_- Road Kill -_ von Karokitty ================================================================================ Kapitel 16: Kap. 16 ------------------- “Riku! Komm schon!” hörte ich eine vertraute Stimme und schließlich wie mir etwas kaltes ins Gesicht flog. Hektisch schnappte ich nach Luft, nahm nun wahr das man mir wohl Wasser ins Gesicht geschüttet hatte, was nun leicht rosa rot farbend an mir hinab lief. Taka sah mich besorgt an und versuchte wohl abzuwägen wie mein Zustand war. “Was ist passiert?”, wollte ich wissen und mein Angestellter zuckte mit den Schultern. Er hätte mich vor der Tür niedergeschlagen aufgefunden. Mein Kopf schmerzte höllisch, was das dagegen drücken mit einem Lappen auch nicht besserte. “Wie spät ist es?”, wurde ich panisch. Wo war denn mein Handy? Das Aufstehen klappte nicht all zu gut. Taka hatte mich in den Laden gezogen und gegen die Wand gelehnt. Hoch kam ich erstmal nicht. Taka reichte es mir, da es wohl neben mir auf dem Boden gelegen hätte. Es waren nun schon mehrere Anrufe in Abwesenheit von Shiro zusehen gewesen und als ich gerade die Taste zum Rückruf drücken wollte, sprang die Ladentür auf. Mein Liebster sah mich erschrocken an, schien ich wohl doch gerade schlimmer auszusehen als ich mich fühlte. Schnellen Schrittes kam er zu mir, kniete sich hin und betrachtete die Wunde an meinem Kopf. “Wer war das?”, brummte er wütend, doch woher sollte ich das wissen? Taka hatte sich schleunigst verpieselt, wollte er uns wohl doch etwas Privatsphäre gönnen. “Keine Ahnung”, bemühte ich mich um ein Lächeln und wurde von Shiro nun vorsichtig hoch gezogen. Der ganze Raum drehte sich, weshalb ich mich enger an ihn schmiegte. “Ich glaub ich muss kotzen...wenn der Raum nicht aufhört sich zu drehen”, würgte ich etwas und wurde dann auf einen Stuhl gesetzt. “Mach die Augen zu. Gib deinem Körper gerade mal einen Moment klar zu kommen”. Er drückte mich an sich, während ich saß, sodass ich nicht hätte fallen können. Dann griff er in meine Jackentasche. Ich öffnete vorsichtig die Augen und sah das er einen Zettel aus diesem geholt hatte. “Woher? War das in meiner Jacke?”, fragte ich vorsichtig doch Shiro schüttelte nur den Kopf . Es wär wohl sein Zettel, er wollte nur schauen ob meine Geldbörse noch da war. Dabei trug ich sie meistens in der hinteren Hosentasche. Egal. Ich lehnte mich erneut an ihn und schloss die Augen. Nur für einen kurzen Moment, denn mein Freund bestand darauf mich ins Krankenhaus zu bringen. Wie konnte ich ihm das abschlagen? Gar nicht. S Nachdem Taka mit mir zusammen Rikus Kopf einem sehr provisorischen Verband verpasst hatten, machte ich mich mit dem verletzten auf den weg in die nächste Klinik. Ich konnte Menschen verletzten aber Wunden verbinden war eher weniger das was ich konnte. Jedoch schien es Rikus Mitarbeiter nicht anderes zu gehen. Immer mal wieder gab der Blonde ein Stöhnen von sich und hielt dann kurz den Eimer ein bisschen fester, welchen ihn Taka in die Arme gedrückt hatte, bevor er die Wagentür schloss. „Vielleicht eine Gehirnerschütterung...“, hatte dieser gemurmelt beim wickeln des Verbandes und wirkte sichtlich beunruhigt. Es dauerte mur einen kurzen Moment, dann schob man auch schon Riku in einem Rohrstahl in den Notaufnahmenbereich. Was wohl auch daran lag, das der Mann sich nun doch übergab. „Fals sie mich suchen, ich bin vor der Tür.“, brummte ich der Stationshilfe zu welche nur nickte ohne von ihren unterlagen aufzusehen. Vor der Tür zog ich den Zettel aus der Tasche, überflog nun zu zweiten mal die dahin geschmierten Worte. ~ Stirb du Drecksstück und schmore in der Hölle! ~ Ich faltete ihn wieder zusammen und stopfte ihn zurück in die Tasche, zog statt dessen mein Smartphone aus der Innentasche und suchte eine Nummer raus. „Hi, hier ist Shibanura. Ich müsste ein paar Sachen haben. Kamaras, Überwachungssysteme, Sensoren. Kannst du sie mir besorgen... Aha... Würde ich auch nehmen... Spielt keine Rolle.“, brummte ich und hörte ein lachen am anderen ende. „Ich geb dir 2 Tage.“, setzte ich nach und legte wieder auf. „Ich will nur noch ein Bett haben...“, gab Riku von sich als er mit seiner Arzneitüte in den Wagen stieg. „Und du bist dir sicher das du nicht die Nacht zur Beobachtung hier bleiben willst??“, fragte ich angespannt, lies dabei jedoch den Wagen an. „Ich habe so viele Monate als Kind in einer Klinik verbracht, das ich es bevorzuge lieber nicht dort zu sein. Es ist nur eine leichte Gehirnerschütterung. Die haben mir was gegen die Übelkeit gegeben und ein paar Schmerzmittel und jetzt fahr bitte los.“, seufzte der Blonde und wollte sich zurück lehnen, entschied sich aber schnell anderes. „Soll ich dich zu deiner Schwester bringen?“, fragte ich und fuhr vom Parkplatz. „Meine Schwester.. zu dir... Ist mir egal..“, gab Riku erschöpft von sich und schloss die Augen. Eine Zeitlang schwiegen wir beide bis Riku wieder das Wort ergriff und mich aus meinen gedanken riss. „Du bist mir nicht noch eine Erklärung schuldig?“ „Was?“ „Der Grund warum wir uns eigentlich sehen wollten heute. Meine Nachricht!“, schnaufte Riku. Ich konnte seinen Blick fühlen, konzentrierte mich aber weiter auf die Straße. „Du hast Ren kennengelernt? Was hat er dir gesagt?“, versuchte ich es anderes rum. „Oh heißt er so? Ihr kennt euch ja sehr persönlich? Und spielt das irgendeine Rolle Mister Bond!?“, murrte Riku. Ich zog die Stirn in falten. Ich mochte es nicht wenn es kompliziert wurde. Ob im Job oder Privat. „Du solltest dich da nicht zu sehr reinsteigern. Ich benutzte ihn als Informations-Quelle. Mehr nicht.“, gab ich brummend von mir. „Aha und dann gibt man sich Kosenamen?“, entgegnete Riku und ich rollte mit den Augen. „Das tut er wahrscheinlich bei jedem seiner Kunden. Ein psychologischer Trick um sich mehr an dem Freier zu binden. Alternativ hat er auch einfach nur Spaß daran.“ „Kunden... Also hast du...“, hörte ich Riku leicht säuerlich und wusste das meine Erklärung es gerade nicht besser machte. Am liebsten hatte ich mir die Hand vor die Stirn geschlagen. „Nein. Wenn du es unbedingt wissen willst: Wir haben nicht herum gevögelt! Ich habe ihn lediglich für Informationen bezahlt. Ich gab ihm Geld und er erzählte mir von Sachen die er auf der Straße mitbekommt. Zum Beispiel hätte ich ohne ihn nur schwer etwas über Naru Kyota rausbekommen und somit auch über dich.“, gab ich zu. Dabei hatte meine Stimme einen eher Monotonen klang. „Das er dich geschlagen hat und betrogen.“, sagte rau und meine Hand schloß sich ein wenig fester um das Lenkrand, so dass das Leder leicht knackte. "Eigentlich hätte Kyota einen noch schlimmeren tot verdient, als er auch so schon bekommen hat.", knurrte ich. "Shiro… Fahr bitte etwas langsamer…", stöhnte es neben mir und ich drosselte die Geschwindigkeit. "Danke. Ich weiß nur nicht ob ich dir das glauben kann… du verheimlichst mir so viele Dinge, wieso sollte es dann nicht auch so sein das du nur mit mir spielst und dich nebenher mit anderen vergnügst wenn dir danach ist. Das alles während ich denke du bist wegen deinem Job so eingespannt.", gab Riku leicht gebrochen von sich."Ich ertrage so was nicht nochmal." Ein bisschen abrupt trat ich auf die Bremse, fuhr an die Seite und setzte den Blinker. Beinahe wäre mir wer rein gefahren, was mir aber egal war. Ich war auf eine Art wütend die ich selber nicht fassen konnte. "Ja, ich habe Geheimnisse, ich erzähle dir nicht von allem was ich tue und mit wem ich zu tun habe, weil du das mit Sicherheit nicht verkraften würdest. Zum anderen solltest du mich nicht mit anderen vergleichen! Weder mit Kyota, dieser Männlichen Hure oder mit den Menschen mit den du vorher zu tun hattest! Ich würde dich nicht schlagen, eher würde ich mir selbst den Arm von der Schulter mit einem Messer trennen! Ich würde jeden umbringen der dir zu Nähe käme und sollte ich rausbekommen wer versucht hat dir den Schädel einzuschlagen, werde ich ihm jeden Knochen einzeln brechen, bis er darum bettelt das ich ihn das Leben endlich auslösche!",knurrte ich sehr dunkel. Riku schluckte schwer und wurde ein wenig bleich, er wusste das ich es ernst meinte und auch raus bekommen würde. Es war eine Kleinigkeit, nicht sofort aber dennoch nur eine frage der Zeit. Ich wusste das es ihm angst machte und das gefiel mir nicht. „Im gegen satzt zu anderen würde ich über Leichen gehen, um alles für dich zu tun.“, gab ich von mir und versuchte meine Stimmlage wieder in den griff zu bekommen. Ihr etwas ruhiges zu geben. Riku nickte leicht. „Da bin ich mir sicher.“, gab er von sich. Ich lehnte mich zu ihm rüber, fuhr sanft mit Fingerrücken seine Wange entlang. „Du kannst einem ziemlich angst machen.“ „Das ist nicht meine Absicht... “, gab ich zu. „Dafür machst du mich vollkommen verrückt.“ Die Straßen waren dunkel. Die Lichter im Blumenladen seid Stunden Erloschen. Nur im hinteren Bereich schien sich noch was zu tun, denn ein leichtes glimmen, drückte sich hinter der Theke am Vorhang vorbei. Eine kurze Zeit beobachtete ich es, sah wie es aus ging und war mir dann sicher. Vor weniger als einer Stunde hatte ich Riku bei seiner Schwester abgesetzt, an der Tür gewartet bis er ins Hausinnere verschwand und war damit sicher gegangen das er ohne weitere Geschehnisse dort ankam. Nun aber hatte ich vor der Tür des Ladens gelauert. Ich hatte ein paar fragen... Mit ein bisschen Feingefühl öffnete ich die Tür, fluchte dabei stumm über Riku, welcher wohl noch nicht einen Gedanken an eine Alarmanlage verschwendet hatte. Was jetzt aber mein Glück war. Mit einem leisen klicken ging die Tür auf und ich drückte sie ins Raum innere. Es klirrte kurz und ein angespanntest zucken durchfuhr mich. Ich hatte die Klingel an der Tür vergessen. Leise Geräusche von hinten waren zu hören und ich wusste das ich ihn aufgescheucht hatte. „Chef?“, hörte man es und es war definitiv die Stimme von Rikus neuen Angestellten. Hatte ich mich also doch nicht geirrt. Der Blonde hatte diesen Riesen hier untergebracht. Lieses murmeln. Dann wurde der Vorhang bei Seite geschoben. Mit einem Messer in der Hand tauchte der große schlaksige Kerl auf, blinzelte in den dünsten Raum und tastet nach dem Schalter für das Licht. „Lass das Licht aus!“, knurrte ich ihm zu und er versteifte sind. „Ich möchte nur mit dir reden.“, brummte ich und kam näher damit er mich sehen konnte. Genauso konnte ich auch besser einen Blick auf ihn werfen. Lediglich in einer Jogginghose war nun deutlich zu sehen was er auf bzw. unter der Haut trug. So wie ich es mir schon gedacht hatte, war der Kerl übersät mit Tattoo. „Ich weiß nicht ob mir das Gefällt.“ „Spielt das eine Rolle?! Ich habe nur fragen.“ Wieder willen spiegelte sich in seinem Gesicht wieder und ich versuchte mich an einem lächeln. „Es geht weniger um dich, wo du herkommst, viel mehr um den Ärger den du uns vielleicht bringen könntest und Sachen die du eventuell weist.“, sagte ich sehr deutlich. Ein leises Stöhnen war zu hören von dem ich erst dachte das es von Taka kam. Als er sich jedoch über seine Schulter schaute und leise sehr langsame schritte zu hören waren, wusste ich das dem nicht so war. Ein zerzauster schwarzer Kopf kam zum Vorschein, drückte sich an Taka vorbei ohne dabei die Hände zu benutzt und Schaute recht gleichgültig von mir zu Taka. „Wir ätzend... braucht ihr noch lange? Ich mag Unterbrechungen nicht...“, maulte er, lehnte sich viel Haut zeigend ein wenig ungestüm gegen den großen Kerl und machte dabei deutlich das er gerade zumindest bei seinen Armen nicht die voll Bewegungsfreiheit genoss, da sie ihm nach hinten gebunden waren. R Informationen über mich? Ging es mir nachdenklich durch den Kopf. Was gab es schon über mich zu erfahren? Wahrscheinlich ging es eher darum zu wissen ob ich eine potenzielle Gefahr für Shiro sein würde oder nicht. Er hatte mich ein wenig beunruhigt, mit seiner Ansprache für mich zu morden und dafür zu sorgen das mir kein Haar gekrümmt wird. Aber, was ist wenn ich mich von ihm trennen sollte? Würde ich mit meinem Leben bezahlen? Ich wälzte mich von links nach rechts, die Übelkeit überkam mich wieder und schon suchte sich der Magensaft einen Weg nach Draußen. Ein zaghaftes Klopfen an der Zimmertür kündigte meine Schwester an die danach hinein kam. Durch mein Würgen, war ich nicht in der Lage sie hinein zu bitten. Als ob Mina sich auch hätte davon abhalten lassen. Wenn sie irgendwo hinein wollte, kam sie auch. “Wie geht es dir?”, fragte sie und setzte sich zu mir auf die Matratze die auf dem Boden lag. “Nicht so gut, aber das wird schon wieder”, bemühte ich mich um ein Lächeln und stellte den Eimer beiseite. Ein schöner Anblick war etwas anderes. “Nett von Shiro das er dich gebracht hat. Schade das er nicht geblieben ist über Nacht. Du weißt, dass ist unser neues Zuhause! Er darf ruhig häufiger her kommen”, lächelte sie und wollte ihn bestimmt nur mit ihrer Kochkunst um den Finger wickeln. “Er wird bestimmt darauf zurückkommen” Ich legte mich wieder auf den Rücken, hoffte das es nun ruhiger in meinem Magen wurde, doch der Raum drehte sich weiterhin. “Da hast du aber ganz schön einen verpasst bekommen. Weißt du wer es war? Soll ich Tasty seine Leute mal drauf ansetzen?”. Skeptisch blinzelte ich Mina an, hatte sie gerade echt gefragt ob ich die Yakuza mit einbeziehen wollte? “Nee, lass mal. Ist schon in Ordnung. War bestimmt nur ein typischer Raubversuch. Die haben sicherlich flott bemerkt das bei mir nix zu holen ist!”, versuchte ich Mina etwas zu beruhigen, doch wirklich überzeugt schien sie nicht. “Ma und ich machen uns Sorgen um dich Riku. So kann das nicht weitergehen. Erst der Stein der durch die Scheibe flog und nun wurdest du überfallen. Das gab es in all den Jahren bei unserer Mutter nicht! Wieso denn nun bei dir?”, grübelte sie doch ich rollte mit den Augen. Lag das nicht klar auf der Hand? Die Generation da draußen war einfach krimineller geworden! “Du hast mit Mutter darüber gesprochen?”, frage ich nun und sah sie durchdringend an. Wenn unsere Mutter auf ihren letzten Tage eines nicht brauchte, dann war es sich Sorgen um mich und den Laden zumachen. “Wir haben nur Smalltalk betrieben , als Taka mich anrief und sagte das Shiro mit dir auf dem Weg ins Krankenhaus ist. Nicht mehr oder weniger!”, gab sie nun mehr beleidigt von sich. Mein Kopf dröhnte, ich bat sie mich alleine zu lassen, denn auf Gezanke hatte ich nun definitiv keine Lust. *** Es waren nun sechs Uhr früh, ich konnte nicht mehr schlafen und mein Magen schien sich selbst zu fressen. Ich hatte mich auf der noch sehr leeren Wohnung auf die Suche nach etwas zu Essen gemacht. Im Kühlschrank stand etwas das wie Cannelloni aussah, die ich mir in der vorhandenen Mikrowelle warm machte. Ein Bissen davon und ich hätte schwören können gestorben und im Himmel angekommen zu sein. Mein Handy vibrierte und der Display zeigte Shiros Name an. Schnell versuchte ich den Mund leer zu bekommen und ging dran. “Hey”, brachte ich gerade mal heraus und schluckte den Rest zügig hinunter. “Habe ich dich geweckt?” “Nein! Ich versuche gerade etwas zu Essen. Du solltest unbedingt Minas Kochkünste häufiger kosten.”, grinste ich in mich hinein, als er meinte dann sollte ich ihm die Tür aufmachen. Ich eilte zum Fenster, sah hinunter und erhaschte einen Blick auf seinen Wagen an dem er angelehnt nach oben sah. Eine Hand hob sich zum Gruß und dann nahm er sein Handy vom Ohr. Nur in einer Shorts und einem Shirt bekleidet eilte ich hinunter und ließ ihn am Hinterausgang des Restaurants hinein. Kaum das die Tür hinter ihm ins Schloss fiel, zog er mich an sich und küsste mich liebevoll. “Schaffen wir es noch bis oben? Der Treppenboden ist nicht so angenehm”, lachte ich als er seine Stirn gegen meine drückte. “Lass uns nach oben gehen und einfach nur reden”, schmunzelte er und ich hoffte inständig obwohl mein Körper am Ende war, das es nicht bei Reden bleiben würde. In der Wohnung, war das Licht gedimmt. Shiro legte seinen Mantel über das noch eingepackte Sofa und setzte sich mit an die Theke. Dort begutachtete er mein Essen und sein Magen gab prompt einen lustigen Laut von sich. Ein weiteres Mal, gab ich eine Portion auf einen Teller, erwärmte sie in der Mikrowelle und nach zwei Minuten warten ging ich zu ihm. “Es ist serviert der Herr”, grinste ich und schob ihm den heißen Teller hinüber. Er nahm eine Nase von dem köstlichen Aroma und dann wanderte auch schon etwas davon in seinem Mund. Genüssliches Stöhnen entwich ihm als er meinte er habe ewig nichts gegessen das annähernd so gut war. “Du solltest hier einziehen! Dann kann ich dich bei Minas Kochkünsten in einem halben Jahr über die Straße rollen, wenn ich dich noch aus der Haustür bekomme”, kicherte ich flüsternd damit wir den Küchenteufel nicht weckten. Während er mit einer Hand aß, streichelte die andere liebevoll über meine. “Was führt dich so spät noch hier her?” Shiro schwieg, stopfte sich stattdessen lieber den Mund mit Essen voll. Ich nahm auch einen Bissen und nachdem unsere Teller halb leer waren, wusste er dass er bald erklären musste. “Langsam mache ich mir Sorgen. Das kann alles kein Zufall sein. Die eingeworfene Scheibe, das du niedergeschlagen wurdest, wer weiß wo das noch hinführt”. Gespannt lauschte ich ihm. Wahrscheinlich war ich einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. “Vielleicht ist es egoistisch von mir, aber ich möchte das du den Blumenladen aufgibst” “Was?”, quietschte ich beinahe auf und sah ihn empört an. “Du bist im Laden einfach ein leichtes Ziel und ich glaube nicht das es dabei bleiben wird!” Eine Tür öffnete sich und Mina kam in den Wohnbereich. “Das vermute ich auch. Tasty und Fu hören sich aktuell um, ob es gezielt ein Anschlag auf dich war” gähnte sie. Ich sah meine Schwester fasziniert an. War sie gerade auf derselben Seite wie mein Auftragskiller-Lover? Was passierte hier? “Du weißt genauso wie ich, dass ich Mutters Laden nicht aufgeben kann, das würde ihr das Herz brechen!”, argumentierte ich. “Es bricht noch mehr wenn du tot bist!”, zickte sie und kam nun näher. Shiro streichelte erneut über meine Hand und riet mir einfach mal eine Nacht darüber zu schlafen. “Shiro bleibst du über Nacht? Dann bereite ich uns morgen ein super gutes traditionelles Frühstück zu”, schwärmte meine Schwester beinahe ihre Kochkünste ausleben zu können. Fragend sah mein Liebster zu mir und ich nickte. Wieso nicht. Wir waren meistens bei ihm und Asahi… ASAHI! “Wenn es mit deiner Katze passt?”, gab ich nun besorgt von mir was ihm lachen ließ. “Die kommt auch mal eine Nacht ohne mich klar.”. Shiro Als wäre es nicht so das ich nicht hin und wieder ganze Tage der eignen Wohnung fern blieb. Ich musste innerlich schmunzeln. „Aber wenn es dich beruhigt, ich schreib gleich Frau Toriyama das sie Asahi was geben soll. Und bevor ich einen Fragenden Blick von dir bekomme, sie ist die Haushalshilfe welche 3 mal die Woche vorbei kommt. Sie weiß wo das Futter steht und was zu tun ist.“, setzte ich recht schnell zur Erklärung an. „Ah.“ „Damit wäre das dann auch geklärt. Sehr schön.“, grinste Rikus Schwester, sie streckte sich und verschwand in einen Raum neben an. Ich sah ihr kurz hinterher und lies dabei den Blick durch den Raum schweifen. „Es ist noch recht nackt. Ich muss die Tage mal meine Sachen hier hinbringen. Es wird glaub ich ein wenig Wohnlicher wenn die restlichen Möbel dann da sind.“, lachte Riku ein wenig verschwitzt. Mit einem nicken stimmt ich dem zu. „Wenn Mina weg ist mach ich mit dir einen Rundgang. Mit deinem Apartment kann das hier allerdings nicht mithalten.“, musste er zugeben. „Es ist besser als das kleine Mäusenest, was du vorher bewohnt hast.“, stichelte ich ein bisschen und er musste schnaufen. „Ich bin halt genügsam und brauche nicht viel.“, murrte er und stich sich durchs Gesicht. Sein Gesicht wirkte jetzt noch ein wenig mehr erschöpft. „Du wirkst nicht wirklich erholt. Hast du schon deine Tabletten genommen?“ „Nicht wirklich. Aber wollte jetzt eine nehmen, außerdem würde ich mich noch was hinlegen wollten... Mit was im Bauch kann ich kaum die Augen aufhalten.“, gab er träge zu. Keine 10 min Später hatte sich Riku eine der Tabletten eingeworfen und driftete in seinem Bett im in das Land der Träume ab. Kurz sah ich vom Türrahmen aus zu. Einen Moment lang zeigten sich auf seiner Stirn Falten, welche aber recht zügig verschwanden. „Findest du es nicht seltsam andere beim Schlafen zu beobachten.“, zischte es mich von hinten leise an und ich schaute über mein Schulter. Mit einer Jacke in der Hand und verschränkten Armen, mustert mich die Frau. Ich zog lautlos du Tür zum Rikus Zimmer zu. „Ich muss gleich runter. Die Elektriker sind wegen der Installation für in 20 min Angekündigt und ich muss zwei Bewerbungsgespräche führen.“, seufzte sie genervt und erklärte schnell das sie Ohne gescheite Angestellte den Laden in 2 Wochen nicht schmeißen könne. „Zumal ich mir Gedanken machen muss wegen der Kleidung für die Kellner!“, maulte sie und streifte sich die Jacke über. „Du wirst hier bei ihm bleiben oder?“, harkte sie nach, schaute kurz auf ihr Telefon und ich nickte als sie nochmal zu mir rüber sah. „Gut... eine Sorge weniger.“ „Mina! Ich würde gerne ein paar fragen stellen.“,setzte ich an. „Kann das warten?“ „Eher nicht. Riku ist nicht da und ich würde ein paar Sachen wissen wollen ohne das er dabei ist.“, ging es mir ernst von den Lippen. Sie verzog ein wenig das Gesicht. „10 Minuten!“, setzte sie bestimmend fest. „Ich möchte rausbekommen warum das alles zurzeit passiert. Das was gestern vorgefallen war, hätte böse enden können... zumal ich das hier in seiner Jacke gefunden hab.“, setzte ich an und hielt Mina den halb zerknüllten Zettel hin. Sie nahm ihn mir aus der Hand und verzog das Gesicht. „Hat dein Bruder vielleicht einen Rachsüchtigen alten Ex? Oder jemanden den er vor kurzem abgewiesen hat?“ „Nicht das ich wüsste. Er war mehr oder weniger die letzten Jahre mit diesem Mistkerl zusammen.“, zischte sie und sprach den Namen von diesem Kyota mit so viel Abscheu aus, das es sich schon fast wir würgen anhörte. „Weist du ob sich dein Bruder bei irgendwem was hat zu Schulden kommen lassen? Hat er sich irgendwo oder von irgendwem Geld geliehen?“, setzte ich an. „Nicht das ich wüsste... höchstens... Als Ma den Blumenladen an Riku überschreiben wollte, kam einiges an Notar kosten zusammen. Wie viel das war wollte er mir damals nicht sagen, also hatte ich ihm 300.000 Yen überwiesen. „Ich bekomme den Rest schon zusammen! Mach dir keinen Kopf! So viel ist das nicht.“,hatte er gelacht damals. Ich denke mal er wird sich den Rest bei seinem „Freund“ geholt haben.“, knurrte sie. „Kyota?“ „Genau der! Der Dreckskerl hat nie was anbrennen lassen! Als Riku seinen Geburtstag gefeiert hat, schmiss diese Notgeile Kröte sich erst an eine alte Schulfreundin ran, anschließend an mich! Dabei waren sie laut meinem Bruder schon seid mehr als einem halben Jahr zusammen!“, zischte Mina bitter. „Was meinst du wie oft ich mitbekommen habe, das er Riku mal wieder für wenn anderes hat stehen lassen, um dann keine 3 Tage später mit ihm wieder anzubandeln! Oder wie oft Riku mit anderen erwischt hat! Die hätten sich das Schwein schon vor drei Jahren schnappen sollen! Das hätte uns einiges an Kummer erspart!“, knurrte sie und gerade zu waren flammen in ihren Augen am blitzen. „Zumindest ist das Problem nun gelöst.“, murrte ich und konnte nur erahnen was los gewesen sein musste. „Mich würde es aber nicht wundern, wenn er sich das Restliche Geld für die Übertragung des Ladens bei Naru geholt hatte. Ma hatte nicht wirklich viel Geld mit dem Geschäft gemacht, vorallem nicht zum Schluss, weil der Laden hin auch einige Wochen geschlossen war... Rücklagen wird es da keine gegeben haben. Riku hat Ma zwar immer wenn er konnte ausgeholfen, war aber auch noch mit einem anderen Job beschäftigt, den er schlussendlich gekündigt hat.“, seufzte Mina. Riku hatte bei Naru gearbeitet... Sicherlich zu Anfang um die Schulden zu begleichen, überlegte ich stumm. Angespannt schaute die Blondine wieder auf ihr Telefon. „Verdammt! Ich... muss jetzt los! Wenn du noch etwas wissen willst, schreib mich bitte an. Solltet ihr etwas zu essen brauchen kann ich euch was hochbringen später.“, schnaubte sie und rannte bereits zur Tür. „Ein anderer Job...“, brummte ich nachdenklich und kratzte mich am Kopf. Suchte dann jedoch recht schnell mein Handy. „Uff...mist! Ich hab den halben Tag verschlafen...“, hörte ich es stöhnen als ich von meinem Handy aus hoch sah. Ziemlich erschöpft hing der Blonde ein wenig am Türrahmen und strich sich mit einer Hand über das Gesicht. „Ich hab im Laden angerufen, dein Mitarbeiter weiß Bescheid das du heute nichts kommst. Er wirkte zwar nicht gerade begeistert, meinte aber er würde es irgendwie schaffen.“, erklärte ich bevor er sich diesbezüglich sorgen machen konnte. „Der arme... keine 2 Wochen bei mir und muss schon den Laden alleine schmeißen...“, Riku zischte kurz, als er sich auf den Küchenstuhl setzte. „Wahrscheinlich denkt er bereits darüber nach zu kündigen. Ich an seiner stelle würde es tun.“, witzelte ich und erntete einen bösen blick vom Blonden. Anschließend seufzte er. „Kann gut sein.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)