie rot anlief.

„Das ist ja wohl nicht wahr! Das ist ja wohl das allerletzte! Sie haben dich echt vergessen? Und du bist eine Woche allein in New York gewesen? Haben die sich danach noch Mal bei dir gemeldet?“

„Ja ich war allein in New York und hab versucht das Beste daraus zu machen. Ich hab mir ein paar Sehenswürdigkeiten angesehen und nach einer Woche bin ich wieder nach Hause geflogen. Und nein keiner von ihnen hat sich bei mir gemeldet. Ich habe zwei Wochen gewartet und dann habe ich alle bei Instagram, Facebook und Twitter gelöscht“, meinte Ran und nippte an ihrem Tee.

„Was haben deine Eltern dazu gesagt? Dein Vater muss doch höllisch sauer gewesen sein.“

Die hübsche Mori nickte. „Paps wollte zu den Miyanos um ihnen davon zu erzählen aber Mama und ich haben ihn davon abgehalten. Elena und Atsushi hätten eh nichts machen können.“

„Unfassbar, also ich verstehe, warum du die nicht mehr sehen willst, und ich verspreche dir das ich niemals so zu dir sein werde. Und ich werde dich gegen alles und jeden verteidigen auch gegen diese reichen, arroganten, eingebildeten, verwöhnten Schnösel“, meinte Kazuha und legte ihre Hand auf Rans. Diese lächelte ihre beste Freundin dankbar an. „Ich danke dir.“

Ansage

Die nächsten Tage versuchte Ran nicht an Shiho und die anderen zu denken, was ihr auch gut gelang. Die Arbeit im Restaurant ließ ihr eh keine Zeit zum Grübeln und so vergaß sie eine Weile diese Begegnung. Zumindest bis Shiho und die Jungs eines Abends im Restaurant auftauchten.

„Wow es hat sich kaum verändert. Naja gut, der Standort aber vom Einrichtungsstil her kaum“, meinte Shiho kaum das sie und die anderen das Restaurant betreten hatten.

Kazuha und Eri sahen zu ihnen und die ältere Mori flüsterte. „Das sind Shiho und die Jungs.“

„Das ist sie? Na, warte wenn die auch nur falsch blinzelt, dann nehme ich sie auseinander“, brummte Kazuha was Eri lächeln ließ. Die junge Toyama war einfach eine tolle Frau und Freundin.

Die attraktive Mori lief zu den fünfen rüber.

„Guten Abend Shiho. Wir haben uns lange nicht mehr gesehen“, begrüßte Eri die Nachbarstochter lächelnd. Auch wenn sich die junge Frau damals scheußlich gegenüber ihrer Tochter verhalten hatte, so war sie jetzt Kundin und Eri würde sie sich so behandeln.

Die junge Miyano sah Eri groß an. „Oh mein Gott Eri! Du siehst ja wundervoll aus!“

Sie umarmte die ältere Frau herzlich was diese geduldig ertrug.

Die Männer begrüßten Eri ebenfalls höflich und Eri führte die Freunde zu einem Tisch.

„Ich bringe euch gleich die Speisekarten. Was möchtet ihr trinken?“, erkundigte sie sich.

„Wir nehmen Wasser. Morgen nehmen wir an Meetings Teil und da dürfen wir uns heute nicht die Nase begießen“, meinte Makoto grinsend.

„Kommt sofort.“
 

Während die fünf sich über das morgige Meeting unterhielten kam Kazuha mit dem bestellten Wasser und Eri mit den Speisekarten.

„Na hallo, ein neues Gesicht“, bemerkte Heiji und musterte die junge Frau genau.

Kazuha verdrehte die Augen und stellte die Gläser auf den Tisch.

„Wer bist du?“, fragte Shiho neugierig.

„Kazuha“, kam die schlichte Antwort. „Schaut euch in Ruhe die Karten an. Ich komme gleich wieder damit ihr bestellen könnt.“

Die hübsche Toyama ging zum nächsten Tisch und Eri ging zum Eingang, um die nächsten Gäste zu empfangen.
 

„Also einiges auf der Karte ist neu. Aber es hört sich sehr lecker an. Vor allem die Nachspeisen“, meinte Kaito und studierte die Desserts genau. Er hatte eine Schwäche für dafür.

„Stimmt ich denke ich nehme die Gemüseplatte mit Reis“, meinte die junge Miyano.

„Also ich brauche Fleisch. Ich nehme Yakitori“, meinte der attraktive Hattori.

„Oh das klingt auch gut. Warum nehmen wir die nicht alle. Wenn wir ein großes plattes Yakitori nehmen, mit Reisund extra Gemüse“, meinte Makoto und richtete seine Brille.

Alle waren damit einverstanden und bekamen bei den Gedanken an die Spieße schon Hunger.
 

„Ran sie sind hier“, zischte Kazuha, als sie die Küche betrat.

„Wer?“, fragte die junge Mori, während sie das nächste Gericht zubereitete. Heute war wieder volles Haus und sie hatte einiges zu tun. Manchmal überlegte sie, ob sie nicht einen Hilfskoch einstellen sollte. Zumindest an den Wochenenden und Feiertagen.

„Shiho und die anderen. Soll ich sie in die Wüste schicken?“

Ran hielt einen Moment inne, bevor sie sich zu ihrer besten Freundin drehte. „Nein du wirst nichts dergleichen machen. Sie sind Gäste und damit sind wir verpflichtet nett und höflich zu sein. Und das beinhaltet keine Morddrohungen, keine Beleidigungen und keine – ihr reichen Ärsche könnt mich Mal – Blicke, klar?“

Kazuha gab ein „Pah.“ Von sich und verschwand wieder nach draußen.
 

Ran seufzte und konzentrierte sich wieder auf die Zubereitung des Essens. Ihr war es egal ob die hier waren. Sie hatte eh keine Zeit und blieb eh in der Küche.
 

„Habt ihr euch entschieden?“, wollte dir junge Toyama wissen und versuchte dabei so freundlich wie möglich zu sein.

„Wir nehmen die große Yakitori Platte mit extra Gemüse und Reis“, bestellte Shinichi der bis dato sehr ruhig gewesen war.

„In Ordnung.“ Als Kazuha Anstalten machte wieder zu gehen hielt Shiho sie auf.

„Wie lange arbeitest du schon hier?“

„Einige Jahre“, meinte die Angesprochene ausweichend.

„Ist Ran in der Küche? Könnte sie kurz rauskommen?“

„Das geht nicht. Ran muss schließlich die Gerichte zubereiten. Wenn ihr Wünsche habt richtet sie bitte an mich oder Eri“, meinte Kazuha ein wenig genervt und ging.

Eingebildete Kuh, sie glaubte wohl nur weil sie Shiho Miyano war, würde Ran springen, wenn sie es wollte. Das konnte sie knicken.
 

„Ich glaube diese Kazuha kann uns nicht leiden“, meinte Kaito und nahm sein Wasserglas in die Hand.

„Ja sie ist irgendwie komisch. Aber ich frage mich warum. Wir kennen sie ja nicht“, meinte Shiho stirnrunzelnd.

„Ich finde sie süß. Vielleicht Frage ich dir nach einem Date“, bemerkte Heiji und sah zu der jungen Frau rüber die gerade ein Gericht für einen Gast holte.

„Ich denke das wird Momiji nicht freue schließlich ist sie seit Jahren hinter dir her“, meinte Shinichi gelassen.

„Und? Ich bin an ihr nicht interessiert. Auch wenn unsere Eltern für eine Hochzeit sind es ist meine Entscheidung und Momiji ist definitiv nicht die richtige Frau für mich.“

„Das kann ich gut verstehen. Wenn man die richtige Frau trifft, dann weiß man es. Als ich Sonoko zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich gleich sie ist meine Traumfrau“, meinte Makoto verträumt.

„Und die arme wartet immer noch auf einen Heiratsantrag. Wie lange willst du eigentlich noch warten?“, wollte Kaito wissen.

Makoto wurde etwas rot. „Ich hätte ihr gerne längst einen Antrag gemacht aber ihre Mutter ist nicht so leicht zu überzeugen und die Meinung ihrer Eltern ist mir wichtig.“

„Verstehe ich total. Als ich anfing mit Aoko auszugehen da waren ihre Eltern auch nicht begeistert. Mittlerweile kann mich ihr Vater etwas besser leiden, aber vorher war es echt ein Kampf“, seufzte Kaito und dachte an seine wunderschöne Freundin, die bald ebenfalls nach Japan kommen würde.

„Ich fand es komisch das deine Eltern nichts gegen eure Beziehung hatten aber ihre. Schließlich bist du derjenige mit dem Geld und sie kommt aus einer weniger gutgestellten Familie. Normalerweise sind doch immer die reichen Eltern gegen so eine Beziehung“, meinte der junge Kudo nachdenklich.

„Meine Eltern sind nicht so streng, was das angeht. Meine Mutter stammt auch aus einer nicht so vermögenden Familie und trotzdem haben sie und mein Vater geheiratet. Sie mögen Aoko sehr gerne und wenn es nach meiner Mutter geht, wäre Aoko längst meine Frau. Aber ihre Eltern haben bedenken. Schließlich würde Aoko in meine Familie einheiraten und müsste sich ein bisschen umstellen was bestimmte Dinge angeht. Ihre Eltern haben Angst das Aokos Träume und Wünsche auf der Strecke bleiben, wenn sie mich heiratet“, erklärte der attraktive Kuroba.

Das ergab irgendwie Sinn. Aoko hatte ihr Studium in Sozialpädagogik erfolgreich abgeschlossen und arbeitete als Erzieherin in einem Kindergarten. Die liebte ihren Job und wollte ihn nicht aufgeben, aber das würde sie müssen wenn sie Kaito heiraten würde denn als eine Kuroba musste sie den Platz neben ihres Mannes einnehmen und ihm in der Firma zur Seite stehen. Für einen anderen Beruf blieb da keine Zeit. Deshalb war Aoko sehr vorsichtig, was ihre Beziehung zu Kaito anging. Sie liebte ihn wollte aber unabhängig bleiben und nicht wie eine Puppe behandelt werden.
 

„Hier euer Essen“, sagte Eri und stellte das gewünschte Gericht auf den Tisch.

Es sah köstlich aus und duftete herrlich.

„Wow wie lecker das aussieht!“, meinte die junge Miyano und ihr lief das Wasser im Mund zusammen.

Aber auch den Männern erging es so.

„Guten Appetit“, wünschte die ältere Mori und ging weiter.

Die Spieße waren einfach superlecker und das Gemüse war ein Genuss.

„Jetzt weiß ich wieder, wie sehr ich diese Art von Essen vermisst habe“, meinte Heiji und stöhnte genussvoll.

„Ich sag es dir, am liebsten würde ich die ganze Karte bestellen und essen“, kaute Kaito genauso begeistert.
 

„Schatz, kannst du mal kurz rauskommen? Shiho möchte mit dir reden“, meinte Eri eine halbe Stunde später ins Ran seufzte. „Ich koche gerade. Sag ihr, wenn sie was von mir will, soll sie kommen bevor das Restaurant offen ist.“

„Ich übernehme kurz die Küche. Es scheint wichtig zu sein. Geh einfach hin und hör dir an was sie zu sagen hat.“

Die jüngere Mori war nicht begeistert ließ sich aber breitschlagen und verließ die Küche.

Als sie nach vorne trat begrüßte sie die Gäste mit einem freundlichen Lächeln und marschierte direkt zu den Tisch ihrer ehemaligen besten Freunden.
 

„Hey was gibt’s. Ich muss gleich wieder in die Küche“, meinte Ran knapp und tippte ungeduldig mit den Schuh auf dem Boden.

Shinichi musterte Ran. Sie sah in ihrer Kochuniform wirklich gut aus. Die weiße Hose stand ihr sehr gut und das weiße Hemd ließ ihren Oberkörper gut zur Geltung bringen. Die Mütze war ein bisschen gewöhnungsbedürftig, aber die musste sie tragen ebenso wie das Haarnetz das darunter Hervorlugte.

„Ich wollte dich fragen, ob du nächstes Wochenende auch zur Grillparty meine Eltern kommst. Deine Mutter ist natürlich auch eingeladen“, sagte Shiho lächelnd.

„Das geht nicht ich muss arbeiten aber meine Mom kann vorbeikommen“, lehnte Ran ab.

„Aber du bist doch früher immer zu den Grillpartys gekommen. Wir hatten immer viel Spaß zusammen und wir könnten über alte Zeiten quatschen.“

„Das war früher der Fall, als ich noch Schülerin war, heute bin ich Geschäftsfrau und habe keine Zeit dafür. Außerdem habe ich kein Interesse über alte Zeiten zu reden. Lassen wir vergangenes einfach bleiben“, sagte die junge Mori mit einer Kälte in der Stimme.

„Aber ich dachte das wird lustig. Schließlich sind wir ja alle Freunde und können uns an gemeinsame Zeiten erinnern.“

Ran biss sich auf die Lippen und warf die junge Erbin einen Blick zu, der ihr durch Mark und Bein ging.

„Wir sind schon lange keine Freunde mehr“, meinte Ran leise. „Und ich möchte auch nicht mehr an gemeinsame Zeiten denken oder erinnert werden, also bitte erspart mir das. Schönen Abend noch.“

Sie verschwand wieder in die Küche und ließ eine verwirrte Shiho zurück.

„Was war das denn? Wieso hat Ran sowas gesagt?“

„Keine Ahnung, aber sie schien sauer zu sein“, meinte Makoto nachdenklich.

„Aber warum sollte sie sauer sein. Wir haben ihr doch nichts getan. Und wir hatten jahrelang keinen Kontakt also hat sie keinen Grund auf uns wütend zu sein“, empörte sich Kaito.

Shinichi hatte Ran genau beobachtet und kam zu dem Schluss, dass da etwas war, was die fünf übersahen. Ran war damals nicht so gewesen. Ohne Grund war sie nicht so. Aber was war es?

Der Auftrag

Ein paar Tage später besuchte Ran ihre Mutter zuhause, um ihr beim Putzen zu helfen. Ran übernahm die Fenster und die Fußböden und Eri putze Staub. Die hübsche Mori tat das gerne, denn sie war in diesem Haus aufgewachsen und wollte nicht, dass es dreckig war. Außerdem kümmerte sie sich um die Instandhaltung des Hauses. Letztes Jahr hatte sie dafür gesorgt, dass ein neues Dach draufkam. Und dieses Jahr waren neue Fenster dran.
 

Während Ran das Wohnzimmerfenster säuberte sah sie zu ihrem Baumhaus. Es war immer noch da und wurde von Ran und Eri instandgehalten. Vielleicht spielten eines Tages Rans Kinder darin.

Eine Erinnerung kam in ihr hoch.
 

Die zehnjährige Ran saß in ihrem Baumhaus und wartete auf ihre beste Freundin. Shiho hatte heute Reitunterricht und kam daher später nach Haus. Seit ungefähr einem Jahr nahm sie Reitunterricht und Ran war ein wenig neidisch. Sie hätte auch gerne Reitunterricht gehabt aber ihre Eltern konnten sich das nicht leisten da es ein sehr teurer Reiterhof war. Aber sie hatten ihr Versprochen das Ran in zwei Monaten bei einem Bekannten von Kogoro auf den Ponys reiten durfte. Kogoros Freund betrieb einen Bauernhof und die Familie Mori würde da nächsten Monat einige Tage hinfahren.
 

Die junge Mori ließ ihre Beine baumeln und hing ihren Gedanken nach als Shiho durch die Hecke zu ihr rüberkam.

„Hey wie war dein Reitunterricht? Komm rauf und erzähl mir alles“, rief Ran, aber Shiho schüttelte den Kopf.

„Ich bin zu alt, um in einem Baumhaus zu spielen oder zu sitzen“, sagte die zehnjährige Miyano und schüttelte den Kopf. „Schau mal ich habe eine Zeitschrift ausgeliehen bekommen von Rika. Lass sie uns zusammen angucken.“

Ran nickte und kam von dem Baumhaus runter. Sie fand es schade, dass Shiho nicht mit hochkommen wollte. Ran selbst fand sich nicht zu alt darauf zu klettern.
 

Shiho setzte sich mit Ran auf die Gartenstühle und zeigte ihr die Teenie-Zeitschrift Bravo Girls.

„Was steht denn da so drin?“, fragte Ran, als sie das Abbild eines Mädchens sah, das eine Kaugummiblase machte und frech grinste.

„Da stehen voll die coolen Sachen drin. Tolle Frisuren und schmink Tipps. Und wie man erfährt ob der Junge, den man mag, einen auch mag“, berichtete Shiho und schlug die erste Seite auf.
 

Die brünette Mori fand das nicht so interessant, aber sie wollte das nicht sagen also sah sie sich geduldig die Zeitschrift an und schlug anschließend vor mit den Fahrrädern zum Eisladen zu fahren. Damit war Shiho einverstanden und die beiden holten ihre Räder.
 

„Schatz? Ich werde nicht zur Grillparty der Miyanos gehen“, sagte Eri, als sie ins Wohnzimmer kam.

Überrascht sah Ran ihre Mutter an. „Warum nicht, du gehst doch jedes Jahr hin.“

„Ja ich bin immer mit deinem Vater hingegangen und auch nach seinem Tod war ich immer da. Wir haben das gemacht, weil es unsere Nachbarn sind und wir ein freundschaftliches Verhältnis zu ihnen wollten. Aber nachdem das damals mit Shiho war, wollten dein Vater und ich nicht mehr zu ihnen gehen. Aber du meintest wir müssen hingehen, weil sie nichts mit dem Verhalten von Shiho zu tun haben. Aber weißt du was? Sie haben Mitschuld an Shihos verhalten, denn wenn sie Shiho besser erzogen hätten, wäre das damals in Amerika nicht passiert“, meinte Eri energisch. „Dein Vater und ich haben uns damals nicht eingemischt auf deinen Wunsch hin. Und sie haben niemals etwas zu dem Vorfall gesagt. Aber jetzt habe ich genug. Ich möchte nicht mit Leuten zusammen essen und auf Friede Freude Eierkuchen machen, die dich damals so verletzt haben. Und mit einer Shiho die es nicht mal für nötig hält sich für damals zu entschuldigen, möchte ich auch nichts zu tun haben.“
 

Die jüngere Mori ging zu ihrer Mutter und umarmte sie. „Danke Mama. Aber du weißt das ich das nie von dir erwarten oder Verlangen würde.“

„Ich weiß aber jetzt wo Shiho wieder da ist werde ich nicht mehr still sein. Ich werde nicht so tun, als wäre alles ok. Du bist mein Kind und ich bin so stolz auf dich und ich werde immer hinter dir stehen.“

Die beiden umarmten sich und Ran war froh so eine tolle Mutter zu haben.
 

Zwei Wochen später war Ran gerade dabei Feierabend zu machen. Eri war schon nach Hause gegangen, weil sie sich nicht wohl gefühlt hatte und Kazuha hatte eben den Boden gewischt und war auch nach Hause gegangen, weil sie morgen früh einen Termin hatte. Die junge Mori war eben mit der Küche fertig geworden als sie nach vorne kam und am Fenster Shinichi erblickte. Er deutete auf die Tür an deren Schild geschlossen stand. Wollte sie mit ihm reden? Nein, aber sie wusste das er sich nicht so leicht abwimmeln ließ.
 

Sie öffnete ihm und ließ ihn rein. „Was kann ich für dich tun? Wenn du zum Essen gekommen bist, bist du eine Stunde zu spät dran“, sagte sie und nach hinten, um das Licht auszumachen.

„Ich bin im Auftrag meiner Mutter hier. Sie gibt eine Spenden Party für herzkranke Kinder und ihr ist der Catering Service abgesprungen. Sie hofft nun das du einspringen kannst“, erklärte Shinichi sein Erscheinen lässig.

„Ich bin aber kein Catering Service. Deine Mutter sollte sich lieber eine neue Firma suchen“, lehnte Ran ab.

„Sie weiß das du sowas nicht machst, aber sie findet keinen Ersatz. Sie bezahlt dir, was du willst.“

Ran biss sich in die Innenseite ihrer Wange. Sie könnte zusätzliches Geld gebrauchen da sie bald neue Restauranttische und Stühle kaufen wollte und den Rest von dem Geld konnte sie auf die hohe Kante schaffen.

„Wann ist die Party?“

„Jetzt am Samstag. Es kommen ca. hundert Gäste. Mum möchte kalte Platten servieren und einige Desserts. Hier ist die Liste mit den Gerichten, die sie sich vorgestellt hat“, sagte er und reichte der jungen Frau den Zettel.
 

Sie nahm den Zettel entgegen, dabei berührten sich kurz ihre Hände und Ran zuckte bei dem Kontakt leicht zusammen. Shinichi bemerkte es sagte aber nichts dazu

Sie sah sich die Liste an. Das meiste davon war machbar aber einige Gerichte konnte sie nicht machen, weil sie die Zutaten dafür nicht hatte und man an diese nicht so einfach kam. Was die Desserts anging da war sie keine Expertin, aber vielleicht konnte sie abgewandelte Speisen Zubereiten, die denen auf der Liste ähnlich waren. Sie würde morgen mit Yukiko telefonieren müssen.

„Ich werde deine Mutter morgen anrufen. Richte ihr das bitte aus.“

„Okay danke.“
 

Beide schwiegen und Shinichi steckte die Hände in seine Hosentaschen. Er trug ein Hemd und eine dunkle Hose. Scheinbar kam er gerade aus dem Büro.

Sie selbst trug ihre Arbeitsuniform und wünschte sie würde nicht so zerzaust aussehen.

„Du kannst deine Freundin auch mitbringen zur Unterstützung. Es wird nicht einfach sein die Gäste zu bedienen. Natürlich helfen unsere Angestellten mit aber einige Gäste werden vielleicht Fragen haben.“

„Kein Problem. Wenn das alles war, würde ich jetzt gerne gehen. Ich muss ins Bett“, meinte Ran und scheuchte ihn aus dem Restaurant.

Sie schloss alles ab als er das Wort erneut an sie richtete.

„Was haben wir getan, dass du so abweisend uns gegenüber bist und vor allem Shiho?“



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xRiLey
2024-05-08T10:23:39+00:00 08.05.2024 12:23
Hey meine Liebe :)
Also das ist ein Kapitel, da musste ich wirklich kurz schlucken.
Was sind das bitte für Freunde? Ich bin fassungslos und entsetzt!
Das hätte ich niemals gedacht von Shiho und den Jungs!
Also da müssen die sich deutlich ins Zeug legen, dass Ran ihnen verzeiht.
Mit einer einfachen Entschuldigung ist es jedenfalls nicht getan!
Aber nun hat Ran eine wahre Freundin, die sie niemals in ein anderes Land reisen lässt, um sie dort dann so ekelhaft zu versetzen!
Ich bin gespannt wie es weitergeht!
Liebe Grüße :)
Antwort von:  Mayachan_
08.05.2024 13:43
Hallöchen ☺️
Es freut mich das das Kap dich überrascht hat. Ja ist was genau gewaltig schief gelaufen damals.
Bis zum nächsten Kapitel 😉
Von:  _Bine_
2024-04-21T11:21:58+00:00 21.04.2024 13:21
Was ist zwischen ihnen vorgefallen, dass Ran beschlossen hatte sie nicht mehr sehen zu wollen?

Wird sie Kazuha alles erzählen?
Wird sie ihr die 5 vorstellen?

Ich bin schon sehr gespannt wie es weiter geht.

Liebe Grüße Sabine
Von:  xRiLey
2024-04-13T07:22:27+00:00 13.04.2024 09:22
Das ist eine wirklich coole Idee!
Ich finde mega, dass die Jungs sich bei Ran entschuldigt hatten, als sie so fies zu ihr waren. Das Ran ihnen ohne weiteres verziehen hatte, obwohl es irgendwo sicherlich für sie verletzend war, zeigt, was für ein gutes Herz sie hat. Die Jungs können noch eine Menge von ihr lernen!
Und das Shiho zu ihrer neuen besten Freundin so hielt, da habe ich ein wenig Erinnerung bei mir, da ich auch mal so eine Situation hatte mit "Freunden", die mich vor der Wahl gestellt hatten, da sie eine neue Freundin von mir nicht mochten. Da hatte ich genauso wie Shiho reagiert und den Kontakt ohne zu zögern abgebrochen mit denen. Nur war ich da knapp 7 Jahre älter als unsere kleinen Drachenjäger. 😂
Ich bin so gespannt wie es weitergeht und ob auch die Erwachsenen sich anfreunden werden.
Also ich bin aufjedenfall voll dabei bei jeder FF von dir 😊
Liebe Grüße
Antwort von:  Mayachan_
13.04.2024 11:03
Ich danke dir 😊
Habe zwei weitere Ideen die ich aber noch nicht online stelle. Wollte erstmal sehen wie das hier ankommt 😄
Sei gespannt und ich freue mich bei dir das nächste Kapitel zu lesen 😘


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