Am Ende der Regenbogen von phean ================================================================================ Kapitel 3: Abenddämmerung ------------------------- ຕɪᴛ ɗɪя αη ຕєɪηєя ѕєɪᴛє ʙƖєɪʙᴛ ɗɪє ᴢєɪᴛ ѕᴛєʜєη. „Und du meinst, das klappt?“, fragte Suzume Kazuya neben sich. Sie hatte sich bei ihm untergehakt und musterte ihn nachdenklich. Neben ihnen stand Munto. Dieser wirkte niedergeschlagen, sah aber zu den zweien neben sich. Seit sie von ihrem Ausflug an den Strand zurück waren, war die Stimmung unter ihnen noch seltsamer als davor. Ichiko hielt sich von Yumemi fern und diese zog sich noch stärker in ihre Gedanken zurück. Munto wusste auch nicht, was er tun sollte. Daher hatten sich Suzume und Kazuya dazu entschlossen, sich einzumischen. Letzterer hatte seine Freundin darum gebeten, der viel daran lag, dass ihre Freundinnen glücklich waren. Es gab nur ein kleines Problem, einer Person würde es nicht gefallen. „Ich bin mir sehr sicher“, lächelte der Brünette zuversichtlich. Sie hoben beide den Blick zu dem Prinzen, der weiterhin skeptisch war. Er wusste nur, dass sie planten, dass die zwei zufällig unter sich wären. Mehr nicht. Kazuya hatte auch gemeint, dass er nichts machen müsste, außer zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Davon war er allerdings noch nicht gänzlich überzeugt. Und dafür mussten die übrigen zwei erst einmal kommen. „Gut“, grinste Suzume ihren Freund an und schlang ihre Arme um ihn. Dieser lächelte weiter. Munto betrachtete die Zwei und schmunzelte leicht. Das war es, was er auch wollte, doch er hatte von Kazuya auch seinen Fehler eingebläut bekommen. Es war ein langer Abend bei ihrem Ausflug gewesen. Sie hatte gehört, was Yumemi und Ichiko gesprochen haben, als sie auf der Veranda waren. Doch in diesen Tagen hatte der Rothaarige keinen Mut für ein Gespräch gehabt. Jetzt sollte er es ändern. Kazuya hatte ihm gedroht, was passieren würde, wenn er nicht seinen Arsch hochbekam. Da hatte er keine andere Wahl. Daher hatten sie auch den Besuch im Freizeitpark schleunigst geplant. Am Strand war nicht mehr der passende Ort hierfür. Sie mussten die Gefühle dort zurücklassen und ein aufklärendes Gespräch an einem anderen Ort führen. Da waren die zwei Mädchen auch endlich zu sehen. Sie liefen zwar nebeneinander und schienen gemeinsam zu kommen, doch sie sprachen kein Wort miteinander. Das konnten die drei von ihrer Position aus sehen. Suzume löste sich da bereits und begann ihnen zu winken, „hier sind wir“, rief sie überflüssigerweise. Besorgt musterte Kazuya sie und sah dann zu Munto, der ebenfalls die Stirn runzelte. Was auch immer vorgefallen war, heute wollte der Brünette das ändern und gerade rücken. Ob Munto mitspielte oder eben nicht, das war ihm relativ egal. Er würde sich durchsetzen, wenn es sein musste. Auch Ichiko musste das einsehen. So sehr es ihm auch leidtat, doch Ichiko sollte sich damit abfinden, dass ihre Freundin nicht so für sie empfand, wie sie es gerne hätte. Sie musste es überwinden und Yumemi erlauben, glücklich zu sein, dann könnte sie das auch werden. Entschlossen lächelte Kazuya schließlich und trat neben seine Freundin, um die er den Arm legte. „Beeilt euch mal, sonst macht der Park zu, ehe wir die erste Achterbahn gefahren sind“, grinste er breit. × × × „Ihr seid ganz schöne Sklaventreiber“, beschwerte sich Ichiko und ließ sich erschöpft auf einer Bank in der Nähe nieder. Ihren Kopf legte sie in den Nacken, schloss erst die Augen für einen Moment und sah dann in den klaren Himmel hinauf. Yumemi betrachtete sie und lächelte leicht, während sie die Hände vor sich übereinanderlegte. Nervös rieb sie mit den Fingern darüber, ehe auch sie den Blick abwandte. Aktuell waren die gesprochenen Worte vergessen, als wäre einfach nichts gewesen, doch wirklich unterhalten taten sie auch nicht. „Aber Spaß macht es dir trotzdem“, lachte Suzume. „Das habe ich auch nicht abgestritten, trotzdem hetzt ihr uns durch alle Bahnen ... Als würden wir nicht alles schaffen“, seufzte die Kurzhaarige. Ein Lachen erklang, „aber wenn wir jetzt alles fahren, können wir danach nochmal das fahren, was am meisten Spaß macht.“ Da war wieder das kindliche Gemüt des Mädchens. „Sie hat recht, also los“, unterstützte Kazuya sie, auch er hatte heute noch Großes vor. Daher schlug er auch den Weg zum Geisterhaus ein. Länger als nötig sah er zu Munto, sodass dieser erst folgte und dann aufschloss. „Na komm“, Suzume griff nach Ichikos Hand und zog sie hoch. Schmunzelnd folgte Yumemi und fragte sich, weshalb die zwei Älteren ihre Köpfe zusammensteckten. Wohin gingen sie aktuell eigentlich. Sie sah sich um. Alles erschien feierlich, um sie herum lachten die Kinder. Freuten sich über Zuckerwatte und Luftballons. Die Eltern lachten ebenfalls. Mädchen und Jungen liefen nebeneinander. Junge Pärchen hielten Händchen. Sie sah wieder zurück zu den zwei Männern. Dann glitt ihr Blick zu Muntos Hand. Ihre zuckte leicht. Wie gerne sie diese ergreifen und festhalten würde. Noch immer weiß sie, wie sich diese Hände anfühlten. Alles hatte sich in ihren Kopf gebrannt. Schmerzlich. „Da wären wir“, grinste Kazuya. Vor ihnen eröffnete sich das Geisterhaus. Ein unheimliches Lachen erklang aus dem Eingang. Es war furchterregend und hallte durch die inneren Räume. Sofort lief es Yumemi eiskalt den Rücken hinunter. Sie hatte sich schon übernatürlichen Gefahren gestellt, war in Abgründe gesprungen und trotzdem erzitterte sie gerade vor einem Geisterhaus. Eigentlich lächerlich, doch so war es. Sie erstarrte regelrecht, während sie den Schriftzug betrachtete, der aussah, als würde er bluten. „Sollen wir auch rein?“, erklang die tiefe Stimme des Prinzen neben ihr. Augenblicklich zuckte sie zusammen und starrte ihn mit schreckgeweiteten Augen an. „Wie?“, entfuhr es ihr schrill. Ihr Blick irrte herum, doch die anderen schienen verschwunden. „Sie sind schon rein. Suzume wollte unbedingt mit Ichiko und Kazuya reingehen“, erklärte er, dass das geplant war und Ichiko unfreiwillig mitgezogen wurde, musste er nicht erwähnen. „Ähm ...“, erwiderte sie und sah wieder zum Eingang. „Ich passe auf dich auf und beschütze dich“, versprach der Größere direkt. Er würde sich sehr über etwas Zeit mit ihr freuen. Zögerlich nickte sie, „na gut ... aber ... du bleibst in der Nähe“, bat Yumemi und sah unsicher zu ihm auf. „Natürlich“, lächelte er. Gemeinsam gingen sie darauf zu und nach einer kurzen Wartezeit konnten sie das Gebäude betreten. Die ersten Schritte gingen sie einfach in die Dunkelheit hinein. Nichts geschah. Das Lachen war verklungen und alles war still. Diese Stille war es, die furchterregender war, als jeder Schreck. Es löste in Yumemi alle Alarmglocken auf und sie machte sich gefasst, jeden Moment tot umzufallen. Mit jedem Schritt, den sie vorwärtsging, trat sie etwas näher an den jungen Mann neben sich heran. Dann war es endlich soweit. Mit einem Schlag tauchte ein Schatten vor ihnen auf im Einklang mit einem Aufflackern und einem Donnergrollen. Sofort entwich Yumemi ein Schrei und sie sprang zu Munto. Ihre Hand suchte seine, verflocht sich mit dieser. Die andere legte sich ebenfalls an den Arm und ihr Gesicht verbarg sie daran. Das war zu viel. Selbst als der Schreck sich legte, zitterte ihr Körper noch. Eine Bewegung ließ sie leicht ihren Kopf heben. Munto hatte sich ihr zugewandt. Mit großen, noch leicht verängstigten Augen, sah sie auf. Er blickte liebevoll zurück. „Ich bin da“, meinte er erneut und griff mit seiner freien Hand um sie herum, um sie näher zu sich zu ziehen. Kurz darauf fand sie sich an seiner Brust wieder. Wärme umfing das Mädchen, sofort verbarg sie ihr Gesicht daran und sog den Duft ein. Ihr Griff an seiner Hand verstärkte sich, während sich ihre Finger der freien Hand in sein Shirt gruben. Er sollte nicht gehen – so wie er es versprochen hatte. Um sie herum kehrte derweil die Stille zurück. Einzig sein Herzschlag war für sie hörbar. Der gleichmäßige Takt, der etwas schneller zu werden schien, beruhigte sie. Oder bildete sie es sich ein, dass sich etwas an dem Schlagen änderte? „Wenn du nur hier bist, solange die Welt in Gefahr sein könnte, hoffe ich, sie würde ständig in Gefahr sein“, murmelte Yumemi. Ihr Wunsch war egoistisch, doch sie wollte nicht, dass er wieder ging. Eigentlich sollte sie solche Worte gar nicht aussprechen. Sie waren falsch, noch dazu machte sie sich weiterhin verwundbar. Dabei sollte sie sich erholen und von ihm lösen. In Munto löste das einen außergewöhnlichen Hüpfer in der Brust aus. Solche Worte hatte er nicht erwartet. Sie klangen hart, sie wünschte der Welt also etwas Schlechtes. Doch ... auch er wollte bleiben. Allerdings hatte er nicht erwartet, dass sie sich so etwas wünschen würde, damit er blieb. Hieß das ... Mit großen Augen sah er zu ihr hinunter, wie sie sich an ihn klammerte. Unbewusst zog er sie näher heran und begann zu lächeln. „Sollen wir weiter, damit wir wieder aus diesem Haus heraus kommen?“, fragte er flüsternd. Einem aufgeschreckten Hasen gleich sah sie auf, „bleibst du ...“ Sie musste die Frage nicht zu Ende stellen, da nickte er bereits. Er würde bei ihr bleiben, ihre Hand halten und sie in den Arm nehmen. Daher ließ er es gar nicht erst zu, dass sie ihre Hand zurückzog. Er packte fester zu, sodass sie merkte, dass er sie weiterhin halten würde. Und wenn er rannte, würde er sie mit sich nehmen. × × × Es kam Yumemi wie eine halbe Ewigkeit vor, die sie in diesem Gebäude verbrachten. Nie hatte Luft so gut gerochen wie gerade. Nie zuvor fühlte Freiheit so schön an. Sie könnte glatt auf den Boden knien und diesen küssen. Aber das wäre etwas übertrieben, aus diesem Grund lächelte sie einfach nur selig und froh, wieder draußen zu sein. „Yumemi ... alles in Ordnung ... du wirkst ...“, Suzume legte den Kopf schief und musterte ihre Freundin. Innerlich hielt sie zurück, sie freudig anzugrinsen. Wobei sie sich im Augenblick bei ihrem Gesichtsausdruck tatsächlich leichte Sorgen machte. Noch immer hielt sich Yumemi am Arm des Rothaarigen fest. Das war an sich ein gutes Zeichen. Immerhin war es genau das, was sie heraufbeschwören wollten. Dennoch wirkte Yumemi weggetreten, als hätte sie etwas gegessen, von dem sie lieber die Finger hätte lassen sollen. „Alles bestens ... mir gehts gut“, nickte diese schließlich. Allmählich normalisierte sich ihr Gesicht auch wieder und sie bemerkte, wo sie sich befand und wie sehr sie sich nach wie vor noch an den anderen klammerte. Ihre Augen weiteten sich und ein Zucken ging durch ihre Finger, als sie diese löste. Sie entzog ihm ihre Hand und lächelte dankbar, „du hast nicht losgelassen ...“ „Das habe ich versprochen ... ich lasse dich nicht los“, nickte er – sie hatte ihn losgelassen. Suzume sah zu ihrem Freund, der zufrieden grinste. Das war ein Schritt nach vorne. Ihr zwinkerte er zu und sah dann in die Runde. Ichiko starrte ihn dabei finster an. Sie schien ihn durchschaut zu haben. Ihr Kopf ruckte in die Richtung der zwei anderen und ihr Blick verfinsterte sich. Deshalb waren sie also da. Das würde sie verhindern. Sie war nicht hier, um sich das einfach mit anzusehen. Munto würde ihrer Freundin wieder das Herz brechen. Sie war da, um sie aufzufangen. Dabei wäre sie immer nur die beste Freundin – nicht mehr. Ihr Mund verzog sich und ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Langsam lief sie los, da legte sich jedoch ein Arm um ihre Schulter. „Wie wäre es, wenn wir uns etwas zu Essen holen? Danach können wir mit ein paar ruhigeren Sachen weitermachen und noch in den Nachmittag starten“, fuhr ihr Kazuya dazwischen. Gerade wollte sich die Dunkelhaarige beschweren, da wandte sich Suzume herum und griff nach deren Händen, „ja, komm Ichiko ... ich hab dort vorne etwas leckeres gesehen, das möchte ich haben“, sagte sie schnell und zog die andere mit sich. Noch immer starrten sich die zwei übrigen in die Augen und konnten nicht voneinander lassen. Yumemis Mund wurde allmählich auch trocken und sie wünschte sich die Berührung zurück. Wieso hatte sie nur losgelassen. „Wollt ihr auch etwas zu essen?“, fragte Kazuya und holte sie zurück. Ihr Gesicht wandte sich diesem zu und sie nickte, „ja ... ich ... wir ... kommen gleich“, sagte sie und wartete, bis er sich umgewandt hatte. Wieder sah sie zu dem Größeren auf. „Möchtest du etwas essen?“, fragte er. Yumemi wirkte unruhig und nicht so, als wolle sie den anderen folgen. Da sah sie sich wie aufs Stichwort um und ergriff wieder seine Hand. Schnellen Schrittes entfernte sie sich in die entgegengesetzte Richtung von den anderen und zog Munto dabei mit sich. „Wohin gehen wir?“, fragte Munto irritiert und sah über seine Schulter. Kazuya sah ihnen nach und winkte. Der Student schien auch alles zu bemerken. × × × „Ich möchte damit fahren“, erklärte Yumemi nach einiger Zeit schließlich, als sie schon vor dem Riesenrad standen. Was auch immer sie gerade dazu getrieben hatte einfach loszugehen und nicht weiter auf ihre Freunde zu achten, jetzt standen sie hier. Das Mädchen hatte hierfür allen Mut zusammengenommen, jetzt fragte sie sich aber schon, ob das richtig war. Eine Entscheidung musste sie nicht mehr treffen, denn Yumemi war drauf und dran doch zurückzugehen. Munto nahm nun sie und zog sie hinter sich her auf die Attraktion zu. „Dann fahren wir damit“, entgegnete er. Es dauerte gar nicht lange, da saßen sie sich in einer Kabine gegenüber und fuhren das Riesenrad langsam hinauf. Das Mädchen krallte ihre Hände in den Rock und hatte den Blick gesenkt. Sie spürte den des anderen auf sich. „Wieso wolltest du mit mir im Riesenrad fahren?“, fragte dieser und legte den Kopf schief. Unsicher hob sie den Kopf an und sah zu ihm, „ich wollte mit dir reden“, murmelte sie. Ihre Wangen röteten sich, je länger sie vor sich hinschwieg. Nachdenklich beobachtete Munto das und war selbst damit beschäftigt, seinen Herzschlag in Zaum zu behalten. Der Prinz hatte keine Ahnung, was er tun oder wie er sich verhalten sollte. Wie auch? In einer solchen Situation hatte er sich noch nie befunden. Als Yumemi in seinem Reich war, war es einfach gewesen, da hatten sie eine Aufgabe gehabt, die sie zu erledigen hatten. Jetzt war das nicht mehr so und zum ersten Mal nahm er sein Herz wirklich wahr. Hatte gemerkt, wie ihm anders war, als Yumemi weg gewesen war. Sie war einfach nicht da und er hatte sich leer gefühlt. Anders konnte er es nicht sagen. Es war eben so. Doch jetzt war alles anders. Sein Blick hob sich von ihr und seine Hand fuhr nervös durch seine Haare. So hatte er sich noch nie gefühlt. „Yu-...“ „Nein ...“, unterbrach sie ihn direkt. Ihre Hände krallten sich weiter in ihren Rock, während sie den Kopf gesenkt hielt und ihre Augen geschlossen hatte. Munto verstummte und presste die Lippen aufeinander. „Du willst ... mir doch nur wieder sagen, dass du hier nur hier bist, sollte etwas passieren“, presste sie hervor. Yumemi spürte die aufkommenden Tränen. Sie wollte es nicht wieder hören. Er hatte es schon so oft gesagt, dass es sie nur noch verletzte. „Yu ...“ „Nein!“, unterbrach sie ihn energisch. Ihre Augen füllten sich mich Tränen, „ich will es nicht mehr hören. Ich kann es nicht mehr hören!“, sie hob den Kopf und sah ihn an, während sich die ersten Tränen lösten. „Es tut weh ... du bist nur deswegen hier ... weißt du, wie oft ich mir gewünscht hatte, dass du hier bist?“, fragte sie ihn, während ihr weiter die Tränen über die Wangen wanderten, „ich hatte mir gewünscht, dass du hier wärst ... aber nicht, weil die Welt unsere Hilfe braucht, sondern weil du hier sein willst ... wegen ...“, ihr Mund verzog sich und ein Kloß setzte sich in ihrem Hals fest, „... wegen mir ...“, wurde sie mit einem Mal ganz leise. „Aber ich verstehe schon ... es ist nicht so ... ich bin eben nur hier, damit du die Welt beschützen kannst“, wimmerte sie gar und wandte den Blick ab. Ihre Hände legten sich vor ihr Gesicht. So hatte sie sich den Tag nicht vorgestellt, doch es gab ihr ein erleichterndes Gefühl, dass sie es ausgesprochen hatte. Trotzdem lag es schwer auf ihrer Brust. Jetzt bereute sie es fast, das hier im Riesenrad ausgesprochen zu haben, denn sie wollte fliehen und einfach weg von ihm. So begnügte sie sich damit, den Blick abzuwenden. Allerdings ließ es Munto nicht zu, dass sie sich versteckte. Ihre Worte hatten ihn stocken lassen. Sein Herz hatte einen ungewohnten Hüpfer gemacht. Dabei tat es ihm im Herzen weh, sie so zu sehen. Ohne lange darüber nachzudenken, ließ er sich vor ihr auf die Knie nieder und griff nach ihren Händen, um sie von ihrem Gesicht wegzuziehen. Zunächst merkte er noch den Widerstand, doch schließlich schaffte sie es nicht weiter und so zog er ihr die Hände von ihrem Gesicht. Er griff unter ihr Kinn und hob es an. „Ich bin nur wegen dir hier ...“, eindringlich betrachtete er sie. Mit leicht geröteten Augen sah Yumemi auf. „Du bist der einzige Grund, weshalb ich hier bin! Yumemi ... du hast mir gefehlt ...“, erklärte Munto und löste eine Hand von ihrer, um ihr die Tränen von den Wangen zu streichen. Sanft fuhr er mit seinem Daumen über die weiche Haut. Ein leichtes Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. „Wirklich ... ich hab dich vermisst. Yumemi ich konnte nicht ohne dich. Ich wollte bei dir sein. Weißt du, wie seltsam es ist und wie nervös es mich gemacht hat, eine Schule in deiner Welt zu besuchen?“, er lächelte schief. Mit leicht geweiteten Augen erwiderte Yumemi den Blick. „A-...“ „Nein“, war es nun Munto, der sie unterbrach. Seine Hand strich weiter über ihre Wange hin in ihren Nacken. Es löste ein prickelndes Gefühl auf ihrer Haut aus. Ihr Mund öffnete sich etwas und fühlte sich mit einem Mal trocken an. Dabei kam ihr Munto näher. Hitze stieg in ihr auf, als sein Gesicht dicht vor ihrem war. Für einen kurzen Augenblick ging ihr Blick zu seinen Lippen, ehe es wieder seine Augen suchte. Da verschloss er bereits ihre Lippen mit seinen. Vorsichtig erwiderte Yumemi diesen Kuss. Es fühlte sich ganz anders an, als Suzume es beschrieben hatte. Es wirkte, als würde in ihrem Bauch etwas explodieren. Die stets beschriebenen Schmetterlinge flatterten hindurch und beflügelten sie. Zitternd hob sie ihre Hände und krallte sich in sein Oberteil, während er noch immer vor ihr kniete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)