_- Road Kill -_ von Karokitty ================================================================================ Kapitel 1: Kap. 1 ----------------- Shiro Als kleines Kind, stellte ich mir alles mögliche vor was ich sein konnte. Dompteure in einem Zirkus, ein Arzt der Menschen bei schweren Krankheiten heilte, ein Superstar in einer großen Fernsehshow oder ein gerissener Detektiv. Ich flüchtete mich in diese kleinen Wunsch Fantasien und schaltete das meiste ,was um mich herum passierte, komplett aus. Bis der Punkt erreicht war das ich es nicht mehr konnte. Die Realität holt einen irgendwann ein und sie war furchtbar hässlich... „Ich... Ich bitte Sie... Machen Sie das nicht! Was geben die Ihnen dafür?! 30.000??? 60.000??? Sie bekommen von mir das Doppelte!! Ich verspreche es!“ Der Rotz lief ihm die Nase runter. Die Hände zitterten in der Luft, als der Mann um sein Leben bettelte. Mit dem Rücken zur Wand, konnte er nicht weg. Er war selbst in die Falle gelaufen, als er den Hinterausgang des Bordells benutzt hatte und so versuchte, heimlich zu entkommen. Ich wusste wie er tickte. Drei Wochen hatte ich ihn verfolgt, seine Gewohnheiten studiert. Der Kunde war sogar schon ungeduldig geworden, aber manche Dinge müssen erst ruhen, bis der richtige Moment kam. Der kleine Wimpernschlag ,wo alles perfekt ist! Langsam schraubte ich den Stoßdämpfer auf. „Oh Gott! Sie... ich habe eine Frau! Wir bekommen ein Kind und..“ „Ach wirklich?“, seufzte ich verzog aber keine Mine. Immer dasselbe... „Wusste garnicht das Zuhälter sowas nötig haben?“, stellte ich mich dumm. „Ja! Sie ist im achten Monat Schwanger und..“ „Wir wissen beide ,dass du weder eine Frau hast, noch ein Kind.“ Mit der Linken zog ich den Schlitten der Kleinkaliber zurück und ließ ihn nach vorne schnellen, sodass sie bereit war. Bei dem Geräusch und der Bewegung, zuckte er zusammen. Er rieb sich durchs Gesicht. Begann zu wimmern. Wieder ging mir diese Melodie durch den Kopf. Ich fragte mich woher ich sie kannte. Wann ich sie gehört hatte... Ich wurde sie einfach nicht los. Ein kurzer Zug am Anzug, ein Rückstoß, der Schlitten bewegte sich, ein Geräusch und dieser spuckte die Messinghülse zur Seite aus. Das Voll-Bleiprojektil trat im Kopf ein. Wurde vom Schädel zersprengt und machte aus dem ,was in dessen inneren war, eine widerwärtige breiige Pampe. Der garant eines Schnellen Todes und wenig arbeit. Die Hände von Joe Pitch fielen zu Boden und der Körper sackte zur Seite weg unter Zucken. Der letzte Lebenshauch entwich dem Zuhälter und der Geruch von Schießpulver machte sich langsam ,mit einer Mischung aus Blut breit und ich summte leise die Melodie, welche durch meinen Kopf geisterte. „Vielleicht hätte ich ihn fragen sollen, ob er sie kennt. Schade.“, gab ich von mir und sammelte die Hülse ein. Suchte nach dem Smartphone welches ich für den Kunden besorgt hatte, machte eine Bild und versendete es. Anschließend stellte ich es aus, ließ es zusammen mit der Waffe unter der Jacke verschwinden und verließ die dunkle Gasse in aller Ruhe. „Verdammt... der scheiß Kerl hat mir den Anzug versaut!“, stellte ich zähneknirschend fest und fand ein paar Flecken Blut auf dem dunkelgrauen Stoff der Hose, als ich zum Auto ging. Später würde ich ihn weg werfen. Es war schade um den Anzug, aber Blut bekam man nur schwer raus und in die Reinigung wollte ich ihn nicht geben. Vor dem Wagen sah ich kurz in die Spiegelung der Scheibe, strich ein paar Strähnen, welche nach vorne gerutscht waren, wieder zurück nach hinten. Schob das Hemd zurecht und legte den Kopf leicht schief mit einem Lächeln. „Egal wie schön das Monster verpackt war, ein Wolf würde immer ein Wolf bleiben.“, schmunzelte ich still in mich hinein und war ein wenig frustriert darüber wie schnell der Auftrag heute vorbei gewesen war. Riku “Schön das Ihre Schwester so zufrieden ist mit unseren Produkten”, lächelte mich die Verkäuferin in der Drogerie an. Ich nickte, schwieg aber. “Liebe Grüße und wir hoffen sie schaut mal selbst wieder vorbei” Die pummelige Dame, die mir eine Tüte mit allen möglichen Schminkartikeln reichte, verbeugte sich. Ich tat es ihr gleich, sah zu das ich den Laden in Windeseile verließ und war erst wirklich entspannter als ich Zuhause ankam. Mein Zuhause war der Blumenladen meiner Mutter, die aufgrund von schwerer Krankheit bereits seit mehreren Wochen im Hospiz lebte. Ein kleines Zimmer im Anbau, mit Küchenzeile, einer Mitarbeiter Toilette und einem Bett nannte ich meine vier Wände. Der Blick in den Spiegel war seltsam wie sonst auch. Ich nahm die Kappe und Brille ab, begutachtete das Veilchen das durch die Abdeckschminke durch schimmerte und musste lächeln. “Gut dass heute endlich die neue Lieferung kam”, seufzte ich. Hatte ich doch schon Tage auf den Nachschub gewartet und behauptet dies für meine Schwester einzukaufen. Neugierig wie die Dame in der Drogerie auch war, behauptete ich das ich den Vorrat besorgen müsste, da mein Schwesterherz permanent über das Meer schiffte. Gelogen war dies nicht direkt, aber es war auch nicht die Wahrheit. Wen interessierte es? Ich legte noch eine dünne Schicht des Abdeckpuders auf, zog die Brille wieder an, ging mir einmal durch meine Locken um diese dann mit einem Zopf und Haarnadeln hoch zustecken. “Dann wollen wir mal”, setzte ich erneut das künstliche Lächeln auf, legte die Schürze an und öffnete den Laden. Die ersten Schüler kamen hinein, suchten kleine Liebesbotschaften für deren Liebsten und gingen genauso flott wieder. Einige Pärchen waren darunter und hin und wieder schmunzelte ich , wie süß sie dabei doch waren. Die Jungs machten beinahe alles um ihrer Herzdame zu gefallen und diese waren einfach verlegen, wenn sie die ein oder andere Rose bekamen. Rosen hatten wir in unzähligen Farben auf Lager, von Schwarz bis Glitzer, klassischem Rot , mit Dornen oder ohne. Am liebsten hatte ich die weißen Rosen mit Dornen. Sie waren so wunderschön und zugleich gefährlich. Ein falscher Griff und die Blütenblätter wurden mit dem eigenen Blut rot getränkt. Der Laden lief nicht besonders gut, gerade so um plus minus null zu schaffen und Monat für Monat erneut die Tür zu öffnen. Dies reichte zum Überleben, aber nicht zum Leben. Daher jobbte ich noch nebenbei in dem Laden meines Lebenspartners, der 24-Stunden , die ganze Woche geöffnet hatte. Dort übernahm ich meistens die Nachtschicht, bis früh morgens. Das Leben gab mir Zitronen und ich versuchte so gut es ging Limonade draus zu machen. Die Arbeit im Blumenladen war oft sehr einseitig. Gewünscht wurden oft Sträuße die nicht zu auffällig und eher dezent waren, nicht zu groß aber auch nicht zu klein, nicht zu bunt aber dennoch aussagekräftig. Oft fragte man mich, ob ich einen Strauß binden könnte der Liebe zum Ausdruck brachte. Aber welche Farbe hatte die Liebe? Rosen standen ganz klar dafür, aber mochte der oder die Liebste vielleicht gar keine? So war dies ein Griff daneben. Müde band ich mehrere Sträuße, goss ein paar Pflanzen und räumte die neue Lieferung ins Kühlhaus. Meine Hände waren eingeschnitten vom Blumendraht und der Dornen mancher Rosen. Hatte ich in Gedanken doch auch am frühen Morgen in einen Kaktus gegriffen. Wie dumm konnte man eigentlich sein? Für einen Moment setzte ich mich auf den Hocker, nippte an meinem Tee und hoffte das niemand mehr durch die Tür kam. Shiro Sachte schob mir mein Sitznachbar die Zeitung rüber und ich nickte kurz. Setzte meine Tasse an die Lippen und trank einen Schluck von dem Kaffee. „Es wäre schön gewesen, wenn Sie sich deutlich zügiger in Bewegung gesetzt hätten. Ich bin keinesfalls enttäuscht. Aber Sie haben sich doch reichlich Zeit gelassen.“, schnaubte der Mann mir gegenüber und warf mir einen leicht feindseligen Blick zu. Ein schmieriger Kerl, welcher sich wie mein letztes Ziel, im Geschäftlichen Bereich des Rotlichts aufhielt. Gold Ketten und Ringe. Eine teure Uhr und eine etwas zu intensive Bräune. Ich dehnte den Moment ein wenig aus in dem ich trank, um ihn weiter zu beobachten. Dann noch dieses verdammt hässliche Hemd! Geschmack war scheinbar nicht seine Stärke, aber was kümmerte es mich? „Manchmal muss man ein paar Umwegen in Kauf nehmen, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen. Ich habe bisher noch immer mein Ziel gefunden, das können Ihnen ein paar andere Personen gerne bestätigen.“, gab ich von mir und stellte die Tasse wieder ab. „Tzz... Sollte noch etwas sein, werden wir uns auf dem üblichen Weg melden.“, knurrte der Mann, setzte sich auf und ging ohne eine Verabschiedungsfloskel. Die Auftraggeber mochten es nicht ,wenn die Geldübergaben öffentlich stattfanden, genauso wenig wie ich es mochte mir mein Geld bei ihnen zu holen. Denn Fehler hatte ich zu Anfang noch gemacht. Als man dumm genug war zu glauben ,das es im Untergrund gewisse Regeln geben würde. Ich musste kurz schmunzeln. Nein, die gab es nicht. Auch wenn man als Killer, einer gewissen Neutralität unter dem ganzen Abschaum unterlag. War es doch so, dass gerne mal der eine oder andere Auftraggeber auf die brillante Idee kam, sich seinen erkauften Henkers zu entledigen. Sparte man sich doch damit die restlichen 2/3, welche noch zu bezahlen waren. Allerdings schwebte mir immer ein wenig was anderes vor. Ein Kaffee in einer belebten Straße, ein Restaurant an einem Touristen Hotspot, Museen, feierliche Veranstaltungen in Parks oder aber ein Zoo. Statt totgeprügelt in einem verfallenen Gebäude zu krepieren. Meine Nase rümpfte sich bei dem Gedanken und ich sah kurz auf die Uhr. Ich musste mich beeilen. Ich hatte noch einen anderer Termin. Darauf hatte ich mich die Ganze Woche schon gefreut und so trank ich den restlichen Schluck. Steckte die Zeitung ein und zahlte meine Rechnung. * Kling Kling * Hinter mir schloss sich die Tür mit einem scheppern und interessiert sah ich mich um. Das Sortiment hatte sich ein wenig verkleinert, zumindest machte es für mich so den Eindruck. Einige Schnittblumen waren bereits weggeräumt worden, was man nur dadurch entnehmen konnte das Wasser Spuren von den Behältern auf dem Boden waren. Hinter der Theke war niemand zu sehen, als auch schon in der Tür hinter der Theke mit einem leicht mitleidigen Blick, der Kopf des hellhaarigen Mitarbeiters auftauchte. Es war kurz vor Ladenschluss... Ich konnte seinen Unmut verstehen. „Keine Sorge , Sie sind mich schnell wieder los. Ich wollte meine Bestellung abholen.“, gab ich von mir und lies den Blick weiter durch den Laden gleiten. „Bestellung? Was war es den genau?“, seufzte der Junge Mann und ich lies mir nicht anmerken, das ich jede seiner Bewegungen beobachtete. Auf dem Namensschild las ich zum sechsten mal den Namen des Manns “R. Kenishi”. Ein wenig nervös kramte er ein Buch unter der Theke hervor schob ein paar Stückchen Grünschnitt beiseite und schlug es auf. „Albuca spiralis.“ Beim suchen stockte er. „Sie haben das Ding bestellt?“, entwich es ihm, wofür er sich prompt entschuldigte. „Verzeihung. Ich dachte erst der Zulieferer hätte sich einen Spaß erlaubt. Da die Pflanze ja doch ein wenig speziell ist.“, gab er kleinlaut von sich und machte sich daran sie aus einem der Regale zu holen. Sachte stellte er den Topf auf der Theke ab. Mit gespieltem Verzücken tippte ich gegen die Kringel der Kaktusartigen Pflanze und er musste ein wenig lächeln. Das war das wofür ich eigentlich hier war. „Wäre ich bei gewesen, hätte ich gewusst das es Ihre ist. Ich hatte schon versucht sie zu verkaufen, muss ich gestehen. Darüber hinaus haben Sie Glück, meine Mutter hat die Bestellung noch gemacht, bevor sie...“, wurde er ein wenig ruhiger und die Stimmung schlug merklich um, bis der Blondschopf wieder das Wort ergriff. „Ich persönlich mag Schnittblumen lieber. Die Farben und der Geruch, kein Vergleich zu Zimmerpflanzen.“, lächelte er rasch wieder. Allerdings war es nicht dasselbe wie zuvor und hatte eine eher unbefriedigende Wirkung auf mich. „Allerdings hat man von ihnen nicht so lange was.“, beteuerte ich und sah ihm dabei zu wie er geschickt Papier um die Pflanze legte und sie sachte einpackte „Um so mehr ein Grund immer wieder hierhin zu kommen und die Schönsten zu kaufen, oder nicht? Stellen Sie sich vor Ihre Wohnung würde regelmäßig ein wenig wie mein Laden duften. Wäre das nicht klasse? Zumal Sie als einer unserer regelmäßigen Stammkunden 5% Rabatt bekommen würden. Eine Art Sonderpreis bei Abschluss eines Abos?“, erwiderte er freundlich aber sehr geschäftlich. „Ein bestechendes Argument. Ich behalte es im Hinterkopf.“, gab ich amüsiert von mir und suchte nach der Geldbörse. „1400 Yen wären es.“ Leises klackern der Kasse war zu hören und ich legte 2000 Yen auf die Theke. „Stimmt so.“, gab ich von mir und nahm mit einer Hand die Pflanze und drehte mich rasch weg. „Das ist aber zu viel! Ihr Wechselgeld! Hey!“ „Keine Hand frei! Genießen Sie Ihren Feierabend.“, gab ich von mir und verschwand recht zügig aus dem Laden, bevor er auch nur die Chance hatte ,mir für meine Unhöflichkeit das Restgeld nach zuwerfen. Machte mich auf zu meinem Wagen und musste ein wenig in mich hinein schmunzeln da mir der Gedanke, über den Gesichtsausdruck den Kenishi nun machen würde, gefiel. „Na? Hast du mich vermisst?“ *Gurren* „Und abgehauen bist du auch nicht.“, witzelte ich und bekam eine quäkendes Maunzen. „Wie auch. Dafür fehlen dir die Daumen nicht wahr? Ups.“, gab ich von mir und als ich einen Schritt zurück ging. Die schwarze Katze presste sich gerade an mein Bein und verlor kurz das Gleichgewicht. Sie rappelte sich jedoch auf ihren 3 Pfoten wieder hoch und blinzelte mich an. Vollführte fast eine Pirouette ,als ich um sie herum ging und sie mir nach wollte. Im Laufen rupfte ich das Papier von der Pflanze um sie an das Fenster zu den anderen fünf zustellen. Stupste noch einmal die gelockte Pflanze an. Wieder fühlte ich den sanften Druck, diesmal neben mir am Bein, da ich noch in der Hocke saß. „Aseri dein Herrchen hat sich heute mal wieder selbst übertroffen.“, gab ich von mir und bekam nur ein Gurren als Antwort. Die grünen Augen starrten mich an, wanderten von der Seite vor mich und Aseri setzte sich genau zwischen mich und meiner Neuanschaffung. Gab ein leises Maunzen von sich und rieb sich mit dem Kopf an meinem Knie. „Diesmal ganz schnell. Nicht so wie vorletztes mal. Gott war das eine Sauerei. Nein, super schnell und zwar genau ... hier!“, murrte ich und wurde dann wieder was heiter. Streckte den Zeigefinger der linken Hand aus und stupste der Katze gegen die Stirn. Wackelte dabei mit den Daumen rauf und runter als würde ich abdrücken. Sie maunzte und es hörte sich ein wenig so an ,als sei sie zufrieden. Ich strich ihr über den Kopf. „Ich rede mit einer Katze...“, gab ich von mir und überlegte wie weit ich dem Wahnsinn inzwischen verfallen war, das es soweit kam. Riku Innerlich musste ich etwas schmunzeln und warf das großzügige Trinkgeld in mein “Notfall Glas”. Der Herr in dem Anzug, hatte diese Aktion nicht zum ersten Mal gebracht. Immer mal wieder, ließ er ein wenig Zeit dazwischen vergehen, bezahlte exakt genau nur um mir dann, Tage später ein dickes Trinkgeld zuzuschieben. Nachdem er den Laden verlassen hatte, schloss ich ab, aß einen Becher mit Instantnudeln, erneuerte mein Make Up und setzte die Kontaktlinsen rein. Es war Zeit mich auf dem Weg zu machen, doch von Tag zu Tag, fiel mir der Gang in den 24-Hour Shop schwerer und schwerer. Ich war müde, erschöpft und wollte einfach nicht mehr. Aber, das Geld verdiente sich nicht vom nichts tun. Gott sei Dank, war morgen Sonntag, weshalb der Blumenladen geschlossen blieb und ich meine Mutter besuchte. Am Laden angekommen, prüfte ich noch einmal mein Spiegelbild im Schaufenster. In der grünen Ladenkleidung, den Kontaktlinsen und der Mütze, würde mich eh einer erkennen und mit dem Blumenladen in Verbindung bringen. Oftmals kauften hier die Prostituierten ihre Verhüttungen, sowie diverse Damenhygieneartikel. Was dafür sorgte, dass ihre Zuhälter hier ebenfalls ein und ausgingen wie sie wollten. Unter anderem auch, um sich oft mit meinem Partner zu unterhalten. Stets wurde ich abgewimmelt, wenn sie nach hinten ins Büro gingen. Was sie geschäftlich besprachen, bekam ich somit nicht mit. Verkehrt war dies nicht, denn je weniger man in dieser Welt heutzutage wusste, desto ungefährlicher war sie. Wissen bedeutete Gefahr, zumindest in dieser Gegend. Im Laden, waren noch einige Kunden, doch an der Kasse war niemand zusehen. Mein Blick suchte förmlich alles ab, bis ich einen jungen Mann sah, der mit meinem Lebensgefährten Naru Kyota aus dem Büro kam. Der Bengel sah ziemlich verschwitzt aus und lief als hätte er die Hose voll. Erschrocken, sah dieser mich beinahe an und ich wusste, es war schon wieder geschehen. Verlegen, beschämt und traurig drehte ich mich herum zur Kasse und kassierte die bereits wartenden Kunden ab. Kyota drückte später von hinten an mich heran, als niemand mehr zu sehen war. “Riku, du weißt das es nichts mit Liebe zu tun hat oder? Ich liebe alleine nur dich!”, flüsterte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitete. “Ich weiß”, rang ich mich um ein Lächeln und löste mich aus seiner Nähe. Gerade jetzt, wollte ich es nicht und konnte auch wieder einmal meine Gedanken schreien hören. “DU IDIOT! Du kannst schon gar nicht mehr zählen, wie oft er es getan hat!” Ich brachte die innere Stimme zum Schweigen, sah mich um ob irgendwo etwas aufgefüllt werden musste und leerte die Mülleimer. “Riku, ich leg mich etwas hin. Wenn etwas sein sollte, weck mich einfach!”, rief mir Kyota zu und ich nickte nur leicht. So musste ich mir wenigstens keine Gedanken darüber machen, seinem Blick auszuweichen. Die Arbeit war sehr eintönig und aufgrund des miesen Wetters draußen, brachten die Kunden immer wieder neuen Dreck hinein, sodass ich wischen musste. Eine Dame mit einem sehr , knappen Kleid kam hinein, während ich wischte und begann mich auszulachen. Sie sei so froh, dass sie nicht in so einem Shop gelandet wäre und nun den Boden wischen müsste. Keine Ahnung ob es besser war, sich von jedem wildfremden rannehmen zu lassen, aber anscheinend passte es nicht in ihr Weltbild zu putzen. In meinem nächsten Leben würde ich das vielleicht auch mal ausprobieren, oder doch schon in diesem? Sicherlich würde ich damit weitaus mehr Geld verdienen. Mein Kopf warf schon wieder alle möglichen Dinge zusammen und sorgte dafür, dass ich mich noch elender fühlte als sonst. Die Stunden wollten einfach nicht schnell genug vergehen und als schon die ersten Sonnenstrahlen ins Fenster fielen kam auch meine Ablösung. Ich kannte sie noch nicht sonderlich lange und vergaß auch immer ihren Namen, aber am Ende war dies eh nicht wichtig. So nahm sie doch einfach meinen Platz ein und ich konnte gehen. Im Büro lag mein Freund auf dem Sofa und schlummerte entspannt vor sich hin. Ein Blick in den Eimer und ich sah mehrere benutzte Kondome und Frische Tücher. Mit wievielen er es heute schon getrieben hatte? “Kyota, ich mache Feierabend!”, weckte ich ihn und strich sanft über seinen Kopf. “Nicht ohne mir vorher auszuhelfen!”, grinste er breit zog mich zu sich hinunter und richtete sich auf dem Sofa auf. Vor ihm kniend , musste ich gähnen, beteuerte wie müde ich doch sei und ob wir das nicht verschieben könnten. “Du willst doch deinen Gehaltscheck haben oder?”, brummte er nun und begann seine Hose zu öffnen. Ich schien wohl doch eine Prostituierte zu sein. Er griff in meine Haare, drückte mich hinunter und presste sein Ding in mein Gesicht. “Und jetzt, fang an!”, befahl er und ich ließ es einfach zu. Langsam und dennoch fordernd begann ich an seinem Schwanz zu saugen, die Eichel mit der Zunge zu verwöhnen und soweit wie es ging, den Schaft in meinen Rachen rutschen zu lassen. Mit Gewalt beinahe, rammte Kyota ihn immer tiefer bis ich beinahe zu würgen begann, dann kam er schließlich ohne Vorwarnung in meinem Mund. “Schluck es!”, knurrte er, doch das Gefühl jeden Moment kotzen zu müssen überkam mich , weshalb ich sein Sperma aus spuckte. Kaum war die cremige Substanz in meiner Hand, blickte ich auf und fing mir eine schallende Ohrfeige ein. Ich fiel auf die Seite, spürte das brennen am Wangenknochen und sah wie er mir zusammen geknüllt meinen Scheck entgegen warf. “Du hättest schlucken sollen!”, grinste er breit und ging aus dem Büro. Und ich? Ich blieb einfach dort liegen und unterdrückte meine Tränen. Wie würde ich es schaffen mich von diesem Mann loszureißen? War er doch irgendwo der letzte Halt den ich hatte. Kapitel 2: Kap. 2 ----------------- Shiro „Hier ist alles voll mit Katzenhaaren...“ „Soll vorkommen, wenn eine Katze in der Nähe ist. Nimmst du bitte die Beine runter? Das kann man ja nicht mit ansehen“ „Hach... wie lästig...“, seufzte der Kerl mit den schwarzen Haaren und ließ die Flusen welche er in den Fingerspitzen hatte, neben dem Sofa auf den Boden gleiten. Dann ließ er sein Bein, welches er mit einem Arm umschlungen zum Oberkörper angezogen hatte los und zu Boden rutschen. So saß er immer noch ein wenig gekrümmt auf dem Sofa, was wohl in seinem Fall „Normal“ sein sollte. Ich mochte es nicht wenn er hierher kam. Allerdings musste der Rubel rollen, wie es so schön hieß und somit war es eines der geringsten Übel, wenn Tam vorbei schaute. Denn das hieß dass es was Neues gab. Tam, wie der Mann richtig hieß, wusste keiner sicherlich . Nicht mal er selbst. War circa 25 Jahre alt und verkörperte die Lustlosigkeit und den Fleckmatismuss dieser Gesellschaft. Ihm war alles scheiß egal, nichts interessierte ihn so richtig und Euphorie, Freude oder Begeisterung, schienen ihm absolut fremd zu sein. Weswegen ich das recht kurze sexuelle Intermezzo zwischen uns, welches sich vor vier Jahren abgespielt hatte, am liebsten vergaß. Es war als Experiment und Fehleinschätzung meinerseits abgetan und dabei genoss ich Vorteil das ihm die kurze Ansage von mir, das es wohl nicht passen würde ihn kaum berührte. Er war weder wütend, noch traurig gewesen, sondern hatte nur mit den Schulter gezuckt und nach einem Kaffee gefragt. „Das du das Vieh immer noch hast... Du hast einen seltsamen Geschmack...“, gab er recht monoton von sich. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hab sie zum Krüppel gemacht als ich sie anfuhr, da bin ich es ihr wenigstens schuldig ,sie für den Rest ihres Lebens zu versorgen.“, gab ich von mir. „Können wir lieber zur Sache kommen?“ „Hmm... Komische Anwandlung für einen Typen der mehr Kerben im Holz hat, wie andere Sex im Jahr.“, hörte ich ihn murmeln und er beugte sich zur Seite um nach seiner Tasche zu angeln. „Ist von einem der Clans. Dachte erst der Kerl sticht mich ab!“, murrte Tam ,schob einem der viel zu langen Ärmel seines schwarz-grau gestreiften Sweatshirts hoch, um mit den dünnen Fingern den Metallverschluss seiner Tasche zu öffnen. „Lauert mich einfach bei Nacht auf... kann ich einen Kaffee haben?“, gab er nebenbei von sich und wirkte dabei aber nicht sonderlich besorgt. „Was wäre wenn ich einmal zur Abwechslung unhöflich bin?“, fragte ich, da ich nicht sonderlich erpicht darauf war ,ihn weiterhin in meinem Apartment zu haben. „Dann frag ich wenn anderes.“, gab er unbeeindruckt zu und schob den braunen Umschlag wieder zurück. „Es wäre zwar durchaus lästig wenn sie mir deswegen einen Finger oder zwei brechen, aber...“, er starrte dabei auf seine Finger und wendete seine Hand. Ich rollte nur mit den Augen und macht mich auf in die Küche. „Schwarz...“, rief er und murmelte etwas anderes vor sich hin. Als ich wieder kam stellte ich die Tasse auf dem Tisch ab und nahm mir den Umschlag. Tam hatte die Beine wieder aufs Sofa gezogen und ich ignorierte den Umstand, das es mich nervte. Öffnete stattdessen lieber den Umschlag, indem ich das graue Siegel darauf aufbrach. Im Inneren waren ein paar Fotos, eine Seite, auf der ein paar wenige Infos geschrieben waren. Kurz überflog ich sie. Namen, Adressen, Details zur bevorzugten Umsetzung und das war es auch schon. Darüber hinaus fand sich ein kleines Bündel 10.000 Yen Scheine. Ein kurzer Blick sagte mir das es nicht viel sein konnte. „Kleiner Fisch.“, sagte Tam ein wenig gelangweilt und pustete in seine Tasse, wärmte sich die Finger an ihr und nippte kurz daran. Ich sichtete derweil die Bilder. Wusste das mich der blasse Mann mit den Lila Kontaktlinsen gelangweilt beobachtete. Warf alles zusammen auf den flachen Tisch und verschränkte die Arme. „Viel zu viel Arbeit, ich muss die ganzen Infos heranschaffen, ihn beobachten und alles ab passen, dafür das ich nur 350.000 bekomme...“, schnaufte ich. „Ich kann weitergeben das du den Auftrag ablehnst...“, hörte ich Tam in seine Tasse brabbeln. „...“ Ich wusste, er wartete eine Antwort ab. „Machst du es?“, fragte er ein wenig hartnäckiger und ich hörte wie ein paar Pfoten über den Boden gingen. Mit ein wenig Schwung sprang Aseri auf den Tisch, landete unbeholfen auf den Unterlagen und setzte sich auf die Fotos. Schaute mich mit ihren grünen Augen an, knurrte leise und der Schweif legte sich in einem Kringel auf eines der Bilder. Ich rümpfte noch einmal die Nase. Strich mir die Haare zurück. „Gib schon her!“, knurrte ich und Tam begann in seiner Tasche nach etwa zu wühlen. Zog ein kleines Smartphone raus und legte es auf den Tisch. „Wie immer, werf es später bei Hanam Itori vor der Tür, in einer Plastiktüte in den Müll.“, seufzte er und lehnte sich zurück, nippte wieder an der Tasse und sah mir dabei zu wie ich Aseri über den Kopf strich. „Sollen wir rummachen?“, fragte er ohne das es groß so klang, das er es wirklich wollte. Ich legte den Kopf schief, lachte kurz und sah ihn aber nicht an. „Haben sie wieder deine Tabletten umgestellt? Oder warum wirst du jetzt anhänglich?“, fragte ich zurück und ich sah aus dem Augenwinkeln wie er nichtssagend mit den Schultern zuckte. „Dachte nur...“ Riku Sehr lange, konnte ich nicht geschlafen haben. Denn als mein Wecker mich schrill und kreischend aus dem Schlaf riss, fühlte sich mein Körper wie gelähmt an. Mein inneres brüllte , nach einer weiteren Stunde Schlaf, doch dem konnte ich nicht nachgeben. Es war bereits mittags und wie jeden Sonntag würde ich meine Mutter im Hospiz besuchen. Die meiste Zeit war meine Mutter den Tag über sehr müde, die Massen an Medikamenten sorgten gerade mal dafür, dass sie nicht litt und ein paar wenige Stunden am Tag wach war. Meistens nach dem Mittagessen bekam sie einen Aufschwung , sodass man mit ihr sprechen konnte. Ich ging mir mit etwas Wasser durchs Gesicht und betrachtete meine Wange. Sie war dick geschwollen und begann jetzt schon wie ein Regenbogen zu leuchten. Wenn es heute Abend dunkel ist, plante ich einen Besuch im öffentlichen Badehaus. Meistens war so spät niemand mehr dort, sodass ich ungestört bis kurz vor Ladenschluss baden konnte. Nach einer Schicht Make Up, das Aufziehen meiner Brille und der Kleidung, lenkte eh alles von dieser Verfärbung ab. Es würde sicherlich nicht zu sehr auffallen. Im Hospiz, grüßte ich die Schwestern höflichst und informierte mich über den Zustand meiner Mutter. Wie so oft, gab es eher schlechtere Neuigkeiten als gute, an diese hatte ich mich allerdings schon gewöhnt. “Sie ist heute sehr gesprächig, aber ihr fallen auch oft die Augen zu. Das Essen hat sie heute ganz verweigert!”, erzählte die Schwester und reichte mir eine Art Milchsuppe mit Reis. “Vielleicht isst sie ja bei Ihnen?”, lächelte sie matt und ich nickte zustimmend das ich es versuchen würde. Ein Rollstuhl stand am Fenster und in diesem saß eine Frau mittleren Alters, langen weißen Haaren und sah hinaus. “Und, siehst du etwas schönes?”, lächelte ich sie an und zog mir einen Stuhl heran. “Die Schwester da, hat was mit dem Foodtruck Verkäufer, ist aber verheiratet und hat zwei Kinder. Ich frage mich, wie lange das gut geht”, schmunzelte sie und sah mich kurz an. “Aha! Wo hast du denn diese Informationen her? Hast du Detektiv gespielt?”, grinste ich und sie begann sich zu räuspern. “Junger Mann! Ich bin immer noch deine Mutter und du weißt, dass ich ein Fuchs bin! Meine Menschenkenntnis täuscht niemand!”, kicherte sie nun und begann dann stark zu husten. Sanft klopfte ich etwas auf ihren Rücken, bis der Anfall nachließ. “Magst du nicht etwas essen?” Die Schüssel hoch haltend schüttelte sie den Kopf und zeigte auf die vielen dicken Geschwüre an ihrem Hals. “Heute ist kein guter Tag”, flüsterte sie und versuchte dennoch dabei zu lächeln. Ich wusste, dass wenn die Sachen zu warm waren, sie immer mehr Probleme mit dem Schlucken bekam und eher die kühlen Lebensmittel eine Wohltat waren. “Gib mir zwei Minuten!”, sagte ich hektisch, stürmte aus dem Hospiz, rannte zum Foodtruck, winkte meiner Mutter kurz zu, ließ mir mehrere Kugeln Eiscreme in einen Becher geben und sprintete zurück. Außer Atem kam ich neben ihr wieder an, sie lachte das es mindestens vier Minuten gewesen seien und lächelte als ich ihr einen Löffel hinhielt. “Eis die Dame?” Nachdem sie immerhin ein paar Bissen von dem Eis zu sich genommen hatte, starteten wir die Videokonferenz mit meiner Schwester. Mina erzählte von ihrer aktuellen Reise und das alle Lebensmittel beschlagnahmt worden, weil der Kapitän sie nicht deklariert hatte bei der Einreise. Wir lachten herzhaft und Mina versprach schon bald wieder Daheim zu sein. Mutter freute sich jedesmal wenn ihre Tochter wieder in Japan war und ihr all die schönen kleinen Souvenirs mit brachte. Zwei Stunden waren vergangen, als sie zunehmend müder wurde und ich sie schließlich in ihr Bett legte. Neben ihr sitzend, streichelte ich ihr über den Kopf, erzählte vom Blumenladen und all den schönen Pflanzen die jetzt nach und nach geliefert wurden und von den merkwürdigsten Bestellungen. Sie schlief mit einem Lächeln auf den Lippen ein und ich konnte sie einen Moment genau betrachtet ohne das es besorgt wirkte. Der Lymphdrüsen Krebs war mittlerweile sehr weit vorangeschritten, überall hatten sich die Lymphe zu Golfball großen Knoten entwickelt, was ihr alles erschwerte. Die Chemo hatte nicht den gewünschten Effekt gebracht und schließlich, gaben die Ärzte sie auf. Irgendwann, würde ich mich mit dem Gedanken auseinandersetzen müssen dass Akane Kenishi stirbt und das mit gerade mal 47 Jahren. Ich unterdrückte meine Tränen, klebte einen Zettel an ihren Infusionsständer, dass ich mich auf nächsten Sonntag freute und ihr Blumen mitbringen würde. Dann verließ ich das Hospiz. Eigentlich konnte ich es kaum abwarten, dass es endlich dunkel wurde. Mein Körper sehnte sich förmlich nach dem Badehaus, dem warmen Dampf, das wohltuende Wasser und die Ruhe. Leider, würde es bis dahin noch etwas dauern, sodass ich im Laden doch ein paar Handschläge tat. Mein Telefon vibrierte ohne Ende, doch das war mir egal. Heute war mein freier Tag! Den einzigen den ich mir in der Woche gönnte! “Naru Kyota” blinkte mein Display immer wieder auf und ich fragte mich ob es alles noch schlimmer machen würde, wenn ich nicht dran ging. Ganze sieben mal, hatte ich ihn ignoriert, doch zum Schluss reichte es doch nicht aus. “Hey Liebling. Wie geht es deinem Gesicht? Es tut mir wirklich leid, keine Ahnung was da in mich gefahren war!”, begann er direkt, kaum das ich abgehoben hatte. Mein Schweigen, veranlasste ihn dazu weiter zureden und es nicht einmal in Frage zustellen. “Was würdest du davon halten, wenn ich morgen Abend frei nehme um etwas zu Essen gehen? Kino und sowas?” Mein Herz begann wie wild zu klopfen, wollte er etwa auf ein Date mit mir? Das hatten wir schon ewig nicht mehr gemacht. Vielleicht bemühte er sich ja wirklich erneut um meine Liebe? Schnell stimmte ich zu und das ich mich außerordentlich darauf freute. “In Ordnung, dann komm einfach zum Laden wenn die Spätschicht beginnt! Bis morgen dann und Danke”. Seine Stimme war so warm und herzlich gewesen das ich mich gar nicht mehr einkriegen konnte. Die Zeit raste unfassbar schnell nach diesem Telefonat, die Sonne ging unter, die Straßen wurden beleuchtet und ich spazierte durch diese zum Badehaus. Freundlich wurde ich in Empfang genommen, bezahlte den Eintritt und ließ es mir für eine halbe Stunde, gut gehen. Kaum unter der Dusche, hatte sich das ganze Make Up herunter gewaschen und färbte das Wasser um meine Füße herum leicht beige. Was sollte es, es war eh keiner mehr hier gewesen und mit der Brille nachher und dem Kapuzenpullover würde eh niemand etwas sehen. Nach dem Bad und der Wärmebank zum trocknen, machte ich mich frisch und glücklich wieder auf den Weg nach Hause. Hatte ich heute doch alles geschafft, wie es geplant war. Im dunkeln und in Gedanken, ließ ich total außer Acht wer auf mich zukam und rannte genau in diese Person hinein. “Verzeihung”, murmelte ich und blickte hoch um zu sehen mit wem ich kollidiert war. Genau vor meinem Laden, stand der Kunde der gestern noch die Albuca spiralis, dass Spargelgewächs, gekauft hatte. “Was machen Sie hier?”, fragte ich verwirrt und zog meine Kapuze etwas tiefer und wendete meinen Blick ab. Er sollte mich auf gar keinen Fall so sehen! “Ich war nur in der Gegend und betrachte gerne Ihr Schaufenster”, sagte er und lächelte verlegen. “Kurz vor Mitternacht?”, lachte ich und schob mich an ihm vorbei. “Es tut mir sehr Leid , aber wenn Sie etwas bestellen möchten, müssen Sie wohl morgen wieder kommen”. Lächelnd nickte ich ihm zu, er tat es mir gleich und dann schloss ich die Tür vom Laden auch schon und ließ den Mann in der Dunkelheit zurück. Shiro Kurz verfolgte mein Blick den weißblonden Blumenhändler, wie er im wenigen Licht der Straßenlaternen, welche durch die große Frontscheibe ins Innere leuchtete, durch den Laden strich. An der Theke vorbei ging und nach hinten verschwand. Dort wurde dann eine Lampe angemacht, welche recht zügig wieder erlosch. Dann war es still und ich zog langsam ab. Der Blumenladen war nur fünf oder sechs Straßen von meinem eigentlichen nächtlichen Ausflugsziel entfernt. Das ich Jemanden zu so später Stunde antreffen würde, war eine ziemliche Überraschung gewesen. Und das der Mann scheinbar in dem Laden wohnte verblüffte mich noch einmal mehr. Auch wenn es vielleicht nichts ungewöhnliches war. Viele Besitzer von kleinen Lokalen, Restaurants usw. lebten direkt über der gewerblichen Fläche eine Etage darüber. Das Haus besaß allerdings kein ~darüber~! Wie konnte das also möglich sein? Oder gab es einen anderen Grund, warum er hier war? Generell hätte ich ihn fast nicht erkannt. Das nervöse auftreten und die gewaltigen Blutergüsse im Gesicht. Kein Vergleich zu dem eigentlich eher selbstsicheren Floristen. Sonderlich alt konnten sie nicht gewesen sein, obwohl sich einiges hier und da schon gelb verfärbte und ich fragte mich ob sie mir entgangen waren zuletzt. Nein! Es wäre mir aufgefallen und ich machte mir Gedanken darum wie es dazu gekommen sein musste. Wie jemand der regelmäßig in Schwierigkeiten geriet sah er nicht aus, somit war die Wahrscheinlichkeit das er in eine Schlägerei verwickelt worden war recht gering. Zumal eine der Stellen sehr frisch schien. Meine Gedanken drifteten immer mehr komplett ab, bis mir auffiel, das ich ein wenig in die falsche Richtung gegangen war. Ein Schnauben entwich mir und ich brummte vor mich hin und zückte das Telefon um meinen Standort zu überprüfen. „Wegen ein paar blauer Flecken, bin ich nicht bei der Sache!“, schimpfte ich über mich selbst, stellte fest das es doch nicht so weit sein konnte und musste recht schnell etwas einsehen, dass der kürzeste Weg durch das Rotlichtviertel war. Ich rümpfte ein wenig die Nase bei dem Gedanken, stellte das Telefon wieder aus und machte mich auf den Weg. Wann das Freudenviertel begann war recht schnell erkenntlich. Ein beleuchteter Torbogen und darauf folgten Unmengen an greller Tafeln und blinkende Schilder, warben mit Sex, Blowjobs, exotischen Praktiken, Toys und was nicht noch alles. Die Menge an Informationen war gewaltig. Damen in leichter Bekleidung winkten einem zu und erhofften sich so einen neuen Kunden. Herren in Anzügen priesen mit Fototafeln ihre ~Angestellten~ an, was jedoch von der Musik akustisch überdeckt wurde. Eine Frau, deren Alter dank Make up und eines schrillen Cosplays nur schwer schätzbar war, fasste mich beim Arm und harkte sich ein. „Oh, da versteckt sich ja mehr unter dem Anzug, wie vermuten lässt. Ob das wohl auch für unten herum gilt?“, kicherte sie gegen die Musik an. „Schon mal mit einem “Magicalgirl” den Himmel erklommen?“, versuchte sie es, ich strich jedoch ihren Arm von mir. „Beim nächsten Mal vielleicht.“, log ich, sie wand sich recht schnell um, um sich an dem nächsten potenziellen Herren zu hängen ,in der Hoffnung ihn in den Laden zu locken. Ich klopfte mir den Arm ab, da ein wenig Glitzer nun an ihm haftete. „Scheiße!“, gab ich meine Versuche recht schnell auf, da sich die feinen Teilchen in den Mantel gesetzt hatten. Sicherlich der Albtraum eines untreuen Ehemannes, direkt nach dem Lippenstift am Hemdkragen. Ich beeilte mich ein wenig und kam zuletzt am Ende der Straße an zwei Läden vorbei, die eher eine andere Art von Klientel bediente und sehr unauffällig mit Gaysex warb. Zwei junge Männer saßen auf hohen Hockern und unterhielten sich angeregt, als einer vor ihnen meinen musternden Blick bemerkte, zu grinsen begann und mir einen Handkuss zu warf. Ich musste ein wenig schmunzeln und lief weiter. Die beiden waren definitiv nicht mein Geschmack, aber sie waren deutlich näher dran mit mir in einem Bett zu landen, als die Nutte im Cosplay vorhin. Kapitel 3: Kap. 3 ----------------- Shiro Es verging einiges an Zeit bis Naru Kyota auftauchte, kurz durch seinen Laden streifte, einen Kunden, welcher den Laden betreten hatte, scheinbar nach hinten führte und dort mit ihm verschwand. „Ist dir das nicht zu langweilig, die ganze zeit aus dem Fenster zu Starren?“, wisperte es mir in das Ohr und ein paar Arme glitten unter meinen hindurch und strichen mir verführerisch über die Brust. Der unangenehme Geruch eines billigen Parfums kroch mir in die Nase. „Ich dachte eigentlich das wir wegen was anderem hier sind. Ich langweile mich...“, säuselte der Junge Mann und ich fasste nach seinem Handgelenk, als seine Hand dabei war auf dem Hemd tiefer zu rutschen. „Dein Arbeitseifer in allen Ehren, aber...“, wollte ich ansetzen als Naru Kyota mit seinem Kunden wieder in der Verkaufsfläche erschien. Sie schienen sich zu verabschieden. Der Kunde verließ ohne weiteres den Laden und der Brünette Ladeninhaber richtete sich scheinbar an seinen Angestellten. „Aber...?“, fragte der Callboy neugierig und stellte sich vor mich. Jedoch ignorierte ich ihn komplett, denn irgendwas ging gerade vor sich. Kyotas Körperhaltung sprach für sich, die Situation schien wohl angespannt zu sein, dann packte er die Angestellte am Kragen und holte unvermittelt aus. Der Handrücken traf sie ins Gesicht und sie fing an zu weinen. „Der Spinner hat wieder schlechte Laune. Das wird ein saftiges Veilchen geben. Die Arme...“, murmelte der Callboy und löste meinen Griff um sein Handgelenk, mit der anderen Hand. Ich hatte vollkommen vergessen das ich ihn noch festhielt. Schaute ihn kurz an und er strich sich mit einem Grinsen durch die Kastanienbraunen Haare. Die Haselnussbraunen Augen leuchteten leicht ,als er sich seiner Aufmerksamkeit gewiss war. „Weißt du noch mehr?“, fragte ich ohne zögern und leicht überlegendes Grinsen erschien auf seinen Lippen. „Ich bin ein Stricher! Ich bekomme fast alles mit!“, lobte er sich selbst. „Mister Bond, möchte also was wissen? Das kostet ihn aber was extra!“, schmunzelte er und war sich seines Vorteils gewiss. Er verschränkte die Arme vor der Brust. „Du hast 10.000 Yen bezahlt für zwei Stunden. Leg noch mal 5.000 Yen drauf. Dann kommen wir ins Geschäft! Für so einen Typen wie dich ,sind das doch Peanuts!“, lachte er. „Woher weiß ich dass das Stimmt ,was du erzählst?“, fragte ich und schaute wieder aus dem Fenster. Kyota war aber nicht mehr zu sehen, dafür stand die Angestellte an der Kasse und bediente eine Kundin. „Du kannst jeden Anderen der hier in den Straßen arbeitet ausfragen. Jeder kennt ihn, allerdings wird dir auch von denen keiner was umsonst erzählen.“, schmunzelte er und ich fühlte wie sich seine Hände wieder auf meinen Oberkörper ablegten und drüber strichen. „Bevor ich es vergesse, eine Sache möchte ich noch als Bezahlung...“, seufzte er ein wenig lasziv. „Das Geheimagenten Spiel macht mich ziemlich an.“ „Lass mich raten, ich habe von allen Strichern hier, den erwischt der Donjuanistisch veranlagt ist?“, seufzte ich. „Vielleicht... Oh Gott.. diese Muskeln... “, raunte er. „Ich frage mich gerade wer dann hier wen bezahlt.“, musste ich lachen. „Quid pro quo.“, seufzte er, wollte sich an den Knöpfen meines Hemdes zu schaffen machen, als ich ein Schritt zurücktrat. Die leichte Verwirrung stand ihm im Gesicht geschrieben. Ich schaute auf meine Uhr. Noch 30 Minuten. Ich hatte das Zimmer nur für 2 Stunden genommen, was recht knapp bemessen war. „Willst du vorher oder danach Reden?“, seufzte ich, drehte mich um und schob den Sessel vor das Fenster. „Vor, danach, von mir aus auch dabei. Wie du magst.“, lachte der Brünette und pellte sich siegessicher aus, der für meinen Geschmack, viel zu engen Jeans. „Das wird nicht gerade bequem...“, murrte er als ich mich in den Sessel setzte. „Glaub mir, es wird auch anders ablaufen als du jetzt denkst.“, grinste ich und klopfte auf meinen Schoß. „Willst du nicht die Hose...“, wollte er fragen und ich wiederholte einfach nur die Geste. Er setzte sich auf eine Beine und rutschte ein wenig in die Richtung meines Beckens. Ich zog ihn sachte an mich, sodass sein Rücken auf meinem Oberkörper ruhte und schob eine meiner Hände unter sein fliederfarbenes Shirt, dabei rutschte die dünne Stoffweste rechts und links zur Seite. Lies die Finger gezielt zum Nippel gleiten, welche dort zu meiner Überraschung ein Piercing fanden. „Reiß es bloß nicht raus.“, zischte er, musste jedoch ein wenig zusammenzucken als ich drüber rieb. Meine Hand hingegen fasste nach dem was zwischen seinen Beinen lag. „Oh Yessss... Da weiß jemand was Ren mag.“, gab der Stricher von sich und stöhnte leicht auf, als meine Hand ihn stimulierte. „Hm... der Besitzer von dem Laden heißt Naru... Naru Kyota... Wenn es stimmt was erzählt wird, schmeißt er den Drecksschuppen seid bald neun oder zehn Jahren.“, seufzte er, wand einen Arm nach hinten und strich mir durch die Haare. „Man bekommt dort echt alles. Ha... oh ja...“, keuchte er und hob eines der Beine an, stellte den Fuß auf die Fensterbank und rutschte dabei leicht tiefer. „Und... wenn ich meine alles... dann meine ich alles.“ Meine Hand rutschte unter dem Shirt hervor und ich hielt ihm zwei Finger vor das Gesicht. „Leck an!“,gab ich leicht rau von mir. Ohne zögern fasste er nach der Hand, ließ seine Zunge drüber gleiten und saugte sogar kurz an ihnen. Ich fühlte den warmen Mund und die Zunge welche sich bewegte. „Ich glaube den Rest besprechen wir, wenn du fertig bist.“ Entzog meine Finger seinem Mund und wanderte mit ihnen zu dem Punkt, wo sie eigentlich hin sollten. Drückte sie an den Analeingang, presste sie langsam in sein Inneres und brachte ihn so leicht zum beben. Meine Hand strich dabei immer wieder seinem Schaft auf und ab und ein gestöhntes Zischen entwich ihm. „Das solltest du eigentlich kennen, also entspann dich.“, schmunzelte ich und bewegte meine Finger in seinem Inneren. „Oh verdammt...“, keuchte er und versenkte seine Finger in meinen Haaren. Recht zügig, fing er an sich zu winden, laut zu stöhnen und zu fordern das ich ihn doch nehmen sollte. „Sorry, aber ich kann dir was anderes anbieten.“, raunte ich und wies ihn an aufzustehen. Verwirrt darüber das ich meine Finger von ihm nahm, brachte ihn dazu sich vornüber zu beugen und stieß sie nun deutlich tiefer in den Punkt zwischen seinen Backen. Berührte dabei genau jene Stelle welche ich erreichen wollten, was ihn zum Zittern brauchte. „Mehr!“, keuchte er. Riku Der Wecker klingelte bereits zum vierten Mal, doch ich schaffte es einfach nicht mich aufzuraffen. Der Gedanke an das bevorstehende Date, war der einzige Grund, weshalb ich meinen Hintern doch aus dem Bett bekam. Na ja, die Arbeit irgendwo auch. Zehn Minuten hatte ich noch, bevor der Blumenladen regulär geöffnet werden musste. Die Katzenwäsche ging dementsprechend ziemlich zügig, damit noch genug Zeit zum abdecken meines Veilchen blieb. Wieso ließ ich das nur mit mir machen? Manchmal konnte ich nur über mich selbst den Kopf schütteln. Hatte ich es so nötig? Schnell die Brille aufgezogen, die Schürze umgelegt und mit einem Lächeln die Ladentür geöffnet. Die Sonne schien so herrlich durch die Schaufenster das die Blumen richtig glänzten. Heute würde sicherlich ein toller Tag werden. Als es am Mittag etwas ruhiger wurde, drehte ich das Schild an der Tür auf “Pause” und bereitete mir den Wasserkocher vor um mir eine Nudelsuppe zu machen. So richtig Lust hatte ich darauf nicht, denn war es bereits der achte Tag in Folge, wo es für mich dieses Instant Zeug gab. Gerade als das Wasser heiß genug war und der Tee vor sich hin zog, ging die Ladenglocke und ein Kunde kam hinein. Ich schmunzelte als es der Mann im Anzug war, der sich sanft am Kopf kratzte. “Kann ich helfen?”, fragte ich sofort denn er wirkte gerade ein wenig verloren. “Sie haben Pause?” Nickend, griff ich zu meinem Tee und nippte an diesem. “Möchten Sie auch?” Von der Frage sichtlich irritiert nickte er dann doch und ich goß ihm ebenfalls einen ein. “Das ist mir sehr unangenehm, ich sollte mir mal die Ladenzeiten aufschreiben”, brummte er mehr für sich was mich lachen ließ. “Kein Problem, gut aussehende Männer sind hier immer gern gesehen!”. Peinliches Schweigen machte sich breit während er seine Tasse festhielt und durch den Laden marschierte. Wieso war er hier? Um Tee zu trinken? Und irgendwie war es schon komisch, ihm beinahe fast jeden Tag zu begegnen. Während er so an den Sträußen stand, riss ich mir meine Instantsuppe auf und wollte gerade Wasser hinein kippen, als er sich räusperte. “Sind die gut?” Ich schüttelte den Kopf : “Nicht besonders! Aber wer die Stromrechnung bezahlen will, muss an anderen Ecken sparen”, grinste ich breit und überspielte meine Unsicherheit. Wieso erzählte ich ihm das? Er kannte den Geschmack von solchen Fertiggerichten mit Sicherheit nicht. Sein schicker Armani Anzug, die teuren Lackschuhe, sowie das Gucci Hemd und die Rolex an seinem Handgelenk. “Ich weiß nicht ob ich so direkt sein kann, aber würden Sie mich vielleicht zum Mittagessen begleiten? Also, ich meine wenn Sie so lange schließen können?”, ein leichten zucken seiner Mundwinkel, ließ das Grinsen nur erahnen. Anscheinend hatte ich dabei dumm aus der Wäsche geschaut und bekam meinen Mund einfach nicht dazu zu antworten. “Es tut mir leid. Das war eine dumme Idee. Ich wollte Sie nicht bedrängen..ich gehe dann mal!”, sagte er und stellte die Tasse, an der er nicht einmal genippte hatte, ab und ging auf die Tür zu. “Nein! NEIN!”, brüllte ich und sprintete um die Theke und ergriff sein Handgelenk. “Ich würde gerne mitgehen, aber ich kann mir das nicht leisten, oder wieso glauben Sie schaufel ich diese Instantsachen in mich hinein?”, lachte ich als er mich blitzartig an sich heran zog. “Dann sehen Sie dies als Dankeschön , dass meine speziellen Pflanzenwünsche erfüllt werden”. Die Röte schoss mir ins Gesicht und ich suchte einen gesunden Abstand zwischen uns, zog meine Schürze aus und folgte ihm nach Draußen. Es war mir absolut unangenehm! Wir saßen in einem vier Sterne Restaurant, lauter Menschen mit Anzügen und Frauen mit Kleidern. In dieser Menge von Hübschen und Reichen saß nun ich, in einer dreckigen Jeans, einem T-Shirt und peinlich berührt. “Wenn ich gewusst hätte, dass wir hier landen, hätte ich mich entsprechend gekleidet”, flüsterte ich meinem Begleiter zu der nur abwinkte. “Äußerlich mögen diese Menschen viel her machen, aber die duschen auch nur mit Wasser. Und wer weiß was die Fassade verbirgt?”, zuckter er mit den Schultern und ließ uns beiden Wein einschenken. “Bitte entschuldigen Sie, aber dass hier ist mehr als übertrieben. Das Essen wird ein halbes Vermögen kosten!”, versuchte ich ihn doch davon zu überzeugen die Location mit mir zu wechseln. “Nennen Sie mich doch einfach beim Namen. Mein Name ist Shiro! Freut mich”. Eilig nahm ich einen Schluck von diesem Wein , da dieser Kerl gerade einfach nur hocherotisch war. Elegant, hübsch, gepflegt, wortgewandt, gut gebaut und reich. Der Traum eines jeden schwulen Mannes. Ich bekam das Grinsen gar nicht mehr aus dem Gesicht, stellte mich ebenfalls mit Riku vor und freute mich unfassbar auf das Essen in guter Gesellschaft. Shiro Nach einigem Zögern von Riku, welcher versuchte auf der Karte etwas zu finden was günstig war, was unmöglich war. Bei den Gerichten fehlten die Preise, weshalb ich die Sache kurzerhand übernahm. Was den Mann zwar in peinliche Verlegenheit brachte, ich jedoch wiederum diese Form von Gefühlsausbrüchen genoss. Es war interessant diese Art von ihm zu sehen. Allerdings durfte ich nicht vergessen, weswegen ich eigentlich hier war! ~~~ „Das ist eigentlich alles was ich weiß... Außer...“, grübelte Ren und stieg in seine Hose. „Die Angestellten sind eigentlich ständig am wechseln. Bis auf einer! So ein Blonder, könnte ein bisschen mehr auf den Rippen vertragen, wunderschöne Augen und rennt recht häufig ein wenig ungepflegt rum. Wenn er sich ein bisschen rausputzen würde, würden die Kerle bei ihm Schlange stehen. Eigentlich eine Verschwendung wenn du mich fragst. Aber wer kann es ihm verübeln, er macht zwei Jobs gleichzeitig! Das wäre mir ja zu anstrengend...“, stöhnte der Stricher und streckte sich. „Zwei Jobs?“, fragte ich. „Kennst du den Blumenladen, der nur eine Straße von der Einkaufspassage weg ist? In die Richtung! War mal zufällig da und war ein bisschen erstaunt. Ginko meinte auch, ihn schon da gesehen zu haben. Tagsüber ist er dort. Abends, da bei diesem Wichser im Laden. Ich glaub das ist sein Lover oder so? Anders kann ich es mir nicht erklären, warum man den Scheiß mitmacht. Muss ziemlich kaputt sein der Kleine. Oder er steht drauf.“, lachte der Mann und folgte meinem Blick zum Laden hin. „Also.. wenn du nochmal was brauchst, können wir das gerne wiederholen... War schon recht geil Mr. Bond.“, säuselte er mir zu und wollte mich küssen, ich drückte ihn jedoch ein wenig weg. „Das heben wir fürs nächste Mal auf.“, gab ich von mir und er verzog das Gesicht. ~~~ „Es ist schon lange her, das ich Auswärts Essen war.“, gab er von sich und murmelte das es bestimmt ein paar Monate her sein musste. Ich nutzte die Chance und trieb die Konversation ein wenig voran, in dem ich fragte was es den gewesen sei. „Nichts wirklich dolles. Ich glaub es waren Shabu Shabu im anderen Teil des Bezirks.“, musste er zugeben. „Hört sich gut an.“, gab ich von mir und musste eingestehen das ich schon lange keines mehr gegessen hatte. „Irgendwie kann ich es mir nicht vorstellen. Du gehst doch sicher ständig “so” essen?“, hörte ich ihn sagen. Angespannt rutschte Riku auf seinen Sitz herum, nippte immer mal wieder an dem Wein, sodass das Glas recht schnell leer war. Was der Kellner zeitig nach füllte. „Mach langsam. Sonst hast du nichts für das Essen.“, versuchte ich ihn zu bremsen und er stellte zügig das Glas ab. „Ich weiß gar nicht wie ich...“ „Genieße einfach den Moment.”, versuchte ich ihn zu beschwichtigen. “Ich frage mich immer was solche Leute machen, das sie sich das Leisten können.”, seufzte er leise, lehnte sich ein wenig zurück und wies recht kurz unauffällig hinter sich zu einem anderen Tisch. “Ich racker mich so sehr ab… und unterm Strich hab ich nichts davon.”, schnaufte er, wollte wieder zum Glas greifen, tat es aber dann doch nicht. Perfekt! Schoß es mir durch den Kopf und konnte einen Versuch starten alles in die Richtung zu lenken, welche ich wollte! „Macht den der Blumenladen so viel Arbeit? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen.“, stellte ich mich ein wenig ahnungslos. „Das was er abwirft, reicht gerade einmal für die Miete und die Nebenkosten. Um über die Runden zu kommen gehe ich vier Tage die Woche, auf Schicht bei einem Freund.“, seufzte er und ich zog die Augenbraue hoch. „Die Bezahlung ist nicht sonderlich gut, aber irgendwie helfe ich ihm ja auch damit.“ „Er bezahlt nicht richtig?“, gab ich von mir und Riku nickte ein wenig. „Schonmal daran gedacht dir was anderes zu suchen?“, bohrte ich ein bisschen. „Das sagt sich so leicht. Er ist halt ein sehr guter Freund und... es ist ein wenig kompliziert.“, winkte er das Thema ab und wirkte unsicher. Riku Was erzählte ich hier eigentlich? Ein sehr guter Freund? Wir wussten doch gerade beide, dass ich mich von dem Kerl vögeln ließ und er ab und an, mal eine Rechnung von mir dafür beglich. Wenn er einen guten Tag hatte, durfte ich hin und wieder auch das Trinkgeld behalten. Das Instantzeug durfte ich mir gratis mitnehmen, wenn es kurz vor oder schon über dem Mindesthaltbarkeitsdatum stand. “Das klingt ziemlich einseitig?”, meinte er vorsichtig, die Stimmung zwischen uns wurde angespannt. “Selbst wenn? Wer opfert denn heutzutage noch etwas? Jeder muss schauen das er über die Runden kommt um zu überleben. So was wie jetzt gerade, einfach so zum Essen eingeladen zu werden, ohne dafür etwas tun zu müssen ist doch sehr selten”. Mein Gegenüber wirkte kurz so als hätte ich ihn aus der Fassung gebracht, aber er fing sich ziemlich schnell wieder. “Keine Sorge. Ich erwarte hierfür nichts!”, lächelte er und winkte den Kellner heran der mir nun doch mein Glas erneut füllte. “Ich wollte mich einfach nett unterhalten. Es ist nett, mal eine andere Stimme zu hören als permanent dasselbe Gejammer, Gebettel und Gelüge!”, murmelte er und nahm nun auch einen Schluck. “Was machst du denn beruflich?”, war meine Neugier nun geweckt. “Nun.. ich habe einen Kundenkreis, der mich gelegentlich für etwas bucht und bezahlt. Das ist auch schon alles!”, grinste er und ich merkte wie mir meine Gesichtszüge entglitten. “Du bist ein Stricher? Und kannst dir dann das hier leisten? Wow, kann ich das auch machen?”, lachte ich und mein Gegenüber starrte mich dumm an. “Was? Nein!”, protestierte er und ich lehnte mich beleidigt zurück. “Also , so schlecht sehe ich jetzt auch nicht aus!”, murmelte ich als er sich mit den Fingern über die Stirn rieb. “Nein! Ich bin kein Stricher und Ja du siehst gut aus, aber lass bloß die Finger davon!”, knurrte er nun etwas ernster was mich breit grinsen ließ. Hatte da jemand Interesse an mir? “Was machst du denn dann? Wenn du kein Stricher bist?” Das Essen wurde serviert und ich musste gestehen , dass mir jegliche Antwort jetzt egal gewesen wäre, denn es roch so gut dass mir das Wasser im Mund zusammen lief. “Ich bin eine Art Assistent!”, fasste er sich kurz und erwiderte dann nichts mehr. Seine Hand griff automatisch zum Besteck und er begann sein Steak anzuschneiden. Somit war das Thema Karriere wohl beendet. Am Ende hatten wir dann doch noch ein paar Themen gefunden, auch wenn ich mehr über mich sprach. “Und der Kerl bei dem du arbeitest ist dein Lover?”, fragte er gerade heraus was mich beinahe vom Stuhl fallen ließ. “Ehm.. wenn wir es so nennen wollen... kann gut sein? Zumindest sagt er das er mich liebt und das habe ich auch mal!”, meinte ich und vor meinem inneren Auge tauchten die Bilder der ganzen anderen Kerle und Weiber auf, die er mit ins Bett nahm. “Dann hoffe ich , dass er dich zu schätzen weiß, denn du bist was ganz besonderes!”, lächelte er nun , dass ich ihm jedes Wort einfach abkaufen musste. Mit einem Blick auf die Uhr, blieb mein Herz beinahe stehen. Wir saßen nun schon seit zwei einhalb Stunden hier! “Ich , habe die Pause glaub ich ein wenig übertrieben!”, lachte ich unsicher. Shiro bezahlte die Rechnung komplett alleine, begleitete mich wie ein Gentleman zurück zum Blumenladen und bedankte sich für diesen angenehmen Mittag. Da ich den Mann nicht einfach so gehen lassen wollte, bat ich ihn einen Moment zu warten und sprintete in den Laden. Ich griff mir die weiße Jasmin, pflanzte sie eben um und steckte noch einen Holzstab hinein an dem sie hochranken konnte. “Danke, fürs Essen”, überreichte ihm mit diesen Worten die Blume ,die er nickend annahm. “Gern”, dann drehte er sich herum ohne weitere Abschiedsfloskel und ich dachte mir nur , dass die Bedeutung der Pflanze war : “Du bist bezaubernd”. *** Völlig aufgedreht von diesem tollen Essen, liefen die letzten Stunden im Laden allerdings recht schleppend. Einige Kunden kamen mit den üblichen Wünschen und waren ziemlich flott wieder weg. Aber irgendwie musste der Tag doch vorbei gehen! Durch das permanente starren auf die Uhr, verging die Zeit dann doch nicht schneller. Ich dachte über Shiro nach, wie markant und männlich seine Gesichtszüge doch waren, besonders der langsam andeutende drei Tage Bart, seine breiten Schultern die umschmeichelt wurden von diesem schönen dunkelblauen Anzug. Der Kerl war schon eine ziemlich gute Partie. Aber was redete ich mir da ein? Ich setzte mir die Kontaktlinsen ein, zog mir ein schickes Hemd an , eine enge Jeans und die guten Turnschuhe und los ging es! Am Laden angekommen, empfing mich Naru tatsächlich mit einem innigen Kuss und die ganzen Turteleien die er vorher mit anderen hatte, verpufften wie von selbst in meinem Kopf. “Können wir?” Ich nickte und er reichte mir seinen Arm, während wir uns auf dem Weg machten. “Welchen Film sehen wir denn?”, wollte ich wissen als wir durch den Rotlichtbezirk liefen. Weshalb wir diesen Umweg gingen war mir zwar nicht klar, aber Naru wusste schon wo es lang ging. Vielleicht musste er auch noch was besprechen, mit einen seiner Kunden? Als wir dann aber auch schon in ein Haus einbogen, auf dem für Gay-Sex geworben wurde, war mein Misstrauen geweckt. “Naru, was machen wir hier?”, fragte ich unsicher und die Stricher die gerade im Laden waren musterten mich von oben bis unten. Ein dicker Kerl mit Zigarre im Mund, saß am Ende der Theke und stand auf ,als wir uns näherten. “Kyota, du hast mir nicht zu viel versprochen!”, grinste dieser schmierige Lappen breit und ich sah fragend von ihm zu meinem Partner, Dieser der meinen Arm von sich schob und mich nach vorne drängte. “Ich sagte doch, dass er wunderschön ist. Er lutscht gerne Schwänze und sein Loch, ist absolut sein Geld wert!” Was? Wurde ich hier gerade verkauft? “Hast du sie noch alle?”, schrie ich ihn an und wollte nach ihm schlagen. “Du sagtest wir gehen ins Kino, du sagtest du liebst mich!” Naru nahm meine Hände, seuselte das er das dies auch wahr sei , nur ins Kino würde er alleine gehen, während ich ein paar Schulden von ihm abarbeiten würde. “Vergiss es!”, knurrte ich und wollte mich auf dem Weg zum Ausgang machen, als dieser von zwei Muskelmännern versperrt wurde. “Ist er immer so störrisch?”, fragte der Kerl mit der Zigarre im Mund und Naru schüttelte den Kopf. “Eigentlich nicht, aber du kannst ihm ruhig Manieren beibringen. Das ist er schließlich gewöhnt!” und dann sah ich wie der Mistkerl sich durch den Hinterausgang davon machte. Als ich folgen wollte, ergriff man mich! Ich strampelte und zappelte, versuchte um mich zu schlagen und schrie das sie ihre Griffel von mir nehmen sollten! Doch dies beeindruckte die Kerle kein bisschen! Als würde ich nix wiegen schleppten sie mich in einen Raum mit Bett, von der Decke herunter hängende Ketten, großem Peitschen Sortiment an der Wand und schließlich allen möglichen Fesslungshilfen. Was würde mir hier passieren? Sie sollten bloß nicht wagen mich anzufassen! “Der Boss kümmert sich gleich um dich!”, wurde ich angeranzt und konnte nur noch da sitzen und heulen. Kapitel 4: Kap. 4 ----------------- Shiro „Kyota. Naja... der Kerl verkauft mir halt manchmal Zeug... Allerdings ist der Shit oft ziemlich mies gestreckt! Meine Kunden hatten sich beschwert und ich bin wieder zu meinem alten Zulieferer, ich hab halt nen Ruf zu verlieren. Wenn mir die Kunden abhauen, wäre das echt scheiße! Ist also nur für Eigenbedarf, wenns mal dringend ist.“, knurrte der junge Mann und fuhr sich leicht zittrig durch die Haare, schob anschließend die Hände in die Recht schmuddelige Jackentasche. Zog sie aber recht fix wieder raus ,um sich am Kinn zu kratzen. „Bist nen Bulle?!“, zischte er nervös und musterte mich argwöhnisch. „Pff.. seh ich so aus?! Mein Boss ist angepisst, weil dieser Wichser uns das Geschäft versaut!“, gab ich wütend von mir, ballte dabei die Hände zu Fäusten, um den ganzen mehr Nachdruck zu verleihen. Der Dealer spuckte auf den Boden und lachte ein wenig. „Wenn ich du wäre und keinen Bock hab abgestochen zu werden, würde ich das auf jeden Fall so sagen!“, grinste er und einige ungepflegte Zähne kamen zum Vorschein. „Sollte ich einer sein, hätte ich dich schon längst hochgenommen.“, zischte ich und knurrte ihm zu das ich ihn angesprochen hatte, nachdem er einen Deal gemacht hatte. Das wäre Beweis genug gewesen um ihn zu verknacken. „Stimmt... egal... Auf jeden Fall hatte ich mal versucht ihm ein paar seiner Abnehmer abzugreifen. Hab sie beobachtet. Allerdings scheinen einige von ihnen nen Rabatt zu bekommen, wenn sie ihm „aushelfen“.“, schnaufte der Kerl und zog an seinem Capi herum und schaute um die Ecke. „Aushelfen?“, wiederholte ich. Der Dealer lachte erst, dann begann er verächtlich zu schnaufen. „Sie gehen nach hinten, da findet alles statt. Der Wichser bietet einem an das der dich fickt und dafür bekommst du die Teilchen was günstiger. Als hätte ich Bock darauf mich von ihm rammeln zu lassen! Seh ich aus wie ne Schwuchtel?!“, fauchte er und spuckte erneut auf den Boden. ~ Nein! Eher wie jemand den ich selbst mit der Kneifzange nicht anfassen würde! ~ „Ist ja nicht so, dass es nicht einige gibt die das auch so machen. Allerdings würde ich meine Nadel nicht bei alles und jeden reinstecken! Da geht alles ein und aus. Aber wenn man drauf steht sich nen Tripper zu holen.“, zischte er. „Für den Tausch geht er also nach hinten? Ist man da mit ihm alleine?“, fragte ich noch einmal interessiert. „Jep, die Kassenbimbos bleiben immer bei dem Schrott im Laden. Damit keiner was zockt.“, lachte der Kerl. „Interessant zu wissen...“ „Reicht das jetzt? Wenn du nichts kaufen willst, dann schieb ab. Du versaust mir das Geschäft!“, knurrte der Kerl ungehalten und leckte sich über die rissigen Lippen. Ich zog die Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht und nickte. Drehte mich um und wollte zum gehen ansetzten. „Hey! Bekomme ich nichts dafür?!“, zischte der nervöse Kerl und ich winkte ab und lief mit knirschenden Schritten los. Schob eine Strähne dunkelbraunes Kunsthaar aus meinem Gesicht und vergrub die Hände Tief in die Taschen das Pullovers. Dachte über die neuen Informationen nach welche ich nun hatte und hoffte recht schnell, aus dem Klamotten zu kommen. Ich mochte den Stoff von Jogging Kleidung nicht. Allerdings fiel diese ausgeleierten Sachen weit aus wenig schnell auf, als ein Anzug. Das Ziel war alleine wenn es im hinteren Bereich war und dass er seine „Spezial Kunden“ nach hinten holte, war durchaus eine brauchbare Information. Allerdings drängte sich ein Gedanke wie ein Geschwür in meinen Kopf und fraß sich dort feste. Riku... Nach dem was ich nun alles wusste, konnte ich mir das meiste zusammenreimen, auch wenn ich Riku selbst nicht verstand. Er arbeitete für diesen Mann, wurde geschlagen, was die Blutergüsse deutlich bewiesen und schien auf eine Art die ich nicht nachvollziehen konnte ,von ihm abhängig zu sein. Jeder Normale Mensch würde versuchen aus der Situation heraus zu kommen. Riku schien das aber nicht zu tun. Er schmiss den Job nicht und schien auch nicht in Betracht zu ziehen seine Lage zu verbessern. Stattdessen schien er sich in sein Schicksal zu ergeben. Sodass sich mir die Frage aufdrängte ob Kyota, Riku mit Drogen versorgte. Denkbar war es. Allerdings hatte Riku recht normal gewirkt. Ein wenig angespannt aber weitestgehend wie jeder andere auch in so einer Situation. Ich konnte den Gedanken allerdings nicht ausschließen, was dafür sorgte das meine Laune sank. Allerdings wurde mein Gedankenfluss unterbrochen, von einem piependen Klingelton. Ich zog das Telefon aus der Jogginghose und nahm den Anruf an. „Hunde Dienst“ Ein Kurzes Schweigen. Ein kaum wahrnehmbaren Geräusch war zu hören. Ein Knacken oder Knistern. Die Person am anderen Ende hatte die Leitung gesichert, erst dann begann sie zu sprechen. „Manabe, wir wollen wissen wie weit Sie sind. Uns ist zu Ohren gekommen ,dass sie sich noch nicht wirklich um unser kleines Problem gekümmert haben.“, hörte man eine sehr raue Stimme. „In zwei, maximal drei Tagen wird alles erledigt sein. Ich habe bisher noch nie einen Kunden enttäuscht, solange Sie sich auch an die Vereinbarungen halten.“ „Wir werden Tam zu Ihnen kommen lassen, sobald wir die Bestätigung erhalten.“, knurrte es. „Ich freu mich.“, sagte ich recht emotionslos und legte auf. Wie lästig die Auftraggeber waren. Im Grunde konnten sie ihren Job auch selbst erledigen, allerdings wozu die Hände schmutzig machen, wenn es ein Bluthund auch tat. Riku Mein Gesicht war langsam ziemlich aufgequollen vom Weinen und die linke Kontaktlinse hatte ich durchs reiben auch verloren. Dementsprechend, sah ich nur noch richtig gut auf der rechten Seite. Keine Ahnung, wie lange ich nun schon in diesem Raum saß, mir wurde langsam kalt und Minuten fühlten sich bereits wie Stunden an. Innerlich schwor ich mir, dass dieser elende Bastard damit zuweit gegangen war! Sobald ich hier herauskam, würde ich in den Laden stürmen , ihm ein Messer an die Kehle halten und es zuende bringen! Doch andererseits, war mir klar das ich es eh nicht tun würde, sondern mich lediglich Zuhause versteckte bis er sich wieder meldete. “Du dummer Idiot!”, schlug ich mir selbst gegen den Kopf, da die Tränen sich schon wieder ihren Weg suchten. Ein Klacken und die Tür öffnete sich. Herein kam der Widerling mit seinen zwei Gorillas . Automatisch, sprang ich auf, drückte mich gegen die Wand und überlegte, wie ich an ihnen vorbei kommen könnte. “Beruhig dich Kleiner. Vor uns musst du keine Angst haben. Ich will erstmal meine Ware begutachten, daher zieh dich aus!”, knurrte der Kerl und steckte sich einen neuen Glimmstängel an. “Kommt gar nicht in Frage! Wenn Sie ihre Schulden beglichen haben wollten, lassen Sie Naru doch für sich arbeiten!”, knurrte ich als nach einem Fingerschnipp des Bosses, die muskulösen Kerle auf mich zustürmten. Der eine hielt mich fest, während der andere anfing mich bis auf die Unterhose auszuziehen. “Nehmt eure Dreckspfoten von mir!”, schrie ich, spuckte und versuchte zu beißen! Alles ohne Erfolg. “Na ja, schön ist was anderes ne?”, rümpfte der Boss mit der Nase und kam näher. Er blies mir seinen ekelhaften, rauchigen Atem ins Gesicht, sodass ich beinahe würgte. Seine Finger strichen über meine Brust, was mir eine Gänsehaut bescherte und meinte dann : “Jeder hat irgendwo einen Fetisch. Da draußen gibt es auch Kerle die auf missgebildete und vernarbte Kerle stehen! Zieh das hier freiwillig an, ansonsten helfen meine Jungs dir dabei. Und dann ab mit ihm ins Schaufenster. Wär doch gelacht, wenn der süße Bub nicht doch ein paar Kunden anlockt!”, kicherte er und verließ uns. Mir wurde ein Fetzen an Kleidung hingehalten. Lediglich ein String, mit einem Netzoberteil. “Keine Sorge, wenn du dich ein bisschen im Fenster bewegst wird dir wärmer” , grinste der eine der mich mit einem Halsband wie für Hunde , an einer Kette zum Showfenster brachte. Dort stand in einer kleinen Kabine ein Hocker, auf dem ich mich setzen sollte, während meine Kette ebenfalls befestigt wurde. “Nur zur Sicherheit! Wenn du einem gefällst, kommen wir dich holen”, zwinkerte der Schrank von einem Kerl und zog den Vorhang hinter mir zu. Es war schwierig hinaus auf die Straße zu schauen, da meine eigene Spiegelung so gut wie die ganze Scheibe einnahm. Ich würde hier wohl ewig sitzen, denn wer wollte schon einen komplett vernarbten Stricher? Die Narben waren tief, leuchteten rosa und waren ebenfalls durch das Netzshirt gut zu erkennen. An meinen Beinen, versuchte man nicht mal die großen rosanen Narbenkreise zu verdecken. Über mir begann eine Reklametafel zu leuten : “Nur heute, zum Sonderpreis!”. Super, ich wurde wie vergammelte Ware angeboten, Hauptsache weg. Hoffentlich konnte ich das alles einfach schnell hinter mich bringen. Vielleicht war ja jemand dabei, der mich würgte bis ich es hinter mich hatte. Ich wollte dieses Leben einfach nicht mehr. Nach einiger Zeit, blieben immer mal wieder ein paar Männer vor der Scheibe stehen, zeigten mit dem Finger auf mich und lachten. Ich weiß nicht was schlimmer war, die Demütigung das ich ein vernarbter Freak war oder die Tatsache das jeder beliebige ankommen und mich ficken durfte? Eine Silhouette in der Spiegelung ließ mich den Atem anhalten, ein Kerl in düsterer Kleidung, Jogginghose , Kapuzenshirt betrachtete mich, als würde er mich bereits ausziehen. Sein Blick war durchbohrend doch genaueres blieb mir ,durch das grelle Licht hier drin , von ihm verborgen. Hoffentlich weckte ich nicht sein Interesse! Angst machte sich in mir breit, als er tatsächlich in die Richtung des Eingangs ging. Shiro Vielleicht war es nur Einbildung und ich wollte mich nun davon überzeugen, das dem nicht so war, aber es trieb mich durch die Tür des Ladens ,in das Innere. Ein unangenehmer Geruchsmix, aus billigem Parfum, Räucherwerk und Zigarrenqualm schlug mir entgegen ,als ich das Etablissement betrat, welches mit leicht schummrigen Licht beleuchtet, Kunden zum Kauf fleischlicher Gelüste versuchte anzulocken. Ich konnte regelrecht fühlen wie einige Augen mir folgten, welche auf hochbeinigen Stühlen saßen und darauf lauerten ihrem Geschäft nachzugehen. „Kann man dem werten Herr behilflich sein?“, biederte sich ein Prostituierter von der Seite an, welcher wohl seine beste Zeit schon hinter sich hatte und es nun auf jeden Versuch ankommen ließ. Er trat recht geschmeidig an mich heran, strich mir sachte über den Stoff des linkes Ärmels und begann damit Vorschläge zu machen ,was ich mit ihm anstellen könnte. „Radost' ! Bedränge diesen Mann nicht!“, knurrte ein dicker schmieriger Kerl am Ende des Raumes und zog geräuschvoll an seiner Zigarre. Recht schnell ließ der Stricher von mir ab und verzog sich wieder auf seinen Platz. „Nehmen Sie mir Radost' nicht übel, er hat halt Freude an seiner Arbeit. Was nicht zwingend eine Selbstverständlichkeit ist.“, lachte der Kerl sehr künstlich, was die Speckwalze, welche sich um den Hals zog, zum beben brachte. Noch einmal zog er an seiner Zigarre. „Was wollen Sie für den Freak?“, fragte ich sehr trocken und der Mann begann zu husten, sodass er den Qualm regelrecht ausspuckte, ein paar Tropfen von Speichel verteilten sich auf der Theke und er fing sich recht schnell wieder. „Du meinst Kizuato?“, fragte er und zeigte in die Richtung in der man nur die Schattenrisse einer zitternden Person hinter einem Vorhang sehen konnte. „Eine komische Art von Humor haben Sie, ihn so zu nennen.“, schnaufte ich. „Und du eine komische Art von Vorliebe, dennoch werde wir uns sicher beide einig werden.“, zischte er zurück und ich zog eine Augenbraue hoch. Der Kerl hatte keinerlei Respekt und das lies er einem auch deutlich spüren. Seine Hand wischte über die Theke und verteilte die Spucke Flecken über die Fläche. „Kizuato ist nur für heute zu haben. Eine Art einmalige Gelegenheit für dich, den kleinen Freak zunehmen ,wie es dir gefällt.“, grinste er, alleine die Art wie er die Worte aussprach... „Was soll es kosten?“, gab ich von mir und wollte damit das Gespräch so kurz wie möglich halten. „5.000 Yen und du kannst 30 Minuten mit ihm machen was du willst, das Zimmer kostet 2.000 extra. Einlagerungsgebühr. Wir verstehen uns.“, grinste er. „Da draußen gibt es Kerle die für 10.000 Yen zwei Stunden die Beine breit machen.“, gab ich genervt von mir. „Draußen ist Draußen und hier Drinnen ist hier Drinnen. Wenn du lieber mit einem Heroinabhängigen Aidskranken bumsen willst, dann such ihn dir Draußen! Meine Jungs sind alle sauber und das hat seinen Preis.“, zischte der Fettsack und lehnte sich zurück. Meine Gedanken blitzen hin und her. Je länger ich nachdachte desto mehr war ich mir sicher, der Mann in dem Fenster musste Riku gewesen sein. Die Haare waren zwar zerzaust gewesen, das Gesicht war verquollen, aber die Kratzer an den Händen und die Körperhaltung... kein Zweifel. Ich griff nach meiner Geldbörse, zählte die 7.000 Yen ab auf die Theke, während der Inhaber dieses Puffs einem seiner Mitarbeiter zu knurrte der Kizuato auf Zimmer sieben bringen sollte. „Wir bereiten alles vor, willst du in der Zeit was trinken? Geht aufs Haus.“, lachte der Mann und schnippte einem seiner Stricher zu, welcher ihm ein Glas Cola vorbereitete und zu schob. Ich lehnte ab. „Der Junge ist im übrigen ein begnadeter Schauspieler.“, begann der Zuhälter und versuchte mir einzureden, das Kizuato so wie er Riku nannte, eine Inszenierung sonder gleich machen würde. „Am besten, lass einfach den Knebel bei ihm drin und hab deinen Spaß.“, lachte er, als man mich auch schon zum besagten Zimmer Nummer sieben führte. Die Tür wurde aufgeschlossen und im kleinen Inneren, war ein Bett in dem bäuchlings jemand lag. „Viel Spaß noch. Ab jetzt hast du 30 Minuten.“, raunte mir der wuchtige Kerl zu und schloss die Tür hinter mir. In der Luft lang ein unangenehmer Geruch, vom Bett hörte man leises Klirren und das leichte Knarzen welche Bewegungen verursachten. Außerdem gedämpfte Laute. Mit den Händen auf den Rücken, rollte sich die Person auf dem Bauch liegend ein wenig hin und her, versank dabei halb in dem Bett. Die Beine waren mit Ledermanschetten fixiert und um den Kopf zog sich ein schmales Lederband. Das Netzoberteil war zur hälfte hoch gerutscht und selbst die Stellen welches es bedeckte, gaben eigentlich alles war darunter lag preis. Vom Oberkörper nach unten, zog sich in ein Brandmuster von Narben. Machten dabei vor den Schultern kein Halt und wurden erst ab der Taille weniger. Ohne es selbst zu wollen, wanderte eine meiner Hände darauf zu und wollte mit den Fingern eine der rosa Linien nachziehen. Als aber die Spitze meines Fingers die erste Stelle berührte, zuckte der Besitzer der Vernarbung zusammen und gab unterdrückte aufgebrachte Laute von sich. Versuchte sich zu drehen und schaffte es auch schließlich unter Schnaufen auf dem Rücken zu kommen. „Hey, ganz ruhig!“, ging es mir über die Lippen, was wohl weit aus weniger den Effekt hatte als erhofft. Der Weißblonde mit den zerwühlten Haaren, schnaufte und keuchte lauter mit einem kräftigen Knebel im Mund und zog die Beine zur Brust hin. Was jetzt das einzige war in meiner greifbaren Nähe. Also fasste ich nach ihnen und er fing an zu strampeln, damit ich los lies. „Ich sagte ruhig! Ich will es ab machen! Okay?!“,knurrte ich recht laut und er schien zuhören. Setzte mich auf das Bett und löste die Riemen der Verschlüssen und machte so seine Beine frei. Schaute zu seinem Gesicht rüber in dem leicht feucht einige Haare klebten. „Darf ich...“, wies ich mit den Finger auf seinen Kopf und wollte mich zu ihm beugen, als er auch schon wieder zu schnaufen begann. „Ich mach nichts! Außer vielleicht das Ding aus deinem Mund nehmen!“, kündigte ich an. Kurz trat Ruhe ein und außer dem schweren Atmen von ihm, war nichts zu hören. Er schien nachzudenken und nickte zögerlich. Ich beugte mich rüber, schob die Haare etwas aus seinem Gesicht und tastete nach dem Verschluss. Bunt waren die Blutergüsse zu sehen ,welche unter dem verschmierten Make Up hervor traten. Die Eisblauen Augen waren angstvoll geweitet und rot unterlaufen. Es war definitiv Riku... kein Zweifel. Als ich den Verschluss offen hatte, rutschte der gummierte Stab aus seinem Mund und er holte erleichtert tief Luft. „Fass mich an und ich beiße mir hier und jetzt die Zunge ab!“, gab er rasch von sich und kniff die Augen zusammen. „Riku, wenn das dein Wunsch ist, kann du das gerne tun, aber dann kann ich leider die Dinger an deinen Händen nicht lösen.“, gab ich von mir. „Woher... wer... bist du?“, gab er überfordert von sich und kniff die Augen weiter zusammen. „Ist das wichtig? Wie bist du hierher gekommen?“, wollte ich wissen und forderte ihn auf mir den Rücken zu zudrehen und damit seine Hände zuzuwenden. Er zögerte. Drehte erst den Kopf weg und anschließend mir den Rücken zu. Die Handschellen hatten bereits rote Streifen an den Handgelenken verursacht. Ich sah sie mir genau an. Allerdings gab es keinen Sicherheitshebel mit dem man sie hätte öffnen könne. „Ich... bin ein ziemlicher Idiot...“, schniefte er und der Kopf senkte sich. „Bist du selber hier hin?“, fragte ich vorsichtig auch wenn ich mir das kaum vorstellen konnte. Er schüttelte nur den Kopf. Ein leises Nase hochziehen war zu hören. „So ohne weiteres bekomm ich sie nicht auf. Ich hol den Schlüssel... warte hier.“, forderte ich und stand auf. Sah dabei zu wie er sich sachte auf die Seite ins Bett fallen ließ und verließ den Raum. „Schon fertig? Oder Stimmt was nicht?“, fragte der Zuhälter desinteressiert. „Wer hat ihn hier abgeliefert?“, raunte ich nur und er zog eine Augenbraue hoch. „Kann dir doch scheiß egal sein, Wichser!“, schnaubte der Fettsack und kratzt sich am Kinn. Schwere Schritte zeigten an das sich mindestens einer der Gorillas von dem fettigen Mann, der vor mir saß, bereit zu machen schien um mich an Kragen und Hosenbund rauswerfen zu wollen. Ein leichtes grinsen zog sich über meine Lippen. „Ich bekomme es auch so raus. Ich will den Schlüssel für die Handschellen.“, gab ich von mir und holte meine Geldbörse ein zweites mal vor seiner Nase hervor. „Der kleine hat nen Berg Schulden bei mir! Das kannst niemals zahlen! Was zum... Fuck...“, setzte er großspurig an, stoppte jedoch recht schnell ,als ich statt einiger weiterer Geldscheine, eine schwarze Visitenkarte auf den Tisch legte. Auf ihr war nicht viel geschrieben. Lediglich das Wort “Bloodhound” stand in europäischen Lettern, mit einer zarten Schrift geschrieben darauf. Das helle Grau hebte sich zu dem dunklen Kontrast stark ab. In der unteren Ecke waren winzige Kanji welche das Wort “Bluthund” zeigten. Der Mann fasste mit seinen Dicken Fingern danach. Drehte sie und sah mich wie einen Geist an. „Den Schlüssel.“, sagte ich monoton und setzte ein: „Bitte!“, nach. Recht schnell braucht man die Sachen von Riku, welche teilweise zerrissen waren und stellte keine weiteren Fragen als wir ohne ein Wort den Laden verließen. Kapitel 5: Kap. 5 ----------------- Riku Auf den Weg zu mir nach Hause , sprachen wir so gut wie kein Wort miteinander. Mein Retter, hatte mir seine Kapuzenjacke überlassen, die ich mir soweit ins Gesicht zog wie es nur ging. Wie von selbst, bewegten sich meine Füße nach Hause, mit ihm im Schlepptau. Als wir vorm Laden standen, zitterten meine Hände so sehr, dass ich den Schlüssel nicht ins Schloss bekam. “Ich helf dir”, sagte er ruhig und griff nach meiner Hand um diese am Zittern zu hindern. “Danke”, schluchzte ich und es fiel mir eine Last von den Schultern, als die Tür endlich auf war. Ich ging hinein, der Mann der mich begleitet hatte blieb vor der Türschwelle stehen. “Komm doch bitte rein!”, versuchte ich höflich zu sein als er grinste. “Mit dieser Einstellung wirst du wieder in diesem Laden landen. Du darfst nicht zu jedem nett und freundlich sein!”, ermahnte er mich beinahe wie ein Vater sein Kind. “Als ob mir noch was schlimmeres geschehen könnte!”, bemühte ich mich um ein Lächeln, zog die Jacke aus und reichte sie ihm. “Keine Ahnung, wie du es geschafft hast, aber ich schulde dir sehr wahrscheinlich eine Menge Geld und wenn nicht sogar einen Gefallen. Nur hab ich keine Ahnung wie ich das begleichen soll!”, schluchzte ich erneut denn mein Kopf wollte das gerade alles nicht wahrhaben. Plötzlich, schritt er doch über die Schwelle, schloss die Tür hinter sich und strich mir die nassen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Dann legten sich seine Hände an meine Wangen und seine Lippen sich auf meine. Sie waren warm, er roch gut und ich ließ ihn gewähren. “Deine Schuld ist bezahlt und nun schließ ab, wenn ich gehe!”, murmelte er als müsste er sich selbst gerade tadeln. Er öffnete die Ladentür, ging hinaus und sah mir noch dabei zu, wie ich diese verschloss. Die Kapuze über den Kopf gezogen, marschierte er davon ohne das ich seinen Namen kannte. Allerdings ließ mich das Gefühl nicht los, dass wir uns schon einmal begegnet waren und das ich mir in seiner Gegenwart keine Sorgen machen musste. Wärme und Fürsorge ging von ihm aus, als könnte er keiner Fliege etwas zuleide tun. Mein edler Retter! *** Die halbe Nacht hatte ich damit verbracht meine Wunden zu lecken, diese zu versorgen und einfach gefühlsmäßig runter zu kommen. Hätte ich vorher gewusst, dass ich mich nur ins Bett hätte legen müssen um Ruhe zu finden , wäre es schneller gegangen. Ich träumte nichts, lag einfach nur so da und wurde wach als der Wecker ertönte. Wie gefressen, zerkaut und ausgespuckt fühlte ich mich und sah zu meinem Bedauern auch so aus. Selbst die ganzen Schichten von Make Up, konnten es nicht richten und besonders nicht das Gefühl von Dreck an meinem Körper. Heute blieb der Laden geschlossen! Ich wollte einfach nur schlafen und nichts tun. Ich schrieb einen Zettel, auf dem stand “Aus Privaten Gründen heute geschlossen”, hing diesen ins Fenster und legte mich danach wieder ins Bett. Es musste schon weit nach Mittag gewesen sein, als ich ein Klopfen an der Tür vernahm und mich bemühte mich aufzurappeln. Als ich an der Tür ankam, stand nur eine Tüte mit einer kleinen Plastikschachtel auf dem Boden. Skeptisch nahm ich die Tüte mit in den Laden, sah hinein und musste zugeben dass mir das Mund im Wasser zusammen lief. In dieser kleinen Schachtel, befanden sich Gyoza und ein Becher mit einer Art Curry und dazu Reis. Dazu ein Zettel auf dem stand : “Besser als das Instant Zeug!” und ein lächelnder Smiley. Ich konnte nicht anders als zu lächeln, schade dass Shiro dies nicht mit mir gemeinsam aß. Seine Gesellschaft hätte mir bestimmt gut getan. Das Essen war eine ziemliche Wohltat gewesen, weshalb ich mich vor den Laptop hockte, eine Serie begann und einfach mal für einen Moment alles ausblendete. Der Kuss von dem Fremden Kerl gestern, hatte mir bei weitem nicht so viel Angst gemacht wie dieser Zuhälter. Die Tatsache das ich überhaupt in die Fänge eines solchen Kerles geraten war, ließ mich über mein Leben nachdenken. Mein Handy vibrierte zum Gefühlt millionsten mal und immer wieder war es die Nummer von Kyota. Hoffentlich würde der Zuhälter ihm dafür ein Ei abschneiden! Ich wäre auch nicht traurig drum, wenn er beide nehmen würde! Dieser Drecksack, würde mich in seinem Laden und in seinem Leben niemals mehr wiedersehen! Ich knurrte innerlich selbst in mich hinein, war standhaft geblieben was das entgegennehmen seiner Anrufe betraf bis schließlich eine SMS eintraf. “Wenn du deinen Check haben willst, komm ihn hier holen! Ansonsten behalte ich das Geld für die Arbeitskleidung die du nicht zurück gibst!”. Das würde ihm wohl so passen! Er würde mich doch noch einmal sehen, aber nur um meinen Check zu holen, ihm die Sachen in die Fresse zu werfen und ihn zum Teufel zu wünschen! Dieser elende Bastard! Shiro Manche Dinge vergisst man einfach nicht... egal was man anstellt... Gedankenverloren durchwühlte ich den unteren Teil des Kleiderschrankes, schob einige Kleidungsstücke beiseite und zog ein löchriges, verwaschenes Sweatshirts heraus. Welches den Anschein machte, sich aus einem Altkleidersack hier hinein verirrt zu haben. Griff nach einer abgewetzten Jeans und stieg in beide Sachen hinein. Egal wie sehr ich es versucht hatte, das Eine oder Andere zu verdrängen, gewisse Sachen blieben für immer im Kopf hängen. Der erste ausgefallene Zahn, der Tod seines ersten Haustieres, der Verlust einer nahe stehenden Person... der erste Mensch, der durch meine Hand starb. Seinen Namen wusste ich nicht mehr, allerdings hatte ich noch jeden seiner Gesichtszüge in meinem Kopf gespeichert. Das Erstaunen, welches erst von Belustigung dahingehend um schlug, als sich die kleine sechs Zentimeter lange Klinge, in seinen Hals versenkte, die Hauptschlagader verletzte und die Luftröhre anschnitt. Sehr warm war mir Blut auf die Finger gelaufen, als er weg taumelte, es herum geschleudert wurde und gurgelndes Röcheln von sich brachte. Über einen Stuhl stolperte und auf den Boden landete. Ich sah zu. Es dauerte. Er wehrte sich gegen den Tod, presste verzweifelt die Hände auf die Stelle, was mehr als kläglich war. Alleine der Gedanke brachte mein Herz zum rasen wie es damals der Fall gewesen war. Der Moment davor und der Höhepunkt, als ich ausholte. Ich musste ein wenig schmunzeln, wurde jedoch von Aseri wieder in das Hier und Jetzt zurück geholt. Sie gab ein Knurren von sich und man hörte flinke drei Pfoten ins Schlafzimmer huschen. „Du weißt, dass du hier nicht rein sollst! Ich hasse es, wenn Haare im Bett sind!“, knurrte ich. Allerdings sah ich nur noch wie sich zwei Hinterläufe und ein Schwanz durch einen Spalt unter das Bett quetschten. Rollte mit den Augen und lies die Tür offen, in der Hoffnung, das sie von alleine wieder raus kommen würde. Bis es an der Tür klingelte. „Schneller als gedacht...“, musste ich zugeben. Sah Tam auf dem Monitor der Freisprechanlage und öffnete ihm die Tür. Sicherlich hatte Aseri ihn schon bemerkt und war deswegen geflüchtet. „Ich hatte mich doch erst vor zehn Minuten gemeldet.“, raunte ich ihm zu ,als er zur Tür rein geschlurft kam und aus seinen Stiefeln rutschte. „Bin gerade in der Gegend und hab keine Lust die Strecke doppelt zu machen. Zu mal...“, gab er monoton von sich und ich wusste worauf er aus war. Jedoch war ich damit beschäftigt das „Werkzeug“ aus einem Schrank ,sorgsam auszuwählen und zu verstauen. „Mit Ankündigung... Ist was vorgefallen? Nicht das es mich interessiert, aber du lässt dir sonst recht viel Zeit und meldest dich erst, wenn alles vorbei ist.“, gab Tam von sich und schleppte sich auf das Sofa. Hockte sich darauf und zog ein Smartphone aus der Tasche. „Bin ich so durchschaubar?“, schnaufte ich und machte den dunklen Schrank, mit den zwei Flügeltüren und den Schubfächern wieder zu. Hellgraue Kontaktlinsen umrahmt von dunklem Make Up sahen mich an. Er zuckte mit den Schultern und starrte wieder auf sein Telefon. Egal was in seinem Kopf vorging. Ich verstand es nicht. „In einer Stunde bin ich wieder zurück.“, gab ich von mir, zog die Capi zurecht und schwang mir die kleine Tasche über die Schulter. „Also kein Kaffee...“, gab er als Seufzen von sich, als ich die Tür hinter mir schloss. * Kling Kling * Scheppernd schloss sich die Tür hinter mir und mit einem müden Blick schaute der junge Angestellte, des 24h Shops zu mir rüber. Es machte nicht den Eindruck ,als habe er gerade erst die Schicht übernommen Ich schlurfte durch die Gänge, sah über die Artikel in den Regalen. Einige von ihnen waren mit einer leichten Staubschicht bedeckt. „Suchen Sie was bestimmtes?“, fragte der junge Mann und ich sah nicht zu ihm rüber. „Ist der Chef da? Ich wollte was Spezielles von ihm.“, gab ich von mir und ging langsam Richtung Kasse. Der Kassierer gähnte kurz, klopfte an die Tür des Büros und öffnete die Tür. „Chef... hier steht schon wieder einer.“, murmelte der Kerl in der ungepflegten Uniform. Nach einiger Zeit tauchte der Ladenbesitzer auf und winkte mir ,ins Büro zu kommen. Ich fühlte seinen musternden Blick. Mit Sicherheit versucht er abzuschätzen, was ich wollte und wie viel er mir verkaufen konnte. „Setz dich. Du bist das erste Mal da oder?“, sagte er und wies auf einen schmuddeligen Stuhl, auf dem wer weis was schon passiert ist. „Ist stehe lieber.“, entwich es meinen Hals rau und gesellte mich aber in die Nähe des Stuhls. Sah mich ein wenig im Raum um. Allerdings gab es hier nichts besonderes. Ein weitere Tür schien zu einer Toilette zu führen. An einer der Wände war eine Pritsche und ansonsten gab es einige Regale und Kartons. „Meine Preise sind echt gut, zumindest hat sich bisher noch keiner beschwert. Ich hab Coke, Downtown und ich meine es war noch ein wenig Grünes da.“, überlegte er und setzte sich auf die Tischkante seines Schreibtisches. „Hm... was willst du für das Downtown?“, spielte ich Interesse vor und er begann zu grinsen. „4800 Yen pro Gramm. Wenn es aber verticken willst, können wir was besseres vereinbaren.“, grinste er. „Hört sich gut an.“, erwiderte ich und kam was näher. Er drehte sich kurz weg und da war er. Der kurze Moment. Meine behandschuhte Hand schnellte nach vorne, stieß gegen seinen Hals und Stieß ihn so nach hinten, dass er rücklinks auf den Schreibtisch landete. Papier, Verpackungen von Riegel, Kondomen und Geschirr flog über den Tisch und fiel zu Boden. Naru Kyota gab einen seltsamen Laut von sich und fuchtelte mit dem Armen, fasste mit den Händen nach meinen, welche sich mit einem Teil meines Körpergewichtes auf seinen Kehlkopf drückte. „Das wäre zu leicht.“, zischte ich und griff hinter meinen Rücken in den Hosenbund. Zog den Taser raus und setzte ihn an seinem Kinn an. Die Augen des Mannes weiteten sich als auch schon ein Knacken zu hören war und sich 50.000 Volt entluden. Ich fühlte ein Kribbeln an meiner Hand, während Kyotas Augen sich verdrehten, die Gliedmaßen krampften und es leicht ,nach verbrannter Haut roch. „Los! Werd wach!“, knurrte ich und kippte dem Kerl eine halbvolle Tasse alten Kaffee über den Kopf. Er schnappte nach Luft, soweit es für ihn möglich war und in den leblosen Körper kam wieder was Leben. „Das Schläfchen ist vorbei. In ein paar Minuten wirst du dir wünschen du würdest noch schlafen. Das Verspreche ich dir.“, zischte ich und stellte die Tasse auf dem Tisch ab. „Hmpfff...! Hmpf!“, gab Kyota von sich, versuchte sich zu winden und sich gegen die Fesseln zu stemmen, mit denen ich ihn an den schäbigen Bürostuhl gezurrt hatte. Wütend sah er mich an, strampelte und gedämpfte Geräusche von sich gab, welche ich nicht allzu lange noch von wem anderes hatte hören müssen. Allerdings hatte dieser Mistkerl es im Vergleich zu Riku ziemlich bequem. Er saß, mit einem Knebel im Mund, den Armen an den Armlehnen, die Beine an den Stuhlbeinen gebunden in seinem eigenen Stuhl. Ein wenig Speichel lief ihm den Mund hinab und ich konnte förmlich seine Gedanken hören ,wie er mir alles Leid der Welt und noch mehr an den Hals wünschte. „Eigentlich führe ich mit den Leuten denen ich einen Besuch ab statte nicht allzu intensive Gespräche. Da sie häufig nur wimmern und heulen. Sich einpinkeln oder versuchen mich mit Geld zu überzeugen. Allerdings sieht es ja heute ein wenig anders aus.“, gab ich als Feststellung. „So ohne weiteres einen Pieps sagen, kannst du ja nicht. Wir wollen ja nicht das dein Angestellter uns unterbricht. Ich glaube er hängt an seiner Unversehrtheit.“, seufzte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Was meinst du ,warum bin ich hier?“, fragte ich und musste schmunzeln. „Stimmt die Antwort bekomme ich ja nicht, aber ich werde sie dir geben.“ „Es gibt da jemanden dem du im Weg bist. Ich denke mal ,das du dich mit deinen kleinen Deals und Verkäufen in fremdes Gebiet vorgewagt hast. Mir kann es einerlei sein. Ich haben mit den Clans, Gangs und was auch immer nichts zu schaffen.“, gab ich von mir und zuckte mit den Schultern. Legte den Kopf ein wenig schief und sah auf ihn runter. „Ich bin der Hund ,den sie schicken wenn sich keiner die Finger schmutzig machen will, es aber unbedingt gemacht werden muss.“. Grinste ich und die Farbe wich ein wenig aus dem Gesicht des Shop Besitzers. „Aber mal was anderes, ich habe eine ehrliche Frage: Glaubst du Riku fand es sonderlich angenehm, verschnürt und geknebelt fremden Menschen für Sex vorgeworfen zu werden?“, zischte ich und trat ihm so nahe wie möglich. „Hmmmpf!!!“ „Das ist genau der Knebel, mit dem sie ihn zum Schweigen gebracht haben.“, murmelte ich ihm zu und ging anschließend wieder ein wenig auf Abstand. Sein Kopf ging hin und her. „Nein?“, fragte ich gespielt erstaunt. „Nein was?“, fragte ich. Die Bewegungen wurden ein wenig hektischer. „Hmpf... Huuuumpf... Humpfff!“, war es zu hören. Ich seufzte und fasste nach der Tasche. „Das ist mir zu langweilig.“, gab ich zu und suchte zwischen dem Klappmesser, Draht, einer Schachtel Rasierklingen, Spritzen Besteck und einem Teleskopschlagstock nach der Schere. Fand sie recht zügig und machte den Verschlusshebel auf. Die Schneiden wurden mit der Feder auseinander gedrückt und standen nun offen. „Ich dachte schon ich hätte sie vergessen.“, schnaufte ich und drückte sie einmal zusammen. Ein metallisches Geräusch war zu hören. „Kennst du so ein Ding? Eine Geflügelschere. Man bekommt sie in jedem Haushaltsladen.“, lachte ich. „Sie durchtrennen kleinere Knochen. Was glaubst du was wir damit machen? Hm?“, fragte ich ihn und tippte auf seinen linken Handrücken. Die braunen Augen des Schwarzhaarigen Kerls weiteten sich und begann geradezu in seinen Fesseln zu randalieren. Ich beugte mich zu ihm runter. „Wie oft hast du Riku geschlagen? Hm? Drei mal? Vier mal?“, fragte ich und er schüttelte heftig den Kopf. „War es mehr? Sieben mal?“, fragte ich und zählte einige weitere Zahlen auf. „Sicherlich weißt du es nicht einmal mehr.“, lachte ich und lies die Schere schnippen. „Aber ich weiß, wie viele blaue Flecken ich gezählt habe. Und ich werde...“, knurrte ich und platzierte die Schneiden beim ersten Finger. „Für jeden einzelnen...“, zischte ich. Die Klingen schnitten in das zitternde Fleisch. Keuchen war zu hören und Blut quoll sachte hervor. Ohne weiteres durchtrennte das scharfe Werkzeug die Muskeln und traf auf den Knochen. Ich presste feste zu, als man es auch schon knacken hörte. „Hummmmmpf! Humpf!!!“ Die Knochenschere schloss sich und mit einem leisen dumpfen plumpsen, landete Kyotas Zeigefinger auf dem Boden. „Dir einen Finger nehmen!“, seufzte ich, hob den Finger vom Boden auf und warf ihm das abgetrennte Stück in den Schoß. Kyota drehte förmlich durch. Das stellte sich jedoch recht schnell ein, als er bei Nummer Fünf ohnmächtig wurde. „Nicht schlafen! Wir sind nicht fertig!“, knurrte ich und schlug ihn sehr feste ins Gesicht, was ihn recht schnell wieder bei Bewusstsein holte. Ungehalten darüber rammte ich die Schere in seinen Oberschenkel. Drehte ein wenig und sah dabei zu wie sich der Stoff verfärbte. Dann zog ich sie wieder raus und legte beim rechten Daumen an. Sah kurz auf meine Uhr. „Ich denke wir müssen uns beeilen.“, gab ich von mir und entfernte den sechsten Finger so das Kyota nur noch 4 hatte. Tippte auf die einzelnen Verbleibenden und grinste ihn ein wenig an. „Ritz und Ratz, Maus und Katz, Katz und Maus, Du bist raus!“, summte ich, blieb bei dem Wort „raus“ mit dem Finger stehen, was den Mann zum Stöhnen brachte und legte die Schere bei letzten Finger der Linken an. Schnitt ihn mit ein wenig Kraft runter und besah mir die kleinen Stümpfe welche nun noch da waren. Aus ihnen klein ein Rinnsal aus Blut floss, auf den Boden, Kyotas Bein und den Stuhl tropfte. Rot, warm... und in seinem Fall absolut verdorben! Ich könnte ihn hier so sitzen lassen und er würde irgendwann einfach verbluten, aber das war zu nett. Zumal die Chance bestand das wer ihn fand. Mit ein wenig Schwung rammte ich ihm die Schere in das andere Bein und ließ sie stecken. „Eigentlich würde ich das hier viel lieber noch ein wenig in die Länge ziehen, ich vermute aber dass dein Mitarbeiter ,irgendwann auf uns aufmerksam wird, deswegen...“, murrte ich und schob den Stuhl scharend gegen den Schreibtisch, damit er nicht wegrutschte. „Machen wir jetzt das, warum ich eigentlich hier bin!“ Meine Hände legten sich um seinen Hals, die Daumen drückten sich dabei auf den Kehlkopf, pressten immer weiter zu. Man konnte hören wie er nach Luft rang, dabei Laute von sich gab, sein Körper sich sträubte. Ich hörte das Rappeln vom Stuhl, fühlte den rasenden Herzschlag unter den Fingern und hörte dabei meinen eigenen in den Ohren. Die Augen wanderten hektisch umher, starrten mich immer wieder durchdringend an. Das unangenehmste an der Sache. Man war dem Opfer so verdammt Nahe! Der Widerstand am Hals sackte weg, denn ich hatte ihn dem Kehlkopf zerdrückt, allerdings ließ ich nicht los. Ganz im Gegenteil! Stattdessen beobachtete ich wie die Lippen langsam blau anliefen und das Gesicht aschfahl wurde. Es dauerte gefühlt Ewig! Als endlich die Körperspannung abfiel und der Kopf sachte zur Seite kippte. Ich fing an die Sekunden zu zählen. Jetzt nicht loslassen! Noch eine Minute! Warum? Würden jetzt jeder Unwissende fragen. „Damit der Bastard bloß nicht zurück kommt!“, knirschte ich leise und schaute auf mein Handgelenk zur Uhr. Der Puls war vorher schon gänzlich verschwunden und als ich mir sicher war, ließ ich los. Wischte mir mit dem Ärmel über das Gesicht. Als ein Scheppern meine Aufmerksamkeit forderte. Ich verengte die Augen, sah mich um. Allerdings war nichts zu sehen, davon ab das, dass Büro unordentlich war, in einer Ecke eine Pritsche war und einige Schränke an der Wand. Ein weiteres mal hörte man ein metallisches Geräusch und nun war ich mir sicher, woher es war. Erst waren sie mir nicht aufgefallen aber zwischen den Regalen standen vier Mitarbeiterspinde. Sie waren alle verschlossen. Bei einem Jedoch war das Schloss nur eingehängt. Leises klappern. Ich ging mit langsamen Schritten auf den Spind zu, zog das Springmesser. In dem Schrank war leise angestrengtes Atmen zu hören. Welches schlagartig verstummte. Ich zog das Schloss sachte ab und öffnete die Tür. Zitternd, im halb dunkeln und gebeugt stand eine Person in dem Schrank, hielt sich die Hände vor den Mund und starrte mich mit bleichem Gesicht an. Die weißblonden Locken waren zu einem Zopf zusammengebunden, aus dem ein paar Strähnen heraus gerutscht waren. Kurz sah ich runter. Das Telefon lag zu seinen Füßen. Als ich wieder hoch sah, verdrehte Riku die Augen und sackte zusammen. „Was...“ „Halt die Klappe!“ „Pfff... dann nicht!“, knurrte Tam zurück und hockte dabei vor dem Sofa, schaute auf die Stelle die er bis eben noch für sich eingenommen hatte, wo nun wer anderes lag. Nicht gerade zartfühlend, griff ich in seinen Pullover und zog ihn erst ins Stehen, anschließend hinter mir her. Von Tam kam kein Widerstand. Was wohl einfach seine Lebensphilosophi war. In der Kücher erst ließ ich ihn wieder los. „Fängst du jetzt an, wie dein Bruder?“, fragte er und ich funkelte ihn böse an. „Nein, bestimmt nicht!“, knurrte ich mit zusammengebissenen Zähnen und suchte im Schrank nach einem starken Schnaps um meine eigenen Nerven zu beruhigen. „Was sucht er dann hier?“, fragte Tam nach. „Kann dir doch egal sein! Zumal..!“, zischte ich und flitsch ihm das Smartphone über die Arbeitsfläche zu. „Es ist dreckig...“, maulte Tam und faste es an einer Ecke mit zwei Fingern an, um es direkt wieder abzulegen. Hier und da klebte ein wenig Blut. „Bleibt nicht aus.“ „Wenn man jemanden erwürgt?“ „Niemand lässt sich mit seinem Einverständnis umbringen! Wenn dem so wäre, hätte ich keinen Job mehr!“, stöhnte ich und kippte anschließend den Rum runter. Schüttelte mich kurz und musste feststellen das Rum nicht die beste Wahl gewesen war. Riku Wutentbrannt, hatte ich mich auf dem Weg gemacht und mir gedanklich genau ausgemalt, was ich Naru gleich alles um die Ohren werfen würde! Vielleicht wären es nicht nur Worte sondern auch sein dicker Briefbeschwerer. Dieser elende Dreckskerl, würde keinen Finger mehr an mich legen! Dafür würde ich sorgen! Am Laden angekommen, hatte meine Wut sich abgewechselt mit Angst und Unsicherheit. Was wenn er mir doch versuchen würde schöne Augen zumachen? Oder die Hand erhob? Ich musste da jetzt irgendwie durch, es musste ein Ende haben! Ich ging hinein und der Laden machte das typische Klingelgeräusch wenn wer eintrat. Mistding! “Hey Riku, so früh hab ich dich nicht erwartet ! Löst du mich heute ab? “, begann der Schnösel der es auch schon ein paar Mal mit Naru getrieben hatte. “Nein, ich löse hier gar niemanden mehr ab! Ihr könnt mich alle am Arsch lecken! Wo ist Naru?”, zischte ich als, der Bengel nur mit den Schultern zuckte. “Ist mit einem Kunden in seinem Büro!”. Umso besser, bedeutet ich würde mit diesem Kerl nicht alleine sein. Um sein Gesicht zu wahren, war er meistens ruhig und nett, wenn er versuchte wem etwas anzudrehen. Das war meine Chance! Ich griff mir die Klamotten aus der Tüte, die er wieder haben wollte und hoffte das der Penner meinen Check bereit hielt. Die Tür geöffnet trat ich ohne vorher zu Klopfen hinein, wollte gerade los plärren, als ich eine große Person vor Naru stehen sah. Naru saß in seinem Bürostuhl..und war ..gefesselt? Innerlich quietschte ich auf, da drehte der Kerl sich auch schon um. Schockiert, schmiss ich mich zu Boden, hinter den Schreibtisch. Hatte ich sein Interesse geweckt? Hatte er mich gesehen? Oh Gott, hoffentlich nicht! Mein Mitarbeiter Spind war weit offen, weshalb ich auf allen vieren dort hin kroch und hoffte mich dort verstecken zu können, bis der Kerl fort war. „Ich bin der Hund ,den sie schicken wenn sich keiner die Finger schmutzig machen will, es aber unbedingt gemacht werden muss. Aber mal was anderes! Ich habe eine ehrliche Frage : Glaubst du Riku fand es sonderlich angenehm, verschnürt und geknebelt, fremden Menschen für Sex vorgeworfen zu werden?“ Mir gingen sofort die Nackenhaare hoch als, ich dies hörte. Wieso war der Kerl darüber informiert? Was stimmte hier nicht? „Hmmmpf!!!“ hörte man Naru lautieren, er machte Anstalten Antworten zu wollen doch wurde daran irgendwie gehindert. „Das ist genau der Knebel, mit dem sie ihn zum Schweigen gebracht haben. Nein? Nein was?“ Die Bewegungen klangen hektischer, als würde er auf dem Stuhl herum zappeln. Wie kam ich aus dieser Scheiße hier nur heraus? Da draußen war ein Irrer und wenn er mit Naru fertig war, würde er auch nicht vor mir Halt machen.. „Hmpf... Huuuumpf... Humpfff!“ Ich versuchte mir die Ohren zu zuhalten und meine Tränen zu unterdrücken, ich wollte das hier gerade nicht miterleben! Ich wollte doch nur einen Schlussstrich ziehen! „Das ist mir zu langweilig. Ich dachte schon ,ich hätte sie vergessen. Kennst du so ein Ding? Eine Geflügelschere. Man bekommt sie in jedem Haushaltsladen.“, lachte der Fremde. „Sie durchtrennen kleinere Knochen. Was glaubst du was wir damit machen? Hm? Wie oft hast du Riku geschlagen? Hm? Drei mal? Vier mal?“, fragte er und ich wurde wieder hellhöriger. Woher kannte der Kerl meinen Namen oder besser gesagt, woher wusste er von den Schlägen? „War es mehr? Sieben mal? Sicherlich weißt du es nicht einmal mehr.“, lachte er erneut und lies die Schere schnippen. „Aber ich weiß, wie viele blaue Flecken ich gezählt habe. Und ich werde...Für jeden einzelnen...“, ein Knacken war zu hören, gefolgt von einem gedämpften Aufschrei. „Hummmmmpf! Humpf!!!“ Ich musste etwas tun, irgendwie! In der Hosentasche, fummelte ich mein Handy heraus, was zusammengekauert im Spind gar nicht einfach war. So leise wie möglich , drückte ich mich gegen die Metallwand und zog es heraus. „...Dir einen Finger nehmen!“ Panik stieg in mir auf, wieso hatte ich in diesem beschissenen Laden kein Netz? Was wohl daran lag, dass ich mich selbst in einen Metallkäfig gesetzt hatte! „Nicht schlafen! Wir sind nicht fertig! Ich denke wir müssen uns beeilen. Ritz und Ratz, Maus und Katz, Katz und Maus, Du bist raus!“, summte er gefolgt von erneutem Stöhnen meines Ex Liebhabers. „Eigentlich würde ich das hier ,viel lieber noch ein wenig in die Länge ziehen, ich vermute aber dass dein Mitarbeiter ,irgendwann auf uns aufmerksam wird, deswegen... Machen wir jetzt das, warum ich eigentlich hier bin!“ Erneut versuchte ich die Nummer der Polizei zu wählen! Ich war in einem Raum mit einem Auftragsmörder und meinem vielleicht schon toten Chef. “Hilfe” schrie mein inneres und mir kamen die Tränen. Ich wollte noch nicht sterben, nicht so jedenfalls! Das Handy rutschte mir aus den Fingern und fiel mir zwischen die Füße auf den Metallboden. Es erklang laut und deutlich. Mein Ende war gekommen, denn der Mann schien direkt alarmiert zu sein und die Schritte kamen auf mich zu. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund damit man mich nicht hörte, doch je näher die Schritte kamen desto panischer wurde ich. Weshalb ich schon fast schnaufte, als uns nur noch Millimeter der dünnen Metalltür voneinander trennten. Die Tür ging auf und meine verheulten Augen starrten den Mann, der Naru auf dem Gewissen hatte direkt an. Das war zuviel für mich. Ich merkte wie mir schwarz vor Augen wurde und mein Kreislauf schließlich auf die Reise ging. Es wurde dunkel um mich herum. *** „Was...“ „Halt die Klappe!“ „Pfff... dann nicht!“ „Fängst du jetzt an, wie dein Bruder?“, hörte ich leiser von mir entfernt. Ich schien auf etwas weichem zu liegen und stellte mich gefühlt wie tot. War es schlau so zu tun als würde ich nichts mitbekommen? Oder sollte ich die Flucht ergreifen? Vorsichtig öffnete ich ein Auge und blinzelte durch die Gegend. Wo war ich? „Nein, bestimmt nicht!“ „Was sucht er dann hier?“ „Kann dir doch egal sein! Zumal..!“ „Es ist dreckig...“, ich hoffte inständig dass er damit nicht mich meinte! Und, war das wirklich Shiro? Ich hatte zwar kurz in das Gesicht des Mannes blicken können, aber diese Kälte ließ mich in meinem Gedächtnis taumeln ob er es wirklich gewesen war. „Bleibt nicht aus”. „Wenn man jemanden erwürgt?”, gab die andere Stimme skeptisch von sich und mir schossen wieder die Tränen in die Augen. War Naru nun wirklich tot? “Niemand lässt sich mit seinem Einverständnis umbringen! Wenn dem so wäre, hätte ich keinen Job mehr!“ Innerlich schmerzte es zu wissen, dass der Mann den ich geliebt hatte nun tot war. Andererseits, hatte er das bekommen was er verdiente. Die Worte hallten in meinen Kopf wieder, für jeden meiner blauen Flecke, verlor er einen Finger. Oh Gott! Ich rührte mich einfach nicht, verharrte in meiner Starre, bis schließlich etwas meine Nase kitzelte. Vorsichtig blinzelte ich erneut auf und erkannte ein Kätzchen das nur eine Vorderpfote hatte. Sie saß genau vor meinem Gesicht, ihr Schwanz peitschte hin und her und sie schien wohl zu überlegen ob sie mich hauen sollte. Stattdessen, stupste sie mich mit ihrer Pfote an, begann zu Schnurren und reibte sich einmal quer durch mein Gesicht. Ich musste niesen! Es war vorbei mit dem Totstellen. Eine Tür ging auf und schloss sich wieder, während die Katze sich noch mehr in mein Gesicht, unter mein Kinn drückte. Genüsslich schnurrte sie vor sich hin und ich legte meine Hand auf sie. “Immerhin konnte ich vor meinem Tod noch mit jemanden kuscheln”, flüsterte ich als hinter mir Schritte hörbar waren. Ich schloss die Augen. “Wieso willst du sterben, wenn du gerade erst wieder wach bist?”, hörte ich die sanfte warme Stimme, die mir sonst schon sehr vertraut war. Shiro Ich schaute über die Rückenlehne des Sofas, sah wie Riku die Augen zusammen kniff und scheinbar verzweifelt versuchte, unsichtbar zu werden. Aseri drückte sich an ihn,gurrte mir zu und tat so als würde ich sie den lieben langen Tag vernachlässigen. Allerdings konnte ich regelrecht hören wie der Mann die Luft anhielt. „Wahrscheinlich, weil er gesehen hat wie du deinen Job machst und jetzt denkt er sei der Nächste. Zumindest wäre es eine Erklärung für mich, warum er hier ist. Die Flecken bekommst du übrigens nicht mehr raus... ein neues Sofa... wie lästig... “, gab Tam ziemlich lustlos von sich. Nachdem er dazu geschlurft war, den Kopf und die Arme auf der Lehne vom Sofa ab legte. Wenn hier heute noch wer starb, war es eher Tam. Konnte er den Mund nicht halten?!? Allerdings würde ich ihm den Gefallen nicht geben wollen. „Klappe!“, zischte ich leicht rau und schlug ihm auf die Finger, als er mit einem davon dabei war Riku anzustupsen zu wollen. „...“ . Der Typ mit der düsteren Mentalität schaute mich seltsam an. Ich nickte zur Tür und er schien zu verstehen. Richtete sich auf und nahm seine Tasche, welche neben dem Sofa war. Holte einen Umschlag raus und warf ihn auf den Wohnzimmertisch. Der Weißblonde zuckte kurz zusammen als, der Umschlag auf traf und ich runzelte die Stirn. Wie viel hatte er mitbekommen? Ohne ein Wort verschwand Tam ,leise klimpernd durch die Haustür. Er war eingeschnappt, zumindest interpretierte ich sein Verhalten so. Alternativ war ihm einfach mal wieder alles egal. „Wie lange willst du dich den noch schlafend stellen?“, fragte ich sehr ruhig. „Ich hoffe das es ein echt ziemlich schlechter Traum ist.“, flüsterte Riku und drückte Aseri sachte an sich. Die schien das aber nicht sonderlich zu mögen und wand sich aus der Umarmung. Sprang vom Sofa und humpelte davon. „Tut mir leid. Leider nicht.“ „Dann mach es wenigstens schnell...“, seufzte er. Rollte sich auf den Rücken, verschränkte die Finger vor der Brust und hielt die Augen geschlossen. Man konnte die leichte Feuchtigkeit an den Augen sehen. Das würde schwierig werden, war mein Gedanke und ich seufzte leise. Streckte meine Hand nach ihm aus und schob die Haare aus seinem Gesicht. Riku blinzelte ein wenig. „Ich werde weder dir, noch sonst wem ,heute ein Haar krümmen.“, gab ich von mir und nahm die Hand wieder weg. „Ist Naru...“, fragte Riku sehr vorsichtig und ich gab einen zustimmenden Laut von mir. „Warum?!“, gab er recht plötzlich von sich und setzte sich auf. Starrte mich an und ich konnte das Wasser in den Augen schwimmen sehen. „Ich meine... ja ich weiß, er war nen ziemlicher Dreckskerl! Hat mich alle Nase lang betrogen, mit Drogen gedealt, mir einige male mein Geld nicht gegeben und von seinem Hang dazu mit der Hand auszurutschen will ich nicht erst reden... Aber..“, entwich es ihm sehr aufgewühlt und er stockte. „Dann hast du dir die Antwort doch schon selbst gegeben. Alleine für das Erste hätte ich ihm den Arm gebrochen.“, gab ich lachend von mir, stellte es aber recht schnell wieder ein, da Riku sehr blass wurde. „Trotzdem verdient es Niemand für so was zu sterben!“, presste er zwischen den Lippen hervor und rieb sich mit dem Ärmel seiner Kleidung durch das Gesicht. „Das sehen Einige anderes. Er hat einige krumme Dinger gedreht. Keine Ahnung auf welche Art er denen da oben, wohl sauer aufgestoßen ist, aber er sollte nach deren Ansicht weg. Zumal er dir recht übel mitgespielt hat.“, gab ich von mir und wies auf Rikus Gesicht. „Was glaubst wäre passiert, wenn ich nicht da gewesen wäre? Wärst du so ohne weiteres wieder aus dem Laden gekommen, nachdem er dich an ein Bordell verschachert hatte? Was für ihn gehörig in die Hose gegangen ist? Die nächste Stufe wäre sicher der Organ Schwarzmarkt gewesen. Deine Nieren und Leber wären gerade auf den weg nach China oder du wärst Privat verkauft worden an einen Kerl ,der dich in seinen Keller sperrt und wie eine Puppe nach belieben benutzt. Der Traum von jeden.“, raunte ich sarkastisch. „Du solltest ihm keine Träne nachweinen. Er ist es nicht wert!“, rümpfte ich säuerlich die Nase und wusste ,das ich mich nicht sonderlich beliebt machte. Allerdings kochte bei dem Gedanken an dem Mann, die blanke Wut wieder hoch. Riku hingegen schien einen Moment zu brauchen um die Informationen zu verarbeiten. „Du... warst der Mann im Bordell... der mich raus geholt hat.“, überlegte er, anschließend sah er mich eindringlich an. Ich nickte. „Und das meintest du ,als du sagtest das dich Kunden buchen und bezahlen...“, gab er leicht klanglos von sich und ich wusste sein Gesicht nicht recht zu deuten. Ich nickte noch einmal. „Was passiert mit denen, die dich dabei erwischen?“, fragte er und seine Stimme veränderte sich nicht. Ich mochte den Ton nicht, fiel es mir auf. Ich mochte den Moment nicht, das Gesicht was er machte, wie er mich ansah... Ich mochte es einfach nicht und verweigerte ihm eine Antwort. Sagte stattdessen nur das es bei ihm was anderes sei. „Aha.“, kam es nur zurück und unangenehmes Schweigen legte sich auf die Situation. Wer weiß was in seinem Kopf nun vorging. Ich holte Luft. „Das Adrenalin lässt nach... Ich weis nicht wie es mit dir aussieht, aber ich brauche was zu essen und eine Dusche.“, raunte ich, zog das Sweatshirt über den Kopf und wand dem Sofa den Rücken zu. Das Wort “Essen” rief Aseri auf den Plan. Sie sprang mir regelrecht an die Beine und tat so als hätte sie eine Woche nichts bekommen. „Klar bekommst du auch was. Als würde ich dich vergessen.“, seufzte ich und verschwand Richtung Badezimmer. Entsorgte dabei die Kleidung in einer Plastiktüte und ließ Riku alleine auf dem Sofa mit seinen Gedanken. Sicherlich wünschte er mir nun die Pest an den Hals. Kapitel 6: Kap. 6 ----------------- Riku Das Wasser der Dusche war zu hören und wie darauf etwas plätscherte. Shiro schien drunter zustehen und sich keinerlei Sorgen darüber zu machen, ob ich die Polizei verständigte oder nicht. Wo war überhaupt mein Handy abgeblieben? Ich stand vom Sofa auf und suchte die Tische danach ab. Nur was erzählte ich der Polizei denn? Das mein Ex Freund tot in seinem Geschäft lag, ich bei dem Mörder in der Wohnung fest saß und nicht wusste wo ich war? Wie sollte ich erklärten das ich nicht mehr am Tatort war? Egal wie ich es drehte oder wendete, Shiro hatte mich genau aus diesem Grund mitgenommen. Ich wusste weder wo ich war, noch hätte ich der Polizei Details geben können wo sie mich finden. Nur zum Verbrechen hätte ich mich äußern können, was mir niemand glaubt da ich mich entfernt hatte. So rückte ich sowieso ins Licht des Tatverdächtigen, da der Bursche an der Kasse mich gesehen hatte. “So eine Scheiße!”, zischte ich und schmiss meine Klamotten die ich mittlerweile gefunden hatte, von der Kochinsel. Aseri, so wie er die Katze genannt hatte, sprang direkt hinterher und spielte mit den dort liegenden Kleidungsstück, schlug ihre Krallen hinein um es sich danach darauf gemütlich zu machen. Ich saß vor ihr auf dem Boden und betrachtete sie , denn mein Kopf war wie leer gefegt. Wenn Shiro mich herausgeholt hatte aus dem Bordell, war er auch der Mann gewesen der mich geküsst hatte. Bei dem ich mich so wohl fühlte und von dem ich nie etwas Böses geahnt hätte. Jetzt stellte sich heraus, dass ich mit diesem Auftragskiller schon bereits Essen war, er mich geküsst hat und ...ahhh! Das konnte doch nicht wahr sein! Genervt, schlug ich mir selbst auf den Kopf. Schimpfte innerlich wie ein Kesselflicker und selbst die Katze dachte bestimmt , dass ich sie nicht mehr alle hatte. “Da verschone ich dein Leben und du verstümelst dich nun selbst?”, lachte Shiro als er nur mit einem Handtuch um den Hüften aus dem Bad kam. Die Röte schoss mir direkt ins Gesicht, da mir der Gedanke von damals kam, dass er schon einen ziemlich heißen Körper unter dem Anzug haben musste. “Was möchtest du essen?”, fragte er und reichte mir ein paar Imbiss Flyer. Zögernd nahm ich diese entgegen, äußerte das ich kein Geld habe und er winkte lediglich ab. “Such dir einfach etwas aus. Ich bin zu müde um groß zu diskutieren!”, murmelte er und ließ sich aufs Sofa fallen. Ich nannte ihm meine Wahl, er schien Online zu bestellen, da ich nicht mitbekam das er anrief um seine Adresse durchzugeben. “Bleibst du jetzt die ganze Zeit da sitzen?”, grinste er und ging sich durch die nassen Haare. “Wo soll ich denn sitzen?”, flüsterte ich fast als er meinte : “Auf meinem Schoß!”. Er grinste ziemlich schelmisch und ich stand auf um ihm diesen Gefallen zutun. Verwirrt darüber, dass ich auf ihn zu ging, mich rittlings auf ihn setzte und fragte was nun kommen würde, sah er verlegen weg. “Damit, habe ich jetzt nicht gerechnet”, gluckste er und fasste an meine Hüfte. “Keine Ahnung warum ich hier bin und was du mit mir anstellen wirst, aber bitte .. bring mich nicht um”, schluchzte ich schon beinahe und Shiro stöhnte genervt. “Ich sagte doch, dass ich dir nichts antun werde. Wann geht das in deinen blonden Schädel!”, knurrte er und zerzauste mir die Haare. “Aber wieso bin ich dann hier?” Was sollte das Spielchen? “Keine Ahnung. Ich wollte dich da nicht so zurücklassen und vor allem nicht, dass du siehst was ich da angerichtet habe. Das ist meistens das schlimmere..Bilder die man nicht mehr aus dem Kopf bekommt!”, erklärte er und zog mich etwas näher zu seinem Bauch. “Entschuldige...wird eng da unten”, schmunzelte er und hatte mich wohl nur von seinem besten Stück herunter gezogen. “Also hast du kein Interesse an mir?”, fragte ich vorsichtig, denn schließlich hatten wir uns schon geküsst. War es vielleicht doch Mord aus Eifersucht? Wollte er mich für sich alleine haben? “Ok, ich sehe an deinem Blick, dass du dir gerade allerhand Scheiße zusammen reimst. Er starb, weil mich jemand dafür bezahlt hat und du bist hier, weil ich dir das nicht antun wollte. Nur, sind meine Arbeitgeber sehr pingelig was Augenzeugen betrifft!”, brummte er und ich versicherte das ich nur Ohrenzeuge war. Gesehen, hatte ich nämlich so gut wie nichts. “Gut”, hauchte er mir ins Ohr und seine Finger wanderten irgendwie an meiner Hüfte hinunter. Dann griff er plötzlich zu, schob mich von ihm hinunter sodass ich auf dem Rücken lag und er sich über mir abstützte. “Ich werde mich mal anziehen gehen. Ansonsten fühlt sich der Lieferservice leicht belästigt”, grinste er und für einen Moment waren unsere Lippen so nah, das mir der Atem stockte. Dann ging er in einen anderen Raum, kam als es klingelte angekleidet wieder heraus und nahm die Lieferung entgegen. Während ich immer noch versuchte, mir die Röte aus dem Gesicht zu wünschen. Wir aßen schweigsam zusammen, ich unterdrückte hin und wieder eine Träne wenn ich an Naru dachte. Es war erstaunlich, dass Shiro da saß als wäre nie etwas gewesen und sogar das ein oder andere Gespräch anfing. Sein Kätzchen stürzte sich derweil auf ihr eigenes Futter. “Sagst du mir, wie es weitergehen wird?” , fragte ich vorsichtig als Shiro von seinen gebratenen Nudeln aufsah. “Was meinst du?” Ich zuckte mit den Schultern. “Nun, du sagtest mir wird nichts passieren, aber Fakt ist das ich auch irgendwann nach Hause muss. Ich habe den Laden..und irgendwie..fühle ich mich nicht wohl dabei hier zu sein”, gab ich ehrlich zu und mein Gegenüber runzelte die Stirn. “Wäre es denn so schlimm hier zu bleiben?” Was sollte ich dazu sagen? Die Wohnung war hochmodern eingerichtet, zumindest das was ich bisher gesehen hatte, sauber und ordentlich. Das konnte ich von meiner Absteige nicht behaupten. “Keine Sorge. Ich bring dich später nach Hause. Allerdings wollte ich mich etwas ausruhen und das würde dir vielleicht auch nicht schaden. Ich denke dir ist bewusst, dass dein Kopf mit in der Schlinge hängt, sollte jemand das erfahren?”. Er gab es so monoton von sich, dass die Panik fast wieder in mir aufstieg. Also, würde mich jemand anderes töten wenn er es nicht tat? “Ok. Ich bleibe über Nacht und morgen früh, bringst du mich nach Hause. Ist das ein Deal?”, fragte ich heiser nach und er nickte. “Kann ich hier duschen und ein paar frische Klamotten von dir haben?” Nickend, zeigte Shiro auf sein Schlafzimmer, meinte ich sollte mich bedienen und das Bad nebenan nutzen. “Ich schlaf dann auf dem Sofa”, murmelte er noch was ich aber verneinte als ich das große Kingsize Bett sah. “Das ist nicht nötig”, meinte ich und ließ ihn dann zurück um mich frisch zu machen. Unter der Dusche, roch alles nach dem Duschzusatz den er nutzte, was dafür sorgte das ich ihn mir immer vor Augen rief. Sobald Shiro mir in den Sinn kam, hebte sich leider auch das Gemächt zwischen meinen Beinen. Wollte ich tatsächlich mit dem Kerl herum vögeln der meinen Ex auf dem Gewissen hatte? Ihn Finger für Finger entledigt hatte aufgrund meiner blauen Flecke? Hätten es nicht auch ein paar Blumen getan um mich zu imponieren? Wobei ich gestehen musste, dass mir der Gedanke irgendwie gefiel, dass er das für mich so ausgeweitet hatte. Shiro Ich war erledigt. Alles war ziemlich anders gelaufen als geplant. Riku hätte nicht dort sein dürfen! So war nun alles, unnötig kompliziert. Für mich, für ihn, für alle. Wäre es der Typ von der Kasse, er war keine sonderliches Problem gewesen. Aber Riku? Andererseits musste der Kerl leicht an Stockholm leiden. Kein Normaler Mensch würde das alles mit sich machen lassen und dann noch seinem Peiniger hinterher weinen. Ich strich mir durch die feuchten Haare. Machte mich daran die Reste vom Essen wieder wegzuräumen und überlegte wie es weitergehen sollte. Sicher hatte ich ein gesteigertes Interesse an ihm. Allein wenn ich an die Zeit dachte ,die ich damit verbrachte den Laden aufzusuchen. Ich hatte Stunden damit verwendet Pflanzen raus zusuchen, welche man nicht ohne weiteres im Laden finden konnte, damit ich einen Grund mehr hatte, dorthin zu gehen. Gelegentlich spielte ich den Enttäuschten da die Bestellung noch nicht eingetroffen war. Es war ein Spiel gewesen was mich bei Laune hielt und den einen oder anderen Tag aus der Langeweile holte. Riku zu sehen und ernstgemeinte Gefühle bei ihm zu erleben, waren das Zuckerstück im bitteren schwarzen Tee. Allerdings hatte ich nicht damit gerechnet das er meine eher spaßigen Ansagen so wörtlich nehmen würde. War das der Stress und die Angst? Auf jeden fall brachte es mich aus der Balance. Ich gähnte kurz, warf die Pappverpackung in den Müll, lehnte mich gegen die Ablage und lauschte kurz. Die Dusche war nicht mehr zu hören. Also musste er entweder noch im Bad sein, oder bereits im Schlafzimmer am Kleiderschrank. Ich ließ ihm Zeit. Es würde schwer werden was passendes zu finden. Meine Schultern waren deutlich breiter und generell hatte ich mit Sicherheit bei fast allen Sachen mindestens zwei Nummer größer. Riku war eher feingliedrig. Wie der Stricher schon sagte. Konnte er ein wenig auf die Rippen vertragen. Das wurde mir erst recht bewusst ,als ich ihn mir über die Schulter legte und versuchte durch das Fenster im Büro unbemerkt abzuhauen. Dafür hatte ich sorgsam die Videos von der Überwachung gelöscht. Dennoch würde es jemanden geben, der sagen konnte das Riku dagewesen war. Ich biss mir auf die Lippe. Ich musste mir für morgen etwas einfallen lassen und mir schwebte da schon etwas vor... „Ich bin fertig.“, hörte man es aus einem anderen Raum. Mit einem Ruck löste ich mich von der Arbeitsfläche und machte mich auf zum Badezimmer. Öffnete den Spiegelschrank und suchte eine Original verpackte Zahnbürste raus. Schaute in das Schlafzimmer in dem Riku auf der Bettkante saß und seine Finger gedankenverloren knetete. Sachte klopfte ich mit der Packung gegen den Türrahmen um die Aufmerksamkeit des Blonden zu bekommen und dieser schaute darauf hin auch recht schnell auf. Als alles erledigt war, rutschte ich aus der Hose und wollte gerade das T-Shirt über den Kopf streifen, als nicht zu übersehen war wie Riku sich peinlich verlegen weg drehte. Das ganze wirkte umso niedlicher, da das Sweatshirt was er sich rausgesucht hatte einfach zu groß war. Ich zog es wieder runter. „Ich lass es lieber an. Wirkt ja schon was komisch sonst.“, lachte ich verhalten und schlug die Decke beiseite. „Keine Ahnung. Fühl dich von mir nicht gestört.“, murmelte er, ich ließ es jedoch dabei. Das Licht wurde ausgemacht. Die Stimmung wirkte seltsam angespannt und der Gedanke, zu wissen das Jemand anderes nur zwei Armlänge entfernt lag, war auf eine sehr seltsame Art komisch. Ins Dunkle lauschend versuchte ich zu hören wie er atmete. Sehr ruhig und langsam in einem angenehmen Rhythmus, sodass meiner sich anpasste. Meine Augen wurden schwer und ich versank langsam in einen seichten Schlaf. Es war immer noch dunkel. Leise war etwas zu hören. Ich konnte es nicht zuordnen, blinzelte in die Dunkelheit, rieb mir durchs Gesicht und war verwirrt. Ein leises Schluchzen, dann erkannte ich es schlaftrunken und brauchte etwas Zeit um zu verstehen, woher es kam. Der ganze Mist vom Vortag kam mir in den Sinn. „Wie.. lange bist du wach?“, fragte ich übermüdet und versuchte auf dem Wecker, welcher sich auf dem Nachtisch befand, die Uhrzeit abzulesen. „Ich... sorry.. wollte dich nicht wach machen.“, hörte man es gebrochen und ich seufzte leise. Rutschte auf die andere Betthälfte und tastete unter der Decke nach ihm. Als meine Fingerspitzen seinen Rücken berührten, zuckte er zusammen. „So kalt sind sich nun auch wieder nicht.“, gähnte ich und legte den Arm um die Bauchmitte, zog ihn ein Stück in meine Richtung. Drückte mich an ihn und spürte dabei wie warm er war. Riku Wie konnte ein Mensch, so fürsorglich, warm und liebevoll sein - wenn er vorm Schlafengehen noch jemanden auf dem Gewissen hatte? Wahrlich, war mir das doch ein Rätsel. Seine Brust, hatte sich eng an meinen Rücken geschmiegt und sein Atem kitzelte ein wenig im Nacken. Mein Haargummi hatte ich nach dem Duschen nicht mehr angelegt, sodass er sein Gesicht quasi in meinen Haaren vergrub. Vorsichtig, strich ich über seine Finger, lächelte innerlich ein bisschen und die Traurigkeit rückte weiter in den Schatten. Spielerisch, tippte er mit den Zeigefinger immer auf meinen Bauch, wenn ich drüber strich. Irgendwann gesellte sich der zweite Arm unter mich und ich wurde , ob ich wollte oder nicht, zu ihm gedreht. “Du bist wie die Katze..ihr lasst einen nie in Ruhe schlafen”, murmelte er mit einem Lächeln. “Möchtest du denn schlafen?”, fragte ich schmunzelnd und er brummte : “Nichts lieber als das!”. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust, während er nun mit meinen Haaren spielte. “Sind die so?”, nuschelte er und ich verstand erst nicht was er meinte. “Ich meine Natur?” Nickend, ließ ich ihn weiter damit spielen, erklärte das meine Schwester und ich diese von Mutter geerbt hatten. “Deine Mutter ist bestimmt eine wunderschöne Frau”, kam es verwaschen aus seinem Mund und er döste wieder ein. Er hatte keinerlei Angst, dass ich ihm etwas antun könnte oder verschwand. Die Ruhe selbst, war dieser Kerl ,was einfach nur erstaunlich war. Auch ich war wieder eingedöst und träumte oder dachte einfach nichts. Ein Miauen weckte mich erneut, dass hinter der verschlossenen Schlafzimmertür lag. Shiro rührte sich keinen Millimeter und schien einfach tief und fest im Traumland zu sein. Ich entzog mich vorsichtig seinen Armen, was den Mann sich nur zur Seite drehen ließ. Als ich die Schlafzimmertür öffnete, wurde das Miauen häufiger, weshalb ich mich nach dem Dreibeiner umsah. Aseri hing in meinem Gürtel fest, der vorher auf dem Sofa und nun auf dem Boden lag. Sie hatte ihre Pfote durch die Schnalle geschoben und bekam sie nun nicht mehr raus. Als sie mich erblickte, begann sie zu schnurren und blieb ruhig sitzen. “Was machst du Dummerchen denn?”, lächelte ich sie an und befreite sie schließlich. Natürlich, musste das Vieh als Dankeschön, direkt ins Schlafzimmer rennen und versteckte sich unter dem Bett. “Ist das dein Ernst?”, brummte ich und versuchte sie unter diesem hervor zu locken. Dabei rutschte mir permanent das Sweatshirt zur Brust, sodass mein Rücken frei lag. “Verdammt Katze! Komm raus!”, zischte ich als mich etwas am Rücken berührte, ich erschrak und mir den Kopf am Bettgestell anstieß. “Das war nicht meine Absicht”, lachte Shiro und sah mich aus dem Bett her an. Neben ihm die Katze. *** Nachdem er die Katze wieder rausgeschmissen hatte und ich mir weiterhin den Kopf rieb, legte er sich wieder ins Bett. “Ist es denn schon Zeit aufzustehen?”, seufzte er und blickte auf seinen Wecker. “Du hast es keine ganze vier Stunden mit mir ,im Bett ausgehalten!”, säuselte er und musste selbst dabei lachen. “Halten es andere denn länger aus?”, neckte ich ihn und setzte mich auf die Bettkante. “Normalerweise, bleibt keiner länger als eine halbe Stunde!”, gab er so trocken von sich und riss mich ins Bett zurück. Automatisch, rollte ich halb unter ihn und unsere Blicke trafen sich. “Dann hab ich ja schon den Rekord gebrochen”, grinste ich schelmisch und ließ meine Finger unter sein T-Shirt wandern. “Riku, du bist verwirrt! Das war alles etwas viel! Du musst das nicht tun!”, versuchte er, doch meine Finger strichen bereits über seinen Brustkorb. “Und wenn ich genau das jetzt brauche? Um einen klaren Kopf zu bekommen?”, flüsterte ich und legte meine Lippen auf seine. “Weißt du eigentlich, wie schwer es mir fällt mich zurückzuhalten?”, knurrte Shiro und ich zuckte spielerisch mit den Schultern. “Wer sagt, dass du das musst?” Das Eis schien gebrochen, denn seine Lippen eroberten erneut meine und nun waren es seine Hände die auf Wanderschaft gingen. Zärtlich und sanft, strichen sie über meinen Bauch, hinunter zu der Shorts die ich mir geliehen hatte und zu groß war. Ehe ich mich versah, war ich aus den Klamotten gepellt und lag nackt unter ihm, so wie Gott mich geschaffen hatte. “Gott.. ich will das hier gerade so sehr”, brummte er mir förmlich in meine Haare und ich musste zugeben, dass es mir einen gewissen Kick gab. Er setzte sich auf, zog sich das Shirt über den Kopf und ich konnte ein wenig die Konturen seines Körpers erkennen. Heiliger Strohsack, der Kerl war wirklich sportlich gebaut. Sein warmer Körper drückte sich auf meinen, seine Zunge kreiste über meine Nippel, nahm diese in den Mund und saugte daran. Während eine Hand sich an meiner gewachsenen Männlichkeit zu schaffen machte. Ich war dem Höhepunkt schon ziemlich nah und flehte, dass er damit aufhören sollte, sonst würde das hier schneller vorbei sein als in nur einer halben Stunde! “Glaub mir, dass wird nicht das letzte Mal sein in den nächsten dreißig Minuten”, lachte er und biss mir in den Hals. Sofort überrollte mich der Höhepunkt und ich kam in seiner Hand.. “Es tut mir leid”, keuchte ich als er begann sich über seine Hand zu lecken und meinte wir wären noch nicht fertig. Sanft griff ich auf den Stoff den er trug , der sich ausbeulte. Er ließ sich diese von mir etwas hinunter ziehen, bis sein Schwanz in voller Pracht befreit war. “Um Himmels Willen, musst du auch noch da gut ausgestattet sein?”, stöhnte ich als er lachte. Seine Finger, die noch benetzt waren von meinem Ejakulat, ließ er zielstrebig zu meinen Hintern gleiten um auf Anhieb diese in die Öffnung zu schieben. Mit gespreizten Beinen lag ich nun vollkommen offen für ihn da, während er sie immer tiefer in mich stieß und sich meine Mitte wieder aufrichtete. “Jetzt, haben wir wieder Spaß”, meinte er als er anscheinend den dritten Finger dazu nahm. “Gott ich halte das nicht aus!”, stöhnte ich als ich nur hörte das der liebe Herr damit sicherlich nichts zu tun hätte. Das reißen einer Verpackung war zu hören und er fummelte sich das Kondome über, als hätte er es jetzt doch ziemlich eilig. “Darf ich?”, hauchte er mir leise ins Ohr und ich konnte nur nicken, als sich seine Größe auch schon in mich hinein drängte. Ich hielt mich an seinen Schultern fest und plötzlich hob er mich an, drückte mich mit dem Rücken gegen das gepolsterte Kopfteil seines Bettes und stieß hinein. Stöhnend, klammerte ich mich an ihm fest, nahm ihn immer wieder neu in mich auf und hätte schwören können meine Öffnung riss. Aber so schmerzhaft wie es auch war, turnte es mich insgeheim an. Sein Stöhnen, die Küsse und der feste Griff an meinen Hüften, ließ mich ein weiteres Mal kommen und nur erahnen, dass er auch nicht weit davon entfernt war. “Riku”, sprach er meinen Namen heißer und hoch erotisch aus, als er auch schon in mir zuckte und laut aufstöhnte. Mein Körper erschlaffte, ich war nun auch am Ende meiner Kräfte und bekam danach nichts mehr mit. Kapitel 7: Kap. 7 ----------------- Shiro Keuchend legte ich mein Kopf in seinen Nacken. Sog dabei seinen Geruch in mich ein und kostete das heiße Kribbeln vollkommen aus. Es war einiges an Zeit her gewesen dass ich mich so hatte gehen lassen, weshalb es für meinen Geschmack viel zu schnell ging. Als sein Kopf gegen meinen sackte, löste ich mich ein wenig, um festzustellen das Riku vor Erschöpfung weg gedämmert war. Meine Hand wanderte sachte zu seinem Gesicht, stich ein paar Strähnen beiseite, was ihn kurz die Stirn runzeln ließ. Ich schmunzelte. Schob mich von ihm weg und zog mich so aus ihm raus. Legte ihn vorsichtig ab, beseitigte die Sauerei die wir veranstaltet hatten und deckte ihn zu. Anschließend verschwand ich aus dem Schlafzimmer um das Kondom verschwinden zu lassen. Im Vergleich zu Riku, war ich nun mehr als wach. Zwar würde sich das recht schnell wieder legen, da mir ein paar Stunden fehlten, dennoch lief ich ein wenig ruhelos durch die Wohnung. Dabei kreisten meine Gedanken. Sicherlich würde sich das bei mir, in schlechter Laune rächen, allerdings war es mir gerade schlicht egal. Aseri sah mir vom Sofa aus dabei zu ,wie ich ein wenig hin und her ging. Ich hatte wegen Riku meine komplette Beherrschung verloren und war fast schon wie ein Tier über ihn hergefallen. Tam würde sich darüber kaputt lachen. Wobei... Nein, würde er nicht. Ihn würde es nicht einmal richtig interessieren, sondern nur fragen, ob er auch mal wieder durfte. Dennoch war mir das ganze mehr als unangenehm. Die Katze gab ein leises Geräusch von sich. „Du brauchst mich gar nicht so vorwurfsvoll anzugucken. Er hat selber darum gebeten.“, knurrte ich zu Aseri rüber und blieb stehen, welche darauf hin gähnte und eine gedehnten Ton von sich gab. „Soll das heißen, dass ich es mir einfach mache? Sicherlich nicht! Riku hat sich mir geradezu vor die Füße geworfen und mich um den Finger gewickelt. Als hättest du auch nur irgendeine Ahnung. Gott verdammt! Ich rede schon wieder mit der Katze!“, zischte ich und fasste mich an den Kopf. Murmelte säuerlich vor mich hin und setzte mich auf das Sofa. Strich der schwarzen Katze über den Kopf ,woraufhin sie es sich versuchte auf meinen Schoß bequem zu machen. „Ich mach mich ganz verrückt, stattdessen sollten wir die Daumen drücken das Kage nicht Wind von irgendwas bekommt... Er ist zwar aktuell damit beschäftigt sein Spielzeug wieder zu bekommen, aber man weiß nie. Das letzte worauf ich Lust habe ist, das dieser Soziopath hier auftaucht.“, stöhnte ich und legte den Kopf auf der Rückenlehne ab. Ich strich mir über den Nacken, rieb dabei über die lange Narbe und hatte das Gefühl das sie leicht zog. In der Regel war das ein schlechtes Zeichen. Langsam stellte ich die Tasse auf die Theke in der Küche ab. Brachte Zucker und Milch dazu und kam mit einer zweiten zum Schluss hinzu. Riku saß bereits auf den hohen Hocker, zog seine Tasse zu sich und füllte ordentlich Milch hinein. Guckte dabei hin und wieder verstohlen auf die Uhr. „Tut mir leid, wenn ich dir nicht mehr anbieten kann. Auf Übernachtungsbesuch war ich nicht eingestellt.“, musste ich gestehen, da ich sonst mir die Zeit nahm und Auswärts frühstückte. „Es ist ziemlich selten das ich Zuhause Essen habe.“, gab ich zu und beobachtet ihn dabei wie er in der Tasse rührte. „Willst du irgendwas wissen oder fragen?“, fragte ich sehr direkt. „Was? Warum sollte ich?“ „Weil du den Eindruck machst, als würde dir was auf der Zunge liegen.“, gab ich als Antwort, pustete in meine Tasse und beobachtete ihn dabei über den Rand hinweg genau. „Ich... naja...“, stotterte er recht nervös. „Ich frage mich wie es jetzt weitergeht. Kann ich einfach zu meinem Laden? Ich meine... man hat doch gesehen das ich nach hinten gegangen bin... Das ist auf Video und einen Zeugen gibt es auch. Wahrscheinlich stehen bereits drei oder vier Polizisten vor der Tür vom Blumenladen und bringen mich direkt in die nächste Zelle oder nicht?“, faselte er angespannt. „Kann gut möglich sein. Die Videobänder hatte ich gelöscht. Als direkter Beweis würden sie schon mal nicht mehr da sein. Ich hab mir auch den Kopf deswegen schon zerbrochen, wie man es drehen könnte.“, musste ich zugeben. „Am Einfachsten wäre, du gibst an der Mörder hat dich entführt. Die Blutergüsse im Gesicht. Das würde recht glaubhaft rüberkommen.“ Das es besagten Mitarbeiter nicht mehr gab, ließ ich weg. Der junge Mann wusste zu viel, auch wenn es nur Kleinigkeiten gewesen waren. Patzer durfte ich mir nicht erlauben. Aber warum log ich? Wobei es nicht lügen war. Viel mehr verheimlichte ich Riku, das ich den Kerl unter einem Vorwand nach hinten lockte, mit zwei gezielten Stichen recht schnell den Garaus machte. Was wollte ich aber damit bezwecken? Riku dachte über meinen Einwand nach. Nippte an dem Kaffee und ich tat es ihm gleich. „Wie machst du das? Ich meine... wie kannst du so ruhig bleiben wenn du...“, sagte er nach einigen Minuten. „Meinst du, wenn ich meinen Job mache?“ Er nickte. „Es ist wie mit allen anderen Sachen.. Man denkt ab einem bestimmten Punkt, nicht mehr viel drüber nach, sondern tut sie einfach. So wie man etwas aufschreibt oder Auto fährt.“, versuchte ich zu erklären. „Ein Schlachter tut auch nur das, wofür er bezahlt wird. Er tötet Tiere damit wir unser Essen auf dem Tisch bekommen.“ „Mit dem Unterschied dass er das Schwein schnell tötet... Du hast Naru erst sieben Finger abgeschnitten, bevor du es zu Ende gebracht hast!“, kam es von dem Blonden und man konnte die Betroffenheit dabei raus hören. Er senkte den Kopf. Soviel hatte er also mitbekommen. „Das war meine persönliche Vendetta.“ „Vendetta?!“ Ein wenig genervt schloss ich die Augen, atmete aus und trank einen Schluck. „Er hat dir Schaden zugefügt, das passte mir nicht und ich habe meinem Unmut Ausdruck verliehen. Er hatte alles verdient was er bekommen hat. Andere würden sich sehr geschmeichelt fühlen wenn ich das für sie täte.“, gab ich ein wenig kühl. Genau wegen sowas wäre es gut, wenn er nichts wüsste. Riku nie in Narus Laden aufgetaucht wäre und nie rausbekommen hätte wer ich bin. Wenn man nicht gerade selber aus dem Untergrund war, war es schwer das ganze zu begreifen... Dinge die für mich Normal waren. Riku verzog das Gesicht. Schlang die Arme um den Brustkorb als würde ihm frieren. „Wegen gestern Nacht...“, setzte ich angespannt an. „Ich würde jetzt gerne zum Laden wollen.“, kam es von ihn entschlossen. „Ich brauche Zeit zum Nachdenken..“, raunte er und ich nickte verstehend, verspürte dabei ein wenig Kränkung. Riku Ich hatte mir meine Kleidung von gestern angezogen und wir verließen die Wohnung. Der Flur war strahlend hell und es gab noch einige andere Parteien auf der Etage. Es sah so teuer und hochmodern aus, dass ich Angst hatte irgendwo dran zu kommen. Shiro drückte den Knopf eines Aufzuges in den wir zügig hinein gingen. In diesem drückte er auf das Parkhaus und zog sich einen seidenen Schal aus der Tasche. Verwirrt sah ich ihn an. “Tut mir leid, aber ab hier kann ich dich nichts mehr sehen lassen”, lächelte er matt und ich bekam ein wenig Panik, drückte mich gegen die Metallwand. “Riku, eine Sorge, dir wird nichts passieren. Vertrau mir, ok?”, meinte er, kam auf mich zu und verband mir die Augen. Mein Atem ging schneller, mein Herz pochte und die Angst nahm überhand. Seine Lippen legten sich auf meine und seine Hände zogen mich in seine Arme. Der Kuss war innig, sorgte dafür dass es mich ablenkte und dann flüsterte er : “Ich bring dich nach Hause. Keine Sorge!”. Ein Klingeln ertönte und der Aufzug schien das Parkhaus erreicht zu haben. Shiro stellte sich neben mich und führte mich mit einer Hand am Rücken in die richtige Richtung . Es roch nach Benzin und Abgase, als ein Klicken mich erahnen ließ, dass wir am Auto waren. Feinfühlig wies er mich ein, bis ich schließlich saß und er kurz darauf neben mir Platz nahm. Seine Finger griffen an mir vorbei zum Anschnaller, er befestigte diesen und unerwartet streichelte er mein Gesicht und küsste mich erneut. “Ich weiß nicht was mit mir los ist, aber irgendwie will ich dich nicht wegbringen”, seuselte er was mich etwas lächeln ließ. Die Augenbinde musste aufbleiben , bis wir am Blumenladen angekommen waren. Entweder, er war mehrmals im Kreis gefahren oder hatte einen Umweg genommen, aber gefühlt war mein Zuhause weit weg. Am Laden angekommen, nahm er mir die Augenbinde ab und stieg aus. Er ging um den Wagen, hielt mir die Tür wie ein Gentleman auf und lächelte. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl. Als ich meine Schlüssel in die Hand nahm und den Laden auf schloss, reagierte Shiro erst mal nicht und blieb am Wagen. Erst jetzt konnte ich erkennen, dass es ein schwarzer Tesla war, weshalb es wohl auch so ruhig gewesen war. “Möchtest du nicht mehr mit hinein kommen?”, fragte ich vorsichtig als er sich auf mich zu bewegte, mein Gesicht in seine Hände nahm und mich so zärtlich küsste das meine Knie nachgaben. “Lebewohl Riku”, gab er kurz von sich und war dabei sich herum zudrehen. Das war doch jetzt nicht sein ernst, mich so abzuschreiben! Ich riss ihm am Handgelenk herum und sah ihn skeptisch an. “Ist das gerade ein Tschüss oder ein pass auf dich auf, bis zum nächsten Mal?”, zischte ich und Shiro ging sich durch die Haare. “Du wolltest Zeit zum nachdenken!”, erwiderte er und ich schüttelte den Kopf. “Bedeutet aber nicht, dass ich dich nicht mehr sehen möchte!” Beklemmende Stille machte sich zwischen uns breit, als mein Gegenüber mir durch die Haare ging und mir eine kleine Karte mit Telefonnummer zu steckte. “Zufrieden?” brummte er und nickend drehte ich mich herum, und schloss hinter mir die Tür ohne ihm noch einen Blick zu zuwerfen. Grummelnd das ich quasi darum betteln musste, sah ich auf den Anrufbeantworter. Keiner hatte versucht mich zu erreichen und keiner hätte wahrscheinlich bemerkt wenn ich nicht mehr hier wär. Ich öffnete den Laden, setzte mein freundliches Lächeln auf und machte das was ich jeden Tag tat. Meinen Job. Ungefähr zur Mittagszeit, traten ein paar Polizisten in den Raum. “Guten Tag, mein Name ist Kano und das ist mein Kollege Murasaki. Wir sind hier um Ihnen ein paar Fragen zu stellen. Ist dies gerade möglich?”, fragte ein junger Mann in Uniform förmlich. Ich nickte, ging an ihnen vorbei, schloss die Tür und drehte das “Geöffnet-Schild” auf “Geschlossen”. “Bitte, stellen Sie Ihre Fragen”, bat ich und goß den beiden Herren einen Tee auf. “Kennen Sie einen Naru Kyota? Den Ladenbesitzer des Shops unten an der Straße?”, fragte der Kollege Murasaki und schrieb fleißig mit. Ich nickte, antwortete ehrlich und das er mein Ex Freund war. “Sie meinen , Sie hatten eine Liebesbeziehung?”, sahen mich die Herrschaft leicht nervös an. “Ja, aber es gab niemanden den Kyota nicht vor seinen Schwanz spannte. Er hatte einiges an Dreck stecken. Weshalb sind Sie eigentlich nun hier?”, ich wurde etwas nervös und als ich die Teetassen herüber gab zitterten meine Finger teilweise. “Weshalb sind Sie kein Paar mehr und wie lange schon?” Ich schnaufte, ließ die Tasse etwas wütender auf den Tisch donnern und erklärte das der Kerl mich an ein Bordel verkauft, mich permanent betrog und geschlagen hat. Ich zeigte ihnen mein Gesicht , was Murasaki nur nickend zur Kenntnis nahm. “Wann haben Sie ihn das letzte mal gesehen?” “Gestern, als ich meine Arbeitskleidung vorbei brachte. Er war im Büro irgendein krummes Ding drehen, womit ich nichts zutun haben wollte. Sie dürften meine Klamotten vor Ort finden. Und wenn Sie schon dort sind, schauen Sie doch mal ob Sie meinen Gehaltscheck finden, den der Bastard mir noch schuldet!” “Das wird sich wohl nicht ergeben, weil er tot ist”, gab Kano schnippisch von sich und ich setzte mich auf den Hocker. Die Erinnerungen daran trafen mich immer noch. “Wir melden uns ,wenn wir noch etwas von Ihnen brauchen”, kam es sehr monoton und die werten Polizisten schoben ab. Ob ich mich ins Licht der Tatverdächtigen gerückt hatte? Ob man mich ins Messer laufen ließ ? Ich würde es sehen. Shiro „Kannst du wenigstens hier die Beine runter nehmen?“, zischte ich und gegenüber von mir kam ein Seufzen. „Wie lästig...“ kam es als Antwort und der Schwarzhaarige tat das Bein runter und saß nun in der Sitznische, wie ein normaler Mensch. Sah mich träge an und ich wartete darauf was er von mir wollte. „Die haben mir vorhin das hier vorbei gebracht... Ups... schon geht es los...“, gab Tam von sich und war dabei scheinbar was aus seiner Tasche zu holen . Als ein leises Klingeln los ging, schrill klingelte das kleine Telefon, blinkte und leuchtete dabei und machte einen Höllenlärm. Der Mann schob es mit seinen Fingern über den Tisch und verzog ein wenig das Gesicht. Ich nahm es schnell vom Tisch, den Anruf entgegen und meldete mich auf die übliche Art. Knacken war zu hören, als eine weibliche Stimme sich meldete. „Herr Nanabe. Es ist das erste Mal dass ich persönlich mit Ihnen rede. Wobei es jetzt eher ein einseitiger Dialog sein wird.“ Weiterhin sagte ich nichts und lauschte nur. Die Person musste wissen das ich mich in einem Cafe befand und nicht zwingend konnte, wie ich wollte. „Wir schätzen Ihre Arbeit und waren bisher immer sehr zufrieden. Allerdings haben Sie sich dieses mal wohl ein wenig selbstständig „ausgelebt“? Das ganze hat mehr Aufmerksam auf den Plan gerufen als uns lieb ist. Eine Strangulation würde man noch als Mord durch einen Junkie durchgehen lassen und so ziemlich unter dem Tisch fallen. Das was Sie dort angestellt haben, lässt sich nur schwer dem zuordnen.“, die Frau stoppte. „Es tut mir leid, wenn ich Sie als Kundin enttäuschen musste. Leider gab es... sagen wir... persönliche Unstimmigkeiten zwischen mir und dem Herren.“ „So was sollten Sie tunlichst trennen ,wenn sie weiterhin als professionell gelten wollen!“, hörte man es schroff. Ich verzog das Gesicht.„Verzeihen Sie. Ich werde das in Zukunft beherzigen.“, gab ich mich sehr unterwürfig und sah dabei zu wie Tam sich den Kuchen zu sich rüber zog, welchen ich für mich bestellt hatte. Ich sah ihn finster an. Er ignorierte es jedoch. „Ich hoffe Sie bleiben mir als Kundin weiterhin treu.“, sprach ich höflich, als auch schon das aufgelegt Signal kam. Ich legte das Telefon wieder auf den Tisch und mit seinen schmalen Fingern holte sich Tam es wieder. Leckte dabei den Löffel ab und beobachtete mich genau. „Ärger…?“, fragte er knapp und ich zuckte nur mit den Schultern. „Was ist mit Blondi?“, setzte er nach. „Keine Ahnung von wem du redest.“, sagte ich nur, trank meinen Kaffee aus und setzte mich auf. Er machte den Mund auf, schloss ihn wieder und legte die Kuchengabel an seine Lippen. Ich beugte mich leicht über den Tisch, nahm ihn die Gabel ab und stach mir ein Stück ab, um es zu essen. „Hab ich mich wohl geirrt.“, sagte er unter einem Gähnen. „Viel zu süß.“, murrte ich und gab ihm die Gabel wieder. Er zuckte nur gleichgültig mit den Schultern. Anschließend verließ ich den Laden. Es vergingen drei Tage in denen ich mich versuchte wieder meiner Normalität zu widmen. Dabei kümmerte mich um mich selbst, organisierte ein neues Sofa, da ich mit dem Blut was an mir war, ein wenig auf Riku beim tragen verteilte, welcher es wiederum auf meinem Sofa hinterließ. Wie Tam sagte, gingen sie nicht weg. Es würde zwar ein wenig dauern. Aber bald würde es abgeholt werden und gegen ein neues ausgetauscht. Pflegte Kontakte und beobachtete die Nachrichten. Recht schnell verschwand die Meldung über ein brutalen Mord wieder aus den Nachrichten und auch Riku schien man nicht groß zu verdächtigen. Täglich fuhr ich einmal mit dem Wagen vorbei. Sah das der Laden offen war und fühlte mich dadurch beruhigt. „Du siehst aus als würdest du was vermissen.“, funkelten ein paar ungleiche Augen. „Haha. Ist das so offensichtlich?“ „Ich hab nur geraten. Hier der geht aufs Haus.“, lachte der Mann vor mir, grinste dabei schelmisch und schob mir ein Glas zu was goldbraun befüllt war. Die roten Haare waren sorgsam nach hinten zu einem winzigen Zopf gebunden, während die Seiten ausrasiert waren. „Keine Ahnung ob man so was von dir annehmen sollte. Giftmischer.“, entwich es mir skeptisch, zog dabei das Glas zu mir, drehte es in den Fingern, was ihn zum breiteren Lächeln brachte. „Glaub mir, hier im Laden bin ich Barkeeper. Mehr nicht. Die Große würde mir sonst die Hölle heiß machen. Zumal wir beide im selben Geschäft tätig sind. Okay, ich nicht mehr. Aber wieder zurück zum Thema.“, gab er etwas leiser von sich. Ein zucken ging über meine Lippen. Diskretion war noch nie seine Stärke gewesen. Da der Laden jedoch eigentlich erst in zwanzig Minuten öffnen würde, spielte es eh keine Rolle. Die Leute welche hier waren, interessierten meine Geschäfte nicht. „Du kommst immer nur dann so früh, wenn dir eine Laus über die Leber gelaufen ist. Betrinkst dich eine Stunde und verschwindest dann. Mich stört es nicht. Wir machen durch solche Kunden den besten Umsatz. Aber du hast in den letzten zehn Minuten, vier mal auf dein Handy geguckt. Entweder hast du seit neustem ein sehr schlechtes Zeitgefühl oder du erwartest was.“, schlussfolgerte der Barkeeper. „Ich hab einfach mal geraten.“ Ich schwieg mich aus. Das Letzte was ich wollte war einem Ex-Clan Mitglied erzählen ,das mir seit Tagen ein Kerl durch den Kopf spukte. Ich nippte an dem Getränk, fühlte das leichte Brennen im Mund vom Alkohol, welches von einer angenehmen Süße abgelöst wurde. „Okay, der Herr will nicht.“, seufzte der Barkeeper und begann damit Gläser zu polieren. „Was machen die sonstigen Geschäfte?“, fragte er, stellte das Glas beiseite, um das nächste zu nehmen. „Wie immer. Die Aufträge kommen rein. Nicht mehr so viele wie vor sechs Jahren. Aber ich kann mich nicht beklagen.“, raunte ich und trank einen kräftigen Schluck. „Ich sehe schon. Irgendwie beneidenswert. Ach. Letztens hat es wohl jemand ein wenig zu sehr krachen lassen. Die Presse war voll mit Artikeln und Spekulation über einen Mafia orientierten Mord. Sieben Finger hat man den Kerl abgetrennt. Die Sauerei hätte ich gerne gesehen.“, lachte der Mann und stellte wieder ein Glas weg. „Habs auch mitbekommen. Ziemliche Sauerei.“, brummte ich und trank wieder was. Je mehr sich das Glas leerte, desto weniger brannte es. „Hört sich an als, wärst du komplett ausgestiegen.“, brummte ich. „Der Große will nicht mehr das ich mit den schlimmen Jungen spiele. Er fürchtet darum seinen Barkeeper zu verlieren.“, seufzte er. „Du bist halt nicht mehr so beweglich wie damals. Ist vielleicht besser so. Sei froh drum kleiner Fuchs.“, gab ich als Feststellung und bezog mich dabei auf das leichte hinken, welches man dann bemerkte wenn man sehr aufmerksam war. Er rümpfte die Nase. „Tsss!“, zischte er und schenkte mir nach. Damit war das Gespräch beendet und man schwieg sich an. Ich genehmigte mir noch zwei Drinks. Dachte dabei an Riku. Wie sich seine Lippen angefühlt hatten, wie warm er gewesen und wie weich sein Haar war. Kapitel 8: kap. 8 ----------------- Riku Ich war mit meiner Arbeit gar nicht mehr hinterher gekommen. Seit dem ich wieder im Laden war, kam eine Großbestellung nach der Anderen. Zisch Beerdigungsunternehmen riefen mich an für Unmengen an Sträußen. Die nicht gerade günstig waren. Irgendwann fragte ich interessiert am Telefon nach, woher Sie meine Nummer und wer mich empfohlen hätte. Schnippisch bekam ich zu hören, dass mich das gar nichts angehen würde und ich sollte nur meinen Job machen. Nun gut, wenn man mich so gut bezahlte, ließ ich es auch durchaus mal zu das man so mit mir sprach. Aber irgendwie , kam ich von dem Gedanken nicht los, dass Shiro was damit zu tun hatte. Abends bluteten mir mittlerweile die Finger von den ganzen Dornen, Drähten und dem Festschnüren. Ich hatte nicht einmal mehr richtig Zeit für meine Laufkundschaft! Die Tür ging auf und ein Kerl kam hinein der in einem langen Ledermantel, sich erst einmal umzuschauen schien. Der Mann sah aus, als hätte er es eilig gehabt und nicht geschafft sich die Haare zu kämmen. Das schwarze Haar, stand beinahe ab und die bunten Kontaktlinsen funkelten in der Sonne. Der Kerl wirkte irgendwie merkwürdig. “Kann ich Ihnen helfen?”, fragte ich gelassen als er sich ohne jegliche Regung im Gesicht, zu mir drehte. “Rosen. Ich möchte Rosen!”, gab er von sich und ich führte ihn lächelnd zu meiner Auswahl. “Welche Farbe möchten Sie denn? Und, eher breite, große oder schmale?” Er sah mich fragend und leicht irritiert an, ignorierte mich schließlich komplett und griff einfach in den Behälter mit den Weißen hinein. “Vorsicht!”, meinte ich als er sich die Dornen schon in die Hand geschlagen hatte. “Haben Sie sich verletzt?” Schnell zog ich unter der Theke einen Verbandskasten hervor, als er sagte es sei nicht so schlimm und die Blumen würden ihm gefallen. “In Ordnung”, gab ich skeptisch von mir und fragte ob ich sie binden oder in Papier einpacken sollte. “Nein, das geht so, danke!”, meinte er und schmiss mir ohne zu wissen was sie kosten ,Geld auf den Tisch. “Das ist zu viel!” “Interessiert mich nicht...”, brabbelte er, drehte sich herum und ich hätte schwören können, dass er einer Rose den Blütenkopf abgebissen hatte und darauf herum kaute... Der Kerl war wirklich merkwürdig gewesen! Schnell war es abends geworden und erschöpft saß ich vor meinem Becher mit Nudelsuppe und rührte angewidert darin herum. Ich konnte den Fraß einfach nicht mehr sehen. Irgendwie hatte ich versucht die letzten Tage, so wenig wie möglich an Shiro zu denken. Was mir schlechthin nicht gelang. Der Mann war in meinem Kopf präsent wie jede einzelne Synapse! Er war sexy, verdammt gut im Bett und die Größe seines Schwanzes sprach auch ziemlich für ihn! Liebevoll, zärtlich und ein sehr guter Küsser. Im großen und ganzen perfekt , wäre da nicht die Tatsache das mehr Blut an seinen Händen klebte als bei einem Chirurgen! Wenn ich überlegte, war er dennoch die bessere Wahl an Männern die ich je getroffen hatte. Seufzend, schnappte ich mir meine Klamotten und machte mich auf dem Weg ins öffentliche Bad. Es war bereits dabei dunkel zu werden. Die meisten Menschen gingen nach Hause zu ihren Familien, aßen im Restaurant oder betranken sich. Ich hatte weder Familie noch das Geld mich wirklich zu betrinken. Was hatte ich schon groß zu verlieren? Ich griff nach meinem Handy und schrieb Shiro eine Nachricht , ein simples “Hey, wie geht es dir?”, würde erst mal nicht zu aufdringlich wirken oder? Im Bad genoss ich die Wärme, den Dampf und die Ruhe um mich herum. Ob Shiro wohl zurück geschrieben hatte? Innerlich wurde ich unruhig, wollte einen Blick auf mein Handy werfen und war flotter aus dem Wasser wie sonst. Keine Nachricht! Schon fast enttäuscht machte ich mich auf den Weg zurück, als jemand vorm Laden stand. Aus Angst und Unsicherheit blieb ich einen Moment stehen, als ich sah wie die Person den Kopf an der Tür lehnte. Das Licht aus dem Laden schien in sein Gesicht und ich erkannte Shiro. Lächelnd ging ich auf ihn zu. “Eine Nachricht hätte gereicht!”, schmunzelte ich als der Mann mich erblickte und grinste. “Für mich nicht”, murmelte er und zog mich in seine Arme. “Du riechst so gut!”, flüsterte er in meine Haare die ich offen trug. Ich lachte. “Du dafür nicht! Hast du eine Kneipe leer gesoffen?”, scherzte ich und drückte mich von ihm weg um den Laden zu öffnen. Ich konnte ihn nicht mal hinein bitten, denn kaum das ich drin stand, schlug die Tür hinter mir zu, wurde abgeschlossen und der unfassbar heiße Kerl zog mich an sich. Seine Zunge wanderte sofort in meinen Mund, seine Hände tasteten forsch und mir fielen meine Badeutensilien auf den Boden. Das Geräusch ließ ihn kurz innehalten, doch dann gab es kein Halten mehr! “Bett, wo?”, murmelte er und ich zeigte auf den Türrahmen mit dem Vorhang, als ich auch schon hochgehoben und in diese Richtung getragen wurde. Shiro Ein kurzes wanken von mir, was Riku einen japsen entweichen ließ. Als dann aber auch schon meine Schritte zielstrebig in Richtung Hinterzimmer gingen. Ich schob uns an dem Vorhang vorbei zu einem schmalen Durchgang. Zur linken im Dunkeln war eine schwere Tür, was eine Art Kühlraum sein musste. Geradeaus hinter einem zweiten Vorhang verbarg sich ein winziger Raum. Welcher auf dem ersten Blick eher etwas von einer Abstellkammer hatte. Nachdem ich einen Lichtschalter gefunden hatte, brannte nun eine kleine Lampe an der Wand und warf ein schwaches Licht in den Raum. Im zweiten Moment, konnte man deutlich erahnen, das hier jemand wohnte. Zwischen Papieren und Ordnern, Bildern und Blumentöpfen, hingen einzelne Kleidungsstücke zum Trocknen, ein Spiegel mit ein paar Make-up Fläschchen standen davor, sauberes Besteck in einer kleinen Tasse und ein Laptop. Das kleine Bett sah ich erst später. Es war in einer Nische eingearbeitet und so nicht sofort ersichtlich. Ein türloser Durchgang führte in ein notdürftiges Bad. Ich ließ Riku runter, versuchte dabei nichts umzustoßen und konnte dabei seine Anspannung fühlen. „Ich war auf Besuch nicht...“, weiter ließ ich ihn nicht kommen. Verschloss seinen Mund mit meinem und dirigierte ihn sachte zum Bett hin. Mir war alles egal, selbst das dumpfe unwohle Gefühl im Nacken, was sich seit ich den Raum betrat breit machte, drängte komplett in den Hintergrund. Der Alkohol ,aber vor allem der Mix aus berauschenden Hormonen, blies alles weg und sorgte dafür das sich recht schnell mein Hand unter die Kleidung des Blonden verirrte. Ich wollte ihn, nichts war jetzt wichtiger! „Ich dachte schon du meldest dich nicht mehr...“, raunte ich leicht keuchend in sein Ohr und konnte sehen wie sich ihm die Haare leicht auf stellten. „Ich hatte kaum Zeit... Ha... “ „Hm...“, brummte ich leise, tastete mit den Fingern nach meinem Hosenbund und öffnete bereits den Knopf. Riku tat es mir gleich. Schob sich aus der Stoffhose und setzte sich auf die Bettkante, während ich mich recht ungestüm aus der Jacke pellte. Forsch nahm ich seinen Mund wieder in Beschlag, legte dabei meine Hand an seinen Hinterkopf und presste ihn so langsam ins Liegen. Schob das T-Shrit von ihm hoch und lies die Finger der anderen Hand über die Brust wandern. Sie ertasten die vielen Unebenheiten und leichten Wellen, welche mal weich und mal fest waren, glitten über das wellig zackige Brandnarbenmuster welches sich den schmalen Oberkörper runter zog. Riku erschauderte als, meine Hand auf eine der Brustwarzen stieß und zuckte zusammen als ich mit ein wenig Druck drüber rieb. Dabei liebkoste ich seinen Nacken, lauschte seinem stockenden Atem und spürte das warme Pochen in meinen Lenden. Eine seiner Hände zerzauste mir das Haar, was mir gerade egal war. „Shirooo...“, seufzte er. „Du machst mich wahnsinnig. Ich will dich...“, brummte ich leise und zuckte zusammen als eine Hand mir in den Schritt griff. „Dann nur zu.“, keuchte er und ich ließ mich nicht zweimal bitten. Zog ihm die Unterwäsche von der Hüfte, entledigte mich meines Hemdes und sah ihm dabei zu wie er das Shirt über den Kopf zog. Ich musste ein wenig schlucken als, er die Beine spreizte und mich zu sich zog. Meine Hand ging zwischen uns, während ich mit der anderen seinen Oberschenkel hoch presste und mit zwei Fingern die Öffnung an seinem Schließmuskel betastete. „Warte!“, keuchte er und griff unter sein Kissen und verdrehte sich dabei leicht. Zog eine kleine Pumpflasche raus bei der ich nicht groß nachdenken musste, was es war. Er drückte mir ein wenig auf den Finger als ich sie ihm hinhielt, dann setzte ich wieder dort an wo sie vorher waren. Kreiste ein wenig um die Öffnung und drückten mit leichtem Druck gegen. Als sie sich in die Enge pressten, keuchte Riku etwas lauter auf und ich entzog sie ihm sachte wieder. Ich wiederholte es einige male, dehnte dabei so gut es ging um es ihm später, so angenehm wie möglich zu machen. „Ich... kann bald nicht mehr...“, stöhnte er und biss sich auf die Lippen, drückte mich zu meiner Verwunderung von sich. Wies mich an mich aufs Bett zu legen. Ich wusste was er wollte, zögerte leicht, allerdings lies die Heiße Stimmung nicht viel Spiel zu denken. So folgte ich dem. Sah ihm dabei zu wie er ein Kondom auftrieb, es öffnete und mir vorsichtig überrollte. Ich zischte leise, da es was eng war, versuchte das Gefühl jedoch zu ignorieren. Im schwachen Licht sah ich wie Riku sich über meinen Schoß setzte, die Haare waren durcheinander, die Wangen ein wenig rot und er knieff die Augen zusammen . Bis er meine Härte mit seiner Hand zu seinem Ziel führte. Das eigenen Gewicht nutzend wurde ich immer weiter in sein warmes Inneres gepresst, unterdrückte dabei ein Stöhnen und zitterte leicht als, ich komplett in ihm steckte. Ich würde das so nicht lange können, das wusste ich. Sah wie er sich ein wenig vor lehnte ,was sein Gesicht und alles andere auch, zu einer eher Dunklen Silhouette werden ließ. Ein dunkler Schatten der über mir war. Mein Atem wurde ein wenig schneller, Hitze machte sich in meinem Hinterkopf breit und meine Hände verkrampften sich. Wann hatte mein Herz so zu rasen begonnen? Die Hitze wanderte in den Nacken. Schmerzte leicht und ich hielt die Luft an als, Riku nur wenige Zentimeter über mir war. Meine beiden Hände packten ihn an den Schulter, drückten ihn nach vorne und ich setzte mich auf. Ein erschrockener Laut entwich ihm. Ich schnappte nach Luft. Kurz machte sich eine unangenehme Stille breit. „Was...“ wollte er ansetzen, aber ich brummte kurz, das ich es so nicht mag. Fasste ihn bei der Hüfte und versuchte ihn zum Bewegen zu animieren, drückte dabei mein Gemächt in seine Richtung was ihn aufstöhnen ließ. Er bewegte sich recht zügig mit. Es wurde erneut heiß zwischen uns. Riku stöhnte. Die Bewegungen wurden schneller. Das Stoßen tiefer, als er sich plötzlich sehr feste um meinen mein Schwert zog. Dem Orgasmus verfiel und mich mit seiner Enge mit riss. Riku Es war unglaublich gewesen! Nachdem ich zum Höhepunkt gekommen war und auch Shiro vor mir mir laut stöhnte, sackte ich in seinen Armen zusammen und legte den Kopf auf seine Schulter. Wir hatten uns voneinander gelöst und nebeneinander gelegt, da vernahm ich auch schon ein sehr ruhiges Atmen. Damit es ihm nicht zu kalt wurde, schmiss ich ihm eine Decke über und konnte nicht anders als über beide Ohren zu grinsen. “Was?”, gluckste er und rieb sein Gesicht in meine Haare. “Wir haben es schon wieder getan”, schmunzelte ich und drehte mich in seine Richtung. Verlegen, nickte er und meinte das er sich irgendwie danach gesehnt habe. Er strich mir über die Hüfte, zu meinem Oberschenkel und erst jetzt nahm ich richtig wahr, dass er an den Narben verweilte. “Ich weiß. Nicht sehr hübsch anzusehen”, flüsterte ich und wurde unsicher. Zügig setzte ich mich auf die Bettkante, auf dem eh viel zu kleinen Bett, und griff nach meiner Kleidung. “Was wird das?”, brummte Shiro und ich zuckte mit den Schultern. “Sorry, ich wollte die Stimmung nicht verderben”, brummte er und zog mich zurück ins Bett. Kurz quietschte ich, da ich mit dieser Bewegung nicht gerechnet hatte. “Ist ok. Angezogen seh ich eh hübscher aus”, schmunzelte ich als er mich küsste. “Wie kannst du so was dummes sagen?”, brummte er und hielt mich weiterhin davon ab mir die Kleidung über zuwerfen. “Der da unten, findet dich jedenfalls gut”, grinste er schelmisch und seine Lanze hatte sich wieder aufgestellt. Da ich keine Kondome mehr hatte, nahm ich mir vor, ihn mit meinem anderen Talent, zu verwöhnen. Ich beugte mich so über ihn, dass mein Hintern ihm die Sicht versperrte und ich sein Glied mit meinem Mund beglücken konnte. Mit der Zunge , spielte ich an seiner Eichel, schob meine Finger an seinem Schaft entlang und saugte zärtlich gelegentlich. “Gott, wieso kannst du das so gut?”, stöhnte Shiro und gab mir einen Klaps. “Dein Ernst?”, nuschelte ich mit diesem großen Ding im Mund was ihn lachen ließ. Seine Hand schob sich zwischen meine Beine und begann mich zu streicheln, was mich so ziemlich aus dem Takt brachte. “Mach weiter!”, befahl er mir schon beinahe und ich spürte seine nasse, warme Zunge an meiner Hintertür. “Nicht!”, protestierte ich, doch der Mann ließ sich nicht beirren und schob direkt seine Finger hinein. Stöhnend versuchte ich dieses Fellatio zu ende zu bringen, es gelang mir aber einfach nicht. “Du bist sowas von bereit für mich! Scheiße!”, knurrte er und war sicherlich genauso frustriert wie ich, dass ich keine Kondome mehr hatte. “Und wie ich das bin!”, murmelte ich als er unsicher zu mir sah. “Scheiß drauf!”, zischte ich und legte mich in seine Arme, sodass mein Hintern genau gegen seine Stange drückte. Shiro zögerte, schien aber mit dem Gedanken zu spielen mich doch zu entern, selbst ohne Gummi. Er spreizte meine Backen, setzte seine Spitze an und nuschelte mir was ins Ohr, dass ich es bereuen würde vielleicht. Ich half nach und drückte mich gegen ihn und die Spitze rutschte hinein. “Riku...ich..”, doch schon überkam ihm der Trieb und er stieß sich ganz in mich hinein. Die zweite Runde war genauso unfassbar gewesen, wie das davor und ich spürte selbst danach noch alle Stellen heiß brennen, die er angefasst hatte. Erschöpft, lagen wir nun da! Ich in seinen Armen, hatte absolut vergessen weshalb ich mich eben noch anziehen wollte und hörte Shiros leises Atmen. Er war wohl eingeschlafen. Ich deckte ihn mit einer weiteren Decke zu, schlich mich aus dem Bett und versuchte die Sauerei die er in mir gelassen hatte, zu beseitigen. Dann zog ich mir eine Jogginghose und einen Longsleeve an. Schnappte mir den Laptop, bereitete mir einen Tee zu und sah noch eine Serie. Sollte der große Mann, in diesem kleinen Bett ruhig noch etwas schlafen. Shiro „Keine Sorge... ich werde mir alle Zeit der Welt lassen. Wir wollen ja unseren Spaß haben.“ „Sorry. Ich werd es wieder gut machen Brüderchen. Versprochen, wobei... Ne, nicht wirklich.“, die Worte hallten durchs Dunkel. Dieser verzückte Ton ,welcher darin lag. Mir wurde speiübel. Konnte den kalten Schweiß auf der Haut fühlen. „Schon scheiße... Aber mach dir nichts draus. Es wird lustig. Für mich zumindest.“ Langsam pressten sich die Bilder, wie aus einem tiefen dicken Sumpf nach oben, platzen wie Blasen an der Oberfläche und setzten sich so wieder frei. Bilder von einem Schatten, welcher sich durch einen winzigen Raum auf mich zu bewegte. Dessen Schwere auf mir lag, die Hände die mich nach unten pressten, welche mit Gewalt jede Gegenwehr im Keim erstickten. „Halt still oder ich schlage so lange auf dein Gesicht ein, bis du an deinem scheiß Blut erstickt bist!“ bohrte sich seine Stimme in meinem Kopf. Meine Augen sprangen auf, suchten den Raum ab, welcher von einer kleinen Lichtquelle erhellt wurde. Der Lichtschein zeichnete die Umrissen von einer Person ab und ich realisierte anhand der wechselnden Farben, das es ein Bildschirm sein musste. Tief Luft holend setzte ich mich auf. Rieb mir durch das Gesicht und wusste langsam wieder wo ich war. Der Blumenladen. „Tut mir leid. Hab ich dich geweckt?“, fragte Riku leise und der Bildschirm erstarrte. Er drehte sich zu mir, hockte dabei im Schneidersitz auf einem alten Bürostuhl und schien dabei zu frösteln, seine Decke lag auf seinen Schultern. „Nein. Was anderes hat mich aufgescheucht.“, seufzte ich und setzte die Beine auf dem Boden auf. Das Gefühl der Raum würde mich erdrücken, wollte nicht weichen. Vielmehr war es so, das es immer schlimmer wurde. „Du kannst ruhig liegen bleiben.“, bot Riku an. Allerdings winkte ich ab. „Ich will dir dein Bett nicht wegnehmen.“, widersetzte ich mich und suchte nach meiner Kleidung. „Zumal Zuhause eine Katze auf mich wartet.“, gab ich zu bedenken und stieg in die Hose. „Also machst du dich nach getaner Arbeit, aus dem Staub.“, hörte ich Riku hinter mir, da ich ihm den Rücken zugewandt hatte. Mehr als nur Kränkung lag in den Worten und ich drehte mich ein wenig irritiert um. „So ist es keinesfalls!“, brummte ich und wand mich zu ihm um. Er saß noch immer ,schaute an mir vorbei. Was wollte er hören? Das ich kurz davor war den Verstand zu verlieren, weil mich Dinge aus der Vergangenheit heimsuchten ?! Ich fasste mit meiner Hand nach seinem Kinn, drehte sein Gesicht in meine Richtung. „Du, hast mich zuletzt weggeschickt und trotzdem bin ich hier. Du brauchst mich nur rufen und ich bin innerhalb kürzester Zeit da. Mache für dich Männchen ,wenn du es wünscht, oder sonst was.“, raunte ich und beugte mich immer weiter zu ihm runter. Strich mit meinem Daumen über seine Lippe. Sie waren so weich das es schon fast weh tat sie zu verlassen. Er schob meine Hand beiseite, was mich leicht irritierte. „Ich nehme dich beim Wort.“, brummte Riku und überwand den letzten Abstand. Warm, mit einem leichten Kribbeln, glomm der von Riku auf meinen Lippen nach. Nach einigen Atemzügen an der frischen Luft, ließ die Beklemmung nach und ich bereute es ,gegangen zu sein. R Wieso sollte es diesmal auch anders sein? Nun, wir hatten Sex und zwar sehr guten. Weshalb war ich mir dann so sicher das ich der Einzige sein würde? Wer weiß? Vielleicht ging er nicht nach Hause um die Katze zu füttern, gehörte sie ihm überhaupt? War es seine Wohnung gewesen? Ich wusste nichts, außer seinem Namen, seine Arbeit und seine Schwanzgröße. Wobei eine Sache davon schon ziemlich gefährlich war. In grummelte ein wenig vor mich hin, legte mich dann ins Bett und genoss es das es noch nach ihm roch. Es war einfach so mega aufregend. Der Kerl konnte mein Ende und mein Höhepunkt zugleich sein. *** Es vergingen wieder einmal Tage und im Laden war einfach die Hölle los. Wie viele Beerdigungen gab es denn in Nagoya? Was war denn los? Die Lieferanten waren schon sehr skeptisch, dass ich immer mehr nach ordern musste, obwohl der Laden Wochen nicht gut lief. Als sie merkten das ich direkt bezahlen konnte, stellten sie auch keine weiteren Fragen. Merkwürdig war, dass immer dieselben Personen die Aufträge abholten. Wenn ich fragte, ob sie für ein Institut arbeiten, wurde ich gebeten mich um meinen Blumenkram zu kümmern. Sehr gruselig. Heute war Sonntag, weshalb ich wieder meine Mutter besuchte. Diesmal brachte ich ihr einen schönen neuen Strauß Blumen mit und ein paar Süßigkeiten die sie so gern mochte. Da das Geld sonst immer sehr knapp war, war dies nicht drin gewesen. Daher hoffte ich, dass sie sich umso mehr freuen würde. Der übliche Ablauf. Die Schwester erzählte mir wie die Woche war und ob es etwas neues gab, wenn überhaupt. Im Zimmer lag meine Mutter im Bett und sah sehnsüchtig zum Fenster aus dem sie immer alles beobachtete. “Heute mal keine Geheimagentin?”, schmunzelte ich und sie schenkte mir ihr bezauberndes Lächeln. “Du lässt dich auch mal hier blicken?” Sie spielte die Beleidigte aber ich wusste sie meinte es nicht so. Ich wechselte ihre Blumen aus, die Vertrockneten gegen die Frischen und reichte ihr die Schachtel mit den Süßigkeiten. Ihre Augen strahlten als sie herzhaft hinein griff. “Aktuell brummt der Laden so extrem, dass ich mit meinen Fingern nicht einmal mehr tippen kann. Wenn das so weitergeht, muss ich wen einstellen!”, lachte ich und zeigte ihr meine Finger, die komplett verunstaltet waren. “Oh nein! Du musst das gut eincremen! Aber, nicht nur mit dem Laden scheint es gut zu laufen oder?”, kicherte sie und ich verstand nicht was sie meinte. “Bring ihn doch mal mit!” Was war hier gerade los? Spielerisch spielte meine Mutter an ihrem Hals und ich ging sofort in ihr Bad um meinen zu begutachten. Trotz Kragen, hatte Shiro den Knutschfleck sehr weit oben angesetzt, sodass selbst ich ihn nicht verbergen konnte. Da ich keine Prügel mehr bezog, hatte ich mich auch nicht geschminkt und somit war mir dieser Fleck verborgen geblieben. Peinlich berührt, ging ich zu Mutter zurück und versuchte mich an einem Lächeln. “Wenn er Zeit hat, bring ich ihn mit”, log ich ! Denn wollte ich einen Killer in der Nähe meiner Mutter haben? Oder überhaupt jemanden mit dem ich was hatte? Ich wusste es noch nicht. Während sie friedlich ihre Süßigkeiten aß und jedes einzelne anscheinend genoss, zückte ich mein Handy und schrieb Shiro. “Danke für den Knutschfleck, bin bei meiner Mutter komplett aufgeflogen! Ich soll ihr den Übeltäter vorstellen! Also nimm dich bloß in Acht beim nächsten Mal!” Lachend, wie er wohl schauen würde, war ich überrascht als zurückkam : “Geht klar. Bin aktuell aber mit einem Auftrag beschäftigt. Aber..gerne! Melde mich”. Passierte das hier wirklich? Kapitel 9: Kap. 9 Neu --------------------- Shiro Rasch stecke ich das Telefon wieder ein und grinste leicht verstohlen, was recht schnell wieder abflaute. Schaute nach vorne und blätterte anschließend wieder in der Zeitschrift, welche auf meinen Schoß lag. Ein Rappeln wegen einer Unebenheit auf der Strecke und die Leute in der Bahn wurden leicht durchgeschüttelt. Alle Sitzplätze waren besetzt und hier und da standen ein paar Leute und warteten auf ihre Station. Gegenüber von mir saß ein Frau, ein Mundschutz verdeckte die Hälfte ihres Gesichtes, lange dunkle Haare umrahmten es und bildeten ein sehr starken Kontrast zu der sehr blassen Haut. Sie hatte die Augen geschlossen, wiegte in den leichten Bewegungen der Bahn mit. Schaute ab und an auf, um zu gucken wo sie war und verfiel dann wieder in ihrer Ruhe. Als eine Haltestelle aufgerufen wurde, setzte sie sich langsam auf und ging zur Tür. Ich faltete meine Zeitschrift zusammen ,steckte sie in meine Jacke und stand auch auf. Stellte mich fast neben sie und hatte ein leicht pudriges Parfum in der Nase, dessen Hauptnote Vanille war. Die Tür schwang unter zischen auf und mit mir und der Frau stiegen ein paar andere Fahrgäste aus, liefen die Station hinunter und verteilten sich zu ihrem jeweiligen Weg zum Ziel. Ich hingegen folgte der Frau. Ein oder zwei Straßen entlang, von der Station weg, wurden die Häuser gedrungener. Zeigten das viele Parteien in ihnen lebten und sie äußerlich eher einen ungepflegten Eindruck machten. Der Stadtteil war nicht verwahrlost. Machte jedoch einen trostlosen Eindruck. Renovierungen waren hier dringend notwendig. Die Frau ging weiter, sah sich kurz um als, sie eine Straße überquerte und nur Hundert Meter weiter in eine Straße einbog. Mit ein wenig Abstand folgte ich ihr. Gerade als ich um die Ecke ging, stand sie mit verschränkten Armen vor mir. Die dunklen Augen funkelten mich böse an und sie zog mit einem Finger den Mundschutz herunter. „Wie lange willst du Dreckskerl mir noch folgen!? Du kannst diesem Penner Kamagari ausrichten das ich weder zurückkommen werde, noch diese Abtreibung mache! Er kann mich mal kreuzweise!“ zischte sie und einiges an Hass funkelte in ihrem Blick. „Tut mir leid aber deswegen bin ich nicht hier.“, beteuerte ich ein wenig gespielt und sie runzelte ein wenig verwirrt die Stirn. „Was in aller Welt...“, fing sie ihren Satz an, brachte ihn aber nicht zu Ende. Ihre Gedanken schienen sich zu überschlagen, das konnte man in ihrem Gesicht ablesen. „Scheiße...“, entwich es ihr und die auch so schon blasse Haut, wurde noch heller. Als ich einen Schritt auf sie zu machte, wisch sie nach hinten aus, drehte sich um und begann zu rennen. Ich fluchte leise und setzte ihr nach. Das hasste ich am Meisten! Wenn sie weg rannten! Es dauerte nicht lange als ich sie einholte, packte und zur Seite in einen verwinkelten Häuser Eingang schleuderte. Hell schrie sie erschrocken auf, landete hart auf dem Boden und schaute zu mir rauf. Rutschte von mir weg und schnaufte dabei angestrengt nach Luft. „Ich... ich hätte auf Diana hören sollen...“, fing sie an zu klagen, rieb sich durch das Gesicht und sah mich finster an. „Scheiß Yakuza!“, fluchte sie und spuckte mir vor die Füße. Ich verzog das Gesicht. „Ich hab mit denen nicht viel zu schaffen.“, knurrte ich und fragte dann ob ich es schnell machen solle. „Spielt das überhaupt eine Rolle? Du bringst mich um oder?!“, schniefte die Frau und wich mir weiter aus bis sie mit dem Rücken zur Wand war. „...“ „Okay... aber nicht ins Gesicht... Ich will nicht das meine Mutter zu sehr weinen muss.“, gab sie von sich, richtete sich auf und strich zittrig die Kleidung glatt. Langsam kam ich ihr näher, war nur noch eine Armlänge entfernt, als Schritte zu hören waren, welche von der Straße her kamen. Ihre Augen weiteten sich, ich konnte ihre Gedanken regelrecht hören und ihr Mund öffnete sich ein wenig. Da griff ich auch schon nach ihrer Schulter, drückte sie fester gegen die Wand und stieß die sieben Zentimeter lange Klinge in ihre Brust. Sie gab ein Keuchen von sich, griff nach meiner Jacke um mich fort zu schieben, als ich es auch schon wieder raus zog. Für die vorbeigehenden sah es aus als, würde sich ein Paar in den Armen liegen, weshalb sie dem ganzen keine weitere Beachtung schenkten. Was unbemerkt blieb war das Blut was in Stößen aus ihrer Brust hervor trat. Ich senkte meinen Kopf leicht, fühlte die letzten Atemzüge auf der Haut, welche sie tat, als auch schon die Hände an Kraft verloren und runter sackten. Ihr Kopf senkte sich. Fiel gegen meine Brust und ich wusste das es vorbei war. Mit einem feuchten Tuch wischte ich das kleine Smartphone ab ,um alle spuren zu beseitigen, steckte es in einen Plastikbeutel und ließ es in meiner Tasche verschwinden. Bei dem kleinen schäbigen Lokal warf ich es in den Müll, schaute mir wie immer das Tagesmenü an und ging anschließend weiter meiner Wege. Dabei machte ich mir Gedanken über das was Riku geschrieben hatte. Ich war mir sicher das es eher ein Spaß gewesen war und ich musste ziemlich schmunzeln das es Riku erst jetzt auffiel. Leider war mir sein Gesicht nun vorenthalten, es wäre schön gewesen ihn dabei zu sehen. Genauso konnte ich mir nicht so recht vorstellen das er sonderlich erpicht darauf war, seinen Angehörigen jemanden vorzustellen, den man zum einem nicht wirklich kannte. Zum anderen ich im Auftrag anderer, Menschen ihres Lebens beraubte für Geld. Ich hingegen hatte ein paar meiner Quellen aufgetan, da ich alles über ihn wissen wollte. Das was ich bekam war eher mager aber genügte mir. So hatte ich zum Beispiel einen Bericht in die Hände bekommen und wusste nun woher seine Narben stammen... Genauso wusste ich dass er den Laden seiner Mutter übernommen hatte und nun ausschließlich diesen als Einnahme hatte, was mich dazu beflügelte ein paar meiner Kontakte spielen zu lassen. Ich investierte in ein Bestattungsunternehmen und kaufte damit den Laden. Das ganze war im Grunde keine allzu gute Investition und man riet mir davon ab. Aber was spielte es für eine Rolle? Alles andere was ich hatte lief gut und solange ich nicht mehr rein stecken musste und es ein Plus/Minus Null Geschäft war. Ich legte nur fest das, der Blumen Einkauf von nun an über ein gewisses Geschäft lief. „Hast du mich vermisst?“, fragte ich zu meinen Füßen hin, als die Katze bereits an meinen Bein lang lief und Geräusche von sich gab, welche ich als Freude deutete. Begutachtete meine Kleidung eingehend auf Flecken und musste mich wohl oder übel von der Jacke trennen, da sie ein paar Tropfen abbekommen hatte. Stieg aus den Schuhen und ließ mich im Wohnzimmer auf das Sofa fallen. Suchte umständlich nach dem Telefon und tippte ein wenig unschlüssig darauf herum. „18 Uhr , Essen gehen im Sunside?“ schickte ich und biss mir ein wenig auf die Lippe. Riku Es hatte etwas gedauert, aber dann bekam ich Mutter doch dazu überredet eine Runde durch den Park zu gehen. Sie saß im Rollstuhl und wurde von mir geschoben, während sie die Sonne genoss. Es war Sommer, heute ein nicht ganz so heißer Tag zu meinem Glück. In dieser Jahreszeit, machten mir die langärmeligen Kleidungsstücke echt zu schaffen. Jetzt, war es noch ziemlich angenehm. Wir bestellten uns beim Foodtruck ein Eis, aßen es gemeinsam und erzählten ein wenig über den Laden. Bis meine Mutter verkündete, sie habe mit meiner Schwester telefoniert. “Mina läuft bald wieder im Hafen ein! Ich freue mich sie bald wiederzusehen”, lächelte sie und ich überlegte wann es wohl soweit sein würde. Wenn Mina sagte, schon bald, konnte das noch Wochen oder nur noch Stunden bedeuten. Wir würden es ja sehen. Meine Schwester neigte dazu, wenn sie zu Besuch kam, ganz spontan vorbei zusehen oder es richtig zu feiern. Dabei, machte sie die erste Nacht mit Freunden durch, lässt sich volllaufen und taucht irgendwann im Laden auf. Nur um mir ins Bad zu kotzen, sich auf das kleine Bett zu schmeißen und ihren Rausch auszuschlafen. Und irgendwann, besuchte sie dann auch unsere Mutter. Meine Zwillingsschwester, war die geborene Köchin! Sie war kurz nach der Schule, statt zu studieren in die Lehre gegangen. Im “Pearl” lernten sie bei einem Sternekoch und wurde ebenfalls eine hervorragende. Egal welches Lebensmittel man ihr in die Hand drückte, sie zauberte etwas außergewöhnliches daraus. Weshalb sie damals in dem Laden aufgehört hat, war mir ein Rätsel. Jedenfalls lernte sie dann einen Kerl kennen, der wohl Kapitän auf einem Kreuzfahrtschiff war. Und so landete sie als Köchin dort, auch wenn es den Typen an ihrer Seite nicht mehr gab. Die Unternehmen leckten sich förmlich die Finger nach ihr, sobald sie hörten das sie einen Auftrag beendet hatte und wieder zu haben sei. So würde es sicherlich auch diesmal laufen. Nachdem ich Mutter wieder ins Bett gelegt hatte und ihr noch etwas vorlas, schlief sie friedlich ein und das war mein Signal um zu gehen. Erst jetzt, blickte ich auf mein Handy! Sah die Nachricht von Shiro, der wohl einen Happen Essen gehen wollte. Mist! Es war nur noch eine Stunde bis dahin! Ich antwortete ihm knapp, dass das klar ginge und das ich mich auf dem Weg machte! Es könnte nur sein, dass ich mich etwas verspäte. Eine Nachricht kam zurück : “Wo bist du denn?”. Da ich nicht direkt damit rausrücken wollte, gab ich eine Bushaltestelle an, die auf der Linie lag. “Ich hol dich” Ehm, in Ordnung. Der Kerl hatte es anscheinend sehr eilig , sodass er auf mich nicht warten konnte. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein? Ich stieg in den Bus, vorm Hospiz und an der angegebenen Haltestelle wieder aus. Dort stand schon der Tesla, aus dem ein gut und legere angezogener Mann ausstieg und mich anlächelte. “Mal kein Anzug?”, grinste ich ihn an als seine Hand schon an meinen Rücken glitt, mich zur Beifahrerseite delegierte und die Tür öffnete. “Ich muss mich ja mal anpassen oder?” Wollte er mir jetzt damit sagen, dass ich billig aussah? Oder das er sich Overdressed fühlte in meiner Gegenwart? Ich dachte einfach zu viel darüber nach! Im Wagen wartete ich darauf das er wieder Platz nahm und ich betrachtete ihn genau. Diesmal trug er eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd. Helle Turnschuhe, statt Lederschuhe und auch sein Gürtel trug eine schlichte Schnalle. Seine Haare waren zurück gegelt und er trug diesmal auch keine Rolex. Er sah einfach aus, wie ein normaler Erwachsener aus der Mittelschicht. “Das gefällt mir”, gab ich verlegen zu und er betrachtete mich kurz im Augenwinkel. “Was meinst du?” Ich antwortete nicht und legte meine Hand nur auf seinen Oberschenkel. Musste ich denn erklären, dass ich “alles” meinte? An diesem Laden angekommen, den Shiro vorgeschlagen hatte, war der Tisch bereits gedeckt , weshalb wir direkt Platz nehmen konnten. Ein Blick auf die Karte und ich wusste, dass er diesen Laden ausgerechnet wegen der Preise gewählt haben musste. Diese konnte ich mir wenigstens mal leisten! Besonders jetzt wo der Laden brummte. “Darf ich heute mal bezahlen?”, fragte ich stolz und Shiro zuckte grinsend mit den Schultern. “Möchtest du das denn?” Ich nickte, bestellte etwas zu Essen und Getränke und kam mir vor wie der Macker der mal die Hosen anhatte. Zumindest, konnte ich uns mal was bieten! Plötzlich kam ein Mann an unseren Tisch, was mich kurz verunsicherte. Ich hatte diesen schon einmal gesehen. “Wir müssen kurz reden!”, sagte er zu Shiro und nickte mir dann zu. “Vielen Dank für den Salat letztens. War ganz in Ordnung!”, murmelte er recht klanglos und ich lachte, dass es kein Salat sondern Blumen waren. “Wie auch immer.. ”, antwortete er und betrachtete mich mit seinen verschiedenfarbigen Augen. “Warte bitte kurz hier”, knurrte Shiro und schien wenig angetan zu sein von dieser plötzlichen Störung. Shiro Ich sah mich kurz um, suchte das Schild für die Toiletten und nickte zu dem hinteren Teil des Restaurants. In dem hellen, weißen Raum angekommen, suchte ich alles rasch ab und stellte fest das wir alleine waren. „Was!?“, brummte ich, da mir die Unterbrechung die Laune verdarb. Tam zupfte an einem Faden seines Pullis, was dafür sorgte dass sich dieser ein wenig mehr aufribbelte. „Zumal. Wie hast du mich gefunden?“, zischte ich und wollte auf meine Uhr sehen, welche mir aber fehlte. Die Stimmung war so angenehm gewesen und dann platze dieser... „Zufall. Bin vorbeigekommen und hatte euch von außen, durch das Fenster gesehen. Jetzt ist es größer geworden.“, sprang er vom meiner Frage zu dem Loch im Pulli und seufzte leise. „Sonst nichts?“, fragte ich leicht gereizt und er sah auf und somit mir ins Gesicht. Die bunten Linsen passen nicht zu dem so düsteren auftreten, aber anderes kannte ich es nicht von ihm, wobei es sehr irritierte dass sie Heute verschieden waren. „Keine Ahnung. Mir ist langweilig.“ Ich stöhnte. „Dann geh woanders hin.“, brummte ich und machte Andeutungen den Raum zu verlassen. „Du gibst dir wegen ihm echt Mühe.“, hörte ich Tam als, ich die Tür bereits dabei war auf zu drücken. Verharrte kurz. „Da wird man ausnahmsweise neugierig.“, gab er von sich und klang aber vollkommen gleichgültig dabei. Ich brummte unverständlich vor mich her und verschwand wieder an meinen Tisch, an dem Riku an seiner Cola nippte. Er lächelte als er mich bemerkte und schien anschließend leicht verwirrt. „Kann ich den haben?“, hörte ich es neben mir, gefolgt von einem scharren. Fast neben mir, zog sich Tam einen Stuhl von einem anderen Tisch rüber und setzte sich zwischen uns. Zuckte mit den Schultern als, er meine Blick bemerkte. „Ähm...“, setzte Riku irritiert an. „Ein Bekannter. Der jetzt wieder verschwindet.“, seufzte ich und Tam gab nur von sich, das man sich von ihm nicht stören lassen solle. Am liebsten hätte ich ihn am Hosenbund gepackt und raus geworfen. Ein wenig sprachlos öffnete Riku den Mund und schloss ihn wieder. „Ihr könnt euch ruhig weiter unterhalten...“, seufzte Tam wühlte in seiner Umhängetasche und schien anschließend auf seinem Telefon herum zu tippen. Man konnte regelrecht in Rikus Gesicht ablesen das er am Rechnen war, ob das Geld reichte. Als auch schon ein Kellner zum Tisch kam, in die Runde schaute und um Verzeihung bat das man nur für zwei gedeckt hatte. Ich beteuerte dass wir kein drittes Gedeck benötigten als Tam dumpf nach einen Kaffee fragte. Leicht überfordert sah er zwischen mir und dem ungebeten Gast hin und her. Ich seufzte leise. „Bringen Sie ihm nur einen Kaffee.“ „Und ein Stück davon.“, gab Tam von sich und zeigte über die Schulter des Kellner zu einer Kuchentheke. Als ich zum Reden ansetzen wollte, war schon Riku zu hören. „Ist okay. Machen Sie nur.“, versuchte er sich an einem Lächeln, während Tam seines Sieges sicher, sich weiter in den Stuhl rutschen ließ. Ein unangenehmes Schweigen lag zwischen uns, während um uns sich einige andere Gäste unterhielten. Ich hingegen wünschte Tam gerade die Pest an den Hals. Warum musste das Heute sein!? „Dein Laden scheint gut zu laufen.“, sagte Tam recht nebensächlich und tippte dabei weiter auf seinem Telefon herum. „Ja. Ich hab zurzeit einen Kunden der fast täglich und vor allem viel bestellt. Ich bin sogar ein wenig am Überlegen, wenn es mehr wird und stabil bleiben sollte, ob ich meine eine Halbtags- oder vielleicht sogar Vollzeitkraft einstellen soll.“, ging Riku drauf ein und wurde leicht rot vor Aufregung. „Ich musste die Lieferung an Material erhöhen und bin jedes mal ,wenn ich den Laden zu mache total erledigt.“ „Das hört sich doch gut an. Einen zweiten Job brauchst du dann nicht mehr. Ist doch toll.“,lies ich mich von seiner Euphorie anstecken und musste ein bisschen lächeln. Zumal ich wusste, wem es zu verdanken war. „Ich hatte schon Angst das es nun komplett Berg abgeht, jetzt wo ich nicht mehr...“, beendete Riku den Satz nicht und wurde sehr ruhig. Klar dachte er an seinen Ex. An den Job den er zusätzlich machen musste ,um über die Runden zu kommen. „Ihr Kaffee.“, unterbrach der Kellner die Stimmung und stellte Tam die Tasse hin. Eine Art angedeutetes Lächeln zuckte auf seinen Lippen. Was man nur als eben dieses wahrnahm wenn man ihn kannte, ich bedankte mich, derweil fasste der Mann bereits nach der Tasse und würde sich sicherlich jetzt die Lippen verbrennen, was ihm aber in der Regel recht egal war. „Ich hab ihn noch nie was anderes trinken sehen.“, seufzte ich leise, da Tam sich wieder mit seinem Telefon beschäftigte und scheinbar an dem Gespräch kein Interesse hatte. „Geht das überhaupt? Also das man nur Kaffee trinkt?“, fragte Riku ein bisschen skeptisch als man auch schon das Essen brachte. Tam seinen Kuchen vorsetzte, während ich mit Pasta und Riku mit einer Schale Überbackenem sich auseinander setzte. Klirrend legte ich das Besteck in den tiefen Teller ab, wischte mir über den Mund und lehnte mich leicht zurück. Riku stocherte derweil noch in seinem Essen. Schob dabei, ein Gemüse zur Seite welches ihm wohl nicht schmeckte und schaute ab und an zu Tam rüber, welcher an seiner Tasse immer wieder trank und sehr langsam den Kuchen aß. Sich dabei alle Zeit der Welt ließ und absolut kein Feingefühl bewies, was das Privatleben anderer betraf. „Wie langweilig...“, seufzte Tam, packte das Handy weg und sah zu Riku. Dem Blonden schien das unangenehm zu sein und er starrte auf sein Essen. „Ich denke mal heute passiert hier nicht mehr viel...“, gab er von sich. „Wärst du nicht hier würden wir uns wahrscheinlich angenehm unterhalten.“ „Und warum macht ihr es nicht? Wegen mir braucht ihr euch nicht zurücknehmen.“, gab er tonlos von sich und schob sich das letzte Stück in den Mund. Leckte sich über die Lippen. Ich runzelte die Stirn. Egal was er aus heckte... heute war mir dieser Freak, weit aus weniger geheuer als sonst. „Wusstest du, das Shiro klaustrophobisch ist?“, fragte Tam recht nebensächlich und Riku entwich ein leise „Oh.“. Ich fasste mir an die Stirn. Tam zog eine Augenbraue hoch. Kurz wirkte er unruhig. „Nein, das wusste ich nicht.“, gab Riku von sich und machte ein leicht schuldbewusstes Gesicht. Dabei wollte ich es vermeiden das er es rausbekam. „Erzähl ihm keinen Müll!“, knurrte ich und Tam zuckte mit den Schulter, was so viel hieß wie: „Wenn es doch so ist!“ was Riku natürlich nicht entgehen konnte. „Deswegen bist du so schnell von mir abgehauen...“, seufzte Riku und entschuldigte sich, da er so schnippisch zu mir gewesen war. „Schwachsinn!“, seufzte ich und gab an das alles okay gewesen war. Ich konnte geradezu sehen wie es bei Tam am Arbeiten war. Egal was jetzt kam! Ich würde ihn später dafür erwürgen! „Ich bin dafür dass wir zu ihm gehen. Sein Bett ist riesig. Soll ich zugucken, oder kann ich mitmachen?“, fragte Tam und stellte seine Tasse ab. Die Worte des Schwarzhaarigen trafen mich wie ein Stein am Kopf und auch Riku saß wie versteinert da. Lief rot an und murmelte das er zur Toilette musste, dabei sprang er bereits auf. „Bist... bist du von allen guten Geistern verlassen. Wenn ich könnte...!“, knurrte ich ihm leise zu und versuchte die Ruhe zu bewahren nicht über den Tisch zu springen und ihm mit seiner Dessertgabel abzustechen. „Was denn?“, fragte er als wäre sein vorheriger Satz ,eine Frage nach mehr Kuchen gewesen und nicht die Aufforderung zum Dreier. „Willst du es mir unbedingt versauen?!“, knurrte ich und fletschte dabei fast die Zähne. „Du stellst dich an... echt lästig...“, brummte Tam. R Das Wasser tropfte mir von der Nase. Ich hatte mir im Bad etwas Abkühlung verhofft und mein Gesicht unter den Wasserhahn gehalten. War das hier tatsächlich ein Aufruf für einen Dreier? Wer war dieser Wahnsinnige überhaupt? Shiro schien genauso ein Schmierlappen zu sein, wie die Kerle die er beseitigte! “Wer soll dich denn schon lieben?”, sah ich mein Spiegelbild mich fragen und dieses zog sich imaginär den Pullover aus und die Narben kamen zum Vorschein. Ja, wer würde das schon? Mir war nicht mehr danach zurück zum Tisch zugehen. Vom Bad aus, konnte man rechts durch den Notausgang ins Freie gelangen. Ich sprach einen Kellner an, drückte ihm einen Haufen Scheine in die Hand, nannte meine Tischnummer und verpieselte mich dann. Männer waren doch einfach nur noch Schweine. Es war gerade dabei dunkel zu werden, als ich mich im “Pearl” absetzte, die mittlerweile eine ziemlich gute Bar hatten. Sonntag abends war eher der Gastro Bereich brechend voll und die Bar weniger. Mein alter Kumpel aus der Schule war der Teilhaber dieses mittlerweile heiß begehrten Lokals. Der Empfang winkte mich bereits durch als auch Fu mir entgegen kam. “Hey mein Freund! Ewig nicht gesehen! Wie geht es dir?”, fragte er und begleitete mich an die Bar. Ich seufzte, wollte nicht viel erzählen und fragte eher nach seinem Wohlbefinden. “Gut! Meine Frau und die Zwillinge machen mir aktuell den Schlaf streitig, aber so ist das mit Familie!”, grinste er breit und legte eine Hand auf meine Schulter. “Wie geht es deiner Mutter? Würde mich nicht wundern, wenn sie mir immer noch die Löffel langziehen kann”, schmunzelte er und auch ich musste daran zurückdenken. Fu und ich hatten uns zwar in der Schule schon öfters gesehen, wurden aber erst richtige Freunde als er versuchte eine Blume zu stehlen. Meine Mutter erwischte ihn und hat ihm die Löffel lang gezogen, schenkte ihm diese stattdessen, weil er erklärte sie sei für seine kranke Großmutter. Und so, wurde er Teil meines Lebens. Er war auch der, der mich damals nach diesem Unfall als erstes fand. Meine Schwester, weinend neben mir hockend, während ich bewusstlos übergossen mit heißen Wasser aus dem Reiskocher , dalag. “Ihr geht es den Umständen entsprechend. Sie lächelt und steht alles tapfer durch”. Die erste Runde Drinks wurde uns gebracht von einem Kerl mit zwei verschiedenen Augenfarben. “Danke Jun!”, meinte Fu und schob mir einen Cocktail herüber. “Geht auf mich!” Wir stießen an und erzählten noch ein bisschen hier und da und er beteuerte wie Schade es doch war, dass meine Schwester nie Interesse an ihm hatte. Besonders sein Chef würde sie vermissen. Sie war so eine begnadete Köchin. Der Kerl an der Theke wollte mir einfach nicht aus dem Sinn gehen. Fu bemerkte dies und fragte nach. “Kennst du Jun?” Ich schüttelte den Kopf, erzählte ihm von dem Essen eben und diesem komischen Kerl mit den Kontaktlinsen. “Oh, macht er dir deinen neuen Lover streitig?” Meine Hände fingen automatisch an zu gestikulieren und ich knurrte das ich die Nase voll hätte und er ihn ruhig behalten konnte! “Ich bin fertig mit Kerlen! Demnächst spiel ich nur noch mit meinem Dildo! Der macht mir weitaus weniger Probleme! Und wenn ich keinen Bock mehr drauf habe, bestell ich nen neuen und werf den alten Weg!”, knurrte ich und hatte schon keinen Überblick mehr, wie viele Drinks es doch gewesen waren. “Kenishi! Lange isset her!” hörte ich die vertraute Stimme , des ehemaligen Chefs meiner Schwester. “Tasty! Was geht?”, lachte ich und ließ mich von diesem muskulösen Chefkoch in die Arme nehmen. Dann ging er um die Bar herum und legte demonstrativ seinen Arm um den Barkeeper. “Der gehört mir! Nur mal so nebenbei!”, grinste er breit und fing sich daraufhin einen Leberhaken ein. “Keine Sorge! Darf auch so bleiben. Die Zeit in der ich mich schlagen lasse ist vorbei!”, gröhlte ich nun. “Noch einen!”, brachte ich eher lallend heraus, als Fu ihn mir diesen verwehrte. “Wir setzen dich jetzt mal in ein Taxi und du gehst nach Hause!”, meinte er und lachte laut. Da wollte ich aber irgendwie nicht hin, aus Angst das dort ein gewisser Jemand auf mich wartete. Irgendwie hatte man mich gegen meinen Willen, zu dritt dann doch ins Taxi verfrachtet und der Fahrer ließ kein bisschen davon ab, eine andere Rute zunehmen. “Mensch ich zahl auch drauf!”, nuschelte ich und wurde hartnäckig ignoriert. Seufzend, stieg ich vorm Laden aus und nahm mir vor noch irgendwo etwas zu Futtern zu organisieren. Das einzige was noch offen hatte, war der Shop in dem mein Ex starb. *** Wer weiß wie lange ich nun schon vor dem Geschäft stand, doch meine Füße wollten mich einfach nicht weiter tragen. Vor dem Laden hatten sie ein großes Bild von ihm aufgehängt und schwarz eingerahmt. Ich ging irgendwann doch hinein, da mir das knurren meines Magens signalisierte mich langsam zu beeilen. An der Kühltheke griff ich zu Bier und einigen Snacks. Zielstrebig ging ich zur Kasse, wo eine mir total unbekannte Person stand. Sie verwickelte mich direkt in ein Gespräch, bedankte sich für meinen Einkauf und sagte das sie sich überhaupt freute das nach dem Drama noch wer hier hinein kam. “Mein Mann war kein schlechter Mensch. Er hatte nur die falschen Freunde!”, schmunzelte sie und sah zu dem Bild das auch an der Wand hing. “Mann?”, hakte ich nach und sie zeigte mir ihren Ehering und ein Foto auf ihrem Handy von sich und einer kleinen Tochter. Sie erzählte ein wenig, dass sie nun mehrere Monate weg war um ihre Eltern zu pflegen und total überwältigt war von der Nachricht nun Witwe zu sein. Fassungslos griff ich mein Bier, die Snacks und verließ den Laden. Er war verheiratet gewesen? Ich zitterte am ganzen Körper wie Espenlaub , die Tränen schossen mir in die Augen und ich fing einfach nur noch an zu schreien. “Du Drecksschwein!” Ich schmiss die Bierflaschen gegen das Bild draußen, die Snacks flogen direkt hinterher, ich trat die Staffelei um mit den Trauerbekundungen. “Ahhhhh!!!”, ich schlug um mich alles kurz und klein bis ich schließlich von hinten gepackt wurde. Shiro „Der junge Mann? Der hat für Sie bereits bezahlt und ist gegangen.“ Noch einmal schlug ich mir die Hand vor die Stirn. Ich hätte mir denken können das Riku so von mir dachte. Das Ganze war auch so schon recht kompliziert! Tam hat dem Ganzen nun die Schrotflinte aufgesetzt und mit einem Schulterzucken abgedrückt. „Wie nett von ihm. Können wir jetzt...“, setzte Tam an den die ganze Situation nicht so recht zu kümmern schien. „Halt die Klappe!“, knurrte ich ihn an und stand auf. „Wie lange ist er schon weg und wohin?“, fragte ich den Kellner zügig, welcher aber keine wirklichen Infos für mich hatte. Ich knirschte mit den Zähnen, verließ das Restaurant und sah mich kurz um. Schlürfende Schritte hinter mir kündigten Tam an. „Hm... Dann nicht...“, brummte er und murrte was ich jetzt vor hätte. „Nichts was dich angeht!“, zischte ich und ging mit großen Schritten zu meinem Auto. „Du suchst ihn wirklich? Wie anstrengend...“, stöhnte er und ich hörte wie er mir nach ging. Mit einem Ruck drehte ich mich um, packte Tam am Kragen und funkelte ihn düster an. „Bist du nicht der Meinung heute genug angerichtet zu haben? Geh einfach!“, zischte ich und wusste genau das es nichts brachte ihm mit körperlicher Gewalt zu drohen. Er musterte mein Gesicht als müsse er erst identifizieren, welche Gefühlsregung dort drin zu lesen war. Anschließend lief er ein wenig rot, an den Ohren an. „Können wir wirklich nicht zu dir?“, fragte der Schwarzhaarige und legte eine sehr kalte Hand an die Faust, welche sein Kleidung festhielt. Schlagartig ließ ich ihn los. Knurrte vor mich hin und öffnete den Wagen. Lies den Goth an der Straße stehen und zischte fast lautlos davon. Einige Zeit lungerte ich vor dem Blumenladen herum, allerdings tauchte Riku selbst nach weit mehr als einer Stunde nicht auf. Meine Laune war dabei ins Bodenlose abgerutscht und selbst wenn er aufgetaucht wäre, hätte ich nicht gewusst wie ich das ganze hätte erklären sollen. Ich konnte mir nur denken was für ein Bild er nun von mir hatte. Zumal das ganze eh recht schwierig war. Immer mal wieder zückte ich mein Telefon, schrieb zwei oder drei Nachrichten in denen ich fragte wo er war und das ich Redebedarf hatte und das ganze klären wollte. Nichts… Frustriert trollte ich mich von dannen. Überlegte ob ein wenig Gras über die Sache wachsen musste und ich von mir aus ein wenig auf Distanz gehen sollte. Das ganze war heute gehörig in die Hose gegangen und egal was nun noch passieren würde, meine Laune würde nichts so wirklich schnell heben könne. Der Tesla rollte die Straßen entlang. Ich schnaufte regelmässig als der Verkehr wegen einer roten Ampel zum erliegen kam und trommelte gestresst auf dem Lenkrad rum. Bei der vierten, begann ich mich mit dem Gedanken zu beschäftigen, ob Riku das ganze mit mir nicht eingegangen war, weil er wie ich schon zu anfang vermutet hatte unter Stockholm lied. Hatte er den irgendeinen anderen Grund mir körperlich nahe kommen zu wollen? Jemanden der eine ihm nahestehende Person in seinem Beisein umgebracht hat. Ihn anschließend entführte und sogar mit ihm keine zwölf Stunden später schlief? So handelte kein normaler Mensch, zumindest keiner von denen die ich kannte und die nicht in der Grauzone oder dem Untergrund angehörten. Sowas konnte eher bei einem gewalttätigen Zuhälter mit einer Drogenabhängigen Nutte abspielen! Riku war aber weder drogenabhängig, denn ich war mir sicher keine Anzeichen gesehen zu haben, noch konnte man sagen das er mit dem Untergrund zu tun hatte. Die reaktion über den Tod seines Ex-Freundes sagte alles. Anderes herum, wie konnte er diesem Kerl auch nur eine Träne nachweinen? Ungehalten drückte ich auf die Hupe, zischte leise da sich das Fahrzeug vorne in der Schlange noch immer nicht bewegte. Als jedoch eine Getränkeflasche nur knapp an meinem Wagen vorbei flog, nachdem sie über ein Dach schoss, verlor ich sowohl die Fassung als auch die Geduld. Ich hupte noch einige mal, die Schlange begann sich zu bewegen und genau vor mir war eine Lücke zwischen den parkenden Fahrzeug, welches viel zu klein war: Egal!! Das würde mich jedoch nicht daran hindern, den Wagen halb auf dem Gehweg und in die Lücke zu setzen. Wutentbrannt stieg ich aus, sah wie Jemand wie wild gegen einen Stromkasten trat und dabei schrie, als gäb es kein Morgen. Eine weitere Flasche flog durch die Luft und platzte auf dem Gehwegs auf. Spritze wie wild umher, was zur folge hatte das die Beifahrerseite des Wagen, nassklebend nach Bier roch. Spätestens jetzt hätte der Kerl von mir mehr als eine Tracht Prügel bezogen, wenn ich nicht komplett verdattert feststellen musste, wer der Randalierer war. Keuchend trat Riku immer wieder gegen das dicke Plastik, bis ihm die Kraft ausging. Fluchte als würde es kein Morgen geben und taumelte dabei leicht. Ich sah mich um. Bemerkte die Leute welche das Ganze so wie ich beobachteten und eine kleine Traube bildeten. Sicherlich würde einer von ihnen die Polizei rufen. Was bleibt mir also übrig?! Ich packte ihn von hinten. was ihn gehörig zappeln ließ, schleifte ihn zum Wagen, bekam einen Ellbogen ins Gesicht als ich die Tür öffnete. Was mich dazu veranlasste ihn mit Schwung auf die Rückbank zu werfen. Dort stieß er sich den Kopf an der gegenüberliegenden Tür an. Knurrend verriegelte ich die Türen und stieg wieder auf der Fahrerseite ein. Parkte rasch aus und nutzte einen freien Moment um davon zu fahren. “Auhhh….”, keuchte es von der Rückbank und ich rieb mir mit den Handrücken die Nase lang. “Scheiße…”, zischte ich, da ich leicht blutete und das warme Rot auf das weiße Hemd tropfte. “Fuck! Wer... Was zum wird das? Eine Entführung?!? ...Shiro?!“, gab er verwirrt von sich und holte immer noch angestrengt Luft. “So langsam solltest du dich daran gewöhnen...”, knurrte ich und guckte in den Rückspiegel. Der Blonde strich sich die Haare aus dem Gesicht, rieb sich anschließend den Kopf und verzog ersteres vor Schmerz. “Ich muss raus! Lass mich raus!!”, schnaubte er mit leichten Keuchen und zog an dem Türgriff. Allerdings war sie verschlossen. Energisch rüttelte der man daran. “Ich mag es nicht wenn Leute mich dazu zwingen grob zu werden! Also lass das!”, knurrte ich. “Ich mein es erst! Lass mich raus! Sonst…”, schnappte er nach Luft. Der Wagen hielt wegen einer roten Ampel und ich drehte mich zu ihm um. “Sonst was?”, fragte ich recht kühl, da kauerte sich Riku bereits nach vorne. Sein Gesicht war sehr bleich und er hatte die Hände vor den Mund gelegt. Ein paar Tropfen liefen zwischen ihnen hindurch und ein leichtes würgen war zu hören. “Nicht dein ernst?!”, gab ich von mir und suchte die Taste von der Tür, das Schloss entriegelte sich, allerdings zu spät. Als Riku nach dem Griff fassen wollte, landete bereits ein Teil im Fußraum und auf dem Sitz der Rückbank. Den Rest verteilte er an der Tür, dem Holm und auf der Fahrbahn neben dem Auto. Übelkeits erregend machte sich ein Geruchs Mix aus Alkohol, Fruchtsaft und Magensäure im Wagen breit und ließ mich leicht würgen. Mit einem Knopfdruck senkten sich alle Fenster. Das zuschlagen der Tür war zu hören und zu meiner Verwunderung, war Riku noch da, legte sich über die Bank in seinem Erbrochenen und schloss erschöpft die Augen. “Scheiße…”, stöhnte er noch leise und legte einen Arm über die Augen. Kapitel 10: Kap. 10 ------------------- Riku Keine Ahnung was dann geschah. Ich war einfach nur noch müde, mein Kopf schmerzte extrem und am liebsten hätte ich mich von einem Auto überfahren lassen. Dieses Leben kotzte mich so an. Permanent geriet ich an die falschen Kerle, versuchte zu überleben statt das Leben zu genießen. In was für eine Scheiße hatte das Schicksal mich nur manövriert? “Riku?”, hörte ich es dröhnend in meinem Kopf und bemühte mich kurz zu blinzeln. “Was?”, zischte ich ihn an und erkannte das er mir eine Flasche Wasser reichen wollte. Ich drehte mich einfach auf die Seite und ignorierte ihn. Shiro fuhr weiter und ich bekam nur den Bruchteil eines Telefonats mit, wo er anwies seinen Tesla abholen und reinigen zulassen. Bis auf weiteres schwiegen wir ansonsten, weshalb ich seine Stimme nicht mehr hörte. Vermutlich war ich auch eingeschlafen, denn erst als das Auto nicht mehr leicht ruckelte, ging die Tür von diesem auf und ich wurde herausgezogen. “Du benimmst dich wie ein kleines Kind!”, knurrte er während ich einigermaßen versuchte auf meinen eigenen Beinen zustehen. Die Tiefgarage drehte sich und ich fühlte mich beinahe wie auf einem Schiff. Soviel hatte ich doch gar nicht intus, oder doch? Im Aufzug hielt mir Shiro eine Tüte hin, für den Fall das ich nochmal kotzen müsste, die ich ihm aber genervt aus der Hand schlug. Wie ein Hund , folgte ich ihm in seine Wohnung, sah mir das Szenario mit der Katze an und blieb einfach im Flur stehen. “Zieh dich aus”, meinte Shiro und ich knurrte, dass es ja eh nur das war ,was er wollte. “Wartet der Kerl schon auf uns im Schlafzimmer?”, zischte ich und vermied dabei den Blickkontakt. “Hör auf mit dem Schwachsinn!”, wurde mein Begleiter nun etwas energischer. Seine Laune schien auch am Tiefpunkt zu sein. Die Katze schlich nun auch um meine Beine, was ich dezent versuchte zu ignorieren. Mir war einfach nicht nach Kuscheln. “Nun mach schon. Zieh dich aus! Es geht unter die Dusche, du kannst so beschmutzt nicht hier schlafen”. Seine Stimme bemühte sich sanft zu mir durch zu dringen, was mich aber nur extrem nervte. “Ich habe dich nicht darum gebeten mich mit hier hin zunehmen. Wenn man von einem Date abhaut, liegt es daran das man keinen Bock darauf hat. Also wieso sollte ich hier bleiben?”, zischte ich und schob die Katze grobmotorisch mit dem Fuß weg, weshalb sie mich biss. “Scheiße! Ich will gar nicht hier sein!” Trotzig und wutentbrannt ging ich auf die Haustür zu, als ich an den Schultern und schließlich im Nacken gepackt wurde . “Es reicht”, brummte Shiro und schob mich quasi vor sich her ins Bad und drehte das Wasser auf. “Kalt oder warm, such es dir aus!” “Fick dich!”, schrie ich ihn an als er nur grinste und mir antwortete : “Na gut, kalt!”. *** Es war so bitterlich kalt gewesen! Bekam er das Wasser direkt aus der Arktis? In einen Bademantel gehüllt, nun wieder nüchtern, saß ich auf seinem Sofa und beobachtete wie er mir Tee machte. Er trug nur eine Jogginghose, da seine Klamotten unter der Dusche ebenfalls nass geworden waren. Anscheinend war er ein Warmblüter weshalb er wohl kein T-Shirt anzog. Wir schwiegen uns immer noch an und so langsam, traute sich auch die Katze wieder an mich heran. Sie tippte mich immer mal wieder spielerisch mit der Pfote an, verlor das Gleichgewicht und fiel gegen mich. Ich strich ihr über den Kopf bis sie schnurrte. Die Uhr zeigte mittlerweile vier in der Früh an. Und nun saß ich hier, nackt im Bademantel auf dem Sofa und sah Shiro dabei zu wie er Tee kochte. “Reden wir darüber?”, kam es irgendwie unsicher über seine Lippen als er mir den Tee reichte. “Ich habe alles gesagt”, murmelte ich vor mich hin und schob seine Hand mit dem Tee weg. Shiro seufzte, stellte die Tasse auf dem Tisch ab und setzte sich mit etwas Distanz hin. “Du hast das absolut falsch verstanden!” begann er und ich warf ihm einen bösen Blick zu. “Was habe ich denn falsch verstanden? Das du ihn fickst? Das er weiß wie groß dein Bett ist? So einer bin ich nicht! Ich treibe es nicht mit jeden! Und ich dachte das zwischen uns wäre.. besonders!”. Ich schüttelte den Kopf, lachte und meinte das er so wie alle anderen sei. Schnell ne Nummer schieben aber bloß nichts ernstes. “Das stimmt nicht!”, gab er ziemlich monoton von sich. “Also stimmt es nicht, dass du diesen Psycho gefickt hast? Auch als das mit uns anfing? Was ist das zwischen uns überhaupt? Man müsste meinen ich sei krank im Kopf, dass ich mich von dem Kerl knallen lasse, der meinen Ex auf dem Gewissen hat!”, schrie ich nun hysterisch und stand auf um meine Beine zu bewegen. “Hör auf!”, sagte Shiro ruhig und starrte auf seine Hände. “Womit? Das du mich fickst und dann weg wirfst wie ein Stück Dreck? Willst du lieber den anderen Kerl? Ist das nur Show?” “Hör auf!” “Nein! Wieso sollte ich. Du bist auch nur so ein blödes , dämliches Arschloch was meint seinen Schwanz in mich zu schieben ohne mich zu kennen!”, schrie ich und trat ein Katzenspielzeug weg. Man packte mich und riss mich herum. Nun schrie Shiro mich an, dass ich endlich aufhören sollte. “Verdammte Scheiße! Ich will dich nicht teilen. Ich will dich für mich! Meinst du nicht, ich sehe selbst wie absurd das hier alles ist?”. Seine Halsschlagader pochte und kam deutlich zum Vorschein. “Du machst mich wahnsinnig”, seufzte er und legte seine Lippen auf meine. Seine Arme legten sich um meine Hüften und zogen mich näher an sich heran. “Hätte auch nur einer aus dem Bordell oder auch Tam dich angefasst, wären sie tot. So sehr mag ich dich! Und das ich das so meine, weißt du!”. Na wenn das mal kein Kompliment war. Shiro Ich schaute ihn intensiv an. Sah wie sich die kleinen Härchen am Hals auf stellten. Kurz fragte ich mich, ob ich ihm Angst machte, in seinem Gesicht war davon aber nichts abzulesen. Erstaunen und leichte Verlegenheit, vielleicht. Aber vor Angst war es nicht, sodass ich das Rasen in meiner Brust ignorierte und ihn noch einmal auf den Mund küsste. Diesmal länger, ungestümer und sehr verlangend. Er rang leicht nach Luft, als wir uns lösten. „Wenn ich noch einmal wen umbringen musst ,damit du mir glaubst, werde ich es für dich tun!“, gab ich von mir und ein leichtes beben überkam ihn. Ich fühlte wie sich seine Hand auf meine Brust legte. Gemächlich darüber strich. „Das ganze ist so dermaßen verrückt..“, murmelte er leise. Für einen Moment hielt ich inne. Ich konnte oder vielmehr wollte es nicht abwertend wahrnehmen. Stattdessen war mir nun mehr danach es ihm zu beweisen, mit allen mir jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln! Ohne Zögern legten sich meine Lippen erneut auf seine, lies die Hände zu seinem Hintern wandern und knetete ihn leicht. Hob Riku an, sodass er den Boden unter den Füßen verlor und fester an mich gedrückt wurde. Ein gedämpfter Laut entwich ihm, seine Arme schlangen sich um meinen Nacken und hielten sich fest. „Lass mich bloß nicht fallen.“, murrte er gedämpft und ich musste leicht lachen. Bewegte mich bereits ,um meinen Weg aus dem Wohnzimmer raus in das Schlafzimmer zu tätigen. Dort ließ ich ihn sachte wieder Fuß fassen und schob die Hände unter den Bademantel. Knetete das straffe Gesäß, was Riku leicht keuchen lies. Seine Finger drückten sich fordernd in meinen Nacken, dann lies er los. Drückte sich von mir weg, was mich ein wenig verwirrte. Leicht rotglühend, war ein schelmisches Grinsen auf seinen Lippen zu sehen, als er sich kurz umsah, anschließend rücklings auf das Bett fallen ließ. Der Bademantel von der Bewegung, zerwühlt, gab alles preis was er eigentlich verdecken sollte. Noch um einiges mehr betont wurde, als Riku ein wenig provokant eines seiner Beine hochzog und anwinkelte, mit der Hand über den nackten Oberschenkel strich und sich leicht auf die Lippe biss. Ich sog die Luft scharf ein, da flog die Jogginghose mir regelrecht von der Haut und ich kniete ziemlich schnell auf dem Bett, bewegte mich auf ihn zu und recht bald über ihn gebeugt. Ich zog den Knoten des Mantels auf welcher das Einzige war, was ihn noch bedeckte und erkundete mit dem Mund seine Schulter langsam zum Nacken hoch. Hielt ein wenig inne als ich seine Hand an mir fühlte, wie die Fingerspitzen meinen Schaft lang wanderten. Meine Härte umfassten und diese rauf und runter glitten. Ich schloss genießerisch die Augen, ein Stöhnen entwich mir und ich war versucht mich mit den Bewegungen mit zu bewegen. „Wird das jetzt eine One Man Show?“, wisperte mir Riku ein wenig beleidigt ins Ohr und ich wurde aus meiner leichten Trance gerissen. „Angst zu kurz zu kommen?“, gab ich ihm als Antwort, leckte meine Finger an, was ihn lachen ließ, diese wechselte aber recht schnell in Stöhnen. Zwei meiner Finger drückten sich in ihn, bahnten sich ihren Weg hinein und begannen damit Riku auf das vorzubereiten, was ich eigentlich dort hinein platzieren wollte. „Immer noch Angst?“, fragte ich leicht spöttisch und bearbeitet die Öffnung, küsste noch einmal seinen Hals um mich dann aufzusetzen. Hob eines seiner Beine an und legte es auf meiner Schulter ab. Noch tiefer drangen so meine Finger ein. Riku keuchte schwer, presste sich den Unterarm auf den Mund. Ich genoss den Anblick welchen der Mann mir gab, fühlte dabei mein eigenes Verlangen, welches nach Befriedigung lechzte. Rikus Bein auf meiner Schulter begann zu zittern. „Ha... Ha! Hör auf zu Spielen! Hm... Mach endlich!“, forderte er und ich kam seiner Bitte nach. Entzog ihm meine Finger und setzte mein zuckendes Glied an ihm an. Gemächlich drückte es sich in die warm, feuchte Enge, dabei hörte sich Riku an als wäre er dem Wahnsinn nahe... Riku Ich war bereits zum Höhepunkt gekommen, als Shiros Größe ansatzweise in mich eindrang. Natürlich war dies gerade mal die Spitze des Eisberges gewesen, weshalb er mich zögerlich ansah ob er weitermachen konnte. “Komm schon! Schauen ob du es ein zweites Mal schaffst”, provozierte ich ihn als sein Schwanz noch größer zu werden schien und pulsierend in mir verweilte. Seine Hand griff um meine erschlaffte Männlichkeit und spielte mit dieser, bis sie in ihrer vollen Größe erneut aufgerichtet war. “Wusste ich doch, dass der mich nicht alleine zurück lässt”, grinste er breit und schob sich tiefer in mich hinein. Er hatte meinen Spot erneut getroffen, sodass sich direkt ein Netz aus Lusttropfen auf meiner Spitze breit machte. Die Stöße wurden immer heftiger und meine Hüfte konnte das in dieser Stellung bald nicht mehr halten. Shiro zog sich zurück, was dafür sorgte das ich kraftlos auf den Rücken sank. Auf die Seite gerollt, legte er sich hinter mich und lenkte sich erneut in mich hinein. Mein Rücken, war feste an ihn gelehnt, sein rechter Arm lag unter mir und griff um mich herum. Seine Finger drückten gegen meine Brust, als müsste eh mich noch näher an sich haben als ich eh schon war. Die Linke kümmerte sich behutsam um meine Härte , während er tief in mich hinein stieß und dies rhythmisch wiederholte. Er biss mir in den Nacken, schien sein Stöhnen damit selbst zu unterdrücken, als ich schlagartig kam. Shiro stieß immer fester in mich hinein, es schmerzte und auch dann kam er zum Höhepunkt. “Ich will noch mal”, rang er nach Luft, dabei befand er sich noch in mir drin! “Keine Ahnung ob mein Hintern das aushält!”, seufzte ich als er sich aus mir schob, mich auf den Rücken dirigierte und er sich aufsetzte. Er zog das Gummi ab und präsentierte sich erneut. Mein Oberkörper lag nun zwischen seinen Schenkeln und sein Schwanz deutete mir ins Gesicht. “Zeig mir doch wie talentiert du bist !”, grinste er . “Du meinst..ich soll, den..in den Mund nehmen?”, lachte ich und irgendwie machte sich in Shiros Gesicht Unsicherheit breit. “Zuviel?” Seine Stimme zitterte, denn er schien gerade ein wenig aus seinem Übermut heraus gedacht zu haben, es sei geil. Ich tat ihm den Gefallen, leckte an der Spitze und ließ ihn den Rest vorsichtig in meinen Mund schieben. Er vergrub seine Hand in meinen Haaren, ließ mich langsam und bedacht an ihm saugen und ohne groß viel Druck, erzitterte der stattliche Mann und kam zum Schuss. Dabei zog er ihn so halb heraus und besudelte mein Gesicht. “Es tut mir leid, aber wenn du wüsstest..wie geil mich dein Anblick wieder macht…” Die Luft war gefühlt verbraucht, weshalb mein Muskelberg von Kerl, mir den Bademantel zuwarf, ein Fenster öffnete und dann mit einer Tücherbox die Sauerei aus meinem Gesicht beseitigte. Nackt ließ er sich danach aufs Bett fallen, zog mich samt Bademantel an ihn heran und flüsterte. “Willst du mal was verrücktes hören?” Ich schmiegte mich an seine Brust, hörte seinen Herzschlag und dachte es würde jeden Moment aus der Brust springen. “Was denn?” Er sah mir in die Augen , küsste mich und über seiner Schulter hinweg war der Mond zusehen. “Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!” *** Unter der Dusche hallten seine Worte wie auf repeat in meinem Kopf. “Ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!” Immer und immer wieder! Ich war gerade so glücklich das ich am liebsten mein Herz herausgeschnitten und es ihm geschenkt hätte. Nach dem Geständnis war er aufgesprungen, äußerte er sei hungrig und würde uns etwas zum Essen organisieren. Egal worauf ich Lust hätte, er würde es besorgen. Schmunzelnd, spielte ich nach der Dusche mit seiner Katze Asari und gemeinsam warteten wir auf die Rückkehr unser beider Liebe. Doch die Zeit verflog förmlich, weshalb ich irgendwann auf der Couch weggedöst war. Erst ein köstlicher Geruch, ließ mich wieder munter werden. S „Erstaunlich... Wie auch immer du es geschafft hast zu dieser unsäglichen Uhrzeit so etwas aufzutreiben.“, seufzte es hinter mir mit einem Gähnen, als ich in der Schublade der Küchenzeile nach Stäbchen suchte. Sehr leise war das Scharren eines Stuhles zu hören und als ich mich umwand nahm Riku gemächlich an dem Tisch platz. „Wenn ich will, kann ich alles haben, egal wann.“, gab ich ein wenig großspurig von mir und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen als Riku sich die einzelnen kleinen Plastikschalen ansah. Eine kräftige Hoto Suppe, sanft duftender Reis, gedämpftes Gemüse, scharf mariniertes Fleisch, dazu ein paar frische Gyoza mit Gemüsefüllung. So dampfend heiß als wäre es gerade zubereitet worden. Ich hatte die Verbindungen und das Geld, so blieben mir in der Regel die meisten Wünsche nicht unerfüllt. Riku gähnte noch einmal, bat um Verzeihung und nahm die Stäbchen entgegen, welche ich ihm anbot. „Das Schlimme ist dass ich es dir sogar glaube.“, gab Riku von sich und schien zu überlegen wovon er zuerst probieren wollte. Interessiert sah ich ihm zu. Seine Stirn warf dabei eine kleine Falte und die Haare, welche zerzaust waren, rutschten ihm ins Gesicht. Brummend schob er sie beiseite. Nahm die Stäbchen richtig in die Hand und berührte mit den Spitzen des Besteckes seine Lippen, tippten leicht gegen sie, als würde er eine schwere Entscheidung fällen müssen. Belustigt sah ich dabei zu wie erst von den Gyoza nehmen wollte, sich aber scheinbar umentschied, bis ihm auffiel das ich ihn beobachtete. Angespannt zog er die Stäbchen zurück. „Du grinst so komisch... hab ich was falsch gemacht?!“, fragte er zögerlich und ich schüttelte ein wenig den Kopf. „Nein. Mir ist nur aufgefallen das die Blutergüsse in deinem Gesicht fast weg sind. Das freut mich sehr.“, gab ich von mir, lenkte davon ab das ich ihn beobachtet hatte und nahm etwas von dem Fleisch mit Reis zusammen. Mit vollem Mund konnte ich für den Moment zumindest nicht mehr reden, also langte ich zu. „Ja, stimmt. Ich bin auch ziemlich froh darüber.“, gestand er und bediente sich an dem Gemüse. So würde keiner von uns Reden müssen, was ihm gerade recht schien. Hatte ich was falsches angesprochen? Schwer legte sich ein Schweigen über uns. Was nur kurz von Asari unterbrochen wurde. „Hast du sie aus einem Tierheim?“ „Was? Wen?“, ich verschluckte mich ein wenig. „Die Katze, Asari.“, lachte Riku und zeigte nach unten, da sie an unseren Beinen entlang strich. „Nein.“, gab ich knapp von mir und überlegte inwieweit ich ihm sagen sollte, warum sie hier war und warum ihr ein Bein fehlte. Allerdings hatte ich schlimmeres angestellt von dem er wusste, zumal ich mir sicher war das ihm die Antwort nicht so recht genügen würde. Zumal es mir warm den Nacken runter lief da ich seinen Blick genau fühlen konnte. „Es ist keine große Geschichte. Sie sprang mir vor ein paar Monaten vors Auto und kam knapp davon. Seitdem ist sie hier.“, gab ich zu und schob mir den restlichen Reis in den Mund. „Oh..“, gab Riku sehr knapp von sich und schien darüber nachzudenken. Grundsätzlich spielte es für mich keine Rolle was andere dachten, aber jetzt gerade wurmte es mich, nicht zu wissen was Riku im Kopf herum ging. „Findest du das merkwürdig?“, fragte ich. „Keine Ahnung. Ich denke nicht.“, sagte er unsicher und seufzte als er feststellen musste das die Hoto bereits leer war. „Nur weil du diese Dinge machst, heißt es doch nicht das du nicht auch weiche Seiten hast.“, murmelte er und man konnte die leichte Verlegenheit in seinem Gesicht ablesen. Welche er natürlich versuchte zu verbergen. „Oder Schwächen.“, setzte er nach. Ich runzelte die Stirn, recht zügig bemerkte Riku dies. „So was wie die Klaustrophobie.“, versuchte er das Thema in eine andere Richtung zu lenken. Ich brummte leise und verfluchte Tam, sodass ihm die Eier schwarz anlaufen und abfallen würden. „So ein großer kräftiger Kerl und dann macht ihn mein kleinen Zuhause Angst.. Das ist echt ein wenig paradox.“, schmunzelte er und legte die Stäbchen ab. Meine vorher so gute Laune schlug ein wenig um und auch ich legte die Stäbchen beiseite. Überlegte kurz, als ich bereits fühlen konnte wie mein Blick um einiges finsterer wurde. „Hast du noch im Kopf welche Angst du empfunden hast, als du hören musstest was ich mit Naru spielte? Dein Herz was unendlich schnell, raste und war dabei dem Stillstand nahe, als ich mit knirschenden Schritten langsam auf den Spind zu ging in dem du dich versteckt hattest. Ohne eine Möglichkeit zur Flucht. Keinen Ausweg. Nur das kalte Metall der Wand im Rücken, an den Seiten und den nahen Tod vor den Augen! Stell dir vor dieser Moment würde Stunden und Tage dauern. Deine Finger scharren über das Metall. Suchen einen Ausweg, bis sie blutig sind, während du dich ein pisst wie ein panisches Tier! Das Gefühl permanent zu ersticken, weil alles näher rückt.“, hörte ich meine eigene Stimme beinahe tonlos. Riku wurde aschfahl, ein Schaudern erfasste ihn und er schien nach Worten zu ringen. „Ganze fünf Tage lang ich in einem schmuddeligen Abstellraum, in dem ein Mann, welcher dafür bezahlt worden war mich zu beseitigen, mich misshandelt, erniedrigt und gewaltsam genommen hat. Am fünften Tag, versuchte er mich umzubringen.“, ein Zucken ging über meine Lippen. „Das war das Erstemal das ich sah wie ein Mensch starb.“ Riku umfasste sich selbst und es schüttelte ihn. „Ich wollte dir nicht vor den Kopf stoßen...“, gab er von sich und wirkte dabei als würde er zusammen schrumpfen, genau in dem wusste ich das ich mal wieder mit dem Kopf durch die Wand gebrochen war. Ich setzte mich auf und schüttelte eben diesen. „Ich.. wenn ich dir Angst mache tut es mir leid. Du wusstest es nicht. Lass es also gut sein.“, seufzte ich, beugte mich nach vorne über den Tisch und strich ihm sachte über die Wange. „Wir sollten noch ein paar Stunden schlafen, ich hab später ein paar geschäftliche Dinge zu tun. Die sollte ich nicht vollständig unausgeruht tätigen.“, versuchte ich ein wenig Ruhe in die Situation zu bringen. „Nicht wahr... dein Herrchen ist schrecklich, wenn es keinen Schlaf bekommt. Und das ist nichts für dich!“, wand ich mich an Asari welche in der zwischenzeit auf den Tisch gesprungen war und damit beginnen wollte eine der Schalen aus zu lecken. Kapitel 11: Kap. 11 ------------------- Riku Irgendwie kam ich nicht zur Ruhe. Während der unglaublich gut aussehende Kerl neben mir, tief und fest schlief, kreisten meine Gedanken um das gehörte. Man war nicht gut mit ihm umgegangen und doch versuchte er das Richtige zu tun. Abgesehen vom Töten, das irgendwie sein Job war. Hin und her gerissen, stand ich dann schließlich doch auf und spielte mit der Katze. Shiro sollte ruhig ein paar Stunden Schlaf bekommen. Wenn ich mich neben ihm so hin und her drehen würde, hinderte es ihn nur daran. Asari ließ sich immer wieder dazu animieren hinter meiner Socke her zu tapsen und diese zu jagen. Es war recht lustig, denn ich dachte das nur Hunde apportieren würden. “Dein Herrchen hat ganz schön viel mitgemacht in seinem Leben nicht wahr?”, sprach ich zu der Katze und warf erneut die Socke. “Und deswegen schläft er besonders gut, mit seinem Lover in den Armen”, brummte es plötzlich hinter mir und ich schmunzelte. “Sorry!”, flüsterte ich als seine Arme sich unter meine Beine und an meinen Rücken legten. “Was?”, quietschte ich als er mich hoch hob und ins Schlafzimmer trug. Sanft ließ er mich in die Kissen sinken, murmelte etwas davon das ich mir über seine Vergangenheit keinen Kopf machen müsste - lediglich um unsere Zukunft. An mich gepresst, in einer innigen Umarmung, legte er seinen Kopf ebenfalls wieder ins Kissen und dämmerte allmählich weg. “Schlaf was” , stammelte er im Halbschlaf und ich nickte. Seine Wärme an meinem Rücken, gaben mir das Gefühl von Geborgenheit, weshalb es auch nicht lange an dauerte bis mir die Augen zu fielen. *** “Wann sehen wir uns wieder?”, grinste mich Shiro an, der mich mit einer sportlichen BMW Ausführung nach Hause gebracht hatte. “Ich weiß noch nicht. Wie lange brauchst du denn für deinen Job?” Das Thema war immer noch unangenehm, da ich nie genau wusste um was für einen Job es sich jetzt handelte. “Ich melde mich”, zwinkerte er mir zu , ich beugte mich zu einem Kuss hinunter und dann brauste er auch schon davon. “Wer war denn dieses Sahneschnittchen?”, hörte ich hinter mir und erschrak ein wenig. Mit langen weißblonden Haaren, die ausnahmsweise glatt statt lockig waren, sahen mich die Eisblauen Augen eindringlich an. “Mina! Wann bist du…?”, doch ehe ich die Frage zuende stellen konnte, sprang sie mir in die Arme. Leicht taumelnd, schlang ich meine Arme um sie und genoss es das sie hier war. Ob das bei Zwillingen immer so war? Kaum war sie weg, fühlte ich mich unheimlich leer, aber in Momenten wie diesen hatte ich das Gefühl wir waren wieder ein Ganzes. “Ich dachte ich schau mal, mit was für Kerlen mein Bruder sich so herumtreibt. Wer war das?”, hakte sie nun nach , doch ich ging mit ihr erstmal in den Laden. Schließlich musste dieser geöffnet werden. “Mein Freund”, murmelte ich eher vor mich hin, als ich die frischen Schnittblumen heraus trug. “Du meinst, so richtig? Mit fummeln, knutschen und.. na ja ..ficken?” Entsetzt sah ich sie an, denn so vulgär kannte ich sie gar nicht. Dennoch nickte ich was sie peinlich verlegen wegschauen ließ. Doch irgendwann sprudelte es förmlich aus ihr heraus : Erzähl mir alles!” Und das war der Haken an der Sache. Mina würde sich nicht mit den null acht fünfzehn Dingen zufrieden geben, sondern so lange bohren schlimmstenfalls, bis sie tatsächlich alles wusste” Ich begann ihr irgendwie einen Bären auf zu binden, was sie ziemlich schnell durchschaut hatte. “Riku, du bist und bleibst ein schlechter Lügner. Jetzt raus mit der Sprache!”, zischte sie mich an und bedrohte mich spielerisch mit der Rosenschere. “Nun gut. Er war oder ist ein Kunde hier. Hat immer sehr außergewöhnliche Pflanzen bestellt nur um immer wieder nachfragen zu können, wann sie da sind. Irgendwann, waren wir miteinander Essen und es hat halt gefunkt”, lächelte ich und begann wie gewohnt meine Sträuße fertig zu binden. “Hach, wo die Liebe hinfällt. Ich bin neidisch. Mein letzter Flirt war einfach so ein Muttersöhnchen, dass diese nicht zwischen uns im Bett lag war alles!”, knurrte sie und erzählte kurz wie sie diesen Kerl metaphorisch über Bord geworfen hat. Ob man auf mich neidisch sein konnte bezweifelte ich irgendwie stark. Schließlich wusste sie nicht das ich mit einem Auftragskiller zusammen war. Woher auch? Von mir würde sie es jedenfalls nicht erfahren. “Was hälst du davon , wenn du deinen Freund heute Abend vorstellst? Wir könnten im Pearl eine Kleinigkeit futtern gehen? Und morgen dann zu Okasan!” , grinste sie breit und schien wohl schon einen Plan auszuhecken wie sie Shiro ins Verhör nehmen könnte. “Ich weiß nicht. Zwischen uns ist es noch nicht so ernst, dass man ihn dir vorstellen könnte!”, versuchte ich mich rauszureden als sie plötzlich tierisch eingeschnappt war. “Was willst du mir bitteschön damit sagen?”, knurrte sie und verpasste mir einen Hieb auf den Oberarm. Ich vergaß immer wie stark sie doch war vom ganzen Teig kneten und stundenlangen rühren in den heißen Töpfen. Mein Arm pulsierte und ich konnte mir bildlich vorstellen wie groß das Hämatom werden würde. “Ich will es langsam angehen!”, stöhnte ich genervt als wie gewohnt die zwei Kerle in Schwarz hinein kamen und ihre Lieferung haben wollten. Etwas eingeschüchtert grüßte Mina die Herren nur zaghaft, während ich nur in die Richtung der Blumen zeigte, man mir das Geld auf den Tresen knallte und dann stillschweigend wieder verschwand. “So, damit ist das auch erledigt!”, grinste ich und als ich den Blick meiner Schwester erwiderte sah ich pure Angst in ihren Augen. “Mina?” Sie stammelte eher herum, seit wann ich mit Yakuza verhandeln würde und wie es dazu käme dass die überhaupt hier einkaufen. Sie wüsste halt das diese in ihren internen Kreisen blieben. Kopfschüttelnd erklärte ich ihr das es ein Beerdigungsinstitut sei und das sie irgendwann an mich herangetreten waren. “Werd sie los ! Das ist nicht gut!”, formulierten ihre Lippen es beinahe still und ich seufzte. Sagte ihr wie sehr ich versucht habe mich über Wasser zu halten damit der Laden lief. Das ich meine Wohnung gekündigt hatte und im “Büro” quasi schlief und das es definitiv nicht in Frage käme diese geschäftliche Verbindung zu kündigen. Danach wurde es sehr still um uns. Sie schien sich tatsächlich Sorgen zu machen, dabei war es mir ziemlich egal wer meine Miete durch den Kauf im Laden zahlte. Irgendwann begann sie wieder, wenn wir schon nicht Essen gehen wollten, ob sie wenigstens für mich kochen dürfte. So wie in alten Zeiten. Ein Lächeln umspielte meine Lippen, bis ich schließlich nickte. Wie in alten Zeiten, das wäre wundervoll! S „Grundsätzlich wäre es ratsam sich von diesen Aktien zu trennen. Wenn ich es richtig gesehen haben, waren diese noch nie so hoch, wie jetzt! Sie würden mit diesen einen Reingewinn von circa 350.000 Yen abschließen. Diese könnte man anteilig in etwas Neues investieren. Wenn Sie mir einen Moment Zeit geben...“, gab der schmächtige Mann von sich und sah dabei ein wenig nervös über den Schreibtisch und suchte nach den Unterlagen. „Wie hoch sind die Chancen das diese noch weiter steigen?“, gab ich gähnend von mir und Herr Tashima, so hieß der Aktienberater, stockte in seinen Bemühungen. „Nun ja...“, fing er an zu stottern und wirkte deutlich unsicherer. „Es geht um die Aktien der Firma Judaki?“, fragte ich noch einmal nach, da ich nur halb zugehört hatte und der Mann am anderen Ende des Tischs nickte. „Wir behalten die noch ein wenig... Judaki ist ein Bauunternehmen. Aus sicherer Quelle weiß ich das in der Präfektur Aichi in Ama in einer großen Aktion ganze Wohnblöcke abgerissen werden sollen. Judaki wird demnächst einige Aufträge erhalten für das Errichten neuer Gebäude, da sie schnell und effizient sind. Es kann sogar gut sein das sie alle bekommen, wenn meine Quellen richtig liegen. Ein abstoßen macht erst Sinn wenn sie die Aufträge offiziell erhalten und der Abriss beginnt. Erst dann werden sie ihre Spitze erreicht haben.“, gab ich an und Tashima nickte zustimmend. „Wie Sie wünschen.“, lächelte er verschwitzt und schob die Unterlagen der Judaki-Aktien beiseite. Nahm die nächsten in die Hand und blätterte kurz in ihnen. Ich nippte am Kaffee während der Mann eine Andere vorschlug für den Verkauf. Diesem stimmte ich jedoch zu. Tashima war jünger als ich, arbeitete erst seit drei Jahren als Aktienberater und war dabei mehr als ungeschickt. Drängte zu schnell zum Verkauf oder schlug Papiere vor für den Kauf ,welche nichts taugten. Sicherlich wäre mein Geld schon längst verloren, würde ich mich auf ihn verlassen, aber das tat ich nicht. Denn im Vergleich zu ihm, kam ich an Informationen, welche ich strategisch einsetzten konnte. Recht selten half aber auch das nichts und ich versenkte einige Hunderttausend. Was zuweilen ärgerlich war, aber andere beträchtliche Gewinne wieder ausglich. Welches wiederum mein Einkommen war, außerhalb der dunklen Geschäfte. Der Mafia, dem Tod und alles andere... „Herr Manabe?“ Ich zuckte leicht zusammen. „Verzeihen Sie. Ich müsste dann hier die Unterschriften haben und würde gleich die restlichen Sachen fertig machen.“, forderte der Mann zögerlich und ich nickte. Sah auf die Uhr und musste feststellen, das alles mal wieder länger gedauert hatte als nötig. „Wollen Sie noch einen Kaffee? Oder etwas anderes?“, fragte er vorsichtig und ich nickte stumm, während mein Kopf schon wieder abzudriften schien. Kurze Zeit später saß ich im Wagen. „Es tut mir leid, wenn sich unser Termin ein wenig verzögert. Mein vorheriger hat mehr Zeit in Anspruch genommen als gedacht. Ich werde in circa 20 Minuten bei Ihnen sein.“, raunte ich in die Freisprechanlage des BMW´s und mein Gesprächspartner am anderen Ende, versicherte mir das als gut sei. Ich hasste solcherlei Stress und war froh wenn ich später wieder in meinen vier Wänden, in meinem Bett war. Denn die Müdigkeit trug nicht dazu bei das meine Laune sonderlich gut war.. „Ich fasse es Ihnen noch einmal zusammen. Der Vertrag würde ein Jahr laufen. Gemietet wären darin drei Werbeflächen. Eine davon wäre im unmittelbaren Eingangsbereich, was ich Ihnen gezeigt hatte. Die anderen verteilt im Komplex. Die Unterlagen was darauf stehen soll, habe ich von Ihnen erhalten. Die Gebühr wäre monatlich 38.500 Yen. Wie gesagt sind wir Ihnen dabei im Preis sehr entgegen gekommen. Normalerweise kostet das nur die Fläche am Eingang.“, lachte die Frau und zeigte auf den Papieren die einzelnen Punkte die sie ansprach. „Dazu würden einmalig die Druckkosten von 7.500 Yen kommen. Ich muss dazu sagen, wir arbeiten mit einer Druckerfirma zusammen, welche exzellente Qualität abliefert. Der Preis ist also gerechtfertigt.“, lächelte sie und ich nickte. Die Tür des Fahrstuhles öffnete sich. Ich unterdrückte ein Gähnen, suchte in dem Parkhaus nach meinem Wagen und stapfte recht schnell darauf zu. Der nachtblaue BMW nahm so viel Platz ein das er auf zwei Stellplätzen stand, was eine Frau im vorbeigehen mit einem verächtlichen Blick registrierte, ich jedoch vollkommen ignorierte. Ich warf die Unterlagen zu den anderen Papieren auf die Rückbank, oder das was sich so schimpfte, denn hinten in dem I8 Coupè konnte höchstens jemand sitzen, wenn man ihm die Beine amputiert hatte. Zwischen Rückbank und dem vorderen Sitz, war so gut wie kein Platz. Allerdings juckte es mich nicht. Wann nahm ich mal wen mit? Ich setzte mich in den Sitz der Fahrerseite als es an der Beifahrerseite klopfte. Ein genervtes brummen entwich mir und ich rechnete damit das sich wer beschweren wollte. Was deutlich angenehmer wäre als das was wirklich kam. Jemand stand vor der Tür, ich konnte ein Stück der Lederjacke erkennen ,die Person beugte sich runter und grinste als sie mich sah. Sandblondes Haar. Eine Lederne Augenklappe auf der linken Seite und ein kupferfarbenes Auge auf der rechten Seite. Kage... Ein zischen entwich mir, als auch schon die Tür aufgerissen wurde. „Shiro-lein.“, kam es glücklich von Kage. „Du bist schwerer zu finden als sonst jeder den ich kenne.“, gab er von sich und begutachtete das Wageninnere und klopfte ein wenig auf das Dach. „Nimmst du mich mit?“, fragte er fröhlich und begann damit sich zu setzen, bevor ich was erwidern konnte. Ein murren entging mir, als er die Tür schloss und ich ließ den Wagen an. Parkte aus und machte mich daran aus dem Parkhaus zu fahren. „Schicke Karre... ich hab ja für Fahrzeuge nicht viel übrig, aber der gefällt mir.“, bemerkte der Blonde und schaute sich interessiert die Mittelkonsole und das Armaturenbrett an. Das kupferfarbene Auge huschte über die Knöpfe und sah gelegentlich zu mir rüber. „Allerdings würde das mit Fahren schwer werden.“, lachte er über seine eigene Behinderung und verschränkte die Arme. „Wo hast du dein Haustier gelassen?“, fragte ich trocken. Da ich wusste das ihm Moru vor einiger Zeit abhanden gekommen war. Tam hatte es mir zugetragen und darauf hingewiesen das man die Augen aufhalten solle. „Zuhause. Er sitzt seine Strafe ab.“, zischte Kage und das freundliche war aus seiner Stimme schlagartig gewichen. „So lange war er noch nie weg!“, knurrte der Blonde. Ich musste lachen. „Was ist daran so lustig!?“, knurrte mich Kage an. „Würdest du ihn anders behandeln, würde er nicht abhauen. Das weißt du!“ „Er gehört mir. Insofern ist es doch scheiß egal was ich mit ihm mache und jetzt halt die Klappe! Ich will über was anderes mit dir reden!“, knurrte er ungehalten. „Seit wann interessierst du dich für Bestattung?!“, zischte er und wechselte so das Thema. Ich zuckte mit den Schultern. „Ich hatte schon länger überlegt mein Angebot zu erweitern. Anzubieten das „Material“ zu entsorgen bei Bedarf. Ob nun drei Leichen verbrannt werden bei einer Sammeleinäscherung oder vier, das fällt kaum auf.“, gab ich nüchtern von mir. Kage lachte ein wenig. „So läuft also der Hase. Ich hatte mir das schon fast gedacht. Mein Bruder der Geschäftsmann. Vater hatte recht als er meinte das du bei uns nicht rein passt.“, grinste er und wusste genau dass er damit einen wunden Punkt traf. „Und trotzdem stecke ich mit drin auch wenn ich es nicht wollte.“, knurrte ich. „Pff... das bisschen abstechen... Ich weiß nicht was du dich so hast? Du bist nicht im Clan und das bisschen für die anderen Katzbuckeln. Dafür bekommst du Geld und sie lassen dich alle in Frieden.“ Ein Schnauben entwich mir. „Und so lange du mir meiner Stelle nicht streitig machst, kannst du von mir aus auch anschaffen gehen oder sonst was tun.“, funkelte er böse, die rechte Seite seines Mundwinkels zuckte dabei ein wenig. „Wobei ich dann bitte dein erster Kunde sein will Shiro-lein!“, lachte er. „Was hatte ich von einem mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung erwartet... Ich habe kaum geschlafen, Reiz mich also nicht wenn du nicht willst ,dass ich dich bei voller Fahrt aus dem Wagen schmeiße...!“, zischte ich als ich auch schon einen leichten spitzen Druck in der linken Seite spürte. „Vorsicht Brüderchen!“, knurrte Kage. „Wehe du machst mir den Anzug kaputt...“, gab ich von mir und sah dabei nicht zu ihm rüber. Ich wusste das er mir ein Messer in die Seite hielt. Genau zwischen die Rippen. Der Druck verschwand so schnell wie er gekommen war. Ich unterdrückt ein tiefes Ausatmen. „Ist der von Brioni??? Mein Brüderchen hat immer nur das Feinste. So warst du schon immer... Du weißt ich würde dir nicht wehtun. Zumindest nicht wenn es nicht sein muss. Also ärger mich nicht!“, lachte Kage und seine Laune war wieder gesprungen. Ich hasste ihn… Riku Immer wieder musste ich auf mein Handy sehen, was mehrfach belustigt von meiner Zwillingsschwester kommentiert wurde. “Riku, lass uns doch zu zweit einkaufen gehen. Ich zauber dir was immer du möchtest!”, lächelte sie und versuchte wohl mich aus meinen Gedanken zu holen. “In Ordnung. Wie wäre es denn mit Curry und Reis?”, setzte ich einen Dackelblick auf was sie erneut lachen ließ. “Machen wir”, schmunzelte sie und umschlang meinen Arm. Für manch andere sahen wir wohl wie ein Paar aus, doch wenn man genauer hinsah erkannte man wie ähnlich wir uns doch waren. Mina hatte gefühlt den halben Laden leer gekauft. Frisches Gemüse, Fleisch, Reis und weitere Unmengen an Dingen die ich nicht mal kannte. “Diesmal gibt es kein Instant Kram! Du isst mal was gescheites. Wie versorgst du dich eigentlich im Laden? Kann ich da kochen?”, fragte sie nun skeptisch und mir kam der Gedanke ebenfalls dass ich nur einen Wasserkocher besaß. Die Mitarbeiter Küche hatte ich noch nie benutzt, da diese nur aus zwei Herdplatten bestand. “Alles klar!”, brummte sie und packte einen teuren Reiskocher unter den Arm um diesen zur Kasse zu tragen. “Mina, das kann ich nicht bezahlen!”, flüsterte ich , als sie abwinkte und meinte das dieser Kauf auf sie gehen würde. Meine Schwester hatte nie ein Problem gehabt mit Geld. Sie hatte im Pearl genug verdient und ebenfalls auf diesen Luxusdampfern. Ich hingegen, war der Bruder der nie wusste was er wirklich tun wollte, bis unsere Mutter erkrankte. Wir kamen gerade wieder am Laden an, als ich eine große Person vor diesem stehen sah. “Shiro?”, lächelte ich als mich die Augen meines neuen Freundes betrachteten und irgendwie zu funkeln schienen. Als er allerdings meine Schwester sah, die immer noch meinen Arm umklammerte änderte sich dieser Ausdruck. “Willst du mir das erklären?” , zischte er und warf Mina einen zornigen Blick zu. Doch ehe ich zu einer Antwort ansetzen konnte, riss sich Mina los, warf sich in Shiros Arme und drückte ihn innig. Die Arme von sich weg gestreckt, sah er mich fragend an was dafür sorgte das ich laut Lachen musste. Als meine Schwester die Umarmung beendete, verneigte sie sich und begann sich bei ihm zu bedanken. “Danke, dass Sie sich meinem Bruder annehmen. Ich weiß das er ein Vollidiot sein kann!” Shiro schien so gar nicht zu verstehen was hier gerade geschah und sein Blick heftete an Mina. Er stammelte etwas von “ähm” als ich mich auf die Ladentür zubewegte. “Meine Schwester bekocht mich heute. Möchtest du uns Gesellschaft leisten Shiro?” *** Shiro hatte es irgendwie dann doch aus seiner Schockstarre geschafft und saß mit mir an der Ladentheke. “Deine Schwester?”, flüsterte er nun und sah an dem Vorhang vorbei zu dieser, die gerade die unzähligen Zutaten verarbeitete. “Meine Zwillingsschwester!”, grinste ich breit und Shiro kniff die Augen zusammen als er erneut zu Mina sah. “Na, die Ähnlichkeit sehe ich jetzt auch. Ich dachte zuerst…” “Das ich eine Freundin habe? Glaubst du ich habe so viel Zeit neben dem Laden und dir?”, schmunzelte ich und beugte mich vor. Unsere Lippen trafen sich und ich merkte wie die Anspannung Shiros abnahm. “Das war ein grauenvoller Tag. Und dann komme ich hierher und schlussfolgere so etwas dummes. Tut mir leid”, seufzte er und ich fragte was denn so grausam gewesen sei. “So genug gequasselt, Essen fassen!”, kam die Köchin mit ihrer Kochjacke zu uns und servierte das Curry. “Wahnsinn Mina!”, freute ich mich wie ein kleines Kind und mein Magen begann zustimmend zu knurren. Während ich das Essen in mich rein löffelte, musste sich Shiro einem Verhör ähnlichen Gespräch stellen, was ihm aber irgendwie nichts auszumachen schien. Im Gegenteil, er zückte sogar einen seiner Visitenkarten und reichte diese meiner Schwester. Mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete Mina diese und schenkte Shiro ohne zu Fragen etwas Essen nach. “Und mein Bruder ist ihr einziger Lover?”, kam es auf einmal über ihre Lippen was dafür sorgte das ich mich verschluckte. So böse, dass Shiro mir mehrfach auf den Rücken klopfen musste. “Ja, dass ist richtig”, gab er nur kurz von sich was Mina aber irgendwie in Frage zustellen schien. Schweigen machte sich breit als ich einfach begann von Erinnerungen aus unserer Kindheit zu berichten, von denen meine Zwillingsschwester nie wieder etwas hören wollte. Es war ihr einfach zu peinlich, bis sie schließlich verschwand um den Spül zu übernehmen. “Shiro es tut mir wahnsinnig leid”, meinte ich als mein Gegenüber anfing zu lachen. “Ich find sie super!” Kapitel 12: kap. 12 ------------------- S „Sie ist neugierig, das kann ich ihr nicht verübeln. Sie ist schließlich deine Schwester. Wenn das jedoch die einzige Macke ist die sie hat, kann man sowas doch noch ganz gut verschmerzen.“, gab ich von mir und lauschte kurz dem Klappern von Geschirr. Riku musste schmunzeln. „Ich bin so froh dich zu sehen.“, seufzte ich ein wenig und Riku lachte kurz auf. „Das hört sich an als wären wir Wochen getrennte Wege gegangen. Wir haben uns doch heute morgen erst gesehen und ich war erstaunt dich heute schon vor meinem Laden wieder zu finden.“ Was wohl eine Anspielung darauf sein sollte das bei den letzten malen einige Tage ins Land gingen bevor man sich wieder begegnete. „Mag sein... Ich bin ziemlich übermüdet und der Tag war recht Kräftezehrend. Zumal ich ein wenig Stress hatte mit jemanden... egal lassen wir das.“, gab ich von mir und hatte kurz mit dem Gedanken gespielt von Kages kurzer Unterredung zu erzählen. Allerdings war es besser wenn Riku so wenig wie möglich von ihm wusste und umgekehrt. „Ich weiß nicht ob ich wissen will was du wieder getan hast heute.“, sagte Riku ein wenig leiser und ich musste schmunzelnd den Kopf schütteln. „Das würde mich aber mal interessieren.“, vernahm man es und das leise Klappern hatte aufgehört ohne, dass es so recht aufgefallen war. Mina lehnte neben dem Türrahmen und trocknete eine Schale ab. Dabei musterte sie mich mit forschenden Blick. Ich rückte ein wenig von Riku weg, als dieser zu einer Antwort ansetzten wollte, jedoch von seiner Schwester unterbrochen wurde. „Teurer Anzug, Schuhe und die Armbanduhr wird auch ein Vermögen kosten. Andere bezahlen davon vier Monate ihre Miete und er trägt es am Handgelenk. Auch wenn ich meinem Bruder es gönne, macht es mich doch etwas skeptisch...“, bemerkte sie spitz. „Mina!“, entwich es Riku. „Riku, ich hab nicht umsonst gefragt ob er nur dich aushält! Ich bin solchen Kerlen schon öfters begegnet. Die haben in der Regel mehr als ein Eisen im Ofen und schmieden an dem rum, welches ihnen gerade passt.“ Ich zog ein wenig eine Augenbraue hoch. Was auch immer sich dieses Weib gerade dachte... „Mina!“, zischte Riku noch einmal und man konnte ihm ansehen das er wütend wurde. „Riku ich will nicht das dir irgendwer wieder auf der Nase rum tanzt und dich wie den letzten Dreck behandelt, so wie es dein Ex getan hat!“, gab sie von sich und verschränkte die Arme vor der Brust, dabei hielt sie noch immer die Schale in der Hand. Mit diesem Kerl verglichen zu werden... Ich rümpfte kurz die Nase. Anspannung machte sich breit und in den Augenwinkeln bekam ich mit wie der blonde Mann zornes rot anlief. „Vergleichst du wirklich Shiro mit Naru?! Schwester, ich hab mich sehr gefreut das du wieder da bist, aber...“ Bevor Riku weiter aussprechen konnte, lachte ich laut auf. Irritiert sah Riku zu mir rüber. „Interessant. Deine Schwester kann nicht nur mit scharfen Messern umgehen, sondern auch mit Worten. Ich kann ihre Skepsis verstehen, auch wenn sie recht unbegründet ist und kann nicht beurteilen wie die Menschen waren mit denen dein Bruder vorher verkehrt hat aber, ich kann dir vergewissern das ich mein Geld ehrlich verdiene mit Gewinnen aus Aktien. Gerne kann ich dir die Nummer meines Beraters geben bei dem ich heute war.“, schmunzelte ich und suchte nach der Visitenkarte des Mannes. „Shiro! Du brauchst dich nicht vor ihr rechtfertigen!“, murrte der Blonde und schlug ein wenig feste die Hände auf den Tisch. Ich faste nach einer davon und zog sie zu mir. „Du weißt das ich für uns alle Hindernisse beseitige. Also beruhige dich. Ich stehe zu allem Rede und Antwort.“, versuchte ich ihn zu beschwichtigen und ich konnte sehen wie er ein wenig schluckte, sich aber langsam wieder setzte. Ein leises Surren lenkte mich ab und in meiner Anzugtasche begann es stark zu vibrieren. Dem ich jedoch keine weitere Beachtung schenkte. „Aktien also.. und davon kann man leben?!“, schnaubte Mina und ich nickte. Erzählte davon das ich reichlich über meinen Vater geerbt hatte und dies gewinnbringend investieren würde. „Im Grunde bist du also beruflich Papas Sohn.“, funkelte Mina und ein leichter Spott lag in den Worten. Ich ließ die Schultern zucken, zog die Hand des Blonden an meine Lippen und legte einen Kuss auf die Knöchel. Was ihn schlagartig noch röter werden ließ. Nun aber aus Verlegenheit, statt Wut. „Das und der Mann der dir deinen Bruder stiehlt.“, entgegnete ich ihr. Verlegen lief sie ein wenig an und ähnelte ihrem Bruder dabei um so mehr. „Shiro... dein Handy klingelt schon wieder... meinst du nicht es ist wichtig?“, ging Riku dazwischen und tatsächlich klingelte es ein zweites mal. Kurz fragte ich mich, wer da so hartnäckig sein musste, bis ich das Telefon in der Hand hatte. Es zeigte keinen Namen an, da ich die Nummer nicht speicherte. Jedoch wusste ich wer es war. Ich entschuldigte mich kurz, stand auf und entfernte mich ein wenig von den Streitlustigen Geschwistern. „Ja!“ „Ich steh vor deiner Tür...“ „Und weiter?!“, murrte ich. „Mhpf... Ich soll dir was bringen. Mach die Tür auf.“, klang es recht monoton. „Geht schlecht, wenn man nicht da ist!“, knurrte ich was leiser. „Wie umständlich... wo bist du?“, seufzte es. Das letzte was ich wollte war, das Tam hier auftauchte. Dieser würde sicherlich vorschlagen einen Gang bang in meiner Wohnung zu veranstalten mit den Zwillingen. Ich knurrte ein bisschen. „Schlecht geschlafen?“, hörte ich es recht trocken aus der Leitung. „In 20 Minuten bin ich da!“, brummte ich und legte auf ohne auf eine Antwort zu warten. Wand mich wieder um zu den beiden. Welche in ein intensives Gespräch vertieft zu sein schienen. „Es tut mir leid. Ich muss leider gehen.“, entschuldigte ich mich und griff recht schnell nach der Anzugjacke. „Etwas wichtiges.“, seufzte ich, konnte dabei den Blick von Mina fühlen welcher sich recht schnell ab wand, als ich Riku zu mir ran zog. „Ich melde mich sobald wie möglich.“, flüsterte ich ihm zu, gab ihm einen Abschiedskuss und verschwand recht zügig aus dem Laden. Mit leichtem Schaukeln, fuhr der Fahrstuhl hoch. „Warst du wieder bei dem Blumen Type?“, fragte Tam recht gleichgültig und machte irgendwas auf seinem Telefon. Ich gab ihm keine Antwort darauf. „Man riecht es.“, gab er sich selbst eine Antwort. Mit einem leisen Geräusch öffnete sich der Fahrstuhl und wenige Augenblicke später standen wir bereits in der Wohnung. Achtlos warf ich die Anzugjacke auf die Couch, welche Tam beiseite schob um seinen Lieblingsplatz einzunehmen. „Du bist ätzend wenn du schlecht drauf bist.“, stellte der Schwarzhaarige fest, welcher heute hell graue Linsen drin hatte. „Worum geht es?“, forderte ich, um der Sache so schnell wie möglich ein Ende zu setzen. „Ich hab zwei Aufträge für dich. Ist aber nichts großes. Und...“, seufzte er und begann in seiner Tasche zu wühlen. „Zwei? Was ist denn da aktuell los? Gehen den die eigenen Leute aus?!“, brummte ich da in der Regel, die Clans für kleine Fische eher zu niedrige Untergebene griffen. „Die Polizei ist wohl sehr aktiv. Nach dem Mord an diesen Kyota und dessen Mitarbeiter... das hat ziemlich für Wirbel gesorgt.“, seufzte Tam. „Das andere wäre ein Gespräch wegen diesem Kyota. Der Auftraggeber will mit dir unter vier Augen reden.“, gab Tam von sich und legte ein Telefon auf die zwei Umschläge welche er zuvor ,aus seiner Tasche gekramt hatte. Ich verzog ein wenig das Gesicht. „Unter vier Augen?“, fragte ich und wollte wissen wie man mir garantierte dass nichts passieren würde. Zwar waren die Gelder schon geflossen... aber man wusste nie. Tam zuckte mit den Schultern. Was so viel hieß wie er habe keine Ahnung. „Das wäre schon lästig wenn du abkratzen würdest...“, sagte er recht beiläufig und schob mir alles zusammen zu. Riku So hatte ich mir den Abend definitiv nicht vorgestellt. Erst ein Kreuzverhör, dann die Behauptungen Shiro sei ein schlechter Kerl und zu allem Überfluss eine unsichere Standpauke meiner Schwester die irgendwie den Braten zu riechen schien. “Bist du dir sicher, dass der Kerl keinen Dreck am Stecken hat?”, fragte sie und betrachtete mich skeptisch. Was sollte ich denn nun antworten? Ja, er bringt beruflich nebenbei Leute um die Ecke? Er hat meinen Ex auf dem Gewissen und ich finde das mittlerweile ziemlich sexy? Wobei Mina, bei der Tatsache das Naru beiseite geschafft worden ist, wohlmöglich applaudieren würde. Sie zählte mein Schweigen als Antwort und murmelte vor sich hin. Das Futon auf dem Boden ausgebreitet, machte ich es mir auf diesem bequem und sah zu ihr hoch auf dem Bett. “Mina, denkst du , du könntest mir zu Liebe mit Shiro klar kommen?”, meine Lippen zitterten bei dieser Frage. Nun war sie es die schwieg. Ohne Antwort, war ich eingeschlafen, träumte wirres Zeug und schien mich im Schlaf hin und her zu drehen. “Riku! Riku!”, schüttelte jemand mich und als mein benebeltes Gehirn langsam zu sich kam, sah ich Mina die besorgt neben mir hockte. “Ist alles in Ordnung?”, wollte sie wissen und ich nickte. War es schließlich nur ein böser Traum gewesen. Ich rutschte ein wenig herüber und meine Schwester kuschelte sich zu mir. “Ist es dir so ernst mit ihm?” Nickend, zog ich sie noch näher an mich heran. Es war ein schönes Gefühl Familie um sich herum zu haben. “Wenn es nach mir ginge, würde ich dich nicht mehr weg lassen!”, flüsterte ich. “Das brauchst du auch nicht mehr!” Irritiert sah ich sie an, als sie schon zu erzählen begann. “Tasty möchte ein zweites Restaurant auf machen neben dem Pearl. Dafür hätte er mich gerne als Chefköchin. Das Angebot hat er mir vor zwei Wochen gemacht. Ich überlege ob ich es annehmen soll und endlich hier bleibe”, flüsterte sie und ich umarmte sie noch fester. “Das wäre toll!” In meinem tiefsten Inneren wusste ich, dass Mina nur vor der Tatsache geflohen war unserer Mutter beim Sterben zu zusehen. Dass sie sich aber nun endlich der Realität stellte, war ein gutes Zeichen. “Über dem Restaurant, was übrigens Shell heißen wird, gibt es eine große drei Zimmer Wohnung. Ich könnte in dieser wohnen und hätte somit das Tagesgeschäft besser im Blick und auch die Lieferungen. Alle Zügel lägen in meiner Hand. Tasty ist sogar damit einverstanden dass wir gemeinsam dort einziehen. Du musst es nur wollen. Wobei, wer möchte schon hier im Blumenladen wohnen”, lachte sie was ich beleidigt abtat. Der Gedanke war schön mit Mina zusammen zu leben, wäre da nicht Shiro. Ich würde meine Schwester ewig anlügen müssen damit er nicht aufflog. War sie in Gefahr wenn er regelmäßig bei uns ein und ausging? Mina war gerade dabei wieder einzuschlafen, als sich meine Gedanken um alles mögliche kreisten. Ein lauter Knall , gefolgt von Scherben klirren ließ uns beide hochfahren. “Was war das?”, sagte sie leise und warf sich ihren Kapuzenpullover über. Ohne es zu wissen, griff ich nach dem Besen und schlich im dunkeln nach vorne in den Verkaufsbereich. Der Lichtschalter lag direkt an der Tür und als die Lampe anging, war ich bereit dem möglichen Einbrecher die Tracht Prügel seines Lebens zu verpassen. Doch der Laden war leer, die Scheibe zerbrochen und am Boden lediglich ein Ziegelstein. Entsetzt sah Mina von dem Stein hoch zu mir, während ich versuchte in keine Scherbe zu treten, erspähte ich einen Blick hinaus. Niemand war auf der Straße. “Da hat sich wohl jemand einen bösen Scherz erlaubt auf unsere Kosten!”, knurrte ich und wollte zum Telefon die Polizei verständigen, da war ich auch schon in die Scherben hinein getreten. Ein kurzer Aufschrei und ich hüpfte wie ein kleines Kind bei einem Straßenspiel. “Du bist wirklich ein Idiot”, kommentierte Mina dies nur und verständigte selbst die Polizei. Kurze Zeit später hatte ich Shiro ein Bild davon geschickt und ihn gebeten nicht vorbei zusehen, solange die Polizei im Laden war. Wir mussten unser Glück ja nicht auf die Probe stellen. Er fragte kurz zurück ob uns etwas geschehen sei und ob ich gesehen hätte wer es war. Doch die Antwort war sehr knapp. “Ja und nein”. Dasselbe sagten wir der Polizei, die uns empfahl die Nacht ein Hotel aufzusuchen oder ob es Bekannte gab bei denen wir wohl bleiben könnten. Viel Auswahl gab es da jetzt nicht! Und da ich Mina nicht mit zu Shiro schleppen wollte, wurde es blöderweise ein Love Hotel. Was ein sehr seltsames Gefühl war , wenn man mit seiner Schwester dort auftauchte. Das Zimmer das uns geboten wurde, hatte wirklich alles. Von einer riesigen Badewanne hin, bis zum vibrierenden Bett. “Ich war ja in der Hoffnung mit einem gut aussehenden Kerl hier zu landen und nicht mit meinem Bruder”, kicherte Mina und ich antwortete ihr das ich derselben Hoffnung gewesen war. Es war nun mitten in der Nacht, es kam keine Nachricht mehr von Shiro und Mina hatte sich schon Gedanken gemacht, welche Telefonate am Morgen anstünden. Ich war einfach zu müde um noch klar zu denken, war doch heute alles wirklich kompliziert geworden. Schließlich schlief ich tief und fest ein, ohne Traum ohne Angst. Einfach schwarz. Kapitel 13: Kap. 13 ------------------- Shiro „Das ich endlich einmal das Gesicht zu der Visitenkarte sehe.“, ein Grinsen ging über ihre Lippen, während sie eine Tasse recht zügig an diese hielt, einen Schluck nahm und das Heißgetränk anschließend wieder abstellte. „In der Regel meide ich den direkten Kontakt zu meinen Vertragspartnern. Anonymität beider Parteien hat gewisse Vorzüge. Sie verstehen was ich meine?“, gab ich von mir und versuchte dabei die Anspannung nicht nach Außen zu tragen. „Sie sind ein gut aussehender Mann ,aber scheuer wie ein Reh. Ich kann verstehen das es schwierig sein kann, je nachdem welcher Auftraggeber Ihnen ein Angebot macht. Beziehungsweise wenn bekannt ist wer sich gut und gerne mal die Hände schmutzig macht. Gerade diese Vorsicht aber ist das was Sie als Auftragnehmer interessant macht, denn es färbt sich in auch in Ihrer Arbeit ab. “, gab sie von sich und lehnte sich in dem teuren Stuhl zurück. Der Raum wurde von einem großen massiven Schreibtisch dominiert, welcher mit seinem dunklen Holz zwischen der Frau und mir eine Mauer baute. Die restliche Ausstattung war sehr schlicht und Zweck gebunden. Weiße hohe Wände, genauso wie die Fenster ,welche vom Boden bis zur Decke gingen. Diese gaben den Blick auf die Stadt preis und nur erahnen ließen das wir im obersten Stock sein mussten. Dunkle Schränke und Bilder dessen Kunst und Inhalt wohl nur dem Künstler selber zugänglich zu sein schienen. „Und da ist der springende Punkt...“, seufzte sie. Eine der langen Strähnen rutschte ihr ins Gesicht. Wurde aber recht schnell beiseite geschoben. Streng schaute sie zu mir rüber. Wie eine Lehrerin, welche einen Schüler für ungebührliches Benehmen bestrafen wollte. Ich kannte diese Frau und wusste das mit ihr nicht zu spaßen war. Sasakira Shinoguka Fumikara die älteste Tochter des Fumikara Clans. Aber auch seit acht Jahren einzige Erbin. Nachdem sie ihren Bruder, kurz nach dem Tod des vorherigen Oberhauptes, beseitigt hatte, war für sie der Weg frei geworden. Womit sie einiges auf dem Kopf stellte. Mit viel Strenge und Ehrgeiz brachte sie den Clan voran an die Spitze und positionierte sich mit ihm im Drogenhandel. Diese Frau lenkte wo das Verkaufsmaterial der Drogendealer her kam und wo es hin ging. „Ihre Arbeit bei unserem letzten Abkommen war mehr als schlampig und wie Sie selbst sagten, waren Sie wohl persönlich befangen. Dabei sollten Sie Privates und Berufliches trennen können!“, knurrte sie. „Wie ich bereits sagte, wird das nie wieder vorkommen. Alternativ steht es Ihnen frei, wen anderes für Ihre persönlichen Belangen zu beauftragen.“, meinte ich so höflich wie es ging. Ein leises Schnauben entwich ihr. „Mir steht aber mehr der Sinn danach für einen Ausgleich zu sorgen.“, gab sie schnippisch von sich. Ich zog kurz die Augenbraue hoch und sie lehnte sich vor um ihre Tasse wieder an die Lippen zu setzen, zögerte so die Pause heraus in der ich überlegte, ob ich auf diese scheinbar sich anbahnende Erpressung eine Antwort geben sollte. „Wir verstehen uns oder? Ich möchte das sie weiter Ihre Dienste an uns anbieten, jedoch unter ein paar geänderten Bedingungen.“, sagte das Oberhaupt des Fumikara Clans sehr siegessicher. „Ich komme klar zum Punkt. Sie werden drei weitere Aufträge von uns bekommen. Wann entscheiden wir. Sie nehmen diese an, unabhängig davon ob es Ihnen passt oder nicht und werden sie erfüllen. Die Bezahlung erfolgt wie sonst auch immer und wird dem Aufwand unseres Ermessens nach ausreichend sein.“. Ich rümpfte kurz die Nase. „Und was ist wenn ich dem nicht folge leiste?“, brummte ich und wusste genau das nun irgendwelche Drohungen folgen würden. Das Problem war, sollte ich mich dem beugen, würde ich noch mehr als zuvor zur Schachfigur werden. „Wir können es auch auf sich beruhen lassen, allerdings kann ich Ihnen versprechen das sie anschließend keinerlei Hilfe mehr der Clans erhalten werden. Weder Finanziell, noch in Bezug auf Informationen. Zumal Sie bei uns in Ungnade fallen würden, was vielleicht das ein oder andere Mitglied auf seine Art begradigen wollen würde.“, lächelte sie. „Und erwarten Sie nicht dass sie der Akai hasu in Schutz nimmt. Auch wenn ein bisschen verwandtes Blut in den oberen Reihen sitzt, wird der Lotus seinen Pakt mit uns nicht brechen. Sie sehen, eine große Wahl bleibt Ihnen nicht.“, die Siegessicherheit schwang in den Worten mit. Ich legte die Stirn in Falten. Schüttelte kurz den Kopf. Das war das was ich an dem Untergrund so hasste, die perfiden Pläne der Anderen. Zu hoffen das es dabei blieb war zwecklos... Aber hatte ich keine andere Wahl als mich zu beugen. „Lassen Sie mir alles wie gehabt zukommen.“, knurrte ich und setzte mich auf. „Nicht nur ein hübscher Kopf, sondern auch ein kluger. Wir verlassen uns auf Sie.“ Riku Als die Sonnenstrahlen begannen mich zu blenden, drehte ich mich auf die andere Seite des Bettes und lauschte. Das Wasser im Badezimmer schien zu laufen und als ich blinzelte, war die Bettseite neben mir leer. Mina schien schon duschen zu sein und mühsam zog ich mich in die Senkrechte. Obwohl ich geschlafen hatte wie ein Stein, war ich todmüde. Es klopfte an der Tür und ich schob mich aus dem Bett, warf mir einen Bademantel über und schaute durch den Spion wer wohl was wollte. Lediglich ein Servierwagen stand vor der Tür, mit einem Zettel vom Zimmerservice. Ich öffnete die Tür schließlich und zog den Wagen hinein. Dieser war überlaufen mit frischem Obst, Sekt, Schokolade, süßem Gebäck, Kondome und Gleitgel. Schon ein wenig angewidert, schob ich diesen ans Bett als auch Mina schon aus dem Bad kam. Nur ein Handtuch verdeckte ihre Blöße und sie sah auf das Essen als wäre sie beinahe ausgehungert. Ich zeigte auf die Kondome und musste zugleich lachen , da meine Schwester ebenfalls dasselbe Gesicht zog. “Wieso, können die uns nicht einfach was zu Essen hoch schicken? Ob wir ihnen sagen sollten, dass wir Geschwister sind?” Lachend schmiss ich mich wieder aufs Bett, fragte sie ob sie wegen Inzest ins Gefängnis wollte doch sie schüttelte den Kopf. Für die Leute an der Rezeption waren wir einfach ein Pärchen das sich die Nacht um die Ohren geschlagen hatte. “Lass uns was davon naschen und dann auschecken. Ich werd mit Tasty später den Umbau besichtigen des “Shells” , vielleicht können wir ja etwas eher in die Wohnung drüber ziehen? Ich will nicht zurück in den Blumenladen und schon mal gar nicht dort schlafen. Eigentlich konnte ich ihr da nur zustimmen. Es war schon sehr merkwürdig, dass plötzlich eine Scheibe eingeworfen wurde. Vielleicht war es nur der Anfang? Mein Fuß schmerzte immer noch leicht, durch die Scherbe die ich mir einverleibt hatte. “Wir müssen aber immer noch zu unserer Mutter. Sie hat dich so lange nicht mehr gesehen!”, warf ich ein was Mina nur eine Schnute ziehen ließ. “Du kannst nicht ewig vor ihr weglaufen. Sie freut sich so sehr!”, lächelte ich und sie nickte. Es fiel ihr einfach immer noch sehr schwer. “In Ordnung. Ich komme dort hin, sobald ich mit Tasty gesprochen habe”. Sie reichte mir den kleinen Finger als Symbole eines Versprechens und ich erwiderte dies. “Wenn du nicht kommst, werden dich die Höllenhunde holen!”, zischte ich aus Spaß als sie kicherte. “Kannst ja einen Auftragskiller vorbeischicken!” Bei diesen Worten schien ich ein wenig blass zu werden, denn sofort wollte sie wissen ob alles in Ordnung sei, oder ob mein Fuß schmerzte. Ich schüttelte den Kopf, schob es auf den Hunger und warf mir eine Schokolade in den Mund die einfach nur zu süß war. Eine gefühlte Ewigkeit hatte ich gewartet bis Mina am Hospiz endlich ankam. Sie druckste einfach herum, wollte mit unserer Mutter lieber über Videotelefonie reden, als ihr direkt gegenüber zu sitzen. Wie ein kleines Kind, schob ich sie förmlich ins Gebäude, wurde begrüßt mit dem Satz, dass heute ein guter Tag sei und ich nickte. “Was meint die Schwester damit?” , wollte Mina wissen und ich schnaufte, dass es mal bessere und schlechtere Tage gab. Wenn es ein guter Tag war, hatte unsere Mutter meistens nicht so schlimme Schmerzen, aß und war gesprächig. Im Zimmer angekommen, sahen wir Sie wie gewohnt an ihrem Lieblingsplatz, dem Fenster. “Du arroganter Fatzke! Kannst dir nicht mal die Krawatte alleine binden! Wie willst du Frau und Kind versorgen!”, schimpfte sie und kicherte gleichzeitig dabei. “Wen verurteilst du schon wieder, ohne ihn zu kennen?”, fragte ich was sie erschrocken herumfahren ließ. Aber als sie ihre Mina sah, strahlten ihre Augen und sie öffnete die Arme in der Erwartung von ihrer Tochter begrüßt zu werden. Natürlich, war meine Schwester die Heulsuse von uns beiden und tat ihrer Beschreibung alle Ehre. Die Tränen flossen, sie warf sich unserer Mutter in die Arme und beteuerte wie leid es ihr tat, dass sie so lange auf See war. Wir drehten mit Mutter eine Runde durch den Park, tranken einen Milchshake, Mina erzählte ohne Punkt und Komma , während ich das strahlende Gesicht meiner Mutter beobachtete. Doch dann schwank das Thema um, meine dumme Schwester erwähnte den Zwischenfall im Laden, was meine Mutter sichtlich aufregte. “Habt ihr die Polizei gerufen? Ihr könnt doch in Rikus Wohnung schlafen! Das ist ja nicht zu glauben!”. Verwirrt sah Mina mich an, ich schüttelte den Kopf , denn Mutter wusste nicht das ich meine Wohnung gekündigt hatte da das Geld ausblieb. Erneut wechselte das Thema, dass Mina wohl nun bleiben würde und eine Stelle annahm. Die betrübte Stimmung war wieder gelegt und Freude kam auf. Endlich hatte unsere Mutter ihre Zwillinge wieder vereint. *** Vorsichtig betraten wir den Blumenladen, sahen uns um ob noch etwas beschädigt worden war, was wir vielleicht in der Nacht nicht gesehen hatten. Alles unverändert, lediglich die Scherben auf dem Boden waren weggekehrt. Ich klebte das Loch in der Scheibe mit einem großen Stück Pappe ab und suchte bereits im Internet nach einer Firma die da aushelfen konnte. “Wie war denn das Treffen mit Tasty?”, wollte ich wissen als Mina nur mit den Schultern zuckte. “Ganz ok, denke ich. Gutes Gehalt, gewohnte Aufgaben, familiäre Atmosphäre.”, klangen ihre Worte fast traurig. “Und wieso dann so trübselig?” Sie schnaufte, meinte das sie immer überall Zuhause gewesen war. Ob es Amerika, Peru, China oder in Europa war. Sie hatte so viel gesehen und erlebt und niemals Heimweh gehabt. Doch jetzt, wird sie an einer Stelle bleiben und ihre Wurzeln schlagen. Das schien ihr Angst zu machen. Ich ärgerte sie, dass ich so langsam mal ein paar Nichten und Neffen haben wollte . Sie grinste breit. Erneut hatten wir die Nacht in einem Lovehotel verbracht, da wir erst am Ende der Woche in die Notunterkunft über dem Restaurant gekonnt hätten. Shiro wollte ich nicht fragen, da dieser nun mehr als genug Arbeit hatte. Was er wohl genau trieb? Ich vermisste ihn. Kaum das der Laden morgens geöffnet war, war auch schon die Hölle los. Wo kamen denn die Leute auf einmal alle her? Mina kam mit dem Sträuße binden nicht mehr nach und ich hatte gerade die Blumen aufgefüllt, da waren sie auch schon wieder vergriffen. Irgendwann lauschte ich ein Gespräch von ein paar Teenies, die von einer Werbeaktion bezüglich unseres Ladens sprachen. Ich fragte nach, da ich weder Werbung geschaltet hatte, noch diese in einem Einkaufszentrum hätte bezahlen können! Da ich dies irgendwie nicht fassen konnte, sprach ich mich in der Pause kurz mit Mina ab und machte ich mich auf dem Weg dorthin ,um mich selbst zu überzeugen. Und tatsächlich, standen dort ein paar elektronische Werbetafeln mit der Adresse meines Ladens. Zügig zückte ich mein Handy, tippe Shiro eine Nachricht und fragte ob er damit etwas zu tun hatte. Ein Bild von mir tauchte auf dem Banner auf und ich merkte wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Ich hatte keine Ahnung, wann dieses Bild von mir während ich einen Strauß band, entstanden war. “Entschuldigung”, hörte ich es ziemlich heiser hinter mir, ein großer Schatten hatte sich aufgebaut und ich trat erschrocken einen Schritt zurück. Ein groß gewachsener Kerl mit Piercings und Tattoos fragte mich : “Haben Sie vielleicht noch eine Stelle frei?” Shiro Ein Seufzen entwich mir als ich langsam die Latex-Handschuhe auf links zog und in einer Tüte verstaute, welche ich in meine Tasche warf. Anschließend wischte ich mir über das Gesicht mit dem Ärmel des Pullovers ,um die Feuchtigkeit darauf los zu werden. „Warum in der Badewanne...?!“, knurrte ich genervt, da es doch ein wenig schwierig gewesen war, das Ziel in die halb volle Wanne zu bekommen und zu ertränken. Der Kerl wog an die 130 kg auf eine Größe von 1,80m! Hatte so gerade eben hinein gepasst und sich trotz leichter Sedierung gewährt, sodass sowohl ich als auch das Badezimmer nun gut nass waren. Solcherlei Jobs waren mir am meisten zuwider, machten sie Dreck und waren doch sehr anstrengend. „Nur noch zwei Stück.“, versuchte ich mir selber gut zu zureden. Was jedoch auch bedeutete, dass ich mich die nächsten Tage wieder auf die Lauer legen konnte. Aber der erste von drei Teilen des Teufelspaktes mit dem Fumikara Clan war damit erledigt und ich konnte mich einem anderen Auftrag zuwenden. Welcher nicht von dieser stoischen Frau war. Ich kramte das Telefon aus der Tasche. Machte ein Bild von der Wanne und drapierte die angebrochenen Blister mit einem Rezeptpflichtigen Betäubungsmittel auf dem Boden. Schließlich würde man eben dieses in seinem Blut finden. Packte alles andere ein was nichts hier zu suchen hatte und öffnete das Fenster damit die Feuchtigkeit besser abdampfen konnte. Beseitigte die Abdrücke meiner Schuhe mit etwas Wasser und verschwand auf der nach Rauch stinkenden Wohnung. Erst einige Zeit später stellte ich den Empfang an meinem und dem Kunden Telefon wieder an. Ein paar Textnachrichten prasselten Schlagart auf mein Telefon ein. Was dafür sorgte das ich es nicht wie sonst erst einmal beiseite legte, sonder sie öffnete. >Gott! Hier ist die Hölle los!< >Im Einkaufszentrum wird für meinen Laden geworben! Sag mir bitte das du da deine Finger im Spiel hast!< Ich musste grinsen. Wahrscheinlich rannten ihm nun die Leute den Laden ein und kauften alles leer. Ich konnte es mir bildlich vorstellen und das Schmunzeln wollte dabei nicht von meinen Lippen weichen. >Melde dich schnell bei mir...< las ich als letztes und wurde dabei ein wenig angespannt. Das Telefon war mit Sicherheit den halben Tag aus gewesen, um sicher zu gehen das keiner meiner Datenspur folgen konnte. Somit wusste ich nicht von wann diese Nachricht gewesen war. Sollte ich anrufen, darauf nur antworten oder am besten vorbeigehen? Allerdings war das so ohne weiteres nicht möglich. Zuerst musste ich mich umziehen und das Zeug los werden, welches auf der Beifahrerseite im Fußraum lag. Kein Lichtschein war zu sehen. Weder im Verkaufsraum, der seit mehr als zwei Stunden geschlossen abgeschlossen war noch im hinteren Teil, welcher Riku beherbergte. Dort schien es ebenfalls duster zu sein. Ob er schon schlief? Das konnte ich mir jedoch nicht vorstellen... Angespannt fing ich an auf dem Handy herum zu tippen. Wählte seine Nummer an und lauschte dem Wahlsignal. Gefühlt eine Ewigkeit läutete es, als endlich abgehoben wurde. „Riku Kenshins Handy, Sie sprechen mit seiner temporären Aushilfskraft. Was kann ich für sie tun.“, sang eine weibliche Stimme aus dem Telefon und ich stutzte für einen Moment, bis mir einfiel dass es seine Schwester sein musst. „Mina? Kannst du mir Riku geben? Er wollte das ich mich melde.“, sagte ich recht dumpf und man konnte gerade zu hören wie sie über ihr Späßchen grinste. „Deine Flamme ist gerade unter der Dusche und... ach da ist er ja.“, schnaufte sie, als auch schon der Ton was gedämpfter wurde und sie nach Riku rief. „Dein großer düsterer Lover ist dran.“, konnte man es Gibbeln hören, anschließend ein rascheln. „Ja?“, hörte ich seine Stimme und mir wurde ein bisschen warm. Als ich gerade zu etwas ansetzten wollte, war Riku jedoch schneller. „Hast du diese sau teure Werbung schalten lassen? Bist du eigentlich vollkommen verrückt geworden?“, zischte er mich an und man konnte die Erschöpfung raushören. „Die Leute haben mir die Bude gerade zu eingetreten und ich musste zwei Stunden früher schließlich, weil ich kaum was hatte was ich anbieten konnte. Danach habe ich erst mal Unmengen an Zeit damit verbracht Bestellungen rauszuschicken. Wenn ich Glück habe, kommt morgen schon die Hälfte der Lieferung, sonst kann ich das Öffnen vergessen, weil ich nichts zum verkaufen habe! Wenn das wirklich von dir ist, werde ich dir dermaßen in den Hinter treten, wenn wir uns das nächste mal sehen, das du fünf Tage nicht sitzen kannst!“, stöhnte er und wurde kurz ruhig. Endlich entstand eine Pause die mich zu Wort kommen ließ. Ich hatte mit Erfolg gerechnet. Allerdings war es schade das ich nicht dabei gewesen war, um seine Reaktion zu sehen. „Wo bist du?“, fragte ich und schaute dabei noch einmal kurz in den Laden. Immer noch war es dort dunkel. „In einem Hotel...“, seufzte er. „Ah, okay.“ „Aber hört sich doch gut an. Ich hätte gerne dein verwundertes Gesicht gesehen.“, gab ich zu. „Wenn es nicht so plötzlich gewesen wäre, würde ich mich auch wirklich freuen. Noch nie war der Umsatz so hoch. Ohne Mina hätte ich es nicht geschafft. Dazu kommt dass sich das Bestattungsunternehmen gemeldet hat mit ein paar Aufträgen für nächste Woche. Meine Schwester kann mir aber nicht ewig unter die Arme greifen, ich muss mir also eine Hilfe einstellen.“, gab er zu. „Ist doch gut.“ „Ich hätte sogar schon jemanden. Bin mir aber gerade noch nicht sicher. Er kommt morgen zum Probearbeiten.“, Riku klang als er es aussprach nicht sonderlich überzeugt. „Aha.“, konnte ich nur von mir geben. Die Aussicht darauf ihn heute nicht zu sehen, lies die Müdigkeit aufkeimen und ich merkte mir selbst die Erschöpfung nun mehr an, als zuvor. „Ich hätte dich gerne heute gesehen..“, murrte ich nach einem unterdrückten Gähnen, während ich zum Wagen zurück trottete. Es waren nur drei Tage vergangen. Aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Ich bekam ein Verlegenes Lachen als Antwort. „Machst du dich über mich lustig?“, fragte ich gespielt eingeschnappt und er erwiderte das wir beide sehr eingespannt sind in unserer Arbeit. „Leider.“, gab ich von mir und wusste das dieser Zustand noch einige Tage anhalten würde. „Wenn ich die Aufträge durch habe, verbringen wir ein ganzes Wochenende zusammen!“, beschloss ich, auch wenn ich wusste das dies wohl noch zwei Wochen oder mehr auf sich warten lassen würde. Der Fumikara Clan würde sich Zeit lassen mit seinen zwei anderen erpressten Aufträgen und vorher musste ich die anderen zwei erledigen von anderen Kunden. Ein leises Seufzen entwich mir. „Klingt gut.“, hörte ich ihn sagen. Dann fing er an von seinem Vorhaben zu erzählen. Dem geplanten Umzug aus dem Blumenladen in eine richtige Wohnung. Geduldig hörte ich zu, während ich im Auto saß. Dann verabschiedeten wir uns auch schon, was mich frustrierte. Angespannt tippte mein Zeigefinger auf dem Lenkrad herum, als der Wagen an einer Ampel stand und ich auf Grün wartete. Kurz huschten meine Augen zur Uhr am Armaturenbrett und meine Lippen murrten kurz ein:„30 Minuten... das müsste ich schaffen.“ als endlich die Ampel umsprang und der Verkehr sich träge weiter bewegte. Den ganzen Morgen über war ich damit beschäftigt gewesen Informationen auf zu treiben über das Ziel meines neuen Auftrages und hatte dank einer Verbindung zum Kuma Clan einiges erfahren. Gegen 15:30 Uhr würde Herr Higaki in einem Kaffee sein, um dort Shogi, Go und gelegentlich auch Schach spielen. Ich hatte noch Zeit bevor ich das überprüfen konnte. Meine Stirn legte sich ein wenig in Falten. Mit einem kleinem Umweg... In einer Schlange standen die Menschen vor dem Blumenladen. Versperrten dabei die Sicht auf das Fenster und warteten darauf eingelassen zu werden. Ein wenig fassungslos betrachtete ich das ganze und ging zum Ende, stellte mich an und hatte zwei junge Frauen vor mir welche in einem intensiven Gespräch vertieft waren. „Ob der Mann aus der Werbung wirklich hier arbeitet? Ich fand ihn ja schon süß...“ „Kikori... jetzt sag nicht das wir nur deswegen hier sind?“,zischte die Eine die Andere an. Welche daraufhin anfing zu kichern. „Tu nicht so als würdest du nicht auch gucken wollen!“ Ich unterdrückte ein Räuspern, was vielleicht dafür gesorgt hätte das dieses unfreiwillige Mithören ein Ende nahm und schaute lieber kurz auf meine Uhr. „Bitte stellen Sie sich an, wir können Maximal fünf Kunden einlassen! Vielen Dank!“, rief jemand aus dem Laden heraus und ließ zwei Kunden rein, da gerade ein paar andere den Laden verließen. War das Mina gewesen? „Die nächsten bitte!“, rief es erneut keine Minute später und die Schlange rückte ein wenig vor. Was sich noch einige male wiederholte, bis ich nach 10 Minuten endlich an der Tür stand. „Shiro? Hast du dich hinten angestellt? Warum hast du nichts gesagt?“, fragte die Weißblonde und winkte mich rein. „Du hättest direkt durch gehen können!“, schimpfte sie ein wenig hinter mir her, als ich an ihr vorbei ging. Die Kunden verteilten sich in der kleinen Verkaufsfläche, bewunderten die Pflanzen, zwei von ihnen standen an der Theke, wo mir ein riesiger Kerl, welcher die beiden Damen an der Theke überragte und mir gerade zu ins Auge stach. Riku kam aus dem hinteren Bereich und trug zwei Behälter mit frischen Rosen nach vorne. Die eisblauen Augen huschten kurz durch den Laden, wanderten an mir vorbei und wieder zurück. Die schmalen Augenbrauen zogen sich kurz zusammen, als er auch schon von einem Kunden aufgehalten wurde. „Geh am besten nach hinten durch, er kommt dir gleich nach.“, teilte mir Mina mit und ich nickte ihr zu, drückte mich an Riku und dem Kunden vorbei und hielt auf die Theke zu. Dahinter stand ein ziemlich groß gewachsener Brünetter und band sehr geschickt einen kleinen Strauß zusammen. Ich zählte mindestens drei Piercings im Gesicht und ein paar weitere waren an den Ohren. „Sie müssen ihn Zuhause unbedingt nochmal anschneiden und mit reichlich Wasser versorgen. Dann hält er sich sehr lange.“, gab der Mann von sich und dabei war die Stimme sehr dunkel und rau. Als wäre er heiser. Jemand packte mich am Arm und zog mich hinter die Theke. „Taka, ich muss kurz nach hinten! Komme gleich wieder!“, lächelte Riku dem Mann europäischen Erscheinungsbild zu und zerrte mich in den hinteren Bereich. In dem winzigen Büro blieb er stehen, hob die Hand. „Hast du das gesehen?“, fragte er und ein spitzer Finger bohrte sich einige mal in meine Brust. „Hey!“, gab ich von mir und konnte ein Lachen unterdrücken das es kitzelte. „Ich will nicht wissen was das gekostet hat.. aber es rettet mir gerade den Arsch.“, stöhnte er, lief ein wenig rot an und verschränkte die Arme vor der Brust. „Die neue Scheibe, der Umzug... ich muss Möbel kaufen...“, er brach ab, da ich ihn an mich ran zog. Mich zu ihm runter beugte und meine Lippen auf seine legte. Kribbeln machte sich bei mir breit und ich konnte fühlen wie sich bei ihm die Härchen der Haut, auf der meine Hand lag, auf stellten. „Dir steht die Schürze. Hab ich das schon mal gesagt?“, wisperte ich ihm zu als wir uns lösten und er lief um einiges roter an. Riku “Bisher nicht”, antwortete ich ihm und schob mich mehr in seine Arme. Diese starke Brust, diese Wärme und dieser Duft der von ihm ausging. “Wie sehr würde ich mit dir in dieses dämliche Love Hotel gehen, als mit meiner Schwester”, schmunzelte ich als mich Shiro weg schob und mich verwirrt ansah. “What?”, schnaufte er mehr als amüsiert und als ich ihm auf die Brust schlug weil er sich lustig machte, riss er mich wieder an sich heran. “Beim nächsten Mal, buchen wir uns auch so ein Zimmer mit Balkon und Whirlpool und machen die ganze Nacht schmutzige Sachen!”, flüsterte er mir ins Ohr und ich merkte wie es bereits jetzt enger in meiner Hose wurde. “Du weißt schon, dass ich noch arbeiten muss oder? Soll ich mit dieser Latte die Blumen direkt köpfen beim Vorbeigehen?”, spaßte ich als er mir nochmal einen Kuss gab. “Bloß nicht. Deine Kunden wollen sicherlich nicht nur grüne Stängel” Wir grinsten beide, hielten noch ein Weilchen Händchen, als er auch schon wieder gehen musste. “Ich will gar nicht weg”, murmelte er mehr in mein T-Shirt hinein bei der Verabschiedung. Dann löste er sich, lächelte mich noch einmal an und verschwand in Richtung seines Wagens. Für einen kurzen Moment hatte ich das Bedürfnis ihm hinterher zu rennen, ihm zu sagen das er einfach nicht gehen sollte, egal was er zu erledigen hatte! Er sollte einfach bei mir bleiben. Seufzend ging ich wieder zurück in den Laden, hörte mir das Gekicher über mein unverschämt gutes Aussehen an und sah dem Neuen ein wenig über die Schulter. Kotaro Taka, war sein Name. 28 Jahre alt, sein halbes Leben im Blumenladen seiner Großeltern gearbeitet in einer andere Präfektur. Dieser gepiercte, tätowierte Kerl fiel nicht nur wegen seines Aussehen auf, sondern schon alleine durch seine Größe. Doch diese riesigen Hände, schafften es atemberaubende detaillierte Sträuße zu binden. Was diese Hände wohl noch so zustande brachten? “Hey, du bist schon vergeben!”, knurrte meine Schwester und rammte mir ihren Ellenbogen in die Rippen. Ich musste kurz husten und warf ihr einen bösen Blick zu. Nicht jeder Kerl der mit Blumen umgehen konnte, war auch schwul… Die Tür ging auf und ein altes vertrautes Gesicht kam hinein. “Fu, was bringt dich hier her?”, grinste Mina und fiel unseren gemeinsamen Freund in die Arme. “Ich hab Mist gebaut Zuhause und brauche nun einen Strauß der ausdrückt dass ich ein Idiot war, sie Recht hat und das sie für mich die Welt ist. Aber bitte bezahlbar!”, lachte der Restaurant Manager des Pearls und umarmte meine Schwester zurück. “Kein Problem, das bekommen wir hin. Taka würdest du...ehm wo ist er denn?”, fragte ich mich und sah dass er nicht an der Theke stand. “Bestimmt pinkeln! Oder eben durchatmen!”, meinte ich und begann selbst für Fu den Strauß zusammen zustellen. Der Andrang hatte langsam nachgelassen, weshalb wir auch kurz Zeit hatten mit Fu zu quatschen. “Wisst ihr denn wer das mit dem Fenster war?”, wollte er wissen und ich scherzte das der Sender keinen Namen oder eine Adresse hinterlassen hatte. “Ein Anruf und man wirft ein Auge auf euch!” , meinet er und zückte sein Handy. Ich hielt ihm den Strauß unter die Nase, meinte er soll es gut sein lassen. Noch mehr trubel und das einbeziehen des stillen Kuma Clans, kam für mich nicht in Frage. *** Fu war wieder abgezogen und wir konnten endlich den Laden aufräumen und auf Vordermann bringen. Taka war zurück und entschuldigte sich, dass es etwas länger im Bad gedauert hätte. Er sah auch ziemlich blass aus und sah sich im Laden um. “Keine Problem. Lass uns doch mal über deine Einstellung sprechen!”, lächelte ich ihn an und auch auf den Lippen des Riesen zeigte sich eine Regung. Viel zahlen konnte ich ihm wahrscheinlich nicht, weshalb ich auch mit offenen Karten spielte. Mina bot eine kostenlose Mahlzeit am Mittag an und ich versprach zumindest den Mindestlohn zu zahlen. Hätte ich dieses Angebot bekommen, wäre ich über alle Berge gewesen! Aber Taka schien einfach Gefallen an dem Job zu haben, weshalb er sofort annahm. “Ich bin nun nicht nur Ladenbesitzer sondern auch noch ein Boss!”, prustete ich stolz heraus , während Taka und ich an der Theke auf Minas Essen warteten. Sie servierte heute gegrillten Fisch, mit gebratenem Reis und Gemüse. Dazu eine leichte Suppe. Kaum das mein Angestellter einen Bissen davon genommen hatte, leuchteten seine Augen und er schlürfte quasi freudig vor sich hin. Skeptisch sahen Mina und ich uns an. Wann hatte der Kerl das letzte Mal etwas gegessen? Geschweige eine Dusche genommen? “Ehm, Taka? Darf ich fragen wo du vorher gearbeitet hast?”, fragte Mina und gab ihm noch etwas Suppe nach. “Ich…. mh.. ich habe vorher Objekte bewacht”, meinte er zögerlich und ich fragte mich was für Objekte er meinte? “Sowas wie im Museum? Gemälde, Skulpturen?”, harkte Mina nach und seine Mimik verfinsterte sich ein wenig. “So ähnlich” “Gut und wo wohnst du? Ich muss deine Daten haben für die Überweisung deines Geldes”. Er zuckte mit den Schultern, meinte es gäbe keinen Ort wo er hinwollte oder lebte. Schlafen würde er auf der Parkbank oder auf der Baustelle in Betonrohren. Bargeld wäre ihm eh lieber. Mina und ich tauschten erneut verwirrte Blicke. Wen hatten wir da zu uns in den Laden geholt. “Ich hab ein ungutes Gefühl!”, flüsterte Mina während der Riese sich den Mund voller Reis stopfte und genüsslich zu stöhnen begann. “Das ist so gut! So gut!” und er hielt uns die Schüssel für einen Nachschlag hin. Meine Schwester freute sich über diese Geste sehr, doch ich fragte mich was der Kerl uns verheimlichte. “In Ordnung. Was würdest du davon halten, wenn du hier im Laden erstmal bleibst über Nacht? Seit dem die Scheibe eingeschlagen wurde, sind wir nicht mehr so gerne hier. Wenn es dir allerdings nichts ausmacht und du sogar auf der Straße schlafen würdest?” Taka nickte freudig und genoss die Gesellschaft sowie das Essen. Was für ein komischer Kerl, ich sollte mich mal schlau machen. Kapitel 14: Kap. 14 ------------------- Shiro Drei Tage waren seit meinem Besuch im Blumenladen vergangen. Schwer lag eine drückende Feuchtigkeit in der Luft und kündigte auf eine sehr unangenehme Art an das es bald stark regnen würde. Was die Menschen, bevor auch nur der erste Tropfen gefallen war, dazu brachte von den Straßen zu verschwinden. So wirkten die Straßen der Stadt ein wenig verlassen und waren deutlich leerer im Vergleich zu sonst. Suchend lief ich den Gehweg entlang, kam an den Ort zu dem ich hin wollte und fand auch recht schnell das was ich suchte. Oder viel mehr denjenigen welche ich ausfindig machen wollte. Ein winziges Lächeln glitt mir kurz über meine Lippen. Wie überall auf der Welt hatte fast jede Stadt, berüchtigte Viertel welche sich legal aber auch illegal dies oder jenes anboten. Ecken wo sich Drogendealer aufhielten. Straßenabschnitte in den leicht bekleidete Frauen ,Freuden der Lust boten, der Schwarzmarkt welcher gestohlene oder verbotene Gegenstände anbot. Was sich jedoch weniger herum sprach, waren die Stricher der gleichgeschlechtlichen Liebe der Stadt, welche sich eher versteckten. Schließlich würde kein gestandener Mann freiwillig zugeben wollen, es mit einem Prostituierten zu treiben. Genauso war es auch für Stricher nicht sonderlich einfach, wegen der Diskriminierung der sie sich aussetzen, sich offen preis zu geben. Der erste Regentropfen fiel und ich spannte den Schirm auf welchen ich mit hatte. Ich wusste das er mich gesehen hatte, doch gerade jetzt war er damit beschäftigt sich eine Zeitschrift über den Kopf zu halten um nicht zu sehr nass zu werden. "Scheiße verdammt!", fluchte er leise. "Nicht das beste Wetter für Geschäfte.", fing ich das Gespräch an und stellte mich vor ihm, so das er mit unter dem Schirm konnte. Er lachte kurz auf. "Der Herr Bond erweist mir nochmal die Ehre.", schmunzelte der Brünette und stellte sich unter dem Schirm. "Wobei heute ja scheinbar mehr der Retter in der Not, ich hatte schon Angst einen nassen Hintern zu bekommen.", lachte er und warf mit etwas Schwung die nasse Zeitung auf die Mülltonne, welche sich in der Straße befand. Ob ich ein Retter bin, mag ich sehr bezweifeln, war mein Gedanke. "Heute sind wir aber nicht so Formell gekleidet. Nicht das es mir nicht gefällt, Ihnen mein Herr steht scheinbar alles.“, säuselte er schmeichelnd und legte dabei eine Hand an meine Brust um den Abstand wohl noch um einiges mehr zu verringern. Ich lachte auf. „Ich hoffe dein Mund hat mehr zu bieten als mir Honig um den meinigen zu schmieren.“ „Ich sehe schon, heute wird doch noch ein guter Tag.“ Wie eine Katze wand sich der Mann, welcher sich selbst Ren nannte, auf dem Satin bezogen Bett, keuchte und stöhnte dabei immer wieder auf. Sein Gesicht war rot vor Anstrengung und Lust, drückte sich leicht in das Kissen und dämpfte ein wenig die gequälten Laute, welche er von sich gab. Seine Hände hatte ich mit seiner Zustimmung auf den Rücken gebunden, dessen Finger nun immer wieder zuckten. Wiederholt rollte ihm eine Gänsehaut über den Rücken. „Oh Verdammt!“, schnaufte Ren versuchte seine Hüfte mir weiter entgegen zu strecken. Ich drückte meine Hand ein wenig fester in seinen Nacken, während die Finger der anderen sich tiefer in sein Inneres vorschoben. Warm und feucht, zuckte Rens Muskel um meine Finger. Derweil begann er zu betteln das ich ihn richtig nehmen sollte. Das würde jedoch für ihn ein Wunsch bleiben. Ren´s Atmung wurde schneller, als auch schon ein heftiges Beben ihn erfasste und er laut aufstöhnte. Zuckend seinen Orgasmus genoss und anschließend nach Luft ringend erschöpft auf das Bett sackte. „Verdammt...“, keuchte er leicht rau und bat recht schnell darum das ich die Fesseln löste. „Erst wenn du deinen Teil einhältst.“, kam es ziemlich geschäftlich von mir, derweil wischte ich mir die Hand an einem Handtuch ab. Unter Stöhnen rollte der Stricher sich auf den Rücken. Sein Gesicht immer noch gerötet, zogen sich seine Mundwinkel hoch. „Eigentlich hätte ich mir denken können das Mr Bond auf Machtspielchen steht. Ich muss sagen das mir das irgendwie sehr gefällt.“, gab er spitzbübisch von sich und machte es sich ein wenig bequemer. Ich gab ein Schnaufen von mir. „Eine zweite Runde kostet aber extra! Das weißt du. Hey! Wo willst du hin?!“, rief er mir nach als ich zum Händewaschen in das Bad verschwand. Gedämpft konnte man ihn fluchen hören, wovon ich mich nicht stören ließ. In Ruhe wusch ich mir die Hände, schaute in den Spiegel und strich mir die Haare zurück. Ging wieder zurück und fand ihn sitzend auf dem Bett wieder. „Wenn du mich um meine Kohle prellst...dann!“, knurrte er sauer. „Das werde ich nicht! Ich hab die kleine Nebenbedingung von dir, zu unserer Abmachung erfüllt. Aber jetzt möchte ich endlich das haben, weshalb ich eigentlich hier bin.“, seufzte ich genervt und setzte mich auf einen Sessel gegenüber vom Bett. „Luther Thomson...“ Mit etwas mühe setzte sich der Loverboy auf. „Blond. Grüne Augen. Schrecklicher Dialekt. Nicht gerade eine Schönheit vor dem Herren, aber er weiß wie er mit dem Ding zwischen seinen Beinen umgehen muss.“, gab der Brünette von sich und stieg vom Bett. Ging auf mich zu und hielt mir seinen Hände hin. Ich band die weiche Kordel los und er seufzte kurz auf. „Er steht auf schwarze Haare und verirrt sich gerne mal zu uns Jungs.“, erklärte Ren, strich sich dabei über die Handgelenke und stoppte kurz in seinen Erzählung. „Ein nicht ganz beliebter Gast wie ich von den Anderen gehört habe. Seine Neigungen sind dabei ein wenig...wie sagt man es nochmal am besten.. exzentrisch.“, versuchte er zu erklären und ich zog eine Augenbraue hoch. „Ein Bekannter meinte zu mir, das er sich ansonsten viel bei den Pachinko-hallen herum treibt und hier und da bei einigen Leuten Spielschulden hat. Bei vielen der Hallen hat er wohl bereits Hausverbot.“, seufzte Ren. Ein leichtes Grinsen huschte über seine Lippen und ehe ich mich versah kniete er sich auf den Boden, strich mit den schmalen Fingern seiner Hand, mie über den Oberschenkeln ,auf der Jeans hoch und grinste dabei spitzbübisch. „Zurzeit besucht er den „Grauen-Raben“ sehr häufig. Zumindest hatte ich ihn dort letzte Woche ein paar mal gesehen. Schade nur das er an mir kein Interesse hat. Ich hätte sicherlich meinen Spaß. Oh verdammt... Ich versteh echt nicht warum du mir das Prachtkerlchen vorenthältst..“, stöhnte Ren und strich auf der Hose die Konturen von meinem Knüppel nach. Als er sich auch schon daran machen wollte die Hose zu öffnen, fasste ich ihn ein wenig kräftig am Kinn. Zwang ihn dazu mich anzusehen, sodass mein ernster Gesichtsausdruck auf seine leichte Verwirrung traf. „Nur Infos! Keine anderen Dienstleistungen!“, murrte ich schnaubend und mit einem Schmollen in den Augen, zog er die Finger weg. Ich ließ ihn daraufhin los. Er setzte sich auf, erzählte noch ein paar Dinge die nicht uninteressant waren und zog sich dabei an. „Irgendwie fühl ich mich verletzt.“, murrte er als wir aus dem Stundenhotel gingen und ich ihm in einer Seitengasse die zugesagten 17.000 Yen in die Hand abzählte. Der Regen hatte derweil aufgehört und die Straßen glänzten nun nass im Licht der Laternen. Ein Anflug von Irritation schien in meinem Gesicht sichtbar gewesen zu sein, denn er antwortete darauf „Noch nie hat jemand mich bei einem Job abgelehnt! Und das sogar zwei mal!“, zischte er und verschränkte die Arme. „Das kränkt mich!“, schnaufte der Stricher und schien es ernst zu meinen. „Tut mir leid dich zu enttäuschen. Für mich geht es um was geschäftliches.“, brummte ich und zwang mich zu einem Lächeln. „Ich kann dir aber gerne einen Bekannten vorbeischicken, der es scheinbar sehr nötig hat zurzeit. Jedoch wird er nicht zahlen können.“, gab ich von mir und er rümpfte die Nase, bei der Aussicht eine Null Runde zu machen. Riku Der Regen sorgte dafür dass es ziemlich ruhig im Laden blieb. Kurz vor Schluss, war dies ein Segen gewesen! Ich konnte in Ruhe die neuen Bestellungen ausfüllen, während Taka den Grünschnitt zusammen fegte und meine Schwester etwas kochte. In Gedanken war ich bei Shiro, was er wohl gerade machte? Durchnässt durch die Straßen lief, oder mit einer Tasse Kaffee irgendwo in einem Gespräch saß ? Hauptsache es ging ihm gut. Drei Tage hatte er sich nicht mehr blicken oder von sich hören lassen. Aber, dass wusste ich ! Er hatte mich ja quasi vorgewarnt, dass er viel zu tun haben würde. Das änderte allerdings nichts an meiner Sehnsucht. “Ich bin fertig!” Taka hatte mich aus meinem Tagtraum gerissen, in diesem würde ich auf Shiros Schoß sitzen, er krallte seine Finger in meine Hüfte, während ich mich auf ihm bewegte. Er füllte mich völlig aus, ich stöhnte laut und hielt mich an seinen Schultern fest. Rot lief ich an und nickte Taka zu, der meiner Schwester dann zur Hand gehen wollte. “Man Riku, reiß dich zusammen!”, zischte ich mich selbst an und klatschte mir mit den Händen an die Wangen. Das Klingeln der Ladentür erhellte und ich drehte mich mit einem freundlichen Lächeln zu dieser. “Guten Tag, kann ich behilflich sein?”, fragte ich als mich der komische Kauz anstarrte der auch das Date von Shiro und mir gestört hatte. “Hi!”, sagte er nur kurz angebunden und ich schnaubte. “Ich verkaufe immer noch keinen Salat. Es sind Blumen!”, ließ ich ihn wissen als er nur ganz desinteressiert meinte : “Ich weiß. Hat beim letzten Mal auch nicht sonderlich gut geschmeckt”. Wollte der mich eigentlich verarschen? Genervt versuchte ich mich zurückzuhalten. Schließlich war er ein Bekannter von meinem Liebsten. Er schlich weiter durch den Laden, fummelt an manchen Blumen herum, blieb dann an einer schwarzen Rose stehen und fragte mich, wieviele ich davon hätte. “Der Bund der in der Vase zusehen ist”. Nickend, hob der Mann die ganze Vase hoch, brachte sie zur Theke was er nicht hätte machen müssen und meinte, dass er alle nehmen würde. “Die kann man auch nicht essen!”, wiederholte ich und er ebenfalls : “Ich weiß”. Taka kam zurück nach vorne, sah den Kerl mit dem Bündel schwarze Rosen und unangenehme Stille trat ein. Nachdem ich den Preis nannte und der Kerl es auf den Tisch legte, ging er ohne Umwege zu Taka, reichte ihm eine Rose ,flüsterte ihm wohl etwas ins Ohr und verließ den Laden. Was für ein merkwürdiger Kerl!!! “Was hat er dir gesagt?”, wollte ich wissen doch auch Taka hüllte sich nun in Schweigen. Jetzt fand ich beide merkwürdig. Kannten sie sich vielleicht? Mina rief zum Essen und erneut das Szenario , dass Taka unheimlich dankbar für ihre Mahlzeiten war. “Sag mal Taka, isst du den ganzen Tag nichts?”, wollte meine gute Seele von Schwester wissen und lachte als dieser verlegen wegsah. “Nein. Daher freue ich mich so über das Essen hier!”, lächelte er und machte Mina damit ein riesiges Kompliment. Dadurch dass Taka nun im Laden wohnte und da die Stellung hielt, hätte er die Möglichkeit sich immerhin Instant Sachen fertig zu machen. Aber ihm schien die Kohle dafür zu fehlen. “Was würdet ihr davon halten, wenn wir abends nicht nur zusammen Essen, sondern bevor der Laden öffnet gemeinsam frühstücken?” Die Augen meines Angestellten leuchteten und schon war es beschlossen. “Wenn das Restaurant öffnet, kann Riku das Essen einfach schon mitbringen!” Langsam merkte man dass die Euphorie zunahm. Sie freute sich langsam auf ihre neue Arbeit. Mein Handy klingelte, weshalb ich mich vom Tisch entfernte. Der Display zeigte den Namen meines Liebsten, weshalb ich mich umso mehr freute endlich seine Stimme zu hören. “Shiro!” Doch unsere Zeit schien Mangelware zu sein, denn es war nur eine Floskel, wie es mir ginge und das er sich bald wieder melden würde. Ein richtiges Gespräch, kam dabei nicht zustande. “Ich liebe dich”, sagte er noch und legte auf. Ohne eine Antwort darauf abzuwarten. Irgendwas stimmte nicht. Er war nie so kurz angebunden. Eigentlich nahm er sich immer genügend Zeit! Das war wirklich merkwürdig. Das beschäftigte mich sehr, so sehr das meine Schwester mich auf dem Weg ins Love Hotel darauf ansprach. Es würde unsere letzte Nacht dort sein, bevor wir auf einer Matratze zunächst in der Wohnung überm Restaurant schlafen konnten. “Ich weiß nicht so Recht. Shiro war sehr kurz angebunden am Telefon. Das ist nicht typisch für ihn!”, gab ich zu bedenken und sie versuchte mich zu ermutigen. “Dann geh doch einfach zu ihm hin? Schau wie es ihm geht!” War das so eine gute Idee, einfach vorbeizugehen? Was wenn ich ihn störte? “Er liebt dich. Denk nicht so lange nach!”, murrte sie und gab mir einen Hieb in die Seite. Sie hatte Recht! Nachdem ich sie im Hotel abgeliefert hatte und mir sicher war das sie in Sicherheit sei, machte ich mich auf den Weg zu Shiros Wohnung. Vielleicht war er ja wirklich Zuhause? Die Straßen waren total leer. Keiner wollte im Regen umher irren, außer mir anscheinend. Ein Schirm, wäre wohl eine gute Idee gewesen, doch vor lauter Aufregung und Tatendrang hatte ich diesen ausgerechnet nicht mitgenommen. Am Penthouse angekommen, ging ich zielstrebig zum Aufzug und fuhr in die Etage wo Shiro lebte. Langsam wurde ich unsicher. Er hatte ja gesagt das wir uns eine Weile nicht sehen würden. Ob er wütend werden würde? Gedankenverloren stand ich nun vor seiner Tür, überlegte ob ich klopfen sollte. Vielleicht würde er mich wieder wegschicken. Ich hatte die Hand schon gehoben, doch sie bewegte sich nicht weiter. Er würde mich sicherlich wieder wegschicken, sagen das dass so nicht vereinbart war und ich seine Arbeit stören würde. Auf der Stelle drehte ich mich herum, ich würde einfach warten bis er sich meldete. Ich stand vorm Aufzug, doch dieser wurde gerade betätigt und schien auf diese Etage zu fahren. Nochmal sah ich zur Tür, der Aufzug ging auf und in diesem Moment kniff ich die Augen zusammen da ich niesen musste. “Hatschuuuu”, schniefte ich und drehte mich weg. Nachdem ich wieder gucken konnte, drehte ich mich herum und sah direkt in Shiros Augen der eine Papiertüte mit Lebensmitteln in der Hand hielt. “Riku?” Sein Blick war schockiert? Vielleicht auch verwirrt. “Es tut mir leid, ich weiß eine dumme Idee. Ich geh wieder!”, begann ich und wollte in den Aufzug als er die Tüte abstellte und mich aus diesem wieder heraus zog. Er umarmte mich innig, murmelte das ich patschnass sei. “Du willst mich bestimmt nicht sehen!”, murmelte ich als er nur lächelte und meinte, er würde sich sehr freuen. Dann lagen seine Lippen schon auf meinen. *** “Oh Gott! Ich kann mich nicht mehr halten!”, als mich Shiro gegen die Kacheln seiner Dusche drückte und meine Beine sich schließlich um seine Hüfte schlangen. Er hatte mich einfach so hochgehoben und stieß immer weiter in mich hinein. Der Mann hatte eine Ausdauer, das war der Wahnsinn. Mehrere Liebesbisse zierten meinen Körper, die so rot leuchteten das man sie kaum hätte verstecken können. Das war nun schon die zweite Runde unter dem heißen Wasser. Er hatte mich direkt aus meinen Nassen Klamotten gepellt, seiner Katze ein paar Leckerlis zugeschmissen und mich ins Bad geschoben. Erneut kamen wir zum Höhepunkt, er säuberte mich danach und packte mich in einen Bademantel. Ich saß auf dem Boden zwischen seinen Beinen, er hinter mir auf dem Sofa und föhnte mir die Haare. “Habe ich dich sehr gestört?”, wollte ich wissen, doch er schien das Lächeln nicht loswerden zu können. “Im Gegenteil, ich hoffe du bleibst die Nacht über. Ich hab noch so viel nachzuholen!”, grinste er als ich den Kopf nach hinten legte um ihn anzusehen. Er küsste meine Stirn. “Bleibt mir etwas anderes? Ich kann ja jetzt schon kaum laufen!” Er legte seine Arme um mich und flüsterte etwas von :” Genau das wollte und brauche ich”. Shiro Ich wusste jetzt schon das ich später Schlechte Laune haben würde, wegen des mangelnden Schlafes und dem einem oder anderen Ziehen in den Muskeln, aber für den Moment, war es mir vollkommen egal! Ren hatte einen kleinen Funken gesät, welchen Rikus erscheinen zu einem Flammenmeer angefacht hatte. Die Ironie war das nur er dies jetzt löschen konnte. Ich brummte ein wenig als seine Hand über meinen Nacken hoch glitt, mit den Fingern die Kurzen haare am Hinterkopf entlang strich und bei mir für ein wohliges Gefühl sorgte. Derweil war mein Gesicht in den weichen Haaren von ihm vergraben und ich atmete den Geruch von Shampoo ein. Kurz ruhten die Finger und ich wusste das er beim wieder runter wandern auf die Narbe gestoßen war, den es kribbelte leicht und war wärmer als die anderen Hautpartien. „Das muss ziemlich weh getan haben.“, murmelte Riku und ich gab nur ein etwas lauteres ausatmen von mir, rückt noch ein wenig näher an ihn, so das sein Rücken sich dicht an meine Brust legte. „Du musst nicht drüber reden wenn du nicht willst.“, seufzte er zog die Hand weg, weil die Position wohl zu unbequem wurde und strich mir statt dessen mit den Fingerspitzen über meine Hand. Die selbe frage hätte ich ihn stellen können, ruhten doch meine Finger auf seiner vernarbten Brust. Ein leises brummen entwich mir. „Ich hatte gehofft, du wärst jetzt erschöpft und würdest zumindest dösen.“, gähnte ich. „Du bis so dich an mir, das mir die ganze zeit der Herzrast als würde es einen Marathon laufen. So bekomme ich einfach kein Auge zu.“, lachte er leise und bewegte sich ein bisschen. „Tut mir leid, ich muss die kurze Zeit voll auskosten.“, hörte ich mich selber leise und strich ihm über die Brust. Das Gefühl ihn hier und jetzt bei mir zu haben, tat einfach nur gut. „Wann glaubst du, bist du mit deinen... Aufträgen durch?“, fragte Riku sehr vorsichtig und das leichte Unbehagen war nicht zu überhören in seiner Stimme. „Kann ich nicht abschätzen. Manchmal brauche ich einige Wochen um den Richtigen Moment zu erwischen. Zumal viel davon abhängt wie detailliert die Wünsche des Kunden sind. Je mehr vorgaben ich bekomme, desto komplizierter kann es werden. Mir wäre es auch lieber mehr Zeit mit dir zu verbringen. Aber seinen Verpflichtungen kann man nicht entkommen.“, seufzte ich. „Zumal ich schon lange nicht mehr so viel zu tun hatte und leider das Geld schon angenommen hab.“. Die Tatsache das es an Rikus Ex lag, dass ich nun so zugeschüttet wurde, lies ich lieber weg. Ein leises „Oh.“, entwich ihm und schweigen machte sich breit. Die leicht angenehme schwere von der Müdigkeit lag immer mehr auf mir und es würde eine frage von wenigen Minuten sein, bis ich wegdämmern würde. Der Blonde bewegte sich wieder ein wenig unruhig. Drückte sich dabei immer wieder gegen mein Becken. Wieder ruhe. Anschließend wiederholte sich das ganze. Ein schnaufen entwich mir. „Du unruhiger Quälgeist!“, murrte ich. Schob mich selbst von ihm weg, zog ihn an der Schulter in die Rückenlage und legte mich halb auf ihn. Ein Überraschter laut entwich ihm, gefolgt von einem keuchen. „Du bist schwer!“. „Wenn du nicht still liegen bleiben kannst, musst du das jetzt aushalten. Oder muss ich dich in die Besinnungslos Vögeln?“, knurrte ich. Ein unterdrücktes lachen entwich ihm. „Auch wenn es mich reizt es herauszufordern... Ich bekomme heute mit Sicherheit keinen mehr hoch, davon ab das ich gefühlt die nächsten Tage nicht mehr sitzen kann und wund bin. Bei Vier mal muss Schluss sein...“, seufzte er schnaufend. „Und jetzt geh bitte runter... ich bekomme schlecht Luft.“ Es surrte... leise war immer wieder ein rhythmisches surren zu hören. Bis es für kurze zeit verstummte und wieder los ging. Ich rollte mich ein wenig zusammen zog das Kissen über den Kopf und ein gehaltenes brummen entwich mir. Leichte Bewegungen auf dem Bett, anschließend waren schritte zu hören. „Scheiße!.. Wo ist es nur... wo... Shiro! Hey!“, hörte ich es gedämpft und jemand rüttelte an meiner Schulter. Ich brummte laut auf und war nun richtig wach. „Wo hast du meine Hose hin geworfen? Mein Telefon klingelt... ah! Da ist sie!“. Das rütteln hörte auf. Wieder waren schritte zu hören und Ich zog das Kissen vom Gesicht. Blinzelte in den hellen Raum, konnte verschwommen sehen wie Riku in einer Ecke in einen kleinem Haufen Kleidung herum wühlte. Das surren wurde lauter, er fluchte kurz und nahm ab. „Ja. Ich weiß...nein, mir geht’s es gut, ich bin in den Regen rein gekommen und hab bei Shiro übernachtet... Wir haben schon 11 Uhr? Scheiße! Sag Taka er soll den Laden auf machen! Ich bin gleich auf den weg... nein, mach dir keine sorgen... wa.. Nein! Hör auf zu lachen Mina!“, war es laut zu hören und als er sich erneut bücken wollte, stöhnte er noch einmal auf. Zog sich sein Shorts an und stieg in die Hose. „Fuck... sie ist noch nass!“, zischte er und schüttelte sich. „Willst du noch Frühstück oder direkt los?“, fragte ich und setzte mich langsam auf. „Ich hätte schon vor einer Stunde im Laben sein müssen. Um die Anlieferungen und so weiter anzunehmen, Gestecke zu binden und die Kasse vorzubereiten. Es ist jetzt nichts da und in 30 min werden mir die Leute wieder den Laden einrennen.“, gab er recht verzweifelt von sich und zog sein Sweatshirt über den Kopf. „Soll ich dich fahren?“, fragte ich und stieg aus dem Bett, streckte mich und ging zum Schrank um nach was bequemen zu suchen. „Wenn du das machst, wäre ich dir sehr dankbar. Mia kann mir nicht mehr aushelfen, sie ist voll auf und ganz mit dem Shell beschäftigt, ansonsten hätte sie mit Taka alleine schon alles machen können. Scheiße!“, schnaufte er und band sich die Zerzausten Haare nach hinten. „Im Bad liegt noch die Zahnbüste von dir. Wer ist eigentlich dieser Taka? Ist das der Große Kerl?“, brummte ich, zeigte auf das Badezimmer und hielt gerade ein T-shrit in der Hand. „Danke. Erkläre ich dir gleich beim Auto.“, seufzte er und verschwand in das Zimmer nebenan. Keine 5 Minuten Später standen wir im Aufzug, fuhren runter zur Garage zum Auto. „Taka war mir im Kaufhaus über den weg gelaufen und hatte nach einem Job gefragt. Ehrlich gesagt weis ich nicht viel über ihn, außer das er keine bleibe hat und nun hinten in meinem Laden wohnt... Er macht seine Arbeit sehr gut. Ich kann mich wirklich nicht beklagen.“, fing Riku an zu erzählen. „Aha.“, gab ich von mir. Kapitel 15: Kap. 15 ------------------- R Ich war mir nicht sicher ob mein Liebster gerade überhaupt mitbekam was ich ihm erzählte. “Du bist hundemüde und ich bin auch noch Schuld”, seufzte ich denn das schlechte Gewissen hatte sich nun doch einen Weg nach vorne gebahnt. Er griff meine Hand und küsste diese. “Das habe ich gerne in Kauf genommen!”, grinste dieser doch wie ein Schelm und hielt mir die Beifahrertür auf. Am liebsten wäre ich ihn wieder angesprungen und hätte eine weitere Runde im Auto gestartet. Leider verlangte die Geschäftswelt nach mir. Shiro war unglaublich still auf der Fahrt zum Laden , ließ sich aber nicht beirren immer wieder meine Hand zu halten wenn er nicht in den nächsten Gang schalten musste. “Ist alles in Ordnung?”, fragte ich doch bekam nur ein Lächeln als Antwort. Was war denn los? War er so in Gedanken gewesen? Als wir ankamen, hatte Shiro viel zu spät gehalten und drei Häuser weiter , nach meinem Kommentar ob er mich kidnappen würde, kam er zum stehen. “Entschuldige. Ich bin gedanklich gerade nicht ganz da!” Lachend, beugte ich mich herüber und gab ihm einen Kuss. Es war schließlich mehr als deutlich genug gewesen. “Schon in Ordnung. Ich verspreche nicht mehr so spontan auf zu tauchen”, zwinkerte ich ihm beim Aussteigen zu und ging in den Laden. Taka war schon dabei Saltos zu schlagen und kam mit der Arbeit kaum hinterher. “Dich schickt der Himmel!”, flüsterte er mir zu. “Schon so schlimm?”, wollte ich wissen denn bisher sah ich keine Kunden. Er zeigte mit dem Finger auf eine Bestellung die er aufgeschrieben hatte und mir blieb kurz die Luft weg. “Lese ich da gerade wirklich 65 Gestecke bis morgen früh?”, quietschte ich und Taka begann den nächsten Strauß zu binden. “Mit laufenden Betrieb, dass schaffen wir nicht!”, verzweifelte ich und dennoch brauchten wir diesen Auftrag. Nachdem wir die ersten dreißig Tischgestecke fertig und die Laufkundschaft abgearbeitet hatten, machten Taka und ich eine kleine Pause. “Du kochst uns einen Tee und ich bestelle uns etwas zu Essen!” Während Taka nach hinten verschwand, zückte ich mein Handy und bestellte uns Suppe, gebratene Nudeln, mehrere Fleischsorten und Gemüse. Es würde für uns beide zwar zu viel sein, aber wäre ein toller Abendsnack noch für meinen Mitarbeiter nach Ladenschluss. Wir nippten gerade an unseren Tee, schrieben die Preise für die bereits fertigen Sträuße auf als die Ladentür auf schwang und ein kleiner blonder Kerl hinein trat. “Tach, ich bring das Futter. Hey, dich kenne ich doch!”, meinte dieser und starrte Taka an der wie vom Donner getroffen versteifte. Eindringlich wurde dieser nun vom Lieferjungen begutachtet, was ich unterbrach in dem ich ihm die Kohle plus Trinkgeld unter die Nase hielt. “Dein Gesicht kommt mir auch bekannt vor. Warst du nicht aus dem 24h Shop ein paar Blocks weiter?”, fragte er als wäre es das normalste der Welt. Was zur Hölle ging hier gerade vor? “Tja, mit deinem Drogen vertickenden Ex war es ja nicht so schön gelaufen was?” Sprachlos sah ich dabei zu, wie der Kerl mir die Kohle aus den Fingern zog. “Wer zur Hölle bist du?”, knurrte ich ihn an, doch er zwinkerte mir nur zu und richtete Grüße an Mister Bond aus. Verwirrt sah ich ihm nach. Wenn hatte er gemeint, dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Hatte er von Shiro gesprochen?! Die Tür vom Laden schlug zu, ich stieß ein paar Flüche aus und auch mein Mitarbeiter war wieder ansprechbar. “Wer war das?” Taka schwieg und holte uns Servietten und Stäbchen. Während ich etwas aß, schoss es unerwartet aus Takas Mund : “Der Typ ist ein Stricher, für das gleiche Geschlecht.”. Ich dachte ich würde ersticken, als ich das hörte. Und wieso zur Hölle kannte er Shiro? “Das ist nicht dein Ernst?” “Wie soll ich es sagen. Ren ist kein unbeschriebenes Blatt. In seiner Szene ist er definitiv ziemlich bekannt. Er macht so gut wie alles und lässt definitiv keine Wünsche offen, solange er dabei seinen Spaß hat... Die Zuhälter sehen ihn nicht gerne, schließlich nimmt er ihnen die Kunden weg und deswegen ist er schon einige mal fast unter die Räder gekommen. Er verschwindet spurlos für Wochen um aber dann wie der Phönix aus der Asche wieder zu erscheinen.”, erzählte Taka und ich fragte mich ernsthaft woher er das wusste. Mein Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen, denn mein Mitarbeiter verstummte direkt und schaufelte munter Essen in sich hinein. Vielleicht hatte Shiro ihn mal als Informant genutzt.. oder aber.. Nein! So was durfte mir nicht in den Kopf kommen. Innerlich ärgerte ich mich nun, dass ich den Kerl nicht angesprungen hatte um herauszufinden was es nun war was er versucht hatte mir unter die Nase zu reiben. “Denk nicht drüber nach, er ist ein Stricher mit einem losen Mundwerk, welcher für kleines Geld alles mit sich machen lässt. Mehr nicht...” Erneut starrte ich Taka Fassungslos an und schaffte es tatsächlich ihn zu fragen, woher er das alles wusste. “Vergangenheit.”, murmelte er nur und beendete mit dem letzten Bissen seine Pause. Er schwieg während ich laut mit mir selbst sprach und mir sogar bildlich vorstellen konnte den Stricher zu entführen und es aus ihm heraus zu prügeln. Nebenläufig kam der Kommentar von Taka, dass ich wahrscheinlich mehr Prügel beziehen würde als er. Schließlich war die Mistmade in den dunkelsten Ecken unterwegs und somit in der Lage sich zu verteidigen. Sonst hätte er es so lange ohne Zuhälter geschafft. “Wieso fragst du deinen Freund nicht einfach?” Als wäre das so einfach. Wie sollte ich das anstellen? Vielleicht mit : “Hi Liebling, wieso bekommst du Kosenamen von einer männlichen Prostituierten? Sollte ich da was wissen?”. Ich schüttelte den Kopf und unachtsam wie ich war, stieß ich mir die Dornen der Rosen in die Finger. Meine Konzentration war am Ende und emotional fuhr ich Achterbahn. Ohne wirklich darüber nachzudenken , hatte ich Shiro bereits eine Nachricht getippt. “Mister Bond? Soll ich dich auch so nennen demnächst?” Danach legte ich das Handy weg und versuchte meiner Arbeit nachzugehen. Shiro „...“ „Halt die Klappe!“ „Pff.. ich hab nicht mal was gesagt!“, seufzte mein Gegenüber und knabberte an dem Keks den er sich intensiv angesehen hatte. „Du wolltest aber!“, schnaufte ich und Tam zuckte mit den Schultern. „...“ „Warum sind wir hier?“, zischte ich und starrte ungehalten auf das Glas Wasser das ich bestellt hatte. „Sag mir nicht du hast noch mehr zu tun für mich! Ich hab dir geschrieben das ich nichts mehr annehmen werde die nächsten Wochen!“, knurrte ich und trank von dem Wasser. Tam schob den löchrigen Rollkragen-Pullover am Hals runter und kratzte sich. Entblößte dabei einige Flecken um den Hals rum. Es sah aus als hätte jemand versucht ihn zu erwürgen. Ein Schnauben entwich mir. Wollte er mir unter die Nase reiben das er sein Ventil nun gefunden hatte, oder war es seine plumpe Art, die immer wieder zur schau stellte, wie sehr ihm alles egal war?! „Die vom Fumikara haben mir einen Umschlag für dich gegeben.“, gab er von sich und hatte dabei den halben Keks im Mund. Zog seine Tasche auf den Schoß um einen braunen Umschlag raus zu holen. „Ich mag deren „Angestellte“ noch weniger als die von deinem Bruder.“, murmelte der Goth und legte dem Umschlag auf den Tisch. Viel konnte darin nicht sein, den sonderlich dick war er nicht. Ohne hinein zu gucken, steckte ich ihn ein. „Zumal alle sehr angespannt sind. Die Polizei zieht ihre Kreise immer enger...“, gab Tam von sich. „Außerdem ist da eine kleinere Bande Halbstarker wohl seit einiger Zeit Stress macht... einfach nur nervig.“, murmelte Tam und nahm sich nun seinen Kaffee vor. „Das interessiert mich herzlich wenig! Das weißt du genau.“, knurrte ich. Hatte ich doch schließlich mit den Streitigkeiten welchen die Gruppen untereinander hatte nichts zu tun. Ein schlürfen war zu hören. „Solltest du aber... den Jungs sind die Strukturen und der ganze andere Kram ziemlich egal. Erinnerst du dich noch an Samo?“, fragte Tam und ein Hauch von Anspannung war aus seiner Stimme zu hören. „Ja. Er hat deine Botengänge zeitweise übernommen. Ätzendes Dickerchen!“, schnaufte ich. „Die Typen haben ihn in die Finger bekommen und wollten Lösegeld erpressen. Du weist wie die Firma mit sowas umgeht...“, schnaufte Tam und umschloss die Tasse was fester. Sie werden nichts getan haben. Er war ein Laufbursche gewesen. Mehr nicht. Absolut unwichtig und ersetzbar, weswegen auch in der Regel die Clans und Leute aus dem Untergrund kein Interesse daran hatten sie in die Finger zu bekommen. Andersherum erhielten sie auch keinen besonderen Schutz. Gefügige Brieftauben, mehr waren sie nicht. Aber selbst die kamen ab und an zwischen die Fronten. „Sah nicht schön aus.“, seufzte der Schwarzhaarige und trank an dem Kaffee. Jetzt gerade wirkte er weit aus mehr abwesend als sonst. Ein Blinzeln, dann sah er über den Rand der Tasse zu mir rüber. „War es das?“, seufzte ich und konnte es kaum erwarten wieder in mein Bett zu kommen. Ich legte die Hände auf den Tisch um zu zeigen das ich gehen wollte. „Es muss schön sein wenn man die ganze Nacht durch macht...“ hörte ich Tam nuscheln und schnaufte darauf hin laut. Stand auf und wurde beim Rausgehen aus dem Lokal von meinen Handy gestört. Las die Nachricht von Riku und zog eine Augenbraue hoch. Fragte mich was der blöde Scherz sollte, bis ich verstand was darin stand. Ich rieb mir über den Kopf, schüttelte ihn kurz. Wie war.. Mein Gehirn versuchte mit dem bisschen Leistung die Informationen zu verarbeiten. Sollte ich ihm antworten? Und wenn ja, was sollte ich ihm schreiben. Egal was ich nun anstellen würde, ich wusste nicht welche Informationen Riku hatte. Würde er mir den glauben?? Ich lief langsam zum Wagen, stieg ein und wollte eine Sprachnachricht machen als ich zusammen zuckte das die Beifahrertür aufgerissen wurde. Tam lies sich ohne das man es verhindern konnte in den Sitz fallen. Und so wie es sich anhörte muss es wirklich ein Fallen gewesen sein. Er stöhnte kurz auf und rieb sich den Rücken und murrte unverständlich „Nimmst du mich ein Stück mit?“, schnaufte er und zog die Tür hinter sich zu. Ich sah ihn mit einer Mischung aus Ungläubigkeit und wieder willen an. „Bitte“ setzte er nach. „und Ja... ich halt die Klappe.“, seufzte er und zog sein Handy aus der Tasche. Begann sich damit zu beschäftigen. Ich würde die Nachricht auf später verschieben. So war genug Zeit zum nachdenken, beschloss ich. R Den ganzen Tag über war von meinem Lover keine Rückmeldung gekommen. Hatte ich den Bogen überspannt? Wusste er überhaupt weshalb ich mir meinen Kopf zerbrach? Ich nuschelte immer mal wieder vor mich hin und zog ein wenig das Tempo im Binden der Gestecke an,während Taka sich um die Kunden kümmerte. “Ein Ende ist in Sicht!”, meinte ich als eine Kundin den Laden verließ und Straß nummer 53 fertig wurde. Wir waren auf dem Weg zur Zielgerade. “Mir tun die Hände so unfassbar weh!”, murmelte Taka und rieb sich über diese. Leider konnte ich seine Schmerzen völlig nachvollziehen, sahen meine Hände nicht besser aus. Mit dem Draht schneidete man sich regelmässig und auch die Dornen der Rosen taten ihren dazu. Das würde ja lustig werden wenn es sich entzündet. Regelmäßig säuberten wir unsere Hände, cremten sie ein und machten dann weiter. Nie wieder würde ich so einen Auftrag annehmen! Draußen wurde es langsam dunkel, es waren nur noch wenige Sträuße zu binden, weshalb ich Taka in den wohlverdienten Feierabend schickte. Nach kurzer Zeit hörte ich schon sein leises Schnarchen aus dem improvisierten Schlafzimmer und ich fragte mich ob Shiro auch schon schlief. Musste ich mir Sorgen machen ? Oder war die Nachricht ihm doch egal? Ich schlug mir selbst gegen den Kopf. “Hör auf so einen Mist zu denken! Er hat einfach viel zu tun!”, knurrte ich herum, motzte weiter und kam erst wieder in die Realität zurück, als mein Handy vibrierte. Voller Hoffnung und gleichzeitig ängstlich starrte ich auf dieses. Mina. Ich nahm das Gespräch an, wunderte mich das sie jetzt schon anrufen würde. Mein letzter Stand war das sie alle nötigen Dinge durchgehen musste wegen der Küchenanschlüsse oder so. “Was gibt es Kleines?”, meinte ich beiläufig während ich die Rosenschere wegpackte. “Heute kommen schon ein paar Möbel”, quietschte sie munter. Verwirrt fragte ich wie sie das hinbekommen hatte. Schließlich war doch noch nicht alles bezugsfertig und in der Wohnung in der wir leben durften von Tasty aus war auch noch die reine Baustelle. “Komm schon! Mit wem redest du? Ich habe halt Kontakte wo alles etwas schneller geht”, lachte sie und zählte auf was alles bereits dort war. Eine ganze schöne Menge, dafür das nicht mal der Boden richtig verlegt war. “Du kannst heute bereits in deinem eigenen Bett schlafen!” Endlos lang zählte Mina noch auf, was sie bereits besorgt hatte und was noch geliefert würde. Als ich fragte wie wir das bezahlen sollen, argumentierte sie nur mit ich solle das ihre Sorge sein. Schnaufend nahm ich es so hin. Im Endeffekt wusste sie ja wie es um meine Finanzen stand. Denn das Geschäft brummte noch nicht wirklich lange so. Ein Anruf auf der anderen Leitung ließ mein Herz schneller schlagen. Es war Shiro. “Schwesterchen ich kann jetzt nicht! Da ist ein anderer Anruf in der Leitung” Ohne ihre Antwort abzuwarten legte ich auf und nahm den nächsten an. “Hi”, kam es knapp über meine Lippen. Wusste ich doch nicht wirklich was ich sagen sollte. “Legst du eine Nachtschicht ein oder sollen wir was Essen?” fragte er und schien das eigentliche Thema völlig zu ignorieren. Brummig gab ich von mir das er doch müde sei und mir noch eine Erklärung schuldete. “Sicher, aber bitte bei einem leckeren Essen und ein Glas Wein. Was meinst du ?”, wickelte er mich mal wieder um den Finger. “In Ordnung. Wo treffen wir uns?”, wollte ich wissen und lehnte das Angebot mich abzuholen erstmal ab. Schließlich war ich mit meiner Arbeit noch nicht fertig. Nachdem wir eine Uhrzeit und einen Ort vereinbart hatten gab ich noch mehr Gas! Ich wollte es schließlich schaffen und als der Uhrzeiger zur vollen Stunde schlug, wurde der letzte Strauß fertig. “Na endlich. Ich hab noch zwanzig Minuten bevor wir uns treffen”, gab ich erleichtert von mir und begann mich umzuziehen. Wir hatten uns in dem selben Restaurant verabredet wo wir damals unser erstes richtiges Date quasi hatten. Auch wenn wir unterbrochen wurden von diesem Freak der Blumen aß. Heute würde es sicherlich nicht so werden und eine Erklärung für den Stricher würde er mit Sicherheit auch haben. Gut gelaunt, verließ ich den Blumenladen, schloss ab und als ich nochmal hoch sah , spiegelte sich ein Schatten hinter mir. “Hey!”, schrie ich und drehte mich herum als mich etwas hartes am Kopf traf. Danach war es Dunkel. Kapitel 16: Kap. 16 ------------------- “Riku! Komm schon!” hörte ich eine vertraute Stimme und schließlich wie mir etwas kaltes ins Gesicht flog. Hektisch schnappte ich nach Luft, nahm nun wahr das man mir wohl Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, was nun leicht rosa rot farbend an mir hinab lief. Taka sah mich besorgt an und versuchte wohl abzuwägen wie mein Zustand war. “Was ist passiert?”, wollte ich wissen und mein Angestellter zuckte mit den Schultern. Er hätte mich vor der Tür niedergeschlagen aufgefunden. Mein Kopf schmerzte höllisch, was das dagegen drücken mit einem Lappen auch nicht besserte. “Wie spät ist es?”, wurde ich panisch. Wo war denn mein Handy? Das Aufstehen klappte nicht all zu gut. Taka hatte mich in den Laden gezogen und gegen die Wand gelehnt. Hoch kam ich erstmal nicht. Taka reichte es mir, da es wohl neben mir auf dem Boden gelegen hätte. Es waren nun schon mehrere Anrufe in Abwesenheit von Shiro zusehen gewesen und als ich gerade die Taste zum Rückruf drücken wollte, sprang die Ladentür auf. Mein Liebster sah mich erschrocken an, schien ich wohl doch gerade schlimmer auszusehen als ich mich fühlte. Schnellen Schrittes kam er zu mir, kniete sich hin und betrachtete die Wunde an meinem Kopf. “Wer war das?”, brummte er wütend, doch woher sollte ich das wissen? Taka hatte sich schleunigst verpieselt, wollte er uns wohl doch etwas Privatsphäre gönnen. “Keine Ahnung”, bemühte ich mich um ein Lächeln und wurde von Shiro nun vorsichtig hoch gezogen. Der ganze Raum drehte sich, weshalb ich mich enger an ihn schmiegte. “Ich glaub ich muss kotzen...wenn der Raum nicht aufhört sich zu drehen”, würgte ich etwas und wurde dann auf einen Stuhl gesetzt. “Mach die Augen zu. Gib deinem Körper gerade mal einen Moment klar zu kommen”. Er drückte mich an sich, während ich saß, sodass ich nicht hätte fallen können. Dann griff er in meine Jackentasche. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah das er einen Zettel aus diesem geholt hatte. “Woher? War das in meiner Jacke?”, fragte ich vorsichtig doch Shiro schüttelte nur den Kopf . Es wär wohl sein Zettel, er wollte nur schauen ob meine Geldbörse noch da war. Dabei trug ich sie meistens in der hinteren Hosentasche. Egal. Ich lehnte mich erneut an ihn und schloss die Augen. Nur für einen kurzen Moment, denn mein Freund bestand darauf mich ins Krankenhaus zu bringen. Wie konnte ich ihm das abschlagen? Gar nicht. S Nachdem Taka mit mir zusammen Rikus Kopf einem sehr provisorischen Verband verpasst hatten, machte ich mich mit dem verletzten auf den weg in die nächste Klinik. Ich konnte Menschen verletzten aber Wunden verbinden war eher weniger das was ich konnte. Jedoch schien es Rikus Mitarbeiter nicht anderes zu gehen. Immer mal wieder gab der Blonde ein Stöhnen von sich und hielt dann kurz den Eimer ein bisschen fester, welchen ihn Taka in die Arme gedrückt hatte, bevor er die Wagentür schloss. „Vielleicht eine Gehirnerschütterung...“, hatte dieser gemurmelt beim wickeln des Verbandes und wirkte sichtlich beunruhigt. Es dauerte mur einen kurzen Moment, dann schob man auch schon Riku in einem Rohrstahl in den Notaufnahmenbereich. Was wohl auch daran lag, das der Mann sich nun doch übergab. „Fals sie mich suchen, ich bin vor der Tür.“, brummte ich der Stationshilfe zu welche nur nickte ohne von ihren unterlagen aufzusehen. Vor der Tür zog ich den Zettel aus der Tasche, überflog nun zu zweiten mal die dahin geschmierten Worte. ~ Stirb du Drecksstück und schmore in der Hölle! ~ Ich faltete ihn wieder zusammen und stopfte ihn zurück in die Tasche, zog statt dessen mein Smartphone aus der Innentasche und suchte eine Nummer raus. „Hi, hier ist Shibanura. Ich müsste ein paar Sachen haben. Kamaras, Überwachungssysteme, Sensoren. Kannst du sie mir besorgen... Aha... Würde ich auch nehmen... Spielt keine Rolle.“, brummte ich und hörte ein lachen am anderen ende. „Ich geb dir 2 Tage.“, setzte ich nach und legte wieder auf. „Ich will nur noch ein Bett haben...“, gab Riku von sich als er mit seiner Arzneitüte in den Wagen stieg. „Und du bist dir sicher das du nicht die Nacht zur Beobachtung hier bleiben willst??“, fragte ich angespannt, lies dabei jedoch den Wagen an. „Ich habe so viele Monate als Kind in einer Klinik verbracht, das ich es bevorzuge lieber nicht dort zu sein. Es ist nur eine leichte Gehirnerschütterung. Die haben mir was gegen die Übelkeit gegeben und ein paar Schmerzmittel und jetzt fahr bitte los.“, seufzte der Blonde und wollte sich zurück lehnen, entschied sich aber schnell anderes. „Soll ich dich zu deiner Schwester bringen?“, fragte ich und fuhr vom Parkplatz. „Meine Schwester.. zu dir... Ist mir egal..“, gab Riku erschöpft von sich und schloss die Augen. Eine Zeitlang schwiegen wir beide bis Riku wieder das Wort ergriff und mich aus meinen gedanken riss. „Du bist mir nicht noch eine Erklärung schuldig?“ „Was?“ „Der Grund warum wir uns eigentlich sehen wollten heute. Meine Nachricht!“, schnaufte Riku. Ich konnte seinen Blick fühlen, konzentrierte mich aber weiter auf die Straße. „Du hast Ren kennengelernt? Was hat er dir gesagt?“, versuchte ich es anderes rum. „Oh heißt er so? Ihr kennt euch ja sehr persönlich? Und spielt das irgendeine Rolle Mister Bond!?“, murrte Riku. Ich zog die Stirn in falten. Ich mochte es nicht wenn es kompliziert wurde. Ob im Job oder Privat. „Du solltest dich da nicht zu sehr reinsteigern. Ich benutzte ihn als Informations-Quelle. Mehr nicht.“, gab ich brummend von mir. „Aha und dann gibt man sich Kosenamen?“, entgegnete Riku und ich rollte mit den Augen. „Das tut er wahrscheinlich bei jedem seiner Kunden. Ein psychologischer Trick um sich mehr an dem Freier zu binden. Alternativ hat er auch einfach nur Spaß daran.“ „Kunden... Also hast du...“, hörte ich Riku leicht säuerlich und wusste das meine Erklärung es gerade nicht besser machte. Am liebsten hatte ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen. „Nein. Wenn du es unbedingt wissen willst: Wir haben nicht herum gevögelt! Ich habe ihn lediglich für Informationen bezahlt. Ich gab ihm Geld und er erzählte mir von Sachen die er auf der Straße mitbekommt. Zum Beispiel hätte ich ohne ihn nur schwer etwas über Naru Kyota rausbekommen und somit auch über dich.“, gab ich zu. Dabei hatte meine Stimme einen eher Monotonen klang. „Das er dich geschlagen hat und betrogen.“, sagte rau und meine Hand schloß sich ein wenig fester um das Lenkrand, so dass das Leder leicht knackte. "Eigentlich hätte Kyota einen noch schlimmeren tot verdient, als er auch so schon bekommen hat.", knurrte ich. "Shiro… Fahr bitte etwas langsamer…", stöhnte es neben mir und ich drosselte die Geschwindigkeit. "Danke. Ich weiß nur nicht ob ich dir das glauben kann… du verheimlichst mir so viele Dinge, wieso sollte es dann nicht auch so sein das du nur mit mir spielst und dich nebenher mit anderen vergnügst wenn dir danach ist. Das alles während ich denke du bist wegen deinem Job so eingespannt.", gab Riku leicht gebrochen von sich."Ich ertrage so was nicht nochmal." Ein bisschen abrupt trat ich auf die Bremse, fuhr an die Seite und setzte den Blinker. Beinahe wäre mir wer rein gefahren, was mir aber egal war. Ich war auf eine Art wütend die ich selber nicht fassen konnte. "Ja, ich habe Geheimnisse, ich erzähle dir nicht von allem was ich tue und mit wem ich zu tun habe, weil du das mit Sicherheit nicht verkraften würdest. Zum anderen solltest du mich nicht mit anderen vergleichen! Weder mit Kyota, dieser Männlichen Hure oder mit den Menschen mit den du vorher zu tun hattest! Ich würde dich nicht schlagen, eher würde ich mir selbst den Arm von der Schulter mit einem Messer trennen! Ich würde jeden umbringen der dir zu Nähe käme und sollte ich rausbekommen wer versucht hat dir den Schädel einzuschlagen, werde ich ihm jeden Knochen einzeln brechen, bis er darum bettelt das ich ihn das Leben endlich auslösche!",knurrte ich sehr dunkel. Riku schluckte schwer und wurde ein wenig bleich, er wusste das ich es ernst meinte und auch raus bekommen würde. Es war eine Kleinigkeit, nicht sofort aber dennoch nur eine frage der Zeit. Ich wusste das es ihm angst machte und das gefiel mir nicht. „Im gegen satzt zu anderen würde ich über Leichen gehen, um alles für dich zu tun.“, gab ich von mir und versuchte meine Stimmlage wieder in den griff zu bekommen. Ihr etwas ruhiges zu geben. Riku nickte leicht. „Da bin ich mir sicher.“, gab er von sich. Ich lehnte mich zu ihm rüber, fuhr sanft mit Fingerrücken seine Wange entlang. „Du kannst einem ziemlich angst machen.“ „Das ist nicht meine Absicht... “, gab ich zu. „Dafür machst du mich vollkommen verrückt.“ Die Straßen waren dunkel. Die Lichter im Blumenladen seid Stunden Erloschen. Nur im hinteren Bereich schien sich noch was zu tun, denn ein leichtes glimmen, drückte sich hinter der Theke am Vorhang vorbei. Eine kurze Zeit beobachtete ich es, sah wie es aus ging und war mir dann sicher. Vor weniger als einer Stunde hatte ich Riku bei seiner Schwester abgesetzt, an der Tür gewartet bis er ins Hausinnere verschwand und war damit sicher gegangen das er ohne weitere Geschehnisse dort ankam. Nun aber hatte ich vor der Tür des Ladens gelauert. Ich hatte ein paar fragen... Mit ein bisschen Feingefühl öffnete ich die Tür, fluchte dabei stumm über Riku, welcher wohl noch nicht einen Gedanken an eine Alarmanlage verschwendet hatte. Was jetzt aber mein Glück war. Mit einem leisen klicken ging die Tür auf und ich drückte sie ins Raum innere. Es klirrte kurz und ein angespanntest zucken durchfuhr mich. Ich hatte die Klingel an der Tür vergessen. Leise Geräusche von hinten waren zu hören und ich wusste das ich ihn aufgescheucht hatte. „Chef?“, hörte man es und es war definitiv die Stimme von Rikus neuen Angestellten. Hatte ich mich also doch nicht geirrt. Der Blonde hatte diesen Riesen hier untergebracht. Lieses murmeln. Dann wurde der Vorhang bei Seite geschoben. Mit einem Messer in der Hand tauchte der große schlaksige Kerl auf, blinzelte in den dünsten Raum und tastet nach dem Schalter für das Licht. „Lass das Licht aus!“, knurrte ich ihm zu und er versteifte sind. „Ich möchte nur mit dir reden.“, brummte ich und kam näher damit er mich sehen konnte. Genauso konnte ich auch besser einen Blick auf ihn werfen. Lediglich in einer Jogginghose war nun deutlich zu sehen was er auf bzw. unter der Haut trug. So wie ich es mir schon gedacht hatte, war der Kerl übersät mit Tattoo. „Ich weiß nicht ob mir das Gefällt.“ „Spielt das eine Rolle?! Ich habe nur fragen.“ Wieder willen spiegelte sich in seinem Gesicht wieder und ich versuchte mich an einem lächeln. „Es geht weniger um dich, wo du herkommst, viel mehr um den Ärger den du uns vielleicht bringen könntest und Sachen die du eventuell weist.“, sagte ich sehr deutlich. Ein leises Stöhnen war zu hören von dem ich erst dachte das es von Taka kam. Als er sich jedoch über seine Schulter schaute und leise sehr langsame schritte zu hören waren, wusste ich das dem nicht so war. Ein zerzauster schwarzer Kopf kam zum Vorschein, drückte sich an Taka vorbei ohne dabei die Hände zu benutzt und Schaute recht gleichgültig von mir zu Taka. „Wir ätzend... braucht ihr noch lange? Ich mag Unterbrechungen nicht...“, maulte er, lehnte sich viel Haut zeigend ein wenig ungestüm gegen den großen Kerl und machte dabei deutlich das er gerade zumindest bei seinen Armen nicht die voll Bewegungsfreiheit genoss, da sie ihm nach hinten gebunden waren. R Informationen über mich? Ging es mir nachdenklich durch den Kopf. Was gab es schon über mich zu erfahren? Wahrscheinlich ging es eher darum zu wissen ob ich eine potenzielle Gefahr für Shiro sein würde oder nicht. Er hatte mich ein wenig beunruhigt, mit seiner Ansprache für mich zu morden und dafür zu sorgen das mir kein Haar gekrümmt wird. Aber, was ist wenn ich mich von ihm trennen sollte? Würde ich mit meinem Leben bezahlen? Ich wälzte mich von links nach rechts, die Übelkeit überkam mich wieder und schon suchte sich der Magensaft einen Weg nach Draußen. Ein zaghaftes Klopfen an der Zimmertür kündigte meine Schwester an die danach hinein kam. Durch mein Würgen, war ich nicht in der Lage sie hinein zu bitten. Als ob Mina sich auch hätte davon abhalten lassen. Wenn sie irgendwo hinein wollte, kam sie auch. “Wie geht es dir?”, fragte sie und setzte sich zu mir auf die Matratze die auf dem Boden lag. “Nicht so gut, aber das wird schon wieder”, bemühte ich mich um ein Lächeln und stellte den Eimer beiseite. Ein schöner Anblick war etwas anderes. “Nett von Shiro das er dich gebracht hat. Schade das er nicht geblieben ist über Nacht. Du weißt, dass ist unser neues Zuhause! Er darf ruhig häufiger her kommen”, lächelte sie und wollte ihn bestimmt nur mit ihrer Kochkunst um den Finger wickeln. “Er wird bestimmt darauf zurückkommen” Ich legte mich wieder auf den Rücken, hoffte das es nun ruhiger in meinem Magen wurde, doch der Raum drehte sich weiterhin. “Da hast du aber ganz schön einen verpasst bekommen. Weißt du wer es war? Soll ich Tasty seine Leute mal drauf ansetzen?”. Skeptisch blinzelte ich Mina an, hatte sie gerade echt gefragt ob ich die Yakuza mit einbeziehen wollte? “Nee, lass mal. Ist schon in Ordnung. War bestimmt nur ein typischer Raubversuch. Die haben sicherlich flott bemerkt das bei mir nix zu holen ist!”, versuchte ich Mina etwas zu beruhigen, doch wirklich überzeugt schien sie nicht. “Ma und ich machen uns Sorgen um dich Riku. So kann das nicht weitergehen. Erst der Stein der durch die Scheibe flog und nun wurdest du überfallen. Das gab es in all den Jahren bei unserer Mutter nicht! Wieso denn nun bei dir?”, grübelte sie doch ich rollte mit den Augen. Lag das nicht klar auf der Hand? Die Generation da draußen war einfach krimineller geworden! “Du hast mit Mutter darüber gesprochen?”, frage ich nun und sah sie durchdringend an. Wenn unsere Mutter auf ihren letzten Tage eines nicht brauchte, dann war es sich Sorgen um mich und den Laden zumachen. “Wir haben nur Smalltalk betrieben , als Taka mich anrief und sagte das Shiro mit dir auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Nicht mehr oder weniger!”, gab sie nun mehr beleidigt von sich. Mein Kopf dröhnte, ich bat sie mich alleine zu lassen, denn auf Gezanke hatte ich nun definitiv keine Lust. *** Es waren nun sechs Uhr früh, ich konnte nicht mehr schlafen und mein Magen schien sich selbst zu fressen. Ich hatte mich auf der noch sehr leeren Wohnung auf die Suche nach etwas zu Essen gemacht. Im Kühlschrank stand etwas das wie Cannelloni aussah, die ich mir in der vorhandenen Mikrowelle warm machte. Ein Bissen davon und ich hätte schwören können gestorben und im Himmel angekommen zu sein. Mein Handy vibrierte und der Display zeigte Shiros Name an. Schnell versuchte ich den Mund leer zu bekommen und ging dran. “Hey”, brachte ich gerade mal heraus und schluckte den Rest zügig hinunter. “Habe ich dich geweckt?” “Nein! Ich versuche gerade etwas zu Essen. Du solltest unbedingt Minas Kochkünste häufiger kosten.”, grinste ich in mich hinein, als er meinte dann sollte ich ihm die Tür aufmachen. Ich eilte zum Fenster, sah hinunter und erhaschte einen Blick auf seinen Wagen an dem er angelehnt nach oben sah. Eine Hand hob sich zum Gruß und dann nahm er sein Handy vom Ohr. Nur in einer Shorts und einem Shirt bekleidet eilte ich hinunter und ließ ihn am Hinterausgang des Restaurants hinein. Kaum das die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, zog er mich an sich und küsste mich liebevoll. “Schaffen wir es noch bis oben? Der Treppenboden ist nicht so angenehm”, lachte ich als er seine Stirn gegen meine drückte. “Lass uns nach oben gehen und einfach nur reden”, schmunzelte er und ich hoffte inständig obwohl mein Körper am Ende war, das es nicht bei Reden bleiben würde. In der Wohnung, war das Licht gedimmt. Shiro legte seinen Mantel über das noch eingepackte Sofa und setzte sich mit an die Theke. Dort begutachtete er mein Essen und sein Magen gab prompt einen lustigen Laut von sich. Ein weiteres Mal, gab ich eine Portion auf einen Teller, erwärmte sie in der Mikrowelle und nach zwei Minuten warten ging ich zu ihm. “Es ist serviert der Herr”, grinste ich und schob ihm den heißen Teller hinüber. Er nahm eine Nase von dem köstlichen Aroma und dann wanderte auch schon etwas davon in seinem Mund. Genüssliches Stöhnen entwich ihm als er meinte er habe ewig nichts gegessen das annähernd so gut war. “Du solltest hier einziehen! Dann kann ich dich bei Minas Kochkünsten in einem halben Jahr über die Straße rollen, wenn ich dich noch aus der Haustür bekomme”, kicherte ich flüsternd damit wir den Küchenteufel nicht weckten. Während er mit einer Hand aß, streichelte die andere liebevoll über meine. “Was führt dich so spät noch hier her?” Shiro schwieg, stopfte sich stattdessen lieber den Mund mit Essen voll. Ich nahm auch einen Bissen und nachdem unsere Teller halb leer waren, wusste er dass er bald erklären musste. “Langsam mache ich mir Sorgen. Das kann alles kein Zufall sein. Die eingeworfene Scheibe, das du niedergeschlagen wurdest, wer weiß wo das noch hinführt”. Gespannt lauschte ich ihm. Wahrscheinlich war ich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. “Vielleicht ist es egoistisch von mir, aber ich möchte das du den Blumenladen aufgibst” “Was?”, quietschte ich beinahe auf und sah ihn empört an. “Du bist im Laden einfach ein leichtes Ziel und ich glaube nicht das es dabei bleiben wird!” Eine Tür öffnete sich und Mina kam in den Wohnbereich. “Das vermute ich auch. Tasty und Fu hören sich aktuell um, ob es gezielt ein Anschlag auf dich war” gähnte sie. Ich sah meine Schwester fasziniert an. War sie gerade auf derselben Seite wie mein Auftragskiller-Lover? Was passierte hier? “Du weißt genauso wie ich, dass ich Mutters Laden nicht aufgeben kann, das würde ihr das Herz brechen!”, argumentierte ich. “Es bricht noch mehr wenn du tot bist!”, zickte sie und kam nun näher. Shiro streichelte erneut über meine Hand und riet mir einfach mal eine Nacht darüber zu schlafen. “Shiro bleibst du über Nacht? Dann bereite ich uns morgen ein super gutes traditionelles Frühstück zu”, schwärmte meine Schwester beinahe ihre Kochkünste ausleben zu können. Fragend sah mein Liebster zu mir und ich nickte. Wieso nicht. Wir waren meistens bei ihm und Asahi… ASAHI! “Wenn es mit deiner Katze passt?”, gab ich nun besorgt von mir was ihm lachen ließ. “Die kommt auch mal eine Nacht ohne mich klar.”. Shiro Als wäre es nicht so das ich nicht hin und wieder ganze Tage der eignen Wohnung fern blieb. Ich musste innerlich schmunzeln. „Aber wenn es dich beruhigt, ich schreib gleich Frau Toriyama das sie Asahi was geben soll. Und bevor ich einen Fragenden Blick von dir bekomme, sie ist die Haushalshilfe welche 3 mal die Woche vorbei kommt. Sie weiß wo das Futter steht und was zu tun ist.“, setzte ich recht schnell zur Erklärung an. „Ah.“ „Damit wäre das dann auch geklärt. Sehr schön.“, grinste Rikus Schwester, sie streckte sich und verschwand in einen Raum neben an. Ich sah ihr kurz hinterher und lies dabei den Blick durch den Raum schweifen. „Es ist noch recht nackt. Ich muss die Tage mal meine Sachen hier hinbringen. Es wird glaub ich ein wenig Wohnlicher wenn die restlichen Möbel dann da sind.“, lachte Riku ein wenig verschwitzt. Mit einem nicken stimmt ich dem zu. „Wenn Mina weg ist mach ich mit dir einen Rundgang. Mit deinem Apartment kann das hier allerdings nicht mithalten.“, musste er zugeben. „Es ist besser als das kleine Mäusenest, was du vorher bewohnt hast.“, stichelte ich ein bisschen und er musste schnaufen. „Ich bin halt genügsam und brauche nicht viel.“, murrte er und stich sich durchs Gesicht. Sein Gesicht wirkte jetzt noch ein wenig mehr erschöpft. „Du wirkst nicht wirklich erholt. Hast du schon deine Tabletten genommen?“ „Nicht wirklich. Aber wollte jetzt eine nehmen, außerdem würde ich mich noch was hinlegen wollten... Mit was im Bauch kann ich kaum die Augen aufhalten.“, gab er träge zu. Keine 10 min Später hatte sich Riku eine der Tabletten eingeworfen und driftete in seinem Bett im in das Land der Träume ab. Kurz sah ich vom Türrahmen aus zu. Einen Moment lang zeigten sich auf seiner Stirn Falten, welche aber recht zügig verschwanden. „Findest du es nicht seltsam andere beim Schlafen zu beobachten.“, zischte es mich von hinten leise an und ich schaute über mein Schulter. Mit einer Jacke in der Hand und verschränkten Armen, mustert mich die Frau. Ich zog lautlos du Tür zum Rikus Zimmer zu. „Ich muss gleich runter. Die Elektriker sind wegen der Installation für in 20 min Angekündigt und ich muss zwei Bewerbungsgespräche führen.“, seufzte sie genervt und erklärte schnell das sie Ohne gescheite Angestellte den Laden in 2 Wochen nicht schmeißen könne. „Zumal ich mir Gedanken machen muss wegen der Kleidung für die Kellner!“, maulte sie und streifte sich die Jacke über. „Du wirst hier bei ihm bleiben oder?“, harkte sie nach, schaute kurz auf ihr Telefon und ich nickte als sie nochmal zu mir rüber sah. „Gut... eine Sorge weniger.“ „Mina! Ich würde gerne ein paar fragen stellen.“,setzte ich an. „Kann das warten?“ „Eher nicht. Riku ist nicht da und ich würde ein paar Sachen wissen wollen ohne das er dabei ist.“, ging es mir ernst von den Lippen. Sie verzog ein wenig das Gesicht. „10 Minuten!“, setzte sie bestimmend fest. „Ich möchte rausbekommen warum das alles zurzeit passiert. Das was gestern vorgefallen war, hätte böse enden können... zumal ich das hier in seiner Jacke gefunden hab.“, setzte ich an und hielt Mina den halb zerknüllten Zettel hin. Sie nahm ihn mir aus der Hand und verzog das Gesicht. „Hat dein Bruder vielleicht einen Rachsüchtigen alten Ex? Oder jemanden den er vor kurzem abgewiesen hat?“ „Nicht das ich wüsste. Er war mehr oder weniger die letzten Jahre mit diesem Mistkerl zusammen.“, zischte sie und sprach den Namen von diesem Kyota mit so viel Abscheu aus, das es sich schon fast wir würgen anhörte. „Weist du ob sich dein Bruder bei irgendwem was hat zu Schulden kommen lassen? Hat er sich irgendwo oder von irgendwem Geld geliehen?“, setzte ich an. „Nicht das ich wüsste... höchstens... Als Ma den Blumenladen an Riku überschreiben wollte, kam einiges an Notar kosten zusammen. Wie viel das war wollte er mir damals nicht sagen, also hatte ich ihm 300.000 Yen überwiesen. „Ich bekomme den Rest schon zusammen! Mach dir keinen Kopf! So viel ist das nicht.“,hatte er gelacht damals. Ich denke mal er wird sich den Rest bei seinem „Freund“ geholt haben.“, knurrte sie. „Kyota?“ „Genau der! Der Dreckskerl hat nie was anbrennen lassen! Als Riku seinen Geburtstag gefeiert hat, schmiss diese Notgeile Kröte sich erst an eine alte Schulfreundin ran, anschließend an mich! Dabei waren sie laut meinem Bruder schon seid mehr als einem halben Jahr zusammen!“, zischte Mina bitter. „Was meinst du wie oft ich mitbekommen habe, das er Riku mal wieder für wenn anderes hat stehen lassen, um dann keine 3 Tage später mit ihm wieder anzubandeln! Oder wie oft Riku mit anderen erwischt hat! Die hätten sich das Schwein schon vor drei Jahren schnappen sollen! Das hätte uns einiges an Kummer erspart!“, knurrte sie und gerade zu waren flammen in ihren Augen am blitzen. „Zumindest ist das Problem nun gelöst.“, murrte ich und konnte nur erahnen was los gewesen sein musste. „Mich würde es aber nicht wundern, wenn er sich das Restliche Geld für die Übertragung des Ladens bei Naru geholt hatte. Ma hatte nicht wirklich viel Geld mit dem Geschäft gemacht, vorallem nicht zum Schluss, weil der Laden hin auch einige Wochen geschlossen war... Rücklagen wird es da keine gegeben haben. Riku hat Ma zwar immer wenn er konnte ausgeholfen, war aber auch noch mit einem anderen Job beschäftigt, den er schlussendlich gekündigt hat.“, seufzte Mina. Riku hatte bei Naru gearbeitet... Sicherlich zu Anfang um die Schulden zu begleichen, überlegte ich stumm. Angespannt schaute die Blondine wieder auf ihr Telefon. „Verdammt! Ich... muss jetzt los! Wenn du noch etwas wissen willst, schreib mich bitte an. Solltet ihr etwas zu essen brauchen kann ich euch was hochbringen später.“, schnaubte sie und rannte bereits zur Tür. „Ein anderer Job...“, brummte ich nachdenklich und kratzte mich am Kopf. Suchte dann jedoch recht schnell mein Handy. „Uff...mist! Ich hab den halben Tag verschlafen...“, hörte ich es stöhnen als ich von meinem Handy aus hoch sah. Ziemlich erschöpft hing der Blonde ein wenig am Türrahmen und strich sich mit einer Hand über das Gesicht. „Ich hab im Laden angerufen, dein Mitarbeiter weiß Bescheid das du heute nichts kommst. Er wirkte zwar nicht gerade begeistert, meinte aber er würde es irgendwie schaffen.“, erklärte ich bevor er sich diesbezüglich sorgen machen konnte. „Der arme... keine 2 Wochen bei mir und muss schon den Laden alleine schmeißen...“, Riku zischte kurz, als er sich auf den Küchenstuhl setzte. „Wahrscheinlich denkt er bereits darüber nach zu kündigen. Ich an seiner stelle würde es tun.“, witzelte ich und erntete einen bösen blick vom Blonden. Anschließend seufzte er. „Kann gut sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)