Best Friend Zone von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 14: Kapitel 14 ---------------------- So konnte es nicht weitergehen! Nein, so durfte es nicht weitergehen! Langsam kratzte es nicht mehr nur an Takerus Substanz, durchgehend von Hikari ignoriert zu werden. Es waren jetzt zwei Wochen, dass er sich entschieden hatte, ihr Zeit zu lassen. Zwei Wochen, in denen er gehofft hatte, dass sie auf ihn zukommen würde. Doch sie war es nicht. Immer noch ging sie ihm aus dem Weg, ignorierte ihn oder zischte ihn nur an. Auf seine Nachrichten reagierte sie immer noch nicht, auch seine Anrufe wurden direkt abgewiesen, sie schien seine Nummer also immer noch blockiert zu haben. Er hatte sie verloren … Aber das konnte er nicht zulassen und daher … Entschlossen ging er auf sie zu. Sie verbrachte die Mittagspause nicht mehr mit ihm und den anderen ihrer Clique sondern mit ein paar Freundinnen aus ihrer Tanz-AG. Nicht, dass sie mit den anderen nicht mehr reden oder sich treffen würde. Es war nur er, mit dem sie nichts mehr zu tun haben wollte … Die Mädchen, die um Hikari herumstanden, stießen diese an und machten sie darauf aufmerksam, dass er kam. Doch dieses Mal würde er nicht zulassen, dass sie einfach davon lief. “Hika”, brachte er hervor, kaum dass er bei ihr angekommen war. Ein blitzender Blick landete auf ihm und schon lief sie an ihm vorbei um vermutlich wie immer zu verschwinden, doch heute nicht. Heute würde er es nicht zulassen! Er folgte ihr und kaum dass er sie einholte, schoss blitzschnell sein Arm nach vorne und seine Hand schloss sich um ihren Oberarm. “Bleib hier, wir müssen miteinander reden!” “Das müssen wir überhaupt nicht!”, zischte sie und versuchte sich aus seinem Griff zu befreien. Doch nein, dieses Mal nicht, dieses Mal würde er sie nicht gehen lassen! “Es tut mir leid, Hika, es tut mir wirklich leid! Das letzte was ich wollte, war dich zu verlieren!” Sie erstarrte, ihre Augen weiteten sich. “Ich wollte dich nicht verletzen und ich weiß, dass es allein meine Schuld war, dass das zwischen uns so ist, wie es nun ist. Aber ich werde es hinbekommen, das verspreche ich dir! Ich werde es schaffen, meine Gefühle zu unterdrücken, ich werde sie losbekommen, versprochen.” Auf diese Aussage presste sie ihre Lippen fest aufeinander und zerrte noch einmal an ihrem Arm, stemmte sich mit ganzer Kraft dagegen und schon war sie frei. “Du bist so ein Vollidiot, Takeru! Du hast keine Ahnung, überhaupt keine! Warum triffst du Entscheidungen, die uns beide betreffen? Warum entscheidest du, was ich zu tun, zu fühlen habe? Warum bist du nicht einmal auf die Idee gekommen, mich zu fragen, wie es mir geht? Mich zu fragen, was ich fühle, was ich für dich empfinde? Wie kannst du mir an den Kopf knallen, dass du in mich verliebt bist und mir im nächsten Moment erklären, dass ich einen festen Freund brauche, damit wir beide trotzdem Freunde bleiben können?” Tränen traten in Hikaris Augen und liefen gleich darauf über ihre Wangen. “Du behauptest, du wärst in mich verliebt. Wärst du das wirklich, dann wären dir meine Gefühle auch wichtig. Aber es geht dir nur um dich. Dir ist nur wichtig, wie du dich fühlst, was du empfindest. Soll ich dir etwas sagen? Immerhin weiß ich jetzt, dass du dir wichtiger bist als jeder andere. Ich bin froh, dass ich das weiß, bevor ich einen Fehler begangen hätte.” Takeru blinzelte ungläubig. Sie war immer noch so wütend … Aber was genau hatte sie damit sagen wollen, dass ihm ihre Gefühle egal wären? Das waren sie eben nicht! Er wollte sie doch nicht verlieren. Wie könnte eine Freundschaft bestehen bleiben, wenn nur einer von zweien Gefühle für den anderen hatte? Und was meinte sie damit, dass sie fast einen Fehler begangen hätte? “Unsere Freundschaft ist doch kein Fehler”, erwiderte er verwirrt. “Ach, ist sie das nicht? Ich bin mir da gerade nicht sicher!”, zickte sie ihn an. “Hika. Unsere Freundschaft war das Wichtigste in meinem Leben, ich will sie, nein, ich will dich auf keinen Fall verlieren!” “Du willst mich nicht verlieren? Warum bitte schickst du mich dann zu einem anderen Kerl?” “Weil … weil ich hoffe, dass ich besser über dich hinweg komme, wenn du einen festen Freund hast. Dann können meine Gefühle unsere Freundschaft nicht weiter belasten.” “Glaubst du den Mist, den du da von dir gibst eigentlich selbst?”, fragte sie ungläubig. “Was ist denn hier los?”, fragte Miyako in dem Augenblick. Hikari drehte ihren Kopf zur Seite und erkannte ihre Freunde, die zu ihnen getreten waren. Anscheinend waren Takeru und sie, ihr Streit, sehr laut gewesen, denn viele Schüler sahen in ihre Richtung. “Es ist nichts. Die Sache ist für mich erledigt”, erklärte sie und drehte sich provokant herum. “Hika … bitte, wir haben nicht richtig miteinander gesprochen, uns nicht ausgesprochen und die Sache geklärt.” Takerus Stimme klang flehend. Schon richtete sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf ihn. “Was bitte sollen wir hier denn noch klären? Deine Meinung steht fest, meine ist dir egal.” “Ist es nicht, Hika! Deine Meinung ist die Wichtigste für mich. Du bist meine beste Freundin.” Sie schüttelte ihren Kopf. “Nein, bin ich nicht. Ich bin nicht deine beste Freundin! Nicht mehr. Wir sind nicht einmal mehr Freunde. Zwischen uns, da ist nichts mehr!” Und bei dieser Aussage brach Takerus Herz. Tränen traten in seine Augen, die unvermittelt auf sie gerichtet waren. “Hika, das meinst du nicht so … Bitte … du kannst es so nicht meinen, du kannst es einfach nicht.” “Ach ja?” Auch in ihren Augen standen Tränen. “Ich brauche dich nicht mehr, Takeru. Ich will nicht … Du tust mir nur weh. Ich bin dir egal, meine Gefühle sind dir egal! Du hast deine Entscheidungen getroffen! Du hast Entscheidungen für mich getroffen! Und weißt du was? Vielleicht tue ich ja einfach, was du mir gesagt hast!” Und mit diesen Worten drehte sie sich herum und ging zu Daisuke, der bei Miyako stand. Kurzerhand schlang sie ihre Arme um seinen Hals, zog ihn zu sich herunter und drückte ihre Lippen auf seine. Er war wie erstarrt, rührte sich nicht und seine Augen standen weit offen. Da drehte sich Hikari bereits wieder zu ihrem besten Freund herum. “Du wolltest, dass ich mit Davis zusammen komme, also bitte, da hast du es.” “Ihr … ihr seid zusammen?”, fragte Takeru fassungslos. “Du wolltest das doch so, also sei einfach froh und dankbar.” Sie zuckte mit ihren Schultern, ehe sie sich herum drehte und davon ging. Dieses Mal hielt er sie nicht auf. “Okay, was geht hier bitte ab?”, fragte Miyako und starrte ihrer besten Freundin ungläubig hinterher, ehe sie Daisuke ansah. “Was ist das? Du und Kari?” Der Angesprochene blinzelte auf die Frage nur, ehe er seinen Kopf schüttelte und gleich darauf Hikari hinterher lief. “Okay, dann an dich, T.K. Was ist hier los?”, richtete Miyako nun an den Jüngeren. Der biss sich auf die Unterlippe, um zu vermeiden, dass die Tränen über seine Wangen liefen. Scheiße. Das alles hier war scheiße! ~~~ “Kari, warte!”, rief Daisuke und schloss gleich darauf zu dem Mädchen auf, das zwar stehen geblieben war, sich aber nicht zu ihm herum drehte. “Kari.” Er griff nach ihrem Arm und zog an ihr. Sie hatte ihren Kopf gesenkt, starrte auf den Boden, doch an ihren bebenden Schultern und den leisen, abgehackten Schluchzern konnte man entnehmen, was los war. Doch darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. “Was war das da draußen gerade?”, fragte er. “Warum hast du mich geküsst und T.K. gegenüber behauptet, dass wir beide ein Paar wären?” “Ich … ich weiß nicht”, brachte sie leise hervor, immer wieder von Schluchzern unterbrochen. “Was sollte das? Das ist mir gegenüber nicht fair, nicht im geringsten! Du weißt, was ich für dich empfinde und dann küsst du mich einfach? Ich verstehe, dass du sagst, dass du keine Gefühle für mich hast und nicht mit mir zusammen sein kannst, aber dann lass so etwas gefälligst!” Mit großen Augen sah sie ihn nun an. Ihr schien gerade erst bewusst zu werden, was sie getan hatte. “Es … es tut mir leid”, stotterte sie. “Das hoffe ich auch! Und zudem finde ich es nicht in Ordnung, dass du mich dazu benutzt, ihm eins auszuwischen. Ja, er hat gesagt, dass er froh wäre wenn du einen Freund hast, vielleicht sogar mich, aber trotzdem ist es hart für ihn und verletzt ihn. Das will ich nicht! Ich bin nicht nur dein Freund, ich bin auch T.K.s Freund. Und ich werde dir nicht helfen, einem Freund eines auszuwischen. Wenn du weiter wütend auf ihn sein willst, dann bitte, sei es. Oder vielleicht solltest du ihm endlich sagen, was du für ihn empfindest, denn ich bezweifle stark, dass ihm das bewusst ist. Und wer weiß, was passiert, wenn er es weiß. Also was auch immer du machst, meinst machen zu müssen, tue es. Sag ihm, was du empfindest oder sei weiter wütend auf ihn, geh ihm aus dem Weg oder wische ihm eines aus, aber ohne mich. Hast du verstanden? Ich bin raus! Ich helfe euch nicht bei diesem lächerlichen Streit, der so einfach bereinigt werden könnte!” Und dann drehte sich Daisuke um und lief einfach weg, ließ Hikari an Ort und Stelle stehen. Diese sah ihm hinterher, ihre Augen weit aufgerissen. Seine Worte … diese waren wie ein Schlag ins Gesicht gewesen … und vielleicht hatte er sogar recht … Vielleicht sogar mehr, als nur “vielleicht”. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)