Ohne Schlips und Tadel von Maginisha ================================================================================ Kapitel 6: Business as usual ---------------------------- Der Geruch von warmem Brot und knusprigen Brötchen erfüllte die Luft. Wohin das Auge reichte, konnte man Backwaren in den verschiedensten Formen, Größen und Farben liegen sehen. Dazwischen Stimmengewirr und das verheißungsvolle Fauchen der Kaffeemaschine. Gedämpftes Licht und angenehme Brauntöne. Es war fast wie Nachhausekommen. Nur besser. „Ah, Herr Marquardt. Kommen Sie, setzen Sie sich. Ich sage Herrn Pölding Bescheid.“   Die junge Frau hinter dem Tresen winkte Thilo in Richtung der Tische im hinteren Teil des Ladens. Dort war es ruhiger. Geschützt vor den Kunden, die am gläsernen Tresen einkauften und dann wieder gingen, konnte man hier in Ruhe sitzen und Zeitung lesen oder sich unterhalten, während man Kuchen, Kaffee und Gebäck genoss. Thilo musste zugeben, dass diese Aussicht äußerst verlockend war. Er hatte immer noch nichts gegessen. „Komm, dort hinten wird was frei.“   Thilo delegierte Karim, der ihm in die Bäckerei gefolgt war, an einen der Tische, an dem gerade noch zwei Frauen mit diversen Einkaufstaschen gesessen hatten. Es gab einen kurzen Stau, als sie versuchten, in dem engen Gang aneinander vorbeizukommen, doch dann konnten er und Karim endlich Platz nehmen. Kaum hatten sie das getan, stellte Thilo fest, dass die Sitzordnung vielleicht nicht ideal war. Karim hatte zwar den Stuhl ihm gegenüber frei gelassen, aber wenn Herr Pölding zu ihnen stieß, würde er neben Karim sitzen müssen. Oder neben Thilo. Der wollte Karim daher gerade dazu auffordern, an seine Seite zu wechseln, als er schon den weißen Haarschopf des Bäckereibesitzers auf sich zusegeln sah. Keine zwei Sekunden später stand der gestandene Handwerksmeister neben dem Tisch. Thilo sprang auf. „Herr Marquardt“, rief der ältere Mann und reichte Thilo die Hand. „Ich hoffe, Sie kommen mit guten Neuigkeiten.“   Thilo lachte, während er den festen Händedruck erwiderte. „Nun, das werden wir sehen. Aber darf ich Ihnen zunächst mal unseren Praktikanten vorstellen. Karim, dass hier ist Herr Pölding. Herr Pölding, Karim Neumann.“   Auch Karim erhob sich, machte jedoch keinerlei Anstalten, die Hand auszustrecken. Stattdessen lächelte er nur und nickte Herrn Pölding zu. Der schien es mit Humor zu nehmen oder gar nicht zu bemerken. Thilo hingegen fragte sich, was in Karim gefahren war. Der schien plötzlich so … nervös. Nicht, dass er auf dem Hinweg viel gesagt hätte. Eigentlich hatte er sogar ziemlich hartnäckig geschwiegen, was Thilo im ersten Moment nicht seltsam vorgekommen war und ihm Gelegenheit gegeben hatte, sich selbst eher bedeckt zu halten. Aber jetzt, da er ihn so sah, hatte er das Gefühl, irgendwas verpasst zu haben. Nur was? „Na schön, dann rücken Sie mal raus mit der Sprache, aber vorher: Wollen Sie was essen? Trinken? Kaffee vielleicht? Wir haben auch Tee, wenn Sie mögen. Oder Kakao?“   Bei den letzten Worten hatte der Bäckermeister sich Karim zugewandt. Der wirkte immer noch ein bisschen wie ein Kaninchen, dem man gerade seine Möhren weggenommen hatte. Dann jedoch straffte er sich. „Ich würde gern einen Tee nehmen. Wenn ich darf.“   Den letzten Satz begleitete ein kurzer Blick an Thilo. Der nickte unmerklich und richtete seine Aufmerksamkeit dann wieder auf Herrn Pölding.   „Ich hätte gerne einen Kaffee. Und ein Stück Kuchen. Mein Mittag war heute etwas knapp bemessen.“   Der Bäckermeister strahlte, die Falten in seinem Gesicht wurden tiefer. „Natürlich, kommt sofort. Ich nehme an, es soll ein Franzbrötchen sein?“   Thilo merkte, wie ihm warm wurde. Das Plundergebäck mit dem karamellisierten Zimtfüllung war schon immer seine größte Schwäche gewesen. Nicht umsonst hatte Tom ihm oft genug Vorträge darüber gehalten, wie viel Fett und Kalorien sich in einem einzigen der süßen Teilchen befand und wie viel davon jedes Mal auf seine Hüften wanderte. Thilo konnte trotzdem nicht widerstehen. „Ja, gerne“, antwortete er und versuchte, nicht in Karims Richtung zu sehen. Immerhin hatte er gerade zugegeben, dass er die Wahrheit bezüglich seines Mittagessens etwas zurecht gebogen hatte. Aber vielleicht war das ja auch gar nicht aufgefallen. „Ein Tee, ein Kaffee und ein Franzbrötchen. Kommt sofort. Oder soll ich zwei machen?“ Wieder sah Herr Pölding zu Karim. Der schien unentschlossen. Thilo beschloss, ihm auszuhelfen. „Nimm ruhig auch eins. Die Franzbrötchen hier sind Weltklasse. Die besten in Hamburg.“   Ein kleines, unsicheres Lächeln erschien auf Karims Gesicht. Seine braunen Augen hefteten sich an Herrn Pölding. „Wenn das so ist, muss ich wohl probieren.“   Herr Pölding lachte wieder. „So lob ich mir das. Also gut, zwei Franzbrötchen, ein Tee, ein Kaffee. Mit Milch und Zucker, richtig?“   Thilo bejahte und sah zu, wie Herr Pölding eine Bedienung heranwinkte, um die Bestellung weiterzugeben. Dabei fiel sein Blick auf Karim, der immer noch ein bisschen eingeschüchtert zu sein schien. Darauf kann ich jetzt keine Rücksicht nehmen. Er wird schon klarkommen. Die Bedienung kam und räumte zunächst das dreckige Geschirr der anderen Gäste ab, bevor sie eine dampfende Tasse Kaffee und einen Teller mit einem riesigen, goldglänzenden Franzbrötchen vor Thilo abstellte. Er konnte genau sehen, dass das Gebäck die perfekte Mischung aus knuspriger Leichtigkeit und saftiger Konsistenz hatte. Wie auf Kommando fing sein Magen wieder an zu knurren. Zum Glück konnte man das bei der herrschenden Geräuschkulisse nicht hören. „Also dann schießen Sie mal los. Was haben Sie ausgeknobelt.“   Herr Pölding, der mittlerweile Thilo gegenüber Platz genommen hatte, sah ihn auffordernd an. Dabei wirkte er wie jemand, der wusste, was er wollte. Jemand, der es gewohnt war, mit den Händen zu arbeiten. Der Fakten sehen wollte. Und Taten. Butter bei die Fische.   Thilo goss mit Milch seine Tasse und rührte den Zucker hinein. „Zunächst einmal möchte ich zusammenfassen, was wir bei unserem letzten Gespräch besprochen haben“, begann er und nahm einen Schluck Kaffee, bevor er nach seiner Tasche griff und einen Block herausholte und ihn aufschlug.   „Sie haben diese Bäckerei von ihrem Vater übernommen, der diese kurz nach Kriegsende eröffnet hat. Neben diesem Betrieb besitzen Sie noch zwei weitere Filialen im Uhlenhorster Weg und in der Barmbeker Straße sowie einen Verkaufsstand am Dammtor mit insgesamt 27 Angestellten. Alle Geschäfte wurden innerhalb der letzten fünf bis zehn Jahre modernisiert. Es liegt kein Investitionsstau vor und keine der Liegenschaften ist mit einer Hypothek belastet. Nachdem es unwahrscheinlich ist, dass ihre Tochter den Betrieb übernehmen wird und noch dazu letztes Jahr Nachwuchs bekommen hat, möchten Sie ein oder zwei Filialen veräußern, um die liquiden Mittel Ihrer Familie zur Verfügung zu stellen. Ist das so korrekt?“   Herr Pölding, der aufmerksam zugehört hatte, nickte. „Ja, das ist korrekt. Ich mein, es ist schade, weil das Geschäft wirklich gut läuft. Ich will ja die Leute auch nicht auf die Straße setzen. Wir ham ein gutes Team. Aber die Zwillinge werden nicht ewig klein sein. Und sie brauchen Platz. Mein Schwiegersohn studiert zudem noch. Kann man ja nichts sagen, der wird später mal was, aber jetzt ist eben kein Geld da, um sich was eigenes aufzubauen. Außerdem haben meine Frau und ich nächstes Jahr silberne Hochzeit. Da würd ich ihr gern ihren großen Traum erfüllen. Eine Kreuzfahrt, wissen Sie. So richtig mit allem Drum und Dran. Aber ich hab kein Geld. Das steckt alles in den Läden.“   Jetzt war es an Thilo zu nicken. Er wusste, dass Herr Pölding mit dem Versuch, die Ladengeschäfte selbst zu veräußern, bereits einmal gescheitert war. Der Bäcker war daraufhin mit dem Wunsch, den Verkauf über seine Firma abzuwickeln, an ihn herangetreten, doch Thilo hatte sich etwas anderes ausgedacht. Etwas, von dem er überzeugt war, dass es den Wünschen seines Kunden besser gerecht wurde. Er lächelte. „Sehen Sie, und das wollen wir ändern. Allerdings möchte ich Ihnen eine Möglichkeit präsentieren, mit denen Sie sowohl die Geschäfte wie auch Ihre Mitarbeiter behalten und trotzdem einen Teil Ihres Kapitals für private Zwecke sichern können. Der Vorschlag, den ich Ihnen machen möchte, ist ein Teilverkauf.“   Er sah, wie Herr Pölding die Stirn runzelte und auch Karim schien nicht so ganz zu wissen, worauf Thilo hinauswollte. Der zückte einen Stift und malte einen großen Kreis.   „Sehen Sie, sie sind jetzt alleiniger Besitzer der Bäckerei. Alles steht und fällt mit Ihnen. Sollten Sie, was wir nicht hoffen wollen, aus gesundheitlichen Gründen für längere Zeit ausfallen, würde das nicht nur Ihre sondern auch die Existenz der Bäckerei an sich bedrohen. Was ich deshalb machen möchte, ist, eine zweite Kraft ins Boot holen. Einen Teilhaber, der Ihre Firma als Kapitalanlage nutzt, während Sie der Geschäftsführer bleiben und hier weiter schalten und walten können, wie Sie es für richtig halten. Lediglich die Last würde sich auf mehrere Schultern verteilen.“   Herr Pölding verzog den Mund. „Der Gewinn auch, nehme ich an.“   Thilo lachte „Ja, das ist sicherlich richtig. Schließlich möchte auch der Käufer am Ende etwas bei dem Geschäft verdienen. Allerdings birgt diese Variante für sie beide Vorteile. Der mögliche Käufer geht mit seiner Investition nur ein sehr geringes Risiko ein, da er sich in ein gut situiertes Unternehmen einkauft und somit Ihre volle Expertise übernehmen kann. Sie wiederum profitieren davon, dass die Finanzierung nicht von der Zustimmung einer Bank abhängt. Wir beide wissen, dass die Finanzmärkte vorsichtig geworden sind, was die Investition in Business-Immobilien angeht. Außerdem können Sie so bereits jetzt eine eventuelle Altersübernahme in die Wege leiten. Das Problem ist nämlich, dass die meisten inhabergeführten Geschäfte sich derzeit in Händen von Leuten Ihres Jahrgangs befinden. Was das bedeutet, wenn die sich alle gleichzeitig zur Ruhe setzen, kann man sich vorstellen. Es wird ein regelrechtes Überangebot und infolgedessen einen massiven Markteinbruch geben. Viele werden weit unter Wert verkaufen oder sogar Insolvenz anmelden müssen. Dem können Sie vorbeugen, indem Sie heute schon jemanden mit dazu holen, der später für Sie die Geschäfte weiterführen kann. Gleichzeitig erhöht ein Teilhaber die Chance, die Bäckerei auch nach Ihrem Ausstieg zu erhalten, denn einen Käufer für ein finanziell abgesichertes Teil-Unternehmen zu finden, ist viel einfacher als der Komplettverkauf, womöglich noch unter Zeitdruck.“   An dieser Stelle machte Thilo eine Pause und griff nach seiner Kaffeetasse. Er wusste, dass er Herrn Pölding mit seiner Idee etwas überrumpelt hatte. Statt das Unternehmen zu halbieren, wie ursprünglich angenommen, wollte er es plötzlich querteilen. Das würde den Bäckermeister einen Teil seiner so geschätzten Unabhängigkeit kosten. Ihn davon zu überzeugen, dass das vorgeschlagene Vorgehen trotzdem zu seinem Vorteil war, würde nicht leicht werden. Und tatsächlich schien der Bäcker Zweifel zu haben. „Aber wenn sich hier jemand einkauft“, meinte er langsam, „wird der dann nicht zusehen, dass er möglichst viel Geld rauszieht und dann wieder verkauft?“   Thilo deutete ein Lächeln an und dann auf sein Franzbrötchen.   „Was Sie anzubieten haben, Herr Pölding, ist eine langfristige Investition. Echte Handwerkskunst. Die Käufer, die ich für Sie finden werde, werden daran interessiert sein, dauerhaft mit Ihnen Geschäfte zu machen. Sie werden Kapital zu Verfügung stellen – Kapital das Sie nutzen können – und gleichzeitig darauf vertrauen, dass Sie etwas aus diesem Geld machen. Was wir suchen, ist nicht jemand, der die Kuh schlachten will, sondern Ihnen dabei helfen wird, sie weiter zu versorgen und zu füttern, um mit dem Verkauf der Milch gemeinsam Gewinne zu erwirtschaften. Dabei wird er sich auf Ihr Fachwissen verlassen. Zudem kann man sämtliche Entscheidungsgewalten vertraglich festlegen. Sie werden also Herr im eigenen Haus bleiben, teilen aber in Zukunft das Risiko. Gleichzeitig erhält ihr Teilhaber einen modernen, zukunftsträchtigen Betrieb mit gut ausgebildetem Personal und enormen Wachstumschancen, aus dem er langfristig abschöpfen kann. Sie sehen, so wird beiden Seiten geholfen, das zu erreichen, was sie wollen.“   Thilo sah, dass Herr Pölding die Sache durch den Kopf ging und bereits in die richtige Richtung driftete. Der Bäckermeister zog die Nase kraus. „Und Sie? Was ist für Sie dabei drin?“   Natürlich. Die Frage nach dem Honorar. Thilo lehnte sich entspannt zurück.   „Zunächst einmal werden wir Ihnen nur eine kleine Aufwandsentschädigung berechnen.“   Herr Pölding zog die weißen Brauen zusammen. „Wie viel?“   „Knappe 2000 Euro im Monat. Die Sie übrigens zurückfordern können, sollten Sie mit unseren Leistungen nicht zufrieden sein. Sie sehen, es besteht überhaupt kein Risiko für Sie.“   Der Bäcker brummte. „Und das ist alles?“   Thilos linker Mundwinkel hob sich. „Natürlich nicht. Die eigentliche Zahlung richtet sich nach der Höhe der Summe, die Sie letztendlich bekommen. Sie sehen also, ich bin durchaus daran interessiert, das Maximum für Sie herauszuholen. Je mehr Sie am Ende bekommen, desto höher ist mein Lohn, und je schneller ich jemand passenden für sie finde, desto eher komme ich an mein Geld. Sie können sich also darauf verlassen, dass ich mich anstrengen werden. Immerhin stehe ich sonst mit leeren Händen da.“   Herr Pölding überlegte. Und überlegte. Und überlegte. „Na gut“, brummte er am Ende. „Wir machen es so. Aber Sie müssen zusehen, dass dabei mindestens 500.000 locker werden. So viel braucht meine Tochter wenigstens, um sich was Anständiges leisten zu können.“   Thilos rechter Mundwinkel gesellte sich zu dem ersten. „Lassen Sie uns die Summe verdoppeln und dann sehen wir, wie weit wir kommen.“       Thilo streckte sich und atmete die frische Luft ein. Während er mit Herrn Pölding verhandelt hatte, hatte es offenbar geregnet. Jetzt waren die Steine vor seinen Füßen dunkel vor Feuchtigkeit und von den Bäumen und Markisen der Ladengeschäfte tropfte es. Neben ihm zog Karim die Schultern hoch.   „Ein Glück haben wir es verpasst.“ Während er das sagte, sah er Thilo nicht an. Die dünne, schwarze Lederjacke, die er sich übergeworfen hatte, stand ihm gut. Sie betonte seinen lässigen Look, ohne übertrieben oder billig zu wirken. Er war wirklich jemand, mit dem man sich sehen lassen konnte.   Nur ich nicht, dachte Thilo und seufzte im Stillen. In seiner Hand knisterte eine Tüte mit Franzbrötchen. „Und jetzt?“   Karim hatte sich nun doch entschlossen, in Thilos Richtung zu schauen. Für einen Moment trafen ihre Blicke sich. In Thilos Magen begann es zu kribbeln. „Mhm, tja keine Ahnung. Eigentlich müssten wir wohl zurück in die Firma, aber irgendwie finde ich, dass wir für heute schon genug getan haben.“   Er überlegte nicht, bevor er hinzufügte: „Wenn du willst, bringe ich dich nach Hause.“ Es war ein Angebot, das man leicht ablehnen konnte. Thilo sah, wie Karim zögerte. „Ich weiß nicht. Mein Rucksack ist noch im Büro und das Tabouleh …“ „Ich sag Beate, dass sie es in den Kühlschrank stellen soll“, sagte Thilo schnell. „Und deine Sachen einschließen. Also, was meinst du? Soll ich dich nach Hause fahren?“   Thilo ahnte, dass es falsch war, was er da gerade tat. Dabei hatte er wirklich keinerlei Absichten. Es war nur … während des Termins hatte er sich voll und ganz auf seinen Kunden konzentrieren müssen. Jetzt hatte er die Gelegenheit, noch ein wenig Zeit mit Karim zu verbringen. Mehr als nur eine kurze Autofahrt um die Alster herum. Sie würden plaudern, vielleicht sogar über Geschäftliches, und dann würden sich ihre Wege trennen. Da war nichts dabei. So überhaupt gar nichts.   Karim sah zu Boden. Plötzlich war Thilo sich sicher, dass er den Bogen überspannt hatte. Karim hatte es bemerkt und überlegte jetzt, wie er aus der Nummer wieder rauskam, doch noch bevor Thilo dazu kam, sein Angebot zurückzunehmen, hob der junge Mann den Kopf.   „Okay.“   Während Karim das sagte, sah er Thilo direkt in die Augen. Wieder glaubte der, das Franzbrötchen in seinem Magen hüpfen zu spüren. Es tanzte geradezu Tango. „Aber ich muss Sie warnen, es ist ziemlich weit.“ Thilo rettete sich in ein Grinsen. „Na, da bin ich aber froh, dass ich einen Automatik habe. Nicht, dass mir zwischendurch noch die Füße einschlafen.“   Karim lachte. Es war ein dummer, absolut hirnloser Scherz gewesen, der nicht einmal Sinn ergab, aber er lachte trotzdem. In seinem Magen spürte Thilo so etwas wie Vorfreude.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)