You and me and the devil makes three von Anemia ================================================================================ Kapitel 19: Safe Sex -------------------- Ryo schien bereits auf ihn gewartet zu haben, zumindest weckte er diesen Eindruck in Teru. Wieso sollte er sonst direkt vor der Badezimmertür stehen? Okay, vielleicht musste er kacken. Die schlimmsten Auseinandersetzungen drehten sich schließlich generell um die Benutzung und die Besetzung der Toilette, das kannte Teru auch vom Leben im Tourbus. Schlechte Laune war vorprogrammiert, wenn man aufs Klo musste, dieses aber bereits in Beschlag genommen war. Besonders Teru hasste das wie die Pest. Nach solch einem Vorfall brauchte man ihn stundenlang nicht mehr anzusprechen. Schlechter Stuhlgang war wie schlechter Sex. Aber solch ein durchtriebenes Grinsen, wie Ryo es gerade zur Schau stellte, bildete man garantiert nicht heraus, wenn man dringend musste. Teru rubbelte sich mit einem Handtuch die Haare trocken, sah den anderen fragend an. "Wo ist Dad?" "Der musste nochmal schnell ins Konbini, damit du nicht verhungerst", erklärte Ryo daraufhin und stieß sich mit der Schulter von der Wand ab. Das Grinsen war omnipräsent. Terus Mundwinkel zuckten auch schon deshalb. Ryos gute Laune konnte schrecklich ansteckend sein. Schon deshalb, weil er extrem attraktiv aussah, wenn er lachte. Wer brauchte schon Haare bei diesem Gesicht? "Und er hat gesagt, dass ich dich babysitten soll." Ryos Zeigefinger ging auf Kurs, um Terus Bauchnabel zu piken, aber der DJ wich gekonnt aus und schnaubte. "Hat er nich'." "Hat er!" Ryo streckte das Kinn vor und grinste Teru schelmisch mitten ins Gesicht. "Lass uns was spielen, kleines Brüderchen!" Damit schlang er einen Arm um Terus Schulter und sah ihn nun einen Ticken ernster an, während Teru den Kopf drehte und ihn ebenfalls ansah, direkt in die Augen, seine Stirn gegen die des anderen gelehnt. "Fuck yeah..." Nun, Teru hatte keine sonderliche Lust, Ryo den Miesepeter vorzuspielen. Denn so war er schließlich nicht. So war er nur, wenn er unsicher war und glaubte, dass es besser war, seine Gefühle zu verbergen. Dabei war das nie besser. Gefühle zu zeigen war immer gut und wichtig. Und schön. Kein Wunder, dass nun er derjenige war, der gluckste und schief grinste. Ryo war so geil pervers. Teru mochte seine Spiele, und wie! "Du spielst ja schon", meinte Ryo nun, als er an Teru hinabblickte und dann an dem Handtuch zupfte, das er um seine Hüften trug. "Keusch nämlich. Warum rennst du denn nicht immer nackig rum?" "Weil du dann ständig hart wärst, man!" Terus Augen funkelten, besonders, als Ryo zustimmend brummte und den Rand des Handtuchs mit dem Finger nachfuhr. "Wäre das schlimm?" Teru zuckte die Schultern, machte eine Schnute. "Für mich nich', nee. Is' mir doch scheißegal, wenn du gerne frustriert bist..." Daraufhin berührten Ryos Fingerspitzen Teru an einer der Stellen, die sensible Bereiche darstellten. Er hasste es, dass er tatsächlich kitzlig war, und zwar an der Seite, direkt an der obersten Rippe. Es kam auch noch darauf an, wie er angefasst wurde, aber Ryo kannte Terus Körper inzwischen gut und wusste, was Teru dazu brachte, zusammenzuzucken und unwillkürlich aufzulachen. Ryo liebte es, dass Teru so empfindlich sein konnte. "Du Arschloch!", regte Teru sich unter Gelächter auf, so wie er zur Seite gesprungen war. Im nächsten Moment hatte er sich ein Kissen vom Bett geschnappt und warf es nach Ryo, der es ebenfalls lachend aufhob und Teru an den Kopf pfefferte, es dabei aber nicht aus der Hand gab. Teru kniete nun auf dem Bett, versuchte, sich das Kissen anzueignen, zerrte und zog und boxte, was aber nicht viel brachte, denn Ryo verglich sich nicht umsonst manchmal mit einem Ninja. Irgendwann landete Teru aufgrund gewisser physikalischer Gesetze auf dem Rücken, woraufhin Ryo das Kissen nicht mehr als interessant beachtete, sondern sich ohne es auf Teru stürzte. So rangelte er mit dem Jüngeren, versuchte, seine Arme zu packen, nutzte dann wieder laut lachend Terus Schwachstelle aus, woraufhin Teru aber an Stärke gewann und es schaffte, alsbald auf dem anderen zu sitzen; das Handtuch um seine Hüften hing nun reichlich schief, und Ryo musste zugeben, dass ihn der dünne Happy Trail, der sich unterhalb von Terus Bauchnabel abwärts zog und dann viel zu früh unter dem Stoff verschwand, ablenkte. Ganz zu schweigen von dem Gewicht des anderen, das nun auf seine Genitalien drückte. Und Terus Nähe ganz allgemein. Das Gefühl seiner Haut unter seinen Fingerspitzen. Sein Duft. Sie sahen sich für ein paar Momente lediglich in die Augen. "Was hast du denn für 'nen Stock in der Hose?", neckte Teru ihn irgendwann und bewegte seine Hüften. Ryo wartete stumm ab, mit zuckenden Mundwinkeln, ehe er innerhalb des Bruchteils einer Sekunde hochschnellte und es schaffte, Teru unter sich zu bringen und seine Hände über dessen Kopf zu pinnen. Nun, da er direkt auf ihm lag und sich ihre Nasenspitzen berührten, wurde selbst Teru stiller, gluckste nur etwas in sich hinein. Überwältigt zu werden, das war einfach nur irre sexy. Und dazu von diesem Mann...jetzt tat sich auch etwas zwischen Terus Beinen. "Hab' ich dich", triumphierte Ryo, ein freches Flüstern war das, und als Teru gerade zum Protest ansetzen wollte, küsste er grob den Hals des Jüngeren, saugte sich an seiner Haut fest. Zugegeben, das war definitiv schmerzhaft und ließ Teru laut keuchen, aber es war auch geil. Besonders die Spuren, die er hinterließ, waren der Hammer. Perverserweise machte Teru der Gedanke extrem an, vollkommen zerbissen auf der Bühne zu stehen, mit genauso vielen Knutschflecken wie Tattoos auf dem nackten Oberkörper. Diese hätten einem Feuersturm wie Teru sehr gut gestanden. Ryo sah dies ganz genauso. Und er hätte Teru auffressen können, mit Haut und Haaren, so heiß war er und so sehr liebte er ihn, von Kopf bis Fuß. Aber da Teru schon wieder mit den Armen gegen ihn zu arbeiten begann, stoppte er, sah ihn an, hielt seine Handgelenke nur noch fester in seinen kräftigen Händen. "Kleiner...", raunte er drohend, nur um als Antwort einen herausfordernd funkelnden Blick in seine Augen zu erhalten. Teru war solch ein kleines Biest. Er wollte immer bis zum Äußersten gehen. Gut, das konnte er haben. Das Handtuch um Terus Hüften glich nun eher einem Zelt, denn als Ryo seine Bandana dazu gebraucht hatte, um Terus Hände an den Bettpfosten zu fesseln, war ihm gehörig einer abgegangen. Nun glänzten seine Augen glasig, als er Ryo ansah, und gleichzeitig kräuselten sich seine Lippen zu einem lasziven Grinsen. Er war gespannt, was Ryo nun mit ihm anstellen würde, jetzt, wo er ihn besaß. Dass er ihm zunächst das Handtuch vom Leib riss, war klar gewesen. Und doch ließ es weder den einen noch den anderen kalt. Ryo brummte angetan und grinste lüstern, während er sich Terus zuckenden Schwanz beguckte, und er ahnte, dass Teru darauf wartete, dass er sich damit beschäftigte, aber dem sollte nicht so sein. Anstelle hielt er plötzlich eine Feder in der Hand, die wohl aus dem Kissen gefallen war aufgrund der rabiaten Behandlung dessen. "What the fuck...", stammelte Teru, als er die fluffige Daune sah - und sie dann auch schon zu spüren bekam. Als Ryo sie über seine Brust und hinab zu seinem Bauch wandern ließ, krümmte er sich nur ein wenig und biss sich schmunzelnd auf die Lippe, denn das fühlte sich wirklich besonders an. Und Ryo schien es ähnlich anzutörnen, denn der Stock in seiner Hose war nicht zu übersehen. Teru war so forsch und drückte seine Zehen gegen die Beule, wollte Ryo so damit auffordern, sich endlich auch auszuziehen, aber anstelle dessen packte Ryo Terus Fesselgelenk, lutschte erst an seiner großen Zehe - was sich noch überraschend geil anfühlte - und kitzelte dann seine Fußsohle mit der Feder. Terus Schrei hallte daraufhin durch das ganze Haus. Er schrie tatsächlich vor Lachen. Tränen standen ihm in den Augen und sein Kopf lief knallrot an, während er sich windete und...jede Sekunde davon absolut hasste. "Hör auf, verdammt!", brüllte er, strampelte, aber Ryo hörte nicht auf. Anstelle lachte er mit und erfreute sich an Terus Anblick und daran, ihn so aus der Fassung bringen zu können. Das war der Hammer! Und es machte ihn noch härter - bis Teru sich schließlich nicht mehr anders zu helfen wusste und Ryo mit dem anderen Fuß in den Bauch trat. Ryo stand gekrümmt an der Wand und presste sich die Hand in die Magengrube, als die Tür aufging und Yoko mit tief gerunzelter Stirn von dem einen zum anderen sah; er hatte sofort den richtigen Riecher dafür gehabt, dass etwas nicht stimmte. Deshalb trug er auch noch seine Straßensachen, weil er sofort hoch gestürmt war. Und tatsächlich sah die Szene, die sich ihm präsentierte, nicht gerade harmonisch aus. Teru, nackt, gefesselt, und Ryo, offenbar mit seinem Würgereiz ringend. "Was ist denn hier los?", wollte er wissen und löste zunächst einmal Terus Fesseln. Besonders glücklich wirkte der Jüngste nämlich nicht. Er hatte rote Augen und feuchte Wangen, was nichts heißen musste, aber es weckte dennoch Yokos Sorge. "Alles okay mit euch?" "Ryo mit seinem beschissenen Gekitzel", murrte Teru, der sich nun aufsetzte und noch immer nach Atem rang. "Ich hab' gesagt, er soll aufhören, aber er hat's nich' gemacht." Nun verfinsterte sich Yokos Blick schlagartig, als er ihn auf Ryo heftete. Dieser japste ebenfalls noch nach Luft, hielt diese aber direkt an, so wie er Yokos hochgezogene Augenbraue sah. Teru war sein Ein und Alles, und niemand wollte erleben, was passierte, wenn man ihm ein Härchen krümmte. "Sorry, echt", brachte Ryo hervor und setzte sich seufzend zu den anderen, als er sicher war, dass er nicht kotzen müssen würde. Er erklärte Yoko, was passiert war, von dem Missverständnis, und dieser verstand, nickte, zog Teru dann an sich heran. Der ließ es geschehen, auch wenn er missmutig guckte. "Wir sollten ein Safeword vereinbaren, damit solche Sachen nicht mehr vorkommen", bestimmte Yoko, der über Terus Schulter streichelte. "Bullshit", murmelte Teru daraufhin. "Is' halt blöd gelaufen, Ryo hat nich' gewusst, dass ich das Scheiße find'..." Auf keinen Fall wollte er Yoko und Ryo gegeneinander aufhetzen, deshalb tat ihm eine impulsive Beschuldigung jetzt schon leid. Wenn die Harmonie innerhalb seiner kleinen Familie gestört worden wäre, hätte das Teru viel mehr aus der Bahn geworfen als so ein missglücktes Spiel. "Und genau deshalb ist ein Safeword wichtig", beharrte Yoko, und auch Ryo nickte. Bevor Teru wieder zum Protest ansetzen konnte, legte der Bassist seine Hand auf Terus Knie. "Du tust doch manchmal auch gerne so, als ob du nicht willst...und wenn wir dann auch aufhören müssten, weil du Nein sagst, wärst du doch ziemlich enttäuscht, oder?" Er beugte sich vor und küsste ihn behutsam auf die Wange. "Ich kenn' dich doch, mein Kleiner." "Wir wollen dich nicht verletzen", ergänzte Yoko, der Ryo genug vertraute, um zu wissen, dass dieser Teru niemals mutwillig etwas angetan hätte. Teru war es natürlich peinlich, dass seine Sensibilität nun derart im Mittelpunkt stand, deshalb guckte er aus dem Fenster hinaus. "Du sollst alles genießen, was wir mit dir tun, nicht nur ertragen." "Ampel", schlug Ryo vor, und Yoko nickte, bevor er es Teru näher erklärte. "Mit dem Ampelsystem kannst du uns sogar mitteilen, wenn du an die Grenzen des Erträglichen kommst", meinte Yoko. "Rot wird dann immer 'Stopp' bedeuten, Gelb 'Bis hierher und nicht weiter' und Grün 'Weitermachen'. Findest du das gut?" "Können wir so machen", nickte Teru, der ja eigentlich auch nicht mehr in solch eine blöde Situation kommen wollte - und einen der anderen mit körperlicher Gewalt abwehren. Auch er wollte die anderen nicht verletzen. Er sah nun zögerlich von Ryo zu Yoko, nahm dann ihre Hände. "Ich hab' euch lieb wie verrückt, aber ich will nich' gekitztelt werden, okay?" "Dann mach auch bitte kein Geheimnis aus deinen Abneigungen", mahnte Yoko, während Ryo Teru offensichtlich entschuldigend auf den Hals küsste, immer und immer wieder. "Sprich offen mit uns, Terufumi. Wir können keine Gedanken lesen." Teru war nun schon wieder förmlich erregt, weil Yoko so sehr einen auf Daddy machte und ihn auch so streng ansah. Und weil Ryo ihn nun zärtlich in seine Arme nahm und seine Stirn küsste. Ja, verdammt, darauf stand er sehr. "Bei Kuscheln steht meine Ampel meistens auf Grün", gab er sogar leise zu, woraufhin Yoko seine Schläfe küsste. Vielleicht war dieses Ampelsystem ja doch ganz praktisch. Wie gut, dass es Dad und Big Bro gab, die für jedes Problem eine Lösung kannten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)