Nur Freunde - mehr nicht! von SilverSerenity ================================================================================ Kapitel 1: Ungewollter Urlaub ----------------------------- Im Sekundentakt warf Setsuna ihre Kleider missmutig in ihren Koffer. Wie alt war sie? Älter als diese junge Welt und als jeder alte Mensch, der auf ihr lebte. Trotzdem durfte sie nicht selbst entscheiden. Sie wurde einfach für unmündig erklärt und das von ihren besten Freundinnen. Haruka bestand auf diesen Urlaub und auch Michiru duldete nicht die „Ausrede“, dass sie viel auf der Arbeit zu tun habe. Woher wollte Michiru wissen, wieviel sie im Labor zu tun hatte? Jede Diskussion wurde von den beiden im Keim erstickt. Aus diesem Grund packte Setsuna gegen ihren Willen ihren Koffer. Dabei hatte sie nichts gegen einen Urlaub. Sie freute sich sogar auf das Meer und die frische klare Seeluft. Allerdings wäre Setsuna lieber alleine gefahren, anstatt mit sieben Frauen im Anhang. Alle waren sich schnell geeinigt gewesen, dass nach Mamorus und Usagis Trennung für Usagi eine Aufmunterung hermusste. Obwohl Usagi längst wieder mit anderen Männern ausgegangen war. Mit einem wütenden Schnaufen warf Setsuna ihren Bikini in den Koffer. Plötzlich öffnete sich die Zimmertür und Haruka kam herein. „Perfekt, du packst! Bist du fertig? Kann ich ihn mitnehmen?!“ Missmutig blickte Setsuna zu dem Chaos, was Haruka als gepackt bezeichnete und nickte. Haruka ging zum Koffer und verschloss ihn und hielt plötzlich inne. Ein Zögern ließ ihre Lippen erbeben, dann sprach Haruka behutsam: „Setsuna, ich weiß nicht was mit dir los ist, aber in den letzten Monaten, bist du entweder sehr gereizt oder geistig nicht anwesend.“ Entsetzt starrte Setsuna sie an. War es so offensichtlich? Das war nicht gut! Zugeben heute war ein ganz schlechter Tag, aber bisher hatte Setsuna geglaubt, dass sie ihren Missmut durch Überarbeitung hatte tarnen können. Vielleicht ergab sich endlich die Gelegenheit, dem Massen-Rudel-Urlaub zu entgehen. Seufzend strich sie durch ihre Haare und suchte nach einem Ausweg. „Ich glaube, ich entwickele eine Migräne Haruka. Ich habe entsetzliche Kopfschmerzen, vielleicht sollte ich …“ „Guter Versuch! Du musst dich uns nicht anvertrauen, aber du wirst dich um diesen Urlaub nicht drücken! Es wird dir guttun, unter Menschen zu kommen.“ Mit diesen Worten hob Haruka den Koffer vom Bett und verließ das kleine Zimmer. Setsuna ließ sich resignierend auf ihr Bett fallen. Eine Woche war vergangen, seitdem Setsuna ihren letzten Versuch gestartet hatte, dem gemeinsamen Urlaub zu entkommen. Von diesem Tag an hatte Setsuna kaum eine Minute für sich gehabt. Immer wuselte einer der Frauen um sie herum und redetet ununterbrochen davon, was man Usagi Gutes tun könne. Setsuna hasste sich für den Gedanken, dass alle nur Usagis Wohlergehen sahen. Niemand bemerkte die stille Frau, die aus einem selbst erschaffenen Gefängnis fliehen wollte. Sie ertappte sich sogar bei dem Gedanken, Usagi darum zu bitten, sie zurück an ihren Posten zu schicken. Allerdings wusste die Kriegerin der Zeit, dass jene Bitte nicht nur Fragen aufwerfen würde, sondern etwas zu dramatisch war. Endlich stand sie seit Tagen allein in der Küche und schnitt Salat für eine Pyjama Party. Die Lautstärke, welche von der Stille abgelöst wurde, rauschte in Setsunas Ohren. Unweigerlich erinnerte sie das Rauschen an Meeresrauschen. Resignierend seufzte Setsuna. Das Meer hatte sie bisher nur bei einem Rudel-Ausflug gesehen. „Mhh… das siehst köstlich aus!“ Die engelsgleiche Stimme ihrer Prinzessin holte Setsuna aus ihren Gedanken. Mit einem antrainierten Lächeln drehte sich Setsuna um und fragte: „Möchtest du probieren?“ „Oh, ja!“ Sofort war Usagi bei ihr, lächelte sie an und öffnete den Mund. Setsuna füllte eine Gabel und schob sie Usagi in den Mund. Diese kaute einige Male und seufzte genießend. „Das ist fantastisch! Wie schaffst du es nur, sogar einen Salat wie ein Dessert schmecken zu lassen?“ Wieder empfand Setsuna Abneigung gegenüber sich, für ihr tiefes Antigefühl gegenüber dem Massenurlaub. „Danke! Ich weiß es nicht!“, antwortete sie ehrlich. Setsuna wandte sich wieder dem Schneiden zu. Eine Weile wurde sie dabei von Usagi beobachtet. Setsuna überlegte, ob Usagi wirklich wegen dem Salat gekommen war. Ihr Verdacht bestätigte sich, als Usagi das andere Messer nahm und leise fragte: „Kann ich dir etwas helfen?“ „Natürlich…“ Ohne ein weiteres Wort schob sie Usagi eine Gurke zu. Setsuna ahnte nicht, dass Usagi wegen ihrer Stillen Aura ihre Nähe suchte. Umhüllt von angenehmem Schweigen standen sie in der kleinen Küche und schnitten das Gemüse. Ihre stille Zweisamkeit, sollte nicht lange währen. Minako kam in die Küche gestürmt und quietschte: „Hier versteckst du dich! Usagi, wir wollten dir doch noch einen ganz schicken Pyjama heraussuchen.“ Wie selbstverständlich griff Minako nach Usagis Hand und wollte sie mit sich ziehen. Das Messer fiel klirrend zu Boden. Setsuna zuckte zusammen, als Usagi nach ihrer Hand griff. „Minako, ich helfe grade Setsuna. Ich komme gleich nach!“ Verwirrt blickte Minako auf die Zutaten und dann in dunkelrote Augen. „Es wäre lieb, wenn Usagi mir noch etwas helfen könnte. Sonst werde ich den Abend über in der Küche verbringen müssen.“ Minakos Lippen machten eine leichte Kräuselbewegung, dann gluckste sie. „Na gut, dann suchen wir euch beiden etwas raus! Ach, Usagi! Rei hat dich bei einem Dating Portal angemeldet! Da schauen wir nachher mal für dich nach!“ Usagi schenkte Minako ein gequältes Lächeln, obwohl diese längst zur Tür raus war. Schweigend nahm Usagi das Messer in die Hand und schnitt weiter die Gurke. Erst nach einer Weile flüsterte sie leise: „Danke!“ Setsuna nickte. Sie war verwirrt. Bisher hatte sie Gefühl gehabt, Usagi genoss die Aufmerksamkeit und das durchgeplante Programm ihrer Freundinnen. Aber jetzt stand sie schweigend und in sich gekehrt neben ihr. Setsuna hatte das Gefühl, Usagi war verlorener als sie selbst. Obwohl Setsuna sich seit Tagen nach Einsamkeit und Stille sehnte, bereute sie ihre Entscheidung nicht, Usagi etwas von ihrer Abgeschiedenheit abzugeben. Hier und jetzt war ihre Prinzessin stiller als jemals zuvor. Vielleicht würde es endlich ruhiger werden. Diese Hoffnung wurde eine halbe Stunde später erschüttert, als ihr Minako ein schwarzes kurzes Negligé hinhielt. Setsuna gelang es nicht ihre Entrüstung zu verbergen. Usagi neben ihr war nicht weniger bestürzt, als sie ein dünnes rosa Trägertopp in die Hand nahm und die dazu passende Hose. Wobei Usagi es nicht als Hose bezeichnen konnte. Sie war so kurz, dass sie so eben ihren Po bedenken würde. „Wo hast du das her?“, fragte Usagi geschockt und sprach damit Setsunas Gedanken aus. Diese drehte immer noch das knappe Kleid. Ja, es war ihres, für sehr heiße Sommernächte. Sie konnte sich allerdings nicht erinnern, es eingepackt zu haben. Zugeben sie konnte sich an Weniges erinnern, dass sie achtlos in den Koffer geworfen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)