Umwege des Herzens von Charly89 (Team 7 - neuformiert) ================================================================================ Prolog: Herbstbluse ------------------- Müsste Sasuke jemanden sein Leben, oder das seiner nichtvorhandenen Kinder anvertrauen, wäre dieser Chaot seine erste Wahl Die Blätter waren inzwischen rot und gelb; der Herbst zeigte sich in seinen schönsten Farben. Die Sonne stand bereits recht tief und lies den Wald in einem Farbschauspiel leuchten, als wäre er aus einer anderen Welt. Die Häuser des Dorfes warfen lange Schatten auf die Straßen und die ersten Lichter wurden angeschaltet. Der Wind war inzwischen merklich abgekühlt und der erste Bote des herannahenden Winters. Sasuke saß hoch oben über dem Dorf und betrachtet seine Heimat. Der Hokagefels war der ideale Rückzugsort für ihn; kaum jemand kam hier her, obwohl die Aussicht wirklich grandios war. Tief seufzte der junge Mann und ließ seinen Blick schweifen; über die Häuser, über die Menschen. Der Krieg hatte viel zerstört, viel mehr, wie man mit bloßem Augen erkennen konnte. Natürlich lag immer noch ein nicht unerheblicher Teil Konohagakures in Trümmern, doch der Krieg war gewonnen und nur das zählte. Andere Schäden konnte man nicht so einfach sehen – oder reparieren. Sasukes Blick blieb am Hokageturm hängen, in dem bereits Licht brannte. Der neue Bewohner war ein deutliches Symbol für den Umbruch. Der junge Uchiha saß tatsächlich nicht irgendwo, nein, er saß auf seinem ehemaligen Sensei bzw dessen in steingemeißelten Abbild. Kakashi Hatake, Hokage von Konohagakure. Der junge Mann schmunzelte leicht. Wer hätte es je für möglich gehalten, dass ausgerechnet der Icha-Icha lesende Zuspätkommer, das nächste Dorfoberhaupt werden würde. Weiter schweiften die Augen und machten ein weiteres Teammitglied aus. In der Stadtmitte von Konoha war ein provisorisches Lazarett aufgebaut worden um das Krankenhaus zu entlasten. Ein Teil der Klinik konnte immer noch nicht genutzt werden und so wurden die Leichtverletzten hier behandelt. Sakura war eben aus einem der Zelte auf den Platz getreten und streckte sich. Ihr rosa Haar hätte Sasuke unter hunderten sofort erkannt, und das nicht nur wegen der Farbe. Sie war etwas Besonderes, so viel stand fest. Trotz allem stand sie zu ihm, hatte ihn unterstützt und ihm Halt gegeben, als er angefangen hatte sich wieder einzuleben. Sie gab ihm ein Gefühl von Geborgenheit, von dem er sich nicht sicher war, ob er es wirklich verdient hatte. Er hatte sie versucht zu töten, sie von sich gestoßen, ihr weh getan auf so vielen Ebenen … dennoch hielt sie zu ihm, war für ihn da. „Ich liebe dich nicht.“ Er hatte ihr das oft gesagt, früher vor allem, während der Zeit des alten Team 7. Vor einigen Wochen hatte er ihr es auch gesagt. Sie hatte ihn angesehen und traurig gelächelt. „Ich weiß“, hatte sie ihm geantwortet und ihn sanft auf die Wange geküsst. Er liebte Sakura, doch nicht so, wie sie es von ihm erwartete. Sie war für ihn Heimat, Sicherheit – Geborgenheit eben, aber keine Partnerin, keine Freundin im romantischen Sinne – daran würde sich auch nie etwas ändern. Sakura hatte es nun verstanden und Sasuke wusste irgendwie auch warum. Der Krieg hatte sie erwachsen werden lassen, selbst den kindischen Naruto. Die Vorstellung von Liebe änderte sich, wenn man älter und erfahrener wurde. Vor allem wurde einem bewusst, dass es verschiedene Arten von Liebe gab und nur eine einzige davon, diese eine Liebe war. Der Rest entsprach Freundschaft und Familie. Sakura war Familie, nicht mehr, aber vor allem nicht weniger. Sie hatte es verstanden und Sasuke wünschte sich, dass er auch endlich verstehen würde, was diese eine Liebe wirklich war. Der Wind trug lautes Lachen zum Hokagefels und der junge Uchiha wendete den Blick Richtung Stadtgarten. Naruto spielte mit einigen Kindern fangen. Kindisch? Ganz und gar nicht. Diese Kinder hatten viel durchgemacht und erlebt und der blonde Chaot bot ihnen etwas Normalität, in dem er mit ihnen spielte. Naruto war auch für ihn da gewesen, jedoch völlig anders wie Sakura. Der Uzumaki war laut, albern und fürchterlich nervig. Und doch; müsste Sasuke jemanden sein Leben, oder das seiner nichtvorhandenen Kinder anvertrauen, wäre dieser Chaot seine erste Wahl. Im Grunde vertraute er Naruto blind … was für Sasuke ein völlig neues und befremdliches Gefühl war. Es wurde stärker und irgendwann … Der Uchiha brummte verärgert. Er musste hier definitiv eine Weile weg um sich und seine Gedanken zu sortieren. Heute Morgen war er bei jedem persönlich gewesen und hatte sich verabschiedet. Sakura und Kakashi hatten ihm alles Gute gewünscht und er solle von sich hören lassen und nicht zu lang wegbleiben und immer ordentlich essen und … Was man ebenso von der Familie zu hören bekam, wenn man eine Reise antrat. Naruto hingegen hatte ihn erst ungläubig angestarrt, ihn anschließend beschimpft und war dann ‚wutenttschäut‘ davongezogen. Wütend und Enttäuscht. Sasuke konnte es verstehen, aber es musste sein. Der junge Mann erhob sich und ließ seinen Blick ein letztes Mal über sein Heimatdorf wandern, dann verschwand er. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)