Des Nachts sind die Labore still von mikifou (Wie Josh zu Mael fand) ================================================================================ Kapitel 15: Von Kitteln und Gewohnheiten ---------------------------------------- Extra Kapitel 1: Von Kitteln und Gewohnheit So sehr ich mich darauf freute, so sehr bereitete mir die Entstehung eines Dates Kopfschmerzen. Es wäre auch zu einfach, wenn ich Joshua fragen würde „Hey, hast du heute Abend Zeit?“ und er würde antworten „Ja, klar, ich hole dich halb Sieben ab.“ Zu einfach. Wirklich zu einfach. Zwischenzeitlich hatte ich wirklich das Gefühl, dass es für uns eine Unmöglichkeit wäre, auf ein einfaches Date zu gehen. Egal, ob wir schon zusammen waren oder nicht. Immerhin hatte sich seit jenem Galaabend kaum etwas geändert. Ich wohnte in meiner Wohnung, Joshua in seiner. Wir arbeiteten zusammen an seinem, nein, unserem Projekt und kamen gut voran. Ok, ich gestehe. Zusammen mit dem verlorenen Singlestatus änderte sich auch, dass Joshua einige Tage in der Woche bei mir übernachtete. Meine Wohnung war einfach günstiger gelegen, wenngleich sie klein war. Joshua sparte Sprit und wir konnten am Freitag- und Samstagabend noch ausgehen, ehe wir am nächsten Tag zur Frühschicht mussten. Ich weiß, was ihr jetzt denkt. Erst erzähle ich, dass wir keine Dates hatten, dann, dass wir ständig ausgingen. Genauso verwirrt hatte Elias mich angesehen, als ich ihm mein Leid klagte. „Wenn man das mal wirklich rational betrachtet, hattet ihr seit damals sehr viele Dates“, erklärte Elias geradeheraus. Seine Finger lagen dabei aufeinander als hätte er mir gerade eine besonders schwierige Molekülkette beschrieben. „Aber das ist nicht das Gleiche!“, insistierte ich. „Josh und ich gehen aus, ja, aber … das machen wir einfach so. Meist noch in den Klamotten, die wir auf Arbeit getragen haben. Für mich ist ein Date … da gibt es Vorfreude und man overstylt sich. Total schick und herausgebügelt, um seinem Date die Sprache zu verschlagen.“ „Verschlägst du ihm nicht schon die Sprache? Selbst wenn du nur einen Laborkittel trägst?“ Elias beäugte mich unmissverständlich und missmutig. Das … war berechtigt. Joshua und er redeten, wie bekannt war, über ziemlich alles. Bisher hatte Elias immer die Grenze ziehen können, indem er Joshuas Männerliebschaften zwar zuhörte, diese aber nicht kannte. Elias wollte keine Details über Körperlichkeiten erfahren. In Bezug auf mich hatten die Freunde sich geeinigt, dass Joshua Elias leider nichts weitererzählen könnte. Schlüpfrige Anspielungen waren verboten. Allerdings brauchte Joshua nichts erzählen, da alles was zwischen uns ablief von unserem Verhalten abzulesen war. Dabei waren Zweideutigkeiten noch das geringere Übel. Die Sache mit dem Laborkittel war prekär. Es war in einer Nachtschicht gewesen. Ich hatte mitbekommen, dass dieser Tage ein paar Kollegen in die Nächte gehen mussten. Das merkte man nicht wirklich, da man sich in dem großen Komplex kaum über den Weg lief, jedoch … die Kollegen von denen ich sprach, waren Mitglieder im inoffiziellen Fanclub des Grafen. Natürlich wollten sie neue Gerüchte erhaschen. Als ich Joshua davon erzählte, grinste er nur und meinte, dass wir ihnen geben sollten, nach was sie verlangten. Lasst mich dazwischenwerfen: Das Joshua und ich zusammen waren, wussten gerade mal drei Personen. Joshua war es einerlei was andere dachten und ich wollte die Ruhe genießen. Nur für den Fall, dass es doch einen Aufruhr um den uneinnehmlichen Grafen geben würde. Elias und McFloyd waren zwei Personen. Juan, der Hausmeister, die Dritte. Nicht weil er uns erwischt hatte, nein, das war erst später passiert. Juan hatte einfach eine überaus gute Menschenkenntnis und sah die winzigsten Zeichen. Joshua schlug vor, dass ich mir eine Perücke aufsetzte und einen Laborkittel trug. Mit der blonden Perücke sah ich aus wie das typische Blondchen. Dank meiner grünen Iriden stand mir dieser Aufzug sogar. Nur der Erfinder selbst verzog das Gesicht. „Blonde, lange Haare stehen dir nicht“, sagte er schlicht. Der Plot war leicht. Ich spielte die hübsche Kollegin, welche nachts alleine durch die Flure schritt. Wir manipulierten einige Spotlights, damit nicht alles ausgeleuchtet wurde und nutzen auch jenen einen Spot, der seit Ewigkeiten flackerte. Im Nu wirkten die Flure wirklich unheimlich, gepaart mit dem schaurigen Grün der Nachtbeleuchtung. Ich gestehe, ich hatte Spaß. Als wir wussten, wann wir Beobachter haben würden, schritt ich zur Tat. Joshua hatte sich den schwarzen Umhang umgelegt, welcher eigentlich nur eine dunkelblaue Kuscheldecke war. Aber in dem Licht … Ich ging durch den Flur und kam an die manipulierte Stelle. Mein Part war leicht ängstlich die Unterlagen an mich zu drücken, mich immer wieder umzudrehen, als hörte ich Geräusche, nur um dann mit dem Rücken gegen eine Person zu stoßen. Den Grafen der Nacht. Ich hätte so gerne losgelacht, doch wenngleich unsere Zuschauer nichts hörten, könnte mich meine Mimik verraten. Erschrocken drehte ich mich um, meine Haltung abwehrend. Joshua kam selbstsicher auf mich zu, charmant, bezirzend. Ich wollte nachgeben, widerstand aber. Erst wich ich zurück und er kam mir nach. Dann wollte ich an ihm vorbei spurten, doch er fing mich mit Leichtigkeit ab und pinnte mich an die Scheibe zum Innenhof. Für die Beobachter war nur mein weißer Kittel und die blonden Haare zu erkennen. Das Klemmbrett hatte ich fallen lassen. Joshuas Gesicht und Hände erkannten die Beobachter auch, wenngleich seine Haut einen leichten Grünstich vom Notlicht hatte. Joshua kam mir näher, säuselte süße Worte und beäugte meinen Hals. Ich versuchte ihn wegzustoßen. Als ihm meine Hände zu wirsch wurden, griff er mit einer Hand nach meinen beiden Handgelenken – gut ich hielt sie ihm hin – pinnte diese über mir an die Scheibe und riss mit seiner freien Hand den Laborkittel auf. Joshua starrte meinen Körper hinab, während mir leicht kalt wurde. Er beugte sich vor, gerade so als wollte er mir in den Hals beißen. „Mael?“ „Was ist?“ „Warum bist du nackt?“ Ich hörte ihn schlucken und hatte flüchtig die Röte auf seinen Wangen bemerkt. „Du hast gesagt, ich soll einen Kittel und die Perücke tragen. Ich dachte, du meintest es so!“, zischte ich zwischen meinen Zähnen und tat, für die Zuschauer so, als würde ich mich wehren. Ungelogen fiel es mir nicht schwer, da Joshua just in meinen Hals biss. Seine Zunge leckte über meine Haut und ich bekam eine Gänsehaut. Er musste in diesen Moment zu den Beobachterinnen geschaut haben, denn das war die am meisten ausgeschmückteste Stelle im späteren Gerücht. „Josh …“ „Selbst schuld“, raunte er und wechselte stetig zwischen Küssen und kleinen Bissen an meinem Hals. „Ich meinte es wirklich nicht verwerflich, aber wenn du dich mir so präsentierst…“ „Was meinst du mit präsentieren? Du hast den Kittel aufgerissen und -huaa. Jo-“, brach ich ab. Neben mir stand einer dieser metallenen Wagen. Er war lang wie ein Tisch und kalt obendrein. Joshua hatte mich im Nu darauf niedergedrückt. Ich war nur froh, dass dieser hier keine Reagenzien, sondern nur Papier und Einweghandschuhe transportierte. Außer dem Laborkittel und meinen Schuhen trug ich nichts. Ich konnte von Glück reden, dass sich die Schiebegriffe an den Seiten befanden. Joshua küsste mich lange und die blaue Kuscheldecke umhüllte uns beide. Das flackernde Licht und die fehlenden Spotlights verhüllten uns zusätzlich. Trotzdem bemerkte ich wie seine Hände über meine Seiten und Hüfte strichen, wie sie mich immer wieder nah an seine Mitte zogen. Schließlich fanden Joshuas Finger ihren Weg in mich und berührten mich dort, wo ich am empfindlichsten war. Mein Freund war gut im Bett und er hatte ein Talent auf Anhieb die richtigen Punkte zu finden. Ich keuchte in den Kuss. Mehr noch als seine andere Hand mich umfasste und viel zu stark massierte. „Jos- ahhh, ah, Josh, warte, n-nicht hier.“ Joshua biss in meine Brust und ich hörte das Klirren seiner Gürtelschnalle. „Doch hier.“ Was soll ich sagen? Ich lag bereits flach und ausgestreckt vor ihm. Seine Vorarbeit war zu gut, dass ich zwar mit Worten insistierte, gedanklich aber genau das verlangte, was kommen würde. Davon abgesehen hatten wir vielleicht so ganz theoretisch mal darüber geredet, wie es wäre, es auf Arbeit zu tun… Sein Eindringen nahm mir die Luft und ich warf den Kopf in den Nacken. Ein Biss an meiner gespannten Haut und ich wimmerte ungewollt. Das hatte wirklich wehgetan! Joshua leckte sogleich mit seiner Zunge darüber. Zeitgleich fasste er mich fester und stieß zu. Ich schlang meine Beine um ihn und genoss keuchend, was so hart auf mich einschlug. Mein Blick ging starr hoch zur Decke. Wieder diese langweiligen weißen Vierecke im flackernden grünen Licht… Der Gedanke verschwand, als Joshua sich mir entzog und mich an schlappen Armen auf meine wackligen Beine zerrte. „J- Ich kann nicht stehen“, jammerte ich, wurde aber sogleich mit dem Gesicht gegen die Wand gedrückt, den Innenhof im Rücken. Joshua schob meinen Kittel zur Seite, fasste meine Hüfte fester und versenkte sich mit einem Schwung. Mein Stöhnen klang heißer und genießend, obwohl ich es kläglich halten wollte. Nichts zu machen… wie sollte ich vorspielen, dass er zu grob war, wenn ich es genoss. Es war genau die richtige Mischung aus forschem Rannehmen und sanften Zärtlichkeiten. Ich kam in seiner Hand. Was daneben ging, fing der Laborkittel auf, der irgendwie halb um mich geschlungen war. Joshua wurde sogleich sanft und fürsorglich. Während meine Beine komplett nachgaben, hielt er mich sicher. So ganz wusste ich nicht wie. Ich brauchte einen Moment um mich zu besinnen. Doch als es endlich soweit war, lag ich bereits in seinen Armen, den Laborkittel eng um mich geschlungen und er trug mich einer Prinzessin gleich – welche ich noch immer mimte – zurück in unser Labor. Das Gerücht kam keinen Tag später auf. Es war delikat, sprach von einer Schönheit, welche so leckeres Blut hatte, dass der Graf nicht von ihr lassen konnte und sie schließlich mit in sein Refugium nahm. Man sah die Schönheit nie wieder. Mir war es im Nachhinein super peinlich, dass der eigentliche Plot so abgeschweift war und wir sogar Zuschauer gehabt hatten. Irgendwo war es mir schon bewusst, dass ich kaum etwas anderes wahrnahm, wenn wir Sex hatten, doch dass es so schlimm war… Als Elias uns am nächsten Morgen begrüßte, reichte ihm ein Blick aus, um zu erkennen, dass wir nicht nur gearbeitet hatten. Mein Hals glich einem rot-violetten Mosaik und an einer Stelle hatte sich tatsächlich Schorf gebildet. Joshua hatte zu tief gebissen und sich tausendmal Entschuldigt, als ich wieder bei Sinnen war und mir das Drama im Spiegel angeguckt hatte. Elias stauchte uns ziemlich zusammen. Seine wohlgemeinte und den Statuten entsprechende Standpauke endete mit: „Ihr hättet wenigstens Lüften können!“ „Du übertreibst“, warf Joshua ein. Elias warf ihm einen giftigen Blick zu. „Meinst du? Gut, gut. Aber das da hättest du schon lange entsorgen können!“ Er deutete auf den von mir getragenen Laborkittel. Ich lief vor Scham rot an und schwor auf Arbeit nie wieder so über die Strenge zu schlagen. Meine Reumütigkeit beruhigte Elias zumindest etwas. Als wir ihm am folgenden Morgen wiedersahen, konnte ich nicht sagen, ob er sauer war, wegen des Gerüchtes, oder ob er sich deswegen kringelig lachen wollte, da er zu genau wusste wer die blonde Schönheit wirklich war. Und auch, dass man sie definitiv nie wieder sehen würde. „Ich habe mich wegen der Sache schon so oft entschuldigt. Wie lange willst du mir das noch vorhalten?“, fragte ich Elias. „Solange, bis dein werter Freund es auch einsieht.“ Ich nickte stumm, konnte jedoch ein Rotwerden nicht verhindern. Joshua war so uneinsichtig, wie eine Ziege stur und ein Stein schwer war. Statt Reue zu zeigen, lernte er nur wie er es schaffte mich zu verführen und im Nachhinein keine Spuren zu hinterlassen. Elias seufzte. „Will ich es wissen?“ Ich schüttelte den Kopf. „Gut, dann zurück zum Thema. Du willst ein Date? Dann hätte ich da eine Idee für dich.“ Ich lauschte aufmerksam und wurde regelrecht hibbelig bei dem was Elias mir erzählte. Es klang wie das perfekte Date und sowas hatten wir definitiv noch nicht gemacht. Just als Elias endete, betrat Joshua das Labor. Seine Miene war düster und sein Gang war angespannt. Er trat hinter mich, legte die Arme um mich und drückte mich fest. Für einige wenige Momente hielt er mich, ließ mich ebenso plötzlich los, wie er begonnen hatte und trat an seinen Tisch. „Was ist los?“, fragten Elias und ich aus einem Mund. „Draußen stehen ein paar Typen und wollten sich mit der Security anlegen. Ich bin dazwischen und hab ihnen ein paar Takte gesagt.“ „Was für Typen?“, fragte Elias und ich legte verwundert den Kopf schief. Joshua schwieg einen Moment. „Mael's Freunde von damals. Binks und noch so einer. Seinen Namen habe ich mir nicht gemerkt.“ Mir lief ein Schauer über den Rücken. Oh bitte nicht! Was wollten die denn hier?! „Was hast du zu ihnen gesagt? Was wollten sie?“, fragte ich leicht panisch. „Sie wollten rein und mit dir reden. Deinen Arbeitsplatz kennenlernen und so. Hab ihnen gesagt, dass das Unbefugten nicht gestattet ist.“ „Und weiter?“, hakte ich nach. Joshua drehte sich zu uns um und lehnte an seinem Tisch, die Arme verschränkt. „Sie blieben stur. Meinten sie wollten ein Visum oder wie das heißt“, sagte Joshua und verdrehte die Augen. Oh, er konnte so höhnisch sein, wenn er wollte. „Als die Security dazukam, lenkten sie ein und meinten, sie wollten nur mit dir reden. Und ob ich dich nicht rausschicken könnte.“ „Ah, ok.“ Dass Joshua es mir nicht hatte sagen wollen, sah man ihm vom Kopf bis Fuß an. Wahrscheinlich hatte er darauf spekuliert, dass ich ihn so oder so ansprechen würde, wenn seine Laune schlecht war. „Ich geh dann kurz zu ihnen.“ Im Foyer angekommen, sah ich niemanden. Ich fragte einen Wachmann und der schickte mich nach draußen. Nun denn, dachte ich bei mir und checkte mich aus. Nur wenige Schritte von der Eingangstür entfernt, standen tatsächlich zwei Gestalten, die mir sehr bekannt vorkamen. Binks und Tobias diskutieren miteinander und bemerkten mich erst, als ich nähergekommen war. „Du trägst ja gar keinen Kittel?!“, bemerkte Binks. „Ja, und Unbefugten ist der Zutritt hier verboten.“ „Das hören wir nun zum dritten Mal…“, seufzte Tobias und erzählte, warum sie da waren. Nach der Sache an jenem Freitag und dem Kuss von Binks und Joshua, welcher mir immer noch aufstieß, hatten sie einen Freunde-Chat eröffnet. Das war toll! Auch wenn ich nicht eingeladen worden war. Zeit deswegen verstimmt zu sein, bekam ich nicht, denn in diesem Chat wurde mein Debakel mit der Arbeit und dem vermeintlichen Mobbing diskutiert und analysiert. Tobias erzählte ziemlich wirr und nicht gerade chronologisch. So hätte Binks mich wohl einmal gesehen, wie ich zu Joshuas Wohnung gegangen war und wenig später mit diesem Übeltäter wegfuhr. Merry hätte im Auftrag der Jungs auf Arbeit angerufen und so erfahren, in welchem Labor ich arbeitete. Da sie nicht weiterkamen, ob ich nun ein Mobbingopfer war oder in welcher Beziehung ich zu diesem Kussräuber stand, wollten sie mich auf Arbeit überraschen. Dort wurden sie vom Wachmann und von Joshua freundlich hinaus gebeten. Obwohl den Erzählungen nach Joshua sehr grob gewesen sein sollte. Ich seufzte innerlich. Das war genau das, was dabei herauskam, wenn man Schlüsse zog ohne alle Variablen zu kennen: Müll. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kehrte ins Labor zurück. Etwas genervt war ich schon, da alles so unnötig aufgebauscht und verworren geworden war. Hätten sie mich einfach mal gefragt, hätten sie sich einiges erspart. So viel unnützes Gerede, wovon vielleicht nur die Dinge um Joshua stimmten. Ich betrat unser Labor und fand Joshua vor seinem Schreitisch sitzend vor. Elias hing konzentriert über dem Mikroskop. Joshua hatte seinen Kopf auf einer Hand abgestützt und rollte griesgrämig und lustlos einen Bleistift hin und her. Wie er eben, trat ich von hinten an ihn heran und umarmte ihn. Sein Kopf hob sich sogleich und sein Blick war fragend. Ich schmunzelte nur. „Ich treffe sie nachher. Es ist doch okay, wenn ich früher gehe, oder?“ Joshua wand seinen Kopf ab und brummte nur miesgelaunt. Ich ließ nicht locker und stichelte etwas. „Ist das ein ja? Sicherlich, oder? Ich habe Überstunden, also steht es mir zu“, argumentierte ich. „Aber das stört dich nicht, oder? Ist es, weil ich sie treffe? Du weißt schon, dass das meine alten Freunde sind, ja?“ Ich zog meine Umarmung um ihn etwas fester, erntete dennoch nur ein Brummen. „Josh. Nun sag was.“ „Musst du sie unbedingt treffen?“ „Ja.“ „Warum?“ „Weil sie glauben, ich habe die falsche Arbeit und werde von komischen Typen gemobbt.“ „…“ Elias prustete los. Beide sahen wir zu ihm und er winkte nur ab, immer noch auf den Objektträger starrend. Ich sah Joshua wieder an und er verdrehte die Augen. „Ja, ok. Aber erst nachdem wir die Kreuzproben mit den Anderen verglichen haben.“ „Sicherlich“, sagte ich und wäre sowieso nicht vorher gegangen. Ich zückte mein Handy und hielt es vor mich. Da ich immer noch auf Joshua lehnte, konnte er sehen, was ich tippte. Ich verabredete mich zu um zwei Uhr mit den Beiden. Binks antwortete, dass Tobias nicht kommen könnte, aber er eh mit mir reden wollte. Unter vier Augen. Joshua schnaubte verächtlich. Ich legte mein Handy weg und ließ mich noch etwas mehr auf seine Schultern sinken. „Das ist eine gute Gelegenheit“, sagte ich leise. Joshua nickte nur, ehe er hinzufügte: „Wenn er sich komisch verhält, schlag ihn nieder. Leichen verschwinden hier recht gut.“ Ich traf mich mit Binks auf einen Spielplatz, den wir schon früher gerne besucht hatten. Ein Essen wäre unpassend gewesen und weil Tobias nicht mehr dabei war, zögerte ich etwas. Was mich quälte war meine eigene Unsicherheit. Viel zu lange hatte ich Gefühle mit mir herumgeschleppt, die lange abgelaufen waren. Auch jetzt war mir als hielte ich an etwas fest, dass nicht zu greifen war. Es war ein Teil meiner Vergangenheit, der sich so schwer tilgen ließ wie Ackerschachtelhalm. Der Vergleich ließ mich schmunzeln. Ich saß auf einer der Schaukeln und hatte meinen Blick schweifen lassen. In der Nähe befand sich ein Beet und zwischen den Sträuchern schmulte diese kleine baumartige Pflanze hervor. Das unscheinbare, widerspenstige Ding lenkte mich von dem nervösen Kribbeln in meinen Fingern und dem Unwohlsein in meinem Magen ab. Es war nicht so, dass ich noch romantische Gefühle hegte, dennoch hatte ich Angst einen alten Freund gänzlich zu verlieren, wenn wir über ein Thema redeten, welches er verboten hatte. Ich seufzte innerlich. Es war vertrackt. Ich wusste, dass Freundschaft ohne Verpflichtung einherkam. Dass man sich nicht beweisen musste, um einen Freund zu gewinnen oder zu halten. Ich konnte nicht mal beantworten, woher diese Furcht kam… Aber Fakt war, sie war da. Fakt war auch, dass ich oft unbewusst Vergleiche anstellte, die mich als Freund besser darstellten als jemand anderes. Fakt war auch, dass Binks trotz allem ein lustiger Kerl war, den ich so nicht verlieren wollte. Sand knirschte vor mir und ich sah auf. Binks kam mit den Händen in den Taschen auf mich zu gestiefelt. Scheinbar locker wie immer. Nur sein Gesicht verriet, dass er verkrampft war. Ich lächelte. „Tach.“ „Hi.“ „…“ „…“ Bevor diese Stille noch unangenehmer werden würde, fand ich meine Worte. Zumal ich durch meine nervöse Grundspannung schon nervös genug war! „Um eines klar zu stellen. Ich werde nicht gemobbt auf Arbeit. Ich habe einen tollen Job mit Megagehalt. Also alles was ihr dazu sagen wollt-“ „Ja, sorry, das war so ein spontanes Ding gewesen. Wir haben beim Reden auch schon gemerkt, dass das eher haltlos ist. Aber komisch war es den Tag trotzdem!“ Dass Binks mich unterbrach war nicht neu. Ich seufzte und sah ihn mir genauer an. Seine Haltung war abwehrend, sein Blick etwas zwischen ängstlich und schuldbewusst. Sein Mundwerk großspurig wie eh und je. „Den Tag war es nur komisch, weil du von einem Mann geküsst wurdest“, brachte ich das eigentliche Thema auf den Punkt. „Sei beruhigt, Josh steht nicht auf dich.“ „Ja“, meinte Binks und strich sich mit der flachen Hand über den Nacken, wie immer, wenn er sich unwohl in seiner Haut fühlte. „Aber du, oder?“ Ich hatte es vermieden ihm in die Augen zusehen. Nun fühlte ich mich dazu genötigt. Allerdings ungläubig, ob wirklich er das gesagt hatte. Ich öffnete den Mund, doch er brabbelte gleich weiter. „Bist du es noch? Ich meine … du warst es, oder?“ Ich verneinte kopfschüttelnd die erste Frage und nickte auf die Zweite hin. Binks seufzte. Es klang etwas erleichtert und verwirrte mich noch mehr. „Also … ich war mir nicht mehr sicher. Is immerhin ´ne Weile her un‘ ich … ahhh, kack, du weißt was ich sagen will!“ Ich schüttelte den Kopf. „Nein, sorry, das weiß ich gerade echt nicht.“ Verwirrt blickte ich ihn an und nun seufzte er frustriert. „Muss ich das echt alles aufdröseln?“ „Binks, ich hab' keine Ahnung, was du mir eigentlich sagen willst. Ja, ich war mal in dich verliebt, aber bin es jetzt nicht mehr. Das hat mich zwar ´ne Weile beschäftigt, aba jetz' is alles gut und außerdem … hattest du das nich' eh schon alles ad Acta gelegt?“ Binks Hand strich heftiger über seinen Nacken. „Schon. Ich mein … dein „Geständnis“ damals konnte ich doch einfach nicht ernst nehmen. Wir waren noch jung un‘ … Gott- das spielte für mich damals nicht mal ´ne Rolle!“ „Hab' ich gemerkt.“ „Ich dachte du veraschst mich, ja?! Wie hätte ich sonst reagieren sollen, wenn nicht so? Ich mein … das war megapeinlich! Vor allem als Verasche und wenn das öffentlich geworden wäre … Ich wär' der Spott der Schule geworden!“ Mein unruhiges Gemüt wandelte sich in einen Klumpen Ärgernis. Hörte er eigentlich was er sagte? Eigentlich hatte ich vor ihn leicht vom Harken zu lassen, aber nun … nein danke. „Verasche? Du glaubst echt, ich wollte dich mit sowas veraschen?! Alter! Ich HABE dich geliebt. Und das überhaupt erst zu SAGEN, war verdammt schwer gewesen. So 'n emotionalen Striptis und dann noch vor 'nem guten Kumpel! Ich hatt' mir im Vorfeld allerlei Gedanken gemacht und vor allem wollte ich nich' unsere Freundschaft gefährden. Und deine einzige Reaktion war, ich soll's vergessen…“ Binks tippelte unruhig auf seinem Platz hin und her, aber ich hielt meinen Blick auf ihn gerichtet. Suchte den Augenkontakt, damit er auch wirklich meinen Frust, meine Frucht und meine Pein verstand. „Das erste Geständnis, dass ich je gemacht hab' und ich bekomme so 'ne Klatsche zurück. Weißt du, wie schwer das zu schlucken war? Wie unangenehm die nächsten Tage und Wochen war'n? Du hast einfach weiter gemacht, ja klar. Wenn man denkt, es wäre nur 'ne Verasche, is' das leicht. Dann lausch mal zu. Ich hatte es nicht so leicht. Ich hatte mich verdammt noch mal in dich verliebt und musste alleine damit klarkommen! Mit euch hätt' ich nich' drüber reden können. Du hast das Thema klar verboten. Pah!“ Ich maß ihn abschätzig von oben herab. Keine Ahnung wie es mir gelang, weil ich immer noch auf der Schaukel saß und meine Hände sich vor Panik und Wut und noch zwanzig anderen Gefühlen in die Kettenglieder krallten. „Mit einer Woche war es nich' getan. Ich hab' Monate gebraucht, um mich einigermaßen normal in deiner Nähe verhalten zu können und Jahre, ehe ich dich endlich vergessen konnte. Aber nich' weil du so gut aussiehst, sondern weil ich einfach Angst bekommen hatte, noch so 'ne Abfuhr zu kassieren. Oder als komisch und verrückt dazustehen.“ Den letzten Teil fügte ich extra noch hinzu, weil Binks es beinahe als Kompliment aufgefasst hätte, dass ich ihn jahrelang nicht hatte vergessen können. Zumindest hatte sich sein Gesicht erhellt und das passte mir nicht. Ich wollte, dass er verstand wie sehr mich das alles mitgenommen hatte. Selbst wenn das hieß, dass ich mich gerade freiwillig ins Rampenlicht stellte und als Opfer deklarierte. Etwas, was ich für gewöhnlich zu vermeiden wusste. „Max … ich … es ... es tut mir so leid“, begann er stockend. Seine Hände wussten gar nicht wohin mit sich. „Ich … also ich steh wirklich nich' auf Männer und … das … das was ich damals gesagt hab' … also … zu sagen „vergiss es“, ist bestimmt zu spät, aber ... Fuck Alter. Deine Mutter ist so religiös und … dass du wirklich, ernsthaft auf Männer stehst, war deswegen so abwegig …“ „Ja, klar … weil ich auch sooo dicke mit meiner Mutter bin“, entfuhr es mir sarkastisch. Binks drehte sich weg und schob sich einen Fingerknöchel zwischen die Zähne um nicht lauter zu fluchen als nötig. Ich sah ihm an, wie es ihn mitnahm und sein Gefühlsausbruch beruhigte mich. Seltsam oder? Aber alles was ich wollte, war, dass er mich verstand und so wie er sich verhielt, schien das endlich der Fall zu sein. Das reichte mir. Ich stieß mich ab und begann leicht zu schaukeln. „Schon gut“, kürzte ich seine Gedanken ungewollt ab. „Wie gesagt, das ist alles lange her und ich habe mich neu verliebt.“ „Aber was is' mit all den Frauen?“, warf Binks plötzlich ein, als versuche er etwas zu retten. „Ich … bin Bi“, sagte ich trocken. „A-ach so?“ „Ja, was dachtest du denn?“ „Na … dass du Schwul bist und mit dem Typen zusammen, der letztens da war.“ Ungewollt lachte ich. „Der zweite Teil stimmt schon.“ Binks verlor alle Farbe aus dem Gesicht und ich stockte mein Schaukeln. „Was ist los? Binks, wenn du was gegen Schwule hast, sag es ruhig. Ich denke, wir sind alle modern und aufgeklärt genug, um dich nicht deiner Meinung wegen zu lynchen. Aber vorher … Josh ist auch Bi.“ Ich sah ihm an, dass er diese Neuigkeiten erstmal verarbeiten musste. Scheinbar hatten jener Freitagabend und dieses Gespräch jetzt seine Grundfesten erschüttert. Seine Gesichtsfarbe wechselte von Weiß zu normal und zurück. Ich begann wieder zu schaukeln und gab ihm Zeit. Nach ein paar Minuten begann er unruhig neben mir herzulaufen. „Aber … ihr seid beide Bi?“ „Ja.“ „Und geht miteinander?“ „Ja.“ „Aber dann seid ihr doch Schwul, oder nicht?“ „Schon.“ „Dann liebst du einen Mann, diesen Josh…“ „Jap.“ Das war eine rhetorische Frage, aber ich wollte dennoch darauf antworten. „Aber er küsst fremd! Ist er treu? Können Männer Männern treu sein?“ Ich lachte wieder. Was für blödsinnige Fragen! „Sicherlich können sie das. Ist nichts anderes als eine Heterobeziehung.“ „Aber der Kuss!“ Ich schnaufte verärgert aus. „Ein Fehler. Dafür büßt er noch, aber dich hat er damals nur geküsst, weil er dachte ich würde noch was für dich empfinden und hätte selbst vor dich zu küssen.“ „Dann … war er nur eifersüchtig? Ein Mann ist auf mich eifersüchtig?“ Ich rechnete es Binks an, dass er seine Gesichtsfarbe auf einem leicht blassen Level hielt und ihm die Tatsache, dass er Mittelpunkt einer Eifersuchtsszene gewesen war, sogar ein bisschen gefiel. „War“, korrigierte ich ihn trotzdem. „Das wird nicht noch mal vorkommen. Er hat sein Ziel erreicht.“ „Oh… na gut.“ Im Nachhinein glaubte ich wirklich, dass Binks an diesen Nachmittag das erste Mal richtig über etwas anderes als Heteros nachgedacht hatte. Er stellte Fragen über Fragen. Über Schwule, Lesben (die ich ihm nicht beantworten konnte), übers Gendern und alles was ihm sonst noch zu Ohren gekommen war. Das meiste konnte ich nicht beantworten, hatte ich doch selbst nur einen kleinen Erfahrungspool auf den ich zurückgreifen konnte. Nach etwas mehr als zwei Stunden verließen wir den Spielplatz und ich begleitete Binks noch ein Stück. Seine neue Wohnung lag eine Querstraße von dem kleinen Einkaufsladen entfernt, in welchem die Phrase „Brauch ich“ zwischen Joshua und mir mittlerweile zu einer Art Gag geworden war. Ein paar Meter davor blieb Binks stehen. Ich folgte seinem Blick und erkannte Joshua, der artig mit einer braunen Stoffjacke an die Hauswand gelehnt wartete. Mir huschte ein Lächeln über die Lippen. Binks ging einen Schritt zurück. „Und du bist dir mit ihm sicher?“ „Mhm, sehr sicher.“ „Kay, aber … wenn was sein sollte, meld‘ dich ruhig.“ „Jop“, bestätigte ich, rollte innerlich bereits mit den Augen. „Kay. Dann is' alles cool zwischen uns?“ Ich sah ihn an und nickte. „Alles cool zwischen uns.“ „Nice. Dann … wir sehen uns.“ Binks wirkte etwas unschlüssig, hob dann seine Hand zum Gruße und ich erwiderte die Geste. Mit einem unnötig großen Bogen um Joshua ging Binks von dannen. Ich schmunzelte und schüttelte zugleich den Kopf. Joshua lehnte immer noch an der Wand. Erst als er mitbekam, dass Binks ging, stieß er sich sachte ab und kam mir langsamen Schrittes entgegen. Wir waren seit damals schon oft in diesem Laden gewesen. Irgendwann hatte ich Joshua erzählt, wo Binks wohnte. Das hatte er leider weniger gut aufgenommen, als ich gedacht hätte. Na, egal. Ich freute mich, dass Joshua sich heute so zurückhielt. „Gespräch beendet?“, fragte er als wir uns auf der Hälfte des Weges begegneten und voreinander standen. „Ja.“ „Endgültig?“ Ich lachte und schüttelte meinen Kopf. „Jaaa“, sagte ich mit Nachdruck und griff nach seiner Hand. Unsere Finger verschlangen sich automatisch ineinander und neben ihm herzugehen war so natürlich geworden wie Atmen. Auf dem Weg zu Joshuas Wohnung erzählte ich ihm von dem Gespräch. Nicht alles, aber ein paar Eckdaten. Joshua war nicht eifersüchtig, er machte sich indes Sorgen und die wollte ich ihm nehmen. Mein Joshua, so musste man wissen, war auch recht eigen und entsprach seinem Ruf als Waisenkind. Und obwohl er seiner Haltung und seiner Stimmlage nach bei jedem anderen als eifersüchtig durchgehen würde, sah ich die kleine Kerbe zwischen seinen Augenbrauen. Zu gerne hätte ich ihm seine Sorgen genommen, nur heute nicht. Wo wir dieses Thema schon mal hatten, musste ich es auch ausschlachten. Immerhin stand noch eine Bestrafung für seine Aktion von damals an. Heute schien mir der perfekte Tag zu sein. Nicht nur weil unerwartet meine Freunde vorbeigekommen waren und Joshua damit in einen unschönen Gemütszustand versetzt hatten, sondern auch, weil mein lieber Joshua die letzten Nächte hauptsächlich bei mir geschlafen hatte. Von Elias wusste ich, dass Joshua dann nur flüchtig nach Haus kam und seine Wohnung nicht aufräumte. Da Joshua auf Arbeit manchmal zu "Übertreibungen" neigte, grollte sein Bestbuddy ihm etwas. Das machte ihm zu einer wertvollen Informationsquelle für mich. Nicht ganz fair, aber seit wann war Rache fair? Ich hatte lange gewartet und wollte sie kalt und süß servieren. Joshua schloss die Tür auf und wir traten ein. Noch schien alles recht normal zu sein. Der Schlag traf mich erst, als wir das Wohnzimmer betraten und ich mich, nach dem ersten Schock, zur Küche drehte. „Entschuldige, ich habe nicht aufgeräumt“, meinte Joshua und griff flott einige Kleidungsstücke direkt zu meinen Füßen. Ich wusste ja, dass es brillante Köpfe gab, welche 100% akkurat in ihrer Arbeit waren und daheim nicht klarkamen. Nur hatte ich Joshua nicht zu diesen Personen gezählt gehabt. Noch nicht… „Josh?“, fragte ich schockiert. „Hm?“ Er wandte sich mir zu, Kleidung in beiden Händen. „Räume auf. Sofort.“ „Aber das ist unhöflich.“ „Unhöflich ist es einen Gast und sei es dein fester Freund in diese Chaoshöhle zu lassen!“ Ich ging auf ihn zu und tippte ihm warnend auf die Brust. „Räum auf. Da liegt ein Schuh auf dem Sofa, Asia-Imbiss-Schachteln und Pizzakartons von unterwegs und ein … Rasierer in der Küche.“ „Dann lass uns zu dir gehen, da ist es eh bequemer“, sagte er und warf seine Kleidung auf die Couch. Wenn das hier ein normaler Tag gewesen wäre, vielleicht. Aber ich hatte das Gespräch mit Binks nicht umsonst in die Innenstadt verlegt. „Joshua Fritz. Du räumst hier auf. Jetzt. Sonst kannst du vergessen, dass die nächste Woche irgendwas läuft.“ „Was? Aber … was hat das mit dem anderem zu tun?“, fragte er ungläubig. Ich sah nur auf die Uhr in der Herdanzeige. „Für jede Minute die du trödelst erhöhe ich um eine Woche. Oh, guck, jetzt sind es zwei.“ Joshua sah mich ungläubig an. Er wartete und maß mich abwartend. „Jetzt drei Wochen. Hältst du das überhaupt so lange aus?“, fragte ich sarkastisch und löste weder meine Mimik noch meine Haltung auf. Er zögerte, doch als die nächste Minute verstrich, knickte er ein. „Wenn ich alles fertig habe, gibt es keine Enthaltsamkeit?“ Ich schmunzelte. Eigentlich nur, weil er sich langsam meinen Tick, Substantive zu benutzen, abguckte. „Wenn du alles pikobello fertig hast, dann nicht.“ Joshua maß mich noch mal, zog scharf die Luft ein und machte sich an die Arbeit. Er war wirklich fleißig. Zunächst stand ich nur provokativ an die Wand zum Flur gelehnt und sah ihm zu. Als das Wohnzimmer von Kleidung befreit war und alles an seinem Platz stand, ging ich in die Küche. Ich öffnete den Kühlschrank und … „Ist das ein neues Experiment?“ Joshua kam dazu und runzelte die Nase. „Von wegen: Welche Pilzsporen sammeln sich auf einem Toastbrot?“ Ein Blick reichte und er schnaufte entnervt. Amüsiert sah ich ihm weiter zu. Er räumte die Gegenstände, welche eindeutig nicht in eine Küche gehörten an ihren Platz und entfernte das Schimmelbrot aus dem Kühlschrank. Da er akribisch war, säuberte er den Kühlschrank gleich mit. Braves Kind, dachte ich für mich und setzte mich auf die Couch. Während Joshua weiter werkelte, schaltete ich den Fernseher ein. Neugierig kam er hinzu und trocknete sich gerade die Hände am Küchentuch ab. Ich sah auf und zog beide Augenbrauen hoch. „Soll ich noch im Schlafzimmer und Bad gucken?“ Diesmal zog sich sein Mundwinkel nach unten und er eilte. Ich sah ihn nur gelegentlich. Nach einer Stunde holte er seinen Staubsauger heraus. „Ist das Bad frei?“ „Mhm. Der Boden fehlt noch.“ „Gut, gut, dann geh ich duschen, ok?“ „Mael?“ „Hm?“ „Das machst du mit Absicht, oder?“ Ich lächelte breit und schelmisch, beinahe zuckersüß und neigte den Kopf ein wenig. „Ich leihe mir mal deine Handtücher, ja?“ Joshua seufzte schwer. Er stellte den Staubsauger ab und holte mir ein Paar Handtücher. „Kleidung ist im Schrank, falls du welche brauchst. Fehlt nach dem Boden noch irgendwas?“ Ich überlegte und mein Blick fiel auf den Kühlschrank. „Ich hätte nichts gegen etwas Gekochtes zum Abendbrot.“ Ich glaube Joshua hatte verstanden. Schließlich war er ein schlauer Junge und konnte sich deutlich mehr Belanglosigkeiten merken als ich. Missgestimmt akzeptierte er seine Bestrafung. Nicht nur, dass ich ihm mit Entzug drohte, sondern ich präsentierte mich ihm in schlüpfriger Beiläufigkeit. Ich wusste, dass er auf nasse Haut stand. Feuchte Haare, aus denen sich ein Tropfen perlte, der über den Hals ran. Der Geruch von Shampoo und dann noch sein Shampoo an mir. Zu allem Überfluss hatte ich mir eines seiner längeren Hemden ausgeliehen und saß in perfekter Boyfriendmanier vor dem Fernseher. Seine Blicke waren deutlich zu spüren. Ich lobte mich innerlich. Mittlerweile kannte ich ihn schon recht gut. Kurz vor Sieben servierte Joshua mir sein Selbstgekochtes. Nudeln mit Tomatensoße. Ich schmunzelte. Er war so genial, aber Zutaten vereinen, gelang ihm nicht so gut. Das hier war eines der wenigen Gerichte, welches er wirklich kochen konnte. Gesättigt streckte ich mich auf der Couch und bemerkte seinen Blick, der an mir herunterglitt. Meine Shorts lunschten einen Millimeter unter dem Hemd hervor. „Mael-“ „Geh mit mir auf ein Date!“, platze ich heraus. „Bitte was?“ „Ach komm. Wir hatten noch nie ein Richtiges. Und heute kommt noch der eine Film im Kino. Ich zieh mich wieder an und wir gehen hin, ok?“ Die Ankündigung Kleidung über meine gerade entblößte Haut zu stülpen, gefiel ihm nicht. Joshua haderte zudem länger mit seiner Antwort als üblich, ehe er nickte. Ich stand auf und trat vor ihn. Noch missgestimmt sah er auf, seine Hände ballten sich zu Fäusten. Sicherlich wollte er sich selbst daran hindern, mich anzufassen, wenn seine Bestrafung noch ausstand. Meine Hand legte sich unter sein Kinn und hob es an. Joshuas Mimik war grummelig, doch seine Augen strahlten wie immer. Bittend, hoffend. Schmunzelnd beugte ich mich vor und küsste ihn. Vorsichtig legten sich seine Hände an die Rückseite meiner Oberschenkel. Die Haut war noch warm vom Sitzen und seine Finger fühlten sich an wie Federstriche. Als der Kuss endete, sahen mich diese grauen Augen freudig an. „War es das jetzt?“ „Hm?“ „Mit der Folter, oder was das war“, sagte Joshua brummend und sah genervt zur Seite. Ich verkniff mir ein Lachen. „Du meinst deine wohlverdiente Strafe?“ „Wofür?!“ Sein Blick schoss hoch und ich sah ihn angestrengt nachdenken. „Dafür, dass du Binks geküsst hast.“ „…“ „Und ein Liederlump bist, wenn man nicht aufpasst.“ „Das hat damit aber nichts zu tun“, insistierte Joshua. „Nein, hat es nicht“, bestätigte ich. „Aber es spielte mir in die Hände.“ Ich sah wie es in seinem hübschen Köpfchen KLICK machte und grinste. Arme schlangen sich um meine Hüfte und zogen mich auf Joshuas Schoß. Hände stahlen sich unter mein Hemd und strichen meinen Rücken hinauf. Ich erschauderte, legte meine Arme aber um Joshua und war so gnädig ihm diese Nähe und den Kuss zu lassen. Es machte Spaß ihn zu triezen, da es nicht viel gab, womit sich Joshua triggern und stänkern ließ. „Gib wenigstens zu, dass du es verdient hast“, keuchte ich atemlos und brachte etwas Abstand zwischen unsere Gesichter. „Habe ich das wirklich?“, fragte er unschuldig nach. „JAAAA“, betonte ich und biss ihm in die Nase. „Du hast das ganze total missverstanden und mich glauben lassen, du bist an ihm interessiert.“ „Solch verworrene Gedankengänge hast auch nur du!“, lachte Joshua und zog mich heran, doch ich schob ihn weg. „Warte.“ „Warum?“ „Na, ich will mit dir ins Kino. Auf ein Date.“ Noch beim Anziehen war ich quirlig und aufgeregt zu gleich. Ich freute mich darauf endlich das Date einzulösen, welches wir so oft verschoben hatten. Es war die letzte Kinovorstellung eines Actionfilms mit Starbesetzung. Wahrscheinlich würden nicht viele Leute im Kinosaal sein, sodass Joshua und ich den Film in Ruhe genießen könnten. Elias‘ Idee würde ich heute nicht umsetzten können. Das Kino fiel mir spontan ein. Wer hätte auch geglaubt, dass Joshuas Wohnung derartig möhlig gewesen war! Trotz meiner Freude, dämmerte mir, dass Elias in einem Recht gehabt hatte. Joshua und ich hatten viel freie Zeit miteinander verbracht, was man durchaus als Date hätte gelten lassen können. Zudem fand ich meine Idee und den Drang nach einem offiziellen Date mit Mal unnötig und peinlich. Es war schwer auszudrücken, aber seit Joshua und ich zusammen waren, schienen diese klassischen Pärchendinge nicht wichtig gewesen zu sein. Eigentlich war ich davon ausgegangen, dass ich mit meiner Freundin – nun war es mein Freund – typisch Händchen haltend durch die Straßen gehen würde. Dass wir uns ein Eis teilten, Shoppen gingen, verliebt einen Sonnenuntergang ansahen und verkuschelt auf der Couch abends Filme schauten. In Wahrheit hatten wir all das getan und mehr, doch hatte es sich immer nur normal angefühlt. Auch jetzt war es ganz natürlich neben Joshua zu gehen und seine Hand in meiner zu halten. Unsere Schultern streiften sich beim Gehen leicht. Joshua jammerte, dass ich ihn zu hart für diesen kleinen Fauxpas bestraft hatte und er nicht mal in den Genuss von mir in seinem Hemd gekommen war. „Dann möchtest du kein Date mit mir haben?“ „Sei nicht albern“, mahnte Joshua mich sanft. „Wenn ich bei dir bin, ist jede Minute wie ein Date für mich.“ Seine Worte waren weich, sein Blick intensiv. Seine Hand drückte die meine ein wenig und mir stolperte das Herz. Allein sein Blick ließ mein inneres Mädchen flatterhaft quietschen. Vielleicht war es wirklich wie er sagte und ich liebte ihn einfach zu sehr, sodass jede Minute wie ein Date war. An der Kasse hielt Joshua mich zurück und zahlte die Karten. Snacks wollte ich keine, also gingen wir in den Kinosaal. Die Vorstellung würde in wenigen Minuten anfangen. Im Kinosaal befanden sich noch drei weitere Menschen. Einer saß allein ganz oben. Die anderen zwei waren scheinbar Freunde, die gerade noch mit ihren Handys spielten. Wir saßen Mittig mit genügend Raum zu den restlichen Mitschauenden und hatten gerade unsere Jacken ausgezogen, als die Lichter ausgingen und die Vorschau begann. Schnell setzten wir uns. Joshua griff nach meiner Hand und lehnte sich zu mir. Sein Atem strich vorsichtig mein Ohr. „Mael, sag es“, erklang die geflüsterte Aufforderung. Ich spürte wie mir die Wangen heiß wurden. „Jetzt?“, flüsterte ich zurück. Joshua verstärkte den Druck seiner Hand und kam mir noch näher. „Du sagtest, wann immer ich will.“ Seine Stimme war direkt an meinem Ohr, seine Lippen berührten meine Ohrmuschel. Die Röte in meinen Wangen wurde zu einem beginnenden Brand. Verlegen, auch wenn das im Dunkeln niemand sehen konnte, lehnte ich mich ihm entgegen. Joshua neigte seinen Kopf und ich konnte im Schein des Filmes seine Augen glänzen sehen. „Ich liebe dich.“ Joshua murrte leise. Voller Zufriedenheit, ähnlich wie Katzen es taten, ehe sie glücklich einschliefen. Ich war mir nicht sicher, ob Joshua sich dessen überhaupt bewusst war. In zwei von drei Fällen machte er dieses Geräusch, nachdem ich ihm gestand, dass ich ihn liebte. „Nochmal.“ Ich lehnte mich mehr zu ihm und küsste ihm die Wange, ehe ich ihm so nah wie möglich ins Ohr flüsterte was ich für ihn fühlte. Wieder schnurrte er leise und ich schmunzelte. Joshua hob unsere verflochtenen Hände an und küsste meine Fingerknöchel. „Das könnte ich den ganzen Tag hören.“ „Mhm, ich auch“, warf ich leise ein und hoffte selbiges zurückzubekommen. Doch Joshua war sparsamer mit dieser Aussage. Selbst auf mein Bitten hin erhielt ich es selten. Statt mit denselben drei Worten, drückte sich Joshua immer anders aus. Gesten, Mimik, Liebesgesäusel. Er war einfallsreicher. „Später, der Film fängt an.“ Verdutzt blinzelte ich. Hatte ich nicht gerade was von blumigen Beschönigungen gedacht? „Josh~“, murrte ich leise und klang allzu klagend. „Schweig still mein Herz. Es ist mir gerade nicht möglich zu sagen, was ich empfinde.“ Schmollend, wenn auch verlegen, rollte ich zurück in meinen Sitz und blickte auf die Leinwand. Das … war süß, vor allem, da ich von ihm nur die Spitznamen Liebster und Herz bekommen hatte. Und diese benutzte er nur gelegentlich. Dennoch reichte mir das nicht. Ich hob unsere Hände an und biss leicht in seinen Fingerknöchel, um meinen Unmut Luft zu machen. Joshua beugte sich sogleich vor und drückte seine Lippen auf meine. Keine Sekunde hielt es an, als Joshua sich zurückzog und dabei meine Unterlippe mit seinen Zähnen mitzog. Sein schelmisches Grinsen sah ich selbst in dieser Dunkelheit überdeutlich. Schweig still, oh du rasend' Herz! Der Film war wirklich gut gewesen. Den gesamten Heimweg redeten wir darüber und werteten alles Mögliche aus. Die Darsteller, die Actionszenen, die Gags und so weiter. Die Sonne war bereits untergegangen und es war kühl geworden. Ich hatte meine Hände in meine Jackentaschen gesteckt, was nicht wirklich half. „War es so, wie du es dir vorgestellt hast?“, fragte Joshua aus dem Blauen heraus. „Was? Der Film? Ja, der war gut“, erklärte ich grinsend. „Ich meinte das Date.“ Oh. „…“ Er sah mich musternd von der Seite an. „Ich weiß nicht so recht“, gestand ich ehrlich. „Eigentlich fand ich Dates immer langweilig. Man macht nur normales Zeug, was zu einer drögen Veranstaltung wird, wenn das Date nicht den eigenen Vorstellungen entspricht. Ich dachte, mit dir würde es anders werden … irgendwie aufregender, aber-“ „Aber?“, hakte Joshua nach. Ich sah auf und musterte seine grauen Augen. „Aber ich befürchte, es war kein "tolles" Date, weil es ein „Date“ war, sondern weil es „mit dir“ war. Genauso wie alles besonders wird, wenn du dabei bist.“ Ich sprach meine Gedanken ungefiltert aus und bereute es den Moment, indem ich endete. Wieder so ein Kitsch! Obwohl Joshua vorhin etwas Ähnliches gesagt hatte, klang es bei mir einfach nur peinlich! Schnell sah ich weg und mochte selbst das wissende Grinsen nicht sehen. „Was anderes, Josh … der Freund vom Hauptdarsteller hatte doch diese Duschszene, wo man seinen Rücke sehen konnte.“ „Ja.“ „Er hatte eine Narbe…“, warf ich ein. „Erzählst du mir, wie du zu deiner gekommen bist?“ Zwar sah ich Joshua nicht, aber hörte wie seine Schritte langsamer wurden. Verwundert blickte ich zurück. Seit dem Galaabend fragte ich mich, woher er diese Narbe hatte. Einmal war die Sprache darauf gefallen und Joshua hatte die Frage galant unter den Tisch fallen lassen. Er wusste, dass ich die Narbe kannte und ließ sie mich berühren und küssen. Trotzdem spürte ich, dass es ihm unangenehm sein musste. Ob sie ihm peinlich war? Wie ein Makel? Ich wüsste zu gerne wie sie entstanden war, doch hatte ich mich zugleich nicht getraut zu fragen. „Es ist aber keine ruhmreiche Geschichte.“ „Es muss ja auch nicht ruhmreich sein. Aber ich wüsste gerne wie sie entstanden ist.“ Joshua sah mich direkt an. Sein gerader Blick war so ehrlich wie zögerlich. Schließlich schüttelte er den Kopf und trat an meine Seite. „Ich erzähle es dir. Aber nicht heute.“ Wie gemein! „Ich finde, der Tag war lang genug. Übernachten wir bei mir?“ „Gerne. Ich leih mir dann das Hemd nochmal“, kündigte ich an. Anders als Joshua hatte ich noch keine Schlafhose oder Shorts bei ihm gebunkert. „Da fällt mir ein … muss ich dein Bett noch desinfizieren?“, sagte ich stichelnd. „Warum? So lange war ich auch nicht weg, dass sich da Ungeziefer eingenistet hat“, insistierte Joshua mit leichtem Protest. „Schon klar. Ich meine, weil du mal ein gutaussehender Junggeselle warst, ehe ich dich habe zähmen können.“ „Hahaha haha. Wann hast du mich gezähmt?“ „Wer hat heute nochmal seine Wohnung für mich geputzt, war einkaufen und hat gekocht?“ „Touché“, gestand Joshua. „Du brauchst aber nichts zu desinfizieren. Entgegen der landläufigen Meinung, ist mein Bett noch jungfräulich.“ „Wie kommt das? Du warst doch nie und nimmer keuch“, fragte ich verwundert und erntete ein erneutes Lachen. „Das nicht. Aber ich brachte nie jemanden mit in diese Wohnung. Hat sich nie wirklich ergeben. Und mit One-Night-Stands übernachtete ich woanders.“ „Nie?! Ich mein … ok, das ist toll“, stammelte ich vor mich her. „Obwohl … einen gab es, den ich gerne mit nach Hause genommen und vernascht hätte.“ Ich verzog missgestimmt das Gesicht. Wirklich? Hatten wir nicht noch technisch gesehen ein Date? War es da angebracht von anderen Männern zureden, die er beinahe vernascht hatte? Ein unbehagliches Grummeln machte sich in mir breit. Ich wollte nicht eifersüchtig auf irgendeine Person sein, aber je mehr Joshua erzählte, desto weniger konnte ich es leugnen. „Das war, bevor ich dich kennengelernt habe und irgendwie … strahlte er etwas aus, das mich sofort in seinen Bann zog.“ „Dann weihen wir heute dein Bett ein“, wechselte ich arg das Thema. „Ich habe ein Foto von ihm. Willst du mal sehen?“ Joshua zückte sein Handy und sah auf seinen aufleuchtenden Bildschirm. Sein Blick wurde sanft und liebevoll. Meine Eifersucht wuchs. Ich hatte nie auf Joshuas Handy gesehen oder seine Nachrichten gelesen. Es war unhöflich und privat. Selbst in einer Beziehung gab es noch Privatsphäre der einzelnen Partner. Ich wollte diese Grenze nicht überschreiten und doch ärgerte ich mich gerade jetzt darüber. Joshua hatte jemanden gesehen, der ihm auf Anhieb gut gefiel, von dem er sogar ein Foto bei sich trug. Scheinbar auf seinen Sperrbildschirm! Was war das für ein Typ? Warum musste Joshua den immer noch auf seinem Handy haben? Neugierig wie ich war, trat ich neben Joshua und lunschte auf sein Display. „WA-!!!“ „Ich glaube, das nennt man Liebe auf den ersten Blick.“ „Wo-woher hast du dieses Foto?!“ Das Foto zeigte einen Mann auf einem Stuhl sitzend, den Kopf im Nacken und die Augen geschlossen. Die Neonröhren beleuchteten ihn ungewohnt vorteilhaft, was bei Neonröhren schon einiges hieß. Ich konnte es nicht fassen! Das war in unserem Labor … das war … das … das war meine erste Nachtschicht gewesen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)