Drawback 3 von ManaRu ================================================================================ Epilog: Epilog -------------- ~~*~~*~~*~~* Ein halbes Jahr später *~~*~~*~~*~~ Da er selten im alten Gebäude bei ihrem Boss war, hatte er sich relativ schnell an dieses Haus gewöhnt. Es ragte lediglich sieben Stockwerke nach oben, hatte aber einen großen Vorteil gegenüber dem alten Gebäude: Es gab auf jeder Etage einen Balkon. Diese lagen alle übereinander und die obersten zwei Balkone gehörten zum Büro und zum privaten Bereich des Bosses. Was würde ein Raucher auch ohne einen Balkon machen? Zwar hatte Kazuki noch nie große Probleme damit gehabt, im Zimmer zu rauchen, doch dabei draußen sitzen zu können, gefiel diesem einfach mehr, als am Schreibtisch zu hocken und den Raum somit mehr und mehr mit dem Qualm zu füllen. Als er dessen Büro betrat, war niemand zu sehen und schnell war klar, dass er draußen saß. Er durchquerte den Raum, zog die Türe zum Balkon auf, trat hinaus und schloss die Türe sogleich wieder hinter sich. Sein Boss sah zu ihm auf, lächelte und schob ihm die Schachtel samt Feuerzeug entgegen. Ohne ein Wort zu wechseln, setzte er sich neben ihn und ergriff die Schachtel und das Feuerzeug, nahm beides vom Tisch und zündete sich eine Zigarette an. Viele Jahre in seinem Leben konnte er darauf verzichten, doch wenn man länger mit einem Raucher zusammen war, kommt das scheinbar von ganz alleine. Seufzend lehnte er sich zurück, pustete den Rauch aus der Lunge und sah in den dunklen Nachthimmel, an dem man schwach einige Sterne erkennen konnte. „Du vermisst ihn immer noch, oder?“ Hörte er seinen Sitznachbarn, der ihn mit einem leichten Lächeln ansah. Schon oft hatte er mit ihm darüber gesprochen, war ihm gegenüber ehrlich und so nickte er auch dieses Mal. „Es tut mir leid, wie die Dinge gelaufen sind. Ich wollte nie, dass das passiert.“ Entschuldigte er sich mal wieder bei ihm, doch er schüttelte einfach den Kopf. „Niemand konnte sowas erahnen. Scheinbar musste es passieren, damit du jetzt hier sitzen kannst.“ „Wahrscheinlich.“ Antwortete Kazuki, zog noch einmal an seiner Zigarette, ehe er diese im Aschenbecher aus machte. „Es bringt nichts, ihm jede Nacht hinterher zu spionieren.“ Hörte er ihn auf einmal sagen und sah ihn geschockt an. „Bitte was?“ Sein Boss begann zu lachen und schien ziemlich amüsiert zu sein. „Rei… ich bin dein Boss.“ Begann er und lehnte sich etwas zu ihm rüber. „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig?“ Fragte er ihn, bevor er weitersprach, bekam aber nur ein Kopfschütteln als Antwort. „Nein, das bin ich nicht. Ich bin besorgt.“ Erklärte er und lehnte sich dann wieder im Stuhl zurück und sah in den Himmel. „Wenn meine besten Männer abends oder nachts unterwegs sind, will ich einfach nur wissen, wo sie sich rumtreiben, damit ich weiß, dass es ihnen gut geht.“ „Du spionierst uns hinterher?“ Wieder lachte der Andere und er war sich gerade nicht mehr so sicher, was er darauf sagen sollte. „Ich würde es nicht so nennen. Es ist eher… bewachen. Oder noch besser: Beschützen. Und als dein Freund möchte ich nicht, dass du ständig diesem Sato hinterher spionierst. Dass bringt Yuu auch nicht zurück. Und als dein Boss möchte ich, dass du es wirklich sein lässt, okay?“ „Also bist du doch eifersüchtig!“ „Ich bin gekränkt. Denn du scheinst dich immer noch mehr für deinen Ex zu interessieren, als für mich.“ Ein wenig genervt verdrehte er die Augen und zog an der Zigarette, sah ebenfalls in den Himmel und antwortete gar nicht mehr auf dessen Aussage. „Gut zu wissen, dass du uns ausspionierst.“ „Es ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wenn ich euch verliere, bin ich aufgeschmissen. Und ganz unter uns: Das, was du machst, ist das geringste Übel.“ Er zwinkerte ihm zu, als sich ihre Blicke trafen und das verwirrte ihn nun doch ganz schön. Wieder zog er an der Zigarette, ehe er diese im Aschenbecher ausdrückte und ihn fragend ansah. „Will ich wissen, was du sonst noch herausgefunden hast?“ Kazuki grinste ihn an und zuckte mit den Schultern. „Informationen, die du schon hast. Da bin ich mir sicher.“ Verwirrt blinzelte er und wurde doch ziemlich neugierig. „Sag schon, was treibt er?“ Stellte er ihm nun die direkte Frage und brachte Kazuki damit erneut zum Lachen. „Er besucht ziemlich oft eure alte Nachbarin. Jetzt, wo er abends wieder Zeit dafür hat, scheint er das auch auszunutzen.“ Das glaubte er nicht. War das wirklich sein Ernst? „Du meinst…“ Begann er, kam aber nicht weit, da die Balkontüre aufging, kurz darauf wieder zugezogen wurde und ein breit grinsender Braunhaariger vor ihnen stand. „Guck dir doch sein Grinsen an. Wo soll das denn sonst herkommen?“ Seinem Kollegen verging das Grinsen und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr lästert über mich?“ Fragte Kai schnaufend, was Kazuki zum Grinsen brachte, ehe er den Kopf schüttelte. „Wir lästern nicht, sondern erörtern nur Tatsachen.“ Der Braunhaarige setzte sich dazu und hob skeptisch eine Augenbraue. „Und das soll ich glauben?“ Fragte er und sah dann zu Reita. Doch auch er grinste nur und zuckte mit den Schultern. Das Thema wurde daraufhin auch schon wieder beendet und für eine Weile saßen sie stumm nebeneinander und sahen alle auf in den Himmel. „Habt ihr euch damals auch immer gefragt, wo das alles hinführen wird?“ Durchbrach Kai leise die Stille, ohne den Blick vom Himmel abzuwenden. „Ich habe eigentlich damit gerechnet, den Auftrag zu erledigen und wieder direkt beim Boss im Gebäude zu arbeiten. So wie vorher, bevor ich zu euch kam.“ Antwortete Kazuki ebenfalls leise. „Für mich stand irgendwie schon fest, am Ende wieder ein einfacher Dieb zu sein, der verschiedene Läden ausraubt, um den Boss glücklich zu machen, da wir den Kerlen, die ihm Geld schulden, das Leben schwer machen.“ Schmunzelnd kamen diese Worte über seine Lippen, denn irgendwie hatte das immer am meisten Spaß gemacht. „Das Gleiche dachte ich auch immer. Und ich hatte gehofft, dass wir drei das zusammen machen.“ Gestand Kai ihnen dann und sah sie nun lächelnd an. „Zwar rauben wir keine Läden aus, aber wir sind noch immer ein Team, nicht wahr?“ Sein Lächeln war ehrlich und ansteckend, dass auch Reita lächeln musste und er sah, dass es auch Kazuki ansteckte. „Du hast Recht. Wir sind ein Team.“ Pflichtete ihr Boss ihm bei und auch Reita nickte bestätigend, ehe er darauf antwortete: „Ja, wir sind ein Team. Für immer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)