Adventskalender the rich von Arcturus ================================================================================ Glöckchen --------- “Sicher, dass das eine gute Idee ist?” Der Barde warf einen verschwörerischen Blick zu Edge. Der jedoch war in seiner eigenen Welt versunken, seit er ihm, so großmütig wie eigennützig, das Glitzerding überlassen hatte. Er war sich sicher. Es war sein bester Schlaf seit Wochen. Keine gestohlenen Kissen. Keine ausgefahrenen Krallen. Nur der feiste Wirt, der ihn des Nachtens besuchte. Feste Hände. Seidiges Haar. Nähe. Hitze. “Du solltest gehen”, schnurrte der Wirt. “Huh?” Ein saftiger Tritt beförderte ihn auf den Boden der Tatsachen. Der Barde blinzelte. Über ihm streckte Edge sich.  Das Glöckchen um seinen Hals? Das tat keinen Ton.   Eisblume -------- Die Broiler waren noch nicht halbgar und Edge nur noch halbwach. Träge starrte er aus dem Tavernenfenster. Ein Geflecht aus Eis zog sich über die Scheibe, formte Blätter, Blüten und etwas, das entfernt aussah, wie Kynis’ Hammer. Er blinzelte. Die innere Katze geweckt, drückte er einen Finger auf die Scheibe. Das Eis schmolz unter der Berührung. Fasziniert wiederholte er den Vorgang. Einmal und nochmal, bis er das halbgare Geflügel vergaß. Ihm gegenüber räusperte Kynis sich. Einen Moment lang bewunderten sie beide sein Kunstwerk.  “AWAB? Ernsthaft?” Das “Ja?” blieb ihm im Halse stecken - denn der Wächter hinter der Scheibe wunderte auch. Schokolade ---------- Es war beinahe zu einfach. Dank der Midwinterbälle, die zur Zeit überall stattfanden, standen viele Stadtvillen bis spät in die Nacht praktisch leer. So auch die Cinnamon Alley Nummer 5.  Die eine, einsame Wache wickelte ihr Barde spielend um seinen kleinen Finger, und bei dem Wachhund tat Kynis mit etwas getrockneter Rinderlunge das Gleiche.  Den Tresor fanden sie hinter einer angelehnten Zimmertür im ersten Stock. Es war ein altes, klobiges Ding mit einem genauso alten Schloss. Edge brauchte nicht einmal sein Diebeswerkzeug - seine Krallen waren mehr als genug. Mit der Entschlossenheit einer Elster ruckelte er einmal, zweimal, dann knackte das Schloss und gab den Blick auf ein Dutzend Figurinen frei. Die Dinger waren vielleicht fünfzehn Zentimeter hoch und aus Metall, das im Licht ihres Leuchtzaubers glitzerte. Zu sehr. Kurzerhand griff Kynis nach einer der Figuren. Sie war zu leicht, um aus echtem Gold zu sein, und das Metall bewegte sich unter ihren Fingerkuppen, fast, als sei es nur eine Haut. Schlimmstes ahnend, rieb sie daran, bis das Metall nachgab und riss. Einen Moment starrte sie die braune Masse darunter an. Dann biss sie zu. Edge runzelte die pelzige Stirn. “Was ist es?” Der Triumph blieb ihr im Halse stecken. “Schokolade.” Kaminfeuer ---------- Die schwarze Bruderschaft hatte sich in einem Reihenhaus einquartiert. Drei Stockwerke, vernagelte Fenster und hinter dem einzigen Eingang eine bissige Wache.  Mit hängenden Schultern schlurfte der Barde zu seiner Begleiterin zurück. Hope tätschelte ihm die Schulter. “Glaubt nicht an die Liebe auf den ersten Blick, uh?” “Nicht mal an die auf den zweiten.” Er seufzte theatralisch. “So kommen wir nie rein.” Hope spähte zum Haus zurück. “Müssen wir auch nicht. Komm.” “Hope, nein”, japste er drei Feuerleitern später. Ungerührt stopfte sie seinen schönen, neuen Umhang in den Schornstein. “Hope, doch.” “Das funktioniert nie.” Das Kaminfeuer unter ihnen war anderer Meinung.   Mistelzweig ----------- “Wir haben die Bruderschaft ausgeräuch-” Nur verspätet realisierte Hope das Blut, das ihrer Kameradin die Stirn hinab gelaufen war, und den sauren Zug in ihrem Mundwinkel. Und erst danach bemerkte sie den Hochelfen, der am anderen Ende des Raumes hockte und unter den finsteren Blicken der übrigen Tavernengäste sein Gesicht in ein Tuch drückte. Hope rutschte zu ihr auf die Bank. “Okay. Was habe ich verpasst?” Als Antwort starrte Kynis zur Decke. Dort hing, mit einem roten Schleifchen festgebunden, ein einsamer Mistelzweig. “Oh.” “Ja.” “Gefragt hat er nicht, uh?” Kynis bleckte die Zähne. “Er sagte nur, ich solle mehr lächeln.”   Lied ---- Edge hörte sie, als er den Marktplatz erreichte. Ihre Stimme war tief und rau und erinnerte ihn an eisblaue Gletscher und dunkle Wälder. Sie sang von der langen Winternacht, von kaltem Schnee und Bändern aus grünem Licht. "Für einen Beutelschneider wirkst du ziemlich begeistert, kleiner Pelz", sagte sie später, als sie sich neben ihn setzte. “Ich komme aus Korshavn. Du?” “Nybjerg.” “Hört man.” Edge grinste. “Erinnert mich daran, wie meine Geschwister und ich früher immer gesungen haben.” “Habt ihr auch miteinander geteilt?” “Immer.” Bereitwillig leerte er seine Taschen. Er behielt die glitzernden Steinchen und die Fleischspieße, sie bekam den Rest.   Glitzer ------- Sehr geehrter Lamandrion Xilris,   Ihre Freunde von der Stadtwache waren so freundlich, mich über meinen Umgang Ihnen gegenüber zu belehren. Sie haben natürlich in allen Belangen recht. Meine Reaktion auf Ihre Grenzüberschreitung war unziemlich und ist durch nichts zu rechtfertigen. Ich verspreche hiermit, Ihnen nie wieder ins Gesicht zu schlagen.   Als Zeichen meiner Reue sende ich Ihnen das beiliegende Paket.   Ergebenst, Kynis, Tochter der Azariah   Zufrieden strich Lamandrion über das Paket. Zu spät bemerkte er das Glühen unter seinen Fingerkuppen. Magie zerriss das Papier. Glitzernde Staubpartikel barsten aus dem Karton, krochen in jede Ritze und hinterließen ihre ganz eigene Botschaft.   Geschenk -------- Als Ritter der Abenddämmerung glänzte Shura bereits aus Prinzip, doch heute Abend hatte sier sich herausgeputzt. Siere tiefblaue Tunika ließ siere blonden Haare leuchten. Goldene Stickereien zierten die Säume und verwandelten den Stoff in ein Sternenmeer. Eine ebenso goldene Schleife komplementierte das Ensemble. “Du bist zu gut für diesen Ritterorden.” “Und du bist zu gut, um ein gewöhnlicher Dieb zu sein.” “Wir wissen beide, dass ich viel mehr bin als das.” Grinsend zupfte der Barde an der Schleife. “Bitte sag mir, dass ich dieses Geschenk aufmachen darf.” Sier beugte sich vor, bis sie nicht einmal mehr ein Atemzug trennte. “Vielleicht.”   Winterlandschaft ---------------- Um die Wintersonnenwende glich Fairbell einem Winterwunderland, komplett mit verschneiten Feldern und vor Rauhreif glitzernden Tannen. Es gab sogar einen See, dessen Eis im Sonnenlicht schimmerte. Es war das reinste Idyll. Bis man die Farm erreichte. Es war eine typische Farm, wie man sie überall im Land fand. Halb verborgen hinter Bäumen und einer nichtssagenden Zufahrtsstraße bestand sie aus schiefen Ställen und Dreck. Die Bausicherheit interessierte ihre Betreiber in dem gleichen Maße wie das Wohl der geflügelten Katzen, die sie züchteten. Sie kamen in der Früh. Edge schleppte das Öl und Hope den Schwefel. Doch zuerst öffneten sie die Käfige.   Kerze ----- Sie verbrachten den Abend bei Kerzenschein und Glitzer. Mit dem Glitzer hatte es angefangen. Damit und mit einer gemeinsamen Abneigung gegen gewisse Hochelfen. Seitdem hatten die Mädels Blut geleckt. Längst stapelten sich zwischen ihnen Glitzerpakete, Glitzerpuderdosen und Glitzerschneebälle. Und: Ideen. “Dieses Symbol steht für die Sphäre.” Im Kerzenschein warf Elroras Finger flackernde Schatten auf das Papier. “Sie ist der erste Schritt.” “Und danach denke ich an Bürgermeister Galbraith?” “Wenn der Gedanke kalt genug ist.”  “Also an meinen Ex.” Hope lehnte sich zurück. Sie grinste. “Ich mag deine Freundinnen.” “Ach?” Kynis zog eine Augenbraue hoch. “Dabei ist es doch gar Feuerzauber.”   Nüsse ----- “Nein”, sagte die Stimme in ihren Händen. Kynis ließ den Hammer sinken, entnervt. “Das Thema hatten wir schon.” “Hatten wir.” Die Stimme knisterte wie Luft vor einem Blitzeinschlag. “Kannst du das nicht mit einem von Edges Messern machen?” “Mit einem von-?” Kynis atmete tief durch. “Ophelia war eindeutig. Sie sagte, sie brauche sie gemahlen. Weißt du, wie lange ich mit ‘nem Messer daran schneide?” “Er hat doch mehr als eines.” “Styrmir.” “Styrmir mich nicht!” Elektrizität kribbelte unter ihren Fingern. “Ich bin ein Kriegshammer! Kriegshammer, Kynis. Krieg.” “Und das da sind fünf Kilo Nüsse. Was glaubst du, was das hier ist?”   Eiszapfen --------- Die Wintersonnenwende war auch die Zeit des Letzten Marktes. Ein letztes Mal kamen die Händler zusammen, bevor Schnee und Frost Reisen unmöglich machten. Zuerst waren es die Bauern, der Töpfer, der Seiler und der Schmied, die ihre Waren feilboten. Doch bald schon gesellten sich Stände mit süßem Brot, fremden Gewürzen und glänzendem Schmuck hinzu. Die neueste Bude kam mit eisernen Formen daher, in die der Verkäufer buntes Wasser goss und wartete, bis es gefror. Die gefrorenen Zapfen bestreute er anschließend mit Puderzucker oder Krokant und verkaufte sie für ein paar Kupfermünzen das Stück. Angesichts der aktuellen Temperaturen wirkte das Konzept recht gewagt. Trotzdem - oder gerade deshalb - studierte Edge schon bald die Tafel mit den Geschmacksrichtungen.  Der Verkäufer beäugte ihn skeptisch. “Du bist ein Abenteurer.”  Edge, in Gedanken noch halb bei der Frage, warum jemand Eiszapfen mit Kürbisgeschmack essen würde, nickte unbekümmert. “Wirst du mir deshalb den Preis erhöhen?” Seine Augen sagten “Ja”, doch sein Mund sagte: “Es ist ohnehin nicht dein Geld, mit dem du zahlst.” Er blickte zu dem Hochelfen, dessen Geldbörse seit ein paar Minuten an Edges Hüfte baumelte. “Kennst du den Unterschied zwischen ihm und mir?” Edges Schwanz zuckte. “Er behauptet, das, was er tut, sei legal.”   Wollsocke --------- “Miau.” Die Temperaturen waren über Nacht in einen Bereich gefallen, der das Tragen dicker Wollsocken unabdingbar machte. Leider war eine von ihnen seit ihrer Ankunft in der Taverne verschollen.  Entsprechend dauerte es einen Moment, bis der Barde, gerade halb unter seinem Bett steckend, verstand, dass das eben nicht Edge gewesen war. Langsam zog er den Schädel unterm Bett hervor. Dort, neben dem Nachtschrank, war sie. Die Socke. Und auf ihr ein kleines, grau-weißes Kätzchen. Mit Flügeln. Der Barde öffnete den Mund, doch da war niemand, bei dem er sich hätte beschweren können. Das Nachrichtenblatt von neulich erschien vor seinem inneren Auge.  Seufzend griff er nach der Socke. Das Kätzchen tat es ihm gleich. “Nein”, sagte er. “Miau”, sagte es, die Krallen in seiner Socke. Das Geräusch von Schritten drang durch die Tür. Sicher die Magd mit der neuen Wäsche. “Miau”, wiederholte das Kätzchen. Zaghaft flatterte es mit den noch viel zu kleinen Flügeln. Das Nachrichtenblatt waberte weiter vor seinem inneren Auge und mit ihm auch die Belohnung für Hinweise jedweder Art. Er seufzte schwer. Dann öffnete er seinen Mantel und ließ die Socke mitsamt Kätzchen sachte in der Innentasche verschwinden. “Na fein. Dann wird das halt ein Date zu dritt.” Stern ----- Unbemerkt waren sie über eine Dachluke ins Haus gelangt, hatten den Adeligen um sein Gold erleichtert und waren genauso unbemerkt wieder verschwunden. Es lief alles wie am Schnürchen - bis Edge die Sonnenwenddekorationen, bestehend aus einem Mond und einem Dutzend Sterne, bemerkte. Kynis blieb stehen. “Edge?” “Sie leuchten”, sagte Edge, ohne zu ihr zu blicken. “Das ist ein Leuchtzauber. Du kennst Leuchtzauber.” “Ich glaube, die sind nicht festgeschraubt.” “Edge. Nein.” Edge blickte zu ihr. Langsam und ohne zu blinzeln streckte er eine Hand nach der Dekoration aus. “Edge!” Einen Moment später klirrte ein Metallstern auf dem Pflaster unter ihnen. Verdammte Tabaxis.   Tannenbaum ---------- Es war eine Tradition der Sonnenwendfeiern, nachts singend durch die Wälder zu ziehen und dabei Bäume durch das Behängen mit Runen und Rabenfedern zu segnen. Ein so geweihter Baum konnte im darauffolgenden Jahr nicht gefällt werden, ohne dabei die eine oder andere Gottheit zu erzürnen. Die schneebedeckten Ashdown Woods glitzerten im Mondlicht. Sie waren einer der ältesten Wälder Fairbells - und, wenn es nach Bürgermeister Galbraith ging, bald eine Drachenkrautplantage. Hope schlüpfte aus ihrem Geschirr. Sie schüttelte sich ausgiebig und verwandelte sich zurück. Ihre Begleiterinnen entluden derweil den Karren. Sie selbst griff nach einer Federkordel. Zeit, an die Arbeit zu gehen.   Flamme ------ Mit einem wohligen Seufzen streckte der Barde seine Füße dem Lagerfeuer entgegen. “Besser?”, fragte Shura neben ihm. “Besser”, sagte er. “Miau”, sagte seine Tasche. Der Barde erstarrte. “Was war das?” Er schluckte. “Nichts?” Irgendwo unter seinem Mantel strampelte Nichts mit seinen kleinen Katzenbeinchen. Der Barde spürte die Bewegung an seiner Brust und Shura sah sie zweifelsohne auch. Sier zog die Augenbrauen hoch. “Nichts.” “Gut, nicht ganz.” Seufzend öffnete der Barde seinen Mantel. Keinen Augenblick später streckte sich ein neugieriges Katzennäschen aus seiner Innentasche. “Sag hallo zu Socke.” “Hallo Socke.” Shura streckte den Finger nach dem Kätzchen aus, sah dann aber unvermittelt auf. “Sag mir bitte, dass ihr nichts mit dieser Pelzfarm zu tun habt.” “Uh… Ich glaube, das kann ich nicht.” “Du weißt, dass das nicht der richtige Weg ist?” Der Barde zuckte mit den Achseln. “Was erwartest du, das wir sonst tun? Sollen wir uns mit Schildern auf die Einfahrt stellen und uns dann brav von der Stadtwache abführen lassen?” Shura antwortete nicht sofort und kraulte Socke stattdessen gedankenverloren hinter den Ohren. “Nein.” Sier blickte auf. Das Licht der Flammen schimmerte in sieren Augen. “Aber so ähnlich.” Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Dann steckten sie die Köpfe zusammen.   Schneefall ---------- Holz traf auf Holz. Dicke, weiße Schneeflocken wirbelten um sie herum.  Schwer atmend kamen sie zum Stehen. Kaum einen Atemzug voneinander entfernt hielten sie inne, Besen an Besen, zwei Frauen im Schnee. Kynis ließ den Besen sinken. “Das war gut.” “Sicher?” Natrissa strich sich die Haare hinter die Hörner. “Komme ich dir nicht wie eine Anfängerin vor?” Behutsam schnippte Kynis eine Schneeflocke von ihrer Schulter. “Nicht, nachdem ich gesehen habe, wie du diesem Trunkenbold die Tür gezeigt hast.” Natrissa schnaubte. “Der kommt wieder.” “Deswegen machen wir das hier.” “Nur deswegen?” Mit einem Lächeln überbrückte Kynis die Distanz zwischen ihnen. “Nein?” Frost ----- Die Elfe neben Shura hatte olivfarbene Haut und schwarze Finger. Zwischen ihnen stand ein Sammelsurium aus Linseneintopf und Papier. Sich die Arme reibend setzte sich der Barde dazu. “Ah, unsere Frostbeule.” Shura grinste. “Und seine Socke.” Einen Blickwechsel später - Shura blinzelte nicht einmal - fischte er Socke aus seinem Mantel. Die Elfe begab sich auf Kätzchen-Augenhöhe. “Hallo Socke!” “Das ist Cairlinn”, sagte Shura über Cairlinns Quietschen hinweg. “Unsere Druckerin.” “Druckerin?” Der Barde schluckte. “Sie weiß, worauf sie sich einlässt?” “Falsche Frage”, gurrte Cairlinn, während sie Socke hinter den Öhrchen kraulte. “Die eigentliche Frage lautet doch: Wer kann diesen Augen widerstehen? Wald ---- Shura musterte die Bäume um sie herum. “Du weißt, dass der Orden die Sachen auch geliefert hätte, oder?” Hope brummte nur. “Wir sind uns einig, dass du kein Bär mehr bist, oder?” “Als Bär war mir wenigstens warm.” Missmutig griff sie nach einem weiteren Ast und lehnte ihn gegen ihre kleine Holzpyramide. Dabei zitterte ein wenig vor sich hin. Bär-sein war toll. Ein dickes, zottiges Fell und dicke, lederne Sohlen, die besser isolierten als die meisten Schuhe. Und dazu deutlich weniger Fragen, die ernsthafte Antworten erwarteten.  “Dafür bräuchten wir jetzt keine Pause.” “Mein Geruch hätte die Pferde nur verstört.” “Für wen sind eigentlich die Tuche?” Sie ließ den nächsten Ast sinken. “Er hat gesungen, oder?” “Wie ein Vögelchen.” Statt sofort zu antworten, lehnte sie die übrigen Äste gegen ihre Konstruktion. Anschließend fischte sie etwas Zunder aus einer ihrer Taschen und stopfte den getrockneten Pilz zwischen das Holz. “Die Stoffe sind für Natrissa”, sagte Hope schließlich. “Sie hat in der Farm gearbeitet.” “Also sind sie Wiedergutmachung?” “Nein.” Sie legte zwei Finger auf den Pilz und entfachte ihn mit ein bisschen Magie. “Für Leute wie Xilris sind Arbeiter auch nichts anderes als Tiere. Ich öffne nur mehr Käfige. Außerdem näht Natrissa gern.” Schal ----- Edge verfolgte gerade einen Halbelf, da sah er es. Es war lang, rot und flatterte einladend. Entgegen besseren Wissens folgte er ihm mit den Augen. Edge blinzelte. Es wurde nicht vom Wind bewegt, sondern von einer Tieflingfrau. Edge blinzelte nochmal. Den Halbelf war verschwunden. “Nein. Ich bin keine Katze.” Die Tieflingfrau seufzte. “War einen Versuch wert. Du bist Edge?” Edge blinzelte ein drittes Mal. Richtig. Das war eine von Kynis’ Freundinnen. “Ja?” “Ich wollte mich bedanken. Für die Stoffe. Hier.” Jetzt erst fiel ihm das Stoffbündel unter ihrem Arm auf. Das waren weitere Schals und- “Für wen ist die Socke? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)