One More von AliceNoWonder ================================================================================ Kapitel 1: Nicht endender Alltag -------------------------------- "Geben Sie auf Monkeyfist und her mit der Affenkette", ertönt Kim Possible heldenhafte Stimme in der dunklen Höhle. Sofort hat sie sich in Kampfposition begeben, da sie weiß, dass dies als Nächstes folgen wird. "Kim Possible", ertönt es überrascht von den Affen. "Wobei es auch klar ist, dass du die einzige bist, die sich mir in den Weg stellt", überlegt er danach laut. "Und ich bin auch da", tritt nun etwas schüchtern Ron aus den Schatten hervor. "Ihr unter Affenphobie leitender Freund", meint Monkeyfist abschätzig. "Ninja Affen. Attacke!" Sofort springen vier Ninja Affen auf Kim und Ron. Die Rothaarige kann den Schlägen der trainierten Tiere leicht ausweichen, während Ron noch im Hintergrund zu sieht. Als Kim sieht, wie Monkeyfist entkommen will, wirft sie die Tiere zu Ron und ruft ihn zu: "Lenk sie ab", während sie selber sich auf den Weg macht Monkeyfist zu stoppen. Im Hintergrund kann sie noch Ron Jammern hören: "Warum gerade Affen? Aaaaaaaaah." Verzweifelt läuft er von einer Ecke in die nächste. Die Ninja Affen sind ihm immer auf den Fersen. In der Zeit hat Kim sich ihren Anführer in den Weg gestellt. Siegessicher lächelt sie ihn an. "Wollen wir das Kämpfen nicht lassen? Wir wissen eh wie das ausgeht", spottet sie. Auch wenn ihre Worte nach purer Belustigung klingen, steckt doch eine Bitte, sogar ein Flehen in ihnen. Kim weiß nicht wie lange sie schon auf den Beinen ist und wie viele Kämpfe sie noch überstehen wird. Natürlich wird sie den nächsten noch schaffen und auch den danach und danach, schließlich ist sie Kim Possible, die kann einfach alles. Doch mittlerweile fragt sie sich, ob sich das Kämpfen lohnt und ob sie das noch lange durchhalten möchte. "Das glaubst nur du?" Auch Monkeyfist stellt sich in Kampfstellung, was Kim ein Leises seufzen entlockt. Und schon wieder. Noch ein weiterer Kampf, ein weiterer Sieg. Die Auseinandersetzung zwischen ihr und Monkeyfist dauert nicht lange, ein paar schnelle Hiebe, ein paar Abwehren und mit einem geschickten Griff hält sie die Kette in der Hand. Wie ein Armband bindet diese sie sich mehrmals ums Handgelenk, wodurch Monkeyfist diese ihr nicht mehr abnehmen kann. Als dann auch seine Ninja Affen ihn entgegenlaufen, voller Furcht, sucht Monkeyfist auch das Weite. Schreiend läuft Ron auf Kim zu. "K.P!", ruft er hilfesuchend. Der riesige Stein, der Ron verfolgt sagt der Teenieheldin, dass dies der Grund ist, warum die Affen abgehauen sind. Schnell zieht Kim ihren Enterhaken, verkleidet als Haarföhn, um damit auf Ron's Shirt zu zielen. Schließlich zieht sie ihren Freund näher zu sich und beginnt auch zu laufen. Als würde sie einen Hund an der Leine führen, läuft Ron hinter ihr her. Es dauert etwas, bis die beide an der frischen Luft sind und der Stein sich in den Eingang legt, um diesen zu versperren. Erleichtert atmen die beiden Helden aus. Ron, der vom vermatschten Boden aufrichten und sich den Dreck von der Kleidung schlägt, fängt an sich zu beschweren: "Warum müssen diese verwunschenen Tempel immer in einem Wald Gebiet sein? Können die nicht Mal schön am Strand sein? Und warum immer Affen?" Es schüttelt ihn schon allein bei dem Gedanken. Kim verdreht leicht genervt die Augen. "Schwing die Hacken Ron. Wir müssen zum Flugzeuglandeplatz und das Schmuckstück seinen rechtmäßigen Besitzer zurückgeben. Wenn wir in Middelton sind ist es eh schon hell. Aber vielleicht kommen wir wenigstens pünktlich zur Schule." Mit den Worten wandert Kim los und Ron folgt ihr, noch immer am Meckern. Seinen Monolog blendet Kim soweit es geht aus. Sie bindet die Kette von ihrem Handgelenk los, das zum Glück funktioniert. So eine Erfahrung wie damals, als sie sich in den Affen verwandelt hat, braucht sie nicht nochmal. Nachdem sie beide zu dem Flugzeuglandeplatz gekommen sind und die Kette zurückgebracht haben, fliegt die Mitnahmemöglichkeit die beiden Helden nach Middelton zurück. Den ganzen Flug hat Kim probiert zu schlafen und nach etwas Eingewöhnungszeit hat es auch funktioniert. Kaum ist die Teenieheldin eingeschlafen wird sie von Ron geweckt. "P…", hört sie. "K. P." Der Blondhaarige rüttelt etwas energischer an seine Kindheitsfreundin. Diese dreht sich nochmal zu der anderen Seite um. "Lass mich schlafen", murrt sie müde und schlägt seine Hand weg, als wäre es eine lästige Fliege. "K. P. Wir sind da und die Schule beginnt gleich. Wenn du nicht auf stehst wird Mister Barkin…" Schon bei der Erwähnung des Lehrers schlägt die Rothaarige die Augen auf und springt aus dem Sitz, wobei ihr kurz schwindelig wird und sie sich woran festhalten muss. "Das wäre das dritte Mal, das ich diese Woche zu spät komme. Komm Ron. Schwing die Hacken." Da ist die Teenieheldin schon schneller aus dem Flugzeug gesprungen, als ihr Kindheitsfreund gucken kann. "Ich habe sie doch geweckt. Wie wäre es mit einem Danke?", mault er mit sich selbst. Lediglich sein Freund Rufus hört die Worte, welcher kurz aus der Tasche guckt und mit den Schultern zuckt. Wenigstens einer hört ihm zu. Noch pünktlich kommt die Rothaarige in Mister Barkins Unterricht an. Sie hat gerade ihren Platz eingenommen, als der große stämmige Lehrer zur Tür hereintritt. Dieser verkündet, dass zuerst die Hausaufgaben eingesammelt werden. Kramend sucht Kim diese in ihrer Tasche. Als Barkin neben ihr steht, lächelt sie den Lehrer nervös an. Noch immer sucht sie danach und vertrödelt wertvolle Zeit. Die Miene ihres Lehrers wird immer ungeduldiger. Erleichtert, dass sie die Zettel gefunden hat hält Kim sie ihm hin. "Das soll doch ein Scherz sein Possible", murrt der strenge Lehrer und hält ihr das Papier unter die Nase. Die Schrift ist durch den Matsch und der Feuchtigkeit in dem Wald unleserlich geworden. Diese bringt nur ein nervöses Lächeln zustande. Eine Erklärung ist überflüssig. Murrend nimmt Mister Barkin die Hausaufgaben an sich, um das zu bewerten, was verschont geblieben ist. Alles eingesammelt steht der Lehrer nun an der Tafel und beginnt mit der Erzählung von dem Gebiet. Seine Worte verzerren sich immer mehr. Die Teenieheldin spürt, wie ihre Augen immer schwerer werden. Mister Barkins Worte verschwimmen und gehen in Meeresrauschen unter. Kim spürt die Müdigkeit und Erschöpfung auf ihren Körper Lasten, welcher sich endlich eine Pause gönnen möchte. Es dauert nicht lange, da ist die Rothaarige eingeschlafen. "… Sible… Possible!" Wütend schlägt Mister Barkin auf Kim's Tisch. Durch die Erschütterung und den lauten Ruf ihres Namens wacht die Teenieheldin auf. "Was ist passiert?" Senkrecht sitzt sie im Stuhl. Ihre Gedanken sind noch nicht komplett in der Gegenwart angekommen, da fängt Mister Barkin schon an zu erzählen: "Zum dritten Mal in dieser Woche in meinen Unterricht eingeschlafen. Das geht so nicht. Nachsitzen Miss Possible." Das Einzige, was Kim wirklich hört, ist, dass sie Nachsitzen soll, was der Teenie Heldin ein seufzen entlockt. Jedoch braucht sie dem strengen Lehrer auch nicht erzählen, was sie alles die letzten Tage erledigen musste. Da stößt sie bei ihm auf taube Ohren. Auch den restlichen Tag vom Unterricht hat Kim Schwierigkeiten, wach zu bleiben. Ron und Monique machen sich sichtlich Sorgen um die Teenieheldin doch keiner der beiden spricht sie darauf an. Am Nachmittag begibt sich Kim erstmal zum Cheerleader Training, bei dem die Rothaarige auch nicht ganz bei der Sache ist. Immer Mal wieder fallen ihr die Augen für einen Moment zu. Sie kommt aus dem Takt, ist zu langsam oder kann sich nicht vernünftig auf die Pyramide aufstellen, weshalb alle hinfallen. "Kim! Was ist los mit dir? Als Kapitän musst du immer 100% geben", schnauzt Bonnie sie an. Die Rothaarige spürt die rasende Wut in sich hochkommen, die nur Bonnie verursachen kann. Soll sie erstmal versuchen, tagelang auf den Beinen zu bleiben, kaum zu schlafen, nur von einem Auftrag zum nächsten huschen, wie ein Hase auf der Flucht. Sie will gerade etwas erwidern, als Mister Barkin den Raum betritt. "Possible! Nachsitzen", schreit er, damit jeder es hören kann. Entgeistert starrt Bonnie den Kapitän an. "Kim hatten wir das Ganze nicht schon? Cheerleader sitzen nicht nach." Genervt stöhnt die Rothaarige auf. Das muss sie ihr nicht zwei Mal sagen. Langsam begibt sie sich auf dem Weg zu dem Lehrer, doch kann sie noch im Hintergrund Bonnie sagen hören: "Ich wäre ein besserer Kapitän als sie." Das reicht! Mit einem überheblichen Lächeln dreht sie sich noch zu Bonnie um. "Hatten wir das nicht auch schon mal? Das war dir zu anstrengend jeden Tag zu arbeiten." Mit dieser genugtuend das Bonnie überrascht die Kinnlade runter klappt, begleitet Kim Barken zum Nachsitzen. Es ist ungewohnt das gerade das Nachsitzen für Kim einen Moment Ruhe bedeutet. Nichts tun, nur warten bis die Zeit vorbei geht. Wenn sie darüber nachdenkt, ist es ein Segen. Kein Training, bei dem sie noch mehr Power geben muss. Diese Ruhe dauert nur fünf Sekunden an. Dann piept Wade sie an. "Keine privaten Gespräche", ordert Mister Barkin streng an. "Das ist nicht privat. Das ist wichtig." Hält Kim schon den Kimunikater in der Hand und geht mit einem typischen "Was gibt's Wade?" ran. "Professor Li aus Japan braucht deine Hilfe. Kannst du das Training ausfallen lassen. Die Mitfahrgelegenheit ist schon auf dem Schulhof." Es ist Kim zu peinlich zu sagen, dass sie beim Nachsitzen ist. Etwas nervös hebt sie ihren Blick auf einen übel gelaunten Barkin, der wie ein wildes Tier seine Beute anstarrt. "Schon unterwegs", meint die Teenieheldin und steckt den Kimunikater in die Tasche. Noch immer starrt Barkin sie an, als wolle er sie gleich fressen, doch Kim weiß das Hunde, die bellen beißen nicht. Es ist ein Leichtes für den Cheerleader sich mit ein paar Tricks an den stämmigen Mann vorbei zu kommen. "Possible das wirst du mir büßen!", schreit der Lehrer ihr hinterher und die Rothaarige ist sich bewusst, dass er nicht blufft. Dabei würde sie auch lieber bleiben. Ron wartet schon auf dem Schulhof bei einem Jet auf sie. Zusammen steigen sie ein und dann geht es los auf eine nächste Mission. Während des Fluges fragt sich die Teenieheldin immer mehr, warum sie das alles auf sich nimmt. Ihre Noten werden immer schlechter und sie legt sich mit den Lehrern an. Sie verpasst durch die Aufträge immer mehr Lernstoff, die nicht weniger werden. Die Abschlussprüfungen stehen bald an. Und alles, was sie davon hat, ist ein "Danke Miss Possible. Sie haben die Welt ein weiteres Mal gerettet." Sie kann es nicht mehr hören. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)