Drawback 1 von ManaRu ================================================================================ Kapitel 2: Beginning -------------------- Reita stieg gerade aus der Dusche, als er ein ‚bin wieder da‘ von Kai hörte. Er trocknete sich ab, zog sich zumindest eine Shorts und Jogginghose an und kam so in die Küche gelaufen, wo er auf Kai traf, der die Einkäufe in den Kühlschrank verstaute. „Der Boss hat heute morgen angerufen.“ Ohne sich umzudrehen, hatte der Braunhaarige bemerkt, das Reita in der Türe stand. „Kriegen wir endlich wieder was zu tun?“ Wollte dieser wissen. Nach dem letzten Auftrag, bei dem er fast geschnappt wurde, hatten sie keine Nachricht mehr erhalten. Und nach zwei Wochen wurde es wirklich langweilig, wusste er nichts mit seiner Zeit anzufangen. „Weiß ich nicht.“ Antwortete Kai wahrheitsgemäß und drehte sich seufzend zu ihm um. „Wir sollen zu ihm.“ Das war eine Information, die entweder perfekt, oder richtig schlecht war, denn eigentlich tat ihr Boss so etwas sehr selten. „Scheiße.“ Entwich es dem Blondhaarigen und er drehte sich um, ging ins Zimmer und zog sich wieder etwas anderes an. Er zog sich eine schwarze Hose mit mehreren Taschen, ein weißes Shirt und eine schwarze Lederjacke an, machte seine Haare, bis sie so lagen, wie bei jedem Auftrag, setzte seine blauen Kontaktlinsen ein und natürlich durfte das Band über der Nase nicht fehlen. Er hatte von Anfang an alles versucht, um anders auszusehen, als er es eigentlich tat. Irgendwann kam er auf die Idee mit einem Band im Gesicht, den Kontaktlinsen und mühevoll gestylte Haare. Kein Vergleich zu seinem privaten Erscheinungsbild. Und genau darauf kam es ihm an. Diese Mühe machte sich Kai nie. Ihm war es schlichtweg zu viel Aufwand und dafür hatte er keine Geduld. „Komm endlich.“ Meckerte der Braunhaarige dementsprechend genervt, weil der Blondhaarige seit einer gefühlten Ewigkeit in seinem Zimmer zugange war. „Ja ja.“ Antwortete Reita nur und lief mit ihm los in die Garage. Vor dem Hochhaus des Bosses angekommen, warteten Ryo und Ruki bereits auf sie. „Verdammt, was haben wir angestellt?“ Fragte Kai nervös und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Scheinbar wusste er nicht, dass auch die anderen Beiden eingeladen wurden. „Das werden wir sicher gleich erfahren.“ Reita versuchte ruhig zu bleiben, wollte nicht an das Schlimmste denken, was ihnen passieren könnte, sondern versuchte positiv zu bleiben. Wie es aussah, schien es zu wirken, denn Kai sah ihn kurz still an, musterte ihn fast schon überrascht, ehe sie ausstiegen. Innerlich jedoch war der Nasenbandträger genau so nervös, wie Kai und auch Ruki und Ryo schienen ziemlich angespannt zu sein, wusste schließlich keiner von ihnen, was sie hier erwartet. Sie gingen in das Haus, wurden schon am Eingang von zwei großgewachsenen Männern in Empfang genommen und mit zum Aufzug begleitet. Die beiden Männer, gekleidet in schwarzen Anzügen mit Sonnenbrillen im Gesicht, blieben bis zum Büro des Bosses bei ihnen, klopften dort an die Türe und deuteten ihnen an, das Zimmer zu betreten. Sie alle atmeten einmal tief durch, ehe Reita den ersten Schritt machte und die Türe öffnete, ehe er, gefolgt von den Anderen, den Raum betrat. Der Raum war klein, abgedunkelt und viel befand sich nicht in den vier Wänden. Ein etwas größeres Regal mit ein paar Büchern war links an der Wand zu sehen. Rechts ein ziemlich großes Fenster, das fast so groß war, wie die Wand selber, die Rollos heruntergelassen, damit die Sonne nicht direkt in den Raum schien. Direkt gegenüber der Türe stand ein großer Tisch aus dunklem, massivem Holz, auf dem sich ein Notebook und ein Stapel aus Papier jeweils links und rechts vom Gerät türmte. Vor dem Tisch waren zwei Stühle, hinter dem Tisch an der Wand ein Regal, vollgestopft mit Ordnern, deren Aufschrift zu klein war, um sie lesen zu können. Und zwischen dem Regal und dem Tisch saß ein Mann, der zu ihnen aufsah, als sie in den Raum kamen. Seine Augen huschten von einem von ihnen zum nächsten. Der Mann, der geschätzt zwischen 40 und 50 Jahre alt sein müsste, hob die Hand, winkte sie zu sich, ehe die Türe hinter ihnen wieder zugezogen wurde und sie nun zu viert vor ihrem Boss standen. Keiner von ihnen sagte ein Wort, trauten sich nicht einmal, den Mann direkt in die Augen zu sehen, wodurch dieser amüsiert die Mundwinkel hob und von seinem Stuhl aufstand. „Warum so still?“ Fragte dieser sie nun und trat von dem Tisch weg, um sich direkt vor die Gruppe zu stellen. „Der Bericht von vor zwei Wochen hat mich doch etwas erschrocken.“ Begann er, als er vor Ruki stand und ihn kurz ansah. Der Kleinere verbeugte sich lediglich leicht vor dem Älteren, denn von Anfang an gab er sich die Schuld dafür, dass es so weit kam, denn es hatte sich herausgestellt, das nicht der Ladenbesitzer die Polizei gerufen hatte, sondern das sie einen stillen Alarm ausgelöst hatten, als sie die Türe geknackt hatten. Der Mann vor ihnen lief weiter, stand nun vor Kai, der die Zähne fest auf einander presste. „Ich muss schon sagen, dass ihr ein gutes Team seid. Ihr arbeitet ja nicht erst seit gestern für mich…“ Er lief nun kurz an Ryo vorbei. „Ich hatte also genug Zeit, euch etwas unter die Lupe zu nehmen.“ Fuhr er fort und stand nun vor Reita. „Bisher habt ihr jeden Auftrag zu meiner Zufriedenheit ausgeführt. Auch der Letzte.“ Er wandte sich von ihnen ab, lief wieder hinter seinen Schreibtisch und fischte eine Flasche Wasser vom Boden, füllte sich ein Glas, das vor dem Notebook stand und nahm einen Schluck, ehe er wieder zu den Vieren sah. „Durch… gewisse Umstände, musste ich mich von einem meiner Untergebenen trennen. Ich brauche nun jemanden, der seine Arbeit erledigt und nach zwei Wochen Bedenkzeit bin ich mir sicher, dass ihr als Team dieser Aufgabe gewachsen sein müsstet.“ Er zog sein Mobiltelefon aus der Innentasche seiner Jacke und hielt es sich ans Ohr. Nach kurzer Wartezeit, in der er abwechselnd alle Anwesenden musterte, sah er auf sein Notebook und lehnte sich zurück. „Ja, bring sie bitte rein.“ Mehr sagte er nicht, ehe er auflegte, das Telefon auf den Tisch legte und die Türe aufging. Ein junger Mann betrat den Raum, sah kurz zu ihnen, ehe er neben dem Schreibtisch ihres Bosses stehen blieb und ihm eine Schachtel reichte. Still nahm er sie entgegen und winkte den Mann wieder raus, der die Türe hinter sich wieder ins Schloss zog. „Mir ist bekannt, was alles an jenem Abend passiert ist.“ Er blickte auf, fixierte den Nasenbandträger mit seinem Blick und winkte ihn zu sich. Reita schluckte, ehe er mit steigender Nervosität zum Schreibtisch ging, vor diesem stehen blieb und auf die Schachtel sah, die er zugeschoben bekam. Fragend runzelte er die Stirn und sah sein Gegenüber an. „Mach sie auf. Das, was da drin ist, gehört ab sofort dir.“ Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und ergriff sein Glas, um einen Schluck vom Wasser zu nehmen. „Geht. Ich werde euch weitere Einzelheiten zukommen lassen.“ Der Blondhaarige hatte kurz nachgesehen, was er bekommen hatte, ehe er die Schachtel an sich nahm und mit den Anderen das Büro verließ. Sofort traten sie den Weg zur Straße an, wobei sie wieder von den beiden Männern begleitet wurden, die sie bis zum Eingang des Hauses begleiteten. Erst, als die Vier wieder an die frische Luft kamen, waren sie die Kerle los. „Nun sag schon, was ist da drin?“ Fragte Ruki neugierig. „Zeig ich dir später.“ Antwortete Reita nur und reichte Kai die Autoschlüssel. „Du fährst.“ Er nickte den anderen Beiden nur kurz zu, ehe er zum Auto lief. Kai verabschiedete sich noch von den Anderen, ehe er ihm folgte und hinter dem Lenkrad Platz nahm und mit ihm nach Hause fuhr. Natürlich wollte er auch wissen, was Reita da bekommen hat, doch er wird es noch früh genug herausfinden. Allerdings sagte der Blondhaarige während der Fahrt kein Wort und auch zu Hause zog er sich erst einmal in sein Zimmer zurück, zog sich um, nahm die Kontaktlinsen raus, legte das Nasenband auf die Seite, ehe er mit der Schachtel in Kais Zimmer kam. Verwundert sah der Braunhaarige von seinem Notebook zu ihm auf und konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. „Was denkst du, hat das zu bedeuten?“ Fragte der Blondhaarige und reichte seinem Mitbewohner die Schachtel. Mit fragendem Blick sah er erst Reita, dann die Schachtel an, ehe er diese entgegennahm und öffnete. „Ehm.“ Mehr kam nicht über seine Lippen und stellte die Schachtel neben sich auf das Bett und kratzte sich nachdenklich am Hinterkopf. Reita kam zu ihm, musterte die Schachtel, ehe er die schwarz-silberne Pistole in die Hand nahm und genaustens musterte. „Vielleicht, damit du beim nächsten Mal, wenn etwas schief geht, besser reagieren kannst?“ Was Besseres fiel ihm nicht ein, doch Reita schüttelte nur den Kopf. „Glaube ich nicht. Was hat das denn damit zu tun, dass er sich von diesem Typen trennen musste?“ Er verstand es nicht und Kai genau so wenig. „Warten wir erst einmal ab.“ War sein Vorschlag, dem Reita nickend zustimmte, nun die Schachtel noch an sich nahm und dann wieder in sein eigenes Zimmer verschwand. Es dauerte noch zwei Tage, bis von ihrem Boss eine Nachricht kam. Kai hatte sofort Ryo und Ruki Bescheid gegeben und nun saßen sie, wie so oft, zu viert am Küchentisch. Die Zwei hatten erst vor wenigen Minuten erfahren, was Reita bekommen hatte und was ihr Boss in die Mail geschrieben hat. „Also haben wir jetzt unseren Aufgabenbereich gewechselt?“ Wollte Ryo wissen und Kai nickte bestätigend. „So sieht es für mich aus.“ Er zog sein Notebook zu sich und öffnete die Mail, die er bekommen hatte. „Herr Namura. Besitzer einer Anwaltskanzlei.“ Las er vor und fuhr sich durch die Haare. „Zeitlimit: 96 Stunden ab Erhalt der Mail.“ Die Zeit lief also schon seit zwei Stunden und bisher hatten sie noch nicht viel geschafft. Bisher saßen sie zusammen und konnten wohl nicht ganz glauben, was sie nun machen sollten. Ruki war es, der als erster von seinem Stuhl aufstand und nickte. „Gut. Wenn es sein muss.“ Kam es seufzend von seinen Lippen, ehe er den Stuhl an den Tisch schob. „Ryo und ich sammeln Informationen.“ Mit den Worten zog er den Anderen vom Stuhl hoch. „Wir melden uns.“ Sagte eben dieser und verließ mit dem Kleineren den Raum, ehe sie aus der Wohnung verschwanden und nun Reita und Kai alleine am Tisch saßen. „Ausgerechnet ich? Weiß der eigentlich, dass es eher ein Versehen war, das ich den Ladenbesitzer erschossen habe?“ Fragte der Blondhaarige, stand nun ebenfalls auf und holte zwei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank, die er öffnete und eine an Kai weitergab. Dieser nahm die Flasche dankend entgegen und gönnte sich erst einmal einen kräftigen Schluck. „Vielleicht sieht er Potential in dir?“ Eine von Reitas Augenbrauen wanderte in die Höhe und er sah ihn ungläubig an. „Kann doch sein!“ Sagte Kai und lehnte sich im Stuhl zurück. „Ständig irgendwelche Läden leer zu räumen, wurde zwar langsam langweilig, aber Leute ausschalten wollte ich dann auch nicht unbedingt.“ Gab der Braunhaarige von sich, was Reita tatsächlich kurz zum Lachen brachte. „Falls es dir entfallen ist: ICH habe die Waffe bekommen! Also bin ich es auch, der die Leute erschießen muss.“ Kopfschüttelnd ging er in sein Zimmer. Ob sich ihr Boss das gut überlegt hatte? Der tote Ladenbesitzer war reiner Zufall, mehr nicht. Es war gut möglich, dass sich Reita noch selbst erschießt, oder einen der anderen Drei erwischt. Zumindest glaubte der Blondhaarige das, denn er hatte keine Erfahrung im Umgang mit Waffen. Doch ihm blieb nichts anderes übrig, als es zu machen. Zwei Tage später saßen sie zusammen am Tisch in der Küche und gingen die letzten Feinheiten noch einmal durch. „Um 19 Uhr endet sein Arbeitstag. Es scheint, als würde er dort alleine arbeiten. Sein Wagen, ein dunkel blauer Passat, steht vor dem Laden. Wir sollten also versuchen, ihn noch im Büro zu erwischen.“ Erklärte Ryo, der seine Informationen von einem Zettel las, den er vollgeschrieben hatte. „Er hat eine Alarmanlage, die um punkt 19 Uhr angeht und die Türe sichert. Das bedeutet, niemand kommt rein, aber man kommt noch raus. Sie abzuschalten ist kein Problem. Ich lege sein ganzes System lahm, wodurch nur noch das Licht geht. Er kann dann nicht einmal mehr telefonieren.“ Nach Rukis Erklärung nickte Ryo und sah zu Kai, der ebenfalls verstehend nickte. „Dann geht Reita rein, sobald das System ausgestellt ist, sucht den Kerl und erschießt ihn.“ Schlussfolgerte er und sah zum Blondhaarigen. „Kameras?“ Fragte dieser nur und Ruki schüttelte den Kopf. „Alles aus.“ „Okay.“ Antwortete Reita, sah auf die Uhr -18:37 Uhr- und stand auf. „Dann los.“ Hörte man ihn noch sagen, ehe er in sein Zimmer ging. Er war nervös, verdammt nervös, weil er nicht wusste, ob es wirklich funktionierte, was sie geplant hatten. Es war schließlich etwas völlig anderes, was sie nun machen mussten, als irgendwelche Läden leer zu räumen. Seine alte Arbeit hatte ihn auch all die Jahre nie gestört, durften sie sich vom Diebesgut etwas aussuchen und entweder behalten, oder verkaufen. Und das Geld, was sie für ihre bisherige Arbeit bekommen hatten, hatte auch immer gereicht. Er sah noch einmal in den Spiegel, musterte seine Frisur, die wie immer saß, betrachtete seine nun blauen Augen, zupfte das Nasenband zurecht, ehe er seine Pistole an seinem Gürtel befestigte, das weiße Shirt darüber zog und sich seine Lederjacke anzog. Vor der Wohnungstüre zogen sie sich alle wieder ihre Schuhe an und verließen das Gebäude, um in Ryos Auto zu steigen. Den schwarzen Vito hatte Ryo, durch den Wechsel ihres Aufgabenbereiches, gegen einen schwarzen 3er BMW getauscht. Er musste zugeben, dass der Kerl einen interessanten Geschmack hat, was Autos angeht, aber sie passten immer, waren für den jeweiligen Zweck gut ausgewählt. Zwar hatte sich ihre Art der Arbeit nun geändert, doch ihre Gewohnheiten haben sich nicht geändert, wodurch noch immer jeder von ihnen die In-ear-Kopfhörer hatte, um ständig untereinander in Kontakt bleiben zu können. Ruki war noch immer für das Lahmlegen von Systemen verantwortlich, Ryo war für den Wagen verantwortlich und Reita führte den Auftrag aus. Lediglich Kai musste sich noch damit abfinden, erst einmal nichts machen zu müssen, wobei sie schon überlegten, ob sich dieser nicht mit Ruki in einem anderen Fahrzeug in der Nähe aufhalten sollte. Es wäre wahrscheinlich besser, damit im Fall der Fälle, nicht die ganze Gruppe erwischt wird, sondern zumindest Ruki und Kai etwas sicherer waren. Jedoch stand das für sie noch nicht fest, weswegen sie die Entscheidung erst einmal auf die Seite schoben. Um 18:56 Uhr standen sie in der Nähe des Kanzleibüros. Nervös wippte Reita mit einem Bein und beobachtete den Eingang des Gebäudes. 18:57 Uhr. Seufzend klappte Ruki sein Notebook auf, das er auf dem Schoß hatte und startete das Gerät, öffnete sein Hackerprogramm und sah immer mal wieder zum Büro rüber. Kai saß neben Reita, sah über Rukis Schulter auf den Bildschirm seines Notebooks und verstand einfach überhaupt nichts von dem, was er da sah, während Ryo den Autoschlüssel in seinen Händen hielt, ihn drehte und aus jedem erdenklichen Winkel genauestens zu studieren schien. „Das Licht ist aus!“ Keifte Reita, wodurch wirklich alle erschrocken zusammenzuckten und zum Büro sahen, das völlig dunkel war. „Was zum…?“ Entwich es Ruki, der erst einmal kontrollierte, ob er selber dafür verantwortlich war, was nicht der Fall war. „Er kommt raus.“ Sagte Ryo eher beiläufig und nun mussten sie alle mit ansehen, wie Herr Namura, Besitzer der Kanzlei, zu seinem Wagen ging und wenig später davonfuhr. 18:59 Uhr. „Wer von euch Knallköpfen hat die Informationen zusammengetragen?“ Knurrte Reita, während Ryo den Wagen startete und sofort die Verfolgung aufnahm. Mit einem genervten Seufzer ließ Ruki seinen PC wieder herunterfahren, ehe er ihn zusammenklappte und im Handschuhfach verstaute. Der Satz ‚einmal mit Profis arbeiten‘ lag dem Kleineren auf der Zunge, doch er entschied sich dafür, einfach mal lieber den Mund zu halten, konnte man sich schließlich auf Reita und Kai verlassen. Nicht, dass ausgerechnet die Beiden seine Worte in den falschen Hals bekamen. Es war zwar unglaublich ärgerlich, wie sich das Ganze nun entwickelte, allerdings hatten sie noch ein paar Stunden Zeit, um den Mann aus dem Weg zu räumen. „Wenn er nach Hause fährt, müssen wir uns beeilen, denn er wohnt nicht gerade weit weg.“ Erklang Rukis Stimme vom Beifahrersitz. Sie wussten, wo der Mann wohnte, wussten, dass die Entfernung ein gefühlter Katzensprung war. Das machte es für sie nun nicht einfacher. „Drei Straßen vor seinem Haus wird ein altes Gebäude nächste Woche abgerissen. Es steht leer und umliegende Häuser sind nur Bürogebäude.“ Platzte es auf einmal aus Kai heraus, der sich nach vorne beugte. „Wenn er da lang fährt, müssen wir ihn ausbremsen, damit Reita ihn in seinem Auto erschießt.“ Perplex sah jeder zum Braunhaarigen, der mit ernstem Gesichtsausdruck zu Ryo sah, damit dieser hoffentlich wusste, was er nun machen sollte. „Du Fuchs.“ Antwortete der Fahrer und nickte verstehend, ehe er auf das Gaspedal trat, um an Geschwindigkeit zu gewinnen, um sich wenige Minuten später und kurz vor besagtem Ort, vor den blauen Passat zu setzen. Nach und nach nahm er wieder etwas Gas weg, ehe Ryo auf die Bremse trat. Ein Ruck ging durch ihren Wagen, ehe sie stehen blieben. Der Wagen hinter ihnen kam ebenfalls zum Stehen und Herr Namura stieg sofort aus. „So eine Scheiße.“ Murrte Ryo und verließ ebenfalls sein Auto. Scheinbar hatte er das anders geplant. Die restlichen Drei sahen sich nach hinten um, sahen, wie Ryo mit der Zielperson diskutierte und wild gestikulierte. Seufzend schnallte sich Reita ab, nahm sich seine Pistole, entsicherte sie und musterte Kai und Ruki kurz. Dann mal los! Er stieg aus und hörte sofort das lautstarke Gespräch der Beiden. „Sie sollten vielleicht mal den Sicherheitsabstand einhalten!“ Fuhr Ryo den Mann an, was diesen wütend schnaufen ließ. „Warum treten sie auch auf die Bremse?“ Noch hatte Herr Namura Reita nicht gesehen. Dieser kam nun auf die Beiden zu und musterte den Anwalt. Dieser verstummte sofort, als er den Blondhaarigen sah, ehe er etwas zurückwich. „Das werden Sie bereuen, glauben Sie mir!“ Nun klang Herr Namura nicht mehr so sicher, drohte ihnen aber immer noch, was Reita zum Grinsen brachte. „Das denke ich nicht.“ Antwortete dieser nur und hob seine Waffe, nur, um wenige Millisekunden später, ihrer Zielperson eine Kugel in den Kopf zu jagen. Leblos sackte der Körper zusammen und lag nun neben seinem Auto. Er steckte die Waffe zurück und sah zu Ryo, welcher sich sein Auto noch einmal ansah. „Toll… eine schöne Delle…“ Schmunzelnd schüttelte der Nasenbandträger den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Komm jetzt. Du kannst auch im Auto weiter meckern.“ Er wollte lieber schnell verschwinden. Nicht, dass es doch jemand mitbekommen hatte, was hier passiert ist. Nickend lief Ryo wieder nach vorne und die Beiden stiegen wieder in das Auto, um kurz darauf den Tatort zu verlassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)