Life in Moskau von Milan1896 ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ Es ist ein milder Frühsommerfreitag in Moskau, die Luft ist schon angenehm warm und die Sonne scheint schon den ganzen Tag. Auf dem Vorplatz der Uni Moskau mit seinen Weisen Flächen sitzen schon einige der Studenten in kleinen Gruppen und unterhalten sich oder lernen. Auch Sie sind hier alle nach ihren Vorlesungen verabredet und er kann Sergeij schon von weiten dort sitzen sehen. Noch mit der Zigarette in der Hand kommt er bei ihm an und lässt seine Umhängetasche neben ihn ins Gras sinken. „Hey…“ er hält Sergeij die Hand zum Einschlagen hin als er sich neben ihn setzt. „Hey Kai…Wo hast du Yura gelassen?“ „Serjoscha…Bin ich sein Kindermädchen?...Er war in der Vorlesung mehr weiß ich nicht.“ Sergeij verdreht die Augen „Dann hat er wohl wieder einen hübschen Rock gesehen…“ „Hat er! Aber war wohl nicht erfolgreich.“ grinsend steht Boris hinter ihnen und setzt sich dazu. „Hey Broya…Oh man…die wievielte war das diese Woche schon?“ „Die achte…mit der…viermal ignoriert, zwei Körbe, ein Arschtritt und ein Date …“ zählt Kai auf und bläst den Rauch zur Seite. „Bei der Quote braucht er locker noch zwei Monate bis er wieder eine feste hat…wenn er sich nicht blöd anstellt...und wenn doch, hab ich immerhin was für die nächste Arbeit über Statistik und Wahrscheinlichkeit…“ „Oh Gott…Da bricht der Mathematiker wieder aus…“ lacht Ivan der nun auch endlich dazu kommt. „Und?“ Kai zieht die Schultern hoch und schlägt bei ihm ein. „Studien am lebenden Objekt oder was?…aber ich glaube damit ist nicht Mathe gemeint…“ genervt verdreht Kai die Augen „Sehr witzig Borjenka…du hättest Bio studieren sollen statt Psychologie…“ „Ach Jungs kommt schon…es ist Freitag…was machen wir heute Abend?“ „Ich habe gesehen dass der Club in der Nähe der Uni wieder geöffnet hat. Lasst uns da doch mal reinschauen.“ „Gute Idee Vanya…Ich bin dabei.“ Stimmt Sergeij zu und auch Boris und Kai nicken zustimmend. „Dann müssen wir jetzt nur noch Yura einfangen…“„Wieso einfangen?“ kommt es spöttisch von Yuriy der inzwischen auch bei ihnen angekommen ist. „Wir dachten du rennt dem Mädel noch hinterher…“ „Quatsch…als ob ich das machen würde…“ „Was…ist der Bus weg gefahren?“ fragt Boris grinsend welches Yuriy mit genervt empörten Blick erwidert. „Jupp…Bus weg!“ grinst Kai und schlägt mit Boris ein. „Ihr seid Idioten!!" „Ja…deine Idioten! Und du kannst nicht ohne uns.“ Stellt Sergeij trocken fest und erntet allgemeines nicken. „Stimmt wohl.“ Lachend haut er ihm auf die Schulter. Nun kehrt kurz ruhe ein und sie konzentrieren sich auf das lernen, weswegen sie sich hier treffen. „Hey Kai…Ist das nicht deine Ex?“ Boris deutet Richtung Weg nachdem er Kai mit dem Ellenbogen in die Seite gestoßen hat. Über seine Brille hinweg folgt er Boris Blick. „Ist Sie…“ schnauft er nur und blickt wieder in sein Buch. Die vier Jungs schauen etwas verwundert an, aber sie wissen auch wie das mit den beiden nach fast zwei Jahren auseinander ging. Heftig war gar kein Ausdruck dafür, Schenja hatte Kai vor drei Monaten ziemlich vor den Kopf gestoßen. Er hatte sie mit ihrer Affäre nach der Uni inflagranti zu Hause erwischt als er mit den Jungs heimkam. Sergeij und Yuriy konnten ihn nur mit Mühe davon abhalten den Kerl noch im Schlafzimmer umzubringen, während Boris und Ivan sie nach draußen beförderten, inklusive ihrer Sachen. Nachdem auch der Kerl aus der Wohnung geflogen war, brauchten die vier fast drei Stunden und viele Flaschen Bier um Kai wieder runter zu bekommen. Allerdings ging trotzdem einiges in seiner Wohnung zu Bruch. „Scheiße…Die traut sich wirklich her.“ Vier Köpfe schnellen zu Ivan als er dies sagt und blicken dann auf. „Hey Jungs.“ grinst Schenja und hebt die Hand. Keiner sagt etwas, nur ein leisen knurren ist zu hören und bevor Kai reagieren kann greift Yuriy ein. „Was willst du hier?“ fragt er bissig. „Ach ich wollte noch was abgeben…“ gibt sie spitz zur Antwort bevor sie Kai etwas zu wirft. „…Ich brauche es nicht mehr! Hat mir eh nie wirklich gefallen.“ damit dreht sie sich lachend um und geht. Verwundert sehen die vier ihr nach während Kai in seine Hand starrt *Du miese…hättest auch gleich ein Messer nehmen können…* Kai hat aus Reflex nach dem Gegenstand gegriffen und schaut noch immer in seine Hand, auch die Jungs schauen nun zu ihm und dem Gegenstand. „Scheiße Mann…“ Boris findet als erstes seine Stimme nach einiger Zeit wieder „…Diese blöde Schl…“ „Broya lass gut sein…“ „Ist doch so, Vanya, die Alte tickt nicht mehr sauber!“ Yuriy, der neben Kai sitzt, legt diesem die Hand auf die Schulter. Er kann deutlich erkennen welchen Stich dass Kai gerade verpasst, er weiß was dieser kleine Anhänger bedeutet hat. Vor allem was er Kai bedeutet. „Hey…sei doch froh das Sie ihn dir wieder gegeben hat…Hätte eher damit gerechnet das sie ihn wegwirft…“ „Stimmt schon Yura…“ gibt er leicht brummend zurück und lässt den kleinen goldenen Anhänger in Form eines Phönixes in der Innentasche seiner Lederjacke verschwinden. „Also ich weiß nicht wie es mit euch steht…Aber ich bin für Ablenkung heute Abend! Machen wir einen drauf?“ Boris schmeißt seine Unterlagen mehr in den Rucksack als das er sie legt und steht auf. „Gute Idee Broya…Bin dabei.“ stimmt Sergeij ihm zu und auch Ivan und Yuriy nicken mit einem Grinsen. „Was ist mit dir? Ablenkung tut dir bestimmt gut.“ „Als ob ich euch alleine gehen lasse…“ sich die Brille abnehmend sieht er seine Freunde an „…einer muss ja auf Broya aufpassen!“ grinst Kai frech und duckt sich unter dem Schwinger von Boris weg. „Sollen wir dich abholen oder treffen wir uns am Club?“ fragt Sergeij an Kai gewandt. „Wir treffen uns da, ihr müsst keinen Umweg machen. Wie viel Uhr treffen am Club?“ „Würde sagen neun Uhr?“ „Okay…dann sehen wir uns da.“ auch Kai hat seine Sachen in der Tasche verstaut und steht auf um mit den anderen das Geländer der Uni zu verlassen. „Hey Kai ich begleite dich noch ein Stück, muss noch in die Stadt.“ Sergeij schließt nach einer kurzen Verabschiedung der anderen bei ihm auf. „Kein Problem…“ schweigend gehen die beiden bis zur Metro nebeneinander her bis Sergeij ihn wieder anspricht. „Sag mal…ganz ehrlich…so wirklich drüber weg bist du nicht, oder?“ „Serjoscha…zwei Jahre hackt man nicht einfach ab. Auch wenn es eine scheiß Aktion war…“ „Stimmt schon…aber es sind jetzt drei Monate…Such dir was neues und wenn es ein One ist!“ Kai bleibt stehen und sieht ihn eindringlich an „Echt jetzt? Da wäre ich nie drauf gekommen…“ gibt er sarkastisch von sich und geht weiter. „Hey warte…du weißt wie ich das meine…“ es dauert nicht lange und er hat zu ihm aufgeschlossen. „…Komm vielleicht bietet sich ja heute eine Gelegenheit.“ „Ich gehe mit euch feiern um auf andere Gedanken zu kommen und nicht um mir was Neues anzulachen.“ Vor der Metrostation bleiben sie noch stehen bis Kai seine Zigarette beendet hat und gehen dann runter zum Gleis. „Hast du denn mit dem Gedanken gespielt? Also was neues?“ er sitzt neben Kai und hat die Ellenbogen auf die Knie gestützt. „Ja habe ich…Aber ich lege es nicht drauf an…Ich muss mich auch auf die Uni konzentrieren…in zwei Monaten sind die Prüfungen…“ „Als ob du die vergeigen könntest. Ich kenne keinen der besser mit Zahlen und Formeln um sich schmeißen kann wie du!“ ein Lächeln huscht über Kais Gesicht. „Danke…Trotzdem…Das hat Vorrang.“ Er steht auf als der Zug einfährt und beide steigen ein. Die halbe Stunde Fahrt schweigen die beiden, Sergeij ist in sein Telefon vertieft und Kai hat ein Buch ausgepackt. Nachdem Sie an der Station ausgestiegen sind verabschieden sie sich und Kai macht sich auf den kurzen Weg zu sich. Seine Wohnung ist nicht groß aber für Ihn reicht es, eine kleine Küchenzeile direkt im Wohnzimmer mit dem kleinen Balkon. Er stellt seine Tasche neben dem Schreibtisch im Wohnzimmer ab und geht ins Bad um zu duschen. Dieses ist nur mit dem Nötigsten ausgestattet aber ihm reicht es, auch wenn die Dusche etwas größer sein könnte. Er schaut auf seine Uhr, es ist sechs Uhr, also entschließt er sich dazu noch eine Kleinigkeit zu Kochen bevor sich noch etwas an seine Unterlagen setzt. Es ist halb Acht als er sich von seinen Unterlagen losreißt um sich für heute Abend fertig zu machen. Sein Schlafzimmer ist wie der Rest der Wohnung nicht groß, ein mittelgroßes Bett mit Schrank und Nachttisch haben hier Platz, aber mehr auch nicht wenn man sich noch Bewegen will. Wie meistens wenn die Jungs weggehen zieht er auch diesmal eine gut sitzende dunkelblaue Jeans und ein Dunkels Hemd an. Die beiden oberen Knöpfe lässt er offen und auch die Ärmel schlägt er zweimal um und schiebt sie etwas nach oben. Die braunen Lederschuhe zur entsprechenden Jacke hat er schon an als er nochmal ins Bad geht um sich die Haare zu machen. Alles nötige in der Jacke verstaut macht er sich auf den Weg zur Metro um zum Club zu fahren. Er hat noch gute eine dreiviertel Stunde bevor Sie sich am Eingang des Clubs treffen wollen. Die Straßen der Hauptstadt beginnen sich langsam mit dem Abendlichen Leben zu füllen, in welches er nun ebenfalls mit seinen Freunden eintaucht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)