Drawback 3 von ManaRu ================================================================================ Kapitel 11: Failure ------------------- Bisher lief alles nach Plan, doch da gab es etwas, dass ihn ziemlich störte: „Das macht mich fertig.“ Keuchte er leise und blieb stehen. An jeder Türe, an die er bisher vorbeigekommen war, stand eine große Zahl dran, die deutlich machte, in welchem Stockwerk man sich befand. „Fünf…“ Brummte er und schnappte nach Luft. Er sah nach unten und dann nach oben. Bald hätte er zumindest die Hälfte geschafft. Das zog sich ganz schön. Und einfach war es auch nicht. Der fitteste war er nun mal nicht. Jemandem hinterher zu rennen war wesentlich einfacher, als Treppen nach oben zu rennen. „Alles okay?“ Drang Kais Stimme in sein Ohr und grinsend schüttelte er den Kopf. „Dieses Treppenhaus bringt mich noch um.“ Antwortete er einfach und setzte seinen Weg nach oben fort. „Wir sitzen jetzt im Auto. Es kommen immer mehr Funksprüche rein. Die Sache läuft!“ Informierte ihn sein Mitbewohner noch über den aktuellen Stand der Lage. Das klang doch gut. Dann wäre bald nicht mehr viel los in der Zentrale. Wenn sie wirklich alle Männer erwischen, wären es mehr als 100 Anrufe, die eingehen. Es müsste also jeder verfügbare Polizist dieses Gebäude verlassen. Im sechsten Stock angekommen, kontrollierte er erneut die Treppen nach unten und nach oben. Für ihn sah es so aus, als hätte er die Hälfte endlich geschafft. Aber ob es wirklich so war, konnte er erst dann genau sagen, wenn er ganz oben ankommen würde. Er zuckte zusammen, als die Türe neben ihm auf einmal aufgerissen wurde und er in die geschockten Gesichter von zwei Polizisten sah. Das war doch ein schlechter Scherz, oder? Was wollten die denn im Treppenhaus? Hatten die nicht einen Aufzug, um damit hoch oder runter zu fahren? Noch bevor sich einer der Beiden rühren konnte, zog er seine Waffe und zielte auf den ersten der beiden Männer. Es gehörte nicht zu seinen Prinzipien, Leute zu erschießen, die nicht auf ihrer Liste standen. Erst recht, wenn die Personen unschuldig sind. Doch gerade befand er sich in einer ziemlich misslichen Lage und war hin und her gerissen. Der Polizist, auf den er zielte, hob langsam seine Arme und er hoffte, dass diese Situation glimpflich ausgehen wird. Leider hatte er sich zu früh gefreut, denn im Augenwinkel sah er, dass der andere Kerl seine Waffe zog. So schnell konnte man sein Todesurteil unterschreiben! Er zögerte nicht, ihn zu erschießen und sich dann wieder dem Anderen zu zu wenden. Sein Gegenüber griff nach seinem Funkgerät, doch bevor er um Hilfe rufen konnte, musste er auch ihn ausschalten. Es tat ihm wirklich leid, aber sie ließen ihm keine Wahl. Und bevor noch jemand etwas mitbekommen könnte, setzte er seinen Weg nach oben fort. „Was ist passiert?“ Erschrocken zuckte er etwas zusammen, als Kai ihn fast schon anschrie. „Alles gut. Ich hatte nur zwei kleine Probleme, die ich beseitigen musste.“ Traurig, aber wahr. Jedoch musste er sein Ziel erreichen und da musste er auch gewisse Opfer bringen. Immer weiter rannte er die Treppen hoch, nahm jede zweite Stufe und versuchte dabei, sich auch auf Geräusche zu konzentrieren, die hier nicht hingehörten. Doch es blieb still. Nur sein Keuchen und seine Schritte waren zu hören. Sein Herz schien ihm aus der Brust springen zu wollen, als er endlich im letzten Stock ankam. „Dreizehn…“ Schnaufte er und sah noch einmal nach unten. Zwar freute er sich nicht wirklich darauf, später wieder die ganzen Stufen nach unten zu rennen, doch das war wesentlich einfacher, als hoch zu rennen. Vorsichtig öffnete er die Türe, sah auf den Gang, der nun vor ihm lag, suchte alles nach Menschen und auch nach Kameras ab. Allerdings sah er nichts von Beidem, also lief er mit langsamen Schritten los. Hinter irgendeiner der Türen, die er sah, müsste die Zielperson sein. Langsam und vorsichtig arbeitete er sich vorwärts, lauschte an jeder Türe, doch er hörte nichts. An einer Türe stand groß ‘Abstellkammer‘ und er war sich sicher, dass dahinter kein Büro sein konnte. Nach einem weiteren Schritt ging die letzte Türe auf dem Gang auf und sofort öffnete er die Türe zur Kammer, sah kurz hinein, ehe er sich darin versteckte, die Türe ran zog und nur einen kleinen Spalt offen ließ, um hinaus sehen zu können. Sofort erkannte er den Kerl, der dort langlief, gefolgt von zwei in schwarz gekleideten Männern. „Wenn die Nacht vorbei ist, kommen wir zurück.“ Hörte er den Chef sagen und die Männer neben ihm nickten ihm stumm zu. „Es kann nur eine Person dafür verantwortlich sein. Ich will, dass ihr in findet. Ihn und seinen Möchtegern-Killer. Und ihr werdet sie zu mir bringen, ist das klar?“ Wieder nickten die Männer, ehe sie alle in den Aufzug stiegen und nach unten fuhren. „Verdammt!“ Knurrte er und verließ sein Versteck, um sich sofort danach wieder in das Treppenhaus zu begeben und nach unten zu rennen. „Kazuki? Kai? Wir haben ein Problem. Die Zielperson verlässt das Gebäude. Ich komme zurück.“ Gab er seinen Kollegen Bescheid und rannte so schnell er konnte nach unten, übersprang einige Stufen und hielt sich dabei brav am Geländer fest, um nicht noch hinzufallen. Leider traf er einige Stockwerke weiter unten auf das nächste Problem, denn die Polizisten, die er leider aus dem Weg räumen musste, wurden von zwei weiteren Gesetzeshütern entdeckt. Er hatte keine Zeit, viel nachzudenken, sondern musste sofort handeln und auch die anderen Beiden nun beseitigen. Das war alles andere als schön. Darauf hätte er wirklich gern verzichtet. Eine gute Sache gab es aber, denn ganz unten angekommen, schien niemand Sato entdeckt zu haben und der lag auch noch immer so am Boden, wie er ihn zurückgelassen hatte. Wenigstens etwas, das funktionierte. Draußen angekommen, rannte er sofort zur Straße, wo seine Kollegen auf ihn warteten. Er stieg zu ihnen in den Streifenwagen und sofort fuhr Kai los. „Er ist gerade eben los.“ Kam es von Kazuki, der hinter ihm saß und sich zu ihnen nach vorne gelehnt hatte. „In dem dunkelblauen Wagen da vorne sitzt er drin.“ Kai deutete auf das Fahrzeug vor ihnen und fuhr schneller, um den Wagen einzuholen. Der Maskenträger öffnete das Fenster und lehnte sich mit der Waffe nach draußen. Sie waren mittlerweile zu weit gekommen, um den Kerl jetzt einfach so entkommen lassen zu können. So einfach wollte er es ihm nicht machen und da sie in einem Streifenwagen saßen, würde es wohl auch ein wenig dauern, bis er kapierte, dass hier drin nicht seine Leute saßen, sondern Kazuki, Kai und Reita. „Rei, was…“ Hörte er Kai noch fragen, ehe er auch schon den ersten Schuss abfeuerte. Daneben. „Mist…“ Grummelte er und versuchte es gleich darauf noch einmal. Treffer! Es folgte noch ein Schuss und auch der saß. Das Fahrzeug vor ihnen wurde immer langsamer, ehe es stehen blieb. Kai passte ihre Geschwindigkeit dem Wagen vor ihnen an, ehe auch er ihren Wagen zum Stehen brachte. Die Zielperson stieg aus und Reita tat es ihm gleich, rannte los, um den Kerl nicht zu verlieren, doch leider stiegen auch dessen Männer aus, die auf ihn zielten und ihn dazu zwangen, einen anderen Weg einzuschlagen und nach links weg in eine Seitenstraße einzubiegen. Straße durfte man das auch nicht wirklich nennen. Es war ziemlich eng und wirkte eher wie eine Gasse. Eine schmale und ziemlich lange Gasse. Als er sich umsah, entdeckte er die beiden Männer hinter ihm. „Beide sind hinter mir. Kümmert ihr euch um den Chef?“ Fragte er seine Kollegen, bekam von Kazuki nur ein ‘okay‘ zu hören. Er war so nah dran. So verdammt nah! Und jetzt passierte so etwas. Immer weiter rannte er. Weg von den Männern. Er rannte nach links weg, da die Gasse einen Knick machte, doch irgendwie schien sie kein Ende nehmen zu wollen, verband alle umstehenden Häuser miteinander, deren Müllcontainer vereinzelt an den Hauswänden standen und wohl nur darauf warteten, geleert zu werden. Wieder sah er nach hinten, in der Hoffnung, die Kerle los zu sein, konnte sie aber immer noch sehen, auch, wenn sie etwas weiter entfernt waren. Doch langsam wurde es anstrengend, vor ihnen weg zu laufen. Es war schon schwer genug, die Treppen hoch zu rennen, da musste er jetzt nicht auch noch vor den Kerlen abhauen. Als er nach vorne sah, schaffte er es doch tatsächlich, gegen eine Mülltonne zu rennen und mitsamt des metallischen Abfallbehälters auf dem Boden zu landen. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Genervt brummend rappelte er sich auf und rannte weiter, rannte so schnell er konnte, um den Abstand zu seinen Verfolgern zu vergrößern. „Kai?“ Fragte er gehetzt und sah sich noch einmal um. Als er keine Antwort erhielt, biss er die Zähne zusammen. „Kazuki?“ Versuchte er es nun bei ihrem Boss, doch auch er antwortete nicht. Ein Griff zum Ohr erklärte auch schon, warum seine Kollegen ihm nicht antworteten: Wahrscheinlich hatte er beim Sturz seinen kleinen Kopfhörer verloren. Das musste nicht auch noch sein! Also war er fürs erste auf sich alleine gestellt. Nichts Neues und hoffentlich wird es ihm nicht zum Verhängnis, denn er wollte derjenige sein, der dem Clanoberhaupt die Lichter ausknipste und ihn ein für alle Mal beseitigte. Doch dafür musste er sich erst einmal selber aus dieser Situation befreien und die Kerle loswerden. Und die Anderen finden, ohne den geringsten Kontakt zu ihnen zu haben. Mit schnellen Schritten rannte er durch die dunklen Gassen der Hauptstadt. Immer wieder sah er sich um, suchte nach den Männern, die in verfolgten. Es schien, als hätte er sie abgehängt, als hätten sie ihn verloren. Doch daran glaubte er nicht. Nicht mehr. Mittlerweile kannte er die Männer und ihre Kollegen zu gut, um darauf vertrauen zu können, dass sie ihn nicht aus den Augen verloren hatten. Sie wiegten ihn lediglich in Sicherheit, wollten, dass er glaubte, nun sicher zu sein, nur, um durch eine kleine und dumme Unachtsamkeit in ihre Arme zu rennen. Er wollte nicht wissen, was dann passieren könnte. Das Ende sah zwar immer gleich aus, doch wer wusste schon, was sie machen würden, bevor sie ihm das Licht ausknipsen werden?! Keuchend und nach Luft ringend, ging er neben einem Müllcontainer in die Hocke, zog seine Waffe und nahm das dazu gehörige Magazin raus. Noch eine Kugel. Nur noch ein Schuss, mehr nicht. In Anbetracht der Tatsache, dass er nicht nur von einem Mann verfolgt wurde, war diese Feststellung mehr als ärgerlich. „So ein Mist…“ Fluchte der Schwarzhaarige leise, ehe er ihre Schritte hörte, die sich schneller näherten, als ihm lieb war. Er sah sich um, suchte nach Möglichkeiten, unbemerkt verschwinden zu können. Doch die dunkle Gasse, in der er sich befand, verlief einfach weiter geradeaus, bot keinen Schutz und leider auch keinen Ausweg. Kurz schloss er die Augen, lehnte den Kopf an die Hauswand hinter sich und sah dann auf in den Himmel. Die Nacht zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Er konnte trotz der Stadt ein paar Sterne am klaren Himmel erkennen. Keine Wolke trübte den Horizont. „Wo seid ihr, wenn man euch braucht?“ Fragte er leise gen Himmel. Wie konnte es nur so weit kommen? Wo hatten sie einen Fehler gemacht? Noch immer fiel ihm keine Antwort auf diese Frage ein, wusste aber, dass es eine geben musste. „Heute nicht!“ Hauchte er leise und entsicherte seine Waffe. So einfach wird er es ihnen nicht machen! „Er muss hier irgendwo sein!“ Hörte er einen der Männer rufen. Einer von zwei schwarz gekleideten Männern. Die Stimme klang nah, zu nah, doch er konnte es nicht riskieren, nach zu gucken, wie weit weg sie genau waren. Sie könnten ihn entdecken, ihn ausgerechnet dann sehen, wenn er am Container vorbeisehen würde. Das war zu riskant, also keine gute Idee. Doch was dann? „Was würdet ihr jetzt machen?“ Fragte er wieder leise und biss die Zähne zusammen. Bisher hatten sie immer irgendwie einen Ausweg gefunden, konnten immer irgendwie verschwinden. Konzentriert sah er sich um. Es musste doch einen Ausweg aus dieser Situation geben, egal welchen! Wie konnte es nur so weit kommen? Und dann kam ihm die Idee. So vorsichtig er konnte, sah er am Container vorbei. Nur noch wenige Schritte trennten ihn von den zwei Männern. Jetzt, oder nie! Vorsichtig löste er die Bremse an einem Rad des Containers und nutzte seine gesamte Kraft, die er aufbringen konnte, um den Müllbehälter gegen die Kerle zu schieben und sie damit an der gegenüberliegenden Hauswand zu fixieren. Er hörte sie fluchen und meckern, ehe er sich auf den Rückweg machte. Es fiel ein Schuss, doch der traf ihn zum Glück nicht. Jetzt musste er sich nur noch beeilen, zurück zur Hauptstraße zu gelangen und dort nach seinen Kollegen Ausschau zu halten. Irgendwie wird er sie schon finden! Als er wieder um die Ecke bog, dachte er eigentlich, halbwegs sicher zu sein, doch irgendwie kam ihm jemand entgegen gerannt. Zuerst dachte er, dass es Kazuki oder Kai sein könnten, doch schnell erkannte er, dass es Yuu war. Wo kam der denn her? Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Erneut drehte er sich um, entdeckte aber schon wieder die zwei Typen, denen er noch weniger in die Arme rennen wollte, als dem Polizisten. „Verdammt!“ Fluchte er, rannte weiter auf Yuu zu, ehe er sich zwischen zwei Müllcontainern versteckte. Hoffentlich hatte ihn niemand gesehen. Da er nichts hörte, ging er mal davon aus, erstmal sicher zu sein. Wieder fiel ein Schuss und sofort blieb Yuu stehen, genau vor ihm, zog seine Waffe und richtete sie auf die Kerle vor sich. „Hände hoch!“ Schrie er die Männer an. Reita drückte sich eng an die Wand und starrte den Polizisten an, der scheinbar so auf die zwei Typen fixiert war, dass er ihn noch gar nicht bemerkt hatte. Ihn beschlich ein unangenehmes Gefühl. Die Männer waren zu zweit und Yuu war ganz alleine. Mag sein, dass er vielleicht einen von ihnen erledigen könnte, doch dann würde der zweite ihn einfach erschießen und weiter nach ihm suchen. Das konnte er nicht zulassen. Ganz langsam erhob er sich, versuchte so vorsichtig wie möglich zu sein, damit ihn niemand bemerkte. Er hörte, dass Yuu seine Waffe entsicherte und noch einen Schritt nach vorne machte. Vorsichtig sah er über den Container hinweg, entdeckte die Kerle und zog seine Waffe, um kurz darauf dem ersten von ihnen in den Kopf zu schießen. Erfreut sah er dabei zu, wie der Mann zu Boden ging, was leider zur Folge hatte, dass dessen Partner ziemlich wütend wurde und nun seine Waffe anhob und genau auf Yuu zielte. Sofort steckte der Maskenträger seine Waffe weg und sprang aus seinem Versteck raus, streckte den Arm aus, schlug dem Polizisten gegen die Hand, um ihm dessen Waffe zu klauen und warf sich gegen ihn. Als er einen Schuss hörte und kurz darauf den stechenden Schmerz im Arm spürte, wusste er, dass das die richtige Entscheidung war. Er warf seinen Freund um, fiel selber mit um und landete auf ihm. Er drückte ihm die rechte Hand auf den Mund, während seine linke Hand fest dessen Waffe umklammerte. Sein eigener Atem ging ziemlich gehetzt, denn noch immer fehlte ihm Luft in der Lunge, nach der ganzen Hetzjagd, die er hinter sich hatte. Kurz trafen sich sein und Yuus Blick, ehe er vorsichtig zur Seite sah und feststellte, dass der letzte Mann in Schwarz auf sie zu kam, dessen Pistole auf sie gerichtet war und wohl jedes noch so kleine Zucken ihn dazu bringen wird, zu schießen. Dann hieß es nun wohl ‘alles, oder nichts‘. Er hob seinen Arm und feuerte einfach einen Schuss ab, traf den Kerl zwar, aber leider nicht da, wo er ihn treffen wollte. Mit links war er noch nie gut, wenn es ums Schießen ging und erst recht nicht, wenn man ihm zuvor in den Arm geschossen hatte. Also musste er noch zwei Mal schießen, um den Kerl endlich zu Boden gehen zu sehen, ohne, dass dessen letzter Schuss auch nur irgendwas ausrichten konnte. Sofort stand er auf und wollte sich wieder auf den Weg machen, wurde jedoch von seinem Freund am Handgelenk gepackt und festgehalten. Erschrocken sah er sich um und sah ihm in die Augen. „Auch, wenn du mich gerettet hast…“ Begann Yuu und griff sich an den Gürtel. Das Klicken der Handschellen hallte laut in der dunklen Gasse wider und bevor der Polizist ihm diese anlegen konnte, hob er den Arm und legte ihm den Lauf der Waffe an die Stirn. Auch, wenn ihm dessen Gesichtsausdruck im Herzen weh tat, mussten sie beide nun dadurch. „Zwing mich nicht dazu.“ Knurrte er ihn an und befreite sich aus seinem Griff. „Du hast meinen Partner umgebracht.“ Sagte Yuu und sah ihn nun mit ernstem Blick an. „Du hast so viele Menschen auf dem Gewissen. Da werde ich nicht zurückschrecken, nur, weil du eine Waffe auf mich richtest.“ Er wusste schon lange, dass Yuu seinen Job ernst nahm und sich durch nichts und niemanden beirren lässt. Doch gerade war das mehr als nur ärgerlich, denn für nichts auf der Welt würde er auf ihn schießen. Das konnte er einfach nicht. Als der Andere wieder nach den Handschellen griff, entsicherte er dessen Waffe und biss die Zähne zusammen. Er spürte seinen eigenen Herzschlag, wie er immer schneller wurde und gegen seinen Brustkorb schlug. „Reita?“ Hörte er auf einmal die vertraute Stimme seines Mitbewohners in der Gasse und sah in die Richtung, aus der sie kam. Wenigstens ihm schien es gut zu gehen. Das freute ihn, doch leider lenkte ihn sein bester Freund auch ab, was Yuu ebenfalls zu bemerken schien, ihm die Waffe aus der Hand schlug und ihn auf den Boden warf. Wenige Augenblicke später lagen seine Hände schon in Handschellen und mit weit aufgerissenen Augen sah er erst nach unten auf seine Hände, ehe er dem Polizisten in die Augen sah. Das war doch wohl ein schlechter Witz! Als Yuu seine Maske packte, schlug er ihm die Hand weg und versuchte so gut es ging, auch jeden seiner weiteren Versuche mit den gefesselten Händen zu verhindern. Egal wie, er musste ihn daran hindern, ihm die Maske vom Gesicht zu reißen. Eine von dessen Händen ergriffen die Kette der Handschellen und zog somit seine Hände zur Seite weg. Verdammt! Sofort drehte er sein Gesicht von ihm weg, um seinem erneuten Griff zur Maske auszuweichen, entdeckte Kai, der in ihrer Nähe stand und eine Pistole in den Händen hatte und diese nun anhob. „Nein…“ Hauchte er leise und sah kurz zu Yuu auf, der das wohl noch nicht mitbekommen hatte. „Kai, nicht!“ Schrie er ihn an, hörte trotzdem einen Schuss und spürte kurz darauf schon, wie der Polizist zur Seite fiel. Sein bester Freund kam zu ihm, tastete den Polizisten ab, fand den Schlüssel und befreite ihn von den Handschellen. Völlig unter Schock, starrte er seinen Mitbewohner nur an, reagierte nicht auf dessen Worte und wurde am Ende nur von ihm hochgezogen und mitgezerrt. Ein letzter Blick fiel auf Yuu, der sich nicht bewegt hatte. Kai zog ihn einfach mit sich und rannte los, hatte ihn fest am Handgelenk gepackt und ließ ihn einfach nicht los. Er konnte ihn doch nicht da liegen lassen. „Komm schon. Kazuki braucht unsere Hilfe. Alleine kriegt er ihn einfach nicht zu fassen.“ Drangen Kais Worte nur langsam in sein Hirn ein. So gut ihr Plan auch war und auch wenn es bisher halbwegs gut lief, lief es seit dem Verlassen der Zentrale völlig aus dem Ruder und am liebsten würde er genau jetzt einen Schlussstrich ziehen und einfach aufhören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)