Best Friend Zone von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5 -------------------- “Und was hältst du davon?” Hikari saß an ihrem Bettrand und blickte zu ihrem besten Freund hinunter, der in ihrem Zimmer auf dem Boden saß und noch kein einziges Wort zu dem gesagt hatte, was sie ihm erzählt hatte. “Hmm …” “Es ist irgendwie komisch, oder?” Sie begann auf ihrer Unterlippe zu kauen, woraufhin Takeru zu ihr krabbelte, sich mit einer Hand neben ihr auf dem Bettrand abstützte und mit den Fingern der anderen Hand ihre Unterlippe von ihren Zähnen befreite. “Mach das nicht, Hika. Nachher blutest du nur.” Mit großen Augen sah sie ihn an und ihr Herz nahm einen Schlag zu. Was war das denn jetzt? Schon ließ er sich neben ihr ebenfalls auf dem Bettrand nieder und ließ seinen Oberkörper nach hinten fallen, wo er seine Arme unter seinem Kopf verschränkte. “Hmm …” Mit ihrer Faust stieß ihm Hikari in die Rippen und erntete dafür ein lautes “Uff!”. “Hör auf, immer nur mit Hmm zu antworten, so bist du mir keine Hilfe!” “Was willst du denn von mir hören?”, fragte Takeru vom Bett aus. “Was du davon hältst eben. Was sonst?” “Willst du, dass ich dir sage, ob du ihm zu- oder ihm lieber absagen sollst?” “Was? Nein, natürlich nicht … denke ich.” Hikari runzelte ihre Stirn. Anstatt auf ihrer Unterlippe herum zu kauen, fing sie nun an an der Nagelhaut ihrer Finger zu zuppeln. “Hika, wenn du nach einer Woche, in der ich bei dir gewohnt habe, voller Blessuren rauskommst, darf ich vielleicht nie wieder hierher kommen geschweige denn bei dir übernachten.” Mit seiner Hand ergriff Takeru eine seiner besten Freundin und verflocht ihre Finger miteinander. “Gut, du willst eine Aussage von mir. Ich kann dir nicht abraten aber auch nicht dazu, denn das ist eine Entscheidung, die ganz allein du treffen musst. Tatsache ist, wir kennen Davis schon viele Jahre. Er ist ein guter Freund und eigentlich weißt du doch auch schon lange, dass er dich wirklich sehr mag.” “Ja … aber er hat mich noch nie um ein Date gebeten, daher habe ich es als Schwärmerei abgetan.” “Tja, scheint wohl doch nicht nur eine Schwärmerei zu sein.” “Anscheinend nicht …” “Willst du denn mit ihm ausgehen?” “Ich weiß nicht …” “Oh Hika, du solltest es aber wissen, ob du ihn so magst, dass du mit ihm auf ein Date gehen willst.” “Aber Keru ...” Unsicher sah Hikari auf ihren besten Freund hinunter, der die Augen geschlossen hatten. Irgendwie wirkte sein Gesichtsausdruck angespannt. Verwundert darüber beugte sie sich zu ihm herunter, so nahe, dass sich fast ihre Nasen berührten. Die Anspannung von Takerus Gesicht verschwand, stattdessen machte sich ein breites Grinsen darauf breit und er öffnete seine Augen. “Willst du etwa mich küssen? Das erklärt, dass du kein Interesse an Davis hast. Ich meine, wer will Davis, wenn er mich haben kann?” Schon färbten sich Hikaris Wangen rot. Ihr Herz schlug sowieso schon so schnell, seit seine blauen Augen direkt auf ihre gerichtet waren, ihr bis auf die Seele zu blicken schienen. “Natürlich nicht!” Schnell richtete sie sich auf und sah in eine andere Richtung. Ein Schmunzeln lag auf Takerus Zügen, während er ihren Rücken betrachtete. Seine Hand hielt immer noch ihre, sie hatte sie nicht weggezogen, was ein gutes Zeichen war, sie schien ihm seine Aussage nicht übel genommen zu haben. “Ach weißt du Keru, ich mag Davis ja, so ist es nicht. Er ist wirklich sein sehr guter Freund, da hast du recht. Aber ich habe ihn noch nie so gesehen. Ich meine … Davis ist halt …” “Davis ist Davis.” Kurz zögerte Hikari, dann nickte sie auf die Aussage des neben ihr Liegenden. “Richtig. Davis ist Davis …” “Ein Taichi 2.0.” Schon runzelte sie ihre Stirn und sah nun doch wieder zu ihrem besten Freund hinunter, der sie mit offenem Blick betrachtete. Ihr Gesicht verzog sich angewidert. “Ich liebe meinen Bruder, sehr, aber so will ich ihn nicht sehen.” “Dann ist das doch eine Antwort auf deine Frage, oder? Wenn du nicht mit deinem Bruder ausgehen willst, dann darfst du nicht mit Davis ausgehen.” “Ach komm schon.” Hikari ließ sich ebenfalls nach hinten auf ihr Bett fallen. “Das ist schon etwas gemein. Klar ist er Tai ein wenig ähnlich, aber er ist ja immer noch er selbst. Davis ist doch eigentlich cool.” Takeru spannte sich wieder an. Er wusste nicht, warum, aber ihn störte es, dass sie sich darüber unterhielten, dass Hikari mit Davis auf ein Date gehen würde. Wobei, nein, allein die Vorstellung, dass sie überhaupt auf ein Date gehen würde, gefiel ihm nicht. Warum das bitte? Seine beste Freundin war wundervoll, er sollte sich freuen, wenn sie einen tollen Freund fand. Und Daisuke war ein cooler Typ, ihm sollte er sie doch anvertrauen können. Hatte er Angst, dass er dann nicht mehr so viel Zeit mit ihr verbringen könnte? Klar, natürlich würde das weniger werden, aber trotzdem würde sich ihre Freundschaft nicht ändern, davon war er überzeugt. Er schloss seine Augen und verdrängte das eigenartige Gefühl in sich. “Mach es.” “Wie?” Als er seine Augen wieder öffnete und seinen Kopf zur Seite drehte, erkannte er, dass Hikari ihn aus großen Augen anstarrte. “Ähm.” Er blinzelte, ehe er sich wieder sammelte. “Geh mit ihm aus, Hika. Davis ist ein cooler Typ, ein guter Kerl und er würde alles für dich tun. Du kannst mit ihm nichts falsch machen.” “Meinst du wirklich?” Sie sah immer noch verunsichert aus. Er nickte. “Ja. Ich bin dafür. Schreib ihm gleich und sag zu.” “Ähm, okay, wenn du meinst.” Zögernd richtete sich Hikari auf, ehe sie aufstand und ihr Handy vom Schreibtisch nahm. Sie öffnete die Nachrichten und tippte eine Nachricht ein. “Soll ich wirklich?”, fragte sie noch einmal. Schon stand auch Takeru auf und trat zu ihr. Kurzerhand nahm er ihr Handy aus den Händen und drückte die Senden-Taste. “Schon erledigt.” “Was? Mensch Keru, du kannst das doch nicht einfach machen!” Entsetzt blickte Hikari auf ihr Handy. “Du kannst doch nicht einfach die Nachricht abschicken!” “Tja, schon passiert.” Takeru zuckte mit seinen Schultern, während er über die Schulter seiner besten Freundin auf deren Bildschirm blickte, auf dem die Nachricht an Daisuke angezeigt wurde. An: Davis Von: Hikari Hey Davis, ich habe über deine Frage vorher nachgedacht und ja, ich würde gerne mit dir ausgehen. Kari ~~~ Mit einem lauten Ton landete der Basketball, den Takeru gerade durch den Korb geworfen hatte, wieder auf dem Boden. Er trat zu diesem und wischte sich dabei den Schweiß von der Stirn, ehe er seinen Ball aufhob und wieder zum Dribbeln ansetzte, um ihn kurz darauf in den Korb zu werfen. Er musste sich ablenken und das dringend! Es war Samstag, seine Mutter war von ihrer Geschäftsreise wieder zurückgekommen und gemeinsam hatten sie mit Yagamis noch einen Kaffee getrunken und den von Natsuko mitgebrachten Kuchen verspeist, ehe Takeru sich von seiner besten Freundin und deren Familie, die für ihn inzwischen fast so etwas wie eine zweite Familie war, verabschiedet hatte und nach Hause gefahren waren. Dort hatte er jedoch keine Ruhe gefunden, woraufhin er sich nach dem Abendessen noch seinen Basketball geschnappt hatte und in den nahe gelegenen Park gefahren war, um dort auf dem Sportplatz ein paar Körbe zu werfen. Er zerbrach sich schon die ganze Zeit über den Kopf darüber, wie wohl das Date zwischen seiner besten Freundin und Daisuke ablaufen würde, das heute stattfand. Der Film musste bereits gestartet haben, was hatte sie noch gesagt? 19.30 Uhr? Jetzt war es 20.20 Uhr, also waren die beiden schon eine ganze Weile unterwegs, immerhin waren sie davor noch etwas essen gegangen. Daisuke hatte Hikari in sein Lieblings-Ramenrestaurant einladen wollen, zumindest hatte sie das erzählt. Ob sie wohl … Verdammt, nein, er wollte darüber nicht nachdenken! Er war es doch gewesen, der sie erstens dazu überredet und zweitens die Zusage an ihren gemeinsamen Freund abgeschickt hatte! Warum also störte es ihn so, dass die beiden nun miteinander auswaren? Takeru stockte, als er den Ball gerade werfen wollte. Erst jetzt wurde es ihm so richtig bewusst: Es störte ihn, dass die beiden miteinander ausgingen. Ja, ihm hatte die Idee nicht unbedingt gefallen, aber er hatte ihr doch gut zugeredet. Langsam ließ er seine Hände mit dem Ball sinken. Mensch, sollte er sich nicht darüber freuen, dass zwei Personen, die er sehr mochte, unter anderem seine beste Freundin, sich fanden? Warum war er nur so … eifersüchtig? Oh Gott, er war eifersüchtig. Und das nicht einmal darauf, dass Daisuke ihm seine beste Freundin wegnahm, nein, darauf dass er ihm Hikari wegnahm. Seine Hikari … Die, die ihm etwas bedeutete. Er wollte sie nicht teilen, mit niemanden! Sie gehörte doch zu ihm! Sein Ball fiel mit einem Klatschen auf den Boden, als ihm diese Gedanken, diese Gefühle bewusst wurden. Seine Beine wurden weich und er ließ sich an Ort und Stelle auf den Boden sinken. Mit weit aufgerissenen Augen sah er in die Luft vor sich, ohne wirklich etwas wahr zu nehmen. Was sollte er jetzt nur tun? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)