Drawback 1 von ManaRu ================================================================================ Kapitel 5: Expedient -------------------- Der Blondhaarige hatte sich, nach einer ausgiebigen Dusche, gerade wieder etwas angezogen, als Kai ihn rief. Ein wenig irritiert war es deswegen schon, weil er dachte, dass Kai mal wieder ein paar Stockwerke höher gehen und dort den Vormittag verbleiben wollte. Doch der Braunhaarige schien noch immer da zu sein. Er zog sich gerade ein Shirt an, während er zu seinem Mitbewohner ins Zimmer kam und ihn fragend ansah. „Guck mal.“ Sein Gegenüber saß, wie so oft, auf seinem Bett und drehte sein Notebook zu ihm um, wo er die neueste Schlagzeile geöffnet hatte. Reita überflog den Text und blieb bei dem Bild darunter hängen. „Das ging aber schnell.“ Entwich es ihm doch ein wenig verblüfft, was dem Anderen ein Schmunzeln auf die Lippen zauberte. „Du bist einfach zu auffällig.“ Entgegnete er ihm und nahm das Notebook wieder an sich und sah zu ihm auf. „Wo sind denn blonde Haare auffällig?“ Wollte er nun wissen und setzte sich nun einfach auf den Boden und sah zu Kai hoch, der auf seine Frage nur mit den Augen rollte. „Deine Haare, dein Band, deine Klamotten… du bist wie ein bunter Hund. Und jammerst auch noch rum, dass du einem Polizisten einen Kaffee ausgegeben hast, obwohl du Angst hattest, dass er dich erkannt hat.“ „Dann färbe ich mir halt die Haare.“ Trotzig verschränkte er die Arme vor der Brust und sah ihn mit einer angehobenen Augenbraue an. „Ein guter Anfang.“ Sagte Kai nickend und klappte nun seinen Rechner zu, schob ihn von sich und stand vom Bett auf. „Dann kann ich ja nun gehen.“ Mit einem breiten Lächeln im Gesicht, lief er auch schon aus dem Zimmer, zog sich seine Schuhe an, nahm den Schlüssel in die Hand und verließ mit einem ‚bis später‘ auch schon die Wohnung. Seufzend sah Reita ihm einfach nur nach und stand dann auf, um sich umzuziehen und einen kurzen Abstecher zum nahegelegenen kleinen Laden zu machen, wo er sich Haarfarbe holte. Dabei mochte er seine blonden Haare doch so sehr, schließlich waren sie auffällig und passten einfach gut zu ihm. Aber Kai hatte Recht. Irgendwann läuft er jemandem über den Weg, der sofort erkannte, wer er in Wirklichkeit ist. Er brauchte keine 30 Minuten, ehe er auch schon wieder zu Hause war, sich sein Oberteil über den Kopf zog und oben ohne im Badezimmer vor dem Spiegel stand und das Gesicht verzog. „Vielleicht irgendwann nochmal.“ Sagte er zu seinem Spiegelbild, so als würde er sich bei seinen Haaren entschuldigen und ihnen sagen wollen, dass sie vielleicht bald wieder blond sein dürften. Sorgfältig verteile er die Farbe auf dem Kopf, versuchte, jede Strähne zu erwischen und versaute dabei gefühlt das gesamte Waschbecken, sowie den halben Boden um sich herum und auch sich selber. Überall im Gesicht, auf den Schultern und an seinem Hals waren kleine oder große Tropfen der Farbe zu sehen, die er sofort wieder mit einem Lappen entfernte, während die Farbe auf seinem Kopf schon einwirkte. Als er selber nur noch an den Haaren das Zeug hatte, begann er damit, das halbe Badezimmer zu putzen, bevor Kai noch eine mittelschwere Krise bekommt. Denn auch, wenn man es ihm nicht anmerkte, konnte er solch groben Sauereien nicht ausstehen. Und er hatte auch nicht vor, sein Leben zu lassen, wenn Kai ihn in einem Anfall von Wut in der Toilette ertränkt, nachdem er ihn das Bad hätte putzen lassen. Als der Braunhaarige wieder in die Wohnung kam, hing Reita mit dem Kopf im Waschbecken und spülte sich gerade die Farbe aus den Haaren, was für seinen Geschmack zu lange dauerte. Ohne zu klopfen, betrat sein Mitbewohner das Bad, sah zu ihm und schmunzelte. „Oh je. Hast du dir das auch gut überlegt?“ Natürlich sah er, was der Nasenbandträger da tat, war es auch nur unschwer zu erkennen. Während er den Anderen so beobachtete, zog er sich selber aus, um unter die Dusche zu steigen. Zeitgleich, als Reita das Wasser abstellte, machte Kai das Wasser in der Dusche an und seufzte wohlig. Kurz rubbelte sich Reita die Haare mit dem Handtuch ab, ehe er sich den Föhn schnappte. Ja, sie hatten auch einen Föhn, denn gerade zur kalten Jahreszeit, wollte von ihnen keiner mit nassen Haaren durch die Gegend laufen. Der Braunhaarige stieg aus der Dusche und trocknete sich ab, als sich Reita gerade die Haare durchkämmte und sich im Spiegel musterte. „Blau-Schwarz?“ Kam es von seinem Mitbewohner, der begeistert durch dessen Haare fuhr und grinste. „Steht dir.“ Somit ging er aus dem Badezimmer, während der Nasenbandträger ihm nachsah und noch nicht so ganz von der Farbe begeistert war. Er mochte seine alte Haarfarbe einfach mehr, hatte sich an das Blond gewöhnt gehabt und war damit bisher immer zufrieden gewesen. Doch ein Nachteil hatte es, der ja nun wegfiel: Der Ansatz! Damit wird er nun erst einmal keine Probleme mehr haben, weswegen er es nun einfach versuchte, positiv zu sehen und sich wieder in sein Zimmer zurückzog. Mit seinem Handy legte er sich auf sein Bett und spielte kurz ein wenig Candy Crush, ehe sein Blick wieder zum Zettel ging, den Yuu ihm im Café zugeschoben hatte. Es waren vielleicht 24 Stunden vergangen, seitdem sie sich getroffen hatten, doch bisher hatte er sich noch nicht bei ihm melden können, wusste auch nicht so recht, ob er es überhaupt wollte. Sollte er es wirklich versuchen, eine Freundschaft zu ihm aufzubauen, nur, um an Informationen zu kommen? Doch was sollte ihm der Kontakt zum Schwarzhaarigen bringen? So, wie es klang, war er ein einfacher Streifenpolizist, fuhr nur durch die Straßen, um irgendwelche Temposünder zu jagen. Welche Informationen könnte er also schon haben, die ihn interessieren könnten? „Ach egal…“ Brummte er leise und schnappte sich den Zettel, speicherte die Nummer in seinem Handy und tippte auch sogleich eine Nachricht an den Polizisten: »Hey Yuu. Ich hoffe, der Macchiato-Fleck ging wieder raus.« Er kaute etwas auf seiner Unterlippe rum und zog die Augenbrauen zusammen, ehe er die Nachricht wieder löschte. Was war denn jetzt so schwer? »Hey Yuu. Ich bin’s, Akira. Wie war die Arbeit gestern?« „Reita!“ Schrie Kai auf einmal lachend durch die Wohnung. Angesprochener zuckte zusammen und musste feststellen, dass sein Zucken tatsächlich dazu geführt hatte, dass er diese saudumme Nachricht abgeschickt hatte. „Danke…“ Murrte er, warf das Handy neben sich auf das Bett und stand auf. „Was?“ Keifte er missgelaunt durch die Wohnung, während der Braunhaarige grinsend angelaufen kam. „Guck mal!“ Er hielt ihm sein Handy vor das Gesicht und konnte sich einfach das Lachen nicht verkneifen. Irritiert sah Reita auf den kleinen Bildschirm, auf dem Ryo zu sehen war, der ein blaues Auge hatte und ein Verband quer durch sein Gesicht über der Nase verlief. „Er ist die Treppe zu Hause runtergefallen, als er gestern Abend nach Hause kam.“ Prustete der Braunhaarige ihm entgegen und drehte das Handy wieder zu sich und tippte gleich eine Nachricht ein. „Ich schick ihm ein ‚Möchtegern-Reita?‘ zurück.“ Breit grinsend lief er wieder davon und ließ seinen Mitbewohner genervt in seinem Zimmer stehen. Wegen der Aktion hatte er eine Nachricht an Yuu abgeschickt, die blöder nicht sein könnte? „Spinner.“ Knurrend machte er sich wieder auf dem Bett lang, ehe sein Handy vibrierte und ankündigte, dass er eine SMS bekommen hatte. Ungläubig hob er eine Augenbraue und sah auf das blinkende Mobiltelefon, schnappte sich das Gerät und öffnete sofort die ungelesene Nachricht. »Etwas stressig. Ich hoffe, dass dein restlicher Tag besser war.« Grinsend las er sich Yuus Antwort immer wieder durch, überlegte, was er zurückschreiben sollte. »Äußerst unspektakulär. Ich war zu Hause und habe ein paar Filme geguckt.« Er konnte ihm schlecht schreiben, dass er einen Job erledigt hatte, da der Andere glaubte, dass er arbeitslos ist. Und es wäre besser, wenn es auch so bleiben würde. Das Handy landete wieder auf dem Bett, von dem Reita nun aufstand und seine HK wieder aus der Schublade holte, die mittlerweile eine weitere Kerbe im Lauf vorzuweisen hatte. Zwei Aufträge, zwei Kerben. Wieder strich er die dünnen und feinen Kerben mit dem Finger nach, sah die Waffe an und dachte an den letzten Abend zurück. ~~~*~~~*~~~ „Halt an!“ Entwich es den Lippen des Blondhaarigen, wodurch ihn wirklich alle im Wagen irritiert ansahen. „Spinnst du?“ Fuhr Kai ihn nur an und zeigte ihm den Vogel. „Willst du im Knast landen?“ Fragte er ihn gleich noch hinterher, wodurch er nur den Kopf schüttelte. „Ich mein es ernst. Halt an und stell den Wagen quer, Ryo!“ Versuchte er es erneut bei ihm, doch es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, ehe der Angesprochene nickte, auf die Bremse trat und den Wagen quer zum Stehen brachte. Ohne zu zögern stieg Reita aus, stand mitten auf der Straße und sah den Streifenwagen, der ihnen seit dem Krankenhaus hinterherjagte. Weit waren sie nicht gekommen und solange sie dieses Fahrzeug hinter sich hatten, konnten sie nicht nach Hause fahren, also musste er sich etwas einfallen lassen. Er zog seine Pistole, entsicherte sie und zielte direkt auf den Wagen. Zuerst wollte er durch die Frontscheibe schießen, doch scheinbar hatte der Polizist bemerkt, dass er seine Waffe gezogen hatte, denn er hörte die Reifen des Streifenwagens quietschen, sah, wie sich der Wagen quer stellte, ehe er mit einem gezielten Schuss einen der Vorderreifen traf. Ohne noch Zeit zu verlieren, stieg er wieder zu den Anderen in den Wagen und sofort fuhr Ryo weiter. „Du hast sie nicht mehr alle!“ Meckerte Ruki ihm vom Vordersitz aus an, sah aber nicht zu ihm nach hinten, denn ihnen allen war klar, dass sie nun ihre Verfolger los waren und in Ruhe nach Hause fahren konnten. „Mach das nie wieder!“ Kai war kurz vor einem Nervenzusammenbruch, denn diese Aktion hätte auch schief gehen können, was dem Blondhaarigen herzlich egal war, denn er hatte sein Ziel erreicht. Ohne auch nur einen Streifenwagen hinter ihnen, konnte Ryo sie zehn Minuten später zu Hause absetzten. ~~~*~~~*~~~ Wahrscheinlich war es genau diese Situation, durch der die Polizei nun darauf kam, dass er es war, der den Geschäftsführer des Krankenhauses erschossen hatte. Deswegen war er wahrscheinlich nun in der Datenbank der Polizei als ‚Mörder‘ statt nur noch als ‚Einbrecher‘ oder ‚Dieb‘ zu finden. Und genau deswegen musste er sich auch die Haare färben, um nicht mehr ganz so sehr aufzufallen. „Hätte schlimmer kommen können.“ Sagte er nur leise zu sich, ehe er die Pistole wieder in die Schublade legte, diese schloss und noch einmal auf sein Handy sah, wo das blaue Blinken anzeigte, das eine erneut ungelesene Nachricht auf seinem Mobiltelefon war. »So einen Abend hätte ich auch gerne.« Hatte Yuu ihm geantwortet. Kurz überlegte er, tippte sich nachdenklich auf die Lippen, ehe er die Antwort in sein Handy eingab: »Hast du etwa immer Nachtschicht?« Stellte er ihm nun die Frage und wartete sogar schon gespannt auf dessen nächste Antwort. Ob er wirklich längere Zeit nachts arbeiten musste? Oder wechselte es hin und wieder mal in regelmäßigen Abständen? Kaum, dass sein Handy vibrierte, öffnete er auch schon die nächste Nachricht und grinste zufrieden, als er sie sich ansah. »Ab Montag habe ich Frühschicht.« Das spielte ihm doch in die Karten. Wenn Kai es für eine gute Idee hielt, den Kerl um den Finger zu wickeln, konnte es ja nicht verkehrt sein, also musste er sein Glück nun versuchen, in der Hoffnung, dass ihr Boss ihm keinen Strich durch die Rechnung machen wird! »Was hältst du dann davon, wenn ich dich am Montagabend in ein Kino entführe?« Ob der Andere darauf überhaupt eingeht? Schließlich kannten sie sich kaum, wussten nur den Namen des jeweils Anderen und was sie beruflich ausübten -oder auch nicht-. Er selber wüsste nicht einmal, ob er in dieser Situation auf das Angebot eingehen würde, oder nicht, doch schnell war klar, was Yuu davon zu halten scheint: »Wird das ein Date?« Mit knirschenden Zähnen legte er das Handy auf die Seite, ohne eine Antwort geschickt zu haben. Das war nicht die Antwort, die er sich erhofft hatte. Was sollte er denn darauf antworten? Ja? Nein? Vielleicht stand der Polizist ja auf ihn, erhoffte sich ein Date und würde enttäuscht ablehnen, sollte Reita ihm nun ein ‚nein‘ zurückschicken. Doch was wäre, wenn der Kerl auf Frauen abfährt und ihn ein ‚ja‘ am Ende noch abschreckt? Da er sich nicht sicher war, welches der beiden Wörter das Beste für diese Situation war, schickte er dem Schwarzhaarigen einfach ein ‚vielleicht‘ zurück. Sollte Yuu selber entscheiden, was das werden soll. Ohne auf ein weiteres Zeichen des Polizisten zu warten, verließ Reita sein Zimmer und schnappte sich ein Bier aus dem Kühlschrank. „Ich will auch eins!“ Erklang es auf einmal in der Wohnung und mit großen Augen sah er zur Küchentüre. Doch Kai war nicht zu sehen. Hatte er etwa aus seinem Zimmer herausgehört, wie er zum Kühlschrank gegangen ist und sich eine Flasche genommen hatte? Unglaublich! Er nahm eine weitere Flasche aus dem Kühlschrank und lief zu Kai ins Zimmer, ließ ihn die Flaschen öffnen und setzte sich vor dessen Bett auf den Boden. „Was machst du?“ Fragte er den Braunhaarigen, der schon wieder an seinem Notebook hing, das Gerät nun drehte, damit Reita ebenfalls auf den Bildschirm gucken konnte. „Dragonball?“ Fragte er etwas ungläubig, doch Kai nickte nur grinsend. „Die beste Serie überhaupt!“ Antwortete dieser und drückte auf Pause. „Willst du mit gucken?“ Wurde Reita nun gefragt, doch dieser schüttelte nur den Kopf. Serien waren nicht so sein Ding. Das nahm ihm zu viel Zeit in Anspruch, da sah er sich lieber einen Film an. „Hast du eine Ahnung, was zur Zeit im Kino läuft?“ Von der Frage kurz überrascht, hob Kai eine Augenbraue, schüttelte dann allerdings den Kopf und zog sein Notebook wieder zu sich, um gleich mal im Internet zu gucken, was das Kino in der Nähe für Filme aktuell zu bieten hatte. „Ist dein neuer Blue-Ray Player schon kaputt, oder hast du alle Filme durch?“ Wollte er wissen, während er auch schon das Kinoprogramm gefunden hatte. „Ich hab Yuu gefragt, ob er Montag ins Kino will.“ Sofort stoppte sein Gegenüber in seinen Bewegungen und sah ihn sprachlos an. Kurz schien es, als wäre er tot, da er scheinbar aufgehört hatte, zu atmen, ihn starr ansah und kein Ton seine Lippen verließ. Doch dann regte er sich wieder, seine Mundwinkel wanderten nach oben und er grinste den Nasenbandträger breit an. „Geht doch!“ Sagte er nur und widmete sich direkt wieder seinem Notebook. „Dein letztes Date ist wie lange her?“ Wollte Kai nun wissen und sah kurz zu ihm, sah, dass nun Reita sprachlos da saß und nicht so wirklich wusste, was er nun darauf antworten sollte. „Jahre.“ Antwortete er nur leise und nahm dann lieber von seinem Bier ein paar Züge. „Um wieviel Uhr wollt ihr denn ins Kino?“ Schließlich brauchte Kai diese Information, um einen Film zu finden. „Ich weiß gar nicht, ob er will.“ Jetzt war der Braunhaarige doch etwas verwirrt. „Kannst du dich mal entscheiden, ob ihr nun ins Kino geht, oder nicht?“ Genervt schnaufend trank nun auch Kai sein Bier und schob seinen PC nun erst einmal von sich, bis er klare und eindeutige Daten von seinem Mitbewohner bekommen würde. „Er hat nicht zugesagt, aber auch nicht abgelehnt, sondern lediglich gefragt, ob es ein Date ist.“ Es stand noch offen, ob sie sich wirklich am Montag treffen würden, doch es wäre doch schon mal ganz praktisch, zu wissen, ob überhaupt etwas Vernünftiges im Kino läuft. Denn wenn nicht, könnte er direkt nach einer anderen Idee suchen. „Ich habe mit einem ‚vielleicht‘ geantwortet.“ Jetzt rollte sein Mitbewohner mit den Augen und schlug sich die flache Hand ins Gesicht. „Verdammt, dein letztes Date scheint in deinem vorherigen Leben gewesen zu sein.“ Brummte er und schüttelte den Kopf. Den fragenden Blick des Anderen ignorierend, fuhr er sich durch die Haare und schien kurz zu überlegen, ehe er Reita in die Augen sah. „Wenn er schon fragt, ob das ein Date wird, dann wird er insgeheim bestimmt hoffen, dass es eins wird, denkst du nicht? Er scheint tatsächlich ein gewisses Interesse zu haben, also vermassele es nicht, sondern geh mal in die Offensive!“ Er streckte ihm die Hand entgegen, was ihm wieder einen fragenden Blick einbrachte. „Dein Handy!“ Keifte ihn Kai schon genervt an. Reita wich etwas vor ihm zurück und stand genervt auf, holte sein Handy aus dem Zimmer und warf es dem Anderen zu, als er wieder ins Zimmer kam. „Er hat geschrieben.“ Verkündete der Braunhaarige und öffnete sogleich die Nachricht des Polizisten. »Ja, oder nein? ;-)« Las Kai die Nachricht vor und grinste. Er zeigte dem Handybesitzer die Nachricht auf seinem Telefon und begann auch sofort damit, dem ihm Unbekannten zu antworten. »Für mich wäre es ein Date.« Während des Tippens, las er dem Nasenbandträger vor, was er da schrieb und schickte die Nachricht auch sofort ab, bevor ihm Reita noch dazwischen funkte, ehe er ihm das Handy in den Schoß warf, da Reita schon wieder auf dem Boden vor seinem Bett saß und zu ihm auf sah. „Den Rest kriegst du hoffentlich alleine hin!“ Damit nahm sich Kai wieder sein Notebook und ging alle Filme durch. „Am besten suchst du dir schon mal drei Filme aus, die du gerne sehen würdest und zeigst sie dann deinem neuen Herzblatt, damit dieser für euch entscheiden kann.“ Verstehend nickte der Angesprochene und ließ sich das Notebook geben, um sich für drei Filme zu entscheiden. Ein Horrorfilm, ein Actionfilm und eine Komödie. Den Rest sollte Yuu dann festlegen. Vibrierend meldete sich sein Handy und sofort sah er nach, was der Andere ihm geantwortet hatte. Mit einem Lächeln auf den Lippen stellte er fest, dass er ihm zugesagt hatte und um 20 Uhr vor dem Kino auf ihn warten würde. „War das jetzt so schwer?“ Fragte Kai und nahm sein Notebook wieder an sich, klappte es zu und musterte seinen Mitbewohner noch einmal ernst. „Versau es nur nicht! Ich werde dem Boss auch später noch eine Mail schicken, das wir am Montag keinen neuen Auftrag ausführen können. Er wird bestimmt nichts dagegen haben, uns mal zwei Tage frei zu geben.“ Damit war ihr Gespräch beendet und Reita verschwand wieder in seinem Zimmer, antwortete Yuu noch einmal, dass er mit Ort und Uhrzeit einverstanden war und schon drei Filme rausgesucht hatte, zwischen denen er sich nicht entscheiden konnte. Das wird sein erstes Date nach so vielen Jahren und er musste sich selber eingestehen, tatsächlich ein wenig nervös zu sein, was ihn zum Schmunzeln brachte. Hoffentlich verlief das Ganze dann auch in die Richtung, die sie sich erhofften. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)