Pretty Liar von MellyMond (Kein Wort zu niemanden) ================================================================================ Kapitel 13: Nicolas Palladium ----------------------------- Seit ich Flora aus meiner Wohnung geworfen habe, erscheint sie auch in meinem Unterricht nicht mehr. Das Einzige, was ich von ihr mitbekomme, ist das mein Bruder sich mit ihr trifft. Es ist mittlerweile schon Eine Woche vergangen und Flora ist auch heute nicht erschienen. Vor allem heute ist ihre Anwesenheit so wichtig für sie. Es ist nicht so, dass ich sie vermisse und ich sie sehen will. Es geht mir darum, dass sie meinen Unterricht schwänzt und das ganz offen, nur um mit meinem Bruder abzuhängen. Ist das ein verzweifelter Versuch von ihr, in meiner Nähe zu sein oder mag sie Daemon womöglich? Ich blicke gar nicht mehr durch und meide auch das Thema: Flora, in Daemon Gegenwart. Ich will nicht wissen, was er mit ihr macht und wo sie hingehen. Angestrengt von diesen Gedanken, atme ich schwer die Luft aus und sehe zur Tür in den Großen Versammlungsraum. Ich öffne sie mit meiner Handfläche und drücke sie damit auf. Hinter mir laufen die Feen, meiner Klasse und sehen sich in dem großen Raum um. »Setzt euch bitte« bitte ich sie. Sie folgen meiner Anweisung und nehmen auf der Tribüne Platz. Ich bleibe vorne stehen und sehe mich mit meinen Augen um, ob alle sitzen. Sie sind recht still heute und wirken verschlossen. Andererseits habe ich ihnen schon letzte Woche gesagt, dass wir eine Übung hier durchführen werden, um ihr Können zu beurteilen. »So da ihr alle jetzt da seid, können wir endlich anfangen« verkünde ich ihnen und sehe schon ihre Unlust in den Augen an. »Diese Übung soll uns zeigen, wie gut ihr schon eure innere Magie beherrscht und ob ihr im Unterricht aufgepasst habt. Es ist kein Test, also wird dies nicht benotet. Ihr solltet euch aber dennoch bemühen, denn es wird ab jetzt immer schwieriger« warne ich sie vor. Als ich gerade weiter vorfahren will schwängt die Tür auf und zu meiner Verwunderung, betritt niemand geringeres als Flora den Raum. Fast schon erschrocken bleibt sie stehen und sieht geradewegs in meine Augen. Das grün in ihren Augen leuchtet. Mein Blick wandert zu ihren rosa bemalten Lippen und zu ihrem fiel zu knappen Top. Es verdeckt gerade einmal das nötigste und hält ihren Bauch frei. Ihre sachte stimme die die räuspert, zieht mich zurück zu ihrem Gesicht. Hatte ich gerade wirklich, ihren Körper betrachtet? Mein Puls pocht und ich spüre, wie mein Blut beginnt zu kochen. Warum macht sie das mit mir? »Entschuldigung, für die Verspätung« klingt ihre Stimme zu mir rüber. Sie jetzt zum ersten Mal wirklich, als Flora in meiner Klasse zu sehen, fühlt sich seltsam an und falsch. »Setz dich bitte zu den anderen, Flora. Darüber reden wir später« noch als ich den letzten Satz sage, weiß ich wie dumm das ist. Flora nickt und setzt sich dann in Bewegung, sich neben ihre Freundinnen zu setzen. Es ist ein Moment ruhig, bevor ich die stille mit meiner Stimme breche. »Also jetzt aber wirklich. Gibt es jemanden, der gerne freiwillig beginnen möchte?« frage ich wissend, dass es bestimmt keine will. Doch eine Hand schnellt in die Höhe und zieht meine Aufmerksamkeit auf diese. Ich sehe den Arm herunter und lande erneut bei den rosa farbigen Top, von Flora. Schnell sehe ich hoch zu ihrem Gesicht. Ihre Augen sind von Schwarzen Wimpern umrandet und lassen ihre Augen nur noch kräftiger hervorstechen. Ihr Blick ist entschlossen und willens stark. Sie beeindruckt mich immer wieder auf neue. Ich winke sie herunter zu mir. Der Gedanke, dass sie gleich neben mir steht und mich ansieht, lasst mich nervös meinen Händen an meiner Hose anstreifen, um den Schweiß zu entfernen, der sich dort ansammelt. Langsam blinzelt hoch zu mir und wartet nur darauf, dass ich etwas sage. Doch meine Stimme befindet sich in diesem Moment nicht mehr bei mir. sie sieht unsicher zu ihren Mittschülerinnen und dann zu mir zurück. Warum fällt es mir nur so schwer, etwas zu sagen? »Ich habe die letzten Unterrichts Stunden bei Ihnen verpasst. Könnten Sie mir noch mal sagen, was meine Aufgab ist, Professor« Ihre helfe angenommen, räuspere ich mich und nicke ihr zu. Sie nickt auch. »Lege deine Hände vor dich zusammen und konzentriere dich auf genau das, was ich dir sage, Flora« sofort folgt Flora meiner Anweisung und schließt locker ihre Augen. An ihrer Hand sehe ich, wie nervös sie ist und das sie zittert. Es erinnert mich an dem Abend als sie bei mir war und so eine Angst hatte. Ich frage mich unweigerlich, ob sie noch immer diese Angst verspürte und ab sie mir überhaupt noch vertraut. »Stell dir einmal eine helle magische Kugel vor, die sich vor dir befindet« Floras Gesicht Ausdruck wird angestrengter und fast verkrampft. Sie scheint mit aller Kraft daran zu denken, was ich sage. »Sie strahlt und wärmt deinen ganzen Körper. Spüre wie sie sich langsam ausbreitet und größer wird.« aus ihren fest geschossenen Augen sehe ich eine Träne, die ganz langsam über ihre Wange rollt. Schmerzt sie meine Stimme etwa so sehr? Es ist nicht meine Absicht, sie dermaßen unter Druck zu setzen. Ihr Ganzer Körper ist angespannt und verkrampft. Von vertrauen ist bei ihr gerade keine Spur. »Jetzt stelle dir vor, du bist im inneren dieser Kugel…« plötzlich öffnet Sie ihre Augen schlag artig und springt zurück. Ihre Hände hängen zusammen mit ihren Armen herunter. In ihren Augen herrscht ein Blättersturm. Unsicher sehe ich zu meiner Hand, die an ihrer Schulter ruht. Überrascht ziehe ich sie weg und sehe sie wieder an. Ich musste sie eben daraufgelegt haben, ohne es selbst zu bemerken. Ihr atmen ist schwer und hetzend, als hätte sie Angst. »Setz dich wieder« spreche ich ruhig und bemühe mich dabei, nicht bewertend zu klingen. Sie nickt stumm und geht zurück auf die Tribüne. Ich sehe ihr nach und schaffe es nicht weg zu sehen, ehe ich sicher bin, dass sie sitzt. Dann schaue ich mich zu den anderen um und suche mir die nächste Fee aus. Die ganze restliche stunde, geht mir Floras verhalten nicht aus dem Gedächtnis. Hat sie tatsächlich so eine Angst vor mir, dass sie bei einer so kleinen Berührung zusammenzuckt, oder lag der Grund wo anders? Nach dem Unterricht bleibt Flora wie vereinbart noch da. Die anderen Feen verlassen alle den Raum und lassen die Tür hinter sich zufallen. Jetzt bin ich mit Flora allein, und es fühlt sich seltsam an. Ich sollte nicht mit ihr hier so allein sein. Sie hat sich etwas beruhigt, doch ihre Augen sind noch immer verdunkelt und vor lauter Bäume seit man bei ihr, den grünen Walt nicht mehr. Langsam steht sie von ihrem Platz auf und geht zu mir herunter. Das Klackern ihrer Schuhe kündigt sie an und verstummt einige Meter vor mir. »Sie wollten mit mir sprechen?« ihre höfliche anrede irritiert mich. Ich ziehe meine eine Braue hoch und sehe zu ihr. »Wir sind allein, du brauchst mich nicht so anzusprechen« versichere ich ihr. »Ich wollte nur sicher gehen, dass du wieder normal zu meinem Unterricht erscheinst. Du hast lange gefehlt, Flora« »Nein, werde ich nicht« überrascht über diese ehrliche Antwort, öffnet sich mein Mund. »Ich werde deinen Kurs verlassen« spricht sie weiter, was mir einen Stich versetzt. Sie will meinen Kurs verlassen? Natürlich ist so etwas grundsätzlich möglich, doch Flora ist eine wirklich gute Schülerin und sie braucht diesen Kurs, für ihren Abschluss, als Schutzfee. »Hast du dir das gut überlegt? Du wirst dadurch…« »Ja, habe ich. Ich werde ohne hin nach dem Jahr bei meiner Familie im Laden Arbeiten« unterbricht sie mich. Sie hat mir schon gesagt, dass das der Wunsch ihres Vaters ist, doch es ist nicht das, was sie möchte. ihr unglückliches Gesicht sagt mir auch, dass es weiterhin nicht das ist, was sie sich wünscht. »Das musst du nicht tun, Flora« »Ich will es aber« widerspricht sie mir. Ich sehe noch immer diesen Sturm in ihren Augen, der in diesen wütet. Doch dort ist kein hass, sondern pure Trauer. Sie ist noch immer traurig und das rot in ihren Augen, deutet darauf hin, dass sie immer noch jede Nacht weint. Weint sie wegen mir, wegen Uns? Nur zu gut kann ich sie verstehen und ihr nach endfühlen, wie es ihr geht. Nur allzu gern würde ich alles hinschmeißen, und mich für sie endscheiden. Doch meine Vernunft verbietet es mir. Ich muss standhaft bleiben, sie ist meine Schülerin und ich kann für sie nicht meinen Traum aufgeben. Das wäre nicht fair gegen über Athris. »Was ist mit Zaubertrank Kunde, wirst du diesen dann auch verlassen?« fällt mir dann auch noch ein. Sie kann ja, nicht einfach alle Kurse schmeißen, die ich unterrichte. »Wenn es möglich wäre, würde ich diesen auch verlassen« Ich bin schockiert. Meine Sprache hat sich für wenige Augenblicke verabschiedet, so dass ich Flora nur ungläubig Entgegen sehe. Unsicher streiche ich mir durch die Haare und wende meinen Blick von ihr ab. »Flora, ich verstehe, warum du das willst« reibe ich schließlich über meinen Nacken. »Aber du kannst nicht aus jeden meiner Kurse treten« ihre traurigen Augen stechen so heraus, aus ihrem Gesicht, dass ich sie einfach ansehen muss. Ich wünsche mir gerade nichts mehr, als sie zu umarmen, ihr zu sagen, wie leid es mir tut. In sich gekehrt, knobelt sie an ihren Fingern. Das helle rosa ihrer Nägel ist schon fast weg und ich nehme an das es daran liegt, weil sie es abkratzt. Flora ist so leise, dass ich ihr schlucken und ihr atmen hören kann. Zu ihren schönen Lippen gesehen, erinnere ich daran, wie sie sich angefühlt haben. Ihr Geschmack und ihre Weiche Wärme. Sie schaut zum Boden, zum Glück, sonst würde sie meinen seensüchtigen Blick zu ihrem Mund sehen. Ich frage mich unweigerlich, wer diese nun jetzt berühren darf. Mein Herz pocht und ich spüre das Stechen in meinem inneren. »Was ist das mit meinem Bruder und dir?« ziche ich heraus in meinen Gedanken gefangen und ignoriere dabei, wie sich das anhört. Ihr blick hebt sich zu meinem. Floras Augen weiten sich und ich sehe, wie in ihnen, wie unangenehm es ihr ist. Ich zügle mich wieder und lasse meine Schultern sinken. Wie komme ich nur darauf, sie so etwas zu fragen? »Verzeih mir, ich wollte nicht…« »Wir sind nur Freunde« Ihre Stimme zittert. Lügt sie womöglich? »Halte dich von ihm fern« ich merke selbst meinen bestimmten Ton, doch ich kann es nicht abstellen. Ich will nicht, dass sie weiter in meinem Leben ist. Nicht wenn ich dabei nur eine neben rolle bin. Ihr Gesicht wird blass, ihre Augen Unsicher und ihr Körper zittert. Leicht Bresse ich meine Lippen zusammen und bin dabei mich von ihr weg zu drehen, als ihre Stimme in meinen Ohren ertönt. »Dann erklär es ihm aber auch warum, Nicolas« ich sehe zu ihr zurück. Noch immer nennt sie mich Nicolas. Es verursacht bei mir einen Schauer und lässt meine Haare aufrecht stehen. Sie sollte mich nicht so nennen. Ich nicke ihr zu und laufe weiter in Richtung Tür. Es ist besser, wenn ich sie nicht noch länger hier allein sehe. Ihr Anblick lässt mich schwach werden und ich weiß nicht, wie lange ich mich noch zurücknehmen kann. Draußen auf dem Campus sehe ich dann niemand geringeren als meinen Bruder, der hat mir gerade noch gefehlt. Ich weiß, warum er hier ist, dennoch gebe ich mich unwissend und laufe auf ihn zu. Es ist nicht zu übersehen, dass er meine Sachen trägt. Das Schwarze T-Shirt und die hellbraune Hose, würde ich überall erkennen. Und dann auch noch meine Grüne Jacke. Ich hasse es, wenn er meine Klamotten nimmt und sie dann auch nicht mehr zurückgibt. »Daemon was machst du hier?« frage ich ihn genervt, weil ich die Antwort schon kenne. Er lächelt, doch ich bin gewillt ihm das wieder zu nehmen. »Keine Panik ich will nicht zu dir, Bro.« schnaufend nicke ich. »Ich weiß« sein grinsen verschwindet. »Ich habe es dir schon gesagt, halt dich fern von ihr. Sie ist meine Schülerin und ich will sie nicht mehr in meiner Wohnung« meine Stimme ist nichts mehr als ein Flüstern, denn ich sehe mich um und hoffe, dass mich keiner hört. Daemon schüttelt den Kopf. Er hat kein Verständnis für mich. Ihm ist das alles völlig egal. »Ich kann mich treffen, mit wem ich will« zischt er zurück, während er seine Zähne zusammenpresst. »Was erhoffst du dir damit? Glaubst du im Ernst, wir lassen uns von dir etwas verbieten?« Daemon hat natürlich recht, ich kann ihnen Garnichts verbieten. Doch ich hoffte einfach, dass sie daran dachten, wie ich mich dabei fühle. Ich weiß nicht ob da zwischen ihnen etwas ist oder noch etwas wird. Der Gedanke schmerzt, dass Daemon der ist, der sie glücklich macht. Ich bin eifersüchtig und ich hasse dieses Gefühl. »Bleib weg von ihr. Sie tut das doch bloß, um weiter in meiner Nähe zu sein, Daemon« Ich hasse mich selbst für diesen Satz, doch meine Wut treibt mich dazu. Daemon schüttelt lediglich den Kopf und geht an mir vorbei. »Ich mein es ernst, sie belügt dich genauso« lass ich nicht locker und drehe meinen Körper zu ihm. Ich verstumme, als ich Flora sehe, auf die Daemon zu geht. Ich schäme mich, weil ich an ihrem Blick sehe, dass sie mich gehört hat. Sie sieht mich nicht an. Daemon greift nach ihren Händen, der Anblick zerrt an mir. Ich will das nicht sehen. Schleunigst drehe ich mich von ihnen weg und gehe in die andere Richtung. Die dunkle Atmosphäre meiner Wohnung, spiegelt noch immer meine Stimmung und zieht mich noch weiter runder. Schnaufend erhebe ich mich von der Couch und laufe zur Küche. An der Uhr vorbeigelaufen, sehe ich zu dieser hoch. »Schon 23: 50 Uhr« Daemon ist noch immer nicht zuhause gewesen. Ich frage mich, ob er überhaupt noch kommt. In der Küche öffne ich den Kühlschrank und suche mir noch etwas zu essen aus. Auch wenn alles in mir sagt, ich kann nichts essen, weiß ich, dass mein Körper es braucht. Nichts spricht mich an und als ich gerade im Gefrierschrank nachsehen will, höre ich das Klingeln meines Handys. Die Tür zu geschlagen, laufe ich schnell zurück und nehme den Anruf an. »Hallo?« frage ich. Ich höre laute Musik auf der anderen Seite und stimmen, die unerkennbar im Hintergrund reden. »Palladium?« höre ich dann endlich Daemon Stimme. Er klingt aufgebracht. »Ja, was ist los?« Ich bleibe ruhig und lasse das gesagt von heute Mittag hinter mir. Ich bin nur froh, dass er sich bei mir meldet. Ich höre ihn mit jemanden streiten und wie aufgeregt er ist. »Daemon, was ist los?« frage ich ihn erneut. Die Verbindung ist verdammt schlecht und sie bricht immer wieder ab. Ich hoffe nur, dass er mir noch antworten kann, bevor die Verbindung ganz abbricht. »Tut mir leid, hier ist es verdammt laut.« erklärt er. »Ich weiß nicht was passiert ist, es war alles gut, aber dann habe ich sie verloren« Ich schüttle den Kopf und runzle die Stirn. »Was redest du da?« »Wir haben was getrunken, da war noch alles gut, danach haben wir getanzt. Verdammt, sie wollte nur noch mal kurz was trinken« Daemon klingt verzweifelt und besorgt. »Daemon, wer ist weg?« frage ich ihn, um ihn etwas zu beruhigen. »Flora. Sie war bei mir, dann wollte sie etwas trinken. Das ist jetzt aber fast eine Stunde her« Ich erstarre. Die Erinnerung an unseren Abend in dem Club schleicht sich in meinen Kopf. Der Gedanke, dass ihr etwas passiert ist, drängt mich in die Schuhe. Ich greife meine Schlüssel und verlasse hektisch meine Wohnung. Das Handy halte ich noch immer an mein Ohr. »Wo seid ihr? Ich komme« »Wir sind in diesem Club, da wo der große Platz ist, mit der Nymphe« erklärt er mir. Ich weiß genau, wo der ist, und steige in mein Auto. Nachdem ich meinem Bruder versichere, dass ich auf dem weg bin, lege ich auf. Mich angeschnallt, drehe ich den Zündschlüssel und trete auf das Gas. Mein Kopf geht so viele Zinerarien durch, wo Flora ist, und was passiert ist. Ich spüre wie ich nervös zittere und mein Herz geben meine Rippen hämmern. Ich habe Angst und bette, dass ich nicht zu spät bin. Vor dem Club angekommen, ziehe ich den Schlüssel raus, steige aus und schlisse meinen Wagen wieder ab. Sofort stürme ich rein und suche nach Daemon. Überall sind Leute und die Musik hämmert in meinen Ohren. An den Gästen vorbeigedrückt, sehe ich meinen Bruder mit einigen Typen streiten. Verdammt. Ich gehe zu ihm und lege meine Hand auf seine Schulter. »Daemon, was ist los?« er dreht sich zu mir und zuckt kurz zusammen. »Palladium, du bist schon da?« »Was ist los?« frage ich noch mal mit Nachdruck. »Ich weiß es nicht, sie war hier. Ich habe überall nach ihr gesucht« schreit er, weil die Musik so laut ist. Ich denke einen Moment nach. »Wo war euer Platz?« »Dort drüben« ruft er mir zu und deutet mit seinem Finger auf eine Nische, an der jetzt mehrere Mädchen Sitzen. Zu Daemon gesehen, der kaum noch aufrecht stehen kann, gehe ich davon aus, dass er keine Ahnung hat, wo ihr Platz ist. »Bleib hier, ich komme gleich wieder« befehle ich ihn und sehe mich wieder um. Die grellen lichter blenden mich und machen mir das Suchen ungemein schwer. Ich ignoriere die ganzen Gäste und lege meinen Fokus nur auf Flora, die irgendwo hier sein muss. Ich denke weiter nach und bleibe schließlich stehen, als ich aus dem Augenwinkel das Licht der Toiletten bemerke. Mich zu diesem Gewand, gehe ich darauf zu und laufe die Verwinklung entlang. Vor mir ist ein Schild mit der Aufschrift: Herren, daneben Damen. Nicht einmal eine Minute brauchte ich, um zu endscheiden, in die Damen Toilette zu laufen. Die Tür geöffnet, sehe ich einige Mädchen, die verwundert zu mir sehen. Andere sehen mich an, als würden sie mich gleich aus dem Club jagen. »Entschuldigung, ich suche nach jemanden« erkläre ich schnell. »Nicolas?« höre ich plötzlich meinen Namen und die Stimme, die mir einen Schauer über den Rücken laufen löst. Ich sehe um die Ecke, neben der Tür und sehe Flora dort, mit einigen Mädchen auf dem Boden Sitzen. Sie sieht völlig fertig aus. Ihr Augen Makeup ist verschmiert und deutet darauf hin, dass sie geweint hat. Ihre Augen leuchten, als sie zu mir sieht und zeigt Hoffnung in ihnen auf. »Was ist passiert, Flora?« Vor sie auf den Boden gekniet, lege ich meine Hand auf ihre, die an ihrem Knie liegt. Sie legt ihr Gesicht zur Seite und will gerade wieder anfangen zu weinen. Ich weiß noch immer nicht was los ist, doch gerade ist es nicht wichtig, was los ist. Ich lege meine Arme um sie und drücke sie an meinen Körper. Nur langsam spüre ich ihre Arme und ihre Hände an meinen Rücken. Sie fühlt sich so kalt an. »Schon gut, ich bin hier« flüstere ich gegen ihre Haare, die nach Blüten und Erdbeeren duften. Ihr schlotzen und weinen ist an meiner Brust deutlich zu spüren und bricht mir mein Herz. »Was ist passiert?« versuche ich es erneut, doch es ist nur ihr Kopf schütteln zu spüren. Sie will es nicht sagen. Ich sehe noch einmal auf, und bemerke die Blicke der anderen. Ich räuspere mich und halte Flora etwas von mir weg. Mit ihrer Hand stehe ich auf. »Komm mit, wir gehen« Ihr Gesicht richtet sich zum Boden. Sie meidet meinen blick. Mit ihr an meiner Hand gehe ich nach draußen und habe schon fasst die laute Musik vergessen. »Wir holen jetzt noch Daemon und dann gehen wir« teile ich ihr mit. An den Leuten vorbei gedrängt, spüre ich, wie Flora mit beide Händen, meine eine Hand festhält. Ich spüre ihren Druck und ihre Angst. Sofort stoppe ich und drehe mich zu ihr. Flora sieht mich zögernd an und versucht meinen Blick erneut auszuweichen. »Halt dich gut fest« bitte ich sie und drücke ihre Hand. Ihre Augen sehen zu meinen, doch sie sind voller Angst. Ich wende meine Augen ab und gehe weiter. Ihre Hand fühlt sich immer noch so weich an und… kalt. Aus der Menschenmasse hervor, sehe ich schon wieder meinen Bruder und rufe ihm zu, dass er zu uns kommt. Er hört mich und läuft zu mir rüber. Er wirkt erleichtert, als er Flora neben mir sieht. »Los jetzt, wir gehen« befehle ich und wende mich von Daemon ab. Auf dem Heimweg im Auto herrscht hure stille. Flora sitzt neben mir auf dem Beifahrer sitz. Ich sehe zu ihren Beinen, auf denen ihre Gänsehaut deutlich zu sehen ist. Ihr Rock ist unglaublich kurz und an einigen Stellen dreckig. Ich vermute das darauf trinken verschüttet wurde. Mein Blick richtet sich wieder auf den Verkehr. »Daemon, meine Jacke bitte« rufe ich nach hinten und greife mit meinem Arm zu ihm auf die Rückbank. Er schnauft. Dann höre ich den Stoff und spüre das Gewischt auf meiner Hand. Ich hole vor und Halte die Jacke Flora vor, ohne sie anzusehen. »Dir ist kalt, oder? Nimm sie ruhig« Ihr Fingern streifen meine Hand und mein Körper reagiert mit einem inneren Schütteln darauf. Wie ein elektrischer schlag, durchfährt mich diese kurze Berührung. Ich sehe nun doch zu ihr und sehe zu wie sie meine Jacke anzieht. Ihre langen Haare fallen über ihre Schultern und verdecken ihren Brustbereich. Sie sieht mich an. »Danke schön« sagt sie zum ersten Mal jetzt zu mir, ich sehe nach vorne, sage aber nichts. »Ich muss aufs Klo« beschwert jetzt Daemon und hämmert mit seinen Füßen gegen meinen Sitz. »Hörst du mal auf damit« rufe ich ihm zurück und bemühe mich nicht allzu laut zu sein. Er setzt sich weiter runder, verschränkt die Arme vor die Brust und schmollt. Flora sieht zurück zu ihm. »Wir sind gleich da, halt es noch etwas zurück« Ihre Stimme klingt so voller ruhe und Gefühl. Ich komme nicht drum herum mich zu fragen, ob dass die Stimme einer Freundin ist, die zu ihrem Freund spricht. Ob sie sich vorhin geküsst haben? Hat sie ihm gesagt, dass sie ihn…? Ich unterbreche meine Gedanken und parke ein, als ich meine Wohnung sehe. Einen Moment bleibe ich sitzen und beende meine Gedanken. Tief durchgeatmet, steige ich aus meinem Wagen und ziehe den Schlüssel raus. Um das Auto herumgelaufen, öffne ich die Beifahrer Tür und strecke Flora Hand entgegen. Sie greift danach und steigt aus. Ihr blick ist unsicher und sie wendet ihn ab. »Los Daemon, wir sind da« ich klopfe gegen das Fenster. Er erhebt sich endlich rutscht rüber, öffnet die Tür und klettert nun auch endlich raus. »Ich bin wach, ich bin wach« ruft er aus und rennt los. Die Treppen rauf gelaufen, schüttele ich den Kopf, da er ohne meinen Schlüssel nicht reinkommt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)