One More von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 4: Gespräch mit Shego ----------------------------- Verwundert schaut Kim die schwarzhaarige Schurkin vor sich an. Auch wenn das Versteck nicht ganz so "versteckt" ist, wie sie es haben möchte, hat sie gehofft, noch etwas länger allein bleiben zu können, und nicht, dass jemand, der sie kennt ihren Unterschlupf aufsucht. Dann muss sie sich wohl was Neues suchen. "Was willst du Shego?", fragt sie und verschränkt abwesend die Arme vor der Brust. Dennoch ist die ehemalige Heldin etwas erleichtert, dass nur Shego sie gefunden hat. Nichts auszudenken, was sie tun würde, wenn Ron, Monique oder ihre Eltern sie treffen würden. "Ich wollte nur wissen wie du so lebt. Hast dich ganz schön verändert." Mit einem Grinsen lehnt sie an der Wand und begutachtet die Rothaarige vor sich von oben bis unten. "Und was Interessiert dich das?", fragt Kim noch immer feindselig. Sie würde gerne in ihren Unterschlupf gehen und die Tür zu machen, doch kennt sie die Schurkin mittlerweile auch so gut, dass sie weiß das Shego ihr folgen wird. Irgendwie findet die Schwarzhaarige immer einen Weg ins Innere, wie eine Ratte. "Stimmt mich muss es nicht interessieren. Es ist nur verwunderlich, wenn die Heldin Kim Possible mit einem Mal von der Leinwand verschwindet und als Schurkin wiedererscheint." Lässig stößt sich Shego von der Wand ab, kommt ein paar Schritte auf Kim zu. "Hast du Lust gehabt die Seiten zu wechseln, Prinzessin? Ist das Helden Leben zu langweilig geworden?", durchlöchert die Schurkin sie mit Fragen. Auch wenn der Gedanke, Shego in ihrer Nähe zu haben, Kim missfällt. Sie hat sich versprochen offener zu sein und ihre Einstellung zu ändern. Darunter gehört auch, dass sie sich mit Shego unterhalten sollte. Schließlich haben die beide keinen Grund zu kämpfen. "Willst du mit reinkommen?", fragt Kim seufzend. Draußen ist es ihr zu gefährlich, dass noch jemand wach ist und es die Person vielleicht hier hin verschlägt. Shego kann sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Damit habe ich nicht gerechnet. Ja, sehr gern." Auch wenn der Zusatz sich ironisch anhört, schiebt Kim die Türen auseinander. "Willst du das Teil draußen lassen?", fragt Shego, welche schon in das Lagerhaus geht. Leicht grinst nun Kim, die eine Fernbedienung aus der Halle holt und einen Knopf drückt. Heraus kommt ein Greifarm, welcher die Maschine in die Klauen nimmt und in die Lagerhalle zieht. Nachdem diese abgesetzt wurde, drückt Kim noch einen Knopf, die Tore schließen sich automatisch und das Licht geht an. Die Lagerhalle ist bis auf die Maschine in der Mitte und einen Greifarm an der Decke so gut wie leer. An der Seite stehen noch zwei Schreibtische und an deren Wand hängen verschiedene Werkzeuge zur Reparatur. "Beachtlich. Wie hast du das so schnell hinbekommen?" "Ich habe eben meine Kontakte", meint Kim und geht an Shego vorbei. Am anderen Ende öffnet Kim eine Tür auf den Boden, die beiden gehen eine Treppe nach unten und dort befindet sich eine kleine ausgebaute Wohnung. Spärliches Licht von einer Tischlampe begrüßt die beiden Frauen. Kim lässt sich seufzend auf einen Sessel nieder, der schon ziemlich kaputt ist. Der Stoff ist ausgefranst und zerrissen, als hätte eine Katze den als Kratzbaum benutzt. Doch die Federn kommen noch nicht aus dem Sitz und das reicht. Sie deutet Shego auf einen Stuhl gegenüber Platz zu nehmen, der auch schon mitgenommen aussieht. "Du hast innerhalb ein paar Tagen einen kleinen Unterschlupf aufgebaut. Respekt", kommentiert Shego anerkennend. Dieses Mal schwingt keine Ironie in ihrer Stimme mit, sondern die Wahrheit. "Diesen kleinen Raum gab es schon vorher und auch die Möbel sind geblieben. Ich hatte mir vor einiger Zeit einen Ort gesucht, wo ich mich zurückziehen kann, wenn meine Eltern und Brüder nerven", erzählt die Rothaarige. Auch wenn sie sich fragt, warum sie das tut. Sie muss nicht so offen gegenüber Shego sein und doch hat sie das Gefühl, dass die Schwarzhaarige sie nicht verraten wird. "Möchtest du einen Tee?", fragt Kim, um das Thema zu wechseln, und springt von ihrem Platz auf. Sie geht an eine Küchenzeile in dem Raum und lässt Wasser in einem Kocher fließen, um es danach zu erhitzen. "Ja", kommt von der Schurkin, die noch immer etwas überwältigt von der Situation ist. "Wieso hast du dich entschieden die Seiten zu wechseln?" Intensiv schauen ihre grünen Augen zu der Rothaarigen. Diese fühlt sich unter ihrem Blick, wie bei einem Verhör. Ihr Magen dreht sich leicht um und Kim hat das Gefühl aufpassen zu müssen, was sie sagt. "Mir wurde alles zu viel. In der Schule wurde ich schlechter und auch die Aufträge wurden immer mehr. Als ich es nicht mehr aushalten konnte bin ich abgehauen." Bei dem Gedanken an ihre Eltern, wie sehr sie sich Sorgen machen müssen, spürt Kim, wie die Tränen in ihr hochkommen. Sie schüttelt diese von sich und muss sich auf das hier und jetzt konzentrieren. Shego scheint nicht überrascht zu sein. "Ich habe schon gefragt wann das passiert", kommentiert sie. Mittlerweile ist der Tee fertig und Kim fühlt zwei Tassen, stellt ihrer ehemaligen Feindin eine hin und setzt sich ihr gegenüber. Als dieser etwas Kühler ist, nimmt Shego einen Schluck. Süß und kräftig zugleich, ein angenehmer Geschmack. Kim weiß nicht, was sie dazu sagen soll und senkt ihren Kopf etwas nach unten. Sie fühlt sich schlecht ihre Eltern, ohne eine Nachricht verlassen zu haben. Vielleicht sollte sie nach ihnen sehen. Aber nein, Kim hat sich vorgenommen keinen Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden aufzunehmen. Ansonsten würde sie schwach werden und wieder in ihren alten Trott zurückfallen. "Was wirst du jetzt tun?", unterbricht Shego die Stille. Sie Interessiert sich für Kim's Veränderung. Diese schaut eine Weile in ihre Tasse, in der die Flüssigkeit schwimmt. "Weiß nicht genau. Wahrscheinlich so weiter machen und als Schurkin andere Schurken bestehlen." Leise muss Shego bei der Erklärung kichern. "Trotz dass du eine Schurkin bist machst du immer noch einen auf Gute. Weißt du überhaupt wofür die Maschine ist?" Die Rothaarige nickt. "Das ist eine Sandwich Maschine. Total ungefährlich und eigentlich für die Bösen uninteressant. Der einzige Grund warum es gestohlen werden möchte ist, weil nicht erzählt wurde worum es geht. Die Regierung wollte damit von den wirklich wichtigen Experimenten ablenken." Auch wenn Kim ihr Einiges erzählt ist sie sich sicher, dass Shego den letztens Satz sich denken konnte. Schließlich kann sie eins und eins zusammenzählen. Dieses Mal muss sie lachen, laut und herzhaft. "Herrlich, wenn Drakken die Maschine ausprobiert hätte und herausgefunden hätte das sie nur Sandwiche herstellt. Sein Gesichtsausdruck wäre unbezahlbar", lacht sie Tränen. Kim kann sich dies von ihrem Erzfeind schon gut vorstellen und kichert ebenfalls. Dies bricht das Eis zwischen den beiden Frauen und sie fangen an, über alles Mögliche zu reden. Shego erzählt Kim peinliche Geschichten über Drakken, die sie ausbaden durfte und Kim dagegen Storys über Ron und das seine Schamesgrenze sehr weit unten liegt. Eine Sache, die die ehemalige Heldin schon öfters gestört hat. Die beide Frauen lachen viel und trinken dabei einen Tee nach dem anderen. Kim hätte nicht gedacht, dass sie sich so gut mit Shego unterhalten kann. Ohne die Moral zwischen ihnen versteht sie sich wirklich gut mit der Frau. Kim fühlt sich frei, wie ein Vogel, während die beide hier sitzen, quatschen und Tee trinken. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)