One More von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 13: anders als geplant ------------------------------ Geduldig wartet in der Nacht Kim auf Shego. Sie haben beschlossen, sich vor dem Museum von Middelton zu treffen. Es ist ein bisschen frisch heute, weshalb sie immer wieder hin und her läuft. Es dauert ein bisschen, da kann sie Shego in weiter Ferne sehen. „Tut mir Leid, bin etwas zu spät Prinzessin.“ Sie verdreht leicht die Augen, als sie hinzufügt: „Drakken wollte mich nicht gehen lassen.“ „Hast du gekündigt?“, fragt sie neugierig, da Shego es ihr versprochen hatte. Beide klettern sie zusammen auf das Dach, von wo aus sie direkt durch eine Glasscheibe den Diamanten beobachten können. Sie haben keine weiteren Informationen bezüglich des Diebes bekommen. Wahrscheinlich ist es das leichteste einfach den Stein selbst zu klauen und morgen früh wieder zurückzubringen. Auf dem Dach nickt Shego als Antwort. „Er wollte mich nicht gehen lassen. Jämmerlich hat er sich an mein Bein geschlungen und geweint ‚Shego gehe nicht. Bitte‘“ theatralisch macht sie Drakkens Stimme nach. Eine Sache, die Kim laut zum Lachen bringt. Sie hält sich den Bauch, weil dieser anfängt weh zu tun. Seinen Gesichtsausdruck voller Verzweiflung kann sie sich gut vorstellen. Leicht muss die Schwarzhaarige durch Kims Freude ebenfalls lächeln. Ihr gefällt es, ihre ehemalige Rivalin Lächeln zu sehen. Mit zwei großen Schritten hat sie den Abstand zwischen sich überbrückt und legt beide Arme um die Hüfte der Jüngeren. „Jetzt kann ich voll und ganz dein sein.“ Mit einem Mal verstummt Kims Lachen. Überrascht blickt sie zu Shego auf von diesem Satz. Sie sucht in den grünen Augen etwas, dass Shego ihre Worte nicht ernst meint. Doch findet sie keine Belustigung oder Freude, sondern nur Ernst. Leicht muss Kim Lächeln und stellt sich auf die Zehenspitzen, um ihre Lippen auf die schwarz bemalten von Shego zu legen. Sofort verstärkt diese ihren Griff und kommt der Rothaarigen näher, verwickelt sie in einen feurigen Zungenkuss. Für einen Moment sind die beiden Frauen in ihrer eigenen Welt. Sie bekommen von ihnen herum nichts mit. Erst nach Sekunden, die sich wie Stunden anfühlen, lösen sie sich voneinander. Ein roter Schleier legt sich über Kims Wangen. Schüchtern schaut sie zur Seite. „Also der Diamant“, räuspert sie sich und geht an die Scheibe, schaut nach unten, wo sich nichts verändert hat. Hell funkelnd leuchtet der Gegenstand umgeben von einem Glaskasten. „Was glaubst du wie viel der Wert ist?“ Zwar hat Kim öfters solche Aufträge angenommen, doch hat sie sich nie Gedanken darüber gemacht. Kurz darauf gesellt sich Shego an ihre Seite und folgt ihren Blick. „Genügend, dass wir beide aus Middelton abhauen können und uns wo anders ein neues Leben aufbauen.“ Eine Antwort die Kim wieder zum Lachen bringt. „Klar, weil wir das machen“, antwortet sie sarkastisch. Doch als sie Shego wieder in die Augen schaut, erkennt sie erneut kein Anzeichen von einem Scherz. „Du meinst das ehrlich?“, fragt sie nach. Ein leichtes Nicken zur Bestätigung. „Du kannst deinen Eltern nochmal eine Nachricht hinterlassen, irgendwo anders deinen Schulabschluss nachholen.“ Sanft nimmt Shego ihre Hände. „Ich brauche nur dich, Prinzessin.“ Küsst sie ihre Handflächen. „Und wenn sich die ganze Welt gegen uns richtet, brauche ich nur dich an meiner Seite um es durchzustehen.“ Intensiv schaut sie der Rothaarigen in die grünen Augen. Leicht weiten sich dieses. Die Worte der Schwarzhaarigen klingen so viel schöner, als jedes „Ich liebe dich“ sein kann. Tränen sammeln sich in ihren Augenwinkeln und auch wenn sie unendlich glücklich ist, könnte sie sich ebenso gut übergeben. In ihrem Magen rummort es. Der Gedanke, ihre Eltern ein weiteres Mal zurückzulassen und ihnen nur einen Zettel da zu lassen, für immer verursacht bei Kim ein schlechtes Gewissen. Sie wendet ihren Blick von Shegos grünen Augen zu dem Raum, wo friedlich der Diamant ruht. „Lass ... lass uns den klauen“, erwidert sie schließlich. Schlussendlich haben beide die Erlaubnis. Kim weiß nicht, ob sie ihn nicht doch am nächsten Tag zurückbringt. Möglich wäre es. Sie ist sich noch unsicher, ob sie Shegos Aufforderung nach gehen soll. Jedoch wenn sie sich dafür entscheidet, möchte sie schon die Möglichkeiten haben. Die Frauen sind, wie ein eingespieltes Team, als sie zusammen in das Haus einbrechen, die Alarmanlage umgehen und den Diamanten einstecken, nur um unentdeckt wieder rauszukommen. In einem Mantel versteckt sie den Diamanten und zusammen machen sie sich auf den Weg zu Kim nach Hause. Das Haus liegt komplett im Dunkeln. Die Zwombies dürften schon längst schlafen. Schließlich ist am nächsten Tag für sie Schule und auch ihre Eltern dürften nicht mehr wach sein. Deshalb fühlt sich Kim sicher, als sie die Haustür ausschließt und mit Shego hinter ihr sich zu ihrem Zimmer schleichen möchte. Kaum ist die Tür geschlossen, geht auf der Seite ein Licht an. Ihr Vater sitzt im Wohnzimmersessel. „Ich wollte wissen, wie lange ...“ Seine Worte bleiben ihm im Halse stecken, als er die schwarzhaarige Schurkin in seinem Haus sieht. „Was macht sie hier?“ Sofort wird sein Blick düster. Im ersten Moment schaut Kim schockiert zu Shego. Ihr Herz rast in ihrer Brust und ihre Gedanken überschlagen sich. Dann schellt ihr Blick zu ihrem Vater und leise seufzt sie. Sie geht einen Schritt vorwärts, um sich vor Shego und zwischen ihrem Vater zu stellen. „Dad, darf ich vorstellen? Shego, meine ehemalige Rivalin, Verbündete und Freundin.“ Die Worte auszusprechen fühlen sich fremd an, doch gut. Sie möchte ihre Beziehung zu Shego nicht verheimlichen. Mit einem Mal klappt Mister Possible die Kinnlade runter. „Freundin ... du meinst ...“ Verwirrt deutet er mit dem Finger auf seine Tochter und ihren Gast. Shego stellt sich direkt hinter Kim und legt ihre Hände auf dessen Schulter. Liebevoll legt die Rothaarige eine Hand auf Shegos. Sie nickt bestätigend zu ihrem Vater. „Du hast immer gesagt keine Jungs.“ Sein Blick wird nachdenklich, als er ihre Worte aufnimmt und sich daran erinnert das wirklich gesagt zu haben. „Aber sie ist deine Feindin“, gibt er zu bedenken. Energisch schüttelt Kim den Kopf. „Nicht mehr. Freundin, Geliebte.“ Zur Demonstration küssen die beiden Frauen sich. Nur eine kurze flüchtige Berührung. Mister Possible fallen keine weiteren Argumente ein, weshalb er die beide mit einem: „Hauptsache du bist glücklich“, nach oben lässt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)