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Raven Moonblood

von

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Prolog

Gerade hatte ich der Lady ihr Mittagessen in ihrem Arbeitszimmer serviert und wollte mich zu den anderen Bediensteten, in der Küche zurückziehen, als es an der Tür läutete.

Mir eiligen Schritten durchquerte ich den Flur und stieg die Treppe hinab zur Eingangshalle.

Kaum bei der Tür angekommen, öffnete ich diese und erblickte einen blondhaarigen jungen Mann.

»Guten Tag. Sie wünschen?« fragte ich nach seinem Anliegen.

Lächelnd gab er Antwort »Guten Tag. Ich bin hier als Bote. Ich solle einen Brief überbringen.«

»Und an wen ist der Brief adressiert, wenn ich fragen dürfte?« verlangte ich nach weiterer Auskunft.

» An die Leiterin der Snow Company« war seine Antwort.

»Dann sind sie hier richtig« versicherte ich.

Freudestrahlend überreichte er mir nun den Brief uns verabschiedete sich mit einem freundlichen Nicken.

Nachdem der Bote gegangen war, schloss ich die Tür und machte mich auf zum Arbeitszimmer der Lady.

Auf dem Weg dorthin drehte ich den Brief in meinen Fingern und erblickte sogleich das Logo der Fantom Company.

Schliesslich vor der Tür des Arbeitszimmers angekommen, klopfte ich einmal an.

»Herein!« kam es von drinnen und ich trat in den Raum.

Kaum hatte ich die Tür hinter mir geschlossen, hörte ich schon die Stimme meiner Lady »Was gibt es , Raven?«

»Einen Brief, Milady« antwortete ich und legte das Besagte auf den Tisch.
 

Vorsichtig nahm ich den Brief in die Hand und entdeckte das Logo der Fantom Company.

Mit einem Schmunzeln öffnete ich den Brief.

Nachdem ich den Brief kurz überflogen hatte, hatte ich die wichtigsten Informationen herausgefiltert.

Es handelte sich um eine Einladung zu einem Treffen mit dem Leiter der Fantom Company, der anfragte, ob eine Zusammenlegung der Firmen möglich erschiene.

Das Treffen sollte am morgigen Tag um ein Uhr nachmittags in seiner Villa stattfinden.

»Es ist schon sehr überraschend, dass sich die Fantom Company bei uns meldet« sagte ich lächelnd zu Raven » Und ach ja, wir sind morgen um ein Uhr nachmittags zu ihnen eingeladen.«

Grinsend fragte sie mich darauf »Wünschen Sie, dass ich bis dahin noch mehr Informationen über Ciel Phantomhive zusammenstelle?«

Mit einem Nicken hatte ich meine Zustimmung gegen und keine Sekunde später hatte sie den Raum verlassen, um ihre Suche zu beginnen.
 

So lasset das Spiel beginnen.

Kapitel 1

-Mi-
 

»Es ist Zeit aufzustehen, Milady« hörte ich Ravens Stimme, die mich aus meinem Traum riss.

Vorsichtig öffnete ich die Augen und erblickte als erstes meinen Bruder.

Danach glitt mein Blick durch den Raum und wie gewohnt, traf er auf Raven, die an meiner Bettseite stand.

»Guten Morgen, Raven. Heute wecke ich meinen Bruder. Das musst du heute nicht übernehmen.« sprach ich zu ihr.

»Dann erwarte ich Sie in einer halben Stunde zum Frühstück, Milady. Ich empfehle mich.« antwortete Raven darauf und verließ das Zimmer.

Nachdem die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war, sah ich meinen Bruder lächelnd an

Kurzentschlossen leckte ich meinem Bruder über die Wange und rief »Aufstehen!!«

Daraufhin ließ er mich los und drehte sich genervt von mir weg.

»Ach komm schon,Grell. Ich habe Hunger « bei dem Gedanke an das, was Lyo wieder Leckeres zauberte, ließ es mir das Wasser im Mund zusammen laufen.

Grell drehte sich zu mir um und sah mich mit seinen grünen Augen an , ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit »Das ist süß, wenn du mich so bittest.«

Genervt sah ich meinen Bruder an »Halts Maul Grell und steh endlich auf. Ich muss dann auch noch arbeiten.«

Er lächelte und starrte mich weiterhin an » Das ist meine Mi, wie ich sie kenne.«

Genervt von ihm zog ich die Vorhänge auf und ja ihr habt richtig gehört Grell Sutcliff ist mein Bruder.

Ruckartig stand Grell auch schon neben mir.

»Na dann machen wir dich mal hübsch.« flüsterte er mir ins Ohr.

» Ich geh das neue Kleid holen. Bin gleich wieder da. « sagte er und war auch schon fast an der Tür.

» Halt! Du willst doch nicht so raus?« hielt ich ihn am Arm fest und sofort legte sich wieder ein Lächeln auf seine Lippen.

»Keine Sorge. Ich zieh mir schon noch eine Hose an.« beruhigte er mich.

Erleichtert atmete ich aus und verschwand ins Bad.

Dort zog ich mich aus und setzte mich in die volle Wanne, die mir Raven vorbereitet hatte.

Den Duft des Badewassers, der aus Rosen und Zitronen bestand, genießend, entspannte ich noch einmal, bevor es an die Arbeit gehen würde.

Zwar war die Mischung aus Zitrone und Rose merkwürdig, aber ich mochte den Duft unglaublich gern.

Nachdem ich fertig war, stieg ich aus der Wanne und trocknete mich ab.

Vollkommen abgetrocknet, wickelte ich mich dann in ein Handtuch.

Als ich dann wieder in meinem Zimmer war, lag da ein sehr schönes Kleid und dazu noch passende Lederschuhe.

Sofort zog ich das Kleid an.

Es war in einem sanften dunkelbraun und besaß einen schwarzen Saum und braune Träger und einer angenehmen Breite.

Passend dazu war es am Rücken, bis zu den schwarzen Band um meine Hüfte, dass auf der Rückseite mit einer großen Schleife endete, verschnürt und endete ungefähr bei der Mitte der Oberschenkel.

Ich fand es sehr süß.

» Typisch Grell « schmunzelte ich, als ich mich im Spiegel betrachtete.

Ich zog die braun-schwarzen Lederschuhe an und band mir auch die schwarze Schleife ins Haar, bevor ich mich erneut im Spiegel betrachtete.

»Ich liebe es« lachte ich.

Danach verließ ich mein Schlafgemach und lief hinunter zur großen Essenshalle.

Dort erwartete mich schon Raven.

Ich setzte mich und begann zu essen.

Heute war es Biskuit-Eisparfait mit Johannisbeeren und dazu Pfefferminztee aus eigenem Anbau aufgesetzte.

Nur wenige Minuten später war ich auch schon fertig und fragte »Was steht heute an, Raven?«
 

-Raven-
 

Sofort antwortete ich auf die Frage der Lady » Heute um eins sind wir bei den Phantomhive geladen. Und ich habe die Suche nach Informationen über Ciel Phantomhive beendet.«

Nach einem kurzen Moment begann ich dann ihr meine Ergebnisse mitzuteilen » Ciel Phantomhive ist 17 Jahre und besitzt eine Größe von 1,65m. Seine Haare sind dunkelblau und kurz. Seine Augen tragen die Farbe royal blau. Jedoch liegt sein rechtes Auge ständig versteckt unter einer schwarzen Augenklappe. Angeblich sei es verbrannt, was aber nur Täuschung ist. Dazu später. Er leitet die Fantom Company und ist das Oberhaupt der Phantomhives. Außerdem genießt er großes Ansehen und ist dazu noch, wie seit Generationen Tradition, der Wachhund der Königin. Seine Tante Angelina Durless war Jack the Ripper und arbeitete mit Ihrem Bruder Grell Sutcliff gemeinsam, der sie schließlich aus Enttäuschung umbrachte. Der verstorbene Ehemann von Angelina trug den Namen Baron Barnett. Er kam bei einem Kutschenunfall ums Leben. Die Tante väterlicherseits ist Frances Midford, deren Mann Alexis Leon Midford ist. Sie sind viel beschäftigt. Aber Frances hat bei ihnen das sagen und ist tatsächlich sehr streng. Ihr Sohn Edward Midford ist ein bestrebter, aber verwöhnter junger Mann. Alle drei sind so gut wie nie bei Ciel zu Besuch. Einzig die junge Elizabeth Midford kommt oftmals unangemeldet zu Besuch und ist eine nervige und ziemlich aufdringliche Göre, die dazu auch noch eine Vorliebe für niedliche und rosane Sachen hat. Zu allem Übel ist dieses unerzogene Gör auch noch Ciels Verlobte. Eine arrangierte Ehe. Aber genug davon. Rachel Phantomhive, seine Mutter, war als sanfte und liebevolle Frau bekannt. Sie hatte Asthma, was sie an Ciel weiter vererbte. Vincent Phantomhive hingegen war wie Ciel. Verantwortungsbewusst und ein wenig zu arrogant, aber sehr höflich und zu seiner Familie sehr liebevoll. Beide starben bei einem Brand, bei dem das ganze Anwesen niederbrannte. Ciel wurde in dieser Nacht entführt. Dies geschah an seinem 10 Geburtstag. Zwei Jahre später tauchte er in Begleitung eines neuen Butlers wieder auf. Das Phantomhive-Anwesen war vollständig erneuert. Dieser Butler ist Sebastian Michaelis, ein Teufel. Ciel trägt das Mal des Paktes im rechten Auge. Jedoch ist der Wunsch nach Rache, der im Pakt vereinbart ist, schon erfüllt. Wieso Sebastian Ciels Seele jedoch noch nicht verschlungen hat, ist unbekannt. Sebastian ist ein auf Pünktlichkeit und Perfektion bedachter Butler, der nichts mehr hasst als schlechtes Benehmen und Unpünktlichkeit. Seine Haare sind schwarz, seine Augen rot, seine Größe beträgt 1,85m. Seine größte Schwäche sind Katzen, die er über alles liebt. Jedoch besitzt sein Herr Ciel eine Katzenallergie. Hunde kann der Butler jedoch nicht ausstehen. Weiter gibt es dann noch den Haushofmeister Tanaka. Er besitzt grau-weißes Haar, dunkelbraune Augen, ist 85 Jahre alt und diente schon Ciels Eltern. Jedoch besitzt er eine Normalform, die 1,77 m beträgt, und eine Art Schrumpfform, die nur 1,11m beträgt. Bardroy, der Koch, ist 1,73m, besitzt dunkelblonde Haare und hellblaue Augen und ist 36 Jahre alt. Er ist aus dem Krieg gekommen und hat die schlechte Angewohnheit etwas in die Luft zu jagen. Sein Spezialgebiet sind die Kanonengeschütze. Maylene, die ungeschickte Maid, besitzt rote Haare und mittelbraune Augen. Sie ist 1,68m und 29 Jahre alt. Ihre Fähigkeit liegt in ihrer Weitsicht. Sie trifft mit präzisen Schüssen auf große Entfernung, muss jedoch dazu ihre Brille für die Kurzsicht absetzten, wodurch sie in dem Moment in einem Nahkampf vollkommen unterliegt. Auch der Gärtner, Finnian ist nicht ohne. Er ist 1,70m, 23 Jahre alt, besitzt blonde Haare und mittelgrüne Augen, aber ebenso ist er unmenschlich stark. Dies hat er Experimenten zu verdanken. Er wurde von Ciel und seinem Butler im Zuge eines Auftrages zufällig gerettet und kam so zu ihnen. Seine größte Schwäche besteht in seiner Tierliebe, sowie der Zahl in seinem Nacken, die er mit einem Strohhut verdeckt. Weiter gibt es noch einen zweiten Butler, Snake. Seine Haare sind grau mit einem weißen Schimmer und er hat giftgrüne Augen. Sein Alter ist 20 und er ist 1,77 m groß. Er ist ein Mensch, besitzt aber an einige Stellen Schuppen wie eine Schlange, von denen er neun besitzt. Deren Namen sind Goethe, Oskar, Dan, Wild, Webster, Wordsworth, Emily, Kate und Bronte. Früher war er ein Mitglied des Noah's Ark Circus,bis die Haupttruppe im Zuge eines Auftrages von Ciel und Sebastian getötet wurde. Er fand in dem Phantomhive-Haushalt sein neues Zuhause. Der letzte im Bund ist der Teufelshund Pluto. In seiner reinen Form besitzt er weißes Fell und ist ein überdimensionaler Hund. Als Mensch hat er weißes Haar und rote Augen und ist 1,83m groß. Dieser nette Geselle liebt es Zeit mit Sebastian, dem Teufel oder auch Dämon des Haushaltes zu verbringen. Zusammenfassend sollte man sich nicht von dem Schein trügen lassen. Wir werden in die Hölle des Teufels geladen. Aber wie gut, dass Sie eine eigene Dämonin dabei haben und nicht zu vergessen, dass auch unser Haushalt, vor allem Sie, Milady, sehr gefährlich ist. «

Still wartete ich auf eine Reaktion von meiner Lady, während ich ein dämonisches Lächeln nicht unterdrücken konnte.

Was Ciel Phantomhive wohl erwarten würde, wenn er sich einen Fehltritt gegenüber der Lady erlaubte?

Das würde sicher interessant werden.
 

-Mi-
 

» Das war klar, dass mein Bruder dort war. « bemerkte ich und lächelte in mich hinein.

Dann stand ich auf und ging zu Raven.

» Lass uns los gehen « sprach ich zu Raven und einen Moment später standen wir auch schon vor der Kutsche.

Ich nahm zuerst Platz und Raven folgte meinem Beispiel eine Sekunde später.

» Ich hasse dämliche Hunde« machte ich mich über unser Ziel lustig und schon fuhren wir los.

Während der Fahrt erzählte ich Raven davon, dass William und Ronald bald zu Besuch kommen werden.

Das hatte ich Raven bis dahin noch nicht erzählt und nutzte daher diese wunderbare Gelegenheit aus.

Nach einer Stunde kamen wir endlich an.

» Er hat doch bestimmt nichts dagegen, wenn wir eher kommen.« meinte ich nach hinten zu Raven und stieg aus.

» Bestimmt nicht, Milady« antwortete Raven und nahm den Platz an meiner Seite ein.

Kaum aus der Kutsche getreten warfen wir unseren ersten Blick auf das Phantomhive-Anwesen.

» Wie langweilig ist das denn hier. Das ist nicht mal so groß, wie unser Anwesen. « bemerkte ich sofort und konnte Raven zustimmend nicken sehen.

Im nächsten Moment liefen wir in Richtung Tür, wo Raven klingelte.
 

-Raven-
 

Als die Tür geöffnet wurde, sah ich in zwei rote Augen und erkannte die Person vor mir leider sofort.

Und auch er erkannte mich eindeutig.

» Raven « begrüsste er mich.

Das konnte doch echt nicht wahr sein!

Musste ich dem unbedingt hier begegnen?

» Nein! « weigerte ich mich strickt.

Sebastian Michaelis war also kein anderer Dämon, als Noir Moonblood, mein zwei Jahre älterer Bruder.

Auf den verwunderten Blick meiner Lady, sagte ich ein Wort »Noir«

Sofort verstand sie und nickte.

Dann schluckte ich das Widerstreben und begrüßte ihn in perfekter Höflichkeit » Freut mich dich wieder zu sehen, mein Bruder. Ich bin mit meiner Lady eingeladen worden zu einem Treffen mit deinem Herren. Dürften wir eintreten?«

Und wie war es nicht anders von meinem ach so perfekten Bruder zu erwarten war, antwortete er in perfekter Freundlichkeit, die so falsch war, dass ich mich am liebsten übergeben hätte » Sicher doch. Tretet ein.«

Und das taten wir.

Ich ging voraus, um sicher zu gehen, dass alles okay war.

» Ist irgendetwas nicht in Ordnung oder rechnest du damit, dass deiner Herrin in diesem Haus irgendeine Gefahr droht? « fragte mein Bruder mich grinsend und schien eine freundliche Antwort zu erwarten.

Weit gefehlt.

» Wenn du in diesem Haushalt lebst, wäre das möglich. Aber ich gehe einfach nur sicher, das nirgends eine Gefahr für meine Lady ist. « antwortete ich.

Dann sah ich Noir an und fügt noch hinzu » Und sie ist meine Lady. Nicht jeder ist so ein unterwürfiger Hund, wie du. «

Darauf zuckte es in seinem Gesicht, dass sich dann wütend verzog.

Grinsend nickte ich meiner Lady zu, denn hier drinnen war alles in Ordnung.
 

-Mi-
 

Schmunzelnd lief ich zu Raven.

» Wo ist der besagte Köter?« fragte ich und starrte dabei gelangweilt zu Sebastian.

» Redet nicht so über meinen Herren« kam es scharf von ihm.

Er wollte mich an der Schulter packen, aber sein Handschuh ätzte leicht weg.

Er schien verwundert » Was zum...«

Ich lächelte ihn an und lief dann mit Raven durch die große Eingangshalle, wo wir auf Ciel und ein blondhaariges Mädchen trafen.

» I...ist das nicht die von der Snow Company. Die macht voll schöne Kleider. « gickste das Mädchen und rannte auf mich zu, aber Raven stellte sich vor mich.
 

-Raven-
 

Das konnte nur Elizabeth Midford sein!

Bei diesem grauenvollen überdrehten Benehmen.

Ich bedachte sie mit einem bösen Blick.

» Ich möchte dir einen gut gemeinten Rat geben, Elizabeth Midford, behalten Sie Ihre überschwänglichen Freudenausbrüche für sich und lassen Sie ihre Finger von meiner Lady. Ansonsten endet es schlecht für Sie. Und das wird auch Ihr heißgeliebter kleiner Ciel nicht verhindern können. « knurrte ich sie wütend an.

Davon eingeschüchtert trat sie einige Schritte zurück.

» D..das w...würde Ciel...n...nie zulassen.« stotterte sie vor sich hin und ich konnte nur grinsen.

» Oh, da wird ihr Ciel nicht viel tun können. Ehe sie sich versehen, wären sie tot. Also unterlassen sie es lieber. Denn Blut geht doch so schlecht aus der Kleidung heraus. Besonders aus Teppichen geht es unglaublich schlecht heraus. Wir wollen doch nicht , dass dieser wunderschöne Teppich verschmutzt wird. « lächelte ich sie an.

Ängstlich nickte sie mir zu.

» Da wird das nun geklärt hätten. Darf ich vorstellen. Dies ist meine Lady, Mi Sutcliff, die Leiterin der Snow Company. Und ich bin Raven, ihre Butler. « stellte ich uns vor.
 

-Mi-
 

» Sutcliff! « Sebastians und Ciels Stimme vereinten sich zu einer.

» Ja, ich heiße Sutcliff. Was dagegen. « genervt sah ich beide an.

Daraufhin bat Ciel mich mit sich zu kommen.

Wir folgten ihm zu seinem Arbeitszimmer.

Davor stehend, wandte ich mich um »Raven, du musst los. Die Besorgungen machen.«

Sie nickte mir noch zu, bevor sie verschwand.

Währenddessen trat ich ein und setzte mich auf den Stuhl, der vor Ciels Schreibtisch stand.

» Nun fangen wir an « lächelte ich ihn an.

Fast zwei Stunden redeten und diskutierten wir, bis wir zu einem Schluss gekommen sind.

» Also morgen bei mir « lächelte ich und verabschiedete mich.

» Auf wieder sehen, Köter. « ich schloss hinter mir die Tür.

Keinen Moment später hörte ich, wie etwas im innere des Raumes gegen eine Wand traf und zersprang.

Dann vernahm ich auch das wütende zetern Ciels.

Er hatte wohl einen Wutanfall.

Doch ich lief langsam durch den Gang und nahm dann die Treppe zur Eingangshalle.

Unten bei der Tür angekommen, öffnete mir Sebastian diese.

» Auf wiedersehen, Katze.« verabschiedete er sich, als ich hinaus trat.

» Teufel « grinste ich ihn an und Sebastian sah mich geschockt an.

Ich hingegen stieg in meine Kutsche ein und fuhr nach Hause.
 

-Raven-
 

Die Verhandlungen und Gespräche mit unseren Mitarbeitern verliefen gut.

Es kam zu keiner Komplikation.

So war ich um zwei wieder zuhause und konnte den Garten überprüfen.

Nachdem ich ein kurzes Gespräch mit unserem Gärtner, Maxx, hatte, grinste ich zufrieden und arbeitete mit ihm gemeinsam auf unseren Teefeldern.

Genoss dabei den angenehmen Duft der Büsche.

Es waren die verschiedensten Sorten.

Edler Earl Grey, Ceylon, Pfefferminze und noch viele mehr.

Heute verweilte ich länger bei den Pfefferminzbüschen.

Davon hatten wir die meisten.

Daher kontrollierte ich sie mindestens einmal in der Woche.

Es war alles super, was bei unserem Gärtner auch nicht anders zu erwarten war.

Da kam plötzlich Lyo, unser Koch, mit einem Teller zu mir.

»Koste das bitte einmal, Raven« bat er und ich tat es gerne.

Es schmeckte vorzüglich.

» Sehr lecker, Lyo. « lobte ich, nachdem der Teller leer war.

Grinsend und mit einem schüchternen »Danke « war er auch schon wieder verschwunden.

Ich mochte ihn sehr, unseren schüchternen Koch.

Nachdem er gegangen war, entschied ich, dass hier alles gut war und rief » Noel «

Sofort kam mein Schneeleopard angelaufen und schmiegte sich an meine Seite.

Sanft strich ich durch sein Fell und kniete mich dann hin, um ihn auf die Stirn zu küssen und ihn dann zu umarmen.

Prompt warf er mich um und ich begann zu lachen.

Er war schon mein Liebling.

Grinsend spielte ich mit ihm.

Wir balgten uns wie Welpen und ich lachte viele Male.

Glücklich kuschelten wir schließlich.

Es war ungefähr halb vier, als ich die Kutsche nahen hörte.

Mit einem sanften Blick zu Noel stand ich auf.

Er tat es mir gleich und gemeinsam liefen wir unsere Lady begrüßen.
 

-Mi-
 

Die ganze Fahrt über baute ich an meinen Waffen herum, bis auf einmal ein Brief, durch das offene Kutschenfenster, zu mir herein flog.

Ich hob ihn auf.

»Von William«

Ich öffnete den Brief und las ihn durch.

Dort stand, dass er morgen, wie schon geplant, mit Ronald kommt.

Innerlich freute ich mich schon darauf.

Da hielt die Kutsche an.

» Endlich zuhause « freute ich mich und drehte mich dabei dreimal im Kreis.

Freudig stieg ich aus und hörte sofort Liliths Stimme » Mi, du bist zurück «

Sie rannte auf mich fast über den Haufen, als sie auf mich zu kam.

Lilith war meine Maid.

Mit ihr unterhielt ich mich über die seltsamsten Dinge.

» Ist Raven schon zurück?« fragte ich sie.

Lilith nickte und wurde leicht rot.

Das lag wohl daran, dass Raven ihr absolutes Vorbild war, was diese aber noch nicht begriffen hatte.

Gemeinsam mit ihr machte ich mich auf den Weg nach drinnen, wo ich Grells Mantel auf dem Boden der Eingangshalle fand.

Ich hob ihn auf und drückte ihn an mich.

» Den hat er wohl vergessen« schmunzelnd zog ich besagtes Kleidungsstück an.

» Es ist schon alles für das Kaffeetrinken fertig « teilte mir Lilith mit und wir gingen in den Garten, wo beschriebenes wartete.

Dort unterhielten wir uns darüber, dass Lilith Raven vergötterte.

Ich konnte nur schmunzeln.
 

-Raven-
 

Am Boden liegend sah ich hoch zu Kiara.

» Hallo, Kiara. « begrüsste ich die Tigerin der Lady.

Diese schmiegte ihr Gesicht an meines, bevor sie mich aufstehen ließ.

Dann begann sie hin und her zu springen.

» Du willst mit uns spielen. Dann wollen wir mal nicht so sein. Spielen wir drei eine Runde. Mi wird jetzt sowieso schon mit Lilith Kaffeetrinken. « sagte ich und wenige Sekunden später balgten wir drei uns.

Es machte riesigen Spaß.

Kein Biss und kein Kratzen war ernsthaft eine Verletzung.

Wir spielten herzlich miteinander, bis sich Kiara nach hinten auf den Rücken fallen ließ.

Noel leckte ihr sanft über die Stirn und ich kraulte sie am Bauch.

Ihr Schnurren war laut und hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem sanften Knurren.

Einige Zeit streichelte ich sie, während sie genießend die Augen schloss, bis ich plötzlich um geschuppt wurde.

Als ich hoch sah, stand da ein fauchender Noel.

Mein Liebling war eifersüchtig.

Doch sein Knurren endete sofort, als ich ihm eine Hand entgegenstreckte.

Er drückte sich dagegen und kam dann zu mir , um sich an mich zu schmiegen.

Nun schnurrte er.

» Ich liebe dich auch, Noel« sagte ich und streichelte durch sein Nackenfell.

Ein tiefes knurren war seine Antwort.

Da stupste Kiara uns an und legte sich auf den Rücken, die Pfoten bittend nach oben gereckt.

» Na los. Auf. « meinte ich also zu meinem Liebling.

Der stand widerwillig auf.

» Wollen wir noch ein wenig laufen, bevor wir dann zu Mi und Lilith stoßen? « fragte ich die zwei vor mir.

Die Antwort war ein Nicken.

Also liefen wir los.

Anfangs noch ganz langsam, wurde es bald zu einem ausgelassenen Rennen.

Lachend stoppte ich mit den Zweien.

Noel schmiegte sich an meine Seite und ich strich ihm sanft über en Kopf.

Genau in diesem Moment jaulte Kiara.

» Lasst uns zu Mi und Lilith gehen« sagte ich mit einem sanften Lächeln, das beiden galt.

Also liefen wir los.

Eher rannten wir und kamen schliesslich vor dem Tisch stehen, an dem Mi und Lilith saßen.

Als wir dort ankamen, verstummte Lilith plötzlich.

Verwundert sah ich sie einen Moment an, bevor Kiara Mi begrüsste.

Und auch ich begrüsste die beiden »Schön, dass du wohlbehalten wieder zurück bist. Und es freut mich auch, dich hier anzutreffen, Lilith. «
 

-Mi-
 

Lilith wurde sofort voll rot.

» Ich muss dann mal los « sagte sie und ging mit schnellen Schritten davon,wobei es eher an flüchten erinnerte.

Raven sah mich verwundert an, worauf ich sagte » Ist kompliziert«

Dann lächelte ich sie an und streichelte Kiara, die sich mit den Pfoten auf meinem Schoß abstützte, um mir näher zu sein.

» Was ist mit Lilith los?« fragte mich Raven.

» Sagen wir es mal so: Sie ist ein Fan. « grinste ich Raven an und fügte einen Moment später hinzu » Ach ja, Ronald und William kommen morgen. Wann weiß ich jedoch nicht. «

Raven lächelte glücklich und auch ich freute mich ebenso auf die Beiden.

Am meisten aber freute ich mich auf William.

William ist nämlich mein bester Freund.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie ich William über den Haufen gerannt hatte.

Seit diesem Tag sind wir aller beste Freunde und helfen uns gegenseitig.

Bei diesem Gedanken fing ich an zu grinsen.

» Na, an was hast du gerade gedacht? « hörte ich eine bekannte Stimme fragen.

Als ich nach oben sah, erblickte ich Grell, der mich auch gleich umschlungen hatte.

» Hallo, Grell. Schon zuhause?« fragte ich ihn und sah wie Raven sich zu Maxx flüchtete, als sie Grell erblickte.

» Ja, ich habe frei bekommen. William hatte heute einen guten Tag. Oh, du hast meinen Mantel an. Steht dir. « grinste mein Bruder über beide Ohren und nahm mich hoch.

» Ich hab dich lieb « sagte ich zu Grell und drückte ihn an mich.

Ich konnte hören wie ihm kurz der Atem stockte.

Grell war geschockt,weil ich das sonst nie zu ihm sagte, aber innerlich liebte ich meinen Bruder.

Er war der Einzige, den ich von meiner Familie noch hatte.

Für ihn würde ich auch sterben.

Da ließ mich Grell herunter und gleichzeitig ließ ich ihn los, um seinen Mantel auszuziehen und ihn Grell zurückzugeben.

Danach begab ich mich zu meinen Teebüschen.

» Ist etwas passiert, Milady?« fragte Raven nach.

» Nein « lächelte ich Raven an, aber sie wusste was los war.

» Sie sind erschöpft, Milady« Raven legte ihre Hand auf meine Stirn,da sie wusste, dass es mich beruhigte.

» Ja. Ich gehe jetzt auf mein Zimmer. Sag du alles ab und nimm dir dann auch frei « sagte ich und nahm ihre Hand von meiner Stirn, bevor ich in Richtung Anwesen lief.
 

-Raven-
 

Irgendetwas stimmte mit der Lady nicht.

Sicher hing sie mit ihren Gedanken wieder bei jenem Tag fest.

Mit den Gedanken noch bei Mi, machte ich mich erst einmal auf den Weg zu Grell, der noch da stand, wo die Lady ihn zurückgelassen hatte.

Doch gerade, als ich etwas sagen wollte, erkannte ich die Trauer in seinen Augen.

Es war eine instinktive Reaktion.

Ich nahm ihn in die Arme und strich ihm über den Rücken.

Einen Moment lang erstarrte er, bevor er seine Arme ebenfalls um mich schlang.

So standen wir eine ganze Weile still da, während ich Grell Trost spendete.

Dann löste er sich schließlich von mir und nickte mir dankend zu.

Ein Lächeln war meine Antwort, bevor ich aber zu dem kam, was ich ihm mitteilen sollte » Ich muss los. Aber vorher muss ich dir noch absagen. Die Lady möchte heute alle Termine absagen.«

Darauf verschwand Grell sofort.

Ich machte mich ebenfalls los.

Zuerst ging ich zu Lao, dann zu Frances Midford, gefolgt von Lina Silverheart und schließlich zu Baron Astor.

Nachdem ich die heutigen Besuche abgesagt hatte, machte ich mich auf nach Hause.

Dort angekommen stoppte ich kurz, um Noel zu begrüßen, bevor ich zu Lyo ging.

Unser schüchterner Koch empfing mich mit einem Lächeln » Hallo, Raven. Was bringt mir die Ehre? «

» Könntest du Apfeleis machen?« fragte ich ihn.

Er nickte mir zu.

» Danke « sagte ich, als er mir das Tablett schließlich in die Hand drückte.

» Nimm dir den Rest des Tages frei und sag auch den anderen Bescheid, dass sie frei haben.« gab ich ihm Anweisung, als ich die Küche verließ.

Mein Weg führte mich zum Zimmer meiner Lady.

Ich klopfte sanft an die Tür und trat einen Moment später ein.

» Ich habe dir etwas mitgebracht, Mi. « flüsterte ich meiner Freundin zu, die verloren am Fenster stand.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an.

» Stell es hin « bat ich sie und Raven stellte das Eis ab.

» Bitte lass mich alleine « sprach ich zu ihr und schon verließ sie das Zimmer.

Einen Moment starrte ich auf das Eis.

» Apfel « meinte ich.

Dann ging ich zu meinem Waffenschrank, öffnete ihn und lud alle Waffen nochmal auf.

Ich versteckte diese Waffen vor Raven und Grell, weil es für sie tödlich enden könnte.

Meine Waffen baute ich allesamt selbst, da wir es oftmals mit den verschiedensten Wesen zu tun hatten.

Das passte ziemlich gut, denn ich erforschte viel und tötete gern.

Das hatte uns jedoch das Privileg beschert von der Queen für die schwersten Fälle engagiert zu werden.

Sie nannte uns ihre Schattenkatzen.

Gerade putzte ich meine Lieblingswaffe.

» Was ist nur mit mir los?« fragte ich mich selbst.

Ich wollte doch einfach meine Vergangenheit vergessen.

» Nein! hör auf! « schrie ich durch den Raum und hielt mir die Augen zu, wobei ich meine Waffe fallen ließ.

Schnell rannen mir dicke Tränen die Wangen entlang.

Es dauerte einige Minuten ehe ich mich beruhigen konnten.

Dann mummelte ich mich in meine Bettdecke ein und starrte auf den leeren Platz neben mir, als auf einmal Raven eintrat.

Ich sah sie verheult an.
 

-Raven-
 

Langsam lief ich zum Bett und setzte mich dann auf die leere Bettseite.

Sanft strich ich meiner Lady über den Kopf.

» Du weißt, dass du nie alleine bist. Das verspreche ich dir.« gab ich ihr mein Wort.

Ich rückte ein wenig näher zu ihr und wischte ihr sanft die Tränen weg.

Ich wusste, dass die Vergangenheiten weh tun konnte.

Erst heute hatte ich mich seit langem wieder an meine eigene Familie erinnern müssen.

Doch ich wollte Mi nicht traurig sehen.

Also zog ich sie in eine herzlich Umarmung.

Zuerst verspannte sie sich, bevor sie sich entspannte.

Lange Zeit verweilten wir still, bis ich das Wort ergriff » Lass dich nicht am Boden fest nageln. Du bist stark. Kein Wesen wird dich je bezwingen. Also lasse nicht zu, dass es die Erinnerungen schaffen. «

Es dauerte lange, aber dann spürte ich ein nicken.

Und wenige Momente später wurde die Decke unter mir weg gezogen und über mich gelegt.

Dann lag ich mit dem Kopf auf dem zweiten Kissen und zog Mi in eine feste Umarmung.

Es war schön, dass sie sich entspannte und sogar ihre Arme um mich legte und sich an mich kuschelte.

Ihr regelmäßiger Atem verriet mir einige Zeit später, dass sie eingeschlafen war.

Ich wachte noch einige Zeit über ihren Schlaf, bevor ich schließlich meinen Gedanken an früher nachhing.

Kapitel 2 Teil 1

-Mi-
 

Am nächsten Morgen weckte mich Raven » Aufstehen, Milady «

» Guten Morgen, Raven« erwiderte ich, nachdem ich mich zu ihr gedreht hatte.

Im nächsten Moment lösten wir unsere Umarmung und Raven stand auf.

Wenige Momente später legte sie ein Kleid auf mein Bett.

Es besaß ein weißes Oberteil, das auf der Vorderseite mit schwarzen Knöpfen verschlossen wurde.

Der Rock war schwarz und passend zum Kleid legte sie noch eine schwarze Joker-Kette hin, die vorne eine Schleife bildete.

Während ich aufstand, erwähnte Raven noch » Ciel erwartet Sie schon «, bevor sie das Zimmer verließ.

Schnell zog ich mir das Kleid an und warf mir noch etwas Wasser ins Gesicht.

Als ich gerade mein Zimmer verlassen wollte, hörte ich Schreie von draußen kommen.

Schnell rannte ich zu meinem Fenster und sah hinaus zu meinem Garten.

Dort stritten sich Grell und Sebastian heftig, was gefährlich aussah.

Ich schnappte mir meine Waffe und rannte so schnell ich konnte hinunter.

Dabei rannte ich auch an Raven vorbei, die mir etwas zurief, was ich jedoch nicht verstand.

Kaum draußen angekommen, sah ich wie Sebastian Grell etwas in den Bauch rammte.

Ich konnte aber nicht erkennen, was es war, lediglich, dass es etwas spitzes war.

Sofort richtete ich die Waffe auf Sebastian und drückte ab.

Ein Schmerzensschrei drang durch die Luft und er sank zu Boden.

Geschockt sah mich Ciel an, was ich aber ignorierte, denn meine Aufmerksamkeit galt einzig meinem Bruder.

» Grell! « schrie ich und rannte zu ihm.

Ich musste mich stark zusammenreißen, um meine Tränen zu unterdrücken.

Kaum bei ihm angekommen, zog ich ihm das spitze Teil aus dem Bauch.

Schnell stellte ich fest, dass es sich bei diesem spitzen Teil, um ein Dämonenschwert handelte.

» Dieser Bastard! « ich war wütend und traurig zugleich.

Besorgt um meinen Bruder, hatte ich alles um mich ignoriert, was mir zum Verhängnis wurde.

Denn ich hatte nicht bemerkt, wie Sebastian ein Messer nach mir warf.

Doch es traf mich nicht, da sich Grell blitzschnell vor mich gestellt hatte und daher das Messer abfing, welches nun in seinem Rücken steckte.

Meine Augen vor Schreck weit aufgerissen, sah ich Grell an.

Schon wieder ist er meinetwegen verletzt worden.

Mir schossen die Tränen in die Augen.

Es war Wut, die mich dazu bracht aufzustehen und erneut auf Sebastian zu schiessen.

Zweimal traf ich ihn in die Schulter.

» Mi, lass das! « schrie mich Ciel an, aber das ignorierte ich.

Sebastian sah mich mit vor Schmerz geweiteten Augen an.

» Wer oder was bist du? « fragte er mich und hielt sich seine blutende Schulter.

» Ich bin ein ganz normaler Mensch « lächelte ich ihn an.

» Jetzt Maylene « rief Ciel und im selben Moment spürte ich einen stechenden Schmerz an meinem Kopf.

Als ich mich herum drehte, merkte ich, dass Finnian vor mir stand, der mich auch gleich gegen einen Baum warf.

Aus meiner Kopfwunde lief warmes Blut, viel Blut.

Doch ich richtete erneut die Waffe auf Sebastian und schoss auf seinen Kopf.

Kaum eine Sekunde später fiel er zu Boden und regte sich nicht mehr.

Und da fiel auch ich, nach hinten.

Jedoch landete ich überraschenderweise weich.

» Ich hasse Dämonen« hörte ich William, der mich auf den Arm nahm.

» Ronald, kümmer dich um diesen Abschaum « sagte er zu Ronald, welcher sofort nickte.

William hingegen brachte mich ins Anwesen.

An der Tür angekommen, trafen wir auf Raven, die den Krach gehört hatte.

» Was ist passiert? « fragte sie sofort.

» Sebastian hat Mi angegriffen. Mit seinen Anhängern « meinte William darauf und Raven rannte wutentbrannt hinaus.
 

-Raven-
 

Was bildeten sich diese widerlichen Hunde ein, meine Lady zu verletzen und auch Grell?!

Was bildeten die sich überhaupt ein?!

Das hier war unser Territorium und meine Familie!

Jetzt sollten sie bekommen, was sie verdienten.

Ich stieß die Tür auf und trat hinaus in den Garten, der wie ein Schlachtfeld aussah.

Mit dem ersten Schritt, den ich machte, erfasste ich die Situation.

Und mein erster Gang brachte mich auf unser Dach.

Sicher landete ich vor diesem rothaarigen Biest, dass es gewagt hatte auf Mi zu schießen.

Kaum oben angekommen schnappte ich mir eines ihrer Gewehre und schlug ihr das Ende gegen den Kopf.

» Meinst du, mit deinem Kopf kann man gut spielen? Lass es uns doch einmal heraus finden.« säuselte ich und schlug erneut zu.

Wütend drehte ich das Gewehr, so dass es auf sie gerichtet war und zielte auf ihre Schulter.

Erst schoss ich auf die eine, dann auf die andere.

Nachdem sie nun am Boden lag, versetzte ich ihr weitere Schläge mit dem Gewehr, bis sie ohnmächtig wurde.

Das blutverschmierte Gewehr ließ ich fallen und sprang hinunter.

Dort erkannte ich Ronald, der sich gerade um Bardroy gekümmert hatte und bei meinem Anblick sofort zu William und Mi ins innere ging.

Also wandte ich mich an Finninan.

Er wagte es tatsächlich seine Hand zu einem Faustschlag zu heben.

Ich duckte mich darunter durch und schlug ihm in den Magen, was ihn durch die Luft fliegen und unsanft aufkommen ließ.

Doch das reichte noch nicht.

Nicht für ihr Vergehen.

Also lief ich zu ihm und fuhr meine Krallen aus.

Ich zog sie einmal quer über seinen Oberkörper, der danach blutige Streife aufwies.

Erneut schlug ich zu, aber nun in sein Gesicht.

Sollte er doch einmal selbst spüren, was er anderen antat.

Und damit schleuderte ich ihn durch die Luft und gegen einen Baum, wo er bewusstlos liegen blieb.

Noch immer vor Wut schäumend, drehte ich mich zu Ciel.

» Na, Köter. Hast du Angst? Jetzt wo dein ach so geliebter Sebastian dich nicht schützen kann. « fragte ich und kam ihm langsam näher.

» Hat es dir Spaß gemacht zuzusehen, wie meine Lady blutete? Hast du Spaß gehabt Befehle zu geben? « fragte ich schleichend.

Oh! Ich war sicher, dass es ihm Spaß gemacht hatte!

Diesem Bastard!

» Mir wird es auch Spaß machen, dich bluten zu sehen. Aber das wird schnell gehen. Du wirst nicht sterben, kleiner Köter. Nicht heute. Das wäre zu einfach. « versprach ich ihm, als ich vor ihm zum stehen kam und ausholte.

Kaum eine Sekunde später hatte ich ihn im Gesicht getroffen.

Wie erwartet blutete das kleine arme Kind sofort.

Sollte er doch ausbluten!

Aber das wäre zu schnell.

Stattdessen vergrub ich meine Krallen in seiner Schulter, bevor er vor Schmerz ohnmächtig wurde.

Ich ließ ihn los und beobachtete, wir er auf dem Boden aufkam.

Nun kam ich zu dem letzten im Bunde.

» Noir! « knurrte ich.

Mein Bruder rappelte sich gerade erst auf, aber das war mir egal.

Er hatte sein Dämonenschwert verwendet.

Nicht gegen Mi, aber wohl gegen Grell, denn er war nicht mehr hier und nur ein Dämonenschwert hätte ihn so stark verletzen können, wie es nötig war, um ihn von seiner Schwester fernzuhalten.

Meine Krallen versenkten sich in dem Brustkorb meines Bruders.

» Wie kannst du es wagen, Mi und Grell zu verletzten! Deine Leute hierher zu bringen! Die Frechheit zu besitzen das alles hier zu veranstalten!« fauchte ich.

Doch ich ließ ihn nicht zu Wort kommen, sondern rammte ihm mein eigenes Schwert in den Körper.

Schreiend versuchte er sich kratzend zu befreien, doch ich ließ nicht locker, drehte das Schwert solange, bis von seinem Herzen nur noch Brei übrig war und zog es erst dann heraus.

Doch das war nicht genug.

Mit einem Schwung versetzte ich ihm eine tiefe Wunde in die Seite, bevor ich meine Hände um seinen Hals legte und zudrückte, was gleichzeitig meine Krallen in seinen Hals drückte, wodurch dieser durchbohrt wurde.

» Ich warne dich nur einmal! Wage es nie wieder eine Person anzugreifen, die zu meiner Familie gehört, ansonsten sterben alle, die zu euch gehören und ich lasse dich bei jedem Tod zu sehen, dich jeden Schrei hören! Solange bis keiner mehr da ist! Und dann mein lieber Noir, dann werde ich mir ganz viel Zeit nehmen! Denn eine Katze spielt gerne mit ihrem fressen! Also sammle deine Anhänger ein und verschwinde ganz schnell! Ich warne dich nur einmal! « warnte ich ihn und ließ dann los.

Nur dieses eine mal würde ich ihn davon kommen lassen.

Denn ich wusste nicht, ob Mi ihren Tod genauso wollte.

Ich würde sie ihr mit Freude überlassen.

Nur meinen Bruder nicht.

Er gehörte einzig mir.

Aufmerksam beobachtete ich also, wie Noir seine Leute einsammelte und mit ihnen verschwand.

Erst als die Kutsche weit genug weg war, ging ich wieder hinein.

Drinnen musste ich mich erst einmal waschen und neue Sachen anziehen, bevor ich zu Mi gehen konnte.
 

-Mi-
 

William trug mich in mein Zimmer und legte mich auf mein Bett.

» Wird Grell wieder gesund?« fragte ich, während meine Sicht ein wenig verschwamm, was an den einzelnen Tränen lag, die sich bildeten.

» Das wird er bestimmt. Jedoch muss er erst einmal mit zu uns, da an dem Schwert sehr viel Gift war« antwortete er mir und setzte sich neben mich aufs Bett.

» Danke, William « ich drehte mich zu ihm und drückte ihn an mich.

» Das hättest du auch für mich gemacht « lächelte er.

Das war ein seltener Moment, den William war keine Person, die oft lächelte.

Umso mehr freute ich mich daher es zu sehen.

Da legte er seine Arme um mich.

Doch kaum hatte er das getan tropfte Blut auf seine Hand.

» Mi, dein Kopf « bemerkte er.

Ich aber machte meine Augen zu.

» Ist mir egal « sagte ich zu ihm und wollte ihn nicht loslassen.

Da spürte ich, wie er lachte.

Vorsichtig löste er meine Arme von sich und legt mich auf mein Kissen.

Gerade war er am aufstehen, doch ich wollte einfach nicht, dass er ging, also zog ich ihn zurück zu mir, wodurch er ausrutschte und auf mich fiel.

Geschockt sahen wir uns an und William stützte sich auf seinen Armen ab, damit er nicht auf mir lag.

Und genau in diesem Moment kamen Ronald und Raven herein.

Sie sahen uns etwas überrascht an.

» Stören wir? « fragten sie gleichzeitig.

Ich und William liefen darauf beide rot an.

» Wir warten draußen « meinten die beiden dann und lächelten, als sie die Tür hinter sich schlossen.

Genau in diesem Moment fingen William und ich an zu lachen, was dazu führte, dass William sich nicht mehr halten konnte und erneut auf mir landete.

Unser Lachen wurde dadurch noch verstärkt und selbst Raven und Ronald mussten es hören können.
 

-Raven-
 

Diese zwei waren wirklich eine Nummer für sich.

Aber es war schön, dass es jemanden gab, mit dem sich Will so gut verstand.

Da fiel mir der eigentliche Grund ein, wegen dem ich gekommen war, also trat ich wieder in den Raum hinein.

» Ich will ja nicht stören, aber ich muss sie behandeln. Schnapp dir Ron und knutsch ihn in irgendeiner Ecke. « meinte ich und sah deutlich wie Will rot wurde.

Er rappelte sich auf und ging zu Ron, der grinsend im Türrahmen wartete.

Gemeinsam verließen sie das Zimmer und endlich konnte ich mich um die Wunden von Mi kümmern.

Der Kopfschuss war ein glatter Durchschlag.

Das war gut, denn so musste ich keine Kugel entfernen.

Sanft legte ich eine Hand auf die Eintrittsstelle und eine auf die Austrittsstelle.

Dann ließ ich meiner Kraft ihren Lauf und als ich einige Minuten später die Hände weg nahm, war nichts mehr von der Wunde zu sehen.

Also widmete ich mich den anderen Wunden.

Vorsichtig tastete ich sie ab und traf auf einige gebrochene Rippen und eine riesige Schürfwunde auf ihrem Rücken.

Als erstes kümmerte ich mich um die Schürfwunde.

Nicht lange und man sah nicht mehr den kleinsten Kratzer.

Dann wandte ich meinen Blick nach Mi.

In ihren Augen stand Erleichterung, aber noch war nicht alles geheilt.

» Tut mir leid, Mi,aber es wird jetzt weh tun. Du hast einige gebrochene Rippen und die zu reparieren wird weh tun.« warnte ich und wartete bis sie genickt hatte, ehe ich begann.

Sofort hörte ich sie aufkeuchen.

Einen Teil der Schmerzen konnte ich verhindern, aber es musste immer noch höllisch weh tun.

Ich sah, wie meine Lady die Zähne zusammenbiss und wusste, dass sie es überstand, was nie in Frage stand.

Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich ihre Rippen alle repariert hatte.

Danach widmete ich mich den anderen kleineren Wunden und kontrollierte alles noch einmal, als ich fertig war.

Froh darüber, dass sie vollkommen geheilt war, lächelte ich ihr zu.

» Lilith hat ein Bad für dich vorbereitet. « erklärt ich mit Blick auf das zerfetzte Kleid und das Blut, das noch an ihr klebte.

Nach einem zaghaften Nicken, begleitete ich sie noch ins Bad, wo schon ein Kleid bereitlag.

So wie auch Seife und ein großes Handtuch.

Mi entledigte sich ihres Kleides und stieg in die Wanne, während ich damit beschäftigt war, meine Hände zu säubern.

Als ich damit fertig war, drehte ich mich zur Lady und sagte » Den Rest kannst du alleine«

Dann verschwand ich aus dem Zimmer und suchte Ron und Will, die ich wie erwartet gemeinsam auf einem Balkon fand.

Und nicht nur gemeinsam, sondern aneinander geschmiegt und sich küssend.

» Na, ihr Zwei. « sagte ich, worauf sie sich aus ihrem Kuss lösten.

Während Ron vollkommen ruhig blieb, schien es Will überraschenderweise peinlich zu sein.

» Na, Raven. Ist bei Mi alles gut?« fragte Ron mich da.

» Sie ist geheilt, aber wie steht es um Grell? Kann ich etwas tun?« war meine Gegenfrage.

Nun war es Will, der mir antwortete » Ich weiß es nicht. Es war sehr viel Gift an dem Schwert.«

Das erinnerte mich an etwas, was ich fast vergessen hatte.

» Das ist temporäres Gift. Grell muss die ersten zwei Tage sehr viel Trinken. Dadurch wird er das Gift los. Mit einer anderen Flüssigkeit vermischt, wird es im eigenen Körper ungefährlich. Jedoch wäre es auch möglich, dass dies bei ihm nicht hilft, da er ein Shinigami ist. Also würde Dämonenblut helfen. Ich werde euch später etwas von meinem mitgeben. Das dürfte verhindern, dass er stirbt oder etwas ähnliches. «

Denn Grell durfte nicht sterben.

Nicht nur wegen Mi.

Auch ich wollte nicht, dass dieses rote Fellbüschel, dass mich regelmäßig zur Weißglut brachte und dem ich am liebsten auswich, aber das trotzdem Familie war, starb.

Ich mochte ihn.

Sehr sogar, aber das würde ich nie laut aussprechen oder zugeben.

Rons Stimme war es, die mich aus meinen Gedanken riss » Da bin ich froh. «

Das leichte Nicken von Will, wäre wohl jedem anderen entfallen.

Ich jedoch erkannte es deutlich.

Und gerade als ich erleichtert aufatmete, kam Mi zu uns.
 

-Mi-
 

» Das nächste Mal töte ich mich selbst, wenn ich nochmal so gefühlsdusselig bin. « regte ich mich laut auf und lief nichts ahnend Will, Ron und Raven in die Arme.

Aufschauend hoffte ich, dass sie mich nicht gehört hatten.

Sie starrten mich alle drei an.

Ich hatte ein neues Kleid an, dass mir diesmal nur bis etwas über den Po ging, und hatte eine Waffe an meinem Bein befestigt und hielt eine zweite in der Hand.

William drehte sich von mir weg und Ronald starrte mich mit großen Augen an.

» Schlaft ihr heute hier? « fragte ich nach, aber beide konnten mir keine Antwort geben.

Da ich keine Antwort bekam, ging ich runter in Richtung Trainingsplatz, wo Lilith schon auf mich wartete.

» Oha, so habe ich Mi ja noch nie gesehen « lächelte Ronald und stupste Will an, der den Arm vorm Gesicht hielt.

» Krass. Also Raven, pass gut auf Mi auf. « schwärmte er Raven an.
 

-Raven-
 

» Sag mal, du bist echt ein ignorantes Wesen. Will ist von ihren Worten getroffen und du tust so als wäre nichts. Aber das ist ja nicht genug, nein. Du schwärmst auch noch davon. Jetzt hör endlich auf und kümmer dich um ihn. « fuhr ich Ron an und strich Will kurz tröstend über den Rücken.

So sehr ich Ron mochte, und er war immerhin mein bester Freund, manchmal wollte ich ihn einfach nur schlagen.

Doch gerade wollte ich nur eine Person schlagen und die befand sich auf dem Trainingsplatz.

Wortlos ging ich, als sicher war, das Ron sich um Will kümmerte.

Mein Weg brachte mich hinunter in den Garten.

Dann ging ich zum Trainingsplatz, wo wie erwartet Mi mit Lilith trainierte.

» Was zum verdammten Teufel sollte das gerade?! « fragte ich wütend und sie unterbrachen ihr Training.

Mis Blick ging zu mir und ich starrte sie an.

» Bist du eigentlich noch ganz bei Trost?! Was hast du dir dabei gedacht, so etwas zu sagen?! Hast du eine Sekunde nachgedacht oder redest du immer ohne zu denken?!« fauchte ich Mi an und sah, wie Lilith zusammen zuckte.

Keine Sekunde später stand ich vor Mi und knurrte.

» Wenn du das nächste Mal einen deiner vollkommen hirnlosen Sprüche los werden musst, dann achte doch wenigstens darauf, wer in deiner Nähe ist! Du hast Will verletzt! Eine tolle Freundin bist du gewesen! « fuhr ich damit fort.

Und da war es mit mir vorbei.

Ich schlug Mi.

Geschockt sah mich Lilith an, während ich Mi anfauchte » Und jetzt hättest du vielleicht die Ehre, dich bei ihm zu entschuldigen?! «
 

-Mi-
 

Ich lächelte sie an.

» Ich finde es nicht gut, dass ich so zerbrechlich bin « sagte ich beruhigend und hielt meine Wange.

» Und ich denke, bevor ich etwas sage. Wenn alle wissen, dass ich mit Will befreundet bin, wird auch er verletzt. Genauso wie Grell. Und das will ich nicht. « fügte ich hinzu.

Da gab mir Lilith ihre Waffe und rannte weinend davon.

» Jetzt ist auch noch Lilith verletzt...Und Raven, Lilith mag dich wirklich sehr. Du bist ihr Vorbild. «

Im nächsten Moment drehte ich mich um und schoss auf zwei Dämonenraben, die auf unserem Dach saßen.

» Scheiße! Wo sind Will und Ron?« fragte ich hastig nach, da es nix gutes war, wenn Dämonenraben da waren.

»Immer noch da, wo du sie zuletzt gesehen hast « antwortete sie und sah mich verwundert an.

Schnell ergriff ich ihre Hand und zog sie mit mir.

» Du übernimmst den Garten und ich das Haus « hastig gesprochene Worte, bevor ich ihre Hand losließ und hinein rannte.
 

-Raven-
 

Keinen Moment zweifelte ich an der Gefahr, in der sich die Zwei befanden.

Hoffentlich ging es Ron und Will gut.

Jetzt aber musste ich erst einmal den Garten säubern.

Offensichtlich waren unsere Feinde eine ungewöhnliche Gruppe, denn im Garten roch ich drei Schlangenwandler, wie auch zwei weitere Dämonenraben.

Zuerst sollte ich die Raben erledigen.

Ich fand sie zusammen auf einem Baum, der auf einer Lichtung stand.

Was für Idioten.

So waren sie ein viel zu leichtes Ziel, aber das war um so besser für mich.

Denn so konnte ich mich anschleichen, bis ich fast unter ihnen stand.

Dann sprang ich nach oben und riss sie mit nach unten.

Als sie auf dem Boden ankamen, nutzte ich den Moment ihrer Überraschung, um ihnen ihre Flügel abzutrennen, welche sie vor Schreck ausgefahren hatten.

Belustigt sah ich dabei zu, wie sie versuchten aufzustehen, was ihnen nicht gelang.

Vögel ohne Flügel hatten ihren Gleichgewichtssinn verloren.

Also war es ab hier ein ganz leichtes Spiel.

Genüsslich fuhr ich meine Krallen in ihr Fleisch und schnitt kleine Stücke heraus.

Das wurde mir aber bald zu langweilig, also zog ich mein Schwert und enthauptete sie, bevor ich auch noch zur Sicherheit ihr Herz in Brei verwandelte und sie dann in kleine Happen verwandelte.

Die konnte man einfacher verbrennen.

Gerade als ich fertig war, kam Maxx zu mir und ich nickte ihm zu.

Sofort verstand er und kam wenige Momente später mit einer Karre zurück, in der wir dann die Einzelteile der zwei Dämonen sammelten und ich konnte sie anbrennen.

Nachdem das getan war, lief ich weiter, Maxx bei dem brennenden Haufen zurücklassend.

Drei Schlangenwandler warteten noch.

Bald gesellten sich Kiara und Noel an meine Seite.

» Na ihr zwei. Lust jemanden zu töten? « fragte ich sie, worauf sie mir ein zustimmendes fauchen schenkten.

Grinsend liefen wir weiter, bis ich einen bekannten Geruch in die Nase bekam und anhielt.

Das war Ron.

Aber da war auch noch der Geruch der drei Schlangen.

Sie waren in seiner Nähe.

Einen Moment legte ich die Nase in den Wind, um herauszufinden, wie sie standen.

Sie hatten sich geschickt verteilt, so dass ich mindestens einem auffallen würde, wenn ich zu Ron wollte.

Doof nur, dass es gar nicht ich sein würde, die zu Ron gehen würde.

» Hey, ihr Zwei. Lasst und verstecken und fangen spielen.« meinte ich zu Kiara und Noel.

Daraufhin ließen sie sich zurück fallen, während ich genau auf den ersten zulief und darauf wartete, dass er mir entgegenlief, dann wechselte ich leicht die Richtung, dass mich auch der zweite bemerkte.

Nachdem ich auch diesen eingesackt hatte, machte ich eine kleine Biegung, um zum dritten zu gelangen.

Dann blieb ich stehen und wartete, dass alle drei da waren.

Grinsend hörte ich Noel leise fauchen.

Sie waren bei Ron.

Kaum waren alle Schlangen da, fuhr ich die Krallen aus.

» Du wirst nicht gegen uns alle drei gewinnen. Außerdem habe wir deinen Freund. Du wirst nicht schneller bei ihm sein können, als wir. « meinte der eine und ich lachte leise.

» Wer hat gesagt, dass ich alleine bin « meinte ich nur, bevor Kiara hinter den Dreien auftauchte und tief knurrte.

Überrascht sahen sie sich nach ihr um.

Während sie also auf ihren natürlichen Feind anstarrten, schlich ich mich an der ersten und trennte ihm mit einem gezielten Schlag den Kopf ab.

Das ganze ging so schnell, dass er gar nicht erst zum schreien kam.

Leider machte das nicht viel, denn seine Kumpanen hatten sich gerade vom Anblick der Tigerin gelöst und wandten ihren Blick nun zu mir.

» Ups « gab ich lächelnd von mir und stieß mein Schwert durch das Herz des Kopflosen.

Da waren es nur noch Zwei.

Nun wütend teilten sich die zwei.

Einer rannte auf Kiara zu und zog ein Schwert.

Sofort erkannte ich die giftige Klinge.

Nur eine Berührung würde ausreichen, um Kiara zu töten.

Ich konnte gerade noch rechtzeitig reagieren und mich vor sie stellen.

Das Schwert versenkte sich in meiner Schulter.

Während der Typ vor mir begann zu grinsen, rannte der zweite an uns vorbei und in Richtung Ron und Noel.

Sollte er nur versuchen an meinem Schneeleopard vorbei zu kommen.

Ich hingegen nahm die Klinge des Schwertes in meine Hand und zog es aus meiner Schulter, bevor ich es der Schlange aus der Hand riss und es zerbrach.

» Das war ja gar nicht nett von euch. « sagte ich in freundlichster Manier.

Dann konnte ich sehen, wie sich die Augen der Schlange weiteten.

» Dieses Gift hätte dich töten müssen « brachte er geschockt heraus.

» Wenn ich ein Mensch wäre oder ein junger Dämon, wie ihr, sicherlich. « antwortete ich.

Und plötzlich schimmerte Panik in seinen Augen.

Doch es war schon zu spät für ihn.

Kaum dass er realisiert hatte, dass er mir nicht gewachsen war, hatte ich ihn schon mit meinem Schwert am Boden fest gemacht.

» Ich glaube Kiara würde nur zu gerne mit dir spielen, aber vorher muss ich dir ja noch deine Giftzähnchen entfernen. Wir wollen doch nicht, dass du dich wehren kannst. « flüsterte ich ihm zu und riss ihm besagte aus.

Nachdem das erledigt war, überließ ich den Rest Kiara.

Der letzte musste schon bei Noel angekommen sein.

So war es auch, wie ich feststellte, als ich zu ihnen stieß.

Mein Liebling hielt die Schlange geschickt auf Distanz.

Von hinten näherte ich mich ihm lautlos, aber schnell.

Hinter der Zielperson angekommen, stieß ich meine Krallen von hinten in seinen Oberkörper und schnitt ein Loch hinein, wonach ich ihm sein Herz heraus riss und es sofort fallen ließ.

Das war uninteressant.

Grinsend trat ich einen Tritt zur Seite und sah zu, wie er umfiel.

Kaum war er auf dem Boden angekommen, jagte ich ihm meine Krallen erneut in den Körper und fing an ihn in kleine Stücke zu zerschneiden, immer darauf bedacht, dass er es noch spürte.

Erst als ich genug hatte, versetzte ich ihm den Gnadenstoß indem ich seinen Kopf mit einem heftigen Ruck abriss.

Dann suchte ich Maxx und führte ich zu den Leichenteilen, die er in eine neue Karre legte und ich sie anzündete.

Kiara hatte von ihrer Schlange nur noch einige wenige Teile, sowie die Knochen übrig gelassen.

Die letzte Leiche hatte uns zu Ron und Noel gebracht und als ich Noels mauzen hörte, wurde mir bewusst, dass irgendetwas mit Ron sein musste.

Schnell war ich bei ihm und sah sofort die Wunde, die eindeutig von einem Dämonenschwert kommen musste.

Ich biss mir stark in den Arm, sodass mein Blut schnell aus der Wunde floss.

Mit der anderen Seite hielt ich Rons Mund auf und ließ mein Blut in seinen Mund tropfen.

Als er wenige Sekunden später hustend zu sich kam, nahm ich meine Hand von seinem Mund und zog auch meinen blutenden Arm zurück.

Mit geschicktem Griff riss ich mir einen Streifen von meinem Oberteil ab und verbannt den Arm flüchtig, damit mein Blut nicht noch andere Dämonen anlockte.

» Raven? « fragte Ron als erstes.

» Ja, die bin ich höchstpersönlich, du Idiot. Du hast mir einen Heiden Schreck eingejagt, Ron.« gab ich Antwort und zog ihn in eine Umarmung.

Er legte sofort ebenfalls seine Arme um mich und lachte dann » Daran könnte ich mich ja fast gewöhnen«

Erleichtert grinsend löste ich mich von ihm » Sag mir doch einfach das nächste Mal vorher Bescheid, wenn du die Jungfer in Nöten spielen willst. Da lässt sich sicher etwas organisieren. «

Lachend sahen wir uns an, bevor wir abrupt aufhörten.

Angst erschien in Rons Augen, als er mich fragte » Was ist mit Will? «

» Mi ist im Haus. Ich bin sicher sie hat ihn gefunden. Kümmern wir uns aber erst einmal darum, dich an einen sicheren Ort zu bringen. Ich empfehle mein Zimmer und die wundervolle Gesellschaft von Kiara.« antwortete ich.

»Das klingt gut. « meinte er und schon trug ich ihn Richtung Anwesen und sprang durchs Fenster in mein Zimmer.

Kiara und Noel konnten ohne Probleme folgen, da mein Zimmer im Erdgeschoss lag.

Drinnen legte ich Ron auf meinem Bett ab, Kiara legte sich nebens Bett.

Ich wollte gerade das Zimmer verlassen, als mich Rons Stimme noch einmal zu ihm zurück blicken ließ » Raven? «

» Ich werde Will suchen gehen. Versprochen. « versprach ich sofort, denn ich wusste, dass seine einzige Sorge der Zustand seines Partners war.

Ich erhielt ein dankbares Nicken von ihm »Aber pass auch auf dich auf «

Nach einem Nicken verschwand ich aus dem Zimmer und machte mich mit Noel auf die Suche.
 

-Mi-
 

Im Haus angekommen, sah ich dass Lyo und Lilith bereits kämpften.

» Kann es nicht einmal einen normalen Tag geben « fragte ich genervt von den Viechern.

Da hörte ich, wie Lyo mir etwas zurief » Hier, Mi! « und damit schmiss er mir meine tödlichsten Waffen entgegen, die ich geschickt aus der Luft fing.

» Danke, Lyo « bedankte ich mich bei ihm und machte mich an die Arbeit.

Ich schoss drei Dämonen ab, die auf mich zugerannt kamen.

Sie verpufften einfach, was mich überraschte.

» Es muss einen Hauptkern geben.« sagte ich zu Lilith und sie nickte mir zu.

< Will! > schoss es mir in den Kopf und ich rannte nach oben.

Oben angekommen, war es still, verdächtig still.

Nur eine Melodie war zu hören, die eindeutig aus dem Musikzimmer kam.

Langsam trat ich in den besagten Raum und erkannte Sebastian, der mit dem Rücken zu mir an meinem Piano saß.

» Ich habe auf Sie gewartet« meinte er, während er sich lächelnd zu mir herum drehte.

Kurz blieb mir der Atem weg, jedoch hatte ich mich schnell wieder davon erholt.

» Wo ist Will? « fragte ich ihn dann höflich.

» Dieser nervige Shinigami? Es war fast einfach ihn zu erledigen.« grinste er und plötzlich stand Will neben ihm, aber irgendetwas stimmte nicht mit ihm.

Seine Augen waren grau und nicht mehr grün.

» Du kannst ihn steuern « stellte ich schnell fest und daraufhin sah mich Sebastian überrascht an.

» Woher weißt du das alles über uns? « fragte er mich im nächsten Moment.

» Sagen wir es mal so: Ich habe eure Art aufgeschlitzt und erforscht. « ich lächelte und schoss ihm zwischen die Augen.

Nachdem er also zu Boden gefallen war, widmete ich mich wieder Will, den ich irgendwie wieder zurück holen musste.

» Will. Ich bin es. Mi « sprach ich auf ihn ein und näherte mich ihm drei Schritte, aber er nahm seine Death Scythe und rammte sie mir in den Bauch.

Sofort spürte ich, wie das Blut aus mir heraus rann, aber das war mir egal.

Ich näherte mich ihm weiter, bis ich schliesslich bei ihm ankam.

» Es tut mir leid, Will « flüsterte ich und drückte ihn an mich.

» Ich will dich nicht verlieren« fügte ich hinzu und hörte wie er wieder aufatmete.

» Mi! « geschockt sah er mich an und zog seine Death Scythe vorsichtig aus mir heraus.

Ich lächelte ihn an » Geh zu Ron. Er braucht dich jetzt. «

Da sah mich Will mitleidig an, woraufhin ich sein Gesicht knietschte » Hör auf. Dass steht dir nicht. «

Darauf drückte er mich fest an sich » Mi, mach nicht so einen Blödsinn «

Aber ich drückte ihn wieder von mir weg » Geh schon und wasch deine Death Scythe erst mal ab, wenn du zu Ron gehst. « lächelte ich ihn an und schob ihn aus dem Zimmer.

» Aha! Diese Death Scythe haben es in sich.« meinte ich, nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte und hielt mir den Bauch.

Dann holte ich die Kugel aus Sebastians Kopf und er schlug sofort die Augen auf.

» Und jetzt verschwinde, bevor Raven kommt « lächelte ich und er sprang aus dem Fenster und mit ihm verschwanden auch alle anderen Dämonen.

» Ich vermisse dich, Grell.« ich spürte wie mir eine Träne die Wange entlang rann.

Dann legte ich mich auf den Fußboden.

» Ich sollte echt aufhören Gefühle zu zeigen « lachte ich mich selbst aus und schloss die Augen.
 

-Raven-
 

Kaum auf den Gang getreten begegnete ich Lilith und Lyo.

Lilith wandte sich von mir ab und ein wenig tat sie mir leid.

Jedoch musste ich Will finden und Mi.

Also lief ich nach oben.

Auf den Treppen kam mir dann Will entgegen.

» Wo ist Ron? « fragte er mich sofort.

» In meinem Zimmer. Klopf vorher am besten an. Kiara ist bei ihm.« warnte ich ihn.

Er nickte, blieb aber noch einen Moment stehen, um mir etwas mitzuteilen » Mi ist im Musikraum. Sie braucht dich.«

Nachdem ich das gehört hatte ging ich weiter und auch Will setzte seinen Weg fort.

Die ersten Stufen nahm ich noch laufend, bevor ich losrannte.

Oben warf ich die Tür des Musikzimmers auf und sah geschockt auf die am Boden liegende Mi.

Ihr klaffte eine große Wunde im Bauch und ihre Augen waren zu.

Als ich neben ihr kniete, stellte ich erleichtert fest, dass sie nur ohnmächtig war.

Zum zweiten Mal an diesem Tag setzte ich meine Fähigkeit ein und konnte zusehen, wie sich das Loch schloss.

Es dauerte lange, bis ich fertig war.

Wohl eine dreiviertelste oder eine ganze Stunde.

Doch das war mir egal.

Vorsichtig nahm ich meine Lady auf den Arm und trug sie in ihr Schlafgemach.

Sanft legte ich sie auf ihr Bett und holte schnell bequeme Sachen aus ihrem Schrank.

Ich zog ihr das zerfetzte Kleid aus und wusch ihr das Blut von der Haut, bevor ich ihr die anderen Sachen anzog.

Danach deckte ich sie zu und strich ihr sanft über den Kopf.

Dann wandte ich mich zur Tür und rief laut » Lilith! «

Diese erschien wenige Sekunden später und sah mich abwartend an.

» Ich werde kurz weg müssen. Bleib du bitte hier bei Mi « bat ich sie.

Nach ihrem nicken wollte ich den Raum verlassen, aber blieb noch einmal vor Lilith stehen.

» Das hast du heute sehr gut gemacht, Lilith. « lobte ich sie und wuschelte ihr durchs Haar, bevor ich das Zimmer verließ und zu meinem zurückkehrte.

Dort kuschelte sich gerade Ron in Wills Arme.

Deutlich waren große Wunden zu erkennen und beide schienen Schmerzen zu haben.

Ich trat zu ihnen und legte je eine Hand auf ihren Rücken und ließ meine Energie sie heilen.

Es dauerte nicht lange.

Dankend lächelten mich beide an.

» Einer von euch muss mich zu Grell bringen. Und es wäre wohl auch am besten, wenn ihr Zwei euch bei euch zuhause etwas ausruht. Am besten wir gehen jetzt gleich. « meinte ich und sie nickten mir zu.

Dann hieß es in die Innenstadt von London zu gehen.

Noel und Kiara waren im Anwesen geblieben.

Wahrscheinlich waren sie nun bei Lilith und Mi.

Wir kamen in der Innenstadt an und Will öffnete das Portal zur dritten Ebene der Welt.

Die erste war die Hölle oder auch die Dämonenwelt.

Die zweite war die Menschenwelt.

Bei der vierten handelte es sich um die Engelswelt.

Und die dritte war die Shinigamiwelt, zu der wir uns gerade auf den Weg gemacht hatten.

Kaum einen Moment später waren wir auch schon da.

Wir traten ins Hauptgebäude ein und machten uns auf den Weg zum Krankenflügel.

Viele Blick folgten uns, was ich jedoch einfach ignorierte.

Nachdem wir schliesslich bei dem richtigen Zimmer ankamen, wollte uns der Arzt nicht einlassen und Will diskutierte heftig mit ihm.

Ich ignorierte die beiden einfach und ging zu Grell ans Bett.

Was auch immer sie ihm verabreichten, es war falsch.

Und das roch ich.

Also zog ich ihm die Nadel vom Tropf heraus und zerkratzte den Beutel, sodass der Inhalt auf dem Boden landete.

Als ich den Geruch erkannte fauchte ich.

Schnell beruhigte ich mich wieder, denn Grell brauchte Hilfe.

Also nahm ich den provisorischen Verband von meinem Arm und öffnete die Wunde erneut, indem ich wieder zubiss.

Mit der freien Hand hielt ich Grell den Mund auf und ließ mein Blut hinein tropfen.

Lange ließ ich mein Blut so in seinen Mund tropfen und jedes mal, wenn meine Wunde sich soweit geschlossen hatte, dass kein Blut mehr tropfte, öffnete ich sie erneut.

Als ich sah, wie Grell begann normal zu atmen, wusste ich, dass es genug war.

Ich zog meinen Arm zurück und verband ihn wieder mit dem Stofffetzen.

Einen Moment blieb ich noch am seinem Bett sitzen.

Sanft strich ich ihm über seinen Kopf » Werde wieder gesund, Grell. Uns zuliebe. Bitte.«

Und nach diesen geflüsterten Worten stand ich auf.

Will brachte mich noch bis zum Tor und öffnete es für mich.

Mit einem » Wir sehen uns« verabschiedete ich mich und sah zu, wie sich das Tor schloss.

Der Rückweg dauerte etwas länger, als gewohnt, da ich meine Heilkraft heute wohl zu oft verwendet hatte.

Schließlich kam ich im Anwesen an und ging in die Küche, wo ich Maxx und Lyo antraf.

» Gute Arbeit heute, ihr beiden.« lobte ich die beiden und lächelte ihnen zu.

Sie nickten und im nächsten Moment stand ein Teller voll essen vor mir.

» Iss. Du hast sicher Hunger, Raven. « hörte ich Lyo sagen und sah wie Maxx zustimmend nickte.

Mir wurde immer ganz warm ums Herz wenn sie sich um mich sorgten.

Sanft lächelnd tat ich wie sie verlangten und konnte nur genießen.

Es war wirklich absolut spitze, was unser Koch da gezaubert hatte.

» Danke sehr « bedankte ich mich bei ihnen, als mein Teller leer war.

Danach meinte ich noch » Ich schick Lilith her und Kiara. Sie haben sicher auch Hunger. Mal sehen, vielleicht kommt auch Noel mit her. « und ging dann zu Mis Schlafgemach.

Als ich eintrat blickte Lilith auf und ich sagte zu ihr » Geh in die Küche und iss etwas. Du hast sicher Hunger. Ich werde ab jetzt bei Mi bleiben. «

Sie nickte und verschwand, mit ihr auch Kiara.

Noel hingegen blieb einfach neben dem Bett liegen.

Ich setzte mich auf die leere Betthälfte und lehnte den Kopf gegen die Bettleiste.

» Was für ein mieser Tag« beschwerte ich mich.

Einige Zeit wachte ich noch über Mi, bevor mir selbst die Augen zufielen.
 

-Mi-
 

Ich schreckte auf und starrte an die Wand, bis meine Blicke auf Raven fielen, die neben mir schlief.

Sanft deckte ich sie zu und stand auf.

Mir schossen die Erinnerungen in den Kopf.

Nachdem ich die Tür auf gemacht hatte, lief mit Kiara, die als Einzige noch wach war, hoch aufs Dach.

Oben angekommen setzte ich mich an eine Ecke und ließ die Beine baumeln.

» Hey Mi, schon wach?« hörte ich es hinter mir fragen.

Also sah ich hinter mich und erblickte Lilith, die sich neben mich setzte.

»Ja, bin ich. Ich musste an Grell und Will denken.«

Lilith lächelte » Du liebst die Beiden ja wirklich sehr.«

Darauf sah sie an und nickte.

»William ist ja bei seinem Freund gut aufgehoben.« sagte sie und schien mich damit beruhigen zu wollen.

Aber ich sah sie einzig fragend an »Freund?«

Lilith nickte » Die zwei sind zusammen. Letztens haben sie sich auch geküsst.«

Als ich das von Lilith hörte, fing ich an zu zittern und mein Herz fühlte sich so an als ob es nicht mehr schlagen würde.

» Alles ok, Mi? « fragte Lilith nach und ich nickte.

» Rede weiter.« sagte ich und wollte noch mehr hören.

» Ok. Maxx hat letztens gesehen wie Raven und Grell sich umarmten...Ich war ja selbst erstaunt, als ich das von Maxx hörte.« sagte sie.

Da sprang ich auf, denn ich hatte genug gehört und wollte einfach nur weg.

Ich sprang vom Dach und Lilith schrie vor Angst, aber unten wurde ich von Kiara aufgefangen.

» Bring mich weit weg Kiara.« sie mauzte und rannte mit mir auf dem Rücken davon.
 

-Raven-
 

Mich weckte ein Stechen.

Das Mal des Paktes brannte, wie Feuer.

Doch so plötzlich, wie der Schmerz kam, so schnell verstummte er wieder und das Einzige, was blieb und sich festsetzte, war Leere und Stille.

Es war ein merkwürdiges Gefühl, das nicht seien dürfte.

Nicht bei einem Vertrag zwischen Mensch und Dämon.

Und da merkte ich, dass mir eine einzelne Träne die Wange hinab lief.

Ich konnte sie nicht daran hindern hinab zu tropfen.

In diesem Moment hielt mich nichts mehr in Mis Bett.

Sie war sowieso nicht hier.

Langsam lief ich durch die Gänge und stieg aufs Dach.

Dort traf ich überraschenderweise Lilith.

Sie wirkte anders als sonst.

» Lilith? Ist alles in Ordnung?« fragte ich leise.

Daraufhin zuckte sie zusammen, bevor sie sich zu mir herum drehte und mich verwundert ansah.

» Mi ist gerade hinunter gesprungen. Ich dachte sie stirbt, aber Kiara hat sie gefangen und dann ist sie auf Kiara auf und davon. « brachte Lilith heraus.

Mi war was?

» Erzähl von vorne, bitte « bat ich sie, um verstehen zu können.

» Wir haben über Will und Grell geredet. Sie liebt diese zwei ja sehr.« begann sie und ich nickte.

Das war ja nichts neues für mich.

» Dann habe ich ihr gesagt, das Will ja gut bei seinem Freund aufgehoben ist. Und sie war verwirrt. Also erzählte ich, dass die zwei zusammen sind. Immerhin hatte ich gesehen, wie sie sich letztens geküsst haben. Da hat sie auf einmal angefangen zu zittern, aber meinte, dass alles okay sei und ich weiter erzählen sollte.« erklärte Lilith mir dann.

Okay?

Sie hatte doch gewusst, dass Will etwas mit Ron hatte.

Das war ja nichts neues.

Wir hatten es ja auch als erstes erfahren.

Aber vielleicht war es, weil er ihr bester Freund war?

» Und da habe ich ihr dann erzählt, dass Maxx letztens gesehen hat, wie du und Grell euch umarmt habt. Und dann ist sie aufgesprungen und war weg.« beendete sie ihre Erzählung.

In diesem Moment wollte ich sie für diese Worte schlagen.

Was hatte sie sich dabei gedacht zu sagen?

Ja, ich hatte Grell umarmt.

Aber doch nur, weil er traurig wegen Mi gewesen war.

Was hatte sich da nur in Mis Kopf für eine Erklärung gebildet.

Was war es, dass sie unbedingt weg von ihr wollte?

Ich war mir nicht zu hundert Prozent sicher, aber ich hatte die schlechte Vermutung, dass es wichtig , wie ich handelte und das ich schnell handelte.

Also sah ich Lilith noch einmal ernst an » Schrei jetzt bitte nicht «

Als sie nickte, sprang ich hinunter und traf unten überraschend auf Noel.

Er sah mich traurig an.

Anscheinend hatte er die Abwesenheit seiner Spielkameradin Kiara bemerkt.

» Komm mit. Lass uns sie suchen.« sagte ich zu ihm und wir liefen los.

Hoffentlich fanden wir sie bald.
 

-Mi-
 

Was sollte das?

Wann wollte er mir das sagen, das er mit Ron zusammen ist?

Wieso wusste ich es nicht?

Hatte ich nicht zugehört?

In der Stadt angekommen, stieg ich ab und bat Kiara zurück zu gehen.

Was sie auch machte.

Alleine ging ich in der Stadt umher und zerbrach mir den Kopf.

Wann hatten sie denn alle vorgehabt es mir zu sagen?

Voller Wut rannte ich zu Fuß weiter weg, bis ich jemanden umrannte.

»Mi, was machst du denn hier?« kam es von unter mir.

Nachdem ich meine Augen auf gemacht hatte, sah ich Ron, der mich verwundert an sah.

Ich stand auf und wollte auf keinen Fall mit ihm reden, sondern nur weiter weg.

»Mi, warte.« er zog mich zurück.

» Fass mich nicht an! « schrie ich ihn an und schlug seine Hand weg.

Er aber ließ nicht locker und machte mich damit nur noch wütender.

» Mi, was ist los mit dir? « er zog mich an sich und strich mir über den Kopf.

» Beruhige dich « sagte er und lächelte, aber ich rammte ihm ein Messer in den Bauch, welches ihn für 10 Minuten ohnmächtig machen würde, und rannte weiter.
 

-Raven-
 

Wir waren gerade in der Innenstadt von London angekommen, als uns Kiara entgegen kam.

Noel blieb stehen und begrüsste seine Spielkameradin, während ich die Nase in die Luft haltend, weiter lief und bald Rons Blut roch.

Was hatte dieser Idiot denn heute schon wieder gemacht?

Das erklärte sich, als ich seine Wunde sah.

Er war mit Mi zusammengeraten und hatte sie offensichtlich wütend gemacht.

Anstatt ihm zu helfen, lief ich weiter.

Der würde schon werden, immerhin atmete er noch.

Außerdem war Mi wichtiger.

Was war nur los?

Warum war sie weg gegangen?

Und warum war sie wütend?

Während mein Kopf versuchte den Grund für ihr Handeln herauszufinden, nutzte ich die Tatsache, das ich ab hier ihrem Geruch folgen konnte.

Aber ich musste mich beeilen, denn der Himmel verzog sich gerade zu einem Gewitter und Regen würde es mir ungemein erschweren sie zu finden.

Also legte ich noch einmal einen Zahn zu und wurde dafür auch belohnt.

Ihr Geruch wurde immer intensiver und auch frischer.

Ich kam ihr näher.

Nahe genug, um sie nun auch zu hören.

Noch einmal holte ich alles aus mir heraus und schaffte es sie am Rande der Stadt einzuholen.

Ich sprang von dem Dach, auf dem ich gerade lief, und landete vor ihr.

Einen Moment herrschte Stille, bevor ich das Wort ergriff » Was ist los, Mi? Und komm mir nicht damit, dass du alleine sein willst und ich dich in Ruhe lassen soll. Erzähl mir einfach los ist. Denn ich werde dich nicht weiter gehen lassen. Dafür musst du mich schon töten. «

Denn mir war es wichtig, es zu wissen.

Zu wissen, warum sie einfach weg gegangen ist und was sie dachte.

Ich wollte, dass meine beste Freundin lächelte.

Dafür würde ich alles tun oder bei dem Versuch sterben.

Denn ich hatte sie sehr lieb.
 

-Mi-
 

Ich grinste sie an und wollte weiter laufen, aber Ron zog mich zurück.

» Du bist schlau.« sagte er und ich schlug um mich.

» Lass mich mich los.« schrie ich ihn an.

» Lass sie los Ron.« meinte Raven und wollte mir helfen.

Ich blieb auf einmal ganz still.

Ohnmächtig war ich nicht.

Und verletzt auch nicht.

»Lasst mich alle in Ruhe.«  flüsterte ich und schon im nächsten Moment ging eine Bombe in die Luft.

Raven und Ron wurden weggeschleudert und ich stand mitten in der Explosion.

Danach ging weiter und das Verbindungsmal, auf meinem Nacken, fing an zu bluten, aber das war mir scheiß egal.

Während ich weiter lief entdeckte ich Sebastian, welcher eine Katze streichelte.

» Guten Morgen, Mi.« begrüßte er mich höflich und ging auf mich zu.

» Was suchst du so früh überhaupt hier? Du musst doch frieren.« er legte mir seine Jacke über.

» Warum bist du so nett zu mir?< fragte ich nach .»weil du eine katze bist « bekam ich als Antwort und erinnerte mich an die Worte, die mein Bruder zu mir einmal sagte.

Es waren genau die selben.

Da bemerkte ich, dass es sich bei der Katze auf seinem Arm, um eine schnee weiße Babykatze mit kristallblauen Augen handelte.

Die Kleine streckte mir die Pfoten entgegen und mauzte.

» Sie scheint dich zu Mögen« meinte er.

» Sie erinnert mich an Grell.« sagte ich und strich über ihr weiches Fell.

Sebastian tapste mir auf dem Kopf.

» Willst du nicht wieder zurück?« er sah mich fragend an, aber ich schüttelte nur mit dem Kopf.

Langsam wurde mir schwindlig und ich musste mich an ihm festklammern.

Er grinste mich an und nahm mich auf seine Arme.

» Ich nehme dich mit kleine Katze.«meinte er.

Mittlerweile sah ich ihn nur noch halb verschwommen und spürte nur noch wie er los rannte.
 

-Raven-
 

Hustend stand ich auf und wischte den Staub von meiner Kleidung.

Da hörte ich es nicht weit entfernt husten und sah wie Ron ohne viel Glück versuchte aufzustehen.

Also ging ich, den Schmerz in meinem Körper ignorierend, zu ihm und half ihm auf.

» Was ist gerade passiert?« fragte er mich.

» Mi war wütend « gab ich Antwort.

Außerdem hatte sie mir eine eindeutige Antwort gegeben.

Und diese miese kleine Göre konnte sich darauf gefasst machen, dass ich ihr weiter folgt und sie auf jeden Fall nach Hause brachte.

» Kommst du alleine nach Hause?« fragte ich Ron, nachdem er sicher stand und ich ihn loslassen konnte.

» Warum sollte ich jetzt nach Hause? « fragt er darauf.

Mir platzte darauf endgültig der Kragen »Weil ich es dir sage! Und du bleibst gefälligst auch dort! Du hast heute keine Sekunde nachgedacht, wärst fast gestorben und verdammt noch mal, du hast Mi dazu gebracht dir den Dolch in die Brust zu jagen und eine Explosion auszulösen! Also verschwinde jetzt verdammt noch einmal nach Hause, denn ich habe keine große Lust heute noch deine Leiche nach Hause tragen zu müssen! «

Ron zuckte merklich zusammen und nickte dann, bevor er sich aufmachte.

Auch ich zögerte keinen Moment, sondern machte mich auf den Weg Mis Geruch zu folgen.

Er führte mich einige Straßen weiter, bis ich einen weiteren Geruch wahrnahm, der mich fauchen ließ.

Dieser miese, abartige, ehrlose, arrogante, nutzlose Bastard!

Jetzt konnte er aber etwas erwarten!

Knurrend machte ich mich auf den Weg zum Phantomhive-Anwesen.

Der Regen, der einsetzte, lief mir bald in Strömen hinab, aber das störte mich nicht im Geringsten.

Angekommen an meinem Ziel, trat ich ein, ohne anzuklopfen oder irgendetwas anderes.

Drinnen wies mir Mis Geruch den Weg.

Die Tür aufstoßend, stand ich mitten im Zimmer meines Bruders, der neben seinem Bett stand, auf dem eine schlafende Mi lag, und sah mich überrascht an.

Um Mi nicht zu wecken, sprach ich leise » Du hattest kein Recht, sie hierher zu bringen. Selbst wenn sie nicht zurück nach Hause wollte, hattest du kein Recht dazu sie hierher zu bringen. Also was sollte das du arrogantes Biest? «

» Sie ist eine Katze und auch sehr interessant. Sie weiß viel über uns.« begründete er und ich zog ihm die Krallen übers Gesicht.

» Sie ist Mi und viel mehr als nur eine Katze. Mi gehört zu meiner Familie. Wenn du jemanden zum Spielen brauchst, dann such dir jemanden anderen. « knurrte ich ihn an.

Dann hob ich Mi auf meine Arme und trug sie.

An der Tür wollte er sich mir in den Weg stellen.

» Du lernst es nie. Du verstehst es nie. « ich schüttelte meinen Kopf »Aber das hast du nie «

Daraufhin sah er mich verwundert an und ich schob ihn zur Seite.

Mit Mi lief ich durch die Gänge, wo plötzlich Noir noch einmal hinter mir auftauchte und einen Mantel über Mi legte.

» Damit sie nicht nass wird.« erklärte er.

Nachdem er ihr den Mantel richtig umgelegt hatte, ging ich ohne ein weiteres Wort.

Erst langsam, doch als ich das Anwesen verlassen hatte, begann ich zu rennen.

Nach einiger Zeit kam ich schliesslich zuhause an.

Mit schnellen Schritten ging ich zu Mis Schlafgemach.

Dort befreite ich sie von dem nassen Mantel und legte sie unter ihre Bettdecke.

Schnell hatte ich den Mantel in den Waschraum verfrachtet und war wieder neben dem Bett der Lady.

Dann wartete ich.

Sollte sie nur wach werden.
 

-Mi-
 

Als ich meine Augen auf machte, suchte ich nach der Babykatze, aber bemerkte schnell, dass ich auf meinem Bett lag.

Also schaute ich mich um und sah Raven, die mich stinksauer ansah.

» Es tut mir leid « schaute ich einen Moment zu meiner Bettdecke.

Darauf sah ich wie Ravens Blick weicher wurde.

» Es tut mir richtig leid. Ich wollte das nicht. Aber ich war so wütend.« fuhr ich fort, aber sagte den Grund dafür nicht.

Ich stand auf und verschwand ins Bad.

Dort machte ich mir eine Wanne und badete schnell.

19 Minuten später ging ich wieder in mein Zimmer und zog mir ein schwarzes, kurzes Kleid an.

Dann verließ ich mein und traf auf Lyo.

» Ich hab keinen Hunger.« sprach ich , bevor er zu Wort kam.

Unten in der Eingangshalle angekommen, kam mir Lilith entgegen.

» Miiii! Du bist wieder da.« sie rannte mich fast um, aber ich konnte nicht lächeln.

» Ach ja hier ist dein Mantel, den Raven runter in den Waschraum getan hatte.« meinte Lilith da.

Verwundert sah ich Lilith an.

» Das ist nicht meiner. « aber ich nahm ihn trotzdem an mich.

Den Mantel um mich gelegt ging ich raus und lief fast 10 Runden um mein Anwesen.

Die ganze Zeit überlegte ich stark, bis ich auf einmal jemanden hinter mir hörte »Hallo Katze. «

Also drehte ich mich um und sah Sebastian vor mir stehen.

Er tätschelte meinen Kopf.

» Mein Herr ist schon drinnen. Kommst du auch?« fragte er und ich nickte ihm zu.

Keinen Moment lief los, ich voraus und er hinter mir.

Er musste schmunzeln, als er seinen Mantel sah.
 

-Raven-
 

Ich dachte gerade darüber nach, was ich nur tun sollte, da Mi wohl immer noch nicht mit mir reden wollte, als William neben mir auftauchte.

»Raven...Grell geht es immer schlechter, aber sag Mi nix...ich möchte gerne wissen was das für Gift ist.« bat er mich sofort.

Doch das konnte ich, nein ich durfte es ihm nicht sagen.

Mir selbst zu liebe.

Denn es war das Einzige, was mein Herz niemals verraten konnte, ohne selbst zu bluten.

» Das werde ich euch nicht sagen, denn auch wenn ich euch mag. Ich bin und bleibe ein Dämon und alles was ich sage, könntet ihr gegen meine Freunde oder mich selbst einsetzen. Und egal ob ich euch vertraue, den anderen Shinigami traue ich keinen Millimeter weit. Es tut mir leid. « machte ich klar.

» Aber ich kann ihn mir ansehen und etwas dagegen machen. Dafür werde ich ihn aber hierher holen. Und ich werde es Mi nicht verschweigen. Es wäre ein Verrat an ihr und ich würde es an ihrer Stelle auch wissen wollen. Wir tun niemandem einen Gefallen, wenn wir es ihr verheimlichen. Aber lass uns zuerst Grell holen. « fuhr ich fort.

Will schien als wollte er etwas sagen, aber das verhinderte ich, indem ich einfach los lief.

Es dauerte nicht lange und wir waren in der Londoner Innenstadt angekommen und traten durch das Tor in die Shinigamiwelt.

Dort suchte ich mir meinen Weg selbst.

Im Zimmer von Grell bekam ich sofort einen Anfall.

Dieser Geruch!

Fauchend zog ich die Nadel des Tropfs heraus und knurrte die Krankenschwester an, als sie sie wieder hinein stecken wollte.

Als sie es erneut versuchte, zerfetzte ich den Beutel und knurrte sie warnend an.

Dann hob ich Grell vorsichtig auf meine Arme und lief los.

Am Tor erwartete mich Ron, der es mir öffnete und dann trat ich mit Grell auf dem Arm hindurch und es schloss sich wieder, aber erst hinter Will, den ich geflissentlich ignorierte.

Er hätte aufpassen müssen , was Grell passierte.

Aber das hatte er nicht!

Doch darüber konnte ich mich später aufregen.

Jetzt brachte ich Grell erstmal nach Hause.

Im Anwesen angekommen drehte ich mich kurz zu Will » Sag Mi was los ist «

Nach diesem Befehl, brachte ich Grell in mein Zimmer, denn dort konnte ich ohne Probleme handeln.

Kaum hatte ich ihn auf das Bett gelegt, schnitt ich mir in den Arm und ließ mein Blut in eine Flasche tropfen und verbannt meinen Arm, als es genug war.

Dann fügte ich ein paar Tropfen von einer beliebten Trinkflüssigkeit der Dämonen hinzufügen, bei der es sich um eine Mischung von Alkohol, zur Reinigung, und einer anderen, den Menschen unbekannten Flüssigkeit, die wir Fiare nannten, handelte, die heilte.

Nachdem ich das gemischt hatte, pikste ich ihm in den Finger und fing den einzelnen Blutstropfen in der Flasche auf.

Kaum hatte er die Mischung erreicht, verfärbte sie sich in ein eisblau, dass dem meiner Augen glich.

Sanft setzte ich mich neben Grell aufs Bett und flößte ihm das Mittel ein.

Zuerst begann er zu husten, bevor er es zu schlucken begann.

Als die Flasche leer war, sank sein Kopf zurück und ich strich ihm sanft über den Kopf.

» Du wirst gefälligst wieder, Grell. Ich will nicht erneut jemanden meiner Familie verlieren. Außerdem braucht dich Mi. Du bist doch der Einzige, der von eurer Familie noch da ist. « flüsterte ich ihm leise zu.

Dann stand ich auf und stellte mich ans Fenster, wo ich hinaussah und darauf wartete, dass Mi hierher kam.

Denn sie würde ihren Bruder das nicht alleine durchstehen lassen.

Und so wie sie hier über ihn wachen würde, so würde ich über sie beide wachen.

Denn das hier war meine Familie und die würde ich unter allen Umständen beschützen, selbst wenn das hieße zu sterben.

Kapitel 2 Teil 2

-Mi-
 

Als ich mit Sebastian hinein ging traf ich auf Ciel.

» Guten Tag, Mi. « kam es von ihm.

» Hallo, Ciel.« ich ging zu ihm und gab ihm die Hand. 

Gerade wollte ich mit Ciel in mein Arbeitszimmer, als Will vor mir stand.

» Mi, ich muss dir was sagen.« begann er, aber ich ging einfach an ihm vorbei, denn ich wollte einfach nicht mit ihm reden.

» Es geht um deine Bruder.« meinte er da und ich blieb stehen.

» Was ist mit ihm? « ich drehte mich zu Will um, dem ich nicht in die Augen sehen konnte.

Er erklärte mir alles und erschrocken starrte ich gerade aus.

Als ich mich wieder gesammelt hatte, sah ich Ciel an.

» Setz dich schon einmal hinein. Ich komme gleich.« meinte ich und sah, wie Sebastian seinem Herren folgen wollte, aber ich zog ihn zurück.

» Du kommst mit.« ich zog Sebastian mit mir mit.

Am Zimmer angekommen, sah Raven nicht so glücklich aus, dass ich ihn mitgebracht hatte.

» Raven, du gehst raus. « meinte ich und sie trat mit einem sehr aggressive Blick hinaus.

Sebastian grinste mich an und nahm meine Hand.

» Ich brauche dein Blut.« lächelte ich und schnitt ihm mit dem Messer in seine Hand und ließ sein Blut auf meiner Hand tropfen.

Zuerst war er erschrocken von meiner Reaktion, aber dann schaute er mir interessiert zu.

Währenddessen mixte ich das Blut mit meinem und mit vielem mehr.

» Wenn ich früher gewusst hätte, was das für ein Gift ist, dann hätte ich dich getötet.« grinste ich Sebastian an.

Als ich fertig mit der Mischung war, ließ ich es in Grells Mund tröpfeln.

Er machte seine Augen auf und setzte sich aufrecht auf.

» Miiii!! « schrie er durch den ganzen Raum und zog mich mit aufs Bett.

» Ich habe dich so vermisst.« Grell drückte sich fest an mich.

» Ich dich auch.« mir lief eine Träne die Wange entlang.

Ich war so glücklich ihn endlich wieder zuhaben, denn er war mein Leben.

» Nicht weinen, Mi.« lächelte er, wischte mir die Träne vom Gesicht und küsste meine Stirn.

Dann setzte er sich auf und ich wollte aufstehen, aber er zog mich auf seinen Schoss.

» Ich wusste was mit dir los war..William hat mir alles erzählt. Ich weiss auch warum..« er wollte es aussprechen, aber ich hielt ihn den Mund zu.

» Du erzählst ihm das nicht. Er ist mit Ron glücklich und das reicht. Und das Andere wrde ich dir nicht erzählen « sagte ich ihm in einem sehr ernstem Ton.

» Okay, aber das Andere wusste ich auch, was mich sehr überraschte.« meinte er und zog mich näher an sich.

» Du musst jetzt nicht so auftrumpfen.« ich merkte, wie meine Wangen erröten und ging von ihm herunter.

Erst jetzt merkte , dass Sebastian mit in Zimmer war.

Ich sah Sebastian streng an und er verstand sofort, was ich von ihm wollte.

» Schön, dass du wieder bei uns bist, Grell. « grinste er und küsste ihn auf die Stirn.

Daraufhin lief Grell sofort rot an und ließ sich aufs Bett fallen.

» So hatte ich das nicht gemeint, Idiot.« ich boxte Sebastian gegen die Schulter, aber er grinste mich nur an.

Als ich Grell wieder zudeckte, zog er mich noch einmal auf sich.

» Ich will dich jetzt nicht gehen lassen.« sagte er und legte seine Arme um mich.

» Ich bleibe für immer bei dir.« ich legte meine Kopf auf seine Schulter.

Doch dann stand ich wieder auf.

»Ciel wartet ja.« kam es mir in den Kopf.

Ich deckte Grell erneut zu.

» Ich muss arbeiten.« sagte ich ihn und verließ mit Sebastian den Raum.

» Du hast echt übertrieben.« ich stupste Sebastian an und er musste lachen.

Als wir die Treppe hinunter gingen, sah ich wie Raven und Will mich beobachteten.

Schnell ließ ich meine Blicke in eine andere Richtung schweifen.

Am Arbeitszimmer angekommen stoppte Sebastian.

»Meine kleine Katze ist verletzt.«  meinte er und nahm meine Hand.

Langsam wickelte er mir etwas weißes um.

» Das ist doch deiner.« bemerkte ich, als er fertig war und gab ihm seinen Mantel wieder, bevor ich eintrat.

»Da seid ihr ja endlich.« Ciel sah nicht erfreut aus, aber ich stellte ihm Bonbons hin.

Er war sehr schnell wieder ruhig und wir konnten mit den Verhandlungen starten. 
 

-Raven-
 

Ich fühlte mich geschlagen und verraten.

Als ob ich unfähig wäre, so hatte sie mich behandelt und dann auch noch Sebastian mir vorgezogen.

Einen größeren Verrat gab es für mich nicht.

Und dann hatte sie es nicht einmal geschafft mich anzusehen.

Mit einem Ruck drehte ich mich zum Gehen.

Sollte sie doch machen, was sie wollte!

Mir war es ab jetzt egal!

Will lief mir nach und als er nach meiner Hand greifen wollte, fauchte ich ihn nur an, worauf er es unterließ.

Bis zum Garten kam ich, als plötzlich Noel vor mir auftauchte.

Er stupste seinen Kopf gegen meine Seite.

» Ja, ja, ich liebe dich auch, Noel.« flüsterte ich und kniete mich vor ihn, um mich an ihn zu schmiegen.

Auch er schmiegte sich gegen mich und legte eine Pfote auf meinen Rücken.

Es fühlte sich warm an.

Doch dann ließen wir uns los und ich lief einfach weiter.

Irgendwo würde ich schon ankommen.

Irgendwo, aber nicht hier.

Doch ich lief nicht alleine, denn Noel rannte neben mir.

Jedoch nur eine gewisse Weile, dann blieb er stehen und gab mir zu verstehen, dass er mich nicht begleiten konnte.

Denn er hatte seinen Platz gefunden.

Zum Abschied knurrte ich ihm zu und hörte noch seine Antwort hinter mir, bevor ich zu weit weg war.

Mein Ziel war mir unbekannt, aber was machte das schon.

Das Sutcliff-Anwesen lag weit hinter mir und da wäre es auch noch in nächster Zeit.

Zurück brauchte ich eh nicht.

Wofür auch?

Um weiter zuzusehen, wie sie mich verriet und mich behandelte, als wäre ich unfähig?

Das konnte ich mir geflissentlich sparen.

Und so fand ich mich bald irgendwo in London wieder, wo ich mir meinen Weg durch die Massen suchte.

Es war mir egal, wen ich umrannte.

Denn warum sollte ich auf die Welt um mich achten, wenn ich hier eh nicht mehr gebraucht wurde.

So rannte ich immer weiter und als ich aus London herauskam, die Straßen sich leerten, floss mir eine einzelne Träne die Wange hinab.

Eine einzige Träne, die meinen Schmerz bewies und die mein Innerstes spiegelte.
 

-Mi-
 

Als wir fertig waren verabschiedete sich Ciel von mir.

Er sah glücklich aus.

»Danke, Mi. « Ciel umarmte mich und ging mit Sabastian hinaus.

Geschockt sah ich den Zweien nach.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich wollte hoch gehen, als ich auf einmal Blut spuckte.

» Raven ist weg. Und das nur wegen dir.« meinte Will und half mir auf.

Hass schimmerte in seinen Augen.

»Verschwinde « hörte ich ihn sagen und es traf mich erneut.

Ich rannte durch die Gänge.

Währenddessen fing das Mal in meinem Nacken an zu brennen und zu bluten.

Mein Weg führte mich nach oben bis aufs Dach.

Dort fing ich an zu weinen und mir liefen die Tränen in Strömen hinab.

» Will hatte Recht. Alles nur wegen mir. « flüsterte ich mir selbst zu.

Dann hockte ich mich hin und hielt mir die Augen zu.

Als ich wieder auf stand, war mir schwindelig, aber ich lief weiter gerade aus.

Da zog mich plötzlich jemand zurück.

» Du willst dich doch nicht umbringt.« es war Ron der mich fest hielt.

Daraufhin drehte ich mich um und umarmte ihn.

» Es tut mir alles so leid.« flüsterte ich ihm zu, worauf er einfach nur lächelte.

» Das weiss ich. Will und Grell sind los gegangen und suchen sie.« meinte er und ich ließ ihn los.

» Will, Grell. « ich lief zwei Schritte rückwärts und fiel.

Auf meinen Lippen lag ein Lächeln, während ich sah wie meine Tränen leicht nach oben schwebten.
 

-Raven-
 

Was machte ich hier eigentlich?

Ich hatte von hier weg gewollt und nun war ich wieder hier.

Aber was sollte ich anderes tun?

Sie war meine Freundin, meine beste Freundin, und selbst, wenn ich sie nie wieder sehen wollte und mir ihr Verrat weh tat, sie durfte nicht sterben.

Also sprang ich genau in dem Moment nach oben, in dem sie begann zu fallen.

Auf halber Strecke landete sie in meinen Armen.

» Idiotin « meckerte ich, aber drückte sie fest an mich und landete sicher auf dem Boden.

Dort angekommen stellte ich sie auf ihre eigenen Beine, aber ließ sie nicht los.

Sie krallte sich an meine Sachen fest und drückte sich an mich, während meine Arme um sie lagen.

» Was machst du nur für Blödsinn? Was hättest du getan, wenn ich zu spät hier gewesen wäre? Das darfst du doch nicht. Du darfst nicht einfach so vom Dach springen. Du dumme Egoistin. « ich drückte sie so fest an mich, dass ich Angst haben musste, dass sie keine Luft mehr bekam.

Ihre Schultern zitterten und sie schluchzte laut, während ihre Träne mein Oberteil durchnässten.

Sanft legte ich meine Hand auf unser Zeichen in ihrem Nacken und heilte es, während ich sie weiter fest an mich drückte.

Dann begann sie sich undeutlich zu entschuldigen, wobei sie sich fast an ihren Schluchzern verschluckte.

» Ganz ruhig, Mi. Ich bin wieder hier. Ich bin hier. Alles ist gut. Beruhige dich. Ich bin hier.« wiederholte ich solang, bis ihre Schluchzer verstummten und nur vereinzelt noch ein paar Tränen flossen.

Doch wir verweilten weiter in der Umarmung.

Über Mis Kopf hinweg, traf mich Rons Blick.

Er wirkte besorgt, aber ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln, worauf auch auf seinem Gesicht wieder ein Lächeln erschien und er uns alleine ließ.

Ich legte mein Kinn auf ihren Kopf und seufzte leise.

Sie machte mir das Leben wirklich schwer.

Eigentlich hatte sie mich verraten und ich hatte nichts lieber gewollt als nie wieder hierher zu kommen, da ich eh nicht gebraucht wurde und dann entschied sie sich einfach dazu zu springen, was ich nicht zulassen konnte.

Ihre lebendige Wärme geniessend, schloss ich meine Augen.

Dieses Mädchen trieb mich noch irgendwann in den Wahnsinn.

» Versuche nie wieder irgendwo hinunter zu springen. Nie wieder. Denn das darfst du nicht. Niemals, Mi. Niemals. « bat ich sie und spürte kurz darauf ihr zaghaftes Nicken.

Einige Zeit verharrte wir still, bevor ich sie ein kleines Stück von mir drückte.

Sanft wischte ich ihr die Tränenspuren weg und hob ihr Kinn an, so dass wir uns ansahen.

» Ich hab dich lieb, Mi. Vergiss das nie. Egal was passiert. Ich habe dich immer lieb. « flüsterte ich ihr zu.
 

-Mi-
 

Meine Augen weiteten sich und ich sah ihr tief in die Augen.

Nach ein paar Sekunden brach ich das ab.

»Ich habe dich auch lieb.« meinte ich und ließ von ihr.

Da landeten Will und Grell hinter ihr.

» Raven ist wieder zurück.« lachte Grell und drückte Raven.

William hingegen schaute mich nicht einmal an.

Daraufhin drehte ich mich um und rannte hinein.

Drinnen angekommen, sah mich Ron an, der auf der Treppe saß.

» Was ist los, Mi? « er sah mich etwas besorgt an.

» Es ist nix.« meinte ich und lächelte.

Als ich an ihm vorbei wollte, zog er mich zu sich.

»Hört auf mich immer herum zu ziehen. Ich bin doch keine Katze.« beschwerte ich mich und er lächelte.

»Doch du bist eine Katze.« kam es von ihm, worauf ich ihn ansah und er mir seine Brille aufsetzte.

Und schon fing ich zu schmunzeln an.

Ron wollte mich aufmuntern, was er auch sehr gut hinbekam.

» Weißt du, dass du dich wie eine Katze verhältst? Man weiß nie, wie du dich gerade fühlst.« lächelte er und spielte mit meinem Haar. 

» Ich weiß. « antwortete ich ihm und er knuddelte mich.

» Du bist knuffig. « sagte er und ich musste anfangen zu lachen.

Doch dann verstummte ich.

In meinem Kopf spielte sich die Erinnerung daran ab, wie ich mit Will gelacht hatte.

» Tut mir leid, aber ich muss arbeiten.« meinte ich und er ließ mich los.

Daraufhin ging ich in mein Arbeitszimmer, wo ich meine Termine durch ging.
 

-Raven-
 

Was hatte Will getan, dass Mi so heftig reagierte?

Doch erst einmal hieß es Grell los werden.

» Grell! Ich sag das nur einmal! Pfoten weg! Wenn ich dich umarme, dann ist dass das eine! Aber das hier ist was andere! Also lass mich los! « fauchte ich ihn an.

Als er mich losließ, konnte ich deutlich sehen, wie er seinen Mund zu einem Schmollmund verzog.

» Anscheinend hast du mich gar nicht vermisst. Und das obwohl ich fast gestorben wäre. « murmelte er.

Darauf sah ich ihn scharf an.

» Ich habe dich erst aus dem Shinigami-Krankenhaus hierher verfrachtet, weil es dir trotz meines Blutes nicht besser ging. Also verdammt noch eins, halt deinen Mund, wenn du nichts weißt.« fuhr ich ihn an, worauf er mich überrascht ansah.

Jedoch ließ ich ihm nicht die Zeit nachzudenken, sondern fügte hinzu » Außerdem habe ich nie gesagt, dass ich dich nicht vermisst habe. «

Nach dieser Aussage drehte ich mich zu Will, den ich am Arm packte und mit ihm ins Anwesen ging, den perplexen Grell einfach stehen lassend.

Drinnen blieb ich stehen und ließ Will los.

Sofort gesellte sich auch Ron hinzu.

» Was hast du getan? « fragte ich William und sah ihn scharf an.

» Sie ist daran schuld, dass du gegangen bist. « antwortete William und schien noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen zu haben.

Ohne groß nachzudenken schlug ich ihn.

» Was hast du dir dabei zum Teufel nochmal gedacht? Du und Grell, ihr seid die Zwei, die sie nie verlieren will! Weißt du, wie sehr du ihr weh getan hast? Du bist so dumm! Und was wagst du es dir eigentlich beurteil zu können, warum ich gegangen bin!« knurrte ich ihn an.

Was wagte er sich so etwas zu Mi zu sagen?

Es war egal, ob es der Wahrheit entsprach, er hatte so etwas nicht zu ihr zu sagen!

» Es ist doch die Wahrheit!« brüllte er mich an.

» Selbst wenn es stimmt, hast du noch lange nicht das Recht so etwas zu sagen! So wie du weiterhin nicht das Recht hast zu beurteilen, warum ich gegangen bin!« fauchte ich zurück.

» Ich habe jedes Recht das zu beurteilen. Immerhin sind wir Freunde. « hielt er dagegen.

» Sind wir das noch, so wie du dich ihr gegenüber verhalten hast? Sie ist meine beste Freundin. Ich würde für sie durchs Feuer gehen. Würdest du das auch? Wo du doch so auf deine Rechte, als Freund bestehst. « fragte ich mit scharfem Unterton.

Darauf schien er keine schnelle Antwort zu haben.

Aber das brauchte er auch nicht.

» Sie ist deine beste Freundin. Entschuldige dich bei ihr und wenn du ein wahrer Freund bist, dann tust du so etwas nie wieder.« wies ich ihn darauf hin und warnt ihn ebenfalls gleichzeitig.

Denn noch einmal würde ich ihm das nicht so einfach durchgehen lassen.

Nachdem er genickt hatte, fügte ich noch etwas hinzu » Komm morgen wieder um dich zu entschuldigen. Für heute solltet ihr nach Hause. «

Wieder erhielt ich ein nicken.

Dann verließen sie unsere Villa und ich ging zu Mi.
 

-Mi-
 

Als ich auf meine Blätter schaute, bemerkte ich, dass ich Rons Brille noch auf hatte.

» Oh, die muss ich ihn wieder geben. « lächelte ich vor mich hin.

» Mi, hilf mir. « kam es von Fenster.

Daraufhin drehte ich mich um und erblickte Grell, der am Fenster saß seine Sachen voller Blut.

» Was ist passiert. « fragte ich nach und zog ihn rein.

Ich zog ihm seinen Mantel aus und ein alkoholischer Geruch stieg mir in die Nase.

» Grell, was soll das? Was hast du angestellt? « fragte ich ihn also, worauf er lächelte.

»Meine Arbeit« bekam ich zur Antwort.

»Du böser Junge.« tadelte ich gespielt, aber grinste in mich hinein und wischte ihm das Blut vom Gesicht.

»Warum hast du Rons Brille auf?« fragte er nach.

»Er hat mich aufgemuntert« lächelte ich ihn an und konnte seine Eifersucht deutlich sehen.

»Du bist meins und niemand anderem« meckerte er und zog mich auf seinen Schoß.

Das zeigte deutlich, dass er etwas getrunken hatte.

Als er noch etwas sagen wollte, schlief er ein.

Sein Kopf lag auf meiner Schulter und seine Arme um mich.

Da kam auch schon Raven rein.

» Hallo, Raven.« begrüßte ich sie höflich.
 

-Raven-
 

Einen Moment ließ ich die Szene auf mich wirken und genoss den Anblick auch gehässig, bevor mir der widerliche Alkoholgeruch in die Nase stieg.

» Er hat wieder einmal getrunken. Und das während der Arbeit. Er lernt es nie. Aber was soll's. Immerhin hatte er es die letzten Tage wirklich schwer gehabt. Da will ich heute einmal nachsichtig sein. Ich bring in Ihr Zimmer, wasche ihn und zieh ihm neue Sachen an. « meinte ich grinsend.

Also ging ich zu ihnen und hob Grell auf meine Arme.

Dafür, dass er genauso groß war, wie ich, war Grell überraschend leicht, wie ich fand.

Man sollte ihm mal wieder etwas ordentliches zu essen vorsetzten, ansonsten hatte er bald gar nichts mehr auf den Rippen.

Was nicht in unserem Interesse lag.

Auch nicht in meinem, aber darum konnte ich mich auch später kümmern.

Nachdem Mi ihm noch einmal den Mantel zurecht gerückt hatte, trug ich Grell zu ihrem Schlafgemach.

Dort lief ich zum danebenliegenden Bad und drehte den Wasserhahn auf, so dass warmes Wasser in die Badewanne lief und ich in der Zeit Grell entkleiden konnte.

Doch es musste auch noch ein Badezusatz hinein.

Einmal wegen dem Duft und dann, weil Grell seine Haut pflegen wollte.

Ich brauchte nicht lange überlegen, denn Grell hatte seine eigenen Flaschen und die erste die mir heute in die Hand fiel war überraschenderweise rot.

Vorsichtig tropfte ich ein wenig ins Wasser, bevor ich die Flasche wieder verschloss und zurück an ihren Platz stellte.

Als ich ihn fertig entkleidet hatte, verfrachtete ich ihn in die Badewanne, wo Grell, wie gewohnt, von der angenehmen Wärme aufwachte.

» Hm. Das ist flüssiges Gold.« hörte ich ihn stöhnen und war fast versucht ihn zu ertränken.

Nein, ich war einfach nur eifersüchtig.

Ich hatte seit fast einer Woche keine Möglichkeit mehr gehabt ein genüssliches Bad zu nehmen.

Doch das musste warten.

Erst einmal musste ich diesen Idioten dazu bringen, sich zu waschen.

» Hättest du die Güte, dich zu waschen und abzutrocknen?« fragte ich Grell daher sanft.

Ein wenig überraschend für mich, drehte er sich zu mir » Gerne doch«

Meine Augen geweitet, wollte mein Hirn nicht akzeptieren, was er da gesagt hatte, aber besser wars, denn ungefähr eine viertel Stunde später war er sauber und trocken.

Dann half er mir nicht nur dabei ihn in eine Schlafhose zu verfrachten, sondern zog sie sich vollkommen alleine an, bevor er mich grinsend ansah.

» Trag mich « hörte ich ihn.

Also tat ich ihm den Gefallen.

Kaum im Bett liegend kuschelte er sich in die Decke und schlief schon im nächsten Moment selig.

Also machte ich mich auf zu Mi, die immer noch in ihrem Arbeitszimmer war.

» Grell schläft selig und war heute überraschend zuvorkommend.« teilte ich ihr mit und grinste.
 

-Mi-
 

Ich lächelte Raven an.

» So ist er « meinte ich und sah in meinen Kalender, als mir der Atem stockte.

»Wir haben morgen einen Ball.« stellte ich fest, aber Raven sah nicht sehr überrascht aus.

Als ich Raven die Aufgabenblätter gab, wurde plötzlich das Fenster aufzog.

» Hallo, Leute. « Ron lächelte uns an.

»Du brauchst bestimmt deine Brille.« stellte ich fest und setzte sie ab, während ein Lächeln auf meinen Lippen lag.

Danach wollte ich zu Raven gehen, aber Ron zog mich zurück und flüstert mir etwas ins Ohr »Es wartet jemand unten auf dich.«

Also sprang ich aus dem Fenster.

Ron hingegen sah mir nach, bevor er Raven anlächelte.

»Ich mag deine Katze « sagte er zu ihr.

Unten angekommen sah ich Will, der bereits auf mich wartete.

Langsam näherte ich mich ihm von hinten und knapp hinter ihm stoppte ich.

» Du wolltest mit mir reden.« machte ich mich bemerkbar und Will fuhr kurz zusammen, bevor er sich herum drehte.

Mein Blick war starr auf den Boden gerichtet, da ich mir dachte, dass ich ihm nie wieder in die Augen sehen könnte.

» Mi, schau mich bitte an « kam es von ihm und er hob mein Kinn leicht nach oben.

Seine grünen Augen funkelten mich an und ich wurde rot.

» Was ist los Mi?...bist du krank?« fragte er nach, aber ich lachte.

» Nein, ich...« begann ich, aber stockte dann und ließ von ihm.

»Ich verzeihe dir alles. Und komm morgen bitte zu meinem Ball« brachte ich es hinter mich.

Dann lief ich zwei Schritte zurück und blieb dann stehen, wonach ich mich noch einmal herumdrehte.

Schnell rannte ich zu ihm und umarmte ihn.

»Sag das bitte nie wieder zu mir« bat ich ihn und er lächelte und legte seine Arme um mich.

Gerade als Will etwas sagen wollte, stand Grell neben uns.

»Nicht so nah « meinte er und sah Will sauer an, bevor er uns auseinander schob.

»Was soll das, Grell? « fragte Will.

Während er noch verwirrt zu meinem Bruder sah, ging ich zu ihm und gab ihm einen Kuss auf die Wange.

Daraufhin sah Grell mich geschockt an und Will starrte gerade aus.

» Das wars kleine Schwester. Dein Gehirn hats entschärft.« meinte Grell, während er mich hoch nahm und mit mir in unser Zimmer ging.
 

-Raven-
 

Ein kleines Lächeln legte sich auf meine Lippen.

Da hatte sie sich wohl selbst verraten.

Aber so verwirrt, wie Will aussah, hatte er nichts verstanden.

Ron, der neben mir stand, hatte hingehen sehr wohl verstanden.

Er seufzte » Das tut mir leid. Ich hoffe, dass sie noch den richtigen findet. «

Ich nickte ihm zu, als er hinzufügte » Ich sage es Will nicht. Soll er nur einmal nachdenken und ein eigenes Ergebnis finden. «

» Dann mal sehen, was sein Hirn wieder fabriziert. « stimmte ich zu und nahm Ron dann in den Arm.

» Komm morgen auf den Ball. Es würde mir etwas fehlen, wenn du nicht da sein würdest. « bat ich ihn.

Auch er legte seine Arme um mich » Ich werde auf jeden Fall da sein. Immerhin habe ich mir noch nie einen eurer Bälle entgehen lassen. «

Nachdem wir uns losgelassen hatten, sprang Ron hinunter zu Will, welchen er am Arm packte und mit sich vom Anwesen schleifte.

Kaum waren sie aus meinem Blickfeld verschwunden, machte ich mich auf, um Mi und Grell noch ins Bett zu bringen.

Durch die Gänge hindurch, gelangte ich bald zu meinem Ziel, wo ich leise abklopfte und dann eintrat.

Da lagen sie wieder zusammen gekuschelt.

So wie jeden Abend redeten sie leise miteinander.

Mein Blick lag sanft auf den beiden und ich machte einen gedanklichen Schnappschuss.

Dann machte ich mich noch einmal bemerkbar » Mi. Grell. «

Sie unterbrachen ihr leises Gespräch und drehten ihren Kopf zu mir.

» Ich wollte euch noch eine gute Nacht und schöne Träume wünschen. Ich werde euch morgen früh wie gewohnt wecken. « ich lächelte ihnen zu.

» Gute Nacht, Raven« erwiderte Mi.

» Gute Nacht « kam es dann auch von Grell und ich verließ den Raum wieder.

Also auf zu den anderen, die sich schon in der Küche versammelt hatten.

Schnell klärten wir alle letzten Details für den morgigen Tag.

Das Ganze dauerte vielleicht zehn Minuten, dann trennten sich unsere Wege wieder.

Langsam lief ich in den Garten, wo ich zuerst Kiara und dann Noel schlafend vorfand.

Ich ließ sie schlafen und lief weiter, bis ich am See ankam.

Dort setzte ich mich und ließ meinen Blick zu den Sternen gleiten.

Schlaf würde ich dieser Nacht sowieso keinen finden und brauchte ihn auch nicht.

Der heutige Tag hatte alles wieder einmal auf den Kopf gestellt und auch mein Bruder hatte wieder ordentlich mit gemischt.

Aber was erwartete ich auch von ihm?

Er wusste bei weitem nicht wer ich bin und was in meinem Kopf vorging, denn alles was ihn interessierte, war sein Spaß, dieser Bastard.

So wie immer.

Aber sollte er doch einfach mal einen Schluck seiner Medizin nehmen.

Ab dem morgigen Tag würde ich sein Leben zur Hölle machen.

Mal sehen, was er davon hielt, wenn man in seinem Leben herum spielte.
 

-Mi-
 

Grell wartete bis Raven draußen war bis er mich fragte » Was willst du jetzt machen? «

» Nichts. Ich bin nur glücklich das er Ron hat.« antwortete ich und Grell musst grinsen.

» Du hast ja mich. « meinte er, worauf ich ihn leicht von mir weg schob.

» Lass das « ich drehte mich beleidigt von ihm weg.

» Ach, Mi « hörte ich hinter mir, als ich aufsprang und dann sitzend im Bett landete.

» Ich mache dich morgen richtig hübsch « lachte ich Grell an und schmiss mich auf ihn.

Er lachte mit mir, verstummte aber leider auch bald wieder.

» Mi, ich habe Ciel und Sebastian beim Reden zugehört « meinte er da ernst.

Daraufhin setzte ich mich wieder neben ihn.

» Was hat dich so wütend gemacht?« fragte ich, worauf er mich ansah und lächelte.

» Das erzähle ich dir ein andermal...morgen musst du viele Gäste begrüßen. « wich er aus und zog mich mit aufs Bett und schloss die Augen.

Sanft streichelte ich ihm über den Kopf.

»Du bist meine wahre Liebe.« flüsterte ich ihm zu und bemerkte, dass er schon eingeschlafen war.

Einige Zeit beobachtete ich meinen Bruder noch ein wenig, bis meine Gedanken an Ron haften blieben...er hatte mir immer geholfen und war nie böse auf mich.

Lächelnd schlief ich schließlich in Grells Armen ein.

Kapitel 3

-Raven-
 

Als die Sonne den Himmel in Orange zu färben begann, stand ich auf und suchte meinen Weg zu den Zimmern der Anderen.

Mein erster Halt war das Zimmer von Maxx.

» Guten Morgen, Raven « kam es mir schon gutgelaunt entgegen, als er die Tür öffnete.

» Guten Morgen,Maxx.« erwiderte ich.

» Wir treffen uns gleich in der Küche. « teilte ich ihm freundlich mit und wandte mich nach seinem Nicken wieder hinaus.

Das zweite Ziel war Lilith.

» Guten Morgen, Raven« begrüsste sie mich, wobei ihre Haut eine ungewöhnliche Röte trug.

» Guten Morgen, Lilith.« antwortete ich, bevor ich auch ihr mitteilte, dass wir uns gleich treffen würden.

Und auch Lyo, den ich danach aufsuchte, schien guter Laune.

Nachdem ich auch ihm Bescheid gegeben hatte, begab ich mich noch zu Katherine, bevor ich in die Küche ging.

Kaum dort angekommen, betraten auch die Anderen den Raum.

» Dann wollen wir einmal beginnen. « sagte ich grinsend.

» Heute findet ein Ball statt. Ihr wisst, dass die Geschäftspartner der Lady da sein werden. Also machen wir das, was wir immer tun und liefern einen spektakulären Anblick.« leitete ich dann ein.

Da nun die Grundlage geklärt war, wandte ich mich zuerst an Maxx.

» Es müssen Blumen aus dem Garten aufgestellt werden. Außerdem müssen die Rosen draußen von ihren welken Blüten befreit werden und du musst die Hecken des Irrgartens noch einmal kontrollieren. « gab ich ihm seine Aufgaben.

Als nächstes wandte ich mich an Lilith » Du musst den Boden wischen und die Tische im Tanzsaal ordentlich vorbereiten. Außerdem solltest du dafür sorgen,dass die Fenster sauber sind und die Tanzfläche draußen ebenfalls. «

Weiter glitt mein Blick zu Kathrine.

» Du hilfst Lilith. Außerdem musst du dafür sorgen, dass der Esssaal sauber ist, der an den Tanzsaal angrenzt. « gab ich ihr Anweisung.

Und dann kam ich zum letzten, Lyo.

» Du wirst zuerst das Frühstück der Lady vorbereiten und dich danach um die Vorbereitung der Speisen für das Buffet, dass zum ersten Teil im Tanzsaal bereit stehen wird, kümmern. « teilte ich ihm seine Aufgaben mit.

» Ich werde mich in der Zeit um die Lady kümmern, die Getränke vorbereite und das Mittagessen bereiten. Wir treffen uns zum Mittag wieder hier. « erklärte ich und entließ sie.

Lyo blieb wo er war, da er ja schon an seinem Platz war.

» Ich habe die Gerichte schon herausgesucht und bin sichergegangen, dass wir alles haben. Es handelt sich dabei um Apple and Raisin Deep Pie, Charlott Cake, Blackberry Cornmeal Cake, Victoria Sponge Cake, Cherry Parfait in der üblichen Rosenform in blau und in weiß, Scones, Apfel Tarte, Lemon Meringue Pie, Eton Mess, Foret Noire, Cabinet Pudding und Schokoladenkuchen. « erklärte ich, wonach er nickte und sich ans Werk machte.

Aufatmend lächelte ich, bevor ich mich zum nächsten aufmachte.

Leider war das wenig erfreulich, denn Ciel musste noch eingeladen werden.

Daher führte mich mein Weg zum Anwesen des Phantomhive, wo ich durchs Fenster in sein Arbeitszimmer sprang und geschickt hinter seinem Stuhl landete.

» Guten Morgen, Ciel Phantomhive. Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich so früh störe, aber ich lade Sie hiermit offiziell zu dem Ball ein, der heute in unserem Heim stattfindet. Erwartet werden sie um zwei. Außerdem wäre es auch möglich zu übernachten. « kam ich gleich zum Punkt.

» Ich werde kommen. Und ich werde übernachten. Ich, mein Butler und meine Diener.« antwortete er direkt.

» Ich werde die Antwort übermitteln. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.« bedankte ich mich und verbeugte mich, bevor ich hinaussprang und wieder zurückkehrte.

Dort ging ich zum Zimmer der Lady und trat ein.

» Es wird Zeit aufzustehen. Der Tag hält einen Ball für sie bereit.« flüsterte ich und sah, wie sie blinzelnd ihre Augen öffnete.

Nachdem ihr Blick durchs Zimmer seinen Weg zu mir gefunden hatte, hörte ich leise Worte » Guten Morgen, Raven «

Ich nickte und lief ums Bett herum zu Grells Seite » Es ist Zeit aufzustehen. Genug Schönheitsschlaf. «

Doch er wollte nicht, murrte nur undeutlich.

Wie er wollte, das konnte er haben.

Also zog ich die Vorhänge mit einer schnellen Bewegung auf.

Ich sah noch, wie er aufstand, als ich zu Tür ging » In einer halben Stunde erwarte ich Sie zum Frühstück.«

Dann verließ ich das Zimmer.
 

-Mi-
 

Ich stand auf und machte das Bett, als Grell sich nach vorne fallen ließ, genau auf mich.

»Du bist schwer Grell.« bescherte ich mich, da ich mich kaum noch halten konnte.

» Ich habe keinen Bock.« meckerte er,worauf ich ihn aufs Bett war, wo er gleich wieder die Augen zu machte.

Also ging ich ins Bad und holte einen kalten Waschlappen, den ich ihm aufs Gesicht klaschte.

Dies ließ ihn aufschrecken und dadurch knallte er mit meinem Kopf zusammen.

» Auwa! « kam es von uns beiden gleichzeitig, bevor ich Grell ins Bad schob.

»Du gehst als erstes « meinte ich und schloss die Tür hinter mir.

In der Zeit holte ich seinen Anzug heraus, den ich extra anfertigen lassen hatte.

Als er dann aus dem Bad kam, schmiss ich ihm den Anzug entgegen.

»Probier mal an.« sagte ich und er zog ihn sofort an.

» Wow! « meinte er und konnte nicht mehr vom Spiegel ablassen.

»Setz dich« lächelte ich ihn an und er setzte sich auf ein Stuhl.

Zuerst nahm ich ihm die Brille ab und tupfte sein Gesicht leicht ab. Dann schminkte ich ihn dezent.

Schliesslich bürstete ich sein Haar und band es zu einem Zopf zusammen.

Kaum war ich fertig sprang er auf und schaute sich erneut an.

» Oh, mein Gott! Mi! Ich sehe wunderschön aus! Danke! « er drückte mich und wir ging hinunter zum Essen

Im Saal angekommen nahm ich meinen gewohnten Platz ein.

» Sie sind noch nicht fertig an gezogen, Milady?« Raven sah mich verwundert an.

» Ich gehe dann mit Lilith baden und umziehen.« lächelte ich und Grell verschluckte sich am Essen.
 

-Raven-
 

Auf diese Worte konnte ich nur grinsen » Dann wünsche ich viel Spaß. «

Dann war es still und ich wartete, bis die Beiden mit essen fertig waren.

Sofort nahm ich die Teller, samt Besteck, und die Gläser an mich, wobei mir ein köstlicher Duft entgegen stieg.

Eierkuchen und Pfefferminztee, wunderbare Arbeit von Lyo.

Aber auch ich hatte nicht faul herum gesessen.

Ich hatte Ceylon, Earl Grey, Roiobos, Jasmin, Pfefferminz, Sencha, sowie Oolong Tee, aus eigenem Anbau, vorbereitet.

Nun aber nickte ich meiner Lady zu, die eine Augenbraue hochzog.

» Im Moment eilt es. Aber ich bin sicher halb zwei werde ich bei Ihnen seien können. Bis dahin viel Spaß. « erklärte ich und wollte schon gehen, aber das war mir nicht vergönnt.

» Du wirst Grell mitnehmen. Er wird dich begleiten. « hörte ich sie unheilvolle Nachricht und sah mich noch einmal nach Grell um.

» Wie Sie wünschen, Milady. Komm mit, Grell. « antwortete ich also.

Mit Grell ging ich Richtung Küche, wo die anderen auf mich warten.

Mein erste Blick galt Lilith, die ich angrinste.

» Die Lady erwartet dich, Lilith.« sagte ich und erkannte Verwirrung in ihrem Blick.

Nachdem ich die Teller abgestellt hatte, wollte Lilith los, aber ich hielt sie noch einmal an der Schulter fest.

» Viel Spaß « gehässig grinste ich ihr zu, bevor ich sie ziehen ließ.

Aber erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Mein Blick flog zu Kathrine und Maxx.

» Ihr beide habt bis zum Mittag Zeit die Teller, die Tassen, die Gläser und das Besteck putzen und polieren. Dabei handelt es sich um das Silberbesteck, sowie die Rosentassen, die weißen Teller und die Weingläser. « gab ich neue Anweisungen, da ich wusste, dass sie schon mit den vorigen Aufgaben fertig waren.

Mein nächster Blick galt Lyo, der mich schüchtern anlächelte.

» Wenn du Hilfe brauchst sag Bescheid. Ansonsten war das Frühstück wunderbar. Also mach weiter so. Ich komm nachher zum Mittag machen. « meinte ich und war zufrieden als er nickte.

» Ich werde als erstes die Getränke für das Abendmahl und den Tanz danach zusammensuchen und dann die Zimmer für die bereit machen, die hier übernachten. Dabei handelt es sich um Lao mit Ran Mao, Elizabeth Midford, Ciel Phantomhive mit seinen Diener Sebastian Michalis, Meylene, Bardroy, Snake, Tanaka und Finnian, sowie Will und Ron. «

Als ich diese zwei Namen aussprach, sah ich ein Lächeln bei den anderen.

Doch es war zu wenig Zeit, um sich auszuruhen.

» Jetzt los an die Arbeit « mit einem Händeklatschen machte ich klar, das Eile geboten war und sofort machten sie sich wieder an die Arbeit.

Auch ich sollte dies tun, ging jedoch noch einmal zu Lyo und legte meine Hand auf seine Schulter.

Er sah sofort zu mir auf.

» Überanstreng dich nicht. Iss erst einmal etwas Kleines. Ich übernehme kurz. « bat ich und schob ihn sanft von der Platte.

Ein schüchternes Lächeln auf den Lippen bedankte er sich mit einem Nicken und aß etwas.

Es dauerte nicht lange, dann nahm er wieder seine Position ein und ich ging los.

Grell neben mir schien überrascht.

» Ich hätte nicht erwartet, dass du das tust. « meinte er verwundert.

» Er hatte Hunger und ich hab ihn gern. Warum also hätte ich etwas anderes tun sollen? « fragte ich, worauf er verstummte.

Unser erster Weg führte uns hinab in den Weinkeller.

Dort nahm ich gezielt die richtigen Flaschen.

» Welche sind das? « fragte Grell neugierig.

» Léon Millot, Merlot Noir und Pinot Noir zum Abendmahl. Sowie Austrian Cherry und Apfelwein zum Tanz. « erklärte ich ihm also.

Dann trugen wir die Flaschen in die kleine Kammer.

» Wir brauchen noch Apfelsaft, Kirschsaft, sowie Traubensaft.« sagte ich, was mir gerade noch eingefallen war.

» Könntest du das schnell holen. In der Speisekammer vorher rechts.« bat ich Grell und nickend ginge er.

Dadurch hatte ich einen Moment, um mir zu überlegen,wie wir die Zimmer gestalten sollten und wer welches Zimmer bekam.

Grell war bald wieder da und wir stellten die Flaschen hinzu.

Danach machten wir uns auf und begannen die Zimmer bereit zu machen.

Begonnen bei Ciel Phantomhives, dass in blau gehalten wurde, weiter zu Sebastians Zimmer, in schwarz.

Dann machte ich Lao und Ran Maos Zimmer in einer Mischung aus grün und rot, gefolgt von Elizabeths in rosa.

Gefolgt wurde das von Maylenes Zimmer in lila, danach Tanaka und Bardroys, mit zwei Betten, in grau und gelb.

Schließlich das Zimmer von Snake und Finnian in hellgrün, ebenfalls mit zwei Betten.

Am Schluss noch schnell das Zimmer von Will für ihn und Rob hergerichtet, ging ich dann mit Grell zurück in die Küche.

Wir waren schneller gewesen, als gedacht.

Daher warf ich einen kleinen Blick zu Grell und fragte ihn » Willst du mit machen? «

» Solange ich mich dabei nicht dreckig mache gerne. « stimmte er zu.

Gemeinsam machten wir uns also daran Gemüseauflauf zuzubereiten.
 

-Mi-
 

Es klopft an meiner Zimmertür, ich sie öffnete und Lilith stand vor mir.

»Wir machen jetzt Beauty.« lächelte ich sie an und offensichtlich schien auch sie froh zu sein mich zu sehen.

Dann trat sie ein und ich verschloss die Tür hinter uns, damit niemand reinplatzen konnte.

» Wir gehen jetzt erst mal baden.« lächelte ich sie an, worauf erst geschockt wirkte, dann aber auch zu lächeln begann.

» Solange es du bist.« meinte sie und wir gingen ins Bad.

Lilith und ich kannten uns schon lange, warum ich sie schon mit zu meiner Familie zählte.

Sie war da für mich, als ich alleine war.

Kurz schüttelte ich meinen Kopf und ließ dann Badewasser ein.

»Wow, Mi. Du hast ja eine große Badewanne.« staunte Lilith.

» Ja, deswegen machen wir zwei uns jetzt ganz hübsch.« lächelte ich sie an.

Als ich das Wasser aus machte, ließ ich etwas von meinem Apfelbademittel rein.

Wir entledigten uns unserer Kleidung und setzten uns in die Badewanne.

» Oh mein Gott! Das fühlt sie so gut an! « stöhnte Lilith kurz auf.

Darauf musste ich lachen.

»Du bist echt die Beste, Mi.« bedankte sich Lilith bei mir.

» Du musst dich nicht bedanken. Das macht man unter Freunden so.« lächelte ich.

Dann näherte ich mich ihr.

» Ich wasche jetzt deine Haare.« warnte ich sie.

Danach spritzte ich sie leicht nass und sie mich auch.

Wir sprangen in der Badewanne herum und spritzten uns gegenseitig nass.

Irgendwann hörten wir laut lachend auf.

Unsere Haare waren klitschnass.

Wenige Momente später stiegen wir aus der Wanne und trockneten uns ab.

In meinem Zimmer angekommen drückte ich Lilith dann ein von mir selbst gemachtes Kleid in die Hand.

Es trug die Farben Babyblau und Rose, endete bei den Knien und hatte an der Seite, auf Höhe der Hüfte, eine kleine Schleife.

Sanft drückte ich sie auf meinen Stuhl und fing an ihre Haare zu machen.

Wenige Momente später waren es Locken und eine hellblaue Rose steckte ihr im Haar.

Sie betrachtete sich im Spiegel und erschrak.

» Das bin ich?...es ist wunderschön.« flüsterte sie erstaunt.

Ich schloss die Tür auf.

» Geh und zeig es Raven.« lächelte ich sie an.

Die ersten Schritte schon in Richtung Tür gegangen, umarmte sie mich auf einmal.

» Du hast ein gutes Herz, Mi.« sagte sie und lief weiter.

Hinter ihr schloss ich wieder die Tür.

Plötzlich wurde das Fenster aufgezogen und ich drehte mich um und erkannte Ron.

Es war allen Ernstes Ron!

Zuerst war ich geschockt, bevor ich wie am Spieß schrie und sämtliche Gegenstände, die ich in die Hand bekam, nach ihm warf.

» Du Spanner! « schrie ich ihn an.

» Mi! Stop! Ich will dir helfen, wegen deinem Kleid..au« erklärte er.

Langsam beruhigte ich mich und drückte mein Handtuch an mich.

» Zieh das hier an..bitte« er kam auf mich zu und gab mir das Kleid, das er in der Hand hielt.

» Ich warte hier. Geh du ins Bad. Diesmal mach ich dich hübsch.« meinte Ron und zwinkerte mir zu, bevor ich ins Bad verschwand.

Schnell zog ich mir das Kleid an, welches bei den Oberschenkeln endete und oben einen Kragen mit einer hübschen Schleife daran hatte.

Im Gesamten war das Kleid schwarz und besaß weiß-goldene Handschuhe.

Was dachte sich Ron eigentlich dabei einfach so hier herein zu platzen?

Meine Hand zu einer Faust geballt, ging ich aus dem Bad zurück in mein Zimmer, wo Ron auf mich wartete.

Kaum stand ich vor ihm, klatschte ich ihm eine.

» Mach das noch einmal, dann bist du tot.« warnte ich und er grinste nur dumm.

Dann setzte er mich auf meinen Stuhl und kämmte durch meine Haare, die auf einmal ganz glatt waren.

Danach zog er mir auch noch schwarze Kniestrümpfe und dazu schwarz-weiße, hohe Schuhe an.

» Idiot « meckerte ich nur und er setzte mir wieder seine Brille auf.

» So perfekt « er lachte mich aus.

» Mi, guck nicht so.« lachte er auf, als ich das Gesicht verzog, worauf ich ihn mit nach draußen schleifte.

Wir gingen zu Raven.

» Raven...« begann ich, aber stockte sofort und sie sah mich fragend an.

Ron grinste Raven an, wodurch sie den Abdruck von einer Hand wahrnahm.

Da kam Lilith zu mir.

» Mi, du siehst ja richtig hübsch aus.« lächelte sie mich an.

Raven lächelte mich auch an.

» Du siehst sexy aus.« lächelte Grell.

Sofort ging ich auf ihn zu und schoss ihm eine.

Darauf fingen alle an zu lachen, selbst Will.

» Sag mal Will, Ron, seid ihr nicht ein bisschen früh? « fragte ich nach.

»Wir haben Raven ein weinig geholfen« kam es von Will.

»Sag mal Ron? Wo hast du den dieses schöne Tattoo her.« Grell deutete auf seine Wange.

Ron aber schmunzelte nur und blieb still.

In dem Moment klammerte ich mich an Raven.

» Jetzt bist du dran « funkelte ich Raven gehässig an.
 

-Raven-
 

Was ging hier eigentlich ab?

Erst tauchten Will und Ron auf und versauten fast das Mittagessen, dass ich mit Grell gekocht hatte.

Dann kam Lilith in ihrem Kleid noch dazu und wurde rot wie eine Tomate, als ich ihr ein Kompliment machte.

Und zum guten Schluss war jetzt auch noch Mi der Meinung, dass sie mich jetzt einfach mitnehmen würde.

Nichts ist!

» Vergiss es! Ich habe hier zu tun. Du musst noch Mittag essen. Es müssen noch Aufgaben erfüllt werden und auch sonst haben ich gesagt halb zwei. Wir haben es erst um zwölf. Du isst jetzt erstmal. Und ich mach hier weiter. « blaffte ich Mi an und schüttelte sie ab.

Während Will, Grell und Ron mich verwundert ansahen, grinste Lyo und Lilith duckte sich leicht.

Das konnte doch hier nicht angehen!

Ich hatte noch genug zu tun!

Schnell hatte ich einen Teller mit Gemüseauflauf gefüllt und ein Glas mit Austrian Cherry.

Beides drückte ich Lilith in die Hand und meinte dann, mit der Hand die Richtung weißend » Raus hier! Sofort! «

Nach einem wütenden Blick seitens Mi, verließen sie und Lilith die Küche.

An Ron und Will gewandt meinte ich dann » Ihr könnt euch auch raus scheren. «

Was sie taten.

Danach konnte ich mich an die Anderen richten.

Zuerst Kathrine und Maxx » Ihr bereitet den Esssaal vor. Plaziert Teller, Besteck, Stühle und alles weitere richtig und zieht euch dann um. Ab um zwei kellnert ihr. «

Danach Lyo » Du wirst die Speisen bereit machen. Wenn ich um eins fertig mit Geigenspiel bin werden wir sie zusammen plazieren. Danach wirst du anfangen das Abendessen vorzubereiten. Die Gerichte, die gemacht werden sage ich dir dann. «

» Lilith wird die Tabletts vorbereiten. Das wirst du ihr sagen, Lyo. « meint ich und sah ihn nicken.

» Ich werde in ungefähr einer halben Stunde zu Mi, Geige spielen. Danach werde ich mit Lyo die Gerichte aufbauen und dann zu Mi. Danach werde ich einen kleinen Kontrollgang machen, bevor um zwei die Gäste kommen. « fuhr ich fort.

» Halb sieben treffen wir uns alle hier und richten das Abendessen her. Aber jetzt wird erstmal etwas gegessen. « beendete ich und stellte jedem einen vollen Teller hin.

Lächelnd begannen sie zu essen und ich stellte auch Grell und mir einen Teller hin.

Als Grell nicht aß, sah ich ihn seitlich an » Iss ruhig. Es ist für uns alle. «

Nachdem er noch einmal einen Moment gezögert hatte, begann er schließlich zu essen.

Kaum waren alle fertig, machten wir uns alle wieder auf und ich wusch schnell noch ab, bevor auch ich mit Grell im Anhang los ging.

Das Geigenspiel brachte ich schnell hinter mich und störte mich auch an den scharfen Blicken von Mi nicht.

Danach ging ich zurück zu Lyo, wo wir alles anrichteten.

Grinsend kamen wir wieder in der Küche an.

» Was gibt's zum Abendessen?« fragte Lyo immer noch grinsend.

» Three-Cheese-Fondue und dazu Brotstücke, außerdem kleine Häppchen, sowie Pasta-Häppchen. Weiter gibt es Scholle mit weißem Bohnen-Tomaten-Ragout und Kartoffelspalten und Thymian. Außerdem gibt es Putenbrustfilet und Lachs-Spinat-Lasagne. Und Seelachsfilet. « zählte ich auf.

Und auf sein Nicken, fuhr ich spielerisch mit meinen Krallen durch die Luft » Miau «

» Miau « erwiderte er und spiegelte meine Bewegung.

Im nächsten Moment krümmten wir uns vor lachen.

Es dauerte einige Zeit bis wir uns beruhigt hatten, dann verabschiedeten wir uns mit einem Nicken und ich machte mich auf zu Mi.

Wenn sie wieder versuchte, mich in ein Kleid zu stecken, dann würde ich es zerfetzten und in meinen normalen Sachen auftauchen.

Niemand brachte mich dazu ein Kleid anzuziehen.

Wütend fauchte ich.

Durch die Gänge laufend beruhigte ich mich ein wenig, aber war weiterhin aufmerksam, als ich an der Tür des Zimmers unserer Lady klopfte.
 

-Mi-
 

Ich öffnete die Tür und sah Raven an.

»Komm rein.« bat ich sie, worauf sie eintrat.

» Ich habe etwas für dich.« meinte ich und schmiss ihr einen Anzug entgegen.

» Pass gut auf ihn auf. Er ist von meinem Vater « gab ich Anweisung.

Sie zog sofort ihn an und er passte zu ihrer Figur.

Eine blaue Schleife lag dabei.
 

-Raven-
 

Der Anzug passte perfekt.

Schnell band ich mir noch die blaue Schleife um, bevor ich mich im Spiegel betrachtete.

Es sah überraschend gut aus.

» Es ist eine Ehre, Milady. Ich werde gut darauf aufpassen.« versprach ich Mi, bevor ich mich zu Tür drehte.

» Ich hole Sie bevor der erste Gast eintrifft ab. « versprach ich.

Dann ging ich durch die Zimmer und kontrollierte noch einmal alles.

In einem Zimmer begegnete ich Grell, dessen Augen sich überrascht weiteten.

» Vaters Anzug. Er steht dir gut.« meinte er dann und strich über meine Schulter.

» Danke. Aber du siehst auch gut aus. « erwiderte ich und ging dann weiter.

Jede Kleinigkeit war perfekt plaziert und auch der Tee war schon fertig.

Dann hörte ich in der Ferne die erste Kutsche nahen, also machte ich mich auf alle zu versammeln.

Lyo in der Küche nickte ich zu und er nickte verstehend.

Kathrine und Lilith standen in perfekter Manier mit beladenen Tabletts in der Hand schon bereit.

Dann holte ich Maxx, Mi und Grell und wir stellten uns, zur Begrüssung der Gäste bereit, hinaus.

Der erste Gast kam wenige Momente später an.

Kaum angekommen bekam ich das Kotzen, also bei dem Butler.

Der Rest war in Ordnung.

Freundlich öffnete ich die Kutschentür und half Ciel Phantomhive heraus.

» Wir heißen sie herzlich auf dem Sutcliff-Anwesen willkommen.« begrüsste ich und sah dann zu, wie Ciel nickte.

Er schüttelte Mi die Hand und sie redeten miteinander.

Derweil begrüsste ich auch die Anderen.

Zuerst Maylene, Finnian und Bardroy.

Sie kannte ich schon.

Danach Tanaka, der freundlich antwortete.

Da schlängelte sich plötzlich eine Schlange an mir hinauf.

» Na, wer bist du denn schönes? Du gehörst doch sicher jemandem, oder? « fragte ich die Schlange und genoss es, als sie ihren Kopf an meine Wange schmiegte.

So unmöglich wie es auch schien, Schlangen mochte ich, solange sie nicht eine Bedrohung für Mi darstellten.

» Das ist Bronte. Er gehört zu uns.« hörte ich da eine unbekannte Stimme.

Sie gehörte einem jungen Mann mit grauem Haar, das einen weißen Schimmer aufwies, um den sich noch acht weitere Schlangen wanden.

» Ein wunderschönes Tier. Pass gut auf deine Freunde auf.« grinste ich, als Bronte über meinen Arm zurück zu seinen Freunden kehrte.

» Und ihr passt gut auf ihn auf.« meinte ich dann zu den Schlangen, die zustimmend zischten.

» Herzlich willkommen auf dem Sutcliff-Anwesen. Mein Name ist Raven. Ich bin ein Dämon, aber verrate es keinem. « ich lächelte und streckte ihm meine Hand entgegen.

Er ergriff meine Hand und auch auf seinem Gesicht war ein Lächeln zu sehen » Ich bin Snake. Das sind Goethe, Oskar, Dan, Wild, Webster, Wordsworth, Emily, Kate und Bronte, den du ja schon kennst. «

» Viel Spaß auf dem Ball. Halte mir doch bitte einen Tanz frei. « bat ich freundlich, worauf er überrascht nickte, bevor er hinein ging.

Maxx hatte schon die Kutsche verstaut und sich um die Pferde gekümmert.

Mi, hatte sich gerade mit Ciel und den anderen hineinbegeben, was ich ihnen gleichtat, als mein Bruder mir auf die Schulte tippte.

Doch davon ließ ich mich nicht ablenken.

Drinnen spielte Musik über ein Grammophon.

Ciel staunte nicht schlecht, ebenso mein Bruder.

» Wann habt ihr angefangen das vorzubereiten? Ich rate einmal: Ihr habt vor zwei Wochen angefangen.« scherzte mein Bruder.

Grinsend antwortete ich » Wir haben heute morgen begonnen, als wir aufstanden. Keine Minute früher. «

Es war deutlich zu hören gewesen, genau, wie das Aufkeuchen von Ciel, als er es hörte.

Grinsend lachte ich in mich hinein.

Ungefähr eine halbe Stunde später waren alle Gäste anwesend und Maxx half nun Kathrine und Lilith.

Am Wichtigsten waren wohl die Geschäftspartner.

Lao war in der einen Ecke zu sehen, Ran Mao neben ihm.

Luna Winter und Zaria Panthera standen in einer anderen Ecke und unterhielten sich angeregt mit Julian Lynx und Pierre Loupe.

Heinrich Schneider hingegen stand mit Mister Aron West, dessen Gemahlin Madame Williow West und der verehrten Miranda Lunel zusammen.

Weiter rechts entdeckte ich Baron Astor, vertieft in ein Gespräch mit Ethan Rainster, die verehrte Baronin Astor natürlich dabei.

Madame Violett Rose mit ihrem Gemahl Noah Rose sprachen gerade mit Rubine Fox, der mir zu seiner Ankunft das Versprechen eines Tanzes abgenommen hatte, dieser gewiefte Fuchs.

Alexis Leon Midford, sowie der Sohn Edward Midford waren Gesprächspartner von Alexander Blaeck und Mina Lune geworden, welche heute zusammen gekommen waren.

Grinsend wanderte mein Blick zu einem jungen Mann, der wohl der geladene Prinz Soma seien musste, der mit seinem Butler Agni diskutierte und dadurch überraschenderweise die Aufmerksamkeit von Frances Midford auf sich gezogen hatte, die ihre Tochter Elizabeth mit sich nahm.

Dann traf mein Blick auf Ciel, der gerade mit der Lady sprach, Sebastian an Ciels Seite.

William und Ron entdeckte ich am Rande, bei der Balkontür.

Sie schienen glücklich einander zu haben.

Schließlich traf mein Blick auf Luna Silverheart, die auch gerade mich ansah.

Alles lief perfekt.

Warum also nicht ein Gespräch mit einer lieben Freundin führen.

Langsam schritt ich durch den Raum auf sie zu und schaute nicht schlecht, als mich plötzlich jemand zum Tanzen aufforderte.

Noch überraschter war ich, als ich Ciel Phantomhive erkannte.

Doch als ich Mi mit Grell tanzen sah, grinste ich und nahm an.

Es war angenehm mit Ciel zu tanzen und ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen.

» Ihr tanzt gut, Ciel. Es ist ganz leicht ihrer Führung zu folgen« sagte ich vor mich hin und erkannte ein Lächeln auf seinen Lippen.

» Und das obwohl ich nicht die normalen Schritte tanze? « fragte er grinsend.

» Genau deswegen « antwortete ich ehrlich und als das Lied ausklang, verneigten wir uns und er lief zurück zu Sebastian, dem er anscheinend berichtete, was ich gesagt hatte.

Wenige Momente später sah mein Bruder mich nämlich sehr geschockt an.

Doch ich drehte mich ab und genoss den Ball, soweit ich denn nicht Gespräche mit Fremden führte.
 

-Mi-
 

Ich tanzte mit meinem Bruder.

»Mi, ich liebe es, wie du tanzt.« schwärmte Grell und ich freute mich darüber.

Jeder sah zu, wie Grell und ich tanzten.

Wir tanzten, bis das erste Lied verklungen war.

Alle applaudierten uns und ich sah wie sich Grell freute.

Als Raven zu ihm lief und ihn um einen Tanz bat, sah er mich an und ich nickte ihm zu, bevor ich mich zur Seite stellte.

Während ich an der Seite stand, sah ich ihnen beim Tanzen zu.

» Hallo, Mi.« kam es da von Ciel und er umarmte mich gleich.

» Hallo, Ciel.« lächelte ich ihn an.

Einige Zeit unterhielt ich mich mit ihm, bis Lizzy zu Ciel rannte.

Sie wollte unbedingt mit ihm tanzen.

Währenddessen ging ich weiter weg von der Tanzfläche.

» Hallo, Katze.« kam es da von hinter mir.

Wie ich feststellte, war es Ron.

» Solltest du nicht auf der Tanzfläche sein?« fragt er nach, worauf ich ihm eine Gegenfrage stellte »Solltest du nicht bei Will sein? «

Wir sahen uns lächelnd an.

» Du bist in Will verknallt.« sagte er und sofort hielt ich ihm den Mund zu.

» Das muss nicht jeder hören« meckerte ich ihn an, als mich plötzlich Sebby mit auf die Tanzfläche zerrte.

» Gewehren sie mir diesen Tanz« fragte er und ich sah ihn an und nickte.

Kaum eine Sekunde danach begann er zu tanzen, wobei seine Schritte sehr fliesend waren. 

» Ja! Mi und Sebastian « riefen uns ein parr Leute zu, was ihn zum Grinsen brachte.

Und dann hob er mich hoch.

Alle Mädels im Raum fingen an zu kreischen.

Er sah mich an und erst jetzt bemerkte ich, dass er rote Augen hatte.

Als er mit seinem Gesicht näher kam, machte sich Panik in mir breit.

» So behandelt man keine Lady« kam es da von Raven, die mich auch schon auf dem Arm hatte.

Überfordert sah ich zwischen beiden hin und her, bis mich Raven runter ließ.

»Mii!« kam es rettend aus der anderen Ecke des Saales.

» Ran Mao! « freute nun auch ich mich und wir fielen uns in die Arme.
 

-Raven-
 

Was erlaubte sich mein Bruder eigentlich?!

Dieser arrogante Arsch!

Konnte er sich nicht wenigstens zu einem Anlass, wie diesem, ganz angemessen verhalten?!

» Sebastian « hörte ich es da plötzlich aus einer Richtung.

Kaum einige Momente später tauchte Ciel auf, der ziemlich wütend schien, in Begleitung von Elizabeth.

Während Ciel sich seinem Butler zuwandte, ließ ich die drei zurück und ging durch die Gäste, bis ich irgendwann auf Ron und Will traf.

Glücklich sie zu sehen, umarmte ich erst Will und dann Ron.

» Und wie gefällt es euch?« fragte ich neugierig.

» Es ist sehr schön geworden.« war Wills Antwort.

» Ja. Aber auch du siehst heute auch sehr gut aus. « fügt Ron hinzu.

Grinsend betrachtete ich die zwei.

» Ihr zwei seht heute aber auch nicht schlecht aus. « erwiderte ich dann.

» Wir danken, aber dieser Mann gehört einzig und alleine mir.« bemerkte Ron grinsend.

» Keine Sorge. Ich werde ihn dir nicht wegschnappen. Aber ich habe vorhin beobachtet, dass du mit Mi getanzt hast. Ich bin schon ziemlich beleidigt, dass sie einen Tanz erhält und deine beste Freundin nicht.« schmollte ich.

Doch kaum hatte ich das ausgesprochen, bereute ich es, denn Ron grinste gefährlich, was nichts Gutes heißen konnte.

» Ich werde noch mit dir tanzen. Heute Abend. Und dann mal sehen, ob du dich genauso darauf freust, wie ich. « hörte ich ihn dann sagen.

» Mal sehen. Mal sehen.« meinte ich und wandte mich dann an Will.

» Warum tanzt ihr heute gar nicht? « fragte ich.

» Noch nicht. Noch will ich den Kleinen nur davon abhalten irgendeine Dummheit anzustellen.« lächelte Will.

Nach einem freundlichen » Bis dann « machte ich mich auf in den Garten.

Dort schmiegte sich Noel sanft an meine Seite.

» Viel zu viel Trubel da drinnen.« sagte ich zu ihm und kraulte ihn im Nacken.

Schnurrend lehnte er sich meiner Hand entgegen.

Als sich eine Schlange zu uns gesellte, beobachtete Noel sie und hob sie mit seiner Pfote hoch, als sie nah genug war.

Hinter uns hörte ich einen Aufschrei, doch Noel wollte der Schlange nichts tun, sondern beförderte sie nur auf seinen Rücken, wo sie sich zusammenrollte.

» Du kannst dich beruhigen, Snake. Ihm wird nichts passieren. Es ist alles gut. « sanft strich ich meinem Schneeleopard durchs Fell, während sich Snake zu uns stellte.

Er beobachtete Noel argwöhnisch.

» Du kannst ihn gerne streicheln. Er beisst nicht. Wir mögen beide Schlangen. « beruhigte ich ihn und dann streckte er zaghaft die Hand aus und begann Noel zu streicheln.

Einige Zeit beobachtete ich still, wie mein Liebling sich von Snake streicheln ließ und dabei genüsslich schnurrte, bevor ich spürte, wie zwei seiner Schlangen sich an mir hinauf schlängelten.

Sie machten es sich auf meinen Schultern bequem.

» Bronte mag dich « hörte ich es neben mir.

» Da sag ich mal lieb Danke.« erwiderte ich und sah auf die Uhr.

» Ich muss los. « leider.

Snake sah mich ein wenig traurig an.

» Wir sehen uns nachher. Bleib nur bei Noel, wenn du willst. Er mag dich. « ich zwinkerte Snake zu und nachdem die zwei Schlangen zurück zu ihm gekehrt waren, ging ich los.

Es war halb sieben.

Als ich in der Küche eintraf, waren die anderen schon fleißig am arbeiten.

Wir bugsierten das Abendessen auf Servierwägen.

Als sie schon fast fertig waren, ging ich noch einmal in den Tanzsaal.

» Meine Herren und Damen, wir bitten Sie in den angrenzenden Esssaal zu gehen. Das Abendmahl wird in wenigen Momenten serviert. « verlautete ich und sofort begaben sich alle hinüber.

Mit geschickter Manier, wies ich jedem den richtigen Platz zu.

Maylene, Bardroy, Finnian und Tanaka, sowie Snake, wank ich zu mir.

» Ihr werdet mit mir kommen. Für euch steht etwas in der Küche bereit. « grinste ich und öffnete die Tür, um Maxx, Kathrine und Lilith einzulassen.

Sie würden sich um alles hier kümmern.

Schnell ging ich mit den Angestellten der Phantomhives in die Küche und wies ihnen dort Plätze zu.

» Lyo, los gehts! « rief ich und der Koch und ich räumten in Windeseile die Tische im Tanzsaal ab, um in der Küche aufzuwaschen.

Er wusch ab, während ich abtrocknete und einräumte.

Das ganz musste schnell gehen.

Nach einer halben Stunde machten wie uns daran, die Tische aus dem Esssall herauszuschieben und in die erste Etage zu tragen, wo sie in einen eigens dafür gemachten Raum übergangsmäßig eingelagert wurden.

Dann trugen wir noch das Piano der Lady vorsichtig hinunter und platzierten es an der Fensterfront.

Schliesslich holte ich noch meine heißgeliebte Violine, welche ich an das Piano anlehnte.

Nun hieß es, denn Saal zu verlassen.

Zurück in der Küche aßen wir schnell etwas und als Maxx, Kathrine und Lilith mit den Servierwägen zurück kamen, gaben wir ihnen die vorbereiteten Tablets und schickten sie in den Tanzsaal.

Dann gingen wir über die versteckte Zweittür in den Esssaal.

Dort sammelten wir Besteck, Teller, sowie Gläser ein und trugen sie in die Küche.

Abwaschen, abtrocknen und einräumen.

Erleichtert atmeten wir auf, als wir fertig waren.

» Geh dich umziehen und komm dann mit dem letzten Tablet in den Tanzsaal. « gab ich Anweisung, bevor ich mich den Angestellten des Phantomhive zuwandte.

» Auf zurück in den Tanzsaal und amüsiert euch. « meinte ich und scheuchte sie vor mich hin in besagten Saal.

Dort angekommen seufzte ich auf.

Es war alles glatt gelaufen.

Gut so.

Jetzt hieß es erst einmal genießen.

Rubine Fox war der Erste, der mich zum Tanz aufforderte und lächelnd stimmte ich zu, ich hatte es versprochen.

Lachend genoss ich seine Scherze, war mir aber gewiss, dass er nicht verstand, dass ich nicht seine Braut wurde, egal wie gutaussehend oder witzig er auch wahr.

Aber Freunde waren wir sehr wohl und würden es bleiben.

Sanft verklang das Lied und wir verneigten uns.

» Ich bitte Sie, Lady Sutcliff! Ein Lied! « hörte ich es da und war mir gewahr, dass Mi spielen würde.

Was sie tat und als die ersten Töne erklangen, nahm Ron meine Hand und begann mit mir zu Tanzen.

Es war jedesmal überraschen, wie gut dieses Großmaul doch tanzen konnte.

Lächelnd drehten wir uns auf der Tanzfläche hin und her.

Da begann er plötzlich mich wie eine Lady zu behandeln und hob mich bei jeder Drehung leicht in die Luft.

Es war mir unangenehm und daher machte ich mich auch immer kleiner, bis ich unsicher durch die Masse sah.

Leider war das hoffnungslos.

Ich mochte es nicht so behandelt zu werden.

Das Lied war viel zu lang, wie ich fand.

Plötzlich zog mich Ron ein wenig näher und flüsterte mir etwas ins Ohr » Entspann dich einfach mal, Raven. Du bist doch immerhin eine Lady, oder? «

Knurrend trat ich ihm auf den Fuß » Nenn mich nicht so. Ich bin vieles, aber sicher keine Lady. Da verwechselst du mich mit Mi. Also hör gefälligst auf mich so zu behandeln. «

Als Ron grinste, wusste ich, dass ich mich entspannt hatte.

Dieser Idiot!

Schliesslich erlöste mich der letzte Ton von Mis Spiel und ich klatschte ihr zu.

Ihr Spiel war wie immer bezaubernd gewesen.

Danach warf ich Ron noch einen giftigen Blick zu, bevor er zu Will ging und sich an ihn schmiegte.

Ich wandte meinen Blick ab und sah mich um.
 

-Mi-
 

Als ich fertig mit spielen war, sah ich Ciel zu mir rennen.

»Mi, das war wunderschön.« ich sah in seinen Augen ein winziges Funkeln.

» Danke, Ciel. « dankte ich und musste schmunzeln, da ich Raven und Ron beobachtete.

» Nimmst du Buchungen an?« fragte Lau nach, der über Ciel hinweg, mich ansah.

» Nein, schon lange nicht mehr.« grinste ich ihn an.

» Oh, schade. Dabei spielst du so schön.« seufzte Ran Mao, die auf meinem Piano saß.

Da zog mich Ciel zu sich.

» Spiel bitte noch einmal.«bat er mich so lang, bis ich dann doch noch ja sagte.

Also setzte ich mich an mein Piano und spielte noch einmal.

Fast alles sahen zu mir und als ich fertig war, klatschten alle.

» Puh, das ist anstrengend.« atmete ich auf und spürte zwei Hände an meiner Schulter.

» Das war wunderschön, Mi.« hörte ich es über mir und ich schaute nach oben.

Wie sich herausstellte war es Will, welcher mich anlächelte und sich dann neben mich setzte.

» Danke, das du mir so oft geholfen hast und danke, dass du meine beste Freundin bist.« sagte er, wodurch sich meine Augen weiteten und ich, zum wiederholten male, rot wurde.

» D..danke. « gab ich leise Antwort und wollte aufstehen, jedoch hielt er mich fest.

» Geh nicht immer weg. Ich denke immer, dass ich etwas falsch mache.« er sah mich ernst an, was mich dazu brachte meine Augen zuzumachen.

Keinen Moment später spürte ich seine Lippen auf meiner Wange, wodurch ich noch mehr errötete.

Darauf öffnete ich meine Augen, wurde jedoch genau in der Sekunde durch die Luft geschleudert.

Mein Kopf knallte gegen meine treppe.

Noch benommen sah ich auf und konnte einen wütenden Ron erkennen, der über mir stande.

Alle im Saal starrte uns an.

» Das ist mein Freund.« schrie er mich an.

Ich stand auf und schob Ron zur Seite, bevor ich auf mein Zimmer ging.

In meinem Zimmer angekommen liefen mir ein paar Tränen die Wange entlang und ich tupfte mir vorsichtig meine blutende Platzwunde ab.

Auf einmal stand Grell neben mir.

» Schleich dich nicht so an, Idiot.« meckerte ich und wollte mir die Tränen wegwischen.

» Na, na, Mi. Nicht weinen.« er zog mich zu sich und streichelte meinen Kopf, was unweigerlich dazu führte, dass et meine Platzwunde entdeckte.

» Diese scheiß Eifersucht von Ron.« meckerte Grell.

Dann trug er mich auf unser Bett und setzte mich sanft ab.

Kiara kam auch und kuschelte sich an mich.

» Am besten ich rede nicht mehr mit Will.« murmelte ich vor mich hin.
 

-Raven-
 

Kurz sah ich mich nach Lyo, Maxx, Kathrine und Lilith um, welche mir ein Nicken schenkten.

Hier war alles gut, also konnte ich mich dem Problem widmen.

Wütend ging ich auf Ron zu.

Bei ihm angekommen hob ich ihn am Kragen und trug ihn nach draußen.

Dort setzte ich den zeternden Shinigami grob auf dem Boden ab.

Bevor er jedoch ein Wort sagen konnte oder ich, wurde er von jemandem anderen zusammengestaucht.

» Lass dieses verdammte Getue! Wenn du weiter so machst, dann verspreche ich dir, dass ich dich höchst persönlich zusammen schlage und dann wirst du nicht so schnell wieder aufstehen! Verdammt noch eins, ich habe sie auf die Wange geküsst! Ich! Willst du auch mich bluten sehen! Du hast sie quer durch den Raum geworfen! Sie hat eine Platzwunde! Nur weil du deine Eifersucht nicht kontrollieren kannst! Ich liebe dich, Ron! Und Mi ist meine aller beste Freundin! Warum musst du so etwas tun?! Weißt du wie schwer es mir fällt?! Meine beste Freundin ist verletz, weil mein Liebster sich nicht beherrschen konnte! Ich hasse das! « brüllte Will und sah getroffen aus.

Einen Moment herrschte Stille, doch Ron versuchte nicht einmal sich zu entschuldigen.

» Komm erst wieder zu mir, wenn du diese verdammte Eifersucht kontrollieren kannst! Vorher will ich dich nicht sehen! « ergriff Will noch einmal kurz das Wort, bevor er sich herumdrehte und nach einem kurzen, eindeutigen Blick zu mir, verschwand er nach innen.

Man sah noch, wie er die Treppe nach oben nahm, denn er wollte zu Mi.

Ron neben mir regte sich, doch bevor er überhaupt aufstehen konnte, hatte ich ihn auf den Boden gepinnt.

» Das würde ich sein lassen! Wenn du das wagst, dann zerreiße ich dich! Du kannst froh sein, dass du mein bester Freund bist und Will dir deine Strafe gegeben hat! Reiz mich lieber nicht! « knurrte ich nach unten, wobei ich ihm meine Zähne zeigte.

Mir war im Moment egal, dass ich es danach bereuen würde, aber wenn er jetzt auch nur falsch zuckte, dann würde er sterben.

Das Einzige, was jedoch passierte, war dass sich seine Augen erschrocken weiteten, bevor er ängstlich zusammen zuckte.

Das rettete sein Leben.

» Und jetzt geh! « befahl ich und als ich ihn losließ, rannte er davon.

Bis er weit genug weg war, stand ich da und sah ihm nach.

Wesentlich ruhiger, ging ich zurück hinein, wo ich fast auf eine Schlange getreten wären.

Meine Reflexe retteten das schöne Tier davor von mir zerquetscht zu werden.

» Snake! « rief ich geschockt.

Was, wenn ich es nicht mehr rechtzeitig bemerkt hätte?

» Es tut mir leid, aber ich hatte einen Tanz versprochen und er wollte unbedingt vor gehen« entschuldigte Snake sich und hielt mir eine Hand entgegen.

Einen Moment sah ich sie verblüfft an, begriff durch den Schock nicht, was er wollte.

Kaum eine Sekunde darauf, reagierte mein Hirn und plötzliche Freude brachte mich dazu, seine Hand zu ergreifen.

Denn zu Mi zu gehen, würde nichts bringen.

Will und Grell waren bei ihr, da würde ich nur stören.

Also ließ ich mich von Snake in den Tanzsaal führen, wo wir uns zur Mitte des Tanzsaals begaben.

Mit dem ersten Takt eines langsamen Liedes, begann mich Snake elegant durch den Saal zu führen.

Es war eine merkwürdige Sache, aber zu meiner Überraschung fühlte es sich angenehm an mit ihm zu tanzen.

Dabei drehte er mich auch und hob mich sogar einmal in die Luft.

Mit dem letzten Takt hatte er mich noch einmal an sich gezogen und verneigte sich dann lächelnd.

» Ich danke für diesen Tanz« hörte ich ihn sagen.

» Ich habe zu danken « erwiderte ich ebenfalls lächelnd, als mir das Klatschen der anderen Leute auffiel.

Ein wenig peinlich berührt verneigten wir uns also einmal und verließen schnellst möglich die Tanzfläche.

Es waren Ciel und Noir, die uns am Rande des Saals erwarteten.

Ihre Blicke überrascht.

» Unglaublich, wie ihr getanzt habt. Ich wusste nicht einmal, dass er das kann. « brachte Ciel erstaunt hervor.

Auch Noir schien erstaunt, jedoch erkannte ich deutlich, dass er an früher dachte.

Noir hatte mich nicht zum ersten Mal so tanzen gesehen, aber es war sehr lange her.

» Wunderschön, Flöckchen« flüsterte er da und einen Moment sah ich das alte, warme Funkeln in seinen Augen, was ich einst so geliebt hatte.

Jedoch war dieser Moment schnell vorbei, dann war der bekannte, arrogante Ausdruck zurück.

Im selben Moment wandte ich mich ab und schritt hinüber zum Piano, an welchem meine geliebte Violine lehnte.

Sanft hob ich sie in meine Hände und ließ meinen Blick durch den Raum streifen.

Erst als ich sah, wie Mi in den Raum trat, mein Blick den ihren traf, setzte ich an.

Spielte die Melodie, die meine Lady von allen am Liebsten mochte.

Schloss dabei meine Augen und versank in dem Stück, dass so viel aussagte, dass es nicht möglich war, es in Worte zu fassen.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven zu, wie sie ihre wunderschöne Musik spielte.

Mit geschlossenen Augen genoss ich es.

» Wundervoll « entkam es mir leise.

Als mich plötzlich jemand von hinten umarmte, sah ich auf.

Es war Sebby, der seinen Kopf auch gleich auf meine Schulter legte.

» Raven kann immer noch wunderschön Geige spielen « ich konnte in seiner Stimme Freude mitschwingen hören.

» Ja, das kann sie « stimmte ich ihm zu und wir beide schlossen unsere Augen, lauschten der Musik.

Tief in seinem Inneren liebte er seine Schwester, das wusste ich.

Schließlich verklang der letzte Ton, was uns dazu brachte unsere Augen zu öffnen.

Und wir klatschten.

Alle klatschten, was man wohl auch bis nach draußen hören konnte.

In genau diesem Moment wurde mir plötzlich schwindelig und ich krallte mich erneut an Sebby fest.

Dieser grinste nur.

» Ich helfe dir, kleine Katze. « er hob mich hoch und trug mich nach draußen, wo er mich auf der Treppe absetzte und mir ein Glas Wasser reichte.

» Du musst dich aber nicht immer bei mir festkrallen. « lachte er und ich schaute ihn genervt an.

» Das mache ich nicht mit Absicht.« beleidigt nippte ich an meinem Glas Wasser, was ihn zum Lächeln brachte.

Danach legte er seine Hand auf meine Stirn.

» Du hast Fieber « ich nickte ihm zu, denn das wusste ich.

Jedoch war mir der Ball wichtiger.

» Deswegen warst du heute so zerbrechlich.« stelle er ferst und ich zückte meine Waffe, schoss knapp an seinem Kopf vorbei.

» Nenn mich nicht zerbrechlich.« ich musste zwei mal husten und stand wieder auf.

» Ich zieh das durch.« stellte ich fest, worauf Sebby wieder grinste.

» Sie sind genau so wie mein Herr.« bemerkte er,worauf ich mich umdrehte und ihn anlächelte.

» Und du wie Raven.« erwiderte ich.

Er sah etwas geschockt aus, aber ich ließ ihn einfach draußen zurück.

Drinnen angekommen, kam Lizzy auf mich zu.

» Du und Sebby seit so ein gutes Paar.« redete sie drauf los.

Ich schluckte kurz und wurde leicht rot.

» Wir sind kein Paar.« fauchte ich sie an.

» Oh, das sah aber so aus.« lächelte sie und trat ab.

»Dieses Biest.« murmelte ich vor mich hin und wollte sie erschießen, doch Ron stellte sich davor und hielt meine Waffe fest.

» Mi, ich brauche deine Hilfe.« er flüsterte mir etwas ins Ohr und meine Augen wurden immer größer.

» Was?!« brüllte ich ihn an.

Darauf hielt er mir den Mund zu.

» Nicht so laut.« flüsterte er mir zu.

Er kann doch nicht einfach...

» Ich rede dann morgen mit dir. Ok? Jetzt habe ich keine Nerven dafür.« er nickte dazu und trat ab.

Erschöpft wischte ich mir über die Stirn.

» Überarbeite dich nicht, Katze.« Sebby tapste mir auf den Kopf und ging zu Ciel.

Mein Blick aber lag auf Grell und Raven, die miteinander sprachen.

Das er bei Raven war, machte mich schon ein wenig eifersüchtig.

Mit Kiara an meiner Seite ging ich in Richtung Ausgang.

Lautes Kreischen und Geschrei konnte ich von den Frauen war nehmen, aber Lizzy war die Lauteste von allen.

Kiara aber lief mir brav hinter her.

Kurz vor der Tür angekommen, sah ich zurück und konnte erkennen das Grell, Will und Sebby an dem selben Tisch saßen und redeten.

» Komisch.« flüsterte ich und plötzlich wurde ich auf die Tanzfläche gezogen.

Es war Ran Mao, die mich gehässig angrinste.

Mir war sofort klar, was sie wollte.

» Mach mit. Bitte. « ich nickte ihr zu.

Lau wechselte die Schallplatte und verwundert starten uns alle an.

Raven, die an einem Tisch mit Lilith saß, grinste mich an.

Als nächstes wurden Ran Mao und mir Mikros zu geworfen.

Die Musik fing an und wir begannen zu singen und zu tanzen.

Wenige Minuten später, machte Ran Mao nicht mehr mit, was ich dummerweise nicht einmal merkte und alleine weiter sang und tanzte.
 

» Oh mein Gott, ist sie gut.« schwärmte Sebby.

Sofort bekam er von Grell und Will eine drüber.

» Pfoten weg! Meine! « meinte Grell genervt.
 

Als ich fertig war, sahen mich alle an.

Es wurde gejubelt und geklatscht und Grell kam zu mir.

» Das war toll, aber ruh dich erst mal aus.« er hob mich hoch und setzte mich an einen Tisch.
 

» Du musst jetzt auch auf Mi Acht geben...auch wenn wir gut auf dich verzichten könnten.. aber es werden immer mehr, die hinter ihr her sind.« Will richtete seine Brille und sah Sebby sehr ernst an.

»Ja, das werde ich.« grinste er ihn an.
 


 

Ich sah zu Raven.

» Das war total schön, Mi« lächelte sie mich an.

Grell gab mir einen Kuss auf die Stirn und ging wieder zurück zu dem Tisch.

Was mich sehr wunderte, war dass Will sich überhaupt mit Sebby unterhielt.

Dann sah ich wieder zu Raven, welche mir einen kalten Waschlappen auf die Stirn klatschte.
 

-Raven-
 

Grinsend beobachtete ich, wie sie sich ein wenig entspannte.

» Nicht mehr lange, dann ist der Ball vorbei. « sprach ich zu ihr und erhielt ein nicken.

Stur wie eh und je.

So liebte ich meine Herrin.

Lächelnd sah ich auf die Uhr, halb zehn.

Pünktlich wie die Mauer verließen uns die ersten Gäste.

Mi auf dem Stuhl kurz hinter mir lassend, verabschiedete ich unsere Gäste freundlich.

Danach kehrte ich zu Mi zurück.

Der Saal war nur noch mit wenigen gefüllt und als ich eine halbe Stunde später noch einmal eine große Menge Gäste verabschiedete, blieben nur noch die Gäste übrig, die übernachten wollten.

Neben Mi auf dem Stuhl sitzend grinste ich Lyo an.

Er nickte freundlich und ging Richtung Grammophon.

Währenddessen stand ich auf und streckte meiner Lady eine Hand entgegen » Gewährt ihr mir diesen Tanz? «

Lächelnd legte sie ihre Hand in meine und stand auf » Gerne «

So standen wir einige Momente mitten auf der leeren Tanzfläche.

» Der letzte Tanz des Abends gehört euch, Mi und Raven.« hörte ich Lyo und einen Moment später erklang ein Lied.

Während unseren Tanzes übernahm ich die männliche Rolle.

Mis Schritte waren leichtfüßig und elegant, wie zu erwarten.

Grinsend führte ich sie über die Tanzfläche und so verging der Tanz sehr schnell.

Mit dem letzten Tack kamen wir zum Stehen und verneigten uns voreinander.

» Ich danke für diesen Tanz, Milady. « flüsterte ich ihr zu.

Ihr Lächeln war Antwort genug.

Dann wandte ich mich unseren Gästen zu, die uns zulächelten und klatschten.

Alle, außer Ciel, Sebastian, Maylene, Bard und Finny.

» Dies war der letzte Tanz des Abends. Milady wird sich nun zurück ziehen. Wenn sie wünschen werden Sie auf ihr Zimmer gebracht. Ansonsten können Sie sich auch gerne vorher noch ein wenig umsehen und den Abend genießen. « sprach ich laut, bevor ich Mi zu ihrem Zimmer brachte.

Grell lief an ihrer anderen Seite.

In ihrem Zimmer angekommen, wartete ich einen Moment, bis sie sich umgezogen hatten, dann sah ich Mi ernst an.

» Wenn die Gäste morgen weg sind, wirst du dich ausruhen. Und versuch erst gar nicht dich da heraus zu reden. Ansonsten tu ich mich mit Grell, Will, Lilith, Lyo, Maxx und Kathrine zusammen und dann wirst du den ganzen Tag im Bett liegen.« versprach ich und sah sie nicken.

Wieder lächelnd deckte ich Mi und Grell zu, als sie in ihrem Bett lagen.

» Gute Nacht, Grell. Schlaf gut.« sprach ich zu dem roten Fellbüschel, das auch sehr kaputt aussah und strich ihm einmal übers Haar.

» Gute Nacht, Raven. Träum etwas schönes. « erwiderte er und lächelte erschöpft.

Grell schien wirklich fertig.

Ich nahm mir vor ihm morgen etwas besonders leckeres vor zu setzten.

» Gute Nacht, Mi. Erholsamen Schlaf und süße Träume wünsche ich. « wandte ich mich meiner Lady zu.

Sanft legte ich ihr meine kalte Hand auf die Stirn und sah, wie sie ein wenig erleichtert aufatmete.

» Gute Nacht, Raven.« antwortete sie mir und ich nahm meine Hand von ihrer Stirn.

Dann löschte ich ausnahmsweise das Licht, da beide sehr erschöpft waren und verließ den Raum.

Mein erster Weg führte mich in die Küche, wo ich überraschenderweise nicht nur auf Lyo, Lilith, Kathrine und Maxx traf, sondern auch auf Maylene, Bardroy, Finny, Tanaka, Snake und Sebastian.

Die Angestellten des Phantomhive ignorierend, machte ich mich zuerst daran mit Lyo alle Gläser aufzuwaschen, abzutrocknen, zu polieren und weg zu räumen.

Nachdem wir damit fertig waren, zauberten wir zwei noch schnell eine Kleinigkeit zu essen.

Wir verteilten es auf Teller und dann stellten wir jedem einen vor.

Auch den Angestellten des Phantomhives, selbst Noir.

Der sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.

» Iss einfach « kommentierte ich nur und konnte beobachten, wie er tatsächlich begann es zu essen.

Als dann alle fertig waren, machten Lyo und ich den Abwasch, während Maxx, Lilith und Kathrine die anderen zu ihren Zimmern brachten.

Nachdem das erledigt war, versammelten wir uns noch einmal als Mannschaft in der Küche.

Grinsend sah ich zuerst zu Kathrine » Wunderbare Arbeit«

Danach sah ich zu Maxx » Ich würde wohl sagen: Gelungen. «

Lyo war der nächste.

Ihm wuschelte ich durchs Haar.

» So lecker wie immer und natürlich gut. « meinte ich.

Dann nur noch Lilith.

Sanft umarmte ich sie kurz » Gut gemacht, Lil. «

Dann wandte ich mich noch einmal an alle vier » Gut gemacht, meine Lieben. Danke für eure Arbeit. «

Kathrine nickte mir zu und verschwand als Erste.

» Ach, gleichfalls Danke. « kam es von Maxx, der mir auf die Schulter klopfte und als zweites verschwand.

Zu Lyo gewandt fuhr ich mit meinen Krallen durch die Luft » Miau «

Lachend tat er es mir gleich und verschwand dann auch.

Als letzte blieb Lilith übrig.

Langsam ging ich zu ihr und zog sie noch einmal zu einer Umarmung.

» Danke für deine Hilfe und dass du auf Mi mit aufpasst. Geh ins Bett und ruh dich richtig aus. « sprach ich zu ihr und entließ sie aus meiner Umarmung.

» Selber Danke. Und gute Nacht, Raven. « kam es noch von ihr, bevor sie die Küche fluchtartig verließ.

Merkwürdig, aber was macht das in unserem Haushalt schon.

» Du bist wahrlich eine faszinierende Maid, Schwester.« hörte ich da Noir.

Meinen Blick zu ihm wendend, knurrte ich » Butler. Ich bin ihr Butler. Akzeptier die Sache einfach.«

Ein Lächeln auf den Lippen, schüttelte er den Kopf » Stur, wie eh und je. «

» Und du bist das selbe Arschloch, wie du es damals schon warst.« fuhr ich ihn an und spürte einen Funken Trauer in mir, den ich ersticken wollte.

» Komm mit hinaus. Ich habe etwas für dich. « flüsterte er und aus unerfindlichem Grund wollte ich unbedingt erfahren, was er wollte.

Also folgte ich ihm hinaus.

Draußen hob er plötzlich eine Violine hoch, die ich schon viel zu lange nicht mehr gesehen hatte.

Aber das hatte auch seine Gründe.

» Ich habe sie aufbewahrt. Falls ich dir je wieder begegne. « sagte Noir und überreichte sie mir.

Vorsichtig nahm ich sie in die Hand und drückte sie sanft an mich.

Sie war ein Geschenk gewesen, zu meinem Geburtstag.

Damals war noch alles in Ordnung gewesen.

Und eine einzelne Träne lief meine Wange hinab.

» Nicht weinen, Flöckchen. Du hast deine liebste Violine wieder.« ungewöhnlich sanfte Worte meines Bruders.

» Sie war mein liebster Besitz, weil sie von dir ist. Und auch wenn ich es nicht will. Ich liebe diese Violine noch heute. « flüsterte ich.

Sanft wischte Noir meine Träne fort » Und du wirst immer meine kleine Schwester bleiben. «

Unerwartet nahm er mich in den Arm und drückte mir einen Kuss aufs Haar.

Es war wie aus der falschen Zeit.

Also entschloss ich etwas zu tun, was ebenfalls aus der falschen Zeit war.

Ich löste mich aus unserer Umarmung und führte ihn in den leeren Tanzsaal, legte meine Violine auf Mis Piano und dann legte ich eine Platte auf, von der nur ich etwas wusste.

Ich forderte Noir mit einer Handbewegung zum Tanz und er nahm an.

Das Lied war mein liebstes Lied.

So tanzten wir wie früher.

Einmal und dann ließen wir einander los.

» Das war der einzige Tanz, den du je bekommen wirst und jetzt verschwinde zu deinem Herr« sagte ich, als das Lied verklungen war.

Noir nickte und tat, wie verlangt.

Mich hingegen zog es hinaus in den Garten, wo ich Noel traf.

» Schau mal, Noel. Ist diese Violine nicht schön? Ich liebe sie. « sagte ich, als mein Schneeleopard das Instrument in meiner Hand bemerkt hatte.

Wieder lief eine Träne meine Wange hinab.

Ich hatte es alles hinter mir gelassen und jetzt musste er mir unbedingt diese Violine bringen.

Wut und tiefe Trauer tanzten in mir einen gefährlichen Tanz.

Aufgewühlt stellte ich mich im Garten auf die Wiese und setzte zu einer neuen Melodie an.

Spielte mir alles von der Seele.

Irgendwann fing dann Noel an zu tanzen und das brachte auch mich zum Tanzen, hörte aber nicht auf zu spielen.
 

-Mi-
 

Ich sah wie Raven mit Sebby tanzte, da ich mir ein Glas Wasser holte.

Schmunzelnd ging ich wieder zu meinem Zimmer.

Dort angekommen stand ein trauriger Will neben meinem Bett und Grell tröstete ihn.

» Was ist passiert? « fragte ich hastig nach.

» Ron hat mit Will Schluss gemacht.« als ich das hörte, zog es mir alles zusammen.

Das kann doch wohl nicht sein Ernst sein.

» Darf ich bei euch übernachten?« fragte will mit traurigen Blick.

Darauf nickte ich, ging in mein Bett und klopfte einladend auf die anderen Bettseite.

Darauf zog Will seine Schuhe aus und legte sich neben mich.

Dann deckte ich ihn zu und deckte einen Moment später auch Grell zu.

Zuerst streichelte ich Grell, bis es die Augen zu machte und dann wandte ich mich an Will, der mich anstarrte.

» Grell kann von Glück reden, dass du seine Schwester bist.« sagte er und ich drehte mich ganz zu ihm.

» Ja, das kann er wohl « stimmte ich ihm zu. Sanft strich ich ihm über seine Haare.

» Ich bin sehr glücklich, dich als beste Freundin zu haben.« er lächelte mich an.

» Danke, Will « bekam ich nur raus und wischte ihm sanft die Tränen weg.

Will zog mich leicht zu ihm, legte den Arm über mich und schlief ein.

Nun zog ich auch Grell zu mir

» Ich liebe dich, Brüderchen.« ich gab ihm einen Kuss auf sein Haar und schlief dann auch ein.

Kapitel 4

-Raven-
 

Meine Geige hatte ich in meinem Zimmer an einem sicheren Platz versteckt und Noel schlief selig in meinem Zimmer.

Gerade stand ich im Waldstück.

Sanft schüttelte ich mich und schon hatte ich einen Teil meiner wahren Form angenommen.

Krallen, Ohren und einen flauschigen Schwanz hatte ich.

Genießend streckte ich mich, lief ein Stück so.

Da hörte ich bekannte Schritte.

Hatte ich Ron nicht schon im Verlaufe des Balles hinaus geworfen?

Zuerst war ich wütend, doch dann roch ich Tränen und konnte nicht anders, als zu ihm zu laufen.

Bevor er mich bemerkt hatte, zog ich ihn schon in eine Umarmung.

» Was ist los, Ron? « fragte ich sanft.

» Ich...ich habe gerade...mit Will Schluss gemacht. « brachte er stotternd hervor und sofort wurde mir klar, warum.

Ron konnte seine Eifersucht nicht zurückhalten.

Nicht einmal wenn es um seine Freunde ging.

Er war ein hoffnungsloser Fall.

Und daher hatte er mit Will Schluss gemacht, da er wusste, dass er es nicht ändern konnte.

» Ich kann nicht anders. Ich bin einfach ein eifersüchtiges Biest.« schluchzte er und krallte seine Finger in mein Oberteil.

Nasse Tropfen fielen hinab und ich spürte deutlich sein Zittern.

Fest drückte ich ihn an mich.

» Du hast immer noch Angst, dass er dich verlassen könnte. Immer noch. Und du willst nichts lieber, als jetzt zu ihm zu rennen und ihm zu sagen, was wirklich mit dir ist. Aber du glaubst, dass er dir nicht zuhört. Dass er nie mit deinem wahren Charakter zurecht kommt.« flüsterte ich die Wahrheit.

Ein zitteriges Nicken war seine Antwort.

» Ron, ich will dir jetzt eine Sache sagen, also hör gut zu. Will liebt dich. Er liebt dich wahrhaftig. So ein Funkeln, solche sanft Wärme, wie du sie in ihm auslöst, habe ich noch nie in ihm erkennen können. Noch nie. Also gib das nicht auf. Liebe ist etwas wundervolles und ihr zwei seid für einander geschaffen. Also gib es nicht auf. Gib euch nicht auf und vor allem nicht dich selbst. Denn du liebst ihn und er liebt dich, du verrückter und wahnsinniger, Idiot. « sanft strich ich ihm über den Kopf.

Lange herrschte Stille und der neue Tag war wohl schon fast sieben Stunden alt.

Erst da regte sich Ron wieder und seine Augen zeigten vorsichtige Hoffnung, welche nach einem kurzen Moment zu wahrer Hoffnung wurde.

» Kannst du...mich begleiten, Raven? « bat er mich und sofort nickte ich.

Als ob ich ihn jetzt alleine zu Will gehen ließ, besonders, da Will bei Mi und Grell war.

Seine Hand in meine nehmend führte ich ihn ins Innere des Hauses.

Wie ich geahnt hatte, wachten alle drei sofort auf, als ich mit Ron Mis Zimmer betrat.

Doch das Erste, was man sah, war der Schreck von Will und sein Wunsch Ron zu trösten, dem sofort bei dem Anblick die Tränen in die Augen traten, den Will lag neben Mi, die er noch immer leicht im Arm hielt.

Rons Hand drückte stark zu und ich spürte seine Trauer so deutlich, als wäre es meine eigene.

Im nächsten Moment stand Will plötzlich vor uns und Ron versteckte sich hinter mir.

Ja, Ron war manchmal eine Bestie, wenn er eifersüchtig war, aber er liebte Will wie niemandem je zuvor und wie er nie wieder jemanden lieben würde.

Das Bild, dass sich ihm bot, hatte ihn in seiner Angst bestätigt und da hörte ich auch schon ein schreckliches Wimmern.

» Ich liebe dich...ich liebe dich Will. Und...und ich hatte Angst, dass...dass du mich verlässt. Aber...aber das ist ja nun...egal.« wimmerte Ron und verkroch sich fast hinter meinem Rücken.

Wills Stimme, die dann im Raum erklang, war ungewöhnlich leise und auch irgendwie ein wenig anders » Es ist überhaupt nicht egal, Ron. Warum hast du mir das nicht erzählt? Ich hatte nie vor dich zu verlassen. Natürlich war ich sauer, aber niemals in meinem Leben hätte ich dich verlassen. Warum musstest du mit mir Schluss machen? Warum hast du mich verlassen? «

Da kam Ron hinter mir hervor und lief langsam zu Will.

Plötzlich fiel mein Blick auf Grell und Mi, die das Ganze recht wütend beobachteten und nun in Angriffsstellung gingen.

Sofort stellte ich mich zwischen die Zwei und das Pärchen.

Die Blicke, die mich trafen, waren mir egal, ich würde sie nicht vorbei lassen.

So lag mein Auge im nächsten Moment wieder auf Will und Ron.

Mein bester Freund wischte vorsichtig Wills Tränen weg und zog ihn zu sich hinab in eine Umarmung, bevor er ihn sanft küsste.

» Ich liebe dich, William T. Spears. Aber ich wurde so oft verlassen. Warum hätte es gerade bei dir anders sein sollen, habe ich mich immer gefragt. Aber als ich mit dir Schluss gemacht hatte, wurde mir bewusst, dass ich nie wieder so lieben würde und mir war plötzlich klar, dass du mein Leben warst und ich alles für dich tun würde. Also, bitte. Lass mich nie wieder los, wenn du mich denn noch willst.« hörte ich Ron flüstern.

» Ich liebe dich doch genauso, warum sollte ich dich also nicht mehr wollen. Ich lass dich nie wieder los, Ronald Knox. Niemals.« antwortete Will und sie schmiegten sich in ihrer Umarmung aneinander, bevor sie sich kurz ansahen und sich dann an uns wandten.

» Danke, Grell, Mi. « kam es von Will, der sich kurz von Ron löste.

Erst umarmte er Grell und dann küsste er Mi auf die Wange.

Ron rastete nicht aus, er wurde nicht einmal wütend, sondern lächelte sogar sanft.

Nachdem Will das getan hatte, ging er zurück zu Ron.

Dieser lächelte und kam dann zu mir.

Erst umarmte er mich, hob mich dann kurz in die Luft und nutzte meine Überraschung, um mir einen Kuss aufzudrücken.

Wa...

Perplex sah ich Ron an, der schon wieder zu Will gegangen war, erkannte an seinem Lächeln, dass es ein liebes Danke gewesen war, und dann hatten sie das Zimmer auch schon verlassen.

Und als die Tür hinter ihnen zufiel, war ich mir bewusst, dass ich Will und Ron geholfen hatte und Mi mich wohl hasste.

Einen Augenblick später drehte ich mich zu Mi um und sank vor ihr auf den Boden.

Mit vor Tränen verschwommenen Blick sah ich zu ihr auf.

» Es tut mir leid, Mi. So unendlich leid. « flüsterte ich und konnte spüren wie mein Körper begann zu zittern.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an, kniete mich zu ihr hinunter und zog sie zu mir in meine Arme.

» Ich bin dir nicht sauer.« ich lächelte sie an und wischte ihre Tränen weg.

Wenn sie wüste was Ron mir zugeflüstert hat, hätte sie ganz anders reagiert.

Hoffentlich passiert Will nichts oder er wurde gar verletzt.

Raven sah mich an und schon kamen Ciel und Sebby herein gerannt.

» Ist etwas passiert? « fragte Ciel nach, dessen Augen sich geschockt weiteten, als er hinab sah und Raven verheult vorfand.

Sebby setzte sich mit hinunter zu ihr und drückte sie an sich.

»Nicht weinen, Raven « er strich über ihr Haar.

Sofort konnte ich seine Sorge um sie erkennen.

» Ich geh mal fix raus « meldete ich mich ab und rannte auch gleich aus meinem Zimmer hinaus.

» Ob ich sie noch bekomme?« fragte ich mich.

Draußen regnete in Strömen, aber ich ging trotzdem hinaus.

» WILL! « schrie ich durch den Garten, als ich beide sah.

Ron verdrehte die Augen.

» Du nervst echt « hörte ich ihn und da stand Ron auf einmal hinter mir.

» Du zerstörst mir das nicht« fuhr er mich an.

Einen Moment später weiteten sich meine Augen, als ich spürte wie mich ein Schwert durchbohrte.

Sofort hielt ich meine Hände auf meine Wunde.

» Ron wi...wieso?« mein Stimme zitterte bei dieser Frage, aber er wandte sich nur ab.

»Du wirst Raven NIEMALS KRIEGEN!!« schrie ich ihn an.

Bei diesem Satz wurde er wütend.

» Halte die Fresse, Göre « schrie er mich an.

Das war mir egal.

Er sollte meine Familie in Ruhe lassen.

Ich grinste als er nochmals durchstach.

» Ich werde niemals sterben.« lachte ich und setzte meine Waffe unter sein Kinn an.

» Was bist du? « Er sah mich geschockt an.

» Ich bin eine Sutcliff.« grinste ich ihn an und drückte ab.

Sein Blut tropfte auf mich herab.

Einige Sekunde später stand ich auf und zog das Schwert aus mir heraus.

Schweigend lief ich zu Will.

Mir lief das Blut einfach so weiter hinab.

Da rannte mir Will entgegen, hatte mich fast erreicht.

Ich streckte meine Hand nach ihm aus, wollte ihn erreichen und fiel um.

» Mi!! « hörte ich Will brüllen, bevor ich meine Augen schloss.
 

Niemand, absolut niemand kann mir Raven wegnehmen und niemand wird uns jemals trennen. Ich wusste das Ron nicht tot war, denn ich konnte ihn nicht töten. Wegen Raven und Will.
 

»RAVEN, GRELL! Hilfe!« hörte ich Will rufen und spürte wie er mich hinein trug.
 

-Raven-
 

Gerade noch hatte ich mich von Noir trösten lassen, als mein Herz mich dazu drängte zu Mi zu gehen.

Sie brauchte mich dringend.

Als ich dann auch noch sah, wie Will sie herein trug, schaltete mein Kopf aus und meine Instinkte und mein Herz übernahmen.

Mi aus Wills Armen nehmend, drückte ich sie fest an mich.

Dann lief ich zu meinem Zimmer.

Ganz genau hörte ich sowohl Will, als auch Grell, Noir, Ciel, wie auch Lilith, die mir hinterher liefen.

Viel zu viele.

Kurz drehte ich mich um und sah Lilith an.

Diese blieb stehen und nickte.

Gerade hatte ich Lilith und den anderen die Aufgaben übertragen niemanden und damit meinte ich niemanden auf dieses Anwesen kommen zu lassen und sich gleichzeitig um die noch anwesenden Gäste zu kümmern, die von dem ganzen Trubel nichts bemerkt hatten.

Danach drehte ich mich einfach wieder um und lief weiter.

Kaum in meinem Zimmer angekommen legte ich Mi auf mein Bett.

Dann zerriss ich ihr Kleid und legte meine Hände beide auf die Außenränder ihrer Wunde.

Langsam ließ ich meine Energie in sie hinein fließen, vergrößerte den Energiefluss langsam.

Doch da kam uns jemand näher.

Schwungvoll drehte ich mich herum und schleuderte denjenigen mit einem gekonnten Schlag wieder aus dem Zimmer.

Verdutzt sah mich Will an, während Grell lächelte und mir dann zunickte.

Er würde dafür sorgen, dass uns Keiner zu nahe kam.

Also wandte ich mich wieder zu Mi, legte erneut meine Hände auf die Außenränder der Wunde und begann von neuem Energie in sie zu leiten.

Natürlich konnte ich nicht zaubern, nur heilen,aber es dauerte mir zu lange.

Selbst, als ich meinen Energiefluss schon mehr als dreimal so groß gemacht hatte, wie es ansonsten üblich war.

Okay.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Vorsichtig hob ich meine Hände von der Wunde, die schon ein wenig besser aussah.

Meine Heilenergie war fast aufgebraucht, also blieb mir nur noch meine eigene Energie.

Als ich die ersten Linien meines Zeichens in die Luft gemalt hatte, hörte ich Noir auf keuchen und in unsere Richtung rennen, doch er wurde von Grell abgefangen.

Manchmal liebte ich diesen Rotschopf wirklich.

Doch ich malte mein Zeichen zu Ende und senkte es dann bis auf die Wunde, bevor ich meine Hände wieder auf ihren vorigen Platz legte.

Meine Energie floss problemlos in Mi hinein und beschleunigte die Heilung.

Es war mit bloßem Auge gut zu erkennen, wie die Wunde heilte und sich auch bald verschloss.

Nachdem sie vollständig verschwunden war, zog ich ein bequemes Oberteil unter dem Bett, aus einem von mir deponierten Karton, hervor und streifte es ihr über.

Mein Zeichen war längst in alle Winde zerstreut, als ich Noirs Schritte hörte, die sich uns langsam näherten.

Fauchend drehte ich mich zu ihm um.

Meine Krallen kampfbereit und meine Ohren lauschend, stand ich in lauernder Stellung.

» Bleib ihr fern « hörte ich Grell » Du gehörst für sie genauso zu den Personen, die ihrer Familie leid getan haben. Das kannst du nicht mehr zurück nehmen und in ihrem jetztigen Zustand will sie nur Mi beschützen. Also komm ihr nicht näher. Denn sie würde dich lieber töten oder bei dem Versuch sterben, als dich näher zu Mi zu lassen. «

Bei seiner Stimme lauschte ich und sah ihn an.

Er war kein Feind.

Im nächsten Moment kam Grell langsam zu uns gelaufen und ich zog die Krallen ein, schmiegte mich kurz gegen ihn, als er mich kurz an seine Seite zog.

Doch als er Mi berühren wollte, hielt ich seine Hand fest und schüttelte den Kopf, als er mich verwundert ansah.

Sanft nickte er und strich ihr nur eine Strähne aus dem Gesicht, bevor er sich auf den Stuhl neben dem Bett legte.

Vorsichtig legte ich mich dann neben Mi aufs Bett.

» Du bist unmöglich, Mi « sagte ich leise und hörte Grell leise auflachen.

Als ich mich zu Grell drehte, streichelte er mir über die flauschigen Ohren.

» Danke « flüsterte ich ihm zu.

» Du bist ein Teil meiner Familie. Außerdem kenne ich doch unsere Raubkatze, wenn Mi schwer verletzt ist. « gütige Wort und ein gütiger Blick.

Erleichtert drehte ich mich wieder zu Mi und legte vorsichtig einen Arm über sie, immer darauf bedacht nicht ihre neue Haut zu berühren.

Sanft schmiegte ich mich an sie, denn ich war erschöpft.

Da plötzlich machte es Klick, was sie verletzt hatte.

Das war kein normales Schwert gewesen, wie man vermutet hätte.

Nein, es gehörte einem Shinigami, denn es hätte ihre Seele zertrennen sollen, daher hatte auch der Heilungsprozess so lange gedauert und so viel meiner Energie gefordert.

Aber das war mir egal, solange es Mi gut ging.

Aber genug für jetzt, erst einmal musste ich mich ausruhen und das würde ich genau in dieser Position machen, mit der Gewissheit, dass niemand an Mi heran kommen würde, außer Grell und der stand auf meiner Seite.

Beruhigt, aber erschöpft schmiegte ich mich eng an Mis Seite und schloss meine Augen.

Ich würde jederzeit aufwachen, wenn jemand zu nahe kam.

» Sie schlafen. Also bleibt wo ihr seid oder verschwindet auf eure Zimmer. Es wird einige Zeit dauern, bis sie wieder erwachen. Außerdem solltet ihr euch so normal wie möglich verhalten. Offiziell wird es heißen, dass sie Fieber hat. Also husch, ab mit euch. « hörte ich Grell sagen.

Daraufhin hörte ich Schritte und dann Wills Stimme » Sag mir bitte Bescheid. « und weg war er.

Danach entfernten sich die restlichen zwei Personen, wobei einer von ihnen noch einmal stehen blieb.

» Sag mir bitte Bescheid, wenn sie aufwacht oder etwas ist. « bat mein Bruder mit sanfter Stimme.

Und mit diesem Satz, glitt ich endlich in erholsamen Schlaf.
 

Als ich erwachte war die Sonne schon hoch am Himmel, aber mein erster Gedanke und auch mein erster Blick galt Mi, die immer noch nicht wieder wach war.

Das änderte sich aber kaum einen Moment später.

Langsam und blinzelnd öffnete sie ihre Augen und sah mich an.

Keine Sekunde später hatte ich sie stürmisch umarmt und schmiegte mich glücklich an sie.

» Mi « war alles, was ich sagte.

» Raven « hörte ich dann sie sagen.

Sanft strich meine Freundin mir über den Kopf, was mich sehr beruhigte.

Bald darauf lösten wir uns voneinander, wobei ich immer noch keinen Millimeter von ihrer Seite wich.

» Wenn du das nächste Mal vor hast zu sterben, dann sperr ich dich in eine Zelle und lass dich erst wieder raus, wenn du dich beruhigt hast. Ach verdammt Mi, du blöde Mauzerin. Ich hab mir schon wieder Sorgen um dich machen müssen.« beschwerte ich mich, aber musste leicht grinsen.

Bevor jedoch Mi etwas sagen konnte, fuhr ich fort, wobei ich ernst wurde.

Ich stellte eine Frage, die längst überflüssig war » Was verheimlichst du mir? «
 

-Mi-
 

Geschockt sah ich zu Raven.

» Woher weist du..« begann ich, aber stockte und schluckte kurz.

» Ron hat zu mir gesagt, dass er in dich verliebt ist und dich für sich alleine will. Ohne mich.« beendete ich und schon kam Ciel herein gerannt.

» Mi!! Du bist wieder wach! « er umarmte mich.

Auch Sebby, der sonst immer stocksteif da stand, umarmte mich.

» Schön, dass du wieder da bist, Katze.« sagte er, was mich zum Grinsen brachte.

» Schön dich wieder zu sehen, Teufel « erwiderte ich und er lächelte mich an und stand auf.

Raven neben mir nur gerade aus.

» Raven, ich hätte es dir nicht sagen sollen« meinte ich, doch sie grinste mich an.

» Nein, Milady. Es ist gut, dass du mir das gesagt hast « meinte sie und ich drückte sie an mich.

» Sei ihm nicht böse.« bat ich.

Dann ließ ich sie los und sah mich um.

»Wo ist Grell?« fragte ich, als ich ihn nicht mit finden konnte.

Raven lächelte mich an.

» Er schläft in seinem Zimmer.« erklärte sie.

Sofort sprang ich auf und lief in Richtung von Grells Zimmer.

Dort angekommen trat ich sofort ein und konnte ihn schlafend vorfinden.

Sanft setzte ich mich neben sein Bett und küsste ihn auf die Wange.

Er sah fertig aus.

» Ich liebe dich, Grell.« flüsterte ich ihm zu und strich sanft über sein Haar.

Dann ging ich wieder hinaus und sah aus dem Fenster.

» Es regnet immer noch « stellte ich fest und ging hinaus in den Garten.

Ron lag immer noch da.

Ich ging zu ihm und holte ihm die Kugel aus dem Kopf.

Keinen Moment später wachte er auf und sah mich geschockt an.

» Das nächste Mal, wenn du mich töten willst, dann mach es richtig...und nun geh schon zu Raven und sag es ihr persönlich« ich lächelte ihn an und schon war er nach drinnen verschwunden.

» Du bist viel zu nett, Katze« Sebby stand hinter mir und hatte alles beobachtet.

» Ich versuche nur zu helfen.« antwortete ich und auf einmal spürte ich einen riesigen Stich in meinem Herz.

Schwer atmete ich auf und hielt meine Brust.

» Er hat die Hälfte von deiner Seele« meinte Sebby und lächelte.

So schnell, wie der Schmerz gekommen war, war er auch wieder verschwunden.

Sebby legte mir seinen Mantel um.

» Mi! Da bist du! « Ciel kam zu mir und gab mir einen Brief.

»Von wem ist er?« fragte ich.
 


 

-Raven-
 

Noch immer saß ich in meinem Bett.

Und war alleine.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz, der mir im ersten Moment unbekannt schien.

Doch ich kannte ihn, es war Einsamkeit.

Die ganze Zeit hatte ich geglaubt, dass ich in Mi jemanden gefunden hatte, der dieses Gefühl vertrieb.

Bis heute hatte sie das auch, aber als sie gerade aufgestanden war,da hatte es sich wieder gezeigt.

Was machte es auch?

Kannte ich es doch sehr gut.

Jedoch fiel es mir ungewohnt schwer mich zusammen zu reisen.

Als ich es geschafft hatte, stand ich auf und verschwand im Bad.

Nachdem ich den Anzug, den Mi mir gegeben hatte, gesäubert hatte, legte ich ihn ordentlich zusammen und verstaute ihn schließlich im Schrank.

Meine Kleidung bestand nun aus meiner üblichen schwarzen Hose, meinem schwarzen Oberteil und schwarzen Schuhen.

Gerade wollte ich hinaus in den Garten gehen, als Ron ins Zimmer trat und ich Mis Seele spüren konnte.

» Raven, ich liebe dich. « sagte er ohne Umschwung und ich lächelte überrascht.

Dass er es mir tatsächlich selbst sagte, das überraschte mich doch ein wenig.

» Ich will dich für mich alleine haben und dich nicht teilen müssen. « fuhr er fort und sah mich dann unsicher an.

Sanft sah ich ihn an und ging auf ihn zu.

Eine Hand legte ich ihm an die Wange und sah ihm in die Augen.

» Ron, du weißt doch von allen am Besten, wie sehr du mir am Herzen liegst. Mein Leben würde ich für dich geben. « flüsterte ich ihm zu.

Er lächelte nun ebenfalls.

» Aber ich werde bei Mi bleiben. Hier ist mein Zuhause. Wenn du das akzeptieren kannst, dann würde ich gerne bei dir sein. Bis dahin bleibst du mein liebster Freund. Und bitte tu Mi und den Anderen nichts. Ich will niemanden verlieren müssen.« bat ich ihn leise.

Doch ich ließ ihn nicht antworten.

» Ich liebe dich « sanft verschloss ich seine Lippen mit meinen.

Seine Augen weiteten sich, bevor er den Kuss zaghaft erwiderte, wobei er eine Hand in meinen Nacken legte und seine Augen schloss.

Einen Moment schloss auch ich meine Augen, genoss das berauschend schöne Gefühl.

Doch dann öffnete ich sie wieder und löste unseren Kuss langsam und ein wenig widerstrebend.

Rons Blick war sanft, aber das würde an meinem Entschluss nichts ändern.

Hier war ich zuhause und hier lebte meine Familie.

Also hob ich seine Hand von meinem Nacken und ging an ihm vorbei.

Mein Weg führte mich hinaus in den Garten, wo ich Mi, Noir und Ciel vorfand.

Ein Brief wanderte in Mis Hand.

Langsam trat ich zu ihnen, stellte mich zu ihr.

» Interessant. Ein Brief von der Königin. Es ist doch gerade einmal zwei Woche her, seit sie uns ihren letzten schickte. « stellte ich grinsend fest.

Überrascht sahen mich die drei an.

» Ist etwas passiert? « fragte ich also.

» Was ist mit Ron? « fragte Mi und ich konnte heraus hören, dass sie dachte, dass ich sie verließ.

Manchmal vergass sie, wer ich war und vor allem wie ich war.

» Du weißt genau, dass mein Vertrag mich an dich bindet.« sprach ich zu ihr und sah Trauer in ihren Augen.

Ebenso in Ciels und sogar in den Augen von Noir.

» Aber selbst, wenn es keinen Vertrag gäbe: Hier ist mein Zuhause. Hier ist meine Familie. Ich würde niemals hier weg wollen. Ich bleibe bei euch. Ich bleibe bei dir, Mir. Für immer.« erlöste ich sie dann und ein sanftes Lächeln legte sich auf meine Lippen.
 

-Mi-
 

Ich lächelte Raven an und öffnete dann den Brief.

»WAAS!!«schrie ich und ließ den Brief fallen.

Raven, Ciel und Sebby sahen mich verdutzt an.

Sebby legte seine Hand auf meine Schulter und auch Raven versuchte mich zu beruhigen.

Währenddessen hob Ciel den Brief auf und war selber geschockt.

»Wer schickt dir so etwas?« fragte Ciel und schmiss den Brief dann auch weg.

» Wir gehen jetzt zu Undertaker« meinte Ciel und zog mich hinter sich her.

» Was stand in dem Brief drinnen?« fragte Raven nach.

» Eine Drohung und ganz viele Fotografien von ihren Eltern...worauf sie tot sind und die Gedärme...heraus gezogen. Es war auch eines von Grell dabei.« antwortete Ciel und ich brach in Tränen aus.

» NEIN! « schrie ich und ging in die Knie.

» Irgendwer will Mi zerstören« meinte Ciel und dachte nach.

Gleichzeitig hob mich Sebby hoch.

» Nicht weinen, Katze « Sebby beruhigte mich ein wenig und schließlich schlief ich ein.
 

Als wir an einem Bestattungsunternehmen anhielten, wachte ich auf und Sebby ließ mich herunter.

Dann machte Ciel die Tür auf und wir traten ein.

» Oh, Ciel. Was bereitet mir die Ehre? « kicherte es vom Schreibtisch und ich konnte jemand grauhaariges erkennen.

» Kommen die dir bekannt vor?« fragt Ciel sogleich nach und warf die Bilder hin.

» Oh ja. Das sind doch die Sutcliffs.« lachte der Bestatter.

» Wer hat sie getötet?« fragt Ciel weiter, aber der Bestatter beugte sich leicht zur Seite.

» Mi, welch eine Ehre dich persönlich kennen zu lernen « er grinste mich an.

Darauf lief mir ein leichter Schauer über den Rücken.

» Woher kennen Sie meinen Namen?« fragte ich nach.

Er kicherte auf und gab mir keine Antwort.

» Ich weiß es nicht.« antwortete der Bestatter nun Ciel.

» Also kannst du uns auch nicht weiter helfen « Ciel wollte gerade hinaus gehen, als ich mich ihm näherte.

»Du bist auch ein Shinigami« brachte ich heraus und alle schauten mich geschockt an.

» Sehr interessantes Kind « lachte der Undertaker auf und ich grinste ihn an.

» Dein Wissen und deine Art haben dich verraten und du hast Waffen, die kann ich spüren« lachte ich und ging zu Ciel.

» Du bist eine Katze. Eine Katze und ein Hund. Sehr interessant. Ich habe schon viel über dich und Raven gehört.« lachte er und ich drehte mich noch einmal herum.

» Ach ja? « auch Raven sah ihn interessiert an.

Einen Moment später stand er auf und lief in meine Richtung, genau auf mich zu.

Seine Haare waren grau und lang, wozu seine sehr blasse Haut wunderbar passte.

Plötzlich zeigte er mir eine Fotografie.

Ciel und ich starten mit großen Augen auf das Bild.

» Das kann nicht sein « entkam es mir.

Auf dem Bild war zu sehen, wie Ciel und ich spielten.

Wir wollten ihm das Bild abnehmen, aber er zog es weg.

Uns beiden war das ziemlich peinlich, denn auch Raven und Sebby hatten die Fotografie gesehen.

» Gib das her « wir rannten dem Bestatter hinter her und er kicherte nur.

Kapitel 5

-Raven-
 

Mir war das Lachen schon lange vergangen.

Mein Platz in diesem Spiel war klar.

Der Butler von Mi Sutcliff, die meinen Bruder vorzog und dachte, dass ich sie jederzeit verlassen würde.

Ich hatte meinen Kopf gesenkt und hatte aufgehört Ciel und Mi zu beobachten.

Als mein Kopf begann zu arbeiten, wurde es mir zu dumm.

Was sollte dieser Blödsinn hier?!

Zuerst wandte ich einen kurzen Blick zu Noir, der seinen Herr grinsend beobachtete.

Dann wandte ich mich den Anderen drei im Raum zu und hatte es innerhalb weniger Sekunden geschafft mir das Foto aus den Händen des Undertakers zu nehmen, der das erst einige Schritte später bemerkte.

Darauf blieb er stehen und drehte sich zu mir herum.

Genervt schwenkte ich das Bild hin und her » Ich habe es und jetzt genug gespielt. Wir haben noch zu tun. Wenn es also möglich wäre ernst zu bleiben. Sie wissen sicher, wer Mi die Drohung und die Bilder schickte. Und wenn nicht, dann haben sie doch sicher eine Ahnung, wer es sein könnte. Wenn man also bitten dürfte. «

Das Letzte brachte ich in meinem schönsten Schnurren hervor, da ich mir sicher war, dass dieser Undertaker nicht so einfach von etwas zu überreden war.

Tatsächlich war ich mir sicher, ein Lächeln erkennen zu können.

» Die Bezahlung ist kein Geld. Aber ich verlange, dass man mich zum Lachen bringt. « sagte er klar.

Grinsend beobachtete ich Mi, die unbemerkt vom Undertaker hinter ihn trat und, wie ich es auch getan hätte, ihn zu kitzeln begann.

Schallendes Lachen war die Belohnung.

Der Undertaker beugte sich nach vorn über und bekam sich vor Lachen nicht ein, bis Mi aufhörte ihn zu kitzeln.

Als er sich wieder beruhigte, lag sein Blick auf mir.

Was er dann sagte, hatte ich nicht erwartet » Raven Moonblood, du hast etwas an dir. Etwas, dass mich an jemanden erinnert, den ich kannte. Du siehst genauso aus wie sie, obwohl du nicht mit ihr verwandt sein kannst. Und trotzdem bringst du Mi nur Unglück. Du solltest dich von ihr fernhalten, Monster mit ihrem Aussehen. «

Knurrend warf ich mich auf ihn und wich gleichzeitig seiner Waffe aus.

Meine Krallen in seine Kehle versenkend, knurrte ich ihn wütend an » Wage es dir nie wieder mir etwas zu befehlen! Und sag nie wieder, dass ich schlecht für Mi bin! Ansonsten wird es für dich nie wieder etwas zu lachen zu geben!«

Überrascht sah mich der Undertaker an und ich wartete auf eine Antwort, die ich auch bekam.

» Du bist seine Schwester, aber du bist ganz anders als er. Ich nehme meine Worte zurück. Du hast nicht nur einen Vertrag mit ihr, sondern hast sie wirklich gern. Du beschützt Mi Sutcliff mit deinem Leben und rettest ihr dieses immer wieder« sagte er gerade so laut, dass ich es verstand.

Meine Augen weiter fest auf ihn gerichtet, zog ich meine Krallen langsam zurück.

In seine Augen sehend, die frei geworden waren, bemerkte ich plötzlich eine ungewöhnlich große Kraft.

Das war kein normaler Shinigami.

Ganz langsam trat ich zurück und sah ihn interessiert an.

Das war mal etwas wirklich interessantes.

» WAS! « hörte ich da Mi und entdeckte eine graue Strähne in ihrem Haar.

Für einen Moment amüsierte ich mich darüber.

» Mach das wieder rückgängig!...Es sieht zwar ziemlich gut aus...Aber mach es rückgängig!« schrie sie den Bestatter an und sofort wusste ich, dass da etwas nicht stimmte.

Undertakers Verwirrung bestätigte das.

» Das war ich nicht, aber es ist sehr amüsant « kicherte der darauf.
 

-Mi-
 

» Hör auf zu lachen! « ich starrte ihn böse an, worauf er sich neben mich stellte und meine Haare betrachtete.

» Sehr interessant...Sie haben denselben Farbton wie meine.« stellte er fest.

Als er jedoch durch mein Haar fuhr, knurrt Raven auf.

» Pfoten weg! « Raven schob ihn von mir weg.

» Sucht bei den Schlangen. Denn als deine Eltern gestorben sind, waren überall Schlangenzeichen.« Undertaker zeigte mir ein Bild von den Zeichen.

Auch Raven sah sehr interessiert auf das Bild.

» Ich erkenne das « sagte Raven und ich sah sie neugierig an.

Der Undertaker lächelte Raven an, wobei ich nur zwischen beiden hin und her sehen konnte.

» Komm uns besuchen. So können wir zusammen arbeiten « lächelte ich und ging dann mit Raven hinaus.

Als ich draußen war, verschwand meine graue Strähne wieder.

» Lass uns nach Hause gehen« meinte Raven und nahm mich Huckepack.

» Danke, Raven. Dafür, dass du für mich da bist « ich umschlang sie mit meinen Armen und kuschelte mich an ihren Rücken.

Zuhause angekommen, kam schon Grell angerannt.

» MIII!!!! « schrie er, worauf Raven mich hinunter ließ und Grell mich umrannte.

Tränen rannen über seine Wangen hinab.

» Mache das nie wieder, Mi«  verlangte er lautstark.

Dann ließ er mich los und sah mich an.

» Du riechst nach Undertaker« bemerkte er und lief um mich herum.

» Ja. Ich hab ihn eingeladen. Er kann helfen.« meinte ich darauf.
 

-Raven-
 

Grinsend beobachtete ich Grell, wie er überrascht aufsah.

» Sag mal, Grell, was für ein Shinigami ist Undertaker? « fragte ich ihn dann gezielt.

Denn ein Normaler war er sicher nicht, so viel war klar.

» Das darf ich nicht sagen. Aber woher wisst ihr, dass er überhaupt einer ist? « stellte Grell eine Gegenfrage.

Wäre ja auch zu einfach gewesen, wenn er mir eine direkte Antwort gegeben hätte.

» Deine Schwester hat es herausgefunden. « stellte Ciel fest.

Daraufhin breitete sich ein breites Lächeln auf Grells Gesicht aus.

» So kenn ich meine Kleine. Eine Sutcliff durch und durch. « stellte er stolz fest.

» Ja, das war sehr typisch für meine Mi. « fügte ich hinzu und als ich Grells Blick sah, wusste ich, das etwas an diesem Satz nicht stimmte.

» Unsere Mi « verbesserte ich also und da strahlte Grell wieder fröhlich vor sich hin.

Danach ließ ich meinen Blick schweifen und entdeckte Will, der langsam auf uns zukam.

Genaugenommen war sein Ziel Mi.

Kaum hatte er sie erreicht schloss er sie fest in seine Arme und drückte sie an sich.

Mi zögerte keinen Moment die Umarmung zu erwidern.

In diesem Moment sah man mal wieder, wie sehr Will sie ins Herz geschlossen hatte.

Aber meine Gedanken liefen zurück zu diesen Zeichen.

Schlangen waren mir nicht unbekannt, aber dieses Zeichen...ich kannte es gut.

Jedoch erschien es mir unwahrscheinlich, dass das alles gewesen war.

So gefährlich Venom auch war, das erschien mir nicht sein alleiniges Werk gewesen.

Daher begann ich in Gedanken alle möglichen weiteren Theorien zu bilden.

Wurde jedoch unterbrochen, als mich Mi plötzlich mit sich zog.

Wie sich herausstellte war unser Ziel die Tanzfläche hier im Garten.

Dort angekommen sah mich Mi an.

» Soll ich dir etwas vorspielen?« fragte ich also und sie nickte.

» Ich bin gleich wieder da. Hol nur schnell meine Violine. « meinte ich darauf grinsend und lief hinein.

Nachdem ich meine Violine in meinem Zimmer geholt hatte, begegnete ich auf dem Rückweg Lilith.

Zwei Schritte von ihr entfernt, blieb ich stehen und wartete auf ihre Worte.

» Die Gäste sind alle schon gegangen und alles lief ohne Probleme. « berichtete sie einen Moment später.

Dann neigte sie den Kopf leicht und ihr Blick lag auf meiner Violine.

» Komm mit. Ich werde Mi etwas vorspielen. « sagte ich, da ich wusste, wie gerne sie mich spielen hörte.

Lächelnd lief sie also an meiner Seite.

Wieder bei den anderen angekommen, gesellte sich Lilith zu den Anderen und ich begann zu spielen.

Sanft entlockte ich meiner Violine Ton für Ton.

Heute wollte ich nicht zum Tanz laden, sondern wollte mit einer leisen Melodie verzaubern und beruhigen.

Mein Blick schweifte langsam über die Anwesenden.

Es war schön, dass mein Lied meine Zuhörer genießend ihr Augen schliessen ließ.

Mein Bruder war der Einzige, der seine Augen nicht geschlossen hatte.

Jedoch lag in seinen Augen ein unendlich sanfter Ausdruck, der mir fast ungewollt ein Lächeln auf die Lippen zauberte.

Plötzlich stand er hinter mir und umarmte mich.

Was war ich froh, dass es keiner sah.

» Ich liebe es dir zuzuhören, wenn du spielst. Niemand kann so spielen wie du, Schwesterlein. « flüsterte er mir zu.

Diese Worte verwunderten mich, aber ebenso hörte ich sie gerne.

» Danke « flüsterte ich ihm leise zu, so dass nur er es hörte.

Während ich also spielte, lehnte er sich gegen meinen Rücken und genoss einfach einmal.

Als schliesslich die letzten Töne meines Liedes verklangen, löste sich Noir von mir und stand schon wieder neben Ciel, als alle ihre Augen öffneten.

» Das war wunderschön « hörte ich es mehrfach.

Lächelnd verbeugte ich mich und legte meine Violine auf den Tisch, der normalerweise für Mis und Liliths Kaffeetrinken aufgestellt war.

» Das Mittagessen ist angerichtet.« hörte ich da Lyos Stimme.

Überrascht sahen wir ihn an, aber dann ergriff Mi das Wort.

» Dann lasst uns essen. « erklärte sie.

Nickend folgten ihr alle hinein, nur ich blieb draußen stehen.

» Das war wunderschön « hörte ich es einen Moment später hinter mir.

» Danke, Ron « flüsterte ich ihm zu, als ich mich zu ihm herum gedreht hatte.

Sein Blick war unsicher, aber ein kleines Lächeln lag auf seinen Lippen.

» Schau doch nicht so « bat ich und lief zu ihm.

Als ich bei ihm ankam, zog er mich in eine Umarmung » Du bist mir doch nicht mehr böse, weil ich Mi weh getan habe, oder? «

Mich sanft an ihn schmiegend, legte ich meine Arme um ihn.

» Vielleicht ein wenig. Mir ist Mi sehr wichtig und ich will nicht, dass sie verletzt wird. « gab ich ihm eine ehrliche Antwort.

» Es tut mir leid. Ich wollte Mi nicht verletzen, aber ich war so verdammt eifersüchtig auf sie. Und es tut mir auch leid, das ich Will so schlecht behandelt habe, obwohl ich mich in dich verliebt habe.« entschuldigte er sich bei mir.

» Bitte sei mir nicht mehr böse, Raven. « bat er dann.

» Ein wenig. Vielleicht kannst du das ja ändern. « meinte ich darauf.

Jedoch hatte ich mit dem Folgenden nicht gerechnet.

Ron hielt mich eine Armlänge von sich, bevor er sich vorbeugte und mich küsste.

Sanft und auf seine eigene Weise.

Blinzelnd ließ ich es einen Moment einfach geschehen, bevor ich den Kuss erwiderte.

Doch lange dauerte er nicht, denn bald löste ich mich wieder von ihm.

» Sei gefälligst fair « beschwerte ich mich, konnte jedoch an seinem Lächeln erkennen, dass ich nicht sehr überzeugend gewesen war.

» Warum denn? Du hast es doch genossen « ein unglaublich schönes Lächeln lag auf seinen Lippen.

Das war die Wahrheit.

Jedoch sagte ich ihm das nicht, sondern schmiegte mich einfach wieder an ihn.

» Ich liebe dich, Raven « gestand er mir erneut und einen Moment lang, schien alles gut.

Es war ein einziger Moment, den ich uns gönnte, danach löste ich mich vollends von ihm.

» Komm mit hinein « bat ich ihn und er lief mir nach.

Meine Violine in der Hand, trat ich kurz darauf mit Ron ins Esszimmer.
 

-Mi-
 

Schmunzelnd sah ich Ron und Raven an.

» Setzt euch, und esst etwas.« bat ich die Beiden.

Raven stellte ihre Violine sachte zur Seite und setzte sich.

Kaum einen Moment später setzte sich Ron neben sie.

Dann stellte ich beiden ein Teller frisch zubereitete Gemüsepasta hin.

» Lasst es euch schmecken« grinste ich beide an.

Raven nickte mir dankend zu und schon aßen beide.

Als ich mich im Raum umschaute, sah ich das alle friedlich aßen.

Einen Moment später stand ich auf und schaffte meinen Teller in die Küche.

» Schön dich mal persönlich zu sehen, Mi.« kam es von Lyo, der grinsend am Herd stand.

» Ja, ich bin es mal persönlich.« lächelte ich ihn an und stellte den Teller auf den Küchentisch.

Danach lief ich zu dem Gästezimmer, wo ich auf Lilith traf.

» Geh du essen. Ich mache das« grinste ich sie an.

» Aber Mi! Bist du dir da sicher?« fragte sie sofort nach.

» Natürlich « lachte ich sie an.

Lilith ging hinunter, während ich das Zimmer hinein trat, indem der Bestatter schlafen sollte.

» Na dann, fange ich mal an.« feuerte ich mich an.

Zuerst bezog ich das Bett , reinigte dann den Boden, putzte die Fenster, wischte die Schränke ab und entfernte schliesslich die Spinnenweben.

» So, ich bin fertig.« ich schnaubte kurz auf und setzte mich auf einen Stuhl.

» Mi, darf ich kurz stören.« hörte ich Sebby fragen.

Interessiert sah ich ihn an.

» Ja, darfst du « erlaubte ich und er setzte sich mir gegenüber an den Tisch.

Da konnte ich sehen, wie ihn eine Träne die Wange entlang lief.

Das so etwas bei ihm auch passieren konnte, überraschte mich sehr.

Ehe ich mich versah verfiel er seiner Trauer.

Er Weinte!

Schon ging ich um den Tisch herum und umarmte ihn.

» Schhh...« ich streichelte ihm über seinen Rücken und er ließ seinen Gefühle freien Lauf.

Erst als er sich beruhigt hatte, nahm ich mir ein Taschentuch und wischte ihn die Tränen weg.

Ich lächelte ihn an.

» Es ist wegen Raven, stimmts?« fragte ich, worauf er nickte und seinen Kopf auf meine Schulter legte.

» Das bleibt unser Geheimnis« meinte er mit ernster Stimme.

» Ja, das bleib unser Geheimnis.« stimmte ich ihm zu.

Noch einmal wischte ich über seine Augen , richtete sein Haar und lächelte ihn an.

» Und jetzt ab zur Arbeit.« meinte ich und er starrte mich an und musste schmunzeln.

» Ich möchte gerne wissen, wer du in Wirklichkeit bist? « fragte er dann und ich lächelte ihn an.

» Ich bin eine Sutcliff.« antwortete ich.

Nach diesen Worten stand er auf und lief zur Tür.

» Danke, Katze « bedankte er sich und ging.

Das brachte mich zum Schmunzeln und als er weg war, machte ich nochmal das Bett in dem Undertaker schlafen sollte.

Nachdem ich fertig war, ging ich aus dem Zimmer hinaus und schloss die Tür hinter mir.

Den großen Flur entlang laufend, schaute ich aus dem Fenster.

» Es regnet ja immer noch.« sagte ich und blieb stehen.

Meine Hand legte ich dabei auf die Fensterscheibe und spürte, wie die Kälte der Fensterscheibe auf meiner Haut kitzelte.

Schmunzelnd ließ ich vom Fenster und lief weiter.
 


 

-Raven-
 

Das Essen hatte super geschmeckt.

Jedoch war die Stimmung im Raum gesunken.

Nachdem Mi weg war, hatte sich auch Ciel entschuldigt und mit ihm Noir.

Als dann auch noch Grell gegangen war, blieben nur noch Will, Ron und ich übrig und man spürte die Anspannung nun sehr deutlich.

Ron ergriff dann schliesslich das Wort » Es tut mir leid, Will. Vielleicht klingt es jetzt unmöglich und du brauchst es nicht glauben, wenn du nicht willst, aber ich will dir die Wahrheit sagen. Ich habe dich sehr geliebt, Will. Nichts davon war gespielt. Nur irgendwann habe ich angefangen auch etwas für Raven zu empfinden. Ich weiß, es war falsch weiter mit dir zusammen zu sein. Verzeih mir, aber ich dachte, dass ich keine Chance bei ihr hätte und diese Anziehung vorbei gehen würde. Das ich wieder dich lieben könnte. Aber das kann ich nicht. Ich liebe Raven. Aber verzeih mir bitte mein schreckliches Verhalten. Du bist mir sehr wichtig und ich würde gerne mit dir befreundet bleiben. «

Während Ron geredet hatte, war zuerst Unglauben, dann Trauer und schliesslich ein sanfter Ausdruck auf Wills Gesicht aufgetaucht.

» Raven? « sprach Will mich plötzlich an, worauf ich ihn unsicher ansah.

» Liebst du ihn denn? « stellte er mir eine Frage, die mich erröten ließ.

Was wohl auch daran lag, dass auch Rons Blick auf mir lag.

Jedoch war ich immer noch Ich und daher erwiderte ich Wills Blick direkt.

» Ja, ich liebe ihn « sagte ich wahrheitsgemäß.

» Das freut mich für euch. Ich verzeih dir, Ron. Und ich stimmte dir zu, wir können Freunde bleiben. Aber es könnte eine Zeit dauern, ehe ich mich daran gewöhnt habe. Mach Raven glücklich, ja? « war Wills Reaktion und mir wurde warm ums Herz.

Obwohl er für die Meisten einfach nur ein nervtötender Perfektionist war, so bewies er uns immer wieder, wie großherzig und mitfühlend er war.

» Ich werde mein Bestes geben. Aber dafür muss ich sie erst davon überzeugen, dass sie mit mir zusammen sein will. « antwortete Ron grinsend.

» Du bist auch unbelehrbar was deine Eifersucht angeht« beschwerte ich mich sofort.

Lächelnd sahen mich beide an, bevor ich meinen Kopf abwandte.

» Idioten « sagte ich, worauf mich Ron auf die Wange küsste, wobei seine Hand ihren Weg in meinen Nacken fand.

Sanft kraulte er mich dort und ich konnte nicht anders, als meinen Kopf leicht in seine Richtung zu neigen.

» Katze durch und durch « hörte ich Will sagen.

Das ignorierte ich jedoch.

Unbemerkt hatte ich meine Form zum Teil verändert, was mir erst auffiel, als Ron mich hinter einem meiner Ohren kraulte.

Schnurrend lehnte ich mich der Hand entgegen.

Wann hatte man schon mal die Möglichkeit gekrault zu werden?

Genießend schloss ich meine Augen, was wohl der Grund war, warum ich nicht mitbekam, wie Ron aufstand und sich neben meinen Stuhl stellte.

Sanft hob er mich in seine Arme und geschockt antwortete ich meine Augen wieder auf.

Einen Moment später warf ich Ron einen wütenden Blick zu.

Sein Grinsen aber, ließ mich weich werden, daher lächelte ich ihm bald zu.

Trotzdem mochte ich gerade nicht getragen werden.

» Lass mich runter, Ron. Oder ich kratz dir die Augen aus. « drohte ich ihm also.

» Keine Sorge, du stehst gleich wieder auf deinen eigenen Beinen. Nur einen Moment. « Ron strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und stellte mich tatsächlich gleich danach wieder auf meine eigenen Beine.

Kurz ratterte es in meinem Kopf, als mir etwas einfiel » Ihr müsst wieder zur Arbeit «

Will nickte mir zu » Ja, wir müssen los. Ansonsten kommen wir zu spät und das ist nicht akzeptabel. «

Also brachte ich sie zum Tor.

Dort umarmte mich als erstes Will » Bis dann «

» Bis dann, Will « erwiderte ich und wir lösten die Umarmung, so dass er los laufen konnte, was er auch tat.

Ron und ich sahen uns einen Moment nur an, bevor ich ihn vorsichtig umarmte.

Sanft erwiderte er die Umarmung.

» Bis bald, Raven. « flüsterte er mir zu.

» Bis bald « erwiderte ich.

Damit ließen wir uns los und er lief los.

Das selbe tat ich, nur zurück zur Villa.

Sicher würde bald Undertaker auftauchen und außerdem waren Ciel und Noir auch noch da.

Mit schnellen Schritten trat ich in die Villa und lief dabei fast in unseren wohl gerade angekommenen Gast.

» Herzlich Willkommen, Undertaker. Es freut uns sehr, dass du unserer Einladung gefolgt sind. Aber das nächste Mal wartest du gefälligst draußen, bis dich jemand herein bittet, ansonsten kratze ich ihnen die Augen aus und sorge dafür, dass du den Rest deines Lebens nie wieder irgendwo hin gehst. Verstanden? « ich sah ihn abwartend an.

» Ja, ich verstehe. Außerdem freue ich mich auch sehr hier sein zu dürfen, Raven « grinste der Undertaker.
 

-Mi-
 

Während ich die Gänge entlang ging, lief mir Ciel in die Arme.

» Sag mal, Mi, hast du Sebastian gesehen?« Ciel schien etwas besorgt um sein Butler.

» Er war gerade eben noch bei mir. Ich habe gedacht er ist zu dir«  ich war auch etwas besorgt um Sebby, den er war so zerstreut gewesen.

» Ich gehe ihn suchen. mach dir keine Sorge.« sprach ich zu Ciel und ließ ihn zurück.

Wo kann er nur hin sein?

Durch die rennend, sah ich mich suchend um, bis ich plötzlich jemanden umrannte.

Bettlagen flogen durch die Luft und landeten dann über uns.

» Nicht so stürmisch, Katze.« lächelte mich Sebby an.

Endlich konnte ich aufatmen.

» Da bist du ja. Ich habe mir Sorgen gemacht.« sagte ich und er grinste mich an, strich mir meine Haare hinters Ohr.

Dann hörten wir auf einmal ein Gicksen.

» Aaaah! Raven, da sind Geister!« es war Lilith, die sich an Raven klammerte.

Raven hob die Bettlacken an.

» Beruhige dich Lilith, das sind Mi und Noir.« Raven half mir und Sebby auf.

» Mi! Erschreck mich nicht so« Lilith umarmte mich und verschwand einen Augenblick spät mit den Bettlaken.

»Undertaker ist da« erwähnte Raven und ich ging mit ihr hinunter in Tanzsaal, wo er auf uns wartete.

Unten angekommen sahen wir das er mit Kiara und Noel spielte.

Raven und ich schmunzelten.

Als wir uns ihnen etwas näherten, kamen unsere Katzen zu uns.

Und meine Spitzen färbten sich erneut zu einem Grau.

» Willkommen im Anwesen der Sutcliff, Undertaker.« begrüßte ich ihn.

» Welch ein schönes Häuschen.« kicherte er und lief um mich herum.

»Dank...« begann ich, doch Undertaker unterbrach mich und drückte mir einen Brief in die Hand.

»Der ist von Ciels Vater.. Er hatte ihn geschrieben, bevor er starb.« erklärte er mit ernster Stimme.

»Danke« ich nahm den Brief an mich.

Kiara neben mir mauzte ihn liebevoll an.

» Süßes Kätzchen« kicherte der  Undertaker und streichelt sie.

Dass meine Kiara mir auch immer in den Rücken fallen muss.

» Ich zeige Ihnen ihr Zimmer. Damit sie erst einmal richtig ankommen können.« ich lächelte ihn an und er fing an laut zu lachen.

» Warum so höflich, Mi?« fragte er weiter lachend.

Die Frage ignorierend, drehte ich mich von ihm weg und lief nach oben, er mir nach.

Am Zimmer angekommen, öffnete ich die Tür.

» Das ist ihr Schlafplatz.« meinte ich und er sah mich an.

Jedoch weiß ich nicht, ob man das ansehen nennen konnte, weil ich seine Augen nicht sehen konnte.

» Sehr gemütlich. Oh! Du hast sogar an meine Kekse gedacht.« lachte er.

» Machen sie sich frisch. Nebenan ist ein Bad..Raven holt sie dan zum Essen.« erklärte ich, worauf er nur grinsen konnte.

»Du kannst mich ja waschen« lachte er.

» Nein « ich wurde leicht rot und schob ihn in sein Zimmer hinein.

Danach rannte ich den Flur entlang, bis zu meinem Zimmer, wo Grell auf unserem Bett lag.

» Hallo, Mi « begrüßte er mich und stand auf.

Den Brief, den ich in der Hand hielt versteckte ich in meinem Waffenschrank.

» Hallo, Grell « lächelte ich ihn an und schmiss ihn um.

Zusammen lachten wir, bis Grell mitbekam, dass meine Spitzen grau waren.

Darauf zog er mich näher an sich heran und betrachtete meine Haare.

» Jetzt kann ich ihn nicht mehr leiden, obwohl er so sexy ist. Aber er soll gefälligst die Hände von dir lassen. « böse starrte er an die Badezimmertür.

» Ach komm schon, Grell. Wenn du so genervt bist, habe ich dann wieder schlechte Laune. Wie kann ich dich aufmuntern?« fragte ich Grell und er fing an zu grinsen.

» Gehen wir zusammen baden« meinte er und ich wurde leicht rot.

» Nein, Grell! Das kannst du knicken!« es klopfte und Raven holte uns zum Essen.

» Milady, kommen sie? Das Dinner ist angerichtet. « fragte da Raven.

» Ja, wir kommen.« ich stand auf und Grell lief mir nach.

» Ach komm schon, Mi! Lilith durfte auch mit dir baden!« er zickte mit mir rum.

» Lilith ist ja auch was anderes.« antwortete ich ihm.
 

-Raven-
 

Nachdem ich Grell und Mi Bescheid gegeben hatte, ging ich zum Undertaker.

Kurz lauschte ich, bevor ich ohne anklopfen eintrat.

» Das Essen ist angerichtet. Wenn du dich also bitte in den Esssaal begeben würdest? « sprach ich ohne Umschwung.

» Ich werde sofort gehen. « war seine Antwort, aber er zögerte noch einen Moment.

» Du sprichst normal mit mir. Warum bist du anders als alles, was ich kenne?« fragte er mich einige Momente später.

Darauf hob ich nur eine Augenbraue.

» Ich versteh schon. Wie die Herrin, so die Dämonin. Deshalb seid ihr Freunde. Wie ähnlich du ihr bist. Sie war auch immer so. Sie sagte sie sei schon so stur zur Welt gekommen und ich glaube, dass du es auch bist. Und dabei könnt ihr nicht einmal verwandt sein. « er sah mir in die Augen und da verengte ich sie absichtlich, um ihm zu zeigen, dass ich Spiele nicht mochte.

Noel, der neben mir stand, knurrte zur Untermauerung.

Nickend ging er an mir vorbei.

Dann lief ich mit Noel an meiner Seite zu Ciels Zimmer.

Dort klopfte ich an und sofort wurde mir von Noir die Tür geöffnet.

» Ciel. Das Essen ist angerichtet. Gegessen wird im Esssaal. Und keine Angst, es gibt auch etwas Süßes. « grinste ich dem Earl zu.

» Danke. Ich werde sofort los gehen. « antwortete er und folgte seinen Worten sofort.

Ciel lief hinunter in den Essaal, während mich Noir mit einem sanften Blick betrachtete.

» Noir? « fragte ich also und zuckte überrascht zusammen, als er meine flauschigen Ohren kraulte.

Zwar genoss ich das Gefühl, aber sah dabei Noir ein wenig besorgt an.

Doch er antwortete nicht, sondern senkte nur den Blick.

Das wiederum machte mir noch mehr Sorgen.

Wenn mein Bruder so etwas tat, dann nur, wenn etwas war.

Aber was?

Sollte ich fragen oder lieber nicht?

Ich wusste es nicht, aber irgendwie tat er mir ja leid.

Also folgte ich meinem ersten Impuls und schmiegte mich in einer Umarmung an ihn, so dass sein Kinn auf meinem Kopf lag.

Überrascht zuckte er im ersten Moment zusammen, bevor er sich wie ein Ertrinkender an mich klammerte.

Was stimmte nicht mit ihm?

» Was ist los, Noir? « fragte ich ihn schliesslich doch nach einigen Momenten.

» Lass mich dich einfach noch ein bisschen im Arm halten. Bitte, Flöckchen. « flüsterte er mir leise zu und wie in Kindertagen, war es mir unmöglich ihm dies zu verwehren.

Irgendwann löste ich mich ganz langsam von ihm.

» Willst du heute abend ein wenig...nun ja, vielleicht ein wenig...« ich konnte die Frage nicht beenden.

» Darf ich dich heute abend vielleicht besuchen? Ich würde gerne ein wenig reden und...« auch er konnte seinen Satz nicht beenden, aber ich wusste genau, was er sagen wollte.

» Ja, du kannst gerne vorbei schauen. Aber klopf bitte an. Nur damit ich vielleicht Zeit habe, um gegebenenfalls etwas weg zu legen. Aber gerne. « sagte ich zu, da ich ihn genau das selbe fragen wollte.

Noir nickte mir zu, bevor wir uns zu den anderen gesellten.

Der Abend verlief ohne Probleme und so war bald alles geklärt und ich konnte in mein Zimmer verschwinden.

Noel aber kratzte an der Tür.

Unser Spaziergang!

» Dann mal auf, mein Liebling« meinte ich und fuhr ihm durchs Nackenfell.

So machten wir uns auf und waren wenige Sekunden später im Garten, wo wir langsam über die Wiese liefen.

Nicht lange und ich schuppte Noel um und knurrend warf er einen Moment später mich um.

Wir balgten uns wie Welpen und endlich schaffte es ein unbeschwertes Lachen über meine Lippen.

Schliesslich lagen wir nebeneinander und Noel hatte seinen Kopf auf meine Brust gebettet.

Sanft fuhr ich ihm durchs Fell und drückte einen Kuss auf seine Schnauze.

Daraufhin knurrte Noel liebevoll.

» Ich liebe dich auch, Noel « ich schmiegte meine Stirn gegen seine.

Genoss die angenehme Wärme von Noel.

Dieser Schneeleopard war mir lieb und teuer.

Niemals wollte ich wieder ohne ihn sein müssen.

» Da lässt man dich ein paar Stunden alleine und schon hast du einen Besseren. Habe ich denn je eine Chance gegen dieses Prachtwesen gehabt? « hörte ich es scherzend über mir.

Meine Augen trafen auf eine Mischung aus gelb und grün.

» Ja, sicher. Aber glaube nicht, dass ich dadurch meinen Noel weniger lieben würde. « war meine ebenso scherzhafte Antwort.

Noel war aufgestanden und strich nun um Angesprochenen herum.

» Außerdem hat er dich auch sehr gerne « fügte ich grinsend hinzu, als Noel sanft seine Pfote ausstreckte, um Aufmerksamkeit zu fordern.

» Das stimmt. Er ist aber auch ein wunderschönes Wesen « sagte er und kraulte Noel hinter den Ohren.

» Dann fang doch etwas mir ihm an « sagte ich mit plötzlicher Wut und Eifersucht, wobei ich den Kopf weg drehte.

Einen Moment später spürte ich aber auch Enttäuschung.

Was Liebe anging, war ich ein merkwürdig empfindliches Wesen.

Da spürte ich, wie eine Hand sanft mein Kinn anhob und im nächsten Moment küsste er mich.

So unglaublich zärtlich, dass mein Herz zerschmolz.

» Ich liebe einzig dich, meine Raven. Nur dich und niemanden sonst. Also wenn du mich das nächste Mal auf jemand anderen abschieben willst, dann sollte das lieber ein Scherz sein. Denn ich lasse mich nicht auf andere abschieben. « hörte ich ihn sagen und zuckte zusammen.

Er hatte so wütend und ernst geklungen.

Tränen brannten in meinen Augen und ich drehte mich weg.

» Hey, was...was ist denn los? Raven, was ist mit dir? « fragte Ron mich nun wieder mit sanfter Stimme.

» Ich...du...« versuchte ich zu beginnen,bekam aber kein Wort raus, also schmiegte ich mich näher an ihn.

Als ich einen Moment später von ihm mit hoch gezogen wurde und dann von ihm in seine Arme gehoben wurde, protestierte ich nicht, sondern schmiegte mich gegen ihn.

» Lass und rein gehen « meinte er da und ich sah ihn einen Moment einfach nur an.

» Lass mich runter « forderte ich dann, aber er folgte meinen Worten nicht.

» Ron! Lass mich jetzt runter!« knurrte ich ihn darauf an.

» Wieso sollte ich? « fragte er und ahnte nicht, dass ich momentan nicht zum Spielen aufgelegt war.

Kaum einen Moment später, lag er auf dem Boden und ich beugte mich über ihn.

» Weil du dir gerade die Chance zerstört hast, mit hinein zu kommen. « sagte ich und sah die Überraschung in seinen Augen.

Doch Ron wäre nicht er, wenn er nicht etwas erwidert hätte.

» Dann bleiben wir eben hier. Das ist doch kein Problem. « meinte er und grinste.

Dieser verdammte...Ach verdammt!

» Steh schon auf, du Idiot. « ich sah ihn genervt an.

Sofort folgte er meinen Worten.

» Lass uns hinein gehen. Es wird langsam spät. Du solltest dich hinlegen. Immerhin musst du morgen wieder zur Arbeit.« sagte ich danach.

Nebeneinander liefen wir also hinein.

Drinnen begleitete ich Ron zu seinem Zimmer.

» Bis morgen früh. Schlaf schön und träum süß, Ron« verabschiedete ich mich.

» Ich träume doch sowieso von dir. Da kann ich doch nur gut schlafen. Aber dir auch eine gute Nacht. Schlaf gut und träum süß, meine Schöne. « erwiderte Ron.

» Was heißt hier bitte Schöne?« beleidigt wandte ich mich ab.

» Dann nenne ich dich halt meine Raven « kopfschüttelnd grinste er mir zu.

Ich sah ihn einen Moment nur still an, bevor ich ihn auf die Wange küsste.

» Denk dir nicht, dass das zur Gewohnheit wird. Mir war gerade danach « sagte ich, als ich sein strahlendes Lächeln sah.

» Natürlich nicht. Aber das hier wird mir zur Gewohnheit, also hoffe ich doch, dass du nichts dagegen hast « nun war er es, der mich auf meine Wange küsste.

Mit einem letzten Blick trennten sich unsere Wege und Noel und ich kehrten zurück auf mein Zimmer.

So hatten wir es zumindest geplant.

Nach einigen Metern jedoch trafen wir auf Noir.

» Du elender Idiot « knurrte ich ihn an.

War ja klar, dass das hatte passieren müssen.

» Ich habe nicht das Recht mich in dein Leben einzumischen. Aber wenn er dir das Herz bricht und das schwöre ich, dann werde ich ihn so lange quälen, dass er sich wünscht nie geboren worden zu sein.« knurrte Noir.

» Da musst du erst an mir vorbei. Und ich schwöre auf alles, was mir lieb und teuer ist, dann nehme ich dich auseinander. So lange, bis du um Gnade flehst und dann beginnt der Spaß erst richtig « knurrte ich zurück.

Einige Zeit starrten wir einander an, bevor Noir sich entspannte.

» Dann sollte er besser gut mit dir umgehen. Immerhin bist du meine Schwester « sanft waren diese Worte über seine Lippen getreten und doch wollte ich es nicht hören.

» Halt die Klappe und lass uns in mein Zimmer gehen. Du wolltest doch reden. « fuhr ich ihn an.

Ein wenig verwirrt folgte er Noel und mir und in meinem Zimmer angekommen, setzten wir uns aufs Bett.

» Ich habe dich vermisst, Raven. Sehr sogar. « gab mein Bruder zu und überrascht sah ich ihn an.

Er hatte mich vermisst!

Was sollte ich darauf sagen?

Im Endeffekt sagte ich gar nicht, sondern umarmte ihn einfach.

Wir verweilten lange in dieser Umarmung, bis er schliesslich das Wort ergriff » Dürfte ich bleiben? Nur heute? «

Einen Augenblick fragte ich mich, ob er denn gehen würde, wenn ich nein sagte, aber dann wusste ich wieder, dass er das immer schon getan hatte.

Mein Bruder, der mich vor so vielen Alpträumen gerettet hatte.

» Bleib ruhig, Noir. « gab ich also mein Einverständnis.

Kurz darauf lagen wir auf dem Bett.

Wie früher lag ich an ihn gekuschelt in seinen Armen.

Es dauerte lange, ehe mein Bruder eingeschlafen war.

» Schlaf gut, Bruder « war das Letzte, was ich noch sagte, bevor auch ich mich dem Schlaf ergab.
 


 

-Mi-
 

Blutüberströmt ging ich zu Grell, der mich angrinste.

Nenn ihn stehend wischte ich ihn das Blut von der Stirn.

» Das macht Spaß « lächelte er mich an und küsste mich auf die Wange.

» Lass uns nach Hause gehen. Es wird wieder hell.« meinte ich dann

Grell nahm seine Kettensäge aus dem Dämon heraus und ich nahm alle meine Waffen.

Wir uns hinterließen ein großes Massaker.

Glücklich liefen wir zurück zum Anwesen.

Jedoch merkten wir nicht, dass uns Undertaker und Ciel beobachten.

In meinem Zimmer angekommen, schmissen wir unsere Waffen weg und legten uns aufs Bett.

Dabei tropften wir alles voll Blut.

Wir sahen uns an und ich spürte, wie Grells hand an meinem Rücken entlang glitt.

» Das müssen wir mal wieder öfter machen.« lächelte er mich an und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

» Du weist, dass das nicht so oft geht« ich musste schmunzeln, als er mich wie eine kleine Katze ansah.

Seine schönen grünen Augen funkelten mich an.

» Bitttee, Mi.« ich zog ihn mit mir nach oben, so dass wir wieder vor dem Bett standen.

» Geh du erstmal baden « sagte ich.

Im Bad angekommen, ließ ich ihm Wasser ein und legte ihm frische Sachen hin.

» Lass dir ruhig Zeit.« ich schloss hinter mir die Tür und bezog das Bett frisch.

Mit den dreckigen Sachen ging ich hinunter zum Waschraum, wo ich sie Lilith entgegen schmiss.

» Mi, wie siehst du denn aus?« sie sah mich geschockt an.

» Keine zeit für Erklärungen « ich rannte so schnell, wie möglich, den Gang hinauf.

Kurz vor mein Zimmer stand Will, der mich mit großen Augen betrachtete.

» Was ist passiert? « fragte er nach und ich schleifte ihn mit in mein Zimmer.

» Ich habe wieder gemordet.« antwortete ich ihn, wobei ich auf den Boden sah.

»Mi« hörte ich jemanden hinter mir meinen Namen kichernd sagen.

» Undertaker « sprach ich, als er seine Hände vor meine Augen hielt.

Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.

» Ach, Katze. Du sollst dich doch nicht in Gefahr bringen.« hörte ich nun auch Sebby sagen, als ich hoch gehoben wurde.

Er leckte an meiner Hand entlang und grinste mich an.

Was war hier los? Wussten sie alle wer ich in Wirklichkeit war?

Kapitel 6

-Raven-
 

Das war doch nicht wahr!

Die ganze Nacht hatte er bei mir verbringen dürfen, ich hatte mich vertrauensvoll an ihn gekuschelt und was bekam ich dafür?!

Er leckte meiner Lady über die Hand!

Wütend entriss ich ihm Mi, die ich hinter mich stellte.

» Nimm deine verdammten Pfoten von ihr! Du bist doch wirklich ein Musterbeispiel für ein arrogantes Arschloch! Wage es dir nie wieder das zu tun oder ich schwöre ich hacke dir deine Hände und Beine ab! Und dann überlasse ich dich streunenden Hunden, die Hunger haben! « knurrte ich ihn wütend an.

Endlich wusste ich wieder, warum ich nichts mit ihm zu tun haben wollte.

Als er es wagte seine Hand nach mir auszustrecken, schlug ich sie wütend mit meinen Krallen fort.

» Wie kannst du es wagen?! Was glaubst du eigentlich wer du bist?! Ich hasse dich! « schrie ich ihn an und sein Gesichtsausdruck ähnelte einem geschlagenem Hund.

Keinen Moment später war er aus dem Raum verschwunden.

» Und ihr anderen verschwindet auf eure Zimmer! Wenn das Frühstück angerichtet ist, werde ich euch holen! « knurrte ich die Anderen an.

Einen Moment später waren sie verschwunden und nur Mir stand noch neben mir.

» Wir sehen uns zum Frühstück, Milady. « sagte ich noch, bevor auch ich das Zimmer verließ.

Wie hatte ich nur so dumm sein können, ihm zu vertrauen?!

Wütend fauchte ich auf und erschreckte jemanden vor mir.

Als mich dieser jemand am Arm festhielt, drehte ich mich mit ausgefahrenen Krallen in seine Richtung und stoppte gerade noch rechtzeitig, um ihn nicht zu verletzen.

» Was machst du hier?! « fuhr ich ihn an.

» Ich wollte nachsehen was los ist. Du hast gerade jemanden angeschrien und das ziemlich laut. Ich wollte wissen was los ist. Oder darf ich mir keine Sorgen um dich machen? « fragte er mit sanfter Stimmte.

Genau diese Tatsache ließ meine Wut sinken.

» Es ist etwas kompliziert.« meinte ich einzig.

Damit gab er sich aber nicht zufrieden » Kompliziert ist es immer, wenn es wichtig ist. Also was ist es, Raven? «

» Das zieht schon lange nicht mehr, Ron. Warum versuchst du es also immer noch, mir so meine Gedanken zu entlocken? « fragte ich ihn, eine Augenbraue hochgezogen.

» Weil ich diesen Gesichtsausdruck liebe. Und weil ich doch genau weiß, dass ich dir deine Gedanken entlocken werde, egal wie stur du bist. « grinste er mich an.

Langsam nahm ich meine Hand mit Krallen zurück.

» Und wie gedenkst du das zu schaffen? « fragte ich und wusste genau, dass jetzt irgendetwas kommen musste.

» Vielleicht in dem ich das hier tu« meinte er und begann mich hinter den Ohren zu kraulen.

Schnurrend lehnte ich mich seiner Hand entgegen und genoss die Zärtlichkeit einfach.

Alle Wut war wie weggeblasen und hinterließ nur die angenehme Wärme der Vertrautheit.

» Na, mein Kätzchen. Willst du jetzt mit mir reden? « fragte mich Ron leise.

» Na gut. Sebby hat Mi das Blut von der Hand geleckt. Ich hasse ihn. Diese Nacht hat er gebeten bei mir bleiben zu können. Angeblich hatte er mich die ganze Zeit sehr vermisst und ich habe zugesagt. Und dann seh ich, wie er Mi Blut von der Hand leckt. Ich bin einfach wütend geworden. « erklärte ich also.

Plötzlich zog Ron mich an sich.

» Mach dich nicht wahnsinnig. Wir wissen doch beide, dass er keine Chance gegen dich hat, Raven. Also hör auf dir darüber Gedanken zu machen. Immerhin kannst du ihm ja nicht grundlos den Kopf abreisen, obwohl ich mir das wünschen würde. « am Ende hörte ich Ron husten, so als ob er verbergen wollte, dass er das gesagt hätte.

» Danke « ich grinste ihn an.

» Immer doch. Und falls du mal jemanden umbringen willst, dann sag einfach Bescheid. Es findet sich immer jemand. Aber nur solange du nicht die Seele frisst. « machte er mir ein verlockendes Angebot.

» Na gut. Aber vielleicht schnappe ich mir dafür ja deine Seele « ging ich darauf ein.

» Meine Seele? « fragte er verwundert.

» Ja, jeder Shinigami hat eine Seele. Auch wenn sie nicht wie alle anderen Seelen sind. Sie sind sehr individuell und die meisten können sie weder spüren noch sehen. Aber ich finde sie sehr interessant. Leider bin ich noch nie jemandem begegnet, der sie ebenfalls sehen kann. Trotzdem sind sie sehr schön. Deine ist besonders schön. Vielleicht schnapp ich sie mir ja eines Tages. Bis dahin genieße ich einfach, dass es dich gibt.« erklärte ich ihm und seine Augen funkelten neugierig.

» Kannst du mir das beibringen?« fragte er und ich nickte.

» Aber ich kann es nur versuchen. Mehr nicht. « machte ich auch sofort klar.

» Okay. Aber wieso beschäftigst du dich eigentlich nur mit Seelen und frisst sie nicht, wie die anderen Dämonen? « wollte er da wissen.

Ernst sah ich ihn an » Nicht alle sind so. Euch hier sind nur noch nie andere aufgefallen. Viele sind nicht auf der Suche nach Seelen, die sie fressen können. Außerdem gibt es bei uns auch Jäger, die die Dämonen jagen, die gegen Regeln verstossen. Wenn du mich verstehen willst, dann hör auf alle einer Art in einen Topf zu werfen. Aber mein Grund ist wohl, dass ich selbst keine Seele besitze. «

» Ist das nicht ganz normal bei Dämonen? « fragte er und bewies, dass er meine Worte in sich aufgenommen hatte.

» Nein, ist es nicht. Unsere Seelen sind normalerweise nur nicht zu sehen. Nur in seltenen, sehr emotionalen Momenten sieht man sie deutlich. Aber ich besitze keine. Nicht einmal einen kleinen Funken. Schon immer « antwortete ich und schmiegte mich an seine Seite.

» Ach so. Aber das macht ja nichts. Dann Teil ich halt meine mit dir.« sagte Ron, wie aus der Pistole geschossen.

Wa...

Dieser Idiot hatte mir gerade eine Hälfte seiner Seele geschenkt.

» Du bist doch wirklich unglaublich. Danke für dieses Angebot. Aber noch will ich das nicht. Ich werde sicher darauf zurück kommen, Ron. Aber im Moment bin ich zufrieden ohne Seele. Eines Tages aber komme ich darauf zurück« schwor ich ihm.

Damit hatte ich ihn wohl überrascht.

Lachend schüttelte ich den Kopf.

» Ich werde dir deine Seele schon nicht weg fressen. Ich will nur irgendwann eine Hälfte für mich beanspruchen. « lachte ich ihn an.

Da fing er sich wieder » Ich gehöre dir doch schon mit allem was dazu gehört. Alles was zu mir gehört, das kannst du haben. Es gehört dir, Raven. «

Wa-was hatte er...da...da gesagt?

» Das darfst du nicht sagen. Nicht bevor ich mich entschieden habe. Nicht davor, Ron « bat ich ihn leise.

Darauf nickte er.

» Sag mal musst du nicht los? Nicht dass dir Will am Ende noch Überstunden aufdrückt. « wollte ich wissen.

» Ja, ich mach mich dann mal auf. Bis später, meine Raven « sanft küsste er mich zum Abschied.

» Idiot. Jetzt geh schon. Wir sehen uns dann. « sagte ich nur noch, bevor er verschwand.

Wieder beruhigt, machte ich mich auf in die Küche, wo ich Lilith, Maxx, Kathrine und Lyo antraf, denen ich ihre heutigen Aufgaben zuteilte.

Nachdem wir gefrühstückt hatten, hieß es den Gästen und Grell und Mi ihr Frühstück zu servieren.

Während ich mich also aufmachte allen Bescheid zu geben, deckte Lilith den Tisch.

» Das Essen ist serviert « gab ich als erstes Undertaker Bescheid, der mir verstehend zu nickte.

Dann machte ich mich auf zu Mi und Grell.

Diese Beiden fand ich in Mis Zimmer.

» Das Essen ist angerichtet.« sagte ich, bevor ich Mis sanft übers Haar strich.

» Sei bitte vorsichtig. Nicht, dass wir noch irgendwann mit ein paar anderen aneinander geraten. Unnötig viele tote unnatürliche Wesen auf einem Haufen gefunden werden. « ich lächelte sie sanft an.

Danach verließ ich ihr Zimmer.

Nun waren nur noch Ciel und sein Butler übrig.

Will war schon zur Arbeit.

Wenige Momente später trat ich also in Ciels Zimmer.

» Das Essen wird serviert. Das Ganze wird im Esssaal angerichtet.« sagte ich und verließ das Zimmer sofort wieder.

Noch länger musste ich nicht in der Nähe dieses Arschlochs sein.

Also machte ich mich auf in den Esssaal, wo ich hinter Mis Stuhl stehen blieb.

Als schliesslich alle anwesend waren, begannen sie zu Essen.
 

-Mi-
 

Als ich den ersten Happen machte, wurde mir auf einmal richtig schlecht.

Mir wurde Nie von Lyos Essen schlecht.

» Milady, ist alles in Ordnung?« Raven sah mich besorgt an.

Ich hielt mir die Hand vor den Mund und rannte aus dem Esssaal heraus.

Draußen angekommen spuckte ich Blut.

Hustend begab ich mich zurück in mein Zimmer.

Schnell öffnete ich die Tür und setzte mich neben meinen Nachtschrank.

Langsam erklangen Schreie in meinem Kopf und ich spürte, wie sich alle meine Wunden wieder öffneten.

Vor Schmerzen schrie ich auf.

Hoffend, dass es bald aufhörte, was es tat und auch meine Wunden waren alle wieder geschlossen.

Das Einzige was zurück blieb, war das Blut, welches an meinen Sachen klebte.

Neben meinem Nachtschrank stehen, starrte ich auf den Boden.

» Papa. Ich bin nur ein Mensch, aber beschütze alles «

» Du bist mehr, als nur ein Mensch, mein kleiner Schatz «

Ich erinnerte mich an das letzte Gespräch mit meinem Vater.

Au einmal lachte ich in mich hinein.

Meine Haare färbten sich komplett grau.

» Hihi, jetzt reicht es.« ich nahm ein Bad und zog mich um.

Dann ging ich hinaus in den Garten und lief die Teebüsche ab.

Ging dann zurück ins Arbeitszimmer, wo ich die Schublade öffnete und Vaters Brille auf setzte.

Man konnte mich gar nicht mehr erkennen.

Nachdem ich sämtliche Erledigungen gemacht hatte und Anrufe entgegen genommen hatte, zückte ich meine Waffe und schoss aus Spaß in die Tür.

» Wir haben mehr Einkommen« lachend freute ich mich auf unser Millionenunternehmen.

Bald, sehr bald werden es Billionen, da war ich mir sicher.

Während ich den Gang entlang lief, rempelte ich Sebastian an, aber das juckte mich wenig und lief an ihn vorbei.

» Wer ist das denn? « er drehte sich in meine Richtung, weil mein Geruch nun vollkommen anders war.

Bis zum Haupteingang lief ich weiter, wo ich jemanden wegen den Stoffen antraf.

Ihr zeigte ich die neusten Stoffe und schon war sie zufrieden und kaufte gleich eine ganze Ladung davon.

Damit war mein Arbeitstag beendet, also drehte ich mich um, wobei ich fast über Grells Mantel stolperte, den er wieder mal liegen gelassen hatte.

Also hob ich ihn auf und hielt dann schlagartig jemanden meine Waffe an den Kopf.

» Schleich dich nochmal so an, dann bist du tot, Ron « grinste ich ihn an.

» M...Mi, bist du das? « er sah mich etwas ängstlich an.

» Wer denn sonst, du Idiot.« ich nahm meine Waffe zurück und lief an ihm vorbei.

Ron sah mir nach, bevor er zu Raven rannte.

Während ich Grells Mantel anzog, lief ich zum Musikzimmer.

Dort angekommen, spielte ich ein wenig auf meinem Piano.

Als der letzte Ton verklang, legte ich meinen Kopf auf die Tasten.

» Das Lied mochte Mama so sehr« sagte ich zu mir selbst.

Ich wusste, dass meine Seele verschlungen wurden war, dass ich sie wahrscheinlich nie wieder bekommen würde.

Nie wieder konnte ich Grell eine ehrliche Umarmung geben.

Noch nicht einmal weinen konnte ich.

Aber ich wusste auch, wer meine Seele hatte.
 

-Raven-
 

Knurrend bahnte ich mir den Weg durch die Gänge.

Wer auch immer das gewagt hatte, würde den Rest seines Lebens wimmernd und vor Schmerzen schreiend verbringe, soweit es da noch ein Leben gab und ich ihn nicht bei der ersten Gelegenheit gefressen hatte.

Gerade war ich in den Gang zur Eingangshalle eingebogen, als mir ein verängstigter Ron entgegnete rannte.

» Mi...Mi hat mir eine Waffe...an den Kopf gehalten « brachte er stockend hervor.

» Beruhige dich, Ron. Dir ist nichts passiert « redete ich ihm zu und zog das zitternde Bündel fest an mich.

» Aber...« begann er, ich unterbrach ihn einfach » Beruhig dich, Ron. Ich weiß, was mit ihr ist, also keine Sorge. «

Doch er beruhigte sich einfach nicht, also tat das erst, was mir in den Sinn kam.

Mit einem Ruck zog ich ihn an mich und küsste ihn.

Zuerst erstarrte er, bevor er den Kuss erwiderte und sich endlich entspannte.

Einen Moment genossen wir den Kuss, bevor ich langsam von ihm löste.

Dann musterte ich Ron.

» Was machst du eigentlich hier?« fragte ich, da er eigentlich noch abreiten müsste.

» Es waren nicht viele Seelen einzusammeln, daher war ich schnell fertig. Also dachte ich, dass ich hierher komme. « erklärte er mir.

Ein Lächeln legte sich auf meine Lippen.

» Irgendwie ist das süß « gab ich zu.

» Süß? Aber wenn du das sagst, dann wird es wohl so sein. « er grinste mich an.

» Das ist es auch. Aber du solltest erst einmal auf dein Zimmer gehen. Ruh dich aus oder so. Ich schau dann später mal vorbei. Oder wolltest du jemanden anderen besuchen? « wollte ich wissen.

» Nein, ich bin einzig wegen dir hier. Auch wenn ich die Anderen auch immer gerne sehe, bist du der Grund, dass ich hier bin.« antwortete er und wollte schon gehen, als ich ihn noch einmal zu mir in eine Umarmung zog.

» Bleib bitte in deinem Zimmer. Ich weiß nicht, was hier alles passieren wird und ich will nicht, dass dir etwas passieren könnte. Versprochen? « bat ich ihn.

» Versprochen. Aber pass du auch auf dich auf und falls ich helfen kann, dann hol mich einfach. Versprochen? « bat er dann mich.

Nickend gab ich ihm das Versprechen und ließ ihn dann los.

Bis er aus meinem Sichtfeld verschwunden war, blieb ich noch stehen.

Dann gewann erneut die Wut und ich bahnte mir weiter meinen Weg durch die Gänge.

Leider kam mir erneut jemand dazwischen.

» Wer war das vorhin? « fragte Noir mich sofort.

» Mi, wer denn sonst « knurrte ich ihn an.

» Aber das war ein ganz anderer Geruch « zweifelte er daran.

» Es war Mi! Was den Geruch angeht, denk doch mal nach, du Idiot! Weißt ja sonst auch immer alles! « fauchte ich genervt und ging an ihm vorbei.

Gerade als ich mein Ziel fast erreicht hatte, stand plötzlich der Undertaker vor mir.

Das durfte doch nicht wahr sein!

Hatten heute den alle nichts besseres zu tun als mir im Weg zu stehen?!

» Was willst du, Bestatter?!« schrie ich ihn an.

» Die bessere Frage ist: Was willst du in diesem Zustand bei Mi?« fragte er und sah mich mit verengten Augen an.

Was bitte glaubte er, war er, dass er in frage stellte, in welchem Zustand ich zu Mi ging.

» Wenn du nicht sofort aus dem Weg gehst, werfe ich dich aus dem Fenster und denk nicht einmal daran deine Death Scythe zu verwenden! Es gibt bestimmte Regeln auf diesem Anwesen! Du hättest sie am Haupttor in den vorgesehenen Schrank legen sollen! Denn hier sind sie verboten!« fauchte ich laut und fuhr meine Krallen aus.

Seinen Blick aufmerksam auf mich gerichtet, trat er einen Moment später zur Seite.

So legte ich den Rest meines Weges ohne weitere Störungen zurück, was wohl besser war.

Hätte es noch eine Person es gewagt, sich mir in den Weg gestellt, dann hätte ich für nichts mehr garantieren können.

Beim Musikzimmer angekommen, stieß ich die Türen mit Schwung auf und hörte sie gegen die Wand schlagen.

Mit schnellen Schritte stand ich neben Mi.

» Wer war das? Und komm mir nicht damit, dass du es nicht weißt! Du weißt genau, wer es war!« knurrte ich sie an.

Wer auch immer es war,derjenige würde ihr ihre Seele wieder geben und dann elendig sterben!
 

-Mi-
 

»Mach mal nicht so einem Wind, Raven.« ich hob meinen Kopf und lächelte sie an. Wutentbrannt stand sie vor mir.
 

-Raven-
 

» Ich soll nicht so einen Wind machen?! Sag mal bist du dir eigentlich im klaren darüber, um was es hier geht?! « knurrte ich sie an und zog sie mit einem Ruck nach oben.
 

-Mi-
 

» Ich wusste, dass du so reagierst, wenn ich es dir sage. Töten wirst du deinen Engel ganz bestimmt nicht.« ich lächelte sie weiter hin an und strich ihr übers Gesicht.
 

-Raven-
 

Er war es also?

Ich schloss eine Moment meine Augen.

Wenn er es war, dann musst er sterben.

Ich müsste den töten, den ich liebte.

Mit einem Ruck öffnete ich meine Augen wieder.

Dann sollte es so sein.

» Doch, das werde ich. Ich warnte ihn einmal. Eine zweite Chance gibt es nicht. « knurrte ich laut.

Wer mich so sehr verriet, der verdiente nur den Tod.
 

-Mi-
 

Ich sah sie an und grinste.

» Ich mach das « lachend ging ich mit meiner Waffe aus dem Raum.

»La la la la la« ich sang vor Freude und grinst als mir Ron entgegen lief.

» M...Mi, bitte tu das nicht« flehte er.

» Du wirst sterben. « ich lachte ihn aus.

» Mi, ich habe den Teil von deiner Seele nicht mehr.« versuchte er sich zu retten.

Ich drückte aber einfach ab und Raven, so schnell wie sie war, war mit ihm hinter mir verschwunden.

» Schade « beleidigt drehte ich mich zu ihnen um.
 

-Raven-
 

» Keine Sorge. Du bekommst deine Chance schon. Ist nur eine Schonfrist. Immerhin müssen wir ja wissen, wer als nächstes dran ist.« grinste ich Mi an.

» Und jetzt zu dir! « knurrte ich Ron an und packte ihn am Kragen.

» Wer hat ihre Seele?!« verlangte ich von ihm zu wissen.
 

-Mi-
 

» Einen Teil hat Sebastian und den anderen Teil hat Undertaker « Ron sah Raven sehr niedergeschlagen an.

Daraufhin lachte ich und sah dann zu Ron und Raven.

» Wir lassen das als Beziehungsstreit durch gehen bei euch.« grinste ich beide an und machte mich auf den Weg mit meiner Waffe.

Hopsend hielt ich bei Ciel an der Tür und klopfte an.

Merkwürdigerweise öffnete mir Ciel die Tür.

» Ja ...Oha. Mi, wie siehst du den aus?« geschockt sah mich Ciel an.

» Also wo ist Sebastian? Er hat einen Teil von meiner Seele« grinste ich ihn an.

» Ich habe ihn seit heute morgen nicht mehr gesehen « antwortete er mir und ich lächelte.

» Entschuldigung, wegen der störung.« spaßig verbeugte ich mich und lief zu Raven.
 

-Raven-
 

Ron sah mich niedergeschlagen an, aber das war mir egal.

» Du hast mich verraten! Aufs höchste verraten! Was glaubst du eigentlich, was du dir erlaubst?! Und zur Feier des Tages wagst du es auch noch ihre Seele weg zu geben! Fahr zur Hölle, Ronald Knox! Fahr zur Hölle! « fauchte ich ihn an.

» Raven, ich...« begann er und ich unterbrach ihn, indem ich ihn meine Krallen an den Hals hielt.

» Wage es nicht noch ein Wort zu sagen! « knurrte ich Ron an und genau da kam Mi zurück.
 

-Mi-
 

» Sei doch nicht so mörderisch« lachte ich Raven an.

Ron sah mich etwas traurig an.

» Komm schon Ronald. Nicht jeder konnte Raven küssen « lachte ich und klopfte ihm auf die Schulter.

» Sebastian und Undertaker sind weg.« grinste ich Raven an.
 

-Raven-
 

Was hieß denn bitte: nicht jeder konnte Raven küssen?

Und ich sollte nicht so mörderisch an?

Knurrend ließ ich von Ron ab und wandte mich Mi zu.

» Es gibt mehrere Möglichkeiten. Einerseits könnten wir uns gemeinsam auf sei Suche machen. Andererseits könnten wir uns aufteilen. Du würdest dem einen Seelenteil folgen und ich dem anderen. Wie entscheidest du?« fragte ich sie ernst.

Ich hätte wahrlich Lust mich mit einem von beiden anzulegen.
 


 

-Mi-
 

»Aufteilen. Wenn ich beide sehe, töte ich sie.« grinste ich.
 

-Raven-
 

» Das kann auch passieren, wenn ich nur einen von beiden sehe« lachte ich auf.

Mal sehen auf welchen von beiden ich finden würde.

Da machte Ron eine Bewegung und erinnerte mich daran, dass er auch noch da war.

» Was machen wir mit dem da?« fragte ich also und sah Mi abwartend an.
 

-Mi-
 

Ich lachte und zog Ronald hinter mir her.

»Ist das ein schönes gefühl verraten zu werden « ich drückte ihn zu Boden.

» Du kannst froh sein, dass du Wills Kumpel bist. « meinte ich.

Dann ließ ich ihn los und er rannte davon.

» So ne Pussy « lachte ich in mich hinein und sah Raven an, die ihm nach schaute.

» Hast du ihn geliebt?« fragte ich nach und lächelte sie an.
 


 

-Raven-
 

» Ja, ich habe ihn geliebt « gab ich zu.

Tat es vielleicht auch noch jetzt.

Aber das hatte jetzt keinen Wert.

Wir mussten los.
 

-Mi-
 

Ich grinste Raven nur an und dann ging ich.

Doch ich sah noch einmal zu raven zurück.

»Verlasse niemals das, was du von ganzem Herzen liebst.« sagte ich ihr noch und rannte los.
 


 

-Raven-
 

Mis Worte klangen lange Zeit in meinem Kopf nach.

Auch noch, als ich schon die Hälfte, welche ich suchte, fand.

Es war Noir, dem ich gegenüber stand.

» Gib den Teil ihrer Seele zurück! Sofort! « knurrte ich wütend.

Sein Lächeln verriet, dass er es mir nicht freiwillig wieder geben würde.

Also dann halt anders.

Meine Krallen ausgefahren lief ich langsam auf ihn zu.

Im nächsten Moment flog eines seiner kleinen Silbermesser auf mich zu.

» Oh, wie süß! Glaubst du wirklich mich damit zu treffen?! « fragte ich und in der nächsten Sekunde flog es durch mich hindurch, wie durch einen Geist.

Noirs Augen weiteten sich und ich begann zu lachen.

» Dieser kleine Trick scheint dich ja sehr zu überraschen, so wie du schaust « lachte ich ihn aus.

Danach gab es keine Worte mehr.

Schnell hatte ich den Kampf für mich entschieden und stand über dem am Boden liegenden Noir.

Seine Arme zerschrammt, in deinem Brustkorb klaffte ein riesiges Loch und seine Kehle wies eine gerade Schnitt auf.

Langsam und mit bedacht wühlte sich meine Hand durch das Meer aus Seelen, die tief in seiner Seele versteckt waren und fand bald das gesuchte.

Schnell verband ich den gesuchten Teil von Mis Seele mit meiner Seele, nachdem ich ihn aus Noir herausgeholt hatte.

Dann beugte ich mich zu ihm hinab und hauchte eine Kuss auf seine Wange.

» Weißt du: Wenn du mich nicht verraten hättest, dann hätten wir wieder eine Familie werden können. Denn eigentlich hab ich dich auch sehr lieb. Wenn du also wieder normal bist, könnten wir uns wieder sehen, mein Bruderherz. « hauchte ich ihm entgegen und rannte zurück zum Anwesen der Sutcliffs, um das zurück zu geben, was mein Bruder Mi gestohlen hatte.
 

-Mi-
 

Ich schlenderte in den Wäldern herum.

» Oh mein Gott ist das langweilig« gähnend lief ich weiter in den Wald, bis ich einen Geruch war nahm.

Diesem Geruch folgte ich, bis ich auf den Bestatter traf.

» Oh, ich darf spielen « ich lächelte ihn an und er lächelte mich an.

» Gestatten sie.« meinte er.

Meine Waffe auf ihn richtend, schoss ich, aber verfehle ihn.

» Schade « ich drehte mich um und er hackte mir seine Sense in den Bauch hinein.

» Dein Ernst? « ich schoss ihm im Kopf und er fiel um.

Dann nahm ich mir den Teil von meiner Seele, den er in einem kleinen Glas aufbewahrte.

» Schade, du warst echt cool.« ich ging wieder zurück zum Anwesen, wo ich Raven traf.
 


 

-Raven-
 

» Musstest du dich gleich wieder verwunden lassen? Komm her. Ich heil dich, bevor wir dir deine Seele wiedergeben. Ansonsten könnte es dich töten. « sagte ich zu Mi und legte ihr meine Hand auf die klaffende Wunde.

Es dauerte nicht lange und die Wunde war verschlossen.

» So und jetzt zu deiner Seele. Den einen Teil habe ich, den anderen du. Als erstes sollten wir sie wieder vereinen. « erklärte ich ihr und grinste sie an.
 

-Mi-
 

Erst sah ich auf den Boden, bevor wir die Seelen zusammen brachten.

Dann hielt ich sie in die hand.

» Ich werde meine grauen Haare vermissen « lächelte ich und Raven ließ meine Seele in mich ein.

Meine Haare wurden wieder blond und meine Augen wurden auch normal.

Ich atmete auf und Ciel rannte mit Tränen in Augen zu mir.

» Mi, du bist wieder zurück. Wird Sebastian wieder kommen.« ich sah ihn an und strich ihm übers Haar.

» Ja. Er muss sich jetzt nur noch erholen, dann kommt er wieder zurück. Bis dahin bleib bei uns.« er nickte mir zu und ich ließ ihn mit Raven alleine.

Mein Weg führte mich ins Arbeitszimmer, wo ich die Brille absetzt.

»Ich liebe dich Papa« ich küsste die Brille und legte sie in eine Vitrine, wo ich sie immer sehe.
 


 

-Raven-
 

» Ciel? Hast du je wahrhaft geliebt? « fragte ich Ciel neugierig.

Überrascht sah er mich.

» Schau doch nicht so. Du kannst mir nicht sagen, dass du Elizabeth je geliebt hättest. Das hast du nicht. Sie ist nur eine gute Freundin.« meinte ich und konnte ein Lächeln auf seinen Lippen erkennen.

» Ich liebe jemanden. Mit ganzem Herzen, Raven. Schon einige Zeit. Und es brennt schrecklich. Aber ich glaube das ist kaum zu übersehen.« waren seine ehrlichen Worte.

» Dann pass auf dein Herz auf. Diese Person hat mehr, als nur eine Seite. Ich will dich nur ungern zu Grabe tragen müssen. « sanft umarmte ich ihn und brachte ihn dann in sein Arbeitszimmer, wo überraschenderweise Snake wartete.

Also ließ ich Ciel bei ihm zurück und lief in den Garten.

Dort legte ich mich auf die Wiese und schloss meine Augen, als es zu regnen begann.

Das Geräusch des Regens beruhigte mich und schenkte mir einige Momente des Friedens, aber ich konnte nicht lange ruhig bleiben.

Daher sprang ich kurz darauf wieder auf und ging hinein.

Drinnen bahnte ich mir den Weg in die Küche.

» Lyo? Kann ich dir helfen?« fragte ich und er nickte zu.

Wenige Momente später kochten wir gemeinsam das Abendessen.

Als dieses fertig war, wurde es auf Teller verteilt und ich ging, um Mi und Ciel Bescheid zu geben.

Als erstes ging ich zu Mi.
 

-Mi-
 

Ich war bei Ciel und hoffte, dass Raven nicht bei mir mit dem Essen war.

» Snake, geh raus. Ich will alleine mit Ciel reden « Snake nickte und ging nach draußen.

Nachdem Snake draußen war, fiel er in meine Arme und weinte.

» Schh..es wird alles gut.« ich strich über seinen Kopf.

» Mi, ich vermisse ihn so.«

Als er das sagte, zog sich alles in mich zusammen.

» Ich hole ihn zurück..für dich, Ciel.« ich gab ihn einen Kuss auf die Stirn.

Er klammerte sich an mich fest und wollte mich am liebsten nicht mehr los lassen.

» Du hast ein viel zu gutes Herz« sagte er und zog mich mit auf seinen Stuhl, drückte mich an sich und gab mir einen Kuss auf der stirn.

» Ich danke dir, Mi «er lächelte mich an und ich wischte obm noch einmal die Tränen weg.

Genau in dem Moment kam Raven hereingeplatzt.

Machte sie das immer mit Absicht?

Sie erwischte mich immer, wenn ich bei jemanden drauf hocke oder derjenige über mir liegt.

Raven kicherte und ich wurde voll rot.

» Oh! Mi, du must dich nicht schämen.« lächelte Ciel mich an und ich ging herunter.

» Ich gehe mal schnell was erledigen. Und du passt gut auf Ciel auf...das ist ein Befehl.« ich ging raus und ließ Raven mit Ciel zurück.

»Ich mag Mi« lächelte Ciel Raven an.
 

-Raven-
 

» Das freut mich « ich lächelte zurück.

» Aber sag mal, sie will doch nicht Noir zurück holen, oder? « fragte ich Ciel einen Moment später.

» Noir? « fragte er und legte den Kopf ganz leicht schräg.

Oh, stimmt ja.

Für ihn hieß er ja Sebastian.

» Der Name von Sebastian ist eigentlich Noir. « erklärte ich ihm also.

Da sah ich Verständnis und einen Moment später antwortete er auf meine vorherige Frage » Doch. Sie will ihn für mich zurück holen. «

Das durfte nicht wahr sein.

Dieses Weib!

» Dir ist bewusst,dass er sich nur erholt. Das dürfte auch nicht mehr lange dauern. Du hast sie damit in eine unglaubliche Gefahr geschickt. Noir ist nicht sehr gut auf andere anzusprechen, wenn er verletzt wurde. « sprach ich drauf los.

Der Schock, der ihm im Gesicht stand, war Antwort genug.

» Und mir hat sie befohlen gut auf dich aufzupassen « fügte ich schliesslich hinzu.

Wenn Noir ihr etwas tun würde, könnte ich mir das nie verzeihen.

Mein Bruder war zu vielem fähig, wenn er wütend war.

Dabei spielte es keine Rolle, ob er auf andere oder sich selbst wütend war.

Mir standen Tränen in den Augen, als mir bewusst wurde, dass ich Mi verlieren könnte.

Plötzlich umarmte mich Ciel.

» Es tut mir leid. Es tut mir leid, Raven. « waren seine leisen Worte.

» Du willst doch nur den zurück, den du liebst. Daran ist ja nichts falsches. Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Aber frag doch das nächst Mal einfach mich. Immerhin ist Noir ja auch mein Bruder. « bat ich ihn einfach und strich ihm übers Haar.

Ein Nicken war die Antwort.

Sanft wischte ich mir meine Tränen weg und lächelte ihn dann an.

» Und jetzt setzt dich wieder hin. Wir warten zusammen. « sagte ich und er setzte sich wieder auf seinen Stuhl.

Neben diesem stand ich und grinste ihm zu.

» Darf ich dich um etwas bitten, Raven? « Ciel sah mich abwartend an.

» Gerne. Um was geht es denn, Ciel? « wollte ich wissen.

» Erzähl mir bitte etwas über ihn. Etwas aus seiner Kindheit oder ähnliches. Bitte. Ich weiß so wenig von ihm. « bat er leise.

Nun trat ein sanftes Lächeln auf meine Lippen.

Und ich begann » Er war ein sehr sanfter, großer Bruder. Uns trennten zwei Jahre. Schon damals war er in allem so perfekt. Doch das machte nichts, denn ich wusste, dass ich mich auf ihn verlassen konnte. Sei dir sicher, dass er dir mehr vertraut, als du glauben magst. Denn genau das ist es, warum er so mit dir spielt. Du bist etwas besonderes für ihn. «

Da sah ich ein glückliches Funkeln in seinen Augen.

» Ciel, ich bin froh, dass er sich in dich verliebt hat. Du passt wunderbar zu ihm. Pass bitte auf ihn auf. Denn egal, wie sehr er mich verletzt, er ist und bleibt mein Bruder. Und ich liebe meinen Bruder immer noch. Also pass auf ihn auf und brich ihm nicht das Herz. Verlasse ihn niemals. Ich bitte dich darum.« bat ich Ciel ganz ehrlich und sah ihm dabei in die Augen.

» Das werde ich. Ich verspreche es dir. Ich schwöre es dir auf meine Liebe und meine Seele, Raven. « er sag mich ebenso ehrlich an und ich wusste, ich konnte seinen Worten vertrauen.

» Danke « kurz umarmte ich Ciel und nachdem ich ihn wieder los gelassen hatte, lächelte ihn an.
 

-Mi-
 

Ich lief mit meiner Waffe im Wald herum, wo ich es hinter mir huschen hörte.

» Hallo? « ich bekam keine Antwort.

Da ging ich einfach weiter.

Wenn er schon wach war, hatte ich ein Problem, aber das juckte mich weniger.

Ciel brauchte ihn, auch wenn ich ein wenig eifersüchtig auf ihn war.

Eigentlich war ich auch auf Ron und Raven eifersüchtig.

Ich mochte Sebastian wirklich gerne.

Nach diesen Gedanken senkte ich mein Kopf und rempelte prompt jemanden an.

» Sebastian!? « ich sah nach oben und erblickte ihn.

Er starrte mich mit seinen roten Augen an, stieß mich gegen einen Baum und hielt mich mit seinem Griff fest.

» Hallo, Katze. « lächelnd zog er mein Kinn hoch, damit ich ihn direkt ansah.

» Ciel braucht dich « lächelte ich ihn an und er ließ mich los.

» Mein Heer braucht mich immer.« lachte er und lief mit mir den Waldweg entlang.

Passiert rannte uns jemand über den Haufen.

Sebastian und ich landeten voll in Dreck.

» Oh! Entschuldigung, Mi und Sebby.« diese Stimme erkannte ich überall, das war Ronald.

Er half uns hoch und wollte auch gleich weiter, aber ich hielt ihn fest.

» Komm mit uns mit « er nickte mir zu und wir liefen zum Anwesen zurück.

Dort angekommen gingen wir alle drei zum Arbeitszimmer von Ciel.

» Sebastian!! « freute sich Ciel und rannte zu ihm und Ronald stellte sich neben Raven.

» Verzeih mir Raven. Bitte.« er sah sie liebevoll an.

Da verließ ich das Zimmer und lief den kalten, langen Flur entlang.

Auf den Fußboden starrend, lief mir eine Träne die Wange entlang. Den Weg entlang lief ich in mein Arbeitszimmer und schloss mich ein.

Niemand konnte herein gelangen.

Es war sowohl Dämonen,als auch Shinigami sicher.

Ich setzte mich auf meinen Stuhl und starrte auf ein leeres Blatt.
 


 

-Raven-
 

Ganz langsam schüttelte ich den Kopf » Das kann ich nicht. Ich habe es dir gesagt, dass du zu mir kommen solltest, wenn du dir sicher warst, dass du zu mir stehst. Du bist zu mir gekommen. Und hast mich aufs schlimmste verraten.«

Traurig sah er mich an.

Da plötzlich wandte sich Ciel an mich » Sei nicht so hart zu ihm, Raven. Wir haben alle unsere Fehler. «

Ciels Lächeln war sanft und er zwinkerte mir zu.

» Gib ihm eine zweite Chance. Er hat es verdient. Und wenn nicht, kannst du deine Meinung später ändern. « fügte er hinzu.

Einen Moment war es still, dann lächelte ich zurück.

» Er hat recht « stimmte ich zu.

» Du bekommst noch eine Chance. Ich verzeihe es dir. Dieses eine mal. Aber verspiel deine Chance nicht, Ron. « sagte ich an Ron gewandt und wurde prompt von ihm stürmisch umarmt.

Über Rons Schulter sah ich Ciel an, der über Noirs Schulter zurück sah.

Wir lächelten uns an.

Was waren wir nur für ein merkwürdiger Haufen.

Jedoch fehlte jemand entscheidendes.

Mi!

Also löste ich mich langsam von Ron.

Der sah mich einfach nur an.

» Mi ist nicht hier. Ich will nicht, dass sie irgendwo alleine herum sitzt. « erklärte ich und Ron nickte mir zu.

Also verließen wir das Arbeitszimmer von Ciel, was vielleicht auch besser war.

Wer wusste schon, was mein Bruder mit Ciel vor hatte.

Durch die Gänge führte mich mein Weg zu Mis Arbeitszimmer, dessen Tür verschlossen war.

» Mi! Mach bitte die Tür auf! Du bist nicht alleine! « rief ich ihr zu und setzte mich neben die Tür, um zu warten.

Ron sah mich lächelnd an » Ich geh auf mein Zimmer. Der Tag war lang. Vielleicht sehen wir uns ja noch einmal heute. «

» Vielleicht. Aber erst werde ich hier warten, bei sie mit mir redet und mich hinein lässt.« antwortete ich und gewährte ihm eine Kuss, bevor er davon ging.
 

-Mi-
 

Deutlich hörte ich, wie Raven auf mich einredete, aber ich wollte sie jetzt nicht zu mir herein lassen.

Ich hatte sie alleine gelassen, das sie es genießt und nicht ständig bei mir herum hockte.

» Raven, geh bitte...das ist ein Befehl« ich hörte wie sie aufstand und ging.

Dann jagte ich mir ein Messer in die Hand, um den Schmerz auszuhalten, der ich in meinem Herzen lebte.

Sah meinem Blut zu, wie es meine Hand entlang lief.

Die Farbe erinnerte mich an Grells Haare.

Leider war mein Bruder arbeiten.

Also zog ich das Messer wieder heraus und betrachte das Blut was daran hängen blieb.

Schmunzelnd leckte ich das Messer ab und legte es zur Seite.

Danach zückte ich den Brief, den mir Undertaker gab.

Während ich den Brief öffnete, fiel mir ein Schlüssel entgegen.

Zuerst las ich den Brief.

Mir rannen die Tränen nur so die Wangen entlang.

Kaum war ich fertig mit lesen, schnappte ich mir den Schlüssel, ging hinunter in den Keller und schloss dann die Tür auf, die so lange verschlossen war.

» Vaters Waffenkammer.« lächelte ich und nahm mir eine davon.

Er hatte auch Dämonen und Shinigamis gejagt, wie ich.

Breit lächelnd drückte ich die Waffe an mich.

» Mi??« als ich Sebbys Stimme hörte, legte ich die Waffe weg und schob ihn aus dem Raum.

» Hast du das Leben satt oder was?« fragte ich ihn.

Daraufhin sah Sebastian mich fragend an und ich erklärte es ihm »Jede Waffe die hier herum steht, tötet dich.«

Hinter mir schloss ich die Tür ab und wollte an ihm vorbei laufen, aber er hielt mich fest.

» Danke, Mi « er schaute mir direkt in die Augen.

Doch ich riss mich los.

» Ja, ja. Geh zu Ciel« ich lief weiter nach oben, ließ ihn im Keller zurück und traf, kaum oben angekommen, auf Ciel.
 

-Raven-
 

Was zum Teufel hatte Mi eigentlich in letzter Zeit gegen mich?

Normalerweise hatte sie gerne Zeit mit mir verbracht.

Aber seit dem Brief von Ciel war das nicht mehr so.

Was hatte ich den getan?

Ich wusste es nicht.

Und sie würde mich garantiert einfach wieder mit dem nächsten Befehl davon jagen.

Das hasste ich so sehr.

Die ganze Zeit hatte sie Befehle nur genutzt, wenn ich weiter weg war.

Hatte ansonsten mit mir normal geredet.

Aber anscheinend war ich ja nur eine beliebige Dienerin.

Konnte sie gerne haben.

Ab heute sollte sie zusehen, dass sie mir etwas befahl, wenn sie es wollte.

Keinen Finger würde ich ansonsten rühren.

Wütend stapfte ich nach draußen in die Dunkelheit.

Kein Stern war zu sehen und alles lag still da.

Plötzlich tauchte Noel vor mir auf, neben ihm Ron.

» Haut ab « knurrte ich.

Ron legte den Kopf zur Seite, verstand nicht auf was ich aus war.

Noel hingegen hatte es genau verstanden.

Er fuhr die Krallen aus und sprang auf mich zu.

Auch ich fuhr meine Krallen aus und tat es ihm gleich.

Keinen Moment später, kämpften wir miteinander.

Kratzend, beissend und fauchend und knurrend, ging es hin und her.

Schliesslich lag Noel am Boden und knurrte zu mir hoch, während meine Krallen an seinem Hals lagen.

Eine Moment später schnurrte Noel plötzlich und ich zog meine Krallen zurück.

Schmiegte mein Gesicht in sein Fell.

Heiße Tränen kündeten von dem Verlust, den ich gerade wiederfahren hatte.

Denn egal, wie sehr ich jemanden mochte, nie wieder würde ich zu einer Marionette werden.

Noel legte seine Pfoten auf meine Rücken und bot mir Schutz und Trost.

» Raven? « hörte ich da Rons Stimme und sah vorsichtig und mit tränennassen Gesicht zu ihn auf.

Schon einen Moment später hockte er neben uns und strich mir sanft übers Haar.

Was blieb mir denn eigentlich letztendlich?

Noel und vielleicht Ron.

Mehr war nicht wirklich.

Und meine Tränen brannten sich Bahnen über meine Wangen, wie es Säure tun würde.

Aber wenigstens hatte ich diese Zwei.

Lange Zeit später konnte ich nicht mehr weinen.

Langsam stand ich auf und sie taten es mir gleich.

In dieser Nacht würde ich nicht schlafen.

Aber ich würde auch nicht einfach herum sitzen.

» Lasst uns spazieren gehen « bat ich die beiden.

Beide nickten mir zu und schon im nächsten Moment liefen wir los.
 


 

-Mi-
 

» Mi, warte mal « rief mir Ciel zu, aber ich lief so schnell wie möglich von ihm weg.

Ich habe alle alleine gelassen, so dass sie Zeit für sich haben.

Auch Raven, die sonst immer an meiner Seite ist, sollte mal Zeit für sich haben und es genießen.

Doch Ciel packte mich an der Hand.

» Was hast du dir angetan? « er sah auf meine Wunde und zog mich zu sich.

» Lass mich los!« schrie ich ihn an und dachte, das er mich los ließ, was er aber nicht machte.

Er betrachtete meine Hand.

» Das ist komplett durch.« er sah mich besorgt an.

Dann grinste ich ihm ins Gesicht.

» Ja, aber nur damit meine Schmerzen verschwinden.« sagte ich, worauf er mich los ließ und Sebastian stand vor mir.

» Du gehst jetzt zu Raven « Sebastian schleift mich durch den Gang.

» Was willst du? Ich bin dir doch sowie nicht wichtig. Also lass mich los.« schmunzelte ich.

» Du glaubst nicht, wie wichtig du mir bist.« kam es von Sebastian und mir blieb die Luft weg.

Kurz hielt er an und sah mich an.

» Ich liebe Raven über alles. Wenn dir etwas zustößt, dann köpft sie mich.« meinte er und nahm mich hoch.

Daraufhin schmunzelte ich ihn an.

» Schön zu wissen.. aber LASS MICH SOFORT RUNTER!!« ich zappelte, so dass er mich hunter lasse würde.

» Hör auf dich so zu wehren.« er zog mich näher an sich heran, worauf ich ihm eine klatschte.

Das konnte man über den ganzen Flur hören.

» Jetzt überlege mal ganz scharf, warum ich das gemacht habe.« nölte ich ihn voll und rannte hinaus in den Wald, wo es auch gleich anfing zu regnen.

Und schon rutschte ich aus und stieß mir den Kopf an.

» Au « ich hielt mir den Kopf und konnte nicht fassen, was ich da gerade tat.

So hatte ich Sebastian eine geschossen und Raven zurück gelassen.

Mich zusammen kugelnd, dachte ich nach.

Ich habe mich echt verändert.

Am besten, ich lasse meine Seele gleich von Raven essen, damit sie frei war und ich wieder gefühlslos.

Nun stand ich auf und stand dann auf einmal vor Undertaker, der immer noch auf dem Boden lag.

Also kniete ich mich zu ihm herunter.

» Dich hatte ich ja komplett vergessen...vielleicht kann er mir helfen.« überlegte ich, holte die Kugel aus seinem Kopf und sofort schlug er seine Augen auf.

» Willkommen zurück« grinste ich ihn an.

Kapitel 7

-Raven-
 

Noir kam mir entgegen, neben ihm Ciel.

» Raven, Mi ist weggerannt« sagte Noir und schien damit zu rechnen, dass ich sauer seien würde.

» Das ist ihre Sache « gab ich Antwort und erschrocken sahen mich alle an.

» Was ist los? « fragte Ciel mich sofort.

» Nichts. Aber wenn sie unbedingt wegrennen will, dann soll sie halt. Ist ja nicht mein Problem. « war alles, was ich sagte.

» Das stimmt doch nicht, Raven. Irgendetwas ist doch. Du würdest das nie sagen, wenn nichts wäre. Mi ist ein Teil deiner Familie. Du hast noch heute morgen für sie töten wollen. Also was ist passiert?« Noir sah mich direkt an.

» Nichts. Es ist nichts. Sie will weg von hier. Soll sie doch. Sie will mich nicht mitnehmen. Okay. Kann sie ruhig. Ansonsten wäre sie ja zu mir gekommen. « genervt sah ich weg.

Doch das reichte anscheinend nicht.

Denn im nächsten Moment legte Noir seine Hand unter mein Kinn und drehte meinen Kopf wieder zu ihnen.

» Was ist los, Raven? Erzähl es doch wenigstens uns. « hörte ich Ron sagen.

Schnell entzog ich mich Noirs Hand und lief weg von ihnen.

Einen Moment hatte Ruhe, doch dann folgten sie mir auch schon.

Gerade, als ich mich zu ihnen umdrehen wollte, um sie anzuknurren, dass sie mich in Ruhe lassen sollten, warfen sie mich einfach um.

Blinzelnd sah ich zu den Dreien auf.

Was...?!

» Geh sie suchen, Raven « meinte Ciel lächelnd » Sie ist für dich Familie. «

» Nein. Ich will und werde sie nicht suchen. Sie schickt mich doch sowieso nur mit dem nächsten Befehl wieder weg. « weigerte ich mich und als Ron das Wort Befehl hörte schnappte er nach Luft.

» Befehle sind doch ganz normal. Daran ist nichts ungewöhnliches bei einem Vertrag. « meinte Noir darauf und legte den Kopf schräg.

» Nein. Nicht in diesem Vertrag. Nicht zwischen Mi und Raven. Das ist nicht normal. « erklärte Ron ihnen daraufhin.

Da wurde Noirs Blick sanft.

» Seid wann hält das dich denn auf? Du hast dich sogar Vater widersetzt, hast mich an der Nase herum geführt und so lange mit Mutter diskutiert, bis sie in die Luft gegangen ist. Aber du hast nicht aufgegeben, bist immer wieder zu ihr, so lange, bis sie dir zugehört hat und dann hast du bekommen, was du wolltest. Aber jetzt gibst du einfach auf? « fragte mein Bruder mich und lächelte, als ich aufstand.

» Du hast recht. Ansonsten werde ich ja noch so wie du und das geht überhaupt nicht. « auf meinen Lippen bildete sich ein Lächeln.

» Na dann geh schon. Ansonsten muss ich noch glauben, du würdest gerne so sein wie ich. « scherzte mein Bruder und nach einem Nicken lief ich los.

Noch nie hatte mich jemand klein bekommen und wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog ich es auch durch.

Sollte Mi nur versuchen, mich wieder weg zu schicken.

Das würde sie nicht schaffen.

Selbst wenn ich mich dafür gegen den Vertrag stellen musste.

Mein Weg führte mich in den Wald.

Wahrscheinlich war sie einfach drauf los gerannt.

Hatte einfach weg gewollt.

Lachend stellte ich fest, dass sie immer den selben Fehler machte, wenn sie wegrannte.

Es war immer eine impulsive Reaktion.

Das machte es mir so einfach ihrem Geruch zu folgen.

Weiter laufend bemerkte ich bald einen zweiten Geruch.

Undertaker war hier.

Neugierig folgte ich der Spur, welche deutlich zeigte, dass Mi genau auf ihn zugegangen war.

Und dann sah ich die Zwei und gesellte mich zu ihnen.

Mein Blick lag dabei einzig auf Mi.
 

-Mi-
 

Ich sah nach oben und betrachtete Raven.

Dann lächelte ich sie an, denn ich war froh sie zu sehen.

» Hallo, Raven « ich zog sie mit zu mir herunter und drückte sie.

» ich habe dich lieb.« flüsterte ich ihr zu, denn sie war so ne Art Mutter für mich.
 

-Raven-
 

Ein wenig überrascht sah ich Mi an, aber erwiderte die Umarmung sofort.

» Ich habe dich auch lieb, Mi« erwiderte ich, denn es stimmte, was Noir, Ciel und auch Ron gesagt hatte.

Egal was sie tat: Ich hatte sie immer lieb.

» Wirst du mich wieder weg schicken? « fragte ich irgendwann schliesslich.
 

-Mi-
 

» Nein werde ich nicht. Ich wolte nur, dass du mal aufatmen kannst.« ich sah sie an und lächelte.

Als Undertaker plötzlich hustete, drehte ich mich zu ihm um.

Er sah krank aus.

» M...Mi, renn weg.« sagte er in hustender Stimme und schloss seine Augen.

» Er hat Fieber. Wir müssen ihn mit nehmen.« ich sah Raven auffordernd an.
 

-Raven-
 

Schnell hatte ich den Bewusstlosen auf meine Arme gehoben und wir waren los gelaufen.

» Das gefällt mir nicht, Mi. Er hat dir gesagt, dass du weg rennen sollst. Irgend etwas muss ihn dazu gebracht haben, zu glauben, dass du in diesem Moment in Gefahr bist. Ich weiß nur leider nicht, was es ist. « meinte ich und wartete auf ihre Reaktion, während ich unsere Umfeld genau beobachtete und aufmerksam lauschte.

Wenn hier jemand war, dann könnte das wirklich noch schlecht enden.
 

-Mi-
 

Ich lief neben Raven her und musste schmunzeln, als sie Undertaker trug.

» Uns wird schon nix passieren.« war ich mir sicher, aber die Gefahren waren mir nicht klar.

Als wir fast im Anwesen waren, raschelte es hinter uns.

» Lass uns schnell rein gehen.« ich zupfte an Ravens Jacke.
 

-Raven-
 

Ich reagierte schnell und zog Mi mit mir, als ich den Rest des Weges rennend zurück legte.

Die Tür knallte hinter uns zu, doch ich ließ Mi nicht los, sondern zog sie mit mir, bis wir ihr Zimmer erreichten.

Auf dem Weg dahin schlossen sich uns Kiara und Noel an.

In ihrem Zimmer schloss ich die Tür hinter uns und legte Undertaker auf dem Bett ab.
 

-Mi-
 

» Danke, Raven « bedankte ich mich und drückte sie.

Dann ging ich zu meine. Bett und hielt meine Hand auf seine Stirn.

» Ich brauche warmes Wasser und einen Waschlappen.« sah ich Raven an.
 

-Raven-
 

Ihren Worten folgend ging ich in ihr Bad, ließ aber die Tür weit offen stehend.

Schnell hatte ich eine Schüssel mit warmen Wasser gefüllt und ließ einen Waschlappen hinein fallen.

Dann ging ich wieder zu ihr zurück und stellte die Schüssel auf den Nachttisch neben dem Bett, bevor ich noch einmal zurück ging, um Handtücher und noch mehr Waschlappen zu holen.

Auf Mis Blick hin, erklärte ich also dann » Bei Fieber helfen Wadenwickel. Das würde schneller wirken, als nur ein Lappen auf der Stirn. «
 

-Mi-
 

» Das hilft bei Shinigamis nicht.« ich rang den Waschlappen aus und legte ihn auf die Stirn.

Ich zog ihm seinen nassen Mantel aus und seine Schuhe.

Dann deckte ich ihn zu.

» Raven könntest du bitte eine heiße Suppe holen und die Sachen in die Wäsche bringen « bat ich.
 

-Raven-
 

» Warum nicht, klar. « stimmte ich zu und nahm die Sachen an mich.

Dann verließ ich das Zimmer und brachte die Sachen in die Wäsche.

Danach machte ich mich auf in die Küche, wo ich Ron traf.

» Was möchte die Schönheit?« fragte er am Herd stehend.

» Eine Suppe. Für einen Kranken. Fieber. « bat ich ihn und erntete eine hochgezogene Augenbraue.

» Undertaker « erklärte ich und schob mich zwischen ihn und den Herd.

Grinsend legte er mir eine Hand auf die Wange » Geh schon zur Seite. Ich mach schnell eine. «

Und so trat ich zur Seite und sah zu, wie er Undertaker eine Suppe machte.

» Danke « flüsterte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange, als er mir den Teller voll Suppe reichte.

» Immer gerne. « seine Augen funkelten mich an.

Im nächsten Moment ging ich zurück, mit der Suppe und einem Löffel.

In Mis Zimmer angekommen drückte ich Besagtes Mi in die Hand und lächelte sie an.
 

-Mi-
 

Ich nahm die Suppe, weil ich wusste, dass er gleich die Augen öffnete.

» Danke, Raven « ich lächelte sie an und schon machte er seine Augen auf.

» Mi, du mus...« begann er und ich hielt ihm den Mund zu.

» Ich bin hier sicher. Du bist krank. Erst musst du auf die Beine kommen, dann kannst du weiter nerven.« lächelte ich ihn an

Auch Raven musste schmunzeln.

Er richtete sich auf und ich gab ibn die Suppe.

» Danke, Mi.« er sah mich perplex an.

» bedanke dich nicht bei mir, sondern bei Raven.« lächelte ich.

» Danke dir auch, Raven« lächelte er und aß die Suppe.

Im nächsten Moment kamen Will und Grell.
 

-Raven-
 

Juhu.

Mister Dramaqueen und der Herr ich-mach-mir-unendliche-Sorgen.

Das konnte Undertaker wirklich gebrauchen.

Besonders, da er sicherlich gleich als der Böse dargestellt wird.

Wollen wir dem doch mal zuvor kommen.

» Leute. Wenn ihr jetzt anfangt quer durcheinander zu reden, dann werfe ich euch hinaus. Undertaker hat Fieber und wir haben ihn hierher gebracht. Also wehe, ihr sagt etwas falsches. « warnte ich.

Zuerst sahen mich beide ungläubig an.

Als sie aber erkannten, dass ich es ernst meinte, nickten sie mir zu.

Ging doch.

Grinsend beobachtete ich, was dann passierte.
 

-Mi-
 

» Mi steht bei uns im Büro an der Liste. Wer die Seele hat wird sehr belohnt...auch Werwölfe, Dämonen und Vampire sind auf dem Weg hierher.« begann Will zu reden.

Ich war mit Undertaker beschäftigt und hatte nicht mitbekommen, was hier los war.

Grell umarmte mich.

» Hallo, mein Liebling « hörte ich von ihn ihm und freute mich ihn zu sehen.

Kurz kuschelte ich mit ihm, dann nahm ich Undertaker die Schüssel ab und machte den Waschlappen frisch.
 

-Raven-
 

Sie stand also auf der Liste und war auch allgemein mit einer Belohnung gesetzt worden.

Da spielte jemand ein ganz mieses Spiel mit uns.

Angriffe, die Verfolgung im Wald, alles schien ein Muster zu ergeben.

Nur die Schlüsse ziehen, machte keinen Sinn.

Wir mussten einen Plan schmieden.

Daher tippte ich Mi auf die Schulte, wodurch ich sowohl ihre, als auch Undertakers Aufmerksamkeit hatte.

» Mi, du stehst auf der Liste und auf dich ist ein Belohnung ausgesetzt. « sagte ich zu ihr.

Wandte mich dann zu Will » Wer hat sie auf die Liste gesetzt? «
 

-Mi-
 

» Ich stehe auf der Liste?« ich lächelte sie an.

» Was war denn auch anderes zu erwarten. Mein Vater ist das selbe passiert.« Grell lächelte mich an.

Die Tür wurde von Sebastian aufgerissen.

» Mis Seele wird überall im Dämonenreich versteigert.« geschockt sah er zu raven.

Ich fing laut hals an zu lachen.

Sebastian sah mich fragend an.

» Wir werden das Anwesen der Sutcliff verteidigen.« grinste ich.
 

-Raven-
 

» Das werden wir, Milady« ich nickte Mi zu.

Einen Moment später drehte ich mich zur Tür und rief nach Lilith, Maxx, Lyo und Kathrine.

Als sie bei uns ankamen, sahen sie erst Mi und dann mich an.

Ohne Worte, verstanden sie, was los war.

Sie nickten uns zu und verschwanden wieder.

Innerhalb weniger Minuten wäre alles gesichert.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Grinsen » Lassen wir das Spiel beginnen. Die Ratten werden kommen. «
 

-Mi-
 

Ich ging von Undertaker weg, in Richtung meines Waffenschranks und holte meine tödlichsten heraus.

Lud sie auf.

» Raven und Sebastian, ihr geht hoch in Richtung Musikzimmer.« lächelte ich sie beide an und plötzlich sprang Undertaker auf.

Er sah kerngesund aus.

» Und wir bleiben bei Mi.« meinte Will und stellte sich zu mir.
 

-Raven-
 

» Wie die Lady es wünscht « ich verbeugte mich vor Mi.

Dann sprach mein Bruder » Passt auf Ciel auf «

Noch bevor er eine Antwort erhielt, ergriff ich das Wort » Nichts da. Er wird mit bei uns sein. Dann kannst du selbst auf ihn aufpassen. «

Damit schleifte ich ihn aus dem Raum.

Wir holten Ciel ab, wobei wir auch noch Ron begegneten, der sich uns anschloss, und begaben uns dann nach oben.

» Danke « flüsterte mein Bruder mir zu, als wir die Tür des Musikzimmers erreichten.

Die Tür aufstossend, lächelte ich ihm zu » Konzentrier dich lieber, Noir. «

Wir zogen unsere Schwerter und stellten uns an die Fensterfront.

Hinter Noir fand Ciel Platz und Ron gesellte sich zu meiner Seite.

Einen Moment später sahen wir etwas auf uns zuhalten.

» Hey, Raven! « rief mein Bruder.

» Ja! « rief ich zurück und wir sahen uns an.

» Lass uns spielen! « er grinste mir zu und ich tat es ihm gleich.

Mit einem Schwung unserer Schwerter drehten wir uns zu den Fenstern und erwischten die Dämonen zielgenau.

Mir das Blut von den Lippen leckend, dass dorthin gespritzt war, fuhr ich meine Krallen und Zähne aus.
 

-Mi-
 

Ich stellte mich ans Fenster und schoss von oben die Werwölfe ab.

» Hehe treffsicher « grinsend sah ich zu Grell, der gerade ein paar Dämonen umsägte.

Lächelnd sah ich ihm zu und merkte nicht, dass ein Vampir drinnen war, der mich angreifen wollte.

Da warf mir Will seine Death Scythe entgegen.

» Will! « ich sah ihn geschockt an, aber er lächelte mich an.

» Pass besser auf, Mi « grinste er und tapste mir auf dem Kopf.
 

-Raven-
 

» Rechts! « rief ich Noir zu und er schwang sein Schwert im letzten Moment, um einen Schlangenwandler davon abzuhalten ihm einen vor Gift tropfenden Dolch in die Seite zu schlagen.

Ich sah nicht mehr, wie die Leiche zu Boden fiel, da ich schon damit beschäftigt war, drei Vampire von der Last ihres Kopfes zu befreien.

Grinsend beobachtete ich dann, wie Ron gerade ein paar Werwölfe vom Leid ihres Lebens befreite.

Doch meine Aufmerksamkeit lag bald auf jemand anderem, einem Shinigami.

» Ich nehm ihn mir vor « rief ich und im nächsten Moment schlug mein Schwert gegen das des Shinigami.

Seine Death Scythe hielt stand.

Schnell jedoch bewies ich, dass ich zu recht keine Angst vor solchen Wesen und ihren Waffen hatte.

Die Death Scythe knackte und on dem Moment, in dem der Shinigami dadurch einen Moment abgelenkt war, schlug ich ihm den Kopf von den Schultern und nahm ihm sofort seine Seele.

Der leblose Körper fiel zu Boden.

Keine Sekunde später wandte ich mich den anderen Wesen zu.
 

-Mi-
 

Ich schoss jedem Einzelne in den Kopf.

Jeder starb vor meinen Augen.

» Jetzt wisst ihr, was ich für ein Psycho bin « lächelte ich.

Da trafen mich fünf Messer.

Schon kippte ich nach hinten und Will fing mich auf.

» Mi..Mi« er zog mir die Messer heraus und strich mir übers Gesicht.

Daraufhin grinste ich ihn an und auf einmal waren alle Kreaturen weg.
 

-Raven-
 

Plötzlich verschwanden alle Kreaturen und mir war sofort klar, dass etwas mit Mi nicht stimmen konnte.

Also rannte ich ohne zu überlegen den Weg zu ihr hinunter und kam schliesslich neben Will zum Stehen, der sie im Arm hielt.

Da waren fünf Einstichstellen von Messern.

Die Wunden mussten geheilt werden.

Ich legte meine Hand auf die erste Wunde und heilte sie.

Das selbe tat ich mit den vier anderen Wunden.

» Könntet ihr bitte das nächste mal besser auf sie aufpassen« bat ich und verschloss die Wunden mit teilen des Feuers, das in mir lebte.

So würde es halten.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an und grinste.

» Ich war daran Schuld. Ich habe nicht aufgepasst.« ich stand auf und umarmte Raven.

» Ich danke Gott, dass ich dich habe.« lächelte ich in mich hinein und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
 

-Raven-
 

» Danke nicht Gott. Der kann nicht das Geringste dafür, dass es mich gibt. Dieses arrogante Arschloch lässt doch nur reihenweise alles und jeden sterben. Also sag lieber mir danke. « meinte ich und grinste sie an.

Dann hob ich sie in die Luft und lachte, als sie mich böse ansah.

» Hast du nun davon, wenn du meinst Gott hätte etwas mit meiner Existenz zu tun « lachte ich sie an und drehte mich mit ihr im Kreis.

Dann ließ ich sie wieder auf ihre eigenen Beine hinab und lächelte ihr zu.

Dieses Mädchen war doch wirklich unmöglich.
 


 

-Mi-
 

Grinsend sah ich sie an.

» Es ist vorbei « meinte Sebastian, der hinter Raven hervorkam.

Dann kam er zu mir und tapste mir auf den Kopf.

» Ich hab dich lieb, kleine Katze. « lächelte er und ging mit Ciel aus dem Raum.

Perplex sah ich ihm nach.

Warum machte er so etwas? So ein Idiot.

Sofort wurde ich rot.
 

-Raven-
 

Typisch mein Bruder.

» Brauchst nicht rot werden, Mi. Das hat er bei mir früher auch immer. « bemerkte ich, mit Blick auf Mi, und lachte in mich hinein.

Manchmal war es einfach zu drollig, wie Mi auf Berührungen und Worte reagierte.

Doch schnell verging meine gute Stimmung wieder.

» Es werden mehr kommen. Wieder und immer wieder. So lange, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Wir sollten uns damit beschäftigen, wem wir unsere Besucher zu verdanken haben. « ernst sah ich jedem im Raum an.

Es wurde Zeit, dass wir dieses Spiel mal genauer unter die Lupe nahmen.

Immerhin hatte unser Gegner ja noch nicht einmal den Anstand sich uns vorzustellen.

Ein mieser Feigling, das war er und das würde ihm noch teuer zu stehen kommen.
 


 

-Mi-
 

Ich sah zu Raven und nickte.

Dann nahm ich die Messer genauer unter die Lupe.

» Gift « erwähnte ich und nahm die Messer in die Hand.

» Schlangengift.« lächelte ich Raven an.

Hinter mir stand Grell, der sich die Messer nahm und Raven gab.
 

-Raven-
 

Zuerst roch ich an dem Gift.

» Das ist nicht tödlich. Es hätte dich höchstens für ein paar Sekunden gelähmt, so dass du den anderen Waffen nicht ausweichen kannst. « sagte ich laut.

Dann sah ich mir die Messer genauer an, wobei mir sofort das Schlangenzeichen auf ihrem Griff auffiel.

» Venom. Ein Schlangendämon, den man nicht unterschätzen sollte. Jedoch kann das unmöglich alles durch ihn entstanden sein. So gut ist er nicht. « stellte ich laut fest.

Aber wer würde es wagen?

Wer wäre dumm genug, sich mit uns anzulegen?

Denn diese Dolche waren auch an mich adressiert, was das Kreuz auf ihrer Klinge bewies.
 

-Mi-
 

» Und von wem ist der?« fragte ich Raven.
 

-Raven-
 

» Das ist nicht so einfach zu sagen. Früher einmal gehörte er zum Herrscher der Gifte. Wurde jedoch bald verstossen. Einige Zeit lang gehörte er dann zu uns Dämonen. Das war jedoch nicht von langer Dauer. Heute gehört er wohl zu beiden und gleichzeitig zu keinem. Er gilt als Verstossener und ist daher eigentlich zu keinem zu rechnen. Jedoch gibt es Gerüchte darüber, dass er seit neuerdings zu dem obersten Erzengel gehört.« erklärte ich.

Dabei ließ ich jedoch etwas entscheidendes aus.

Etwas, dass ich selbst erst seit kurzer Zeit wusste.
 

-Mi-
 

» Raven ist alles in Ordnung?« fragend sah ich zu Raven auf.
 

-Raven-
 

Natürlich hatte es ihr auffallen müssen.

Seufzend sah ich zu ihr.

» Könnten wir zwei alleine reden? Nur wir zwei? « fragte ich sie also.

Denn auf keinen Fall wollte ich, dass jemand anderes es wusste.
 

-Mi-
 

» Natürlich « lächelte ich sie an.

» Raus aus meinem Zimmer.« ich schob die ganzen Shinigamis aus meinem Zimmer heraus und schloss die Tür.

Mit leichten Schritten lief ich zu Raven.

» Sag mir was los ist.« begann ich zu reden.
 

-Raven-
 

Ich schluckte und begann » Als ich vor einiger Zeit einmal wieder im Land der Dämonen war, traf ich Venom mit einem Engel. Dieser Engel war niemand geringeres, als Rafael, der Sohn des obersten Erzengels. Doch sie waren nicht allein unterwegs. Bei ihnen war ein Dämon. Er brachte sie in das Haus des Herrschers, in das nur die Familie des Herrschers hinein kommt. Zu meiner großen Überraschung trat zu ihnen auch noch ein Shinigami. Er schien noch nicht lange ein Shinigami zu sein. Sein Name war Mika. Sie tauschten Briefe aus und gingen dann ihrer Wege. Ich vermute sie arbeiten zusammen. «

Und erneut ließ ich ein Detail aus.
 

-Mi-
 

» Raven, bitte erzähle mir alles. Es geht um meine Seele. Meinen Vater ist das passiert. Ich möchte bitte alles wissen.« ich sah auf den Boden und sah Vaters Brille an.
 

-Raven-
 

Das war nicht alles.

Es ging um mehr.

» Dieser Dämon war mein Cousin. Verstehst du, was ich dir damit sagen will? « fragte ich sie und hoffte doch, dass sie es nicht tat.
 

-Mi-
 

Ich schüttelte den Kopf und sah sie erwartungsvoll an.
 

-Raven-
 

Dann musste ich es ihr wohl sagen.

» Die Herrscherfamilie, das sind die Moonbloods. Mein Bruder und ich sind die rechtmäßigen Herrscher der Dämonenwelt. Deshalb ist auch das Messer mit meinem Kreuz versehen. Dieser Angriff galt uns beiden. Weil nicht mein Bruder, sondern ich die rechtmäßige Thronerbin bin. « verriet ich schweren Herzens.

Das hatte nie jemand erfahren sollen.

Aber nun war es zu spät.
 

-Mi-
 

» Also bist du ja doch frei...Raven, wieso sagst du mir so etwas nicht?« ich stand auf und schon schossen mir Tränen in die Augen.
 

-Raven-
 

» Weil ich nie frei war« antwortete ich, drehte mich von ihr weg.

Mein Leben lang war ich nie frei.
 

-Mi-
 

» Du bist eine Thronerbin. Das ist dir schon klar, oder?.. Es ist mir klar, dass du eine scheiß Vergangenheit hattest und das tut mir auch leid. Aber du hättest ein besseres Leben. Ich schmeiße mein Anwesen und so auch alleine...Raven du bist ne verdammte Göttin« ich sah sie ernst an und dann wurde mir bewusst, das sie deshalb diese Heilkräfte hatte und wahrscheinlich noch mehr.
 

-Raven-
 

» Ich hätte kein Leben. Außer du meinst ein Leben in einem Käfig. Meinem Blut habe ich es zu verdanken, dass ich alles verlor. Das und nichts weiter. Meine Kräfte, meine Heilkunst, das alles, nichts davon verdanke ich meinem Blut. Es ist einzig und alleine mir selbst zu verschulden. Ich hasse meine Abstammung. Aber mir war klar, dass du das nicht verstehst. Keiner versteht das. « erwiderte ich und spürte, wie mir Tränen die Wange hinab liefen.

Was hatte ich auch erwartet?

Das sie mich versteht, gab ich vor mir selbst zu.

Ich hatte gehofft, dass Mi mich versteht.

Aber offensichtlich tat das niemand.
 

-Mi-
 

» Ich verstehe das nicht. Nimm mir gleich meine Seele, dan kannst du gehen. Dann kehrst du als Königin zurück!« schrie ich sie an.

Als ob ich sie nicht verstehen könnte.

Schnell ging ich aus meinem Zimmer heraus.
 

-Raven-
 

Als hinter Mi die Tür zufiel, brach ich in mich zusammen und rollte mich weinend zusammen.

Warum mussten mich alle immer wieder alleine zurücklassen?

Was macht ich nur falsch?

Mein Innerstes ballte sich zu einem Ball zusammen.

Schluchzend krallte ich meine Finger in mein Oberteil, kugelte mich noch mehr zusammen.

Nie wieder wollte ich auf stehen.

Einfach nur noch hier liegen und endlich sterben.

Das wäre doch für alle am Besten.

Aber würde es überhaupt etwas ändern?
 

-Mi-
 

Wutentbrannt ging ich zu Sebastian.

» Geh zu Raven « meckerte ich ihn an und er lief los.

An Ciel lief ich vorbei.

Bis nach unten, wo ich Grell ansprang und mich an ihm festklammerte.
 

-Raven-
 

Eine Hand legte sich auf meinem Kopf und ich zuckte heftig zusammen.

» Raven? « hörte ich Noirs Stimme.

» Geh weg « rief ich laut.

» Raven, rede mit mir. Bitte, Flöckchen « bat er mich leise.

Aber ich wollte nicht.

Warum auch?

Er hatte mich damals nicht in den Arm genommen und heute wollte ich es nicht.

» Ich hab dich lieb, Kleine. Also bitte rede mit mir. « sanft zog er mich in seine Arme.

» Du bist blöd « meckerte ich kraftlos und ließ mich gegen ihn sinken.

Noch immer tropften Tränen in einem Strom meine Wangen hinab.

» Das weiß ich doch, Kleine. Aber ich habe dich trotzdem lieb.« sagte Noir und ich sah auf.

Liebevoll wischte er mir meine Tränen weg.

» Nun sag schon, was los ist?« er gab mir einen Kuss auf die Wange.

Ungewollt begann ich also unter Tränen zu erzählen.
 

-Mi-
 

William sah Grell beleidigt an und Undertaker lächelte vor sich hin.

» Das ist meiner « lächelte ich beide an und Grell musste auch grinsen.

» Ja, ich bin deiner « stimmte er mir zu.

Grell ist mein Ein und Alles.

Ihn würde ich nicht hergeben.

Niemals würde ich meinen Bruder verlassen.

Dann ging ich herunter von ihm.

» Danke, dass ihr so geholfen habt.« lächelte ich beide an.

Danach gab ich erst William einen Kuss auf die Wange und dann Undertaker.
 

-Raven-
 

Ich erzählte Noir, was ich Mi erzählte hatte, wie sie reagiert hatte und wie ich daraufhin reagiert hatte und was es bei mir ausgelöst hatte.

Am Ende drückte mich Noir fest an sich und stand mit mir im Arm auf.

» Ich versteh dich gut, Raven. Ein Leben in einem Käfig wäre auch für mich nichts. Aber ich wünschte, ich wäre an deiner Stelle der Thronerbe. Dann wärst du frei und würdest nicht so viel mit dir herum tragen müssen. « flüsterte er mir zu.

Einen Moment war ich still, bevor ich doch noch sagte, was ich dachte und fühlte.

» Sag so etwas nicht. Wenn du der Thronerbe wärst, dann wäre ich schon als Kind ein unsicheres und trauriges Bündel gewesen. Ich habe es einzig dir zu verdanken, dass ich bin, wie ich bin. Ich habe dich lieb, Noir. Unendlich lieb, mein Bruder.«

Sanft schmiegte ich mich gegen ihn.
 

-Mi-
 

William und Undertaker küssten mich gleichzeitig auf die Wange und gingen dann.

» Ich habe die Zwei lieb « lächelte ich ihnen nach.

» Und mich? « Grell lehnte sich an mich.

» Dich habe ich an meisten lieb.« er setzte mir seine Brille auf und nahm mich huckepack.

Zusammen unterhielt wir uns.
 

-Raven-
 

Noir trug mich in ein anderes Zimmer, meines genaugenommen.

Sachte setzte er sich mit mir auf das Bett.

» Ich bin sicher, dass Mi und du das wieder hinbekommt. Ihr seid einander sehr wichtig. Also Kopf hoch, Kleine. « versuchte er mir Mut zuzureden.

Setzte jedoch gleich noch etwas nach » Außerdem wirst du mich nicht mehr los. Immerhin hast du gesagt, dass du mich lieb hast.«

Nun musste ich doch tatsächlich lachen und mein Herz sagte mir, dass ich nicht aufgeben durfte.

Sie war meine Familie.

Ich hatte sie doch lieb.
 

-Mi-
 

Ich hielt mich ganz doll an Grell fest und drückte ihm einen sanften Kuss auf den Hals.

» Ich habe dich lieb.« grinsend blieb Grell stehen.

» Ich dich auch « er ließ mich runter und drehte sich zu mir.

Zog mich zu sich und küsste mein Haar.

Was wie schon alles durch hatten.

Auch Raven war ein Teil von mir.

Ich vermisste die alten Zeiten.
 

-Raven-
 

Alles hatte sich geändert.

Viel zu schnell und viel zu rasant.

Aber dagegen konnte ich nichts tun.

Jedoch wollte ich nicht zusehen, wie Mi und ich uns voneinander entfernten.

Einmal hatte ich zu sehen müssen, wie ich jemanden verlor.

Noch einmal würde das nicht passieren.

Gerade, als ich mir die Tränenspuren wegwischen wollte, reichte mir mein Bruder ein Taschentuch.

» Danke « ich nahm es an und wischte mir übers Gesicht.

Danach stand ich auf und sah zu Noir zurück.

» Lass uns zusammen zu ihr gehen. Ich bin sicher sie ist bei Grell.« meinte er und stand auf.

Schon im nächsten Moment hatte er meine Hand mit seiner umfasst und dann liefen wir langsam hinunter.
 

-Mi-
 

Grell grinste hoch, also drehte ich mich um und sah Raven und Sebastian auf uns zu laufen.

» Hallo «grinste ich beide an.
 

-Raven-
 

» Hallo « antwortete ich und war doch unsicherer, als ich gedacht hatte.

Doch Noir ließ nicht zu, dass ich es mir anders überlegte, sondern zog mich mit sich zu ihnen.

Schliesslich kamen wir genau vor ihnen zum stehen.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an und grinste sie an.

» Ciel und Sebastian ziehen hier ein.«
 

-Raven-
 

Erleichtert atmete ich aus.

» Mit dem größten Vergnügen. Es werden wohl auch die Bediensteten von Ciel hier einziehen, oder?« fragte ich sie und ein Lächeln legte sich auf meine Lippe.
 

-Mi-
 

» Jap, werden sie. Pluto kommt auch.« lächelte ich sie an.

» Juhu. Ich bin bei meiner Katze.« lächelte Sebastian mich an.

Ich sah ihn an und drehte mich zu Grell.
 

-Raven-
 

» Und gerade hatte ich mich noch darüber freuen wollen. Du bist ein Arschloch. Ich nehme alles zurück, was ich vorhin gesagt habe.« beleidigt drehte ich den Blick ab.

Daraufhin hörte ich ein Lachen.

» Nicht doch. Ich dachte nur, dass es offensichtlich ist, dass ich mich auch darüber freue, bei dir sein zu dürfen. « meinte Noir und wuschelte über mein Haar.

Lachend sah ich ihn an » Du bist und bleibst manchmal einfach ein Idiot. Natürlich nehme ich nichts zurück. Du solltest jetzt aber erst einmal Ciel und den anderen Bescheid geben. «

Nickend verschwand er.

» Sollen sie in den selben Räumen bleiben, in denen sie schon sind, Mi? « fragte ich, als mein Bruder im Haus verschwunden war.
 

-Mi-
 

» Ja. Sie bekommen später einen neuen Anstrich « lächelte ich und ging hinaus, wo ich ein paar Pfeiler setzte.
 

-Raven-
 

Verwundert folgte ich Mi hinaus.

» Was tust du da? « fragte ich Mi und plante nebenbei schon die Umgestaltung der Zimmer und den Plan zum Bauen einer Art Hundehütte für Pluto.
 

-Mi-
 

» Ein neuer Trainingsplatz. Ich werde Ciel trainieren.« grinste ich Raven an.

Langsam wurde mir wieder schwindelig.

» Warum bin ich so zerbrechlich?« ich stütze mich au einem Pfeiler ab und spuckte Blut.
 

-Raven-
 

» Du bist keineswegs zerbrechlich, Mi. Du übertreibst es nur regelmäßig. « widersprach ich ihr.

Dann stellte ich mich neben sie und hob sie einfach hoch.

» Und jetzt, Mi, wirst du erst einmal etwas essen. Ansonsten ist Lyo noch beleidigt, weil keiner sein Essen anrührt. « grinste ich und trug sie hinein.
 

-Mi-
 

Ich wollte nix essen.

Mor ging es schon seit Tagen scheiße, aber das sagte ich nicht.

» Ok « grinste ich und Raven trug mich hinein bis zum Essenstisch, wo Lyo mir Nudelpaste gab, die ich dann aß.

Als ich fertig war ging ich schnell hinaus.

Es drehte sich alles.

Im nächsten Moment sah ich nix außer schwarz.

» Hey, Katze. Ist alles in Ordnung?« hörte ich Sebastians Stimme, aber ich sah ihn nicht.

Ein roter Schleier umwickelte langsam meine Augen.

» Nein « flüsterte ich und rannte in den Garten hinaus.

» Grell « flüsterte ich und streckte meine Hand aus, konnte mich an jemanden festklammern.

» Katze, du blutest.« er warf mir seinen Mantel über und schon hörte es auf.

Dann sah ich auf zu Sebastian, als Raven mit Grell hinausgerannt kam.
 

-Raven-
 

Was ich sah machte mich unruhig.

» Dir geht es nicht gut, Mi. Warum hast du denn nichts gesagt?« fragte ich leise und strich ihr sanft über den Kopf.

Und warum war ich so unaufmerksam gewesen, dass es mir nicht aufgefallen war?

Im nächsten Moment hatte Grell sie auf seine Arme gehoben.

Wir befanden uns sofort auf dem Weg nach drinnen.
 

-Mi-
 

Ich sah zu Sebastian der mir noch den Mantel umlegte.

» Raven, Mi sollte den Mantel eine Weile bei sich behalten.« grinste er und ging.

Aus ihm wurde ich einfach nicht schlau.

Genau wie Raven.

Grinsend schüttle ich den Kopf.

» Mi, was war los?« fragte mich Grell.

» Keine Ahnung « antwortete ich und Grell stellte mich ab.

» Raven, bringst du mir einen Tee?« fragte ich nach und sie nickte.

Währenddessen ging ich in mein Zimmer und machte mir ein Bad.
 

-Raven-
 

Mein Weg führte mich in die Küche, wo ich erneut auf meinen Bruder traf.

Mich leicht nach oben streckend, drückte ich ihm einen sanften Kuss auf die Wange.

» Danke « flüsterte ich und machte mich dann daran den gewünschten Tee vorzubereiten.

Gerade als ich den Tee in einer Tasse, auf einem Tablett abstellte, umarmte mich mein Bruder und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

» Da gibt es nichts zu danken. Wir sind eine Familie. « flüsterte er mir zu, bevor er mich losließ.

Grinsend verließ ich mit dem Tablett die Küche und lief zurück zum Zimmer der Lady.

Mein Bruder war also immer noch so weich im Herzen, wenn es um Familie ging.
 

-Mi-
 

Ich legte den Mantel zur Seite und zog mich aus.

Dann legte ich mich in die Wanne mit extra viel Schaum.

» Tut das gut. « in mich hinein schmunzeld, hielt ich ein Messer in der Hand, was ich in meiner Hand drehte.

Danach schloss ich meine Augen.

» Ich Bin eine Katze.« lächelte ich.

Eine halbe Stunde blieb ich drinnen.

Als ich meine Augen öffnete, erblickte Lilith und zuckte zusammen.

» Lilith! Erschrecke mich nicht so.« ich setzte mich auf.

» Mi, ich habe dir etwas hingelegt. Auf dem Bett. Das sollte ich dir von Mister Sebastian geben.« meinte sie und ich stand aus der Wanne aus und trocknete mich ab.

Lilith machte schnell meine Haare und ich zog mir nur den Mantel von Sebastian über,bevor ich in mein Zimmer ging.

Da kam Raven herein.
 

-Raven-
 

» Der Tee, Milady. « sagte ich und sah erst danach, dass Mi nur den Mantel meines Bruders trug.

Grinsend fügte ich hinzu » Der Mantel meines Bruders scheint dir ja zu gefallen. «

Wobei ich ja zugeben musste, dass dieser Mantel wahrlich ein Prachtexemplar ist.

Mir hatte er ihn nicht mal ausleihen wollen.

Aber er stand ihr auch wirklich gut.

Ich stellte das Tablett auf dem Nachtschrank ab und sah die Sachen,die auf dem Bett lagen.

» Wer hat dir den das geschenkt?« fragte ich verwundert, da ich diese Sachen noch nie gesehen hatte.
 


 

-Mi-
 

» Die sind von Mister Sebastian.« erwähnte Lilith und sah das pechschwarze kurze Kleid mit blauen einfachen Ring an.

» So ein Idiot.« ich sah gefühlslos auf die Sachen hinab und nahm die Teetasse.
 

-Raven-
 

Typisch mein Bruder.

Wahrscheinlich steckte sein Drang zum Spaß dahinter.

» Ich hoffe der Tee schmeckt, Milady. Kann ich noch etwas für dich tun? « fragte ich sie eine Moment später und lächelte ihr zu.
 

-Mi-
 

Ich lächelte Raven an.

» Nein, bleib bitte bei mir. ich muss mit dir reden.« sagte sie ubd Lilith ging hinaus, weil sie wusste, dass ich alleine mit ihr reden wollte.

Dann setzte ich mich aufs Bett.

» Sag mal, hat dein Bruder auch Heilkräfte?« stellte ich die Frage.

Danach lächelte ich sie an und drückte ihr eine schwarze Rose in die Hand.
 

-Raven-
 

» Nicht er selbst. Jedoch kann er die meine Anzapfen, wenn er will. Das kann er dank der Bindung, die ich zu ihm habe. « erklärte ich.

Dann erlaubte ich mir einen kleinen Spaß.

Im nächsten Moment strahlte die Rose in meiner Hand in einem hellen Blau, das meiner Augenfarbe glich.
 

-Mi-
 

» W...Was hast du gemacht?« geschockt sah ich sie an.
 

-Raven-
 

» Nichts besonderes. Das ist etwas, dass ich schon als Kind aus Spaß gemacht habe. Noir kann das nicht.« erklärte ich ihr und lächelte ihr zu.

Das war nur ein kleiner Spaß gewesen.

Obwohl es auch zu einer Waffe werden kann.
 

-Mi-
 

Ich ging zu ihr und umarmte sie.

» Würdest du mich töten, für dein Bruder?« grinsend fragte ich sie diese unangebrachte Frage,aber ich wollte es wissen.
 

-Raven-
 

» Ich würde ihn für dich töten. Wenn es einen Grund gibt. Aber ich würde nicht dich töten.« antwortete ich ehrlich, denn so war es.

Mein Bruder hatte genug Energie um Tausende zu töten.

Niemals, würde ich zulassen, dass er Mi tötete.

Meine Arme legten sich nun ebenfalls um Mi.
 

-Mi-
 

» Aha, die Katze und meine Schwester.« Sebastian stand lachend an der Tür.

Ich schmiss ihm etwas entgegen.

» Raus, du Spanner « rief ich, da stand er auf einmal hinter mir.

» Ich bin mal gespant, wie dir das Kleid steht.« er ging.

» Arschloch.« ich schmiss ihm etwas nach und schloss die Tür zu.

Dann schnappte ich mir das Kleid und verschwand ins Bad.
 

-Raven-
 

Das war doch wieder typisch.

Da umarmte man mal jemanden, den man gern hatte und dann zerstörte es mein Bruder wieder.

Arschloch.

Seufzend sah ich in Richtung Badezimmertür und wartete darauf, dass Mi wieder fertig mit umziehen war.
 

-Mi-
 

Ich ging hinaus und zeigte Raven das Kleid.

» Was meinst du?« während ich auf eine Antwort wartete, setze ich mir den Ring auf den Finger.
 

-Raven-
 

» Es steht dir ausgezeichnet. Mein Bruder hat leider, wie immer, eine ausgezeichnete Wahl getroffen.« sagte ich ehrlich.

Sie sah wirklich gut aus.

Aber irgendwie kam mir dieser Ring auf schlechte Weise bekannt vor.

Das hatte er nicht gewagt, oder?

Ich trat näher zu Mi und sah mir den Ring einmal genauer an.

Doch, er hatte es gewagt!

Wie konnte er es wagen?!
 

-Mi-
 

Ich sah zu dem Ring und dann wieder zu ihr.

Dann nahm ich ihn ab und legte ihn Raven auf die Hand.

» Dieser Kerl raubt mir noch den letzten Nerv. Der Ring scheint dir wichtig zu sein « ich lächelte sie an und nahm den Mantel von Sebby.
 

-Raven-
 

» Danke « bedankte ich mich überrascht.

» Noir hatte ihn mir zu meinem ersten Geburtstag geschenkt. Ich hätte nicht gedacht, dass er ihn irgendwann jemand anderem geben würde. Da sieht man mal wieder, wie wenig ihm so etwas bedeutet. « erklärte ich, da ich der Meinung war, dass sie wenigstens wissen sollte, warum er mir so viel bedeutete.

Ein wenig getroffen sah ich auf den Ring in meiner Hand.
 

-Mi-
 

» Raven, das ist schon in Ordnung. Es ist deiner« lächelte ich sie an.

» Ich geh mal schnell zu Sebastian. Ihm seinen Mantel zurück bringen, weil er ohne ihn so leer aussieht.« fuhr ich fort und ging heraus.
 

-Raven-
 

Sie hatte ihn mir gegeben und dafür war ich ihr unglaublich dankbar.

Vorsichtig steckte ich ihn mir an den Finger und verließ dann auch das Zimmer.

Dann lief ich den Gang entlang und trat schliesslich in den Garten, wo Noel sich an meine Seite schmiegte.

» Schau mal, Noel. Diesen Ring hat mir mein Bruder zu meinem ersten Geburtstag geschenkt. « sagte ich zu Noel und zeigte ihm dabei Besagtes.

Noel schnurrte und schmiegte sich noch enger an meine Seite.

» Ich liebe dich auch, mein Liebling.« schnurrte ich zurück.
 

-Mi-
 

Ich lief den Gang entlang, wo ich Ciel traf.

» Sebastian ist gerade baden, wenn du ihn suchst.« meinte er, worauf ich ihm zunickte und in Richtung seines Zimmers ging.

Dort klopfte ich an, aber niemand regierte, also trat ich ein.

» Ganz schön leer hier « ich legte den Mantel auf das Bett und wollte gerade heraus gehen, als ich ein Mauzen vernahm.

Also drehte ich mich um und sah sie eine weiße Katze, die ich vor einigen Tagen auf Straße schon einmal in den Armen gehalten hatte.

Sofort nahm ich sie hoch und lächelte.

» Na du. Da bist du ja.« schnurrend tapste sie mit ihrer Pfote auf den Mund.

Also küsste ich sie auf den Kopf und streichelt sie etwas.

Danach ließ ich sie herunter, als ich hörte das die Badezimmertür auf ging.

Mit schnellen Schritten verließ ich Sebastians Zimmer.

Kapitel 8

-Raven-
 

Schnurrend genoss Noel meine Streicheleinheiten, als Ciel zu uns hinaus trat.

» Schön, dass ich dich gefunden habe, Raven. Dürfte ich mich zu euch gesellen? « fragte er und ich nickte ihm zu.

Also setzte er sich zu uns auf die Wiese.

» Was bringt mir denn die Ehre, Ciel? « fragte ich, da ich wusste, dass etwas nicht stimmen konnte, wenn er zu mir kam.

Er zögerte einen Moment, bevor er begann zu reden » Ich würde gerne etwas schönes für Noir tun, aber er erzählt mir nie von sich und da dachte ich, dass du mir vielleicht helfen könntest. Würdest du mir bitte helfen, Raven? «

Grinsend sah ich ihn an » Gerne. Doch. Immerhin bist du doch auch Familie geworden. Er liebt dich wirklich. «

Daraufhin wurde Ciel rot.

» Komm. Lass uns Blumen sammeln. Ist vielleicht ein wenig lustig, aber er mag einfache Blumen. Jedoch sollte mindestens eine Rose dabei sein. « erklärte ich und dann half ich ihm auf, bevor wir also Besagtes suchen gingen.
 

-Mi-
 

» Liebe, Liebe, Liebe, Liebe...das kotzt mich an.« ich ging in mein Zimmer, wo ich Grell antraf.

» schon da? « ich nahm mir meine Teetasse und trank etwas.

» Mi, ich glaube ich bin verliebt.« ich lächelte ihn an.

» Wer ist den der Glückliche?« fragte ich, aber er schüttelte den Kopf.

» Es ist eine Sie.« erklärte er und neugierig sah ich zu ihn.

» Eine Frau. Ok. Wie heißt sie?« fragte ich ihn.

Erst zögerte er und dann sagte er den Namen » Es ist Raven «

Als ich das hörte, fiel mir die Teetasse herunter und die Splitter sprangen in allen Richtungen.

» Ist alles in Ordnung, Mi?« fragte er nach.

» Ja, es ist alles gut.« ich bückte mich und hob die Splitter auf.

» Wieso eigentlich Raven?« wollte ich wissen.

» Sie war immer für uns da, ist nett und ist dabei noch die Schwester von Sebastian.« lächelte Grell.

Daraufhin drückte ich die Scherben in meine Hand hinein und ging aus dem Raum.

Mit gemischten Gefühlen lief ich hinunter zum Keller.
 

-Raven-
 

Lächelnd beobachtete ich Ciel, der mit dem Strauß nach drinnen lief und dann warf ich mich einfach ins Gras.

Einen Moment später warf sich Noel auf mich.

» Hey, mein Hübscher. « ich vergrub meine Hand in seinem Fell und streichelte liebevoll hindurch.

Was die Anderen wohl gerade taten?

Vielleicht sollte ich hinein gehen?

Nein, im Moment genoss ich einfach sie Ruhe um mich und wartete darauf, dass Mi mich rief oder irgendetwas passierte.
 

-Mi-
 

Ich schloss Vaters Waffenkammer auf und setzte mich auf den Arbeitstisch.

Langsam entfernte ich alle Splitter aus meiner Hand.

Dann zupfte ich an mir herum.

» Ich will meine Seele nicht mehr.« flüsterte ich leise und legte meinen Kopf auf die Knie.

Da merkte ich, wie sich ein paar Schritte näherten.

» Hast du ihm erzählt das ihr Geschwister seit? « ich wartete auf Antwort.

» Ja, das habe ich.« antwortete er und ich hielt ihm die Waffe an den Kopf.

Er lächelte mich nur an.

» Deine scheiß freundlichen Gesten kannst du sein lassen. Geh lieber Ciel beglücken.« fauchte ich ihn an.

Ich war kurz davor abzudrücken, als ich ein Mauzen hörte.

» Lilli, wie bist du da heraus gekommen? « fragte Sebastian zu der Katze, bevor er sie hoch nahm.

» Verpiss dich zu Ciel. Da hast du was Besseres zu tun.« fauchte ich, worauf er mich besorgt ansah und dann mit der Katze ging.

Danach legte ich die Waffe zur Seite und stand auf.

Einen Moment später ging ich zum Schrank, wo mein Vater Wodka versteckt hatte.

Davon nahm ich mir eine Flasche und trank sie auf Ex aus.
 

-Raven-
 

Als ich Ciel erneut nach draußen kommen hörte, setzte ich mich auf.

Was war denn passiert?

Doch bevor ich überhaupt darüber nachdenken konnte, warf er sich in meine Arme.

Erst als ich die nassen Tropfen spürte,wusste ich, dass er weinte.

» Es ist alles gut. Alles gut, Ciel.« beruhigend sprach ich auf ihn ein.

Sanft strich ich ihm über den Rücken und drückte ihn an mich.

Was war denn nur passiert?

» Er...er hat mich nicht einmal angesehen...Nur mit dieser dummen Katze...hat er geredet...Das tut er immer. Er liebt doch nur seine Katzen. Immer muss ich hinten anstehen. Hauptsache die Katzen. « schluchzend krallte er sich in mein Oberteil.

» Ach, Ciel. Ich bin mir ganz sicher, dass er dich über alles liebt. Mein Bruder ist nur manchmal das ignoranteste und idiotischste Wesen, das existiert. « sprach ich die Wahrheit aus.

Und langsam beruhigte sich Ciel wieder, wischte sich die Tränen weg und lächelte ganz vorsichtig.

» Siehst du. Und jetzt lass uns doch ein wenig spazieren.« ich wartete sein Nicken ab, bevor wir aufstanden und losliefen.
 

-Mi-
 

Ich fing an zu lachen.

» Ich habe niemanden.« lachte ich mich selbst aus und spukte Blut.

» Drecks Viecher...Scheiß Paare..Ich hasse euch.« schrie ich durch den ganzen Raum.

Dann sah ich mich um und erblickte das Unmöglichste.

» Vaters Death Scythe.« ich lief auf die viel zu große Schusswaffe zu.

» Ihr könnt mich mal.« grinste ich und schoss mir in den Kopf.

Die Waffe machte ziemlich viel Lärm.

Danach färbten sich meine Haare grau und meine Augen wurden wieder leuchtend grün.

Keinen Moment später sprang ich aus dem Fenster.

» Das ist viel besser « kicherte ich und lief eine Blumenwiese entlang.

Von da aus schoss ich ins Dach, wo es eine riesen Explosion gab.

Das Dach von Hauptgebäude war nun nicht mehr existent.

» Das macht Spaß « kichernd freute ich mich.
 

-Raven-
 

Ein plötzlicher Schmerz in der Schläfe ließ mich in Richtung Haus sehen.

Jedoch wusste ich nicht was sie getan hatte.

Was hatte dieses Weib dieses mal verzapft?

Doch ich ging nicht zu ihr, blieb einfach stehen.

» Ist alles in Ordnung? « fragte Ciel.

» Lauf zu Noir, bitte « bat ich ihn und nachdem ihm der Ernst der Lage bewusst wurde, rannte er hinein.

Hoffentlich fand er Noir noch rechtzeitig, beziehungsweise hoffte ich darauf, dass Noir Ciel fand.

Lange konnte ich jedoch nicht darüber nachdenken, denn schon wenige Momente später hörte ich eine laute Explosion und das Dach des Hauptgebäudes flog in die Luft.

Jetzt wusste ich, wo unsere Lady war.

Innerhalb weniger Momente stand ich vor besagter Person und erblickte wenig überrascht, die Death Scythe von Mis Vater.

» Na, wen haben wir denn da? Unsere Lady hat sich also dazu entschlossen, ein wenig ohne ihre Seele seien zu wollen und dann hat sie sich auch noch die Death Scythe ihres Vaters genommen. Das ist aber nach den Spielregel ziemlich unfair, Milady. « ich grinste sie an.

Dann beobachtete ich ihren Gesichtsausdruck.

Sie würde ihre Seele nicht freiwillig wieder zurück nehmen.

Aber ob freiwillig oder nicht, ihre Seele würde zurück in ihren Körper gelangen, dafür würde ich schon sorgen.

Also lief ich auf sie zu.

Mal sehen, wann sie meine kleine Fähigkeit entdeckte.
 

-Mi-
 

Ich fing an laut zu lachen.

» Ihr wollt mich aufhalten« lachte ich als ich Sebastian, Grell und Raven auf mich zu kamen.

» Ihr nervt mich « gähnte ich und schoss allen in den Kopf.

Alle fielen um und das Blut lief aus ihren Köpfen.

Grinsend lief ich an ihn vorbei und schoss Ciel ab, der mir entgegen lief.

» Liebe. Wer braucht sowas?« beleidigt ging ich in das Haus.
 

3 Monate später
 

Ich hatte meinen Dienern frei gegeben und hatte das Anwesen neu aufgebaut.

Raven, Sebastian, Ciel und Grell lagen in Koma.

Ich pflegte sie liebevoll.

Was meine Seele angeht,die habe ich in vier Teile geteilt.

Ein teil ist bei mir und die Anderen habe ich William gegeben.

Heute lief ich alles ab.

» Hallo, Mi « ich drehte mich um und entdeckte einen sehr sauren Ronald.

» Du scheiß Kind « schrie er mich an, aber das war ich gewohnt.

Er drückte mich zu Boden und zog mit ein Shinigamischwert über meinen Rücken.

» Diese Narbe bleibt für immer« flüsterte er mir ins Ohr und ging in Ravens Zimmer und stellte ihr Blumen hin.

Er kam jeden Tag, so auch heute.

Mir war es egal, ob er mich hasste.

Tatsächlich wurde ich auch bei William eingestellt.

Arbeitete mit ihm zusammen, was mir echt viel Spaß machte.

Dadurch sind wir uns etwas näher gekommen und ich hatte ihm erzählt, warum ich das gemacht habe.

Er hatte mich verstanden, aber ich wusste das er mir etwas verheimlichte.

Auch Undertaker habe ich geholfen.

Dieser hatte mir gesagt, dass ich genau wie mein Vater bin.

Auch ihm hatte ich mich genähert und er hatte mich auch verstanden.

An diesem Abend bin ich zu jedem ins Zimmer.

Zuerst lächelte ich Sebastian an.

» Hallo, Hund « lächelte ich ihn liebevoll an und nahm ihm die Kugel aus dem Kopf, strich ihm noch einmal übers Haar und verweilte ein wenig bei ihm.

» Weißt du, ich habe das nicht mit Absicht gemacht. I...ich, ach egel.« ich sah ihn nochmals an und ging hinaus, als ich mitbekam, dass er aufatmete.

Ciel , Grell hatte ich schon gemacht, jetzt kam Raven dran.

Also trat ich in ihr Zimmer ein.

» Hey, Raven.« ich nahm ihr die Kugel aus dem Kopf.

» Es tut mir leid. Das wollte ich nicht.« ich strich ihr durchs Haar.

» Du bist frei Raven..ganz frei.« lächelte ich sie an und drückte ihr ein Kuss auf die Stirn.

Als ich sie in den Kopf schoss und meine Seele teilte, wurde alles unterbrochen, mein Verbindungsmal verschwand.

Als sie aufatmete, ging ich hinaus.

Rauslaufend begegnete ich Noel, welcher mich erwartungsvoll anmauzte.

Sanft streichelte ihn ihm übers Fell und gab ihn Leckerlis.

» Schnell lauf zu deiner Mama.« flüsterte ich ihm zu.

Schon war er nach drinnen verschwunden.

Draußen begegnete ich dann Ronald.

» Sie ist gleich wach. Geh hinein.« lächelte ich ihn an, dann war er schnell verschwunden.

Langsam lief ich die Wiese entlang.

» Ich wünsche euch ein gutes Aufwachen.« grinste ich zurück und da fing es an zu regnen.

Ich freute mich, dass es so ein schönes Wetter war.

Klitschnass ging ich zu Undertaker hinein.

» Hallo, Mi.« er sah mich überrascht an.

» Ich wollte dich noch einmal besuchen.« lächelte ich ihn an.

Mit schnellen Schritten ging ich auf ihn zu, bis ich in seinen Armen lag.

» Danke für alles.« ich wollte ihn nicht loslassen, aber ich musste weiter.

» Der ist noch für dich. Von meinem Vater. Habe ich im Schreibtisch gefunden.« lächelte und verließ den Laden wieder.

Danach lief aus der Stadt heraus.

Noch wusste ich nicht, wo mich mein Weg hin führen würde, aber ich wusste das Raven frei war und das machte mich glücklich.
 

-Raven-
 

Was hatte Mi gedacht?

Dass sie mich so einfach mit einer Kugel treffen würde und dann könnte sie drei Monate lang tun und lassen, was sie wollte, bevor sie die Kugel entfernte und ging?

Sie wusste wirklich nicht, was ich konnte.

Daran merkte man, dass sie noch nicht viel über uns Dämonen wusste.

Mein Zeichen konnte man nicht mehr los werden.

War es einmal da, ging es nie wieder.

Wechselte einzig seinen Platz.

Selbst wenn man eine Seele zerteilte und den Shinigamis zur Aufbewahrung gab, so trug sie weiter mein Zeichen, so wie auch der Körper selbst.

Sollte sie nur versuchen mich los zu werden.

Es würde mir eine Freude sein, ihr klar zu machen, dass dies unmöglich war.

Der erste Atemzug zurück in meinem eigenen Körper war leicht und stark.

Keinen Moment später schmiegte sich Noel an meine Seite und ich öffnete meine Augen.

» Guten Morgen, Noel. Freut mich dich zu sehen « sanft strich ich durch sein Fell.

Vor Freude sprang er vom Bett, um dann über dieses darüber hinweg zu springen.

Keinen Moment später trat Ron durch die Tür und kam zu mir ans Bett.

» Wenn du jetzt ein Wort sagst, Ron, dann schlag ich dich« warnte ich ihn.

Und tatsächlich hielt er seinen Mund.

Beugte sich nur vor und küsste mich.

Genießend schloss ich meine Augen, zog ihn ein wenig zu mir nach unten.

Das hatte mir tatsächlich ein wenig gefehlt.

Einige Momente später lösten wir uns aus dem Kuss und ich setzte mich auf.

» Ich werde jetzt los gehen. Ich muss da noch etwas mit Mi klar stellen. Immerhin gehört sie zur Familie und so einfach wird sie mich nicht los. « meinte ich zu ihm.

» Sie war es doch, die dir das angetan hat! Warum solltest du ihr hinterher?! Sei doch froh, dass dieses scheiß Vieh...« schrie Ron und in dem Moment, in dem er Vieh sagte, lagen meine Krallen an seinem Hals.

» Wage es nie wieder, das zu sagen. Wage es nie wieder. Du hast keine Ahnung, von was du redest. Deine Arroganz ist wahrlich deine größte Schwäche. Denk nach, bevor du etwas sagst. Es mag zwar sein, dass sie auf mich geschossen hat, aber sie hatte ihre Gründe. Beurteile nie wieder jemanden, den ich liebe, so wie du es gerade getan hast. Denn auch wenn ich dich liebe, meine Geduld in solchen Dingen ist zu gering, als dass du sie strapazieren solltest. « warnte ich.

Seine Augen vor Schock geweitet, sah er mich einige Momente stumm an, bevor er nickte.

Also nahm ich meine Krallen wieder von seinem Hals.

» Wir sehen uns dann, Ron. Stell nichts dummes an. « sagte ich, nachdem ich aufgestanden war, und küsste ihn sanft.

Noch bevor er reagieren konnte, war ich auch schon verschwunden.

Mein Weg führte mich aus der Stadt und bald sah ich Mi nur ein paar Meter vor mir laufen.

Sie aber hatte mich noch nicht bemerkt, was ich noch nicht ändern wollte.

Also lief ich einige Zeit hinter ihr her.

Wenig später verwandelte ich mich in einen Schatten, nun sah mich niemand mehr, außer er selbst hatte ein geschultes Auge.

Heute war mir sehr wohl bewusst, dass ich diese Form ewig aufrechterhalten konnte.

Langsam näherte ich mich ihr und hatte, kaum hinter ihr angekommen, ihr ihre Death Scythe abgenommen und mit einer einzigen fliessenden Bewegung verschwinden lassen.

Grinsend beobachtete ich ihre Reaktion und ließ ihr dann keine Zeit, um zu realisierend, dass sie nun nur noch Schusswaffen und Messer hatte, denn ein Schwert, konnte, egal in welcher Form,nie schnell genug sein, um jemanden der mit ihnen arbeitete zu treffen.

Also nutzte ich den Moment und warf sie zu Boden.

Auf ihrem Rücken sitzend, hielt ich ihre Arme nach hinten.

» Du wirst mich nicht los « war das Erste, was ich sagte.

Dann drückte ich ihr eine Kuss auf den Hinterkopf.

» Du hast mich schon ziemlich wütend gemacht. Und dann machst du nur noch Dummheiten. Du bist wirklich unverbesserlich. Weisst du doch von allen am Besten, dass ich immer für dich da bin. « fuhr ich fort.

Als sie gerade ihre Stimme zu einem Befehl erheben wollte, hielt ich ihr meine Hand davor.

» Kannst du damit mal aufhören? Ich werde auf keinen Befehl hören müssen. Einzig wenn du deine volle Seele besitzt, kannst du mir Befehle erteilen. Aber trotzdem ist mein Zeichen in jedes deiner Seelenteile und in deinen Körper gebrannt. Einzig der Ort wechselt. Einen Vertrag mit mir kann man nicht so einfach lösen. Also finde dich damit ab. « erklärte ich und atmete einmal kurz ein und aus.

» Ansonsten töte mich. Beende es ein für alle mal. Denn anders, wirst du mich nicht los. Töte mich. Hier und jetzt. Denn ich will dich nicht verlieren. Ich bin gerne bei dir. Ich liebe meine Familie über alles und du bist der wichtigste Teil davon. Ich will und darf dich nicht verlieren. « sprach ich endlich die Wahrheit, stand auf und zog sie in eine Umarmung.

Einige Momente hielt ich sie fest in meinen Armen, bevor ich sie wieder los ließ und wartete.

» Entscheide dich, Mi. «
 

-Mi-
 

» Ich mich entscheiden?« ich lachte und sah sie an.

» Für einen Dämon bist du ganz schön anhänglich.« lächelte ich Raven an und stand auf.

Schnappte mir meine Death Scythe und lief weiter.

» Ich gehe zum Grab meines Vaters « merkte ich an und lief weiter.

Mein leben ist der reinste Reinfall, aber das wird sich ändern.

Im nächsten Moment rannte ich los.

Dabei war ich schneller, als sonst.

Ich rannte nicht weg, weil ich Raven nicht mehr lieb habe, sondern weil mein ganzer Körper weh tat, wenn sie bei mir war.

Auch die Narbe, die mir Ronald verpasste hatte, hatte gebrannt, als ob ich zerschnitten werden würde.

Als ich an einem sehr großen schloss ankam, stoppte ich.

» Ich bin endlich wieder da.« ich trat ein und klopfte an.

Die Tür wurde mir geöffnet.

» Willkommen zurück, Milady.« ich lächelte ihn an.

»Endlich wieder zuhause.«
 


 

-Raven-
 

» Raven, du weißt wirklich nicht viel über Mi. Auch wenn sie mit zu deiner Familie gehört. Sie liebt dich auch wahnsinnig, aber sie will dich nicht in Gefahr bringen. Raven sie liebt dich, aber ihr Leben ist wirklich nicht normal.«

William stand hinter mir und half mir auf.

» Als ob du mir irgendetwas sagen könntest! Mein Leben ist schon immer eine einzige Gefahr! Ich wurde geboren als Dämonin, die die Herrscherin der Dämonen werden sollte! Ich besitze keine Seele! Ich besitze Fähigkeiten, die sich niemand vorstellen kann! Verdammt, ich habe meine Familie verloren, da war ich noch nicht einmal erwachsen und musste ab diesem Tag alleine existieren! Musste gegen Wesen kämpfen, die aus Albträumen entstiegen sind! Von Gefahr braucht mir niemand etwas erzählen! Aber Trauer und der damit verbundene ewige Schmerz, das habe ich immer gefürchtet! « knurrte ich ihn an.

Was sollte den bitte schlimmer sein, als alles zu verlieren, was einem lieb und teuer war?

Welche Gefahr, sollte es rechtfertigen, mir mein Herz heraus zu reißen?

Keiner von ihnen hatte eine Ahnung, wer ich bin, beziehungsweise war.

» Sie hat sich entschieden« brachte ich nach einigen Momenten Stille heraus.

Und zwar für meinen Tod.

Meine Schritte wiesen mir meinen Weg.

Es war ein Weg, den ich seit Jahrtausenden nicht mehr genommen hatte.

Ich hatte einmal meine Familie verloren, ein zweites Mal überlebte man nicht, auch ich nicht.

Also war der einzige Ausweg aus dieser Tragödie des ewigen Lebens, der Tod.

Denn egal, was heute noch war.

Alle waren doch nur mit mir befreundet gewesen, weil ich durch Mi menschlicher geworden war.

Mein wahres Ich kannte keiner von ihnen.

Nicht einmal Noir.

Und so würde ich lieber gleich sterben, ehe ich schliesslich die Ewigkeit mit gebrochenem Herzen verbrachte.

Das würde ich nicht mehr durchstehen.

Einmal war genug.

Vielleicht glaubten sie mich zu verstehen, aber wer wusste schon wer ich war?

Nicht einer von ihnen.

Dann sollte ich doch wenigstens die Ehre haben, ihnen so in Erinnerung bleiben zu dürfen, wie ich heute noch war.

Die alte Death Scythe eines ehemaligen Freundes meiner Familie fand ich am gewohnten Ort.

Sah sie an und fragte mich, wer ich hätte werden sollen, um das alles hier anders zu überstehen.

Als ich das Schwert an meinem Arm ansetzte, schnitt es jedoch nur einen Teil des Armes ab, der sofort nachwuchs.

Das bedeutete jedoch noch lange nicht, dass ich die Schmerzen nicht mehr spüren konnte.

Genau diese Schmerzen lockten das wahre Monster in mir zum Vorschein und endlich hörte ich auf Schmerz zu fühlen.

Hörte auf normal zu denken.

Raven Moonblood gab es nun nicht mehr.

Nur noch ein Monster, das sie einst gewesen war.

Das nur auf Chaos, Zerstörung, Grausamkeit und Tod aus war.

Und das alles menschliche abgelegt hatte.

Ab diesem Moment war ich ein Monster und vor diesem Monster hatten sogar die Dämonen Angst.

Ich würde endlich meinen Tod finden.

Endlich und auch endgültig, denn Raven Moonblood würde nie wieder einen Atemzug machen und auch das Monster, das sie, das ich geworden war, würde sterben.

Würde sein Leben durch eine Death Scythe lassen.
 

-Mi-
 

Ich setzte mich hin und sah meine Liste an, wen ich als nächstes töten sollte.

» Es ist wieder einmal jemand durchgedreht von den Dämonen.« atmete aus und sah auf die Liste.

Was ich da las verschlang mein ganzes Herz.

» Raven, aber warum denn das?« ich stand auf und lief ohne Waffen los.
 

-Raven-
 

Meine Augen lagen auf dem wunderbaren Kunstwerk, das ich geschaffen hatte.

Blut tropfte in einer lieblichen Melodie auf den Boden und mit meinen Krallen hob ich einen von ihnen hoch und biss zu.

Genüsslich frass und trank ich mich satt.

Es war mein zweites Mahl an diesem Tag.

Köstlich, blutig, das Beste, seit Langem.
 

-Mi-
 

Ich bin durch die ganze Stadt gelaufen und hatte schon bald das gesuchte gefunden.

Und auch das ganze Blut, in das ich hinein getreten bin.

Eigentlich sieht das immer so aus, wenn ich und Grell etwas Dummes anstellen.

»Raven!?« riet ich sie, so dass sie ihre Aufmerksamkeit auf mich richtete.
 

-Raven-
 

Mein Blick richtete sich auf, als jemand etwas rief.

Ein Shinigami hatte gerufen.

Knurrend sah ich sie an.

Wer wagte es mein Mahl zu unterbrechen?

Wer war diese Shinigami, die glaubte sich das wagen zu dürfen?
 

-Mi-
 

» 1. ich bin kein Shinigami. 2. ich kann deine Gedanken hören« nölte ich sie beleidigt voll.

Als ich dann wieder meinen Blick auf sie richtete und liebe voll lächelte.

» Raven. Ich bin es, Mi.«

Ich lief langsam auf sie zu.
 

-Raven-
 

Was sagte sie da?

Nannte mich Raven?

Wer war Raven?

In meinem Kopf schien sich etwas zu rühren.

Ich kannte diesen Namen.

Aber das sollte nicht so sein.

Keine Namen, keine Gefühle, nur Blut und Tote.

Was also wollte sie von mir?

Ich sah sie verwundert an.
 

-Mi-
 

Ich sah sie freudig an.

» Ich hab dich lieb, Raven.« bei ihr angekommen, gab ich ihr einen Kuss auf die Wange.

» Du bist echt ein kleiner Idiot. Ich will nur, dass du in Sicherheit bist.« ich legte meine Hand auf ihr Gesicht.
 

-Raven-
 

Ein Kuss auf die Wange, eine Hand an meinem Gesicht.

Eine bekannte Nähe, die es nicht geben konnte, nicht durfte.

Raven, war das ich?

Wahrscheinlich.

Und sie?

War Mi, oder?

Ihre Worte ergaben einen Sinn und doch erkannte ich es nicht.

Was bedeutete das?
 

-Mi-
 

» Raven, bitte komm zurück. Ich erkläre dir alles...absolut alles.«

Ich umarmte sie.

» Ich will, dass du bei mit bleibst, bitte.« die Umarmung wurde nur ein wenig fester.
 

-Raven-
 

Meine Augen begannen zu brennen, doch wusste ich nicht, ob ich ihren Worten trauen konnte.

Irgendetwas in mir wollte sich nicht darauf verlassen.

Erwartete Schmerz, anstatt Hoffnung.

Doch mein Herz war ihr zugetan.

Ich kannte dieses Mädchen.

Kannte sie sogar gut.

War mir sicher, dass sie wichtig war.

Meinen Blick auf sie gerichtet, zitterte mein Herz unschlüssig.

Meinte sie es ernst?
 

-Mi-
 

» Ich wäre nicht gegangen, wenn es nicht so viele auf meine Familie abgesehen hätten...Es tut mir so leid, dass ich nicht über mich rede oder du fast gar nichts weißt..Es tut mir so leid, Raven.« ich drückte sie nur noch fester an mich.
 

-Raven-
 

Die ersten Tränen rannen meine Wangen hinab.

Plötzlich erkannte ich sie.

Meine Lady hielt mich in einer festen Umarmung.

Sie entschuldigte sich.

Aber wie sollte ich denn wieder die werden, die sie in mir sah?

Doch statt zu fragen oder Hoffnung zu schenken, legte ich meine Arme um sie.

Denn etwas anderes konnte ich nicht.
 

-Mi-
 

» Raven, ich habe dich lieb.«

Ich lies sie los und lächelte in ihr Gesicht.

Leichte Tränen liefen mir die Wangen entlang.

»Ic...« meine Augen weiteten sich, als mich etwas durchbohrte.

»Aha, das ist also die besagte Mi Sutcliff.« lachte ein etwas älterer Mann.

Er roch nach Engel und Dämon gleichzeitig.
 

-Raven-
 

Als ich das Blut von Mi sah, entfachte es brennende Wut.

Und keine Sekunde später zog ich das Schwert aus ihr heraus und hauchte ihr mit einer einzigen Handbewegung heilende, neue Energie ein.

Sanft setzte ich sie auf den Boden, an eine Wand gelehnt, bevor ich mich dem Eindringling zuwandte.

» Nimm deine Pfoten weg!« knurrte ich ihn an.

War aber im selben Moment noch vor ihm und rammte ihm meine Hand durch den Oberkörper, riss ihm sein Herz heraus und schuppte ihn zu Boden.

Dann nahm ich Mi auf die Arme und lief zum Anwesen.

» Du bist hier die Idiotin. Ich hab dich auch lieb « flüsterte ich ihr zu und hielt sie fest.
 

-Mi-
 

Ich sah sie an und lächelte sie an.

»Danke, Raven.«

Mich ließ das Gefühl nicht los, dass ich ihn kannte.
 

-Raven-
 

» Bedank dich nicht zu früh. Wir haben noch etwas miteinander zu klären. Aber erst einmal geht es nach Hause. Ich will wieder heim. Mit dir nach Hause. « erwiderte ich.

Etwas sagte mir, dass wir diesen Mann nicht zum letzten Mal gesehen hatten, dass er uns bekannt seien sollte.

Aber das schob ich erst einmal nach hinten.

» Aber eine Frage habe ich: Meintest du deine Worte ernst?« fragte ich und spürte mein Herz erneut zittern.

Noch immer war ich eine Andere, als die die sie kannte.
 

-Mi-
 

» Ja, ich meinte es ernst.« ich legte meine Arme um sie.

Ich wollte ihr noch etwas sagen, aber ich wollte es nicht.

Ich lächelte sie an.

» Ja, ich komme mit nach hause.«
 

-Raven-
 

» Was ist los, Mi? « fragte ich, denn irgendetwas brannte ihr noch auf den Lippen.

Doch was es war, dass wusste ich nicht.

Wollte es aber gerne wissen, denn ich wollte endlich die Wahrheit wissen.

Was war los?

Was wollte sie mir sagen und doch wieder nicht?
 

-Mi-
 

»D..das war mein Onkel.« sagte ich schweren Herzens.
 

-Raven-
 

Seufzend sah ich sie an » Dann wissen wir ja wenigstens wer unser Gegner ist. «

Dann beugte ich mich leicht zu ihr hinunter und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn.

» Meine Familie zählt ja auch zu unseren Gegnern. Mein Cousin.« ergänzte ich dann und lächelte sie an, während wir uns immer weiter unserem Heim näherten und bald dort ankamen.

Also suchte ich uns den Weg zu meinem Zimmer, wo ich mich mit ihr auf dem Schoss aufs Bett setzte und sie fest umarmte.

Kapitel 9

-Mi-
 

Ich lächelte und schon kam Sebby hereingelaufen.

»Da seit ihr ja.« lächelte er und tapste mir auf den Kopf.

Ich wurde ziemlich rot und versteckte mich in Ravens Armen.
 

-Raven-
 

Knurrend schnappte ich nach Noirs Hand.

» Verschwinde hier! Du zerstörst den Moment! « fauchte ich und scheuchte ihn mit einer Handbewegung aus dem Raum.

Als die Tür hinter ihm zufiel, drückte ich Mi näher an mich.

» Wenn du mich je wieder verlässt, dann bring mich bitte um. Ich kann das nicht mehr « mir liefen Tränen in Strömen die Wangen hinab.
 

-Mi-
 

» Ich habe dich nicht verlassen. Ich habe nur Arbeit und Familiäre Probleme.« ich tupfte ihre Tränen weg und nahm sie in die Arme.
 

-Raven-
 

» Doch, das hast du. Ich habe dich gebeten dich zu entscheiden und alles was du tatst, war zu lachen und zu gehen. Das war deine Entscheidung. Du hast mich verlassen. So wie alle anderen vorher auch. « ich drückte mich näher an sie.

War der Schmerz doch immer noch tief in mir verwurzelt.
 

-Mi-
 

Ich blieb wie erstarrt, als ich hinter mir eine Klinge am Hals spürte.

Es war Ronald.

» Dieses Vieh soll verschwinden.« schrie er aber seine Stimme klang ganz anders.

» Ganz ruhig, Ron.« ich versuchte mich etwas zu drehen.

Aber die klinge schnitt in meinem Hals.

Er wurde hypnotisiert.
 

-Raven-
 

Mit einer Handbewegung ergriff ich das Schwert an der Klinge und schickte einen einzigen Impuls hindurch.

Keinen Moment später flog Ron durchs Zimmer, während ich das Schwert langsam von Mis Hals nahm.

» Kann mal nicht einmal seine Ruhe haben. Das ist Meine Zeit mit Mi. Also verdammt noch eins, lasst uns in Ruhe. « knurrte ich, das Schwert in Rons Richtung haltend, aber ansonsten rührte ich mich nicht einen Millimeter.
 

-Mi-
 

Ich stand auf und ging auf Ronald zu.

An Raven vorbei, kam ich bei ihm an.

Er rammte mir sein Schwert in meinen Bauch, aber ich lächelte nur.

Dann zog ich seinen Kopf herunter und hauchte seine Lippen an.

Keinen Moment später, kam die böse Seele aus ihm heraus.

Ich nahm sie.

Ronald schüttelte sich und zog das Schwert aus mir heraus.

» Mi, das tut mir leid.« Ronald sah mich besorgt an.

» Macht nix « grinste ich und aß dir böse Seele.
 

-Raven-
 

Sanft zog ich Mi zurück und schenkte ihr einen Stups Energie, der die entstandene Wunde augenblicklich heilte.

Danach hielt ich Mi in meinen Armen und schmiegte mich an sie.

» Du bist und bleibst unverbesserlich. Pass doch wenigstens ein wenig auf dich auf. Diesem Schwerthieb hättest du locker ausweichen können.« sagte ich und genoss es zuhause zu sein.
 

-Mi-
 

Ich lächelte sie an.

»Miiii!« kamm es aus der anderen Ecke des Raumen.

Dann spürte ich einen richtigen Zug und fiel zu Boden.

» Hallo, Grell.« begrüßte ich ihn.
 

-Raven-
 

» Ok. Jetzt geb ich es langsam auf. Warum darf jeder Zeit mit ihr alleine verbringen, nur wenn ich es versuche, dann taucht alle paar Sekunden irgendjemand auf?« ich drehte mich weg und stellte mich ans Fenster.

Das war unfair.

Ich wollte doch nur mal ein wenig Zeit mit Mi alleine.
 

-Mi-
 

Als Grell dann draußen war, umarmte ich sie von hinten.

»Ich habe dich lieb « lächelte ich.
 

-Raven-
 

» Ich hab dich auch lieb« langsam drehte ich mich in ihrer Umarmung und schloss auch meine Arme um sie.

Dann wartete ich einen Moment aufmerksam, bevor ich mich gegen sie schmiegte.

Mal sehen, ob ich sie jetzt Mal für mich hatte.
 

-Mi-
 

Ich streichelte ihr über den Kopf.

Währenddessen starrte ich aus dem Fenster, im Garten stand Sebastian, der mich anlächelte.

Schon wieder wurde ich richtig rot.

Was soll das?

Spielen meine Gefühle heute Chaos?
 

-Raven-
 

Verwundert sah ich zwischen Mi und meinem Bruder, der im Garten stand, hin und her.

» Magst du meinen Bruder so sehr? Oder was passiert hier gerade? « fragte ich verwirrt.

Was passierte da gerade?

Jedoch nicht verwirrt genug, um nicht Ruhe in ihrer Umarmung zu finden.
 

-Mi-
 

» Nein, ich hasse ihn.« ich ließ Raven los und rannte aus dem Zimmer heraus.

Ich rannte in mein Zimmer, wo ich gleich in Grells Armen landete.
 

-Raven-
 

Da hatte ich wohl etwas falsches gefragt.

Es tat mir leid, aber ich wusste, dass Mi jetzt erst einmal bei Grell sein würde, in ihrem Zimmer.

Also legte ich mich auf mein Bett und fragte mich, ob ich wohl je wieder die werden würde, die alle hier kannten.

Ich glaubte nicht daran, aber zerbrach mir weiter den Kopf darüber.
 

-Mi-
 

» Was ist los, Mi?« fragte er erschrocken nach.

» Ich möchte kuscheln « meinte ich und war mit unter seinem roten Mantel und umklammerte ihn.

» Ach, Mi.« Grell grinste vor sich hin.

Ich hoffe das Raven sich wieder findet.
 

-Raven-
 

Meine Gedanken verliefen ins Leere und irgendwann war ich kurz davor mein Zimmer auseinander zu nehmen, als in meinem Kopf Melodien erklangen.

Also griff ich nach meiner Geige.

Nach der, die ich einst bekam.

Sanft setze ich zum Spielen an.

Die Melodie erschien mir schlecht, war nicht, was sie seien sollte.

Und so legte ich sie zurück.

Was konnte mich nur wieder zu der machen, die ich seien sollte?

Mir fiel nichts ein, was helfen könnte, aber aufgeben war etwas für andere.
 

-Mi-
 

» Ich weiß, dass du in Raven verliebt bist, aber ich liebe dich noch mehr.« ich legte meine Hand auf seinen Hals und hauchte ihn nur kurz an.

» Ich glaube ich lege mich lieber hin ..ich bin ganz durcheinander.« ich legte mich auf mein Bett.
 

-Raven-
 

Verdammt noch eins, der einzige klare Gedanke brachte mich zu Mi.

Aber wie sollte sie mir dabei helfen, wieder die zu werden, die ich seien sollte?

Ich wusste es nicht, aber doch war ich mir sicher, dass sie es konnte.

Doch im Moment spielten mein Kopf und meine Gefühle verrückt.

Denn ich wünschte mir im Moment nichts mehr, als bei Mi sein zu dürfen.

Also legte ich mich auf mein Bett, aber auch das war nicht sehr hilfreich.

Immer noch war irgendetwas fehl am Platz.

Etwas fehlte mir, etwas, ohne dass sich mein Herz zusammenzog und ein wenig Trauer sich in meinen Augen zeigte.

Was war hier los?
 

-Mi-
 

Langsam schlief ich ein.

Mein Bruder lächelte mich an und strich mir übers Haar.

» Ich liebe dich, kleine Schwester.« hörte ich noch, bevor ich komplett weg war.
 

-Raven-
 

Es half mir nichts.

Ich drehte mich immer wieder von der einen zur anderen Seite und fand einfach keinen Schlaf.

Was war nur mit mir?

Vielleicht hatte ich noch zu viel Energie?

Nein, das war es nicht, aber es brachte mich auf eine andere Idee.

Also schnappte ich mir meine flauschige, weiche Decke, kuschelte mich hinein und vergrub meine Nase in dem vertrauten Geruch.

Es half und wenige Momente später schlief ich endlich tief und fest.
 

-Mi-
 

Ich drehte mich um, weil das Licht mir genau in die Augen leuchtete.

Langsam machte ich die Augen auf und sah direkt in Sebastians Gesicht.

Erschrocken sprang ich auf und stürzte vom Bett.

» Auwa...Was machst du hier, du Idiot? « hielt mir meinen Kopf vor Schmerzen.

» Ich wollte nach dir sehen, weil du gestern aus Ravens Zimmer gerannt bist.« meinte er und half mir auf.

Darauf grinste ich ihn an und ließ ihn los.

» Also, dann geh raus.« schnell schob ich ihn aus meinem Zimmer und setzte mich vor die Tür, nachdem ich sie zu gemacht hatte.

» Mi... « hörte ich und dann ging er von meiner Tür weg.

Was sollte das?

So ein Arsch.
 

-Raven-
 

Als ich meine Augen öffnete, ging gerade die Sonne auf.

Genüsslich räkelte ich mich im Bett.

Dann streckte ich mich und stand langsam auf.

Die Sonne strahlte mir warm ins Gesicht, aber mein Weg führte mich erst einmal ins Bad.

Dort wusch ich mich mit eiskaltem Wasser, genoss das Gefühl einen Moment.

Danach zog ich mir, wie gewohnt, schwarzes Oberteil, schwarze Hose und schwarze Schuhe an.

Fertig angezogen, machte ich mich auf in die Küche, wo mich die anderen Bediensteten erwarteten.

» Guten Morgen, alle zusammen.« begrüsste ich sie.

Lilith, Lyo, Kathrine und Maxx umarmten mich stürmisch.

Lächelnd erwiderte ich das.

Gerade als sie mich losließen, traten plötzlich Maylene, Bard, Finnian, Snake und Noir ein.

Im selben Moment begann mein Bruder Befehle zu verteilen.

» Halt deinen Mund, Noir!« funkte ich dazwischen, worauf er mich scharf ansah.

» Regel Nummer eins. In diesem Haus hast du die Ehre existieren zu dürfen, weil dein Herr hier wohnt, das ist alles. Regel Nummer zwei. Außer Mi und mir, gibt hier niemand Befehle an das Personal. Regel Nummer drei. Hier wird nichts gemacht, ohne dass ich mein Einverständnis gebe. Regel Nunmer vier. Die Bediensteten dieses Hauses bekommen ihre Befehle von Mi oder mir oder arbeiten von alleine. Du hast hier nichts zu sagen. Außerdem Regel Nummer fünf. Wenn du etwas sagen willst, gerne. Ich höre mir deine Vorschläge gerne an. Ansonsten verschwinde zu deinem Herr und freue dich zu leben. Denn wenn du diese Regel nicht einhälst, dann könnte ich meine Meinung mal schnell ändern und dich töten.« stellte ich klar.

Und da sah ich, wie er ein Silbermesser aus seiner Jacke nahm.

» Du wirst hier nicht mit Besteck herumwerfen, rammst dieses in Lebewesen und legst es dann poliert wieder in die Schubladen. Vergiss es. Ab heute gelten hier die üblichen Hausregeln, also lerne lieber sie einzuhalten. Es endet sonst ein wenig blutig. « warnte ich ihn schliesslich.

Wütend stampfte er aus der Küche.

» Danke, Raven. Wir dachten schon den werden wir nicht mehr los. « bedankte sich Maxx.

Kurz zwinkerte ich ihm zu » Von dem lassen wir uns doch nichts gefallen. «

Nachdem das geklärt war, verteilte ich endlich die Aufgaben.

Zufrieden verließ ich nach dem Frühstück die Küche und wusste doch, dass ich nicht die war, die sie glaubten, die ich sei.

Seufzend suchte ich mir meinen Weg durch die Gänge.
 

-Mi-
 

» Hallo, Mi. « eine ältere Stimme erklang.

Also sah ich auf.

» O..Onkel Luke.« meine Augen weiten sich.

Grinsend kam er auf mich zu.

» Du hast dich ja prächtig entwickelt.« meinte er, während ich weiter rückwärts lief, bis ich an meinen Schrank knallte.

» L..lass mich in Ruhe.« meine Stimme zitterte.

Seine Hand glitt über mein Bein.

» Schön dich wieder zu sehen.« hauchte er mir ins Ohr.

Ich konnte ihn nicht leiden.

Er ist immer so eklig und er fasste mich ständig an.

Ich versuchte ihn weg zu drücken, aber er war zu stark.

Da setzte er seine Lippen an meinen Hals an.

Daraufhin verkrampfte ich mich komplett.

Was sucht er hier?

» Du riechst echt lecker.«

Fest kniff ich meine Augen zu und die erste Träne lief meine Wange entlang.

Im nächsten Moment merkte ich auf einmal, wie er wegeschuppst wird.

Vorsichtig machte ich meine Augen auf und sah Grell, der gegen ihn kämpfte.

Als Onkel Luke weg war, klappte ich zu Boden.

Grell kam zu mir und hob mich hoch.

» Lass dich nicht von ihm anfassen.« ich drückte mich an ihn.

» Danke, Grell « flüsterte ich und er ging mit mir aus meinem Zimmer heraus.

» Du gehst heute nicht zum Frühstück.« meinte er und küsste mich auf die Stirn.
 

-Raven-
 

Als ich Grell begegnete, der Mi trug, bestätigte sich mein schlechtes Gefühl.

Jedoch beruhigte ich mich schnell, da ich Grell vertraute.

Niemandem vertraute Mi mehr, als Grell.

Keiner liebte Mi so sehr, wie Grell und ich.

Daher strich ich ihr nur einmal übers Haar und bat leise » Pass auf sie auf und stellt nichts Dummes an, ihr Zwei. «

Danach ließ ich sie ziehen.

Selbst suchte ich mir einen Weg hinaus in den Garten und zog mein Schwert.

Mit schnellen Handbewegungen drehte ich es hin und her, warf es einige male in die Luft und fing es wieder.

Spaßig probierte ich einige Schwünge und wusste genau, ohne einen guten Gegner war das hier einfach Spielerei.

Während ich die Schwünge durch ging, frass sich mein Hirn an der Frage fest, was ich tun konnte,um wieder die zu werden, die alle in mir sahen.

Als ich auch nach einiger Zeit immer wieder in einer Sackgasse endete, rammte ich mein Schwert wütend in den Boden.

Knurrend zog ich es einen Moment später aus dem Boden, steckte es zurück in seine Scheide.

Knurrend entschied ich mich dazu einige Runden zu rennen, was ich auch sofort begann.

Was war es?

Warum landete ich jedes Mal in einer Sackgasse?

Nun, eigentlich landete ich bei Mi.

Aber gerade das war mir meine größte Sackgasse.

Was sollte mir das bitte sagen?

Und warum hatte ich vorhin erst so spät bemerkt, dass Mi mich brauchte?

Verdammt noch mal, was war mit mir los?!

Abrupt blieb ich stehen, als ich erkannte, dass jemand da stand.

Meine Augen richteten sich auf und vor mir erkannte ich einen blonden Schopf.

Es war Ron, der mich scharf ansah.

» Du « rief er und deutete auf mich.

» Ich? « was war denn jetzt los?

» Du bist einfach unglaublich! Und das ist kein Kompliment! « knurrte er.

Das war jetzt nichts neues, also warum war es jetzt so schlimm?

Im nächsten Moment schob mich Ron gegen den nächsten Baum und drückte sich gegen mich.

Was zu verdammten ging denn jetzt ab?!

» Behalte deine Pfoten bei dir! Ich bin doch keine deiner dummen Püppchen! « knurrte ich ihn an und schuppte ihn weg.

» Ach! Jetzt habe ich also dumme Püppchen gehabt! Und was bin dann ich?! Und du?! Bist doch selbst nicht besser,als alle diese dummen Püppchen! « schrie er mich an.

Und in diesem Moment wünschte ich mir fast, dass ich als Monster gestorben wäre.

» Du hast recht. Ich bin dumm. Dumm, weil ich glaubte, dass du mich wirklich liebst. Weil ich glaubte, dass ich dir vertrauen könnte. Aber offensichtlich bin ich ja nichts besonderes für dich.« mir liefen Tränen die Wangen hinab.

War ja wieder klar gewesen.

Weinend drehte ich mich weg und wollte weg rennen.

Doch das gelang mir nicht, denn er hielt mich am Arm fest.

» Verdammt, Raven. Glaubst du wirklich, dass ich so etwas ernst meine? Ich bin wütend, weil du nicht zurück gekommen bist. Du bist doch nie alleine. Ich war am Boden zerstört, als mir bewusst wurde, dass du dich selbst aufgegeben hast. Und das obwohl du mir gesagt hattest, dass du zurück kommst. Du bist doch mein Herz. Ich bin verdammt unsicher in unserer Beziehung, weil ich es ernst meine. Du bist die Einzige für mich. Für immer. « sagte Ron und zog mich sanft an sich.

Zuerst hatte ich mich verkrampft, doch dann lehnte ich mich gegen ihn.

» Ich bin nicht die, die du liebst. Nicht mehr. Oder auch noch nicht wieder. Vielleicht auch nie mehr.« erwiderte ich leise.

Unsicher wartete ich auf seine Antwort, die anders ausfiel, als gedacht.

» Du wirst immer die sein, die ich liebe, Raven. Also bitte, verlass mich nicht. Nicht so. Bitte nicht.« bat er leise.

Einen Moment hielt ich die Luft an.

Dann bildete sich ein unsicheres Lächeln auf meinen Lippen » Na wenn es geht, dann ja. «

Noch einige Zeit blieb ich in seiner Umarmung, bevor ich mich von ihm löste und einige Schritte zurück trat.

» Ich muss mich selbst finden. Bis dahin, wird das hier mir nur im Weg stehen. Ist es okay, wenn wir einige Zeit getrennt sind? « fragte ich also vorsichtig.

» Das macht nichts. Ich liebe dich auch aus der Ferne noch genauso, Raven. Und wenn es dir hilft, dann nimm dir so viel Zeit, wie du willst.« antwortete er und drückte mir zum Abschied noch einen sanften Kuss auf die Wange.

Danach war er verschwunden und das störte mich nicht im Geringsten.

Mich zurück zur Villa stehend, wusste ich, dass ich nie wieder genau die werden würde, die alle in mir sahen.

Jedoch konnte ich wieder ich selbst werden.

Und endlich wusste ich, wie ich das schaffen würde.
 

-Mi-
 

Ich müsste eigentlich arbeiten.

Grell setzte mich ab.

» Ich bin gleich wieder da. wenn etwas ist schrei « meinte er, worauf ich ihm zu nickte und schon verschwand Grell aus dem Raum.

Grell sollte nicht immer gehen.

Ich habe ihn doch unendlich lieb.

Einen Moment später sah ich mich im Raum um.

Als ich mir sicher war, dass niemand da war, schoss ich Messer wild durcheinander durch den Raum.

Ich hasste mein Leben.

Ich hasse alles an mir.

Mein Atem stockte und ich ging zu Boden.

» So, Mi. Jetzt habe ich dich.« Onkel Luke packte mich, warf mich über seine Schulter und verschwand mit mir in den Wolken.
 

-Raven-
 

Meine Augen für einen Moment schliessend, fand ich schnell die gesuchten drei Teile von Mis Seele, die in der Bibliothek der Shinigami lagen.

Die Verbindung nutzend, stand ich kaum eine Sekunde später in besagter Bibliothek und sah das gesuchte Buch.

» Na, wen haben wir den da? Die kleine Raven Moonblood. Was, wenn ich fragen darf, glaubst du, wer du bist, dass du einfach so hier auftauchst, du Dämon, du Abschaum? « fauchte mich irgendjemand an.

Wahrscheinlich irgend so ein Möchtegern Seelenwächter.

Grinsend sah ich ihn an.

» Ich bin Raven Moonblood. Die einen Vertrag mit Mi Sutcliff hat, deren Seele in vier Teile geteilt ist. Drei davon liegen hier. Ich werde sie holen. Denn sie gehören ihr und niemals euch.« antwortete ich ihm.

Mit einer vorsichtigen Bewegung zog ich das gesuchte Buch heraus und schnappte mir die drei Teile ihrer Seele.

Danach stellte ich das Buch vorsichtig zurück.

Eine niedliche kleine Death Scythe auf mich gerichtet, brabbelte der Shinigami etwas, das ich nicht verstand, bevor er erneut fragte, wer ich glaubte zu sein.

» Ich, du kleiner Shinigami, bin niemand geringeres, als dein schlimmster Albtraum. Oder anders. Ich bin die Herrscherin der Dämonen. « mit einem Grinsen löste ich mich erneut in Luft auf und stand bald vor Grell.

» Steh auf, Grell. Deine Schwester braucht dich. Jetzt. « befahl ich dem am Boden Liegenden.

Kaum eine Sekunde später ergriff er die Hand, die ich ihm entgegen streckte.

Dann zog ich ihn hoch.

» Wollen wir der Sache doch einmal ordentlich einheizen. Immerhin geht es hier um Mi.« ich grinste Grell an.

» Da stimme ich zu. Lasst uns Mi zurück holen. « hörte ich Will, der zu uns trat.

» Was steht ihr dann noch hier herum? Lasst uns gehen « setzte mein Bruder hinzu.

» Auf in die Höhle der Schlangen« meinte Grell und einen Moment später liefen wir los.

Man sollte niemals jemanden reizen, von dem man nicht wusste, wer er war.

Und ich und Mi waren nicht einfach irgendwer.

Wir gehörten als Team und Familie zusammen.

Keiner sollte es wagen, die Familie der Herrscherin der Dämonen zu stehlen.

Besonders nicht, wenn zu dieser Familie noch ein paar andere gefährliche Personen gehörten.
 

-Mi-
 

Ich atmete auf und stand auf meinem Onkel, ohne zu wissen, was ich getan habe.

Voller Blut sah ich mich um.

»W..was ist passiert?« ich hatte meinen Onkel getötet.

Mit langsamen Schritten lief ich auf die Tür zu.

Kapitel 10

-Raven-
 

» Raven. Unser Onkel ist tot. Da bin ich sicher. Mi wird ihm entkommen seien. Oder hat ihn getötet. Also warum gehen wir trotzdem, um sie zu retten?« fragte Grell mitten auf dem Weg und blieb stehen.

Wir alle taten es ihm gleich und kaum einen Moment später, sahen mich auch die anderen fragend an.

» Weil es nicht euer Onkel ist, der die Gefahr darstellt. Wir retten Mi. Wenn es seien muss auch indem wir unser Leben geben. Immerhin haben wir es hier mit Venom, Mika, Rafael und meinem Cousin zu tun. Da ist nichts einfach. « antwortete ich.

Was war schon einfach mit solch mächtigen Wesen, wie wir es sind?

Nichts.

Genau da lag die Wahrheit.

Und deshalb liefen wir weiter, bis wir vor einem Portal standen und hindurch gelangten.

Auf der anderen Seite liefen wir weiter und das Portal schloss sich hinter uns wieder.

Unter allen Umständen würde ich Mi wieder nach Hause bringen.

Sie zu beschützen war meine Aufgabe.

Und dazu zählte auch, sie vor sich selbst zu beschützen, wenn es nötig sei.

Denn das Monster steckte nicht nur in mir, sondern in jedem hier, auch in ihr.

Denn da lag die unmissverständliche Gleichheit zwischen uns.

Wir waren mehr, als nur gefährlich.

Wir waren tödlich.

Jeder auf seine Weise.

Und heute würde dieser Tod, der in uns lebte, seinen Spaß haben.

Während noch im selben Moment die Herzen, derer die sterben würden, stark schlugen, verdunkelten sich meine Augen zu einem undurchdringbaren schwarz.

Manchmal war es besser den Tod zu bringen, als Gnade zu walten.

Heute war einer dieser Tage.
 

-Mi-
 

Langsam lief ich weiter gerade aus.

Was war mit mit los?

Ich hatte meinen Onkel getötet.

Da stolperte ich über noch mehr Leichen.

Also sah ich mich in der Halle um. Ich habe sie alle getötet.

Langsam stand ich auf und  sah das ganze Blut, welches ich mit ein wenig Freude betrachtete.

Danach lief weiter zu Tür.

Wollte nur noch zu Grell.

Zu meinem Bruder.

Als ich die Türklinke herunter drücken wollte, zog mich jemand an sich und hielt mir den Mund zu.

Natürlich reagierte ich über und versuchte mich zu wehren.

» Schhh. Mi, ich bin es.«

Diese Stimme erkannte ich überall, das was Sebastian.

Genervt rollte ich meine Augen.

Was will der schon wieder hier?

Er versteckte mich unter seinem mantel und rannte hinter den Schrank.

» Mein Cousin « flüsterte er, als ich ein anderen Dämon herein laufen sah.

» Wo ist Mi hin?« schrie er seine Bediensteten an.

Fest klammerte ich mich an Sebastian.

Dieses Gefühl von Dunkelheit machte mir angst.

Dunkelheit macht aus mir eine Killermaschine.

» Geht sie suchen. Ich will sie haben.« hörte ich den zornigen  Dämon.

Darauf drückte ich mich noch mehr an Sebastian.

Ich will nicht wieder töten, was ich liebe.

Als ich merkte, dass jemand vor dem Schrank stand, hielt ich meinen Atem an.

» Hier ist nix.« sagte ein Bediensteter.

In dem Moment fing ich an leicht zu zittern, weil mir richtig kalt wurde.

Sebastian mummelte mich noch ein Stück enger in seinen Mandel ein und wärmte mich.

» Halte durch, Mi. Raven kommt ganz bestimmt.« flüsterte er mir zu und ich gab ihm mein Nicken als Antwort.

Ich lehnte mich an seine Brust und lauschte seinem Herzschlag, was mich ein wenig beruhigte. 

Spürte dann, wie Sebastian seine Hand auf meinen Rücken legte.

Er wollte mich beruhigen, weil mein Herzschlag viel zu schnell war.

» Wo ist sie?! Wo ist meine WAFFE!!« schrie der Dämon herum und sofort fuhr ich zusammen.

Wenn er etwas sagte, dann war da dieser Drang zu ihm zu gehen, aber Sebastian hielt mich fest in eine Umarmung geschlossen.

Halt suchend klammerte ich mich an Sebastians Hemd fest.

Die Stimme von diesen Dämon war eine große Qual für mich.

Mir schossen auf einmal Gedanken durch den Kopf, dass mein Bruder sterben würde, wenn ich nicht hin gubg.

Also stand ich auf und lief zu ihm.

Sebastian wollte mich aufhallten, aber vergebens.

» Oh! Hallo, Mi « er grinste und legte seine Hand auf meine Augen.

Mein ganzer Körper bestand nun aus Schatten.

Sebastian rannte zu mir und zog mich in eine Umarmung.

» Nein! Mi, höre nicht auf ihn...Katze, ich habe dich lieb.« lächelte er mich an.

Erst war ich erstarrt, doch dann hörte ich einen Befehl.

» Töte ihn.« es war Freude, die ich hörte.

Und schon eine Sekunde später schoss ich Sebastian mitten in den Kopf.

Er streckte seine Hand nach mir aus und verlor eine einzige Träne, bevor er zu Boden fiel.
 

-Raven-
 

Wir hatten uns aufgeteilt.

Mir war sofort klar, dass Noir zu Boden gegangen, als er mir einen gehauchten Kuss über unsere Verbindung schickte.

Das war dann mein Stichwort.

Nun war klar, dass ich recht behielt.

Mein kleiner Cousin hatte wieder vor eine Waffe zu erschaffen.

Rafael, Mika und auch Venom und Luke waren Marionetten.

Oder waren es gewesen, im Falle von Luke.

Sie galten in diesem Spiel nur als Figuren, die er hin und her schob.

Wollten wir doch einmal sehen, was passierte, wenn er seine stärksten Figuren verlor.

Der Erste, den ich fand, war Mika.

Er sah mich an und zog seine Death Scythe.

Doch diesem Spielzeug schenkte ich nur einen abfälligen Blick.

Als ob es so einfach wäre.

» Raven Moonblood, ich habe schon viel von dir gehört. Du scheinst ein wahres Genie im Kampf zu sein. Selbst deinen Cousin und deinen Bruder hast du mit Leichtigkeit besiegt. Dann wollen wir doch einmal sehen, was davon wahr ist. « forderte er mich heraus und schwang seine Schwert durch die Luft.

Ach so war das.

Er wollte sich an mir messen.

Dann wollte ich doch einmal kurzen Prozess machen und ihm zeigen, was ich konnte.

Also duckte ich mich unter seinen Hieben weg und rammte ihm meine Hand durch den Brustkorb.

Hielt einen Moment später sein Herz in der Hand.

» Das wird mich nicht töten« spottete er.

» Nein, das nicht « grinste ich ihn an und nahm ihm seine Death Scythe aus der Hand.

» Aber das sicherlich. « ich rammte ihm sein eigenes Schwert durch den Körper und schickte noch einen kleinen Funken meiner Energie in ihn.

In dem Moment, in dem er begriff, war es schon zu spät und er zersprang in Funken.

Jedoch blieb nichts von ihm übrig, nicht einmal ein Staubteilchen.

Grinsend ließ ich die Death Scythe fallen und suchte mir den nächsten Kandidaten.

Venom war umringt von tausenden kleiner Schlangen.

Einen Moment beobachtete ich, was er tat, bevor ich zu ihm trat.

» Lange nicht gesehen, Raven. Ich nehme an, du willst Mi zurück haben. Da muss ich dir aber einen Strich durch die Rechnung machen. Ich habe den ausdrücklichen Befehl, dich unter keinen Umständen am Leben zu lassen. « sagte er und zog eine Waffe heraus, deren Spitze vor Gift nur so triefte.

Nachdem auch ich mein Schwert gezogen hatte, liefen wir langsam aufeinander zu.

» Auf diese Distanz bist du ohne Waffe verloren « lachte Venom und ich hob nur eine Augenbraue.

Schnell zog ich mein Schwert und wir begannen zu kämpfen.

Der Kampf dauerte nicht lange.

Am Ende verbrannte Venom in meinem schwarzen Feuer und ich wandte mich gelangweilt ab.

Also suchte ich mir meinen Weg zum letzten, Rafael.

Dieser stand mit dem Rücken und somit mit den Flügeln zu mir.

Also strich ich mit meiner Hand, die ich vorher mit meinem schwarzen Feuer umgeben hatte, über seine Flügel.

Diese brannten lichterloh und aufschreiend drehte sich Rafael zu mir um.

» Es dauert nur noch ein paar Sekunden, also schrei ruhig so viel du willst. « ich lächelte ihm zu und trat ihm die Beine weg.

Denn wer wollte es schon riskieren, jetzt noch ein Schwert abzubekommen und seine Sachen zu ruinieren?

Nachdem ich einige Zeit dabei zugesehen hatte, wie Rafael brannte, hörte ich Schritte nahen.
 

-Mi-
 

» Hallo, Raven. Kennst du schon meine neue Waffe.« lächelte der Dämon Raven an.

Von Schatten bedeckt, lief ich langsam auf Raven zu.
 

-Raven-
 

Als ob er das nicht wüsste.

» Sie ist meine liebste Freundin« antwortete ich und lächelte Mi an.

Im selben Moment umhüllte ich meinen ganzen Körper schützend mit meinem schwarzen Feuer.

Dieser Kampf würde hoffentlich schnell enden.
 

-Mi-
 

» Mi. Töte sie.« mit diesen Befehl griff ich Raven an.

Zückte meine Waffe, schoss ein paar mal, bis ich sie fallen ließ und auf Raven zu lief.

» Für ein Wesen, das ihre Eltern getötet hat, bist du ganz schön schwach.« lachte er und ich blieb stehen.

Er hatte es gesagt.

Das,was ich eigentlich für immer vergessen wollte.

Ich umklammerte Ravens Feuer.

Mir war egal, ob ich verbrennen würde.

Mit leeren Augen starrte ich sie an.
 

-Raven-
 

Ohne eine Sekunde zu zögern legte sich mein Feuer auch um Mi.

Sie gehörte zu mir.

Daher würde mein Feuer sie nicht verletzten.

» Du bist doch nicht besser, Cole. Du hast deine Eltern umgebracht. Ohne Absicht. Und anstatt ihrem letzten Wunsch zu folgen, versuchst du immer wieder Waffen zu erschaffen. Aus Menschen oder anderen Wesen. Bist du selbst doch zu nichts nutze. Nichts. Ansonsten würdest du nicht immer so viele Beschützer benötigen. « lächelte ich ihn an.

Er war es, der nichts konnte.

» Ich nehme Mi wieder mit. Lern endlich selbst zu handeln. « sanft hob ich Mi auf meine Arme und verließ mit ihr Coles Haus.
 

-Mi-
 

Ich sah die ganze Zeit gerade aus und sagte kein Wort.
 

-Raven-
 

» Du weißt, dass sie das nicht gewollt hatten. Sie wären dir nie böse gewesen. Eltern lieben ihre Kinder, egal, was sie getan haben. Und deine Eltern haben dich unendlich geliebt, Mi. Genau so, wie Grell dich liebt. Also hör auf dir solche Vorwürfe zu machen. « bat ich Mi leise.

Ihre Eltern hatten sie immer geliebt.

Und egal, was man tat, wenn die Eltern einen liebten, dann war egal, was man tat.

Solche Liebe war unendlich und verging nie.

Das wusste ich sehr gut.

Denn auch meine Eltern liebten mich.

Hatten mich immer geliebt und hatten mir alles verziehen.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an und dann wieder zu Boden.

» Ich töte alles und jeden.« waren meine emotionslosen Worte.
 

-Raven-
 

» Mi. Ich bin doch nicht anders. Weißt du, wie viele ich getötet habe? Es waren so viel, dass ich aufgehört habe zu zählen. Ich trage die Schuld am Tod so vieler Unschuldiger. An Kindern, Eltern, Familie, an so vielen, die ich gar nicht alle benennen kann. Das liegt in meiner Natur. Aber auch ich lebe zusammen mit denen, die ich liebe. Man kann nur lernen und vertrauen. Ich vertraue auf euch. Also vertraue du auf uns Mi. « bat ich sie und lächelte zu ihr hinunter.
 

-Mi-
 

Ich sah sie an und lächelte.

» Wo ist eigentlich Sebastian?« fragte ich nach und dann erinnerte ich mich.

Meine Augen weiteten sich.

» Wir müssen sofort zurück.« ich sah sie panisch an.
 

-Raven-
 

» Beruhig dich wieder. Grell und Will kümmern sich darum. Und außerdem treffen wir sie gleich. Mein Bruder ist auch schon wieder einigermaßen wach. Also beruhig dich, Mi. « erklärte ich ihr und lief weiter.

Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe Grell und Will mit meinem Bruder in Sichtweite kamen.
 

-Mi-
 

Ich atmete tief durch.

» Oh man, ich sollte mehr nachdenken.« lächelte ich und sah Raven an.

Diese ließ mich herunter.

Ich lief zu Sebastian, der mich mit schwerem Atem ansah.

» Ich helfe dir « lächelte ich und holte die Kugel heraus.

Sofort ging es Sebastian besser.

Danach drehte ich mich um und ging zu Raven, der ich einen Kuss auf die Wange gab.

Dann richtete ich mich an William, den ich freudig in die Arme schloss.

Ihm gab ich auch einen Kuss auf die wange, wie immer blieb er starr stehen.

Da sah ich, wie Sebastian und Grell gemeinsam herein liefen.

» Arschlöcher « kopfschüttelnd lief ich ihnen nach.
 

-Raven-
 

Ich seufzte und wusste genau, dass ich diese Verrückten liebe.

Doch noch war alles ein wenig anders, als es sein sollte.

Also lief ich den Anderen nach und nahm bald meinen Platz neben Mi ein.

Rechts neben mir Noir und Grell auf der anderen Seite von Mi.

Will gesellte sich schon im nächsten Moment neben Grell und so liefen wir einstimmig hinein.
 

-Mi-
 

Grell nahm meine Hand und lächelte mich an.

Da machete er eine Handbewegung und ich wusste ganz genau, wo er hin wollte.

Er zog mich mit sich mit.

» Wow, nicht so schnell.« lachte ich.

» Hey, wartet.« Sebastian rannte uns nach, genau wie Ciel, Will, Maxx, Lyo und Lilith.

» Komm mit, Raven « lächelte Lilith und rannte weiter.
 

-Raven-
 

Lachend folgte ich dem Beispiel der Anderen.

Dieser absolut liebenswerte Haufen.

Bald rannte ich neben den Noir hinter Mi und Grell hinterher und holte weiter auf.
 

-Mi-
 

Lächelnd blieb stehen, wodurch alle an mir vorbei rannten.

Ich sah auf die Uhr, drehte um und lief zurück.

Die kommen schon wieder.

Breit grinsend lief ich in den Garten, wo ich gegen den Tisch trat und dadurch wurde ein Schalter betätigt, wodurch mir meine Sense herausgehoben wurden.

Ja, ich habe meine Eltern getötet.

Einen Obersten der Shinigami und eine Dämonin.

Ich bin ein richtiger Psycho und das hat meinem Vater so an mir gefallen.

» Genug Blamage. Jetzt geht es richtig los.«

Ein paar Minuten später standen alle im Garten.

» So meine Lieben, ich trainiere euch, damit ich euch mit auf Arbeit nehmen kann.« lächelte ich.
 

-Raven-
 

» Also ganz ehrlich. Ich werde mich auf keinen Fall von dir trainieren lassen. Das ist keine Kritik an dir, aber ich habe das wirklich nicht nötig. « erklärte ich Mi.

Ganz ehrlich, das war wirklich nicht das, was ich tun werde.

Ich nicht, aber für die Anderen war es wirklich eine gute Idee.
 

-Mi-
 

Ich grinste Raven an.

» Du doch nicht «

Ich musst kurz kichern.

» Ich teile euch in Gruppen auf. Die erst Gruppe geht zu Raven und die zweite zu mir.« erklärte ich also.

» Gruppe 1 sind Ciel, Lyo, Lilith, Maxx, Finnian, Bard, Ronald, Maylene, Snake und Noel. Gruppe 2 Sebastian, Grell, William und Kiara.« kicherte ich.

Und sofort nahm ich meine Gruppe mit.
 

-Raven-
 

» Na dann wollen wir einmal.« ich sah mir meine Gruppe einmal genau an.

Wen hatte ich und was konnte ich tun?

Ciel.

Mensch, relativ schwach, ein wenig ungeschickt.

Aber eigentlich würden sich Schusswaffen mit speziellen Patronen, sowie ein dünnes Schwert und ein bisschen Selbstverteidigung, ein paar fiese Tricks anbieten.

Dann ist da Finnian.

Mensch, unmenschlich stark, tollpatschig.

Kampf mit Dolch, präzises Angreifen und volle Ausnutzung seiner Kraft wären hier das Ziel.

Maylene.

Mensch, unglaubliche Weitsicht, Schusswaffen auf große Distanz, aber im Nahen blind.

Ihr muss ich beibringen blind zu kämpfen, mit einem Kurzschwert zu kämpfen und auch mit Pfeil und Bogen aus speziellem Material umzugehen.

Bardroy.

Mensch, jagt alles in die Luft, war Soldat, übereifrig.

Nahkampf mit Messern und gezieltes Einsetzen von Sprengsätzen.

Dann Snake.

Er war ein Mensch, besaß Schuppen und beherrschte die Schlangensprache.

Ihm sollte ich den Kampf mit Schwertern aus Gift, sowie den Nahkampf und ein paar unfaire Tricks mit seinen Schlangen beibringen.

Weiter wäre da Lyo.

Er war unser Brand- und Explosionsmeister, ein unglaublich schneller Schwimmer und konnte sehr lange tauchen.

Am Besten er würde den Schwertkampf erlernen und außerdem das schweigende Kämpfen.

Lilith wäre die nächste.

Mensch, konnte ungewöhnlich hoch und weit springen und war sehr gut im Umgang mit Pistolen und Messer.

Sie musst den Nahkampf und den Kampf mit Pfeil und Bogen aus speziellem Material erlernen.

Dann war da Maxx.

Ein Mensch, unendlich gut in Tarnung, besaß eine beeindruckende Schnelligkeit, und ein Geschick mit Wurfmessern.

Er müsste den Nahkampf, Schwertkampf, sowie den Kampf mit Pfeil und Bogen aus speziellem Material erlernen.

Schliesslich Ronald.

Der einzige Shinigami in meiner Gruppe.

Er besaß seinen Rasenmäher und ein Schwert. Und außerdem ein überschwängliches Temperament.

Wir sollten an seiner Kontrolle arbeiten, ihn im Nahkampf ausbilden, sowie im Kampf mit einfachen Schwertern und ihm beibringen, wie er seine eigene Energie nutzen könnte.

Noel schmiegte sich genau in diesem Moment an mein Bein.

» Du wirst mir helfend zur Hand gehen. « stellte ich klar und er schnurrte sanft.

Danach sah ich mein Team an und erklärte zuerst einmal jedem sein Ziel.

Nachdem ich das getan hatte, begann ich sie in Gruppen von Zwei aufzuteilen und eine Dreiergruppe.

Noch hatte die Verteilung nicht viel zu sagen, da es mehr allgemeine einfache Techniken waren.

Erste Annäherungen.

Doch lange würden sie nicht damit arbeiten.

Grinsend korrigierte ich Fehler.
 

-Mi-
 

Ich sah mir meine Gruppe an und sah Sebastian an.

Er war sehr geschickt und hatte fast jeden töten können, aber ein Problem gab es.

Da wo ich arbeite, sind die Gegner stärker, als jeder Dämaon, deshalb brauchte er mehr Training.

Grell dagegen war ein richtiger Psycho, wie ich, aber lässt sich zu schnell ablenken, wenn schöne Männer dabei sind.

Ich werde seine Kettensäge Verbessern müssen.

Dann war da noch William, der ist auch sehr stark, aber kümmert sich mehr um die Gesetze, als um den Kampf, also muss ich ihm einiges beibringen.

Lächelnd starrte ich alle an und griff sie unverhofft an.

Alle lagen sie auf dem Boden.

» Ihr müsst auf alles gefast sein. Es gibt auch sehr viele Gestaltenwandler.« lächelte ich die drei auf dem Boden an, die mich überrascht ansahen.

Ich schnappte mir von allen die Waffen, denn sie sollen mich auch so angreifen können.

» So jetzt zeigt mal, was ihr drauf habt.« böse lächelte ich alle Drei an.

Kapitel 11

-Raven-
 

Grinsend umrundete ich sie und nutzte die Tatsache, dass sie mich als Freund ansahen, um zuerst einmal Ron zu entwaffnen.

Dann stahl ich Ciel seine Pistole.

Maylene, Bard und Finnian beförderte ich gleich danach zu Boden.

Ihnen folgten Lyo, Maxx und Lilith, denen ich gleichzeitig die Waffen stahl.

Einen Moment später beförderte ich auch noch Snake zu Boden.

Als schliesslich alle wieder aufgestanden waren, grinste ich sie an, öffnete ein Portal und ließ ihre Waffen hindurch fallen.

Protest war deutlich zu erkennen, aber keiner hinterfragte das.

Doch ihren Waffen folgten die meinen und danach schloss ich das Portal erneut.

» Und jetzt. Lasst uns spielen. Ihr gegen mich und Noel. Fangt uns. Aber ohne eure Waffen zu verwenden, denn die sind leider dem Gegner in die Hand gefallen. Also los. Lasst unser Spiel beginnen.« lachte ich sie an und verschwand mit Noel vom Platz, als ich das letzte Wort beendet hatte.

Die ersten Sekunden hörte ich nichts, dann näherte sich Ron.

Grinsend sah ich ihm zu, wie er auf mich zu kam.

» Meine Schöne. Was spielst du nur für Spiele? Willst du denn wirklich vor mir wegrennen?« fragte er und sah mich lächelnd an.

Also kam ich ihm entgegen.

» Aber nicht doch. Wo denkst du hin? Wieso sollte ich denn wegrennen? « fragte ich und blieb vor ihm stehen.

Als ich das Funkeln in seinen Augen sah, begann ich zu grinsen.

Wie konnte man nur so dumm sein?

So glauben man hatte gewonnen, bevor der Kampf begonnen hatte.

Anfängerfehler.

» Ich renne nicht weg. Ich führe euch einfach an der Nase herum, so dass ihr mich nicht gefangen nehmen könnt. « mit diesen Worten zog ich ihm die Beine unterm Körper weg und sah ihm zu, wie er Boden fiel.

Doch noch bevor er auf dem Boden aufschlug, machte ich mich auf und davon.

» Mal sehen, wie lange sie brauchen, bis sie begreifen, dass sie erst gewonnen haben, wenn sie uns beide haben. Was meinst du, Noel?« fragte ich meinen Liebling, der mir ein Knurren als Antwort gab.

Einfach würde es nie sein, also warum sollte man es ihnen einfach beibringen?
 

-Mi-
 

Ich lächelte, als alle Drei auf dem Boden lagen.

» Ihr seit sehr schlecht in Verteidigung.« grinsend ging ich von ihnen runter.

» Wie kann nur soviel Kraft in einer Frau stecken? « lächelte Sebastian und sofort bekam er von Grell eine über gebraten.

Lachend sah ich beide an und warf Messer und traf beide.

» Sehr schlechte Reaktion.« ich drückte beide zu Boden.

» Ihr müsst noch sehr viel lernen.« ich gab beiden einen Kuss auf die Wange.

Darauf sahen die Beiden sich an und knurrten sich an.

» Teamarbeit « rief ich ihnen zu.

Beide standen auf und sofort griff ich erneut an.

Sie sind geschickt ausgewichen, aber ein Problem gab es.

Ich zog beide mit einer Kette wieder zu Boden.

» Besser aufpassen.« ich half ihm auf, doch das war ein Fehler.

Sofort lag ich am Boden.

» So Katze, jetzt bist du am Boden.« lachte Sebastian und nagelte mich am Boden fest.

» Idiot « lachte ich und schupste ihn runter.

Danach hielt ich ihm eine Waffe an den Kopf.

» Besser aufpassen.« lächelte ich ihn an.
 

-Raven-
 

Ein Baum flog an mir vorbei und im nächsten Moment fing ich diesen auf und pflanzte ihn wieder ein.

Danach drückte ich Finnian zu Boden.

» Pfoten weg von den Bäumen, sonst fliegst du als nächstes durch die Luft. Und glaub mir, landen wirst du nicht weich, aber abrupt.« knurrte ich ihn an, bevor ich ihn los ließ und mich davon machte.

Noel und ich hatten uns schon vor einiger Zeit aufgeteilt.

Lachend hörte ich zu, wie Lyo, Lilith, Maxx und Snake versuchten Noel zu fangen.

Das lief nicht gerade vorteilhaft für sie.

Ciel, Maylene, Finnian, Bardroy und Ron hingegen waren hinter mir her.

Das war zu drollig.

Wie wollten sie uns so jemals fangen?

» Dann wollen wir mal ein wenig nachhelfen « ich wusste, dass Noel es gehört hatte.

Wollten wir doch mal ein wenig ernst machen.

Also wechselte ich die Richtung und kam frontal auf sie zu.

Der Erste, der mir begegnete, war Bard.

Er wollte gerade ausholen, als er schon auf dem Boden ankam.

Danach hörte ich, wie Maylene kreischend auf mich zukommen.

Sie leistete ihm schnell Gesellschaft.

Und auch Finnian ließ nicht lange auf sich warten.

Grinsend hielt ich sie mit einem kleinen Dämonentrick am Boden.

Ciel und Ron waren stiller unterwegs und handelten anscheinend nicht unüberlegt.

Jedoch immer noch nicht als Team.

» Ihr könnt ruhig her kommen. Nur zu zweit gewinnt ihr sowieso nicht. Dafür bin ich euch zu sehr überlegen. Also kommt heraus. Ihr wisst, dass ich recht habe « sagte ich und wartete.

Nicht einmal zwei Minuten ließen sie auf sich warten.

Zuerst tauchte Ciel auf und sah mich direkt an.

Na wenn das nicht offensichtliche Arroganz war.

Grinsend drehte ich mich um und Ron, der versucht hatte, sich von hinten anzuschleichen, zog ich die Beine weg und fing ihn dann kurz vor dem Aufprall auf.

» Aber, aber. Ich dachte du wüsstest, dass du dich nicht so an mich anschleichen kannst. Also warum versucht ihr so etwas aussichtsloses? « fragte ich Ron und zog eine Augenbraue hoch.

» Weil wir wussten, dass du mich nicht fallen lässt « grinste mich Ron an.

» Seit ihr euch sicher, dass ihr das probieren wollt? « fragte ich wütend.

Wie konnte man so unvorsichtig agieren und da Leben des ganzen Teams riskieren?

Mit einer schnellen Drehung, warf ich Ron so, dass er sie alle umwarf.

» Ihr seid arrogant, voreilig, dumm, unvorsichtig, ziemlich einfältig und auch noch unfähig, als Team zu arbeiten! Glaubt ihr denn, dass ihr so auch nur eine Sekunde überlebt?! Das da draußen sind Dämonen, Gestaltwandler, Monster, schlimmer als eure grausamsten Alpträume! Sie kennen das Wort Gnade nicht! Also lernt zu denken und zu kämpfen! Jetzt! « knurrte ich sie an.

Dann zog ich mich zurück und traf bald Noel.

» Jetzt machen wir ernst, Noel. Lass uns Schäfchen jagen.« fauchte ich und Noel antwortete ebenso enthusiastisch.
 

-Mi-
 

Ich gähnte.

» Macht eine kurze Pause. « alle drei sahen fertig aus.

Als ich hinein wollte, hörte ich einen Schrei von Grell.

Was war denn nun schon wieder los?

Ich drehte mich um und sah das Sebastian eine Death Scythe in sich hatte.

Meine Augen weiteten sich und schleunigst lief ich auf ihn zu.

Gerade noch so konnte ich ihn auffangen.

» Schh, alles wird gut..s..schh.« meine Stimme zitterte ein wenig.

» Grell, hol schnell Raven.« sagte ich zu ihm und schnell war er weg.

» Scheiße « lächelte Sebastian mich an und spuckte Blut.

Dann zog ich das schwarze Schwert aus ihm heraus.

Er fing leicht an zu zittern und schloss seine Augen.

» Sebastian, nein, hey ...b...bl..bleib hier.« sein Kopf lag auf meinem Schoss.

Will legte mir seine Hand auf die Schulter, worauf ich zu ihm auf sah, dann sah ich wieder zu Sebastian.

Ich strich über sein Haar und konnte die Tränen nicht unterdrücken.

Dann gab ich ihm einen Kuss auf die Stirn und versuchte das Blut zu stoppen, was nicht mehr enden wollte.
 

-Raven-
 

Schreiend ging ich zu Boden.

» Nein...Nein, das darf nicht sein...Nein! « ich krümmte mich vor Schmerz.

Doch dann raffte ich mich schnell zusammen.

» Das Training ist für heute beendet! « rief ich meiner Gruppe zu, die immer noch nicht viel besser geworden war.

Danach rannte ich los.

Ich durfte auf keinen Fall zu spät kommen.

Nicht schon wieder.

Er war doch der Letzte, der von meiner Familie übrig geblieben war.

Grell begegnete mir irgendwo auf der Strecke, doch ich blieb nicht stehen und alles, was ich verstand, war irgendetwas über meinen Bruder und eine Death Scythe.

Noch einmal rannte ich schneller und erreichte bald den Platz, wo mein Bruder war.

Mi hielt ihn in ihren Armen.

Neben ihr blieb ich stehen und kniete mich hin.

Sanft hob ich meinen Bruder in meine Arme.

» Das darfst du nicht, Noir. Du hast es versprochen. Du hast es mir versprochen. « mir liefen Tränen in Strömen die Wangen hinab.

Im selben Moment legte ich ihm meine Hand auf die Wunde.

Meine Energie konzentrierte sich und in einem schnellen Tempo leitete ich sie in ihn.

Die Wunde schloss sich, aber noch war es nicht getan.

Vorsichtig ergriff ich mit meiner Energie seine Seele, schloss meine Augen, um zu sehen, was passiert war.

Da war ein riesiger Schlitz.

Mit dem Feuer, das mich ausmachte, begann ich seine Seele zu heilen.

Bald darauf spürte ich ihn wieder atmen, aber noch waren wir nicht am Ziel.

Weiter leitete ich mein Feuer in seine Seele und sie schloss sich langsam.

» Raven, nein. Bitte. Hör auf. Das wird schon wieder. « bat mich seine Stimme da leise.

» Nein, Noir. Ich will dich nicht auch noch verlieren müssen. Das darf ich nicht. Ich habe dich doch lieb. « sanft strich ich ihm kurz übers Haar, bevor ich mich wieder auf seine Seele konzentrierte.

Lange Zeit saß ich neben ihm und heilte, was nie hätte zerstört werden dürfen.

Als ich fertig war, sah seine Seele aus, als ob nie etwas gewesen wäre.

Leider traf das auf mich nicht zu.

Meine Augen öffnend, sah ich, wie Noir sich aufsetzte.

Noch im selben Moment kippte ich nach vorne und mein Bruder fing mich in seinen Armen.

Zitternd sah ich zu ihm auf.

Er schenkte mir ein sanftes Lächeln und küsste mich auf die Stirn.

» Ich hab dich auch lieb, kleine Schwester. Und jetzt ruh dich aus. Ich pass auf dich auf. « flüsterte er mir zu.

Ja, das sollte ich.

Als Noel sich zu uns gesellte und ich mit meiner Hand in sein Fell griff, beruhigte sich mein Herzschlag endlich.

Mich an meinen Bruder kuschelnd, fielen mir dann meine Augen zu.

Wenn ich mich richtig ausgeruht hatte, dann wäre alles wieder normal.

Aber ich war unendlich erleichtert, dass ich meinen Bruder retten konnte.

Während ich mich noch einmal enger an Noir kuschelte, zog er mich enger an sich.

Dann fiel ich endlich in einen tiefen Schlaf.
 

-Mi-
 

Ich schickte Sebastian mit Raven hinein.

Als er drinnen war, schmiss ich vor Wut einen Stock weg.

Grell legte seine Hand auf meine Schulter, doch ich sah nicht auf.

Erst als ich ein Lachen von ihm hörte, sah ich in sein Gesicht.

Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn.

Leicht stieß ich ihn von mir weg, schnappte meine Waffe und lief wutentbrannt davon.

Wieso denken immer alle, dass ich so klein wäre, dass ich mich nicht wehren konnte.

Na ja, wenigstens ist Raven in Ordnung und ist bei ihrem Bruder.

Eine Familienzusammenführung.

Langsam stapfte ich durch den Wald und dachte nach.

Grell, er ist mein Bruder.

Er ist mein allerliebster Bruder.

Ich liebe meinen Bruder.

Da blieb ich stehen, langsam drehte ich mich um und lief zurück, denn dort ist meine Familie.

Die Familie, die ich liebe.

Die ich niemals zurück lassen werde, nie mehr.

Also lief ich weiter, als ich Ciel traf.

Grinsend stand er vor mir.

» Sebastian spielt gerne mit dir« lachte er und ging.

Ich drückte meine Hand zu einer Faust zusammen.

Eigentlich wollte ich ihm nicht wehtun, aber mein Inneres sagte mir gerade Töte ihn.

Aber Nein, das mache ich nicht.

Ich hoffe Raven geht es gut.

Daher setzte ich mich vor Sebastians Zimmer, da dort Raven drinnen war.

Geschlagene 3 Stunden saß ich da und schlief schliesslich ein.

Als ich eine Hand auf meinem Gesicht spürte, schlug ich sofort meine Augen auf.

» Hallo, Katze.« er lächelte mich an.

Rot angelaufen boxte ich ihn mitten ins Gesicht.

» Au, für was war das den.« er hielt seine blutende Nase.
 

-Raven-
 

Ich streckte mich ausgiebig und wusste auch gleich, wo ich war.

Das war Noirs Bett, auf dem ich lag.

Da hörte ich auch Noirs Schritte, er trat aus dem Zimmer.

Kaum einen Moment später streckte ich mich noch einmal.

Warum hatte ich trotz allem das Gefühl, dass ich noch bald jemanden verlieren würde?

Und warum war Ron nicht hier?

Mi konnte ich vor der Tür spüren, aber Ron war nicht da.

Es tat mir weh, dass er nicht da war.

Warum?

Aber immerhin war Mi da.

Langsam raffte ich mich auf und setzte mich dann auch auf.

Als ich gerade die Beine über die Bettkante legte, spürte ich den brennenden Schmerz in meiner Hand.

Als ich meine Hände ansah, erkannte ich, dass sich gerade zwei Brandwunden schlossen.

Grinsend schüttelte ich meinen Kopf.

Das ich das vergessen hatte.

Diese Wunden entstanden immer nach der Verwendung meines Feuer.

Sie zeigten mir, dass mein Feuer vollständig regeneriert war.

Im selben Moment hörte ich Noel schnurren.

Er drückte sich gegen meine Beine und sah mich an.

» Ja, alles wieder gut, mein Liebling. « sanft strich ich durch sein Fell.

Aber trotzdem war ich enttäuscht, dass Ron nicht da war.

Das ließ ich mir aber nicht anmerken, sondern stand auf.

Mi war da.

Also wollte ich doch mal einen Blick vor die Tür werfen.

Von da hatte ich sowieso ein Geräusch gehört, dass sich verdammt nach einem Schlag ins Gesicht angehört hatte.

Gerade, als ich loslaufen wollte, zuckten meine Ohren und mein flauschiger Schwanz hin und her.

Es war keinen Moment später, da roch ich Noirs Blut.

Was hatte er denn jetzt getan, dass Mi ihn so geschlagen hatte?

Das konnte nur witzig werden.

Kichernd lief ich also zur Tür, um dann in den Flur zu treten.

Immer noch kichernd betrachtete ich die Szene, die sich mir bot.

Weder Mi noch Noir hatten mich bemerkt.

Einige Momente beobachtete ich sie still, bevor ich erneut zu kichern begann.

Überrascht flogen die Blicke zu mir.

» Tut mir leid. Aber...Noirs Blick...ist einfach...einfach absolut...klasse. « kicherte ich vor mich hin.

Als ich mich einen Moment später beruhigt hatte, beugte ich mich zu Mi.

» Danke, dass du da bist « ich umarmte sie fest.

Es war schön, dass sie da war, wenn ich sie brauchte.

Kaum hatte ich Mi losgelassen, hing ich in der Luft.

Noir hob mich über sich und drehte sich einmal mit mir, bevor er mich an sich zog.

» Danke, Kleine. « flüsterte er mir zu.

Doch das wollte ich nicht hören.

» Du musst dich entschuldigen! Du hattest es versprochen, du verdammter Idiot! « schrie ich ihn an.

Er hatte es mir versprochen und er hatte immer gesagt, dass er nie ein Versprechen brechen würde.

Das hatte er mir gesagt und ich hatte mich immer darauf verlassen können.

Bis jetzt.

Sanft strich er mir übers Haar, aber ich wich zurück.

Das konnte er aber wirklich stecken lassen!

» Es tut mir leid, Flöckchen« leise Worte und doch wollte ich sie nicht akzeptieren.

» Meinst du es ernst? Oder machst du das selbe wie immer? Sagst du das nur, damit ich mich beruhige?« fragte ich ihn gereizt.

Was sollte das?

Er wusste doch genau, wie sehr mir die Leute am Herzen lagen, die zu meiner Familie gehörten.

Als Noir nichts sagte, wandte ich mich wieder zu Mi.

Zuerst zog ich sie hoch, bevor ich mir ihre Hand schnappte und sie mit mir zog.

Erst im Musikzimmer ließ ich ihre Hand wieder los.

Stumm stand ich da und schloss sie noch einmal in meine Arme.

Sie war da.

Gleichzeitig wusste ich auch, dass die Gefahr wie eine Schwert über uns hing.

Aber wer konnte besser damit umgehen, als wir Zwei.

Wo doch jeder Tag für uns Gefahren bot.
 

-Mi-
 

Lächelnd sah ich Raven an.

» So ein Idiot. Kommt noch nicht einmal, wenn du innere Verletzungen hast. « ich legte meine Hand auf ihr Herz und hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen.

Mit langsamen Schritten ging ich dann auch schon heraus.

Nachdem ich die Tür hinter mir geschlossen hatte, schmunzelte ich vor mich hin.

Als ich um die Ecke kam, blieb mir die Luft stehen und mein Schmunzeln verließ mein Gesicht.

Sebastian und Ciel standen im Gang, küssend.

Ein böses Lächeln machte sich auf meinem lippen breit.

So ein Arschloch.

Seiner Schwester geht es nicht gut und er knutscht herum.

So ein selbst süchtiges Schwein.

Ich stand hinter Ciel und schuppste ihn zu Sebastian.

Jedoch nichts auf die freundliche Weise.

» Wenn ihr ficken wollt, dann verlasst mein Haus. Denn das ist ein lieb freies Unternehmen. «fauchte ich beide an.

» Du bist doch nur eifersüchtig, dass du Sebastian nicht haben kannst. « zischte mir Ciel dazwischen.

Daraufhin ballte ich meine Hände zu einer Faust zusammen und trat ihm gegen sein Gesicht, wodurch er nach hinten fiel und seine Nase und seine Lippen anfingen zu bluten.

Schon war Sebastian zur Stelle und drückte mich gegen die Wand.

» Du Scheiß Köter! « fauchte ich ihn an.

»ICH HASSE DICH!« schrie mich Sebastian an.

Da würde ich plötzlich ganz still und sah ihn traurig an.

Ich hatte ihn für einen guten Freund gehalten, dem ich vertrauen konnte.

Dann schob ich ihn zur Seite und ging.

» Mi ich.. « ich unterbrach Sebastian.

» Ich habe gedacht, ich könnte dir vertrauen. Bitte packt eure Sachen und reisst noch heute Abend ab.« sprach ich zu ihm und lief dann in Richtung Ravens Zimmer.

Sachte klopfte ich an und hoffte, dass sie da war.

Als ich ein » Herein! « hörte wischte ich mir schnell die Tränen weg und trat ein.
 

-Raven-
 

Warum hatte sie es gemerkt?

Und besonders woran?

Es war normal, dass sich mein Feuer so meldete.

Schliesslich waren meine Hände nur das äußere Zeichen gewesen.

Aber woran hatte Mi es gemerkt?

Alles an mir hatte sich normal verhalten.

Obwohl sie recht hatte.

Mein Bruder hätte es bemerken müssen.

Hätte.

Traurig senkte ich den Kopf und verließ das Musikzimmer mit schnellen Schritten und kam bald an meinem Zimmer an.

Dort setzte ich mich auf mein Bett und ließ den Kopf hängen.

Weder Ron, noch mein Bruder, waren da, wenn ich sie brauchte.

Sie waren Idioten.

Aber schon wenige Momente später gingen meine Gedanken zurück zu der Tatsache, dass Mi es bemerkt hatte.

Und zu...dem Kuss.

Ja, warum hatte sie mich eigentlich geküsst?

Es war ein recht niedlicher Kuss.

Als ob man eine liebe Person aus der Familie küsste.

Aber warum?

Sie hatte mich damit schon überrascht.

Immerhin hatte sie das zum ersten Mal gemacht.

Gleichzeitig musste ich aber auch grinsen.

Ihre Hand auf meinem Herzen hatte eine angenehme Energie ausgestrahlt und den Schmerz ein wenig gelindert.

Und meine eigene Energie hatte dieses Gefühl genossen und danach einen Gang zugelegt.

Fast alle inneren Wunden waren geheilt.

Aber meine Hände waren immer noch mit schmerzenden Narben übersehen.

Jedoch würde sich auch das bald legen.

Aber es interessierte mich trotzdem nicht.

Immer noch wollte ich wissen, warum sie mich geküsst hatte.

Plötzlich klopfte es und ich rief laut »Herein! «

Mi trat ein und setzte sich neben mich aufs Bett.

» Hey « sanft wischte ich ihr die Tränenspuren weg.

Was war denn nur passiert?

Normalerweise weinte Mi ja nicht so schnell.

Irgendetwas gravierendes musste passiert sein.

» Was ist denn los, Mi? « fragte ich sie also sanft, wobei meine eigentliche Frage verschwand.
 

-Mi-
 

» Ich habe Sebastian und Ciel raus gehauen « ich schluckte kurz und eine Träne lief mir die Wange entlang.

Dabei biss ich mir auf die Unterlippe.

Man.

Warum ist Grell immer arbeiten, wenn ich ihn brauchte?

» Sie haben sich im Gang geküsst und ich... «
 

-Raven-
 

Als Mi kurz stockte, zog ich sie in eine Umarmung.

» Ich bin da, Mi. Ich bin da. Und du wirst mich auch nicht los.« tröstete ich sie leise, strich ihr dabei über den Kopf.

Egal, was mein Bruder getan hatte, es war unverzeihlich.

Doch der musste warten.

Als erstes wollte ich, dass Mi aufhörte traurig zu sein.

Also hielt ich sie in einer schützenden Umarmung und strich ihr beruhigen über den Kopf.
 

-Mi-
 

» Er hatte mich angeschrien. Er hasst mich. « sagte ich und ließ den Kopf hängen.

» Du hattest recht. Ich hätte mich niemals mit ihm anfreunden sollen.« ich presste meine Hand auf meinen Kopf.
 

-Raven-
 

Was?

Er hatte ihr gesagt, dass er sie hasste?

Warum?

Dabei hatte er doch gerade Mi so unglaublich gern.

» Das darfst du dir nicht so sehr zu Herzen nehmen. Ich bin sicher, dass er es nicht so meinte. Er hat dich nämlich wirklich gerne. Mir hat er das auch früher schon immer mal an den Kopf geschmissen. Ich habe genauso reagiert, wie du. Aber bald kam er und entschuldigte sich kleinlaut. Ihm wird es jetzt schon leid tun. Aber er kann eigentlich ja nichts dafür, dass es gerade das ist, was ihm heraus rutscht. « erklärte ich ihr und zog sie näher an mich.

» Mutter hat das immer wieder geschrien. Anfangs einfach so. Dann hat sie uns so angeschrien. Meistens ihn. Er kennt es nicht wirklich anders. « sprach ich gedankenverloren vor mich hin.

Besann mich dann wieder darauf, dass Mi gerade wichtiger war.

» Außerdem muss ich dir sagen, dass er dich wirklich lieb hat. Mehr als mich sogar. Du bist ihm sehr wichtig. Also nicht weinen. Es war vollkommen in Ordnung, dass du dich mit ihm angefreundet hast. Ich hätte dich nur vorwarnen müssen. Also weine nicht. Das wird wieder. Und außerdem hast du doch uns alle. Uns wirst du niemals wieder los, Mi. « sanft streichelte ich über ihren Rücken und drückte sie an mich.
 

-Mi-
 

Ich war glücklich, dass Raven da war.

» Ich wollte ja seine Liebelei nicht unterbrechen, aber ich war ein kleines bisschen eifersüchtig.« sagte ich anschließend und lächelte sie schräg an.
 

-Raven-
 

» Wenn Noir etwas hat, dass er liebt, dann leidet er unter Gefühlsschwankungen wie eine Schwangere. « grinste ich ein wenig erleichtert zurück.

Aber warte.

Hatte sie eifersüchtig gesagt?

» Du warst ein kleines bisschen eifersüchtig? « fragte ich neugierig.
 

-Mi-
 

» Ja, ich war eifersüchtig. Ist egal. Ist sowieso vorbei. Er geht ja jetzt und außerdem geht jetzt das Phantomhive-Anwesen den Bach runter. « böse grinste ich sie an.
 

-Raven-
 

» Da hat wohl wieder deine böse Ader zugeschlagen « grinste ich sie an.

War mir nur recht.

Sollten sie doch angekrochen kommen und um Verzeihung flehen.

Aber viel wichtiger...

» Ich will aber wissen warum. Warum warst du eifersüchtig? Sags mir. Bitte. « bat ich neugierig.
 

-Mi-
 

» Ich also ähmm.. .« Ich stockte paar mal.

» Das ist doch normal bei Freunden oder?«
 

-Raven-
 

» Sagte das Mädchen, das mich geküsst hat « stellte ich fest und hob eine Augenbraue.

Das meinte sie doch nicht ernst, oder?

Wofür suchte sie eine Ausrede?
 

-Mi-
 

» Ja, ich habe dich geküsst, weil du meine bist. « lächelte ich sie an.

» Das mache ich auch immer bei Lilith « lachte ich.

Ich versuchte mich abzulenken.
 

-Raven-
 

» Ah, ich bin also deine. « ich lächelte ihr zu.

War mir neu, dass sie mich tatsächlich so nannte, aber warum nicht.

» Und warum wirst du dann eifersüchtig, wenn du siehst, wie Noir Ciel küsst? Gehört dir einer von ihnen? Und jetzt sei ehrlich, Mi.« fragte ich darauf neugierig.
 

-Mi-
 

»Ähm, also ich habe noch viel zu tun. « ich versuchte zu flüchten.
 

-Raven-
 

» Nichts da. Hier geblieben.« ich hielt Mi am Arm fest.

So schnell würde sie mir nicht davon kommen.

Mit einem Ruck, lag sie auf dem Bett und ich hielt ihre Arme fest.

» Du antwortest jetzt. « stellte ich klar.

» Ansonsten muss ich noch glauben, du bist in Ciel verliebt.« scherzte ich dann, um endlich eine Antwort zu bekommen.
 

-Mi-
 

Ich sah zur Seite und wurde rot.

» Was wäre, wenn es stimmt?« ich versuchte von dem eigentlichen Thema abzulenken.
 

-Raven-
 

» Was sollte dann sein? Nichts. Ist doch deine Angelegenheit. Aber das ist es gar nicht, nicht wahr? Du willst mir nur nicht sagen, was wahr ist, oder? « fragte ich und ließ sie los.

Ich senkte den Kopf und sah weg.

Wieso sollte sie mir auch die Wahrheit sagen?
 

-Mi-
 

» Ich war kurzzeitig in deinen Bruder verliebt, ok. Jetzt ist es raus. Aber es ist nicht mehr so. Er ist mir egal. « sagte ich ihr die Wahrheit.
 

-Raven-
 

Überrascht sah ich sie an.

» Das hättest du mir doch früher sagen können, dann hätte ich dir doch geholfen. Immerhin bist du meine Lady. Ich will,dass du glücklich bist. « sagte ich, nun doch wieder lächelnd.

» Aber ist er dir wirklich schon egal? « fragte ich dann vorsichtig nach.
 

-Mi-
 

» J...ja ist er. « meine Stimme zitterte.

Auf einmal wurde das Fenster aufgeschlagen und Grell kam rein.

Sofort sprang ich ihn an.
 

-Raven-
 

Als Mi Grell ansprang, war unser Gespräch noch lange nicht beendet.

Aber für jetzt würde ich es ruhen lassen.

Stattdessen würde ich sie später darauf hinweisen, dass ihr stottern eine andere Sprache sprach, als ihre Worte.

Doch jetzt, sah ich zu, wie Mi sich an ihren Bruder drückte und der fröhlich lächelte.

» Hier ist mein Heim. Hier darf ich einfach ich sein. « stellte ich fröhlich fest.
 

-Mi-
 

Ich gab Raven wieder einen Kuss und verschwand mit meinem Bruder aus Ravens Zimmer.

Ich habe sie mega lieb.
 

-Raven-
 

Als Mi mich wieder küsste, lächelte ich.

Sie war mir unglaublich wichtig.

Ich hatte sie wirklich sehr lieb.

Nachdem Grell und sie mein Zimmer verlassen hatten, legte ich mich der Länge nach auf mein Bett.

Schnell hatte ich meine Augen geschlossen.

Meine Gedanken flossen in alle Richtungen, doch am Ende bleiben sie an Mi, meinem Bruder und Ron hängen.

Mi wollte ich gerne helfen, was das mit meinem Bruder anging.

Also wenn sie denn noch wollte.

Mein Bruder war ein Idiot, aber leider hatte ich diesen Idioten irgendwie noch ein ganz winziges bisschen lieb.

Leider.

Und Ron.

Ja, Ron hatte ich noch gar nicht wieder gesehen.

War ich ihm so egal?

Hatte er mit mir nur gespielt?

Traurig rollte ich mich ein wenig zusammen und hörte Noel zu mir aufs Bett springen.

Als dieser sich gegen mich schmiegte, lächelte ich leicht auf.

Doch das war nur von kurzer Dauer.

Denn das Ganze war viel zu verstrickt und kompliziert, aber vor allem ging es mir viel zu nahe.
 

-Mi-
 

Als Ronald vor mir stand wollte ich ihn schlagen, doch dann sah ich etwas Trauer in seinen Augen.

Grinsend sah ich ihn an.

»Hey Ronald, hilfst du uns.« lachte ich.

Sofort nickte er und folgte mir.

2 Stunden hatten wir Vorbereitungen gemacht und hatten alle eingeladen, die sie liebte.

Zum Beispiel Ronald, Sebby, Misaky, und noch ein paar alte Freunde.

» Ich hole Raven « lächelte Ronald und lief los.
 

-Raven-
 

Als jemand eintrat, rührte ich mich keinen Millimeter.

Auch, als sich derjenige einige Momente später neben mich aufs Bett setzte.

Doch als eine Hand auf meine Schulter gelegt wurde, zuckte ich leicht zusammen.

» Raven? « hörte ich die Stimme, die ich mir so gewünscht hatte zu hören.

Schon hatte ich mich gedreht und war ihm um den Hals gefallen.

Spürte deutlich die einzelnen Tränen, die mir die Wange hinab liefen.

» Wo warst du? Ich dachte schon ich sei dir egal? « fragte ich und drückte mich an ihn.

Sanft erwiderte Ron die Umarmung.

» Es tut mir leid, aber jetzt bin ich ja hier, meine Schöne.« antwortete er und hielt mich dann eine Armlänge von sich weg.

» Komm mit. « sagte er dann und stand auch schon auf.

Meine Stimmung sank im selben Moment.

Warum wollte er jetzt schon wieder wo anders hin?

Konnte er nicht einfach hier bleiben?

Aber wenn es sein musste, dann raffte ich mich halt auf.

Noel sprang hinter mir vom Bett und verschwand auch schon durch die Tür, bevor ich sie schloss.

Mit gesenktem Kopf tapste ich Ron hinterher.

Warum durfte ich nicht einfach in meinem Bett versauern?

Aber so einfach ließ ich nichts mit mir machen.

Mitten auf dem Gang blieb ich stehen und Ron sah zu mir zurück.

» Ich gehe keinen Schritt weiter.« sagte ich entschieden.

» Raven. Jetzt sei nicht so. Komm schon mit. « leise und sanft sprach er zu mir.

» Nein. Ich will nicht. Hab ja keinen Grund. « macht ich klar und verschränkte bestärkend meine Arme.

» Du bist wirklich stur, meine Raven. Mal sehen, ob wir deine Meinung ändern können. « sagte er und kam zu mir zurück.

Sanft kraulte seine Hand meine Ohren.

Verdammt.

Im nächsten Moment schnurrte ich auch schon leise.

» Hör auf, Ron. Bitte. « bat ich dann flüsternd.

Denn egal, wie schön so eine Streicheleinheit war, ich hatte IHN schrecklich vermisst.

Und als mir Ron in die Augen sah, stoppte seine Hand und er zog mich in eine feste Umarmung.

» Ich hab dich auch vermisst« leise Worte.

» Bist du okay? Geht es dir gut? Oder bist du verwundet? « fragte er dann.

Endlich hatte er das gesagt, was ich dachte, dass er es nicht hätte.

Auf seine Fragen musste ich dann aber lächeln.

» Mir geht es wieder gut. Alles verheilt. Naja fast. Nur noch zwei kleine Narben auf meinen Händen, aber der Rest ist verheilt. « war meine Antwort, bevor wir einander los ließen.

» Wolltest du nicht irgendwo mit mir hin? « fragte ich dann.

Daraufhin nickte Ron und ich tapste ihm weiter hinterher.

Irgendwann blieben wir vor einer Tür stehen und da ich nicht aufgepasst hatte und auch nicht meinem Kopf anstrengen wollte, beließ ich es einfach dabei, es nicht zu wissen.

Dann öffnete Ron die Tür und wir traten ein.
 

-Mi-
 

» Überraschung, Raven « sagte ich und alle jubelten vor sich hin.
 

-Raven-
 

Überrascht, aber gleichzeitig verwirrt, sah ich mich um.

» Warum? « fragte ich also nach.

Denn ich konnte es mir einfach nicht erklären.
 

-Mi-
 

» Für meinen Butler das Beste.« lächelte ich und schon wurde sie bald überrannt.
 

-Raven-
 

Ich fand es schön, dass sie das für mich gemacht hatte.

Aber es war auch irgendwie niedlich.

So einfach mal so.

Lächelnd ließ ich mich von meinen Freunden umarmen.

Das war wirklich schön.

Und dann waren alle auch noch wegen mir da.

Etwas peinlich war es mir ja schon.

Doch als mein Bruder vor mir stand, wurde ich still.

Was sollte ich jetzt tun?

Ich wusste es nicht und wollte auch nicht.

Stattdessen sah ich ihn stumm an.
 

-Mi-
 

Ich unterhielt mich mit Grell und sah Raven schmunzelnd an.
 

-Raven-
 

» Egal, warum du hier bist. Du kannst wieder gehen. « sagte ich nach einiger Zeit kühl und wandte mich ab.

Mir war egal, woher die Idee kam, meinen Bruder her zu holen.

Ich für meinen Teil sah keinen Grund dafür.
 

-Mi-
 

Ich ging in die Küche, um Wein zu holen.

» Ich hoffe, Raven gefällt es einigermaßen. « sprach ich mit mir selber.

Auf einmal bekam ich eine Flasche auf den Kopf geschlagen.

Erst fiel ich zu Boden und sah dann Ciel an, der vor mir stand.

Er zog meinen Arm nach oben, so das ich mit den Körper vom Boden weg war.

» Echt schade. Ich habe dich wirklich gerne gehabt. <<

Kapitel 12

-Raven-
 

» Raven, rede mit mir. Bitte« Sebastian lief mir nach.

» Warum denn? Du hattest es versprochen. Hast es gebrochen. Du hast Mi wirklich gerne, aber brüllst sie an, dass du sie hasst. Und das schlimmste ist, dass dir dein dummer Ciel ja über alles zu gehen scheint. « knurrte ich ihn an.

Dann wandte ich mich ab und wollte gerade weiter gehen, als ich den dumpfen Schmerz spürte.

Sofort rannte ich los.

Kaum kam ich vor der Küche an, knallte ich die Tür auf und fand Ciel, der Mi in die Luft hielt.

Das Knurren, das nun meiner Kehle entkam, zeigte deutlich, dass ich nun nicht mehr mit Worten handeln würde.

Mit einer schnellen Bewegung hatte ich Mi aus seiner Hand befreit und knurrte erneut.

Mi legte ich hinter mir auf den Fußboden, an die Schränke gelehnt.

Danach wandte ich mich an Ciel.

» Na, du kleiner Junge. Glaubst du, dein Sebastian kann dich jetzt noch retten. Kann er nicht. « knurrte ich ihn an und lief auf ihn zu.

Ich schleuderte ihn durch die Luft und zerteilte seine Waffe.

Zerkratzte seinen Arm.

Dann kam mein Bruder.

» Wenn du es jetzt wagst zu ihm zu stehen, dann brauchst du nie wieder mit mir reden! Er wollte Mi etwas tun! Dieses Arschloch!« knurrte ich und im selben Moment sah Noir Mi.

Er wusste, dass ich die Wahrheit sprach.

» Mein Herr, ich bitte Sie, diesen Ort zu verlassen. Ein Nein ist nicht akzeptabel. Also gehen Sie jetzt. Wir werden später miteinander reden. « warnte nun er Ciel.

Dieser sah meinen Bruder getroffen an und verschwand rennend.

Dann zog ich meine Krallen ein und wandte mich Mi zu.

Jedoch war Noir schneller.

Schon hob er Mi auf die Arme.

» Es tut mir so unendlich leid. Es tut mir leid, Kätzchen. Aber bitte, hass mich nicht dafür. « hörte ich ihn sagen und fragte mich insgeheim, ob ich ihm je so viel wert gewesen bin, wie sie.

Ich wusste es nicht, aber ich freute mich für sie.

Auch wenn ich auch gern jemanden hätte, der mich einfach so so unendlich sehr mochte.

Aber ich hatte Mi unglaublich gern und daher freute ich mich, wenn sie glücklich war.

Mal sehen, wie sie reagierte.
 

-Mi-
 

Ich sah ihn an und wollte etwas sagen, als mein Bruder mich aus seinen Armen hob.

Er stellte mich zu Raven und schuppste Sebastian.

» Niemals bekommst du meine Schwester, du scheiß Dämon.« schrie mein Bruder.

» Das geht dich nix an« schrie dann auch noch Sebastian.

Ihr streiten wurde stärker und schon zogen beide ihre Waffen und wollten kämpfen.

Ich wollte beide auseinander bringen, als ich von einem Dämonenschwert und einer Kettensäge durchbohrt wurde.

»Arrg.« ich hielt mich an den Waffen fest, sank trotzdem zu Boden.

Sebastian und Grell waren beide geschockt.

» Ich will nicht d..das ihr euch wehtut. « lächelte ich und spukte Blut.

Grell liefen Tränen der Wange entlang und Sebastian hasste sich selber dafür, dass er sein Schwert gezogen hatte.
 

-Raven-
 

» Weg von ihr! Beide! « schrie ich und war sofort bei Mi.

Langsam und vorsichtig zog ich beide Waffen heraus.

Hielt meine Hand auf die Wunden.

Heilte zuerst ihre inneren Organe.

Schloss dann die Wunden.

Danach schloss ich meine Augen und ließ mein Feuer heilen, was zwei Waffen, aus einem nichtigen Grunde gezogen und unbedacht geführt, angerichtet hatten.

Es war anstrengend und ich atmete schwer.

Mit jedem Riss, den ich heilte, verflog ein Teil meiner Energie.

Wie lange ich das tat, wusste ich nicht.

Irgendwann sackte ich leicht nach hinten, meine Hand noch immer auf ihrer Haut, um ihre Seele zu heilen.

Und schliesslich war es getan.

Jeder Kratzer beseitigt, jeder Riss und jeder Schnitt wieder geschlossen.

Während Mi ihre Augen wieder aufschlug und sie klar funkelten, fielen mir die meinen langsam zu.

Das war zu viel.

Mein Feuer nur noch eine kleine Flamme.

Wie lange ich wohl schlafen würde?

Ob ich es ohne zusätzliche Energie von Außen schaffen würde?

Doch das alles verschwamm und bald wurde es schwarz um mich.
 

-Mi-
 

Ich nahm Raven hoch und schaffte sie in ihr Zimmer.

Ronald stand am Fenster.

Als er Raven sah, war schnell zur Stelle.

» Ich brauche dein Blut. « bat mich Ronald, während ich sie auf ihr Bett legte.

Daraufhin nickte ich ihm zu und schnitt meinen Arm auf.

Mein Blut ließ ich in eine Tasse laufen, bis sie voll genug war.

Ronald ließ Energie in sie reinlaufen und Noel legte sich neben sie, dann verließ ich das Zimmer.

» Sie soll mich nicht immer retten.« flüsterte ich und lief den Gang entlang, als Ciel mir in die Arme rannte.

» Es tut mir so leid, Miiii....Es tut mir leid. « weinend legte er seine Arme um meiner Taille.

» Ich verzeihe dir. Sei froh das ich Pluto mag. « lächelte ich ihn an.

Darauf sah er mich an und leckte über mein blutenden Arm.

Ich zog meinen Armm weg und zog ihn zu mir.

» Lass das «

Ich ließ ihn los.

» Mi?« kam es von hinter mir, es war Sebastian.

» Geh bitte zu Raven und lass mich in Ruhe. Komm nie wieder zu mir, bitte. « schweren Herzens sagte ich ihm das und rannte in mein Zimmer, wo ich Grell vor fand.

WIESO hatte ich mich verdammt nochmal in einen Dämon verliebt?

Nein, ich liebe meinen Bruder viel mehr, lächelte ich in mich hinein.
 

Sebastian ging zu Ravens Zimmer und kümmerte sich mit um sie.

Auch wenn er traurig war und zur Zeit nicht lächelte, blieb er auch noch lang mit Ronald bei Raven.
 

-Raven-
 

Als ich aufwachte, blieben meine Augen zuerst zu und auch, als ich sie öffnen wollte, ging das nur unter Anstrengung.

» Raven! « hörte ich es da auch schon im Doppelpack rufen.

Ja, ich wusste meinen Namen.

Leicht setzte ich mich auf und wischte mir vorsichtig über die Augen, wonach es mir um einiges leichter fiel, sie offen zu halten.

» Wie geht es dir, Flöckchen?« hörte ich meinen Bruder fragen.

Vorsichtig drehte ich den Kopf leicht nach rechts und sah ihn an.

» Geht schon. Aber pass das nächste Mal besser auf. Du bist nahe dran, Mi ganz zu verlieren. Aber was erzähl ich dir das, du verstehst es ja sowieso nicht richtig.« stellte ich fest.

Als ich darauf aber eine Träne auf Noirs Wange sah, konnte ich nicht anders, als diesen Idioten in den Arm zu nehmen.

» Ich hab sie schon jetzt verloren. Sie hat mich gebeten nie wieder zu ihr zu kommen. « erzählte er mir leise.

» Weil du ihr mit deinem Hin und Her das Herz brichst. Einmal bist du auf ihrer Seite und dann bist du wieder unser Gegner. Das macht es schwer mit dir. Warum machst du das, wo du sie doch unglaublich lieb hast? Aber ich weiß auch nicht, ob ich es nicht genauso machen würde wie sie. « sprach ich zu Noir.

Seine Antwort kam prompt » Weil ich ein Idiot bin, das weißt du doch. Ich habe Angst davor, dass sie mich weg stößt, so wie du. «

Und als er das aussprach, brach mir mein Herz.

Er glaubte, dass ich ihn damals weg gestossen hätte, dabei war er es doch, der mich angeschrien hatte, ich solle mich nie wieder blicken lassen und dass wir uns nie wieder sehen würden.

Was hatte ich denn getan?

Warum sagte er das jetzt?

Und hieß dass, dass er mich nie wieder so sehr lieb haben würde wie damals?

Ich ließ ihn los und wischte mir meine Tränen weg.

» Wenn du ihr zeigst, dass du sie wirklich gern hast und aufhörst hin und her zu pendeln, dann wird sie dich bei sich behalten.« antwortete ich.

Und schob ihn von meinem Bett.

» Außerdem habe ich dich nie weg gestossen. Du hast mich angebrüllt, ich solle mich nie wieder blicken lassen. Du hast mich damals weg gestossen. Nicht ich dich, du Idiot. Und das hat ziemlich weh getan.« stellte ich dann klar und die Tränen rannen nur so meine Wangen hinab.

» Und jetzt noch eins. Ciel ist einer der Gründe, warum du so merkwürdig bist, falls du es noch nicht verstanden hast. Er und du, ihr seid nicht gerade passend gewählt, aber denk selbst mal nach.« setzte ich als letztes nach.

Dann sah er mich traurig an.

Und wieder konnte ich nicht anders.

Ich winkte ihn noch einmal zu mir heran und umarmte ihn fest.

» Und trotzdem hab ich dich lieb, Noir. Sehr sogar. Also tu ihr nicht mehr weh. « damit entließ ich ihn aus meiner Umarmung.

» Ich hab dich auch lieb, Flöckchen. Und ich werde mein bestes geben. Ruh du dich nur gut aus. « mit diesen Worten verschwand er aus meinem Zimmer.

Im nächsten Moment wurde ich erneut umarmt und erkannte ihn sofort.

Seufzend erwiderte ich die Umarmung.

» Ron « hauchte ich leise.

» Es ist gut, dass du wach bist. Ich hab mir wirklich Sorgen gemacht.« meinte er und strich mir über den Rücken.

» Du hast mir dabei geholfen mich zu regenerieren. Danke. Aber ich bin immer noch müde. Wäre es schlimm, wenn ich mich noch einmal hinlegen würde? « ich wartete auf eine Antwort.

» Leg dich ruhig hin. Du brauchst die Energie. Aber dürfte ich bei dir bleiben? Ich habe Angst, dass etwas ist und ich dir nicht helfen kann, weil ich zu weit weg bin. « fragte er und wir lösten die Umarmung.

» Ich fände es schön, wenn du dich zu mir legen würdest. Du bist so schön warm. Außerdem mag ich es zu kuscheln. « war meine Antwort.

Danach legte ich mich wieder hin und er legte sich kaum einen Moment später dazu.

Schnell schmiegte ich mich an ihn und genoss seine Nähe und seinen Herzschlag, den ich deutlich hören konnte.

Rons Hand, die mich im Nacken kraulte, schläferte mich noch mehr ein.

Bald darauf fielen mir auch schon die Augen zu und ich schmiegte mich im Schlaf noch enger an Ron.
 

-Mi-
 

Ich sah Grell auf meinem Bett liegen.

» Mir ist nix passiert. « lächelnd strich ich durch sein Haar.

Er sah mich an und zog mich mit zu sich herunter.

» Ich liebe dich, Mi, und ich will nicht, dass so ein scheiß Dämon dein Herz stillt. « meinte er beleidigt und ließ mich nicht einmal los.

Daraufhin musste ich lachen » Ich habe nix mit ihm. Ich mag ihn noch nicht einmal. « das Lächeln fiel mir schwer bei den letzten Sätzen.

Er setzte sich auf und ich saß auf seinem Schoss.

Dabei sah ich direkt in seine grünen Augen.

Moment mal, mein Bruder hat zu mir gesagt, dass er mich liebt, sehr ungewöhnlich für ihn.

Da hört man Ciel draußen schreien.

Im gleichen Moment sprang ich auf und sah das Ciel von William angegriffen wurde.

Sofort rannte ich hinunter und schuppte William von Ciel weg.

» Was soll das? Lass ihn einfach in Ruhe. « sagte ich zu William und schon war er beruhigt.

Ciel hingegen versteckte sich Hinder mich.

Sachte tappte ich ihm auf den Kopf.

Er sah mich an und schlug meine Hand weg, wurde rot.

» Mach das nicht « er rannte davon.

Was ist nur mit Allen los?
 

-Raven-
 

Als ich meine Augen erneut aufschlug, mussten schon einige Stunden vergangen sein.

Noch immer lag ich an Ron angeschmiegt in seiner Umarmung.

Dieser schien aber schon wach zu sein, wenn er denn überhaupt geschlafen hatte.

Sanft kraulte er meinen Nacken und ich konnte nicht anders, als zu schnurren.

» Na, schon wieder wach?« fragte er leise.

Nach einem herzhaften gähnen, antwortete ich ihm schliesslich auch » Ja. Und auch tatsächlich wach. Ich bin keinen Deut mehr müde. Also aufstehen. «

Doch das schien ihm nicht so sehr zuzusagen, wie mir, denn er murrte und schloss seine Arme wieder um mich.

» Ron, ich möchte wirklich gerne aufstehen. Ich will mich bewegen. Ich lag schon viel zu lange. « ich drückte mich ein Stück von ihm und sah ihn direkt an.

Seufzend ließ er mich schliesslich los.

Diesen Moment schnell nutzend, nicht dass er es sich noch einmal anders überlegte, stand ich auf und war kaum einen Moment später im Bad.

Aus diesem kam ich gewaschen und in neuen Sachen, nach wenigen Minuten zurück in mein Zimmer.

Ron, der mittlerweile aufgestanden war, wirkte, als ob er los müsste.

In dem Moment, in dem ich erkannte, dass er schon wieder gehen würde, verließ ich mein Zimmer fluchtartig.

Er hatte zu tun.

Sollte er doch gehen!

Dieser Idiot!

Meinen Kopf hängen lassend, lief ich bald in jemanden hinein.

Verwirrt sah ich dir Person an, die nicht minder verwirrt aussah.

» Hallo « hörte ich Snake sagen.

Warum er hier war, keine Ahnung.

» Hallo. « erwiderte ich natürlich.

Danach nickten wir uns zu und liefen aneinander vorbei.

Leider hatte ich durch diesen Zusammenstoß einiges an Zeit verloren.

Und so wurde ich wenige Momente später auch schon umgeworfen.

Landete jedoch überraschend sanft, was wohl daran lag, dass die Person ihre Arme unter mich gelegt hatte.

Keine Sekunde später wurde ich auch schon geküsst.

Zuerst war ich ziemlich überrascht, doch dann erkannte ich Ron und erwiderte den Kuss sanft.

Als er sich dann von mir löste, atmeten wir beide schwer und er legte seine Stirn gegen meine.

» Wenn du das nächste Mal weg läufst, dann renn wenigstens weit genug. Aber lass es bitte kein nächstes Mal geben. Ich mag es nicht,wenn du das tust. Dann denke ich immer, dass ich etwas falsch mache. « bat er mich, noch völlig außer Atem.

Einen Moment herrschte Stille zwischen uns, bevor ich doch antwortete » Du sahst aus, als ob du gleich wieder gehen müsstest. Und das obwohl du doch kaum da warst in letzter Zeit. «

Nach diesen Worten löst sich Ron einen Moment von mir, um mich dann erneut zu küssen.

Empört versuchte ich den Kuss zu lösen, aber Ron verhinderte geschickt, dass ich ihm entkam.

» Heute nicht, meine Schöne. Heute wirst du mich auf keinen Fall los. Ich hatte etwas vor und das habe ich immer noch. Aber mit dir zusammen. Also bleibst du hier.« erklärte er mir.

Überrascht sah ich ihn an.

Diese Tatsache wird wohl auch der Grund dafür sein, dass ich das folgende einfach hinnahm.

Denn Ron stand auf und hob mich auf seine Arme.

Er trug mich einige Zeit durch die Flure und schliesslich in den Garten, wo sein Weg uns an den kleinen See führte.

Dort sah ich einen Picknickkorb, eine Decke,zwei Kissen, sowie zwei Handtücher.

» Heute gehörst du mal mir.« beschloss Ron und legte sich mit mir,auf die Decke.

Das klang schön.
 

-Mi-
 

Als Ciel und William weg waren, lief ich draußen herum.

» Was ist nur mit allen los?« ich sah mich um und sah Ronald mit Raven auf einer Picknickdecke.

Schmunzelnd schlich ich mich davon.

Wenigstens kann sie mal aufatmen.

Drinnen angekommen, krempelte ich meine Ärmel hoch und schnappte mir Wischzeug und schruppte durch das ganze Anwesen.

» Puh, fertig. « ich wischte mir den Schweiß von der Stirn.
 

-Raven-
 

Nachdem wir einige Zeit auf der Decke lagen, drehte ich mich zu ihm und strich sanft durch sein Haar.

Wuschelte einmal hindurch.

» Lass uns irgendetwas machen. Vielleicht ins Wasser. « leise brachte ich diese Worte hervor, wollte die angenehme Stimmung nicht stören.

» Aber nur, wenn du mir nicht davon schwimmst. « meinte er darauf, ebenfalls mit leiser Stimme.

Lächelnd nickte ich ihm zu und setzte mich auf.

» Hast du an Sachen zum Wechseln gedacht? « fragte ich vorsichtshalber noch nach.

» Wer weiß. Vielleicht werfe ich dich auch einfach samt Sachen hinein, um danach deinen Anblick zu genießen. « sagte er und grinste mich frech an.

» Du bist doch wahrlich nicht zu retten. Im Gegensatz zu dir habe ich mein Feuer. Meine Sachen wären in weniger als drei Sekunden wieder trocknen. Also, hast du welche dabei oder nicht? « wiederholte ich meine Frage.

Darauf drehte er sich zum Korb herum und holte zwei Bündel heraus.

Und abgesehen davon, das mein Bündel aus meinen normalen Sachen bestand, war es seines, das mich neugierig machte.

Darin war ein einfaches weißes Oberteil und eine schwarze Hose.

Also keinen Anzug.

Wie schön.

Ich breitete unsere Handtücher näher am See aus.

Mit unseren momentanen Sachen gingen wir schwimmen.

Wie es wohl für meinen Hübschen war, in seinen Arbeitssachen schwimmen zu gehen?

Aber diese Frage hielt sich keine Sekunde.

Als das kühle Nass meine Haut berührte, schloss ich einen Moment genießend meine Augen und schwamm mit langsamen Zügen zur Mitte.

Dort angekommen, sah ich mich nach Ron um, welcher sich gerade auf dem Weg zu mir befand.

Kaum bei mir angekommen, zog er mich zu einem Kuss an sich, wobei ich fast aufgehört hätte mich mit Bewegungen meiner Beine über Wasser zu halten.

Doch glücklicherweise nur fast.

Meinen Atem raubte mir der Kuss allerdings trotzdem.

Doch ich entzog mich seinem Kuss mit einer Bewegung und lächelte ihm zu » Lass uns schwimmen. Das habe ich so lange nicht mehr. «

Schweigend sah ich dann auf das Wasser und wenige Momente später streichelte Ron mir über die Wange » Dann komm. Heute können wir tun und lassen, was uns beliebt. «

Noch einen Moment verweilte ich, bevor ich tat, wie er sagte.

So genoss ich das Wasser um mich und mit jedem Zug, fühlte ich mich freier.

So trieb ich bald im Wasser, meine Augen geschlossen.

Jedoch verging die Zeit viel zu schnell und als die Sonne sich langsam neigte, war es Zeit aus dem Wasser zu gehen.

So fand ich mich bald mit Ron bei unseren Handtüchern.

Erwartungsvoll sah mich Ron an.

» Dreh dich schon weg. « bat ich ihn also.

Grinsend tat er wie befohlen.

Schnell entledigte ich mich der nassen Sachen und wickelte mich in mein Handtuch.

Dann tapste ich zur Decke und zog mir die dort liegenden Sachen an.

Erst danach erlaubte ich Ron sich zu mir zu gesellen.

Wenige Minuten später, lagen wir auf der Decke, den Kopf auf den Kissen und kuschelten uns in die Decke.

» Jetzt erst einmal trocknen. Danach hab ich noch ein bisschen was mit dir vor. « eröffnete mir mein Ron da, doch ich kuschelte mich nur vom Schwimmen ein wenig erschöpft an ihn.

Das würde sicher wieder etwas schönes werden.

Kapitel 13

-Mi-
 

Ich nahm den Eimer und lief die Treppen runter.

Ich sprintete auf einmal und stürzte die Treppen hinunter.

Den Eimer ließ ich los und mit dem Kopf kam ich auf dem Boden auf.

Ich war bewusstlos.
 

3 Stunden später
 

» Mi? «

Ciel hob meinen Kopf leicht an und schon machte ich meine Augen auf.

» W..Wer bist du...und wo bin ich?« ich sah ihn fragend an, denn ich wusste gar nichts mehr.
 

-Raven-
 

Nachdem wir uns ausgeruht hatten, holte Ron zwei Gläser und eine Flasche Austrian Cherry aus dem Korb.

Gemeinsam hoben wir die Gläser.

» Auf uns, meine Liebe. Und auf diesen Tag. « sagte Ron und lächelte mich an.

» Auf dass noch mehr folgen werden. « setzte ich hinzu, denn ich wusste noch nicht, ob ich darauf vertrauen konnte.

Dann setzten wir an und tranken einen Schluck.

Meinen Blick gesenkt, sah ich auf das Glas in meiner Hand.

Was würde aus all dem hier werden?

Wie lange konnte ich hier bleiben?

Wie viel Jahre würde alles noch wie gewohnt laufen, oder auch nicht?

Lange konnte ich jedoch nicht bei diesem Gedanken bleiben, den Ron hob sanft meinen Kopf an und bat mich leise » Sei nicht so traurig. Nicht heute, bitte. «

Und ich versuchte mich an einem Lächeln.

Doch es gelang mir nur schwerlich.

Seufzend beugte sich Ron vor, strich mir sanft über die Wange und drückte mir einen Kuss auf die Stirn.

» Ist schon okay. Du brauchst dich nicht dazu zwingen. Hauptsache du bist bei mir. « hauchte er mir entgegen.

» Das bin ich, Ron. Ich bin bei dir, Ron. Nirgends sonst. « war meine Antwort und ich drückte ihm einen Kuss auf die Wange » Ich bin wohl nur ein wenig erschöpft. «

Sanft kraulte er mich im Nacken.

» Wollen wir hinein gehen? Dann kannst du dich hinlegen und ausruhen. Der Rest ist auch drinnen möglich. « fragte er mich da.

» Wenn das okay ist, dann gerne.« antwortete ich.

Leise lachend, packte er die Gläser und die Flasche in den Korb und setzte sich auf.

» Solange du dich rundum wohl fühlst, ist das vollkommen in Ordnung. «

Also stand ich auf, er nahm sich die Decke und ich mir die Kissen.

Dann liefen wir langsam zum Gebäude.

Beim Laufen lehnte ich mich leicht gegen Rons Schulter.

Genoss die angenehme Nähe.

Kaum aber waren wir an der Tür angekommen und öffneten diese, bot sich uns ein ungewöhnlicher Anblick.

Und schon war Ciel bei uns » Sie erinnert sich nicht mehr. «

Was?

Vorsichtig und langsam ging ich auf Mi zu.

» Erinnerst du dich an mich, Mi?« fragte ich sie und hoffte.
 

-Mi-
 

» Was? Nein wer bist du?« ich stand auf und sah die Frau verwirrt an.

Wer waren die ganzen Leute und wer war ich?

Ich lief ein paar Schritte rückwärts, als mir die Frau näher kam.
 

-Raven-
 

Als ich ihre Worte hörte, blieb ich wie erstarrt stehen.

» Du bist Mi Sutcliff. « sagte ich und ein stechender Schmerz erfasste mein Herz.

Ich stolperte zurück.

» Dein Bruder heißt Grell Sutcliff. Er ist ein Shinigami. « setzte ich hinzu und da kam Besagter auch schon zu uns, direkt zu Mi.

Schnell wandte ich meinen Blick ab, die erste Träne rann schon meine Wange hinab.
 

-Mi-
 

» Hey, Mi. Was ist denn hier los?« dieser Rotschopf nannte mich auch Mi und wollte mich umarmen.

» Fass mich nicht an. « ich hielt ihm sofort ein Messer an der Kehle.

Da tappte mir jemand auf den Kopf.

» Hey, Mi. Was ist los mit dir?«

Ich erkannte einen Butler mit schwarzem Haar.

Schlag artig trat ich zurück.

Was wollten die von mir?

» Mi.. « erst, als ich diese Stimme hörte, lächelte ich, denn diese erkannte ich.

» C..Ciel « ich versteckte mich hinter ihm.
 

-Raven-
 

Mich zerriss es innerlich.

Sie erkannte nur noch Ciel.

Alles was wir zusammen durch gemacht hatten, all die schönen Erinnerungen, alles, einfach weg.

Ich wollte nur noch weg, Tränen rannen in Strömen meine Wangen hinab.

Sie wollte mich doch eh nicht sehen.

Keinen von uns.

Denn sie kannte uns nicht mehr.

Warum, das spielte für mich keine große Rolle.

Denn das würde nichts ändern und so kehrte ich der Szene den Rücken, wollte endlich weg.

Endlich hier weg, wo mich nichts mehr hielt.

Ich nicht mehr gebraucht wurde.
 

-Mi-
 

Ich lief auf die Frau zu, denn sie weinte.

Ich sah sie an und wischte ihre Tränen weg.

» Deine Mi kommt bestimmt zurück. Darauf wette ich. « das Lächeln, was ich ihr gab, war echt.

Auch, wenn ich sie nicht kannte, ich wusste, das da was war.
 

-Raven-
 

Dieses Lächeln brannte schrecklich.

Es war das selbe Lächeln, wie ich es immer bekam.

Und das tat noch mehr weh.

Denn es bewies, dass es die selbe war.

Nur ohne jegliche Erinnerung an uns, an mich.

Ich wandte mich ab, konnte es nicht ertragen.

Setzte meine Schritte in Richtung Tür.

Wollte hier weg.

Weg von ihr, von diesem Schmerz, dem Verlust.
 

-Mi-
 

Ich sah ihr nach, als sie hinaus ging.

Als auf einmal ein Mann auf mich wütend zu lief.

» Wieso machst du immer alles kaputt!« er schlug mir ins Gesicht und ich viel nach hinten, meine Lippe blutete sofort.

Ciel half mir auf.

» Sag mal, geht es noch?! Sie kann doch nix dafür, wenn sie ihr Gedächtnis verliert! « schrie Ciel den Mann an.

Der Mann rannte dann hinaus und Ciel hielt mich im Arm.

Was habe ich falsch gemacht?

Habe ich die Frau zum weinen gebracht?
 

-Raven-
 

Draußen brach ich auf der Wiese zusammen.

Es war schrecklich.

Nichts auf der Welt hatte ich so sehr geliebt, wie ich meine Familie, meine selbst gewählte Familie, liebe.

Und doch schien es schon wieder passiert zu sein.

Da kam jemand zu mir und ich roch Mis Blut.

» Was hast du getan? « fragte ich schockiert und wich zurück.

» Sie ist schuld. « sagte er darauf.

» Nein. Sie kann dafür nichts. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie sich nicht erinnert. Ich bin es selbst. Ich bin selbst schuld. Nicht sie. Nicht Mi.« antwortete ich darauf.

Das war die Wahrheit.

Und doch änderte es nichts daran, dass ich weinte.
 

-Mi-
 

Ich drückte mich in Ciels Umarmung und musste auch weinen.

Er streichelte mir über mein Haar und versicherte mir Halt.

» Schhh..Mi, wir kriegen das hin.« er küsste mir meine Stirn und wischte mir meine Tränen weg.
 

-Raven-
 

» Hallo, Raven.« kicherte der Undertaker.

» Du brauchst Hilfe, nicht wahr.« lachte er.

» Hau ab! Verschwinde, du Arschloch! Du hast hier nichts zu suchen! Lasst mich einfach alle in Ruhe! « schrie ich ihn an und kugelte mich am Boden zusammen.

Warum verschwand er nicht einfach wieder?

Sowie die anderen es auch taten, damit ich mich endlich ausheulen konnte.

Sie sollten mich in Ruhe weinen lassen, oder zumindest sollte Noir her kommen und mich in den Arm nehmen.

Aber das würde nicht passieren, denn mein Bruder liebte Mi mehr, als er mich je geliebt hat.
 

-Mi-
 

Ich ließ von Ciel ab und rannte heraus.

Ich kenne sie.

» RAVEN!! «

Ich rannte auf sie zu, aber dann bekam ich einen stechenden Schmerz im Kopf und fiel zu Boden.

Ich schrie auf und merkte, wie es mein Gehirn zerdrücken möchte.

Als ich dann nix mehr sah, schrie ich vor Panik.

» RAAVVEENN!!« ich hievte mich hoch.

Sie ist meine Familie.
 

-Raven-
 

Als ich meinen Namen hörte, ruckte ich hinauf und sah Mi.

In einer Sekunde, nein noch weniger, war ich bei ihr und hob sie in meine Arme.

» Mi, ich bin da. « sanfte Worte und doch sah ich genau, dass es nur eine Möglichkeit gab, sie zu retten.

Also tat ich das einzig richtige.

Gab mein Feuer auf und schenkte es ihr, denn etwas stimmte überhaupt nicht

Und was hatte ich denn noch zu verlieren, außer sie?

Nicht viel, aber ich würde auch nicht sterben.

Denn jemand, der keine Seele hatte, der starb nicht.

Nie.

Ob das Fluch oder Segen war, das musste man selbst beantworten.

Aber es ermöglichte mir Mi zu retten, denn mein Feuer erhielt alles und jeden am Leben, wenn ich es wünschte.

Es gab nichts, dass seinen Tod herbeiführen konnte.

Nicht einmal die Größten der Welten.
 

-Mi-
 

Ich sah Raven an und lächelt.

» Geh nicht weg. «

Lachend küsste ich sie.

Ronald blieb die Spucke im Mund stecken.

Als ich mich von ihr löste, stupste ich sie leicht am Kopf.

» Idiotin « lächelte ich und lief auf Undertaker zu.

Ich sah ihn an und bat ihn mit herein zu kommen.

Er nickte und folgte mir.

» Du bist also in Sebastian verknallt. « kicherte er und sofort drückte ich ihn herunter.

» Hör auf in meinen Gedanken herum zu fuchteln. « ich sah hinter mich.

» Raven, kommst du? Wie soll denn sonst alles laufen, ohne dich, mit den Abend essen.« lächelte ich.
 

-Raven-
 

Ich lächelte zurück » Bin ja schon da. «

Schnell war ich neben Mi und wischte mir noch im Laufen meine Tränenspuren weg.

Kaum neben ihr angekommen, schloss ich sie in eine Umarmung und flüsterte leise » Weil ich deine bin. «

Dann ließ ich sie los.

Fröhlich zuckten meine flauschigen Ohren und mein Schwanz hin und her.

Glücklich sah ich ihr in die Augen.

» Und du bist meine. « fügte ich dann leise hinzu.

Meine Mi.
 

-Mi-
 

» Ja, ich bin deine. « lachte ich sie an.
 

Drinnen angekommen, ging ich zu Ciel, den ich in den Arm nahm.

» Danke. « lächelte ich ihn an.

Er war ganz still.

Als mich plötzlich jemand nach hinten zog.

» Mach das nie wieder, Katze.« er küsste mein Haar.

Undertaker und Grell sahen Sebastian wütend an.

» Hey, lass das. « lächelte ich und zog ihn dann in eine Umarmung.

» Auch dir Danke ich, Sebby« flüsterte ich und ließ ihn dann los.
 

-Raven-
 

Ja, sie dankte ihnen und ich wusste, dass ich es nur zu gerne selber getan hätte.

Aber das brauchte ich nicht, denn Ciel kam zu mir.

» Danke, Raven. Ich weiß, dass wir das dir zu verdanken haben. « er umarmte mich kurz.

» Nein, Ciel. Das haben wir auch euch zu verdanken. Und vor allem Mi. « antwortete ich und lächelte ihn an » Aber jetzt entschuldige mich einmal kurz. «

Mit wenigen Schritten war ich bei Mi und Noir.

» Ich störe nur ungern, aber die Kuschelzeit ist erst einmal beendet. Ansonsten haben wir gleich wieder ein Massaker und dann bringe ich alle Störenfriede um. Und das schwöre ich auf jede Sekunde, die ich mit Mi verbracht habe. Also dürfte ich bitten. « sagte ich laut und löste Mi und Noir voneinander.

» Ihr dürft euch gerne später weiter umarmen, wenn diese zwei eifersüchtigen Shinigami nicht in der Nähe sind. « flüsterte ich den beiden so zu, dass nur sie es hörten.

Danach löste ich mich von ihnen.
 

-Mi-
 

Ich lächelte und ließ Sebastian los.

Ciel lief auch nochmal auf mich zu.

Er zog mich zu sich.

» Heute Abend bei mir. « hauchte er mir ins Ohr und ich nickte eifrig.

Dann bekam ich noch einen Kuss auf die Stirn, danach erst ließ mich Ciel gehen.

Ich lief zu Raven und lächelte sie schräg an.

Auch Undertaker lächelte und tapste mir auf den Kopf.

Also sah ich auf, ein breites Grinsen war zu erkennen.

Keine Sekunde später nahm mich Grell hoch.

Worauf ich ihn ansah.

» Lass mich herunter. Ich muss arbeiten « meckerte ich, aber er schmiss seinen Mantel über mich drüber und trug mich in mein Arbeitszimmer.
 

-Raven-
 

Grinsend sah ich Grell und Mi nach.

Dann wandte ich mich zu Ron.

» Warum lernst du eigentlich nie aus etwas? Du musst damit aufhören denen weh zu tun, die mir am Herzen liegen. Ansonsten wird das mit uns doch nichts und das will keiner von uns beiden. Also bitte, lerne das zu unterlassen. Bitte.« bat ich ihn.

Schuldbewusst sah er zu Boden und nickte dann.

Also trat ich neben ihn und wuschelte durch sein Haar.

» Und jetzt werden wir mal was ordentliches zu Essen machen. Lyo kann bei so vielen Personen sicher Hilfe gebrauchen. « meinte ich und einen Moment später hob er wieder den Kopf.

Nun ein kleines Lächeln auf den Lippen, nickte er erneut und schon liefen wir zur Küche, in der Lyo schon fleißig arbeitete.

» Guten Abend, Lyo. Was gibt es denn für uns zu tun? « fragte ich ihn also.

Daraufhin blieb Lyo stehen, grinste, fuhr mit seinen imaginären Krallen durch die Luft und machte dann einmal » Miau! «

Lachend erwiderte ich die Geste, nur dass ich tatsächlich Krallen hatte.

Danach gab er uns ein paar Aufgaben und wir begannen natürlich sofort, damit das Essen auch pünktlich fertig wurde.

Nebenbei blödelten wir herum, halfen einander und lachten über die Worte der anderen.

Es war eine angenehme Stimmung.

So ausgeglichen, wie lange nicht mehr in diesem Haushalt, in dem jeden Tag etwas unvorhersehbares passierte.

Daher genoss ich diese Momente sehr und außerdem grinste ich vor mich hin.

Mi hatte wirklich ein Händchen für die Jungs.

Ob sie wusste, auf welch dünnem Weg sie lief?
 

-Mi-
 

Ich sah Undertaker an, der gerade begann zu reden.

» Also auf der Nordseite von London gibt es noch Menschen deren Seelen genommen werden müssen. « nickend stimmte ich ihm zu.

Ich kreiste in einer Landkarte den Norden groß ein und klappte sie zu.

» Das erledigen wir morgen «

Undertaker grinste und schon wurde ich wieder von Grell hochgehoben.

Aber als ich in Grells Augen sah, musste ich lachen, drückte mich an ihn und schickte Undertaker nach draußen.
 

-Raven-
 

Das Essen war fertig und auch schon auf Teller verteilt.

Nun war es an der Zeit, dass Lilith und Maxx servieren konnten, also ging ich los die Anderen zu holen.

Ron lief mir nach und gemeinsam sagten wir allen Bescheid.

Einzig wir Zwei liefen nicht zum Esssaal.

Meine Schritte führten uns zur Bibliothek.

Dort schloss ich hinter uns die Tür und entfachte mit einer kleinen Handbewegung das Kaminfeuer.

Setzte mich dann auf das Sofa und einen Moment später setzte sich Ron an das andere Ende.

Mich streckend, legte ich mich auf die Seite, meinen Kopf auf Rons Schoß.

» Ich bin immer noch ziemlich müde. Darf ich ein wenig so liegen bleiben? « fragte ich leise.

» Bleib nur liegen und ruh dich aus. « sanft kraulte er meine Ohren und ich schnurrte zufrieden.

Genießend schloss ich meine Augen und ließ die Zeit einfach ein wenig dahin gehen.

Denn solange Mi und alle anderen aßen, hatte ich sowieso nichts anderes zu tun.

Doch mit jeder Sekunde, die verstrich, wurde ich ein wenig fauler und lehnte mich seiner Hand entgegen.

Sobald alle gegessen hatten, würde ich schon wieder aufstehen müssen.

Vielleicht bekam ich ja Ron dazu heute Nacht bei mir zu bleiben und weiter meine Ohren zu kraulen.

Oder zumindest zu kuscheln.

Sicherlich.

Immerhin sah ich ein liebevolles Lächeln auf seinen Lippen, als ich kurz zu ihm hinauf sah.
 

-Mi-
 

Als wir aßen sah ich das sich böse Blicke hin und hergeworfen wurden.

Ich lächelte kurz und nahm Grells und Undertakers Kopf und ditschte sie in das Essen.

» Ihr habt genug gedroht.« lächelte ich und beide sahen mich verwirrt an.

Ciel und ich standen im selben Moment auf und gingen, ohne das irgendjemandem sich an uns heftete.

Bei seinem Zimmer angekommen, ließ ich mich auf sein Bett fallen.

» Du bist ja richtig erschöpft« lachte Ciel und krabbelte mit aufs Bett.

Auf einmal krümmte ich mich, mein Mahl brannte schrecklich.

Ciel grinste und legte seine Hand auf meinen Nacken, sofort hörte es auf.

» Das habe ich auch manchmal.« ich sah ihn an und war etwas geschockt von seiner Reaktion.

Doch ich legte mich auf seine Hand.

Bei Ciel ist es soo schön ruhig.

» Wir haben die selben Probleme.«meinte ich und Ciel stimmte mir zu.

Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal mit Ciel Phantomhive so gut verstehe.

Was Raven woll gerade macht?
 

-Raven-
 

Als die Tür geöffnet wurde, sah ich verwundert zu Grell und Noir.

» Was ist den mit dir passiert, Grell? « fragte ich leicht lachend.

» Mi hat Undertaker und mich in unser Essen getunkt. Weil wir zu viel gedroht haben. « erklärte Grell.

Früher oder später hätte das ja beginnen müssen.

» Du musst ihr vertrauen. Sie weiß, mit wem sie etwas zutun haben will und welchen Blick sie auf sich spüren will. Deine Schwester ist schon erwachsen genug, um selber Entscheidungen zu treffen. Aber denk daran, sie ist immer noch deine Schwester. Wenn du das nicht lernst, dann ist sie vielleicht am Ende mit sich selbst im Unreinen. « erklärte ich ihm und murrte leise, als Ron einige Momente aufhörte.

Doch er fing lachend wieder an und meine Aufmerksamkeit galt wieder Grell.

Dieser überlegte kurz, bevor er nickte » Ich versuche es. «

Dann verließ Grell das Zimmer.

Noir blieb noch übrig.

» Der Abwasch ist schon gemacht. Gönnt euch die verdiente Auszeit. Aber wehe du bist nicht gut zu meiner Schwester. Dann mach ich aus dir Sushi. « drohte er Ron.

» Hau ab. Und das hier geht dich gar nichts an. Du könntest von mir aus absolut dagegen sein, aber das ändert nichts an uns beiden. « ich funkelte Noir an.

Aber eine Sekunde später kam mein Bruder zu mir und drückte mir sanft einen Kuss auf die Wange.

Danach verschwand er wieder und ließ Ron und mich wieder alleine.

» Willst du ins Bett? « fragte Ron mich einige Momente später.

» Ja, ich bin wirklich müde. « war meine Antwort, die von einem Gähnen unterstrichen wurde.

Kaum einen Moment später standen wir also auf und liefen langsam los.

Während wir liefen lehnte ich mich sanft gegen Ron und der legte seinen Arm um meine Taille.

Was Mi wohl so anstellte?
 

-Mi-
 

Lächelnd sahen wir uns an.

Langsam stand ich auf.

» Ich muss ins Bett. « ich stand auf und lief zur Tür.

» Danke, dass du hier warst.« sagte er und ich blieb kurz stehen.

Grinsend ging ich aus seinem Zimmer.
 

-Raven-
 

Während wir so die Gänge entlang liefen, fing ich zu summen an.

Zuerst wusste ich nicht, welches Lied das war, aber dann fiel mir der Text wieder ein.

Also versuchte ich mich am Gesang.

Es war ein Lied über das Glück der Gefühl.

Die schlechten und die guten Gefühle, die doch beide das Leben bereicherten.

Ein Lied, dass vor langer Zeit geschrieben wurde, in der ersten Sprache der Dämonen.

Diese Sprache verstand heute nur noch selten jemand.

Wenn doch, dann meist einer der ältesten Dämonen.

Ich aber hatte sie schon als Kind gelernt oder wohl eher ihren Rhythmus verstanden.

Denn es war eine Sprache, die in meinem Inneren ihren Widerklang fand.

Und so ließ ich die Worte fließen, verlor mich ein wenig in diesem wunderschönen Lied.
 

-Mi-
 

Ich lief den Gang entlang und traf auf Raven.

» Hallo, Raven « grinsend lief ich auf sie zu.
 

-Raven-
 

Zuerst erschrak ich mich, da ich mich so vollkommen auf das Lied konzentriert hatte.

Dann aber lächelte ich ebenfalls.

» Hallo, Mi. Wohin des Weges?« fragte ich sie also.
 

-Mi-
 

» Ich geh zu Grell ins Zimmer. Bin ein wenig müde. « lächelte ich sie an.
 

-Raven-
 

» Na dann, ruh dich schön aus. Gute Nacht, Mi. « antwortete ich ihr und schmiegte mich weiter an Rons Seite.
 

-Mi-
 

Grinsend lief ich davon.
 

-Raven-
 

Nachdem Mi um die nächste Kurve verschwunden war setzten auch wir unseren Weg fort und kamen bald schon in meinem Zimmer an.

» Leg dich doch schon mal hin. Ich hab da noch was für dich.« meinte Ron und grinste mich an.

Das ließ ich mir nicht zweimal sagen, sondern lag einen Moment später in meinem kuscheligen Bett.

Was er wohl für mich hatte?

Neugierig wartete ich.

Aber warten ist etwas wirklich schreckliches.

Ich mochte es noch nie.

Doch Ron hatte sich von mir weg gedreht und so konnte ich auf keinen Fall erkennen, was er da machte.

Also blieb mir nichts anderes übrig, als zu warten.

Kapitel 14

Kapitel 14
 

Mi
 

Als ich an meiner Tür ankam, zögerte ich erst und stand starr da.

»Oh, hallo, Kätzchen. « ich spürte eine eiskalte Hand in meinem Nacken.

Ich fuhr leicht zusammen.

Was will er denn jetzt?

Genervt drehte ich mich zu ihm um.

» Nenn mich NIE WIEDER KÄTZCHEN!« schrie ich ihn an und drückte Sebastian zu Boden.

Er lächelte nur und setzte sich wieder auf »Du bist zur Zeit Sehr schreckhaft, Katze. Du denkst zu viel nach. «

Erschrocken davon, dass er es merkte ging ich in mein Zimmer.

» Grell? « rief ich durch den ganzen Raum.

Kurze Zeit später sah ich auf mein Bett.

» Sein Mantel « grinsend lief ich zu meinem Bett und hob den Mantel hoch zu mir.

» Mi, er ist weg. « erschrocken drehte ich mich um.

» Ciel, was machst du den hier?« er legte ein Grinsen auf.

» Ich bin im Auftrag hier. «

Was zum Teufel soll das jetzt schon wieder?
 

Raven
 

Als Ron sich zu mir zurückdrehen wollte, blieb er plötzlich abrupt stehen.

» Ron? « fragte ich also.

» Ich...irgendetwas stumm nicht. Etwas stimmt ganz und garnicht. Jedoch weiß ich nicht genau was. Tut mir leid, wenn ich dich verunsichert habe. « erklärte er sich.

Doch während seiner Worte hatte ich meine Ohren gespitzt und musste feststellen, dass er recht hatte.

Und mir wurde auch klar, dass der Bogen überspannt war.

» Entschuldigst du mich ein paar Momente, Ron? Es gibt da jemanden, dem ich den Kopf abreisen muss. « ich setzte mich auf und sah Ron fragend an.

» Aber komm bitte wieder. Ich habe hier etwas für dich und ich will den Abend noch genießen, mit dir in meinen Armen. « sanft legte er seine Lippen auf die meinen.

Dieser Kuss währte nur sehr kurz, dann löste ich mich von ihm.

» Ich werde so schnell wiederkommen, wie es die Situation zulässt. Aber bitte, warte auch auf mich. Ich will nicht zurückkommen und du bist weg. Bitte. « bat ich ihn und er nickte mir lächelnd zu.

» Nun geh schon, Raven «

Und das tat ich.

Als ich wenige Momente später hinter meinem Bruder auftauchte, grinste ich.

Schnell hatte ich ihn im Nacken gepackt und aus dem Fenster geschmissen.

Mein Blick glitt sofort zu Ciel.

» Du solltest einen verdammt guten Grund dafür haben, dass du meinen Abend gestört hast und Mi in Gefahr ist. « knurrte ich ihn an und hielt ihn mit einer Hand in die Luft.

Wenn jetzt nichts sinnvolles dabei herauskam, dann bringe ich ihn um!

Ein für alle mal!
 

Mi
 

Ciel fing auf einmal lauthals zu lachen an.

» Es reicht! « ich schnappte mir meine Waffe und schoss ihm in den Kopf.

» Keine Sorge in einer Stunde lebt er wieder. « erschöpft setzte ich mich auf den Boden.

» Raven. Geh du wieder zu Ron. Ich mach das hier schon.« ich wischte meinen Schweiß von der Stirn.
 

Raven
 

» Ich überlasse dir gerne Ciel, aber mein Bruder gehört ganz alleine mir. « mit diesen Worten lief ich zum zerbrochenen Fenster und sprang hinaus.

Im Garten landete ich neben meinem Bruder, der gerade wieder aufstand.

» Hallo, Brüderchen. Dann sag mir doch einmal, warum du in fünf Minuten noch leben solltest?« fragte ich ihn.

Darauf sah er mich schweigend an.

» Dann solltest du schnell lernen zu winseln. « warnte ich noch, bevor ich ihm im nächsten Moment mein Schwert in die Brust rammte.

Ich drehte es und leitete mein Feuer über es in Noir.

Er knurrte und fauchte, zu Anfang.

Bald jaulte er auf und ich jagte ein Messer in seine Schulter und eines in seinen Hals.

» Lass uns ein kleines Spiel spielen, Rabenbruder. «
 

Mi
 

Schüttelnd hob ich Ciel auf mein Bett.

»Weißt du, dass ich dir vertraut habe. Du bist viel zu schwach Ciel und deshalb habe ich auf dich aufgepasst. « hustend legte ich einen Lappen auf seine Stirn.

Ich habe mir geschworen nie wieder schwach zu sein.

Mit langsamen, schleifenden Schritten lief ich zum Fenster.

Ich legte meine Hand auf die Fensterscheibe.

» Raven, bitte nicht « hustend ließ ich mich auf den Boden sinken.

» Nana. wer wird denn da?« hörte ich.

Ich sah auf. »Ronald, geh bitte zu Raven. «

Er nickte, sprang aus meinen Zimmer Fenster und zog die Zwei auseinander.

» Miss Mi. « Lilith lief auf mich zu und drückte mir ein kaltes Tuch an die Stirn.
 

Raven
 

Er hatte mich von ihm weggezogen.

» Ich hatte dich gebeten in meinem Zimmer auf mich zu warten! Und jetzt mischt du dich hier ein! Das hier ist eine Sache zwischen meinem Bruder und mir!« knurrte ich Ron an.

Im nächsten Moment hatte ich ausgeholt und schlug ihn.

» Wage es niemals wieder. Ich habe darauf gesetzt, dass ich nachher zu dir zurückkommen kann. Zu dir zurückkommen kann in deine Umarmung, nachdem ich wieder einmal von meinem Bruder verraten wurde. Aber das hast du jetzt zerstört und dich in etwas eingemischt, was dich nichts angeht! « ich trat ihm die Beine weg und beugte mich über ihn.

» Und jetzt! Lässt du mich das hier zu Ende bringen! « fauchte ich, bevor ich von ihm abließ.

Mein Bruder lag auf dem Boden und sah mich mit schmerzverzerrtem Gesicht an.

» Lass uns das hier endlich beenden « knurrte ich.

Sofort schlug ich meine Krallen in ihn und riss einige Stücke aus ihm heraus.

Nachdem ich dies beendet hatte, entfernte ich meine Messer.

Nun nahm ich mein Schwert wieder an mich und steckte es weg.

Schliesslich sah ich zu, wie sein Körper erneut auf den Boden aufschlug und pinnte ihn mit mehreren Messern an den Boden.

»Ich hoffe du bist immer noch so empfindlich, was das Blut von Engeln und dazu eine Priese Silber angeht. Denn dann wirst du großes Gefallen an diesen Messern finden. Ich empfehle mich also fürs erste. Und ich bin ziemlich enttäuscht davon, wie wenig ich dir wert bin. Aber so warst du ja schon immer, Noir. « gefälscht höflich verbeugte ich mich und drehte mich von ihm weg.

Auf dem Weg nach drinnen lief ich an Ron vorbei, der schon wieder aufgestanden war und plötzlich umfasste mich Trauer.

» Wenn du etwas zu sagen hast, dann findest du mich in meinem Zimmer. « erklärte ich ihm ohne ihn anzusehen.

Schliesslich stand ich in der Eingangshalle und Noel stand vor mir.

Er zog an meiner Hose und ich folgte ihm bereitwillig in mein Zimmer.

Jedoch war mein Kopf vollkommen außer Betrieb und erst als Noel mich anmauzte, wurde mir bewusst, dass wir schon im Zimmer vor meinem Bett standen.

Also ließ ich mich darauf fallen und vergrub mein Gesicht in Noels Fell, als er zu mir aufs Bett gesprungen war.
 

Mi
 

Geschockt sah ich aus meinem Fenster.

Wenige Sekunden später stand ich unten und sah Sebastian an.

» Du solltest Raven nicht immer verärgern« hustete ich und half ihm auf.

Ich legte meine Hand auf seine Wunden, doch plötzlich umschlang sein Blut meine Hand.

Daraufhin schüttelte ich mich kurz.

Oh mein Gott, ich sollte etwas mehr schlafen.

Als ich seine Wunden versorgt hatte, die ihm Raven angetan hatte, lief ich zurück in mein Zimmer.

Aber kurz vor der Tür sah ich Grells Mantel voller Blut.

Schnell lief ich auf den Mantel zu, ging zu Boden und hob ihn auf.

» GRELLLL!!« schrie ich durch das ganze Anwesen.

Langsam liefen mir die Tränen die Wange entlang.
 

Raven
 

Plötzlich ging die Tür auf und als ich aufsah, konnte ich nur rot erkennen.

Doch es war etwas falsch an dem Bild, das sich mir bot.

Jedoch konnte ich es durch mein verschwommenes Blickfeld nicht erkennen.

» Raven « hörte ich dann eine bekannte Stimme und sprang auf.

» Was hast du nur angestellt, du Verrückter? « fragte ich ihn, obwohl ich keine Antwort haben wollte.

Vorsichtig hob ich ihn hoch und lachte auf, als ich daran dachte, was alle anderen sagen würden, wenn sie das hier sehen würden.

Doch schon eine Sekunde später verstummte ich wieder.

Was war nur mit ihm passiert?

Vorsichtig legte ich ihn auf meinem Bett ab und sah mir seine Wunden an.

Schnell hatte ich ihn von dem noch übrig gebliebenen Stoffresten seiner ehemaligen Kleidung befreit und sah mir die unzähligen Wunden einen Moment an.

Was konnte ich tun?

Wenn ich versuchte jede Wunde einzeln zu reinigen und zu versorgen, dann würde er mir in der Zwischenzeit sterben.

Sollte ich versuchen, ihn mit meinem Feuer zu heilen, dann gefährdete ich Mis Gesundheit.

Dann gäbe es meine Kraft, mit der ich ihn heilen konnte, aber meine Kraft würde nicht für alle Wunden ausreichen.

Eher würde ich sterben, als ihn rechtzeitig und vollständig heilen zu können.

Mir bliebe noch mein Blut.

Doch wie sollte ich ihn dazu bringen, es zu trinken?

Einfach in seinen Mund tropfen?

Das würde ihn nicht dazu bringen es zu trinken.

Ihm Mund und Nase danach zuhalten?

Dann verschluckte er sich hundertprozentig und mein Blut könnte eine Antireaktion verursachen.

Das ging nicht.

Wie wäre es, wenn...?

Ja, das würde funktionieren.

Ich biss mir auf die Unterlippe und wusste im selben Moment, dass Mi mich umbringen wird.

Sie wird mich töten, aber ich musste das tun.

Ich konnte diesen arroganten, selbstverliebten, immer einen guten Rat wissenden und mitfühlenden Idioten doch nicht sterben lassen.

Dafür mochte ich ihn zu sehr.

Also überwand ich die letzte Distanz und legte meine blutenden Lippen auf die Seinen.

Innerhalb weniger Sekunden gelangte so mein Blut in seinen Kreislauf.

Auch wenn ich wusste, dass ich keine andere Wahl hatte, fühlte es sich einfach falsch an.

Doch es war die einzige Möglichkeit und er musste leben.
 

Mi
 

Als ich zu Boden sah, merkte ich wie meine Kehle brannte.

Als ich zu ersticken drohte, sank ich zu Boden.

Verzweifelt versuchte ich nach Luft zu schnappen, aber es gelang nicht.

Meine Haare wurden grau und ich nahm ein Kichern war.

Es war Undertaker.

» Ou, Mi. Du bist so gebrochen« kicherte er.

Langsam könnte ich wieder nach Luft schnappen.

Also stand ich auf und folgte Grells Blut spuren.

Als ich vor Raven Zimmer stand, wunderte ich mich zuerst, doch dann trat ich die Tür ein.

Was ich da sah, ließ alles in mir kochen.

Beide sahen mich unschuldig an und ich ging,

Ging, bevor ich noch jemanden tötete.

Mein Weg führte hinunter in die küche zu Lyo. Dort schnappte ich mir drei Flaschen Whisky und ging hinaus in Garten, wo ich erstmal schrie.

Und schon köpfte ich die erste Flasche.

» Mi, was ist los? « hörte ich Ronald sagen.

» Verschwinde!! « versuchte ich ihn los werden.

Jedoch gelang es mir so nicht, also rannte ich los.

Wenige Minuten später krachte ich gegen und sofort fing ich an zu weinen.

» Was ist los? « fragte mich William geschockt, aber ich wollte es nicht sagen und vergrub meinen Kopf in seiner Jacke.
 

Raven
 

» Sie... Sie...hasst mich. Sie hasst mich. « brachte ich irgendwie heraus.

Sie hatte es gesehen.

Das wars dann.

Langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen.

» Sie hasst dich nicht, Raven. Das weißt du. Das könnte sie nicht. Warum auch? Du hast mor gerade das Leben gerettet. Und dafür bin ich dir unglaublich dankbar. Warum also sollte sie dich jetzt hassen? « fragte Grell, der mich anlächelte.

» Grell « ich klang sogar für mich selbst wehleidig.

Sofort sah er mich an und wartete auf meine nächsten Worte.

» Sie hat gesehen, wie ich dich geküsst habe. Egal warum und was daraus resultierte. Sie hat gesehen, wie Ich Dich geküsst habe. Geküsst, Grell! Geküsst! « erklärte ich ihm unsere Lage.

Sofort stand Schock in seinen Augen und ich hatte plötzlich Angst, dass er das falsch auffasste.

» Das ist die Hölle! Warum hast du das gemacht?! « schrie er mich da an und ich zuckte zusammen.

» Warum verdammt hast du mich geküsst?! « schrie er erneut, als ich nicht reagierte.

» Um dich zu retten. Nur...nur so konnte ich...konnte ich dir mein Blut einflössen. Tut mir leid, dass ich dich gerettet habe.« entschuldigte ich mich und stand wie ein getretener Hund neben meinem Bett.

Daraufhin schwieg er und ich wusste nicht warum.

Wusste nicht, ob er jetzt wütend war?

Wusste nicht, was er tun würde?

Was wenn er...was wenn er Ron davon erzählen würde?

Das durfte er nicht.

Ron...Ron war mein Herz.

Ich will ihn nicht verlieren.

Das darf nicht passieren.

Tränen rannen langsam meine Wangen hinab.

» Es tut mir leid, dass ich dich angeschrien habe. Das hätte ich nicht tun sollen. Du hast mich gerettet. « hörte ich Grell da sagen.

Also getraute ich mich aufzusehen.

Gelb-grüne Augen sahen mich reumütig an.

» Ist schon klar. Ich kenn das ja. Aber sag Ron nichts. Dieser Kuss sollte dich nur retten. Ich will Ron nicht verlieren. Ich liebe ihn doch. So sehr. Bitte. « ich hoffte es so sehr.

» Ich sag gar nichts. Und jetzt geh schon. Entweder du oder ich. Einer muss mit ihr reden. « versprach er.

Die indirekte Frage, die er gestellt hatte, besaß in meinen Augen nur eine Antwort.

» Du musst mit ihr reden. Ich kann nicht. Ich will gerade nur noch zu Ron. « gestand ich und nachdem er genickt hatte, ging ich hinaus.

Schnell war ich im Garten und lief sofort zu Ron.

» Was ist passiert, meine Schöne?« fragte mein Ron, als er mich sah.

Doch ich konnte nichts sagen, sondern sah ihn nur an.

Als er die Arme ausbreitete, rannte ich zu ihm.

Schluchzend schmiegte ich mich an ihn.

Er legte seine Arme fest um mich, drückte mich an sich.

Und ich fand Trost und Wärme in seinen Armen.

» Sch, Raven. Sch. Alles wird gut. Ich bin hier. Ich bin da, Raven.« flüsterte er leise.

Und langsam fühlte ich mich besser.

Doch alle guten Worte erreichten mich nicht, nicht mein Herz.

Jedenfalls bis er etwas bestimmtes sagte.

Er flüsterte es mir ins Ohr » Ich liebe dich, Raven. Du bist meine Unendlichkeit. Und ich will dir unbedingt helfen. Also lass mich dir helfen. Egal, um was es geht. «

Prompt stoppten meine Tränen und ich erzählte es ihm.

Und auch als ich den Kuss erwähnte, sah ich nur Verständnis in seinen Augen.
 

Mi
 

William küsste sanft meine Stirn.

» Was ist passiert? « fragte er erneut, doch ich zuckte kurz.

» Mein Herz « flüsterte ich und versuchte nach William zu greifen, doch ich fiel zu Boden.

William war sehr erschrocken und kniet zu mir runder.

» Ou, Mi. Dein Herz..hihihi« Undertaker legte seine Hand auf meine Stirn.

» Du kämpfst gegen deine Wut und hast Ciel gerettet « kicherte er erneut.

Lächelnd machte ich meine Augen zu.

Ich bin schon so oft gestorben.

Und ich bin immer wieder gekommen.

Aber dieses mal bin ich krank.
 

Raven
 

» Raven, wo ist Mi? « fragte plötzlich Ciel.

» Ich weiß es nicht. Außerdem hasst sie mich jetzt eh. Und es geht dich eh nichts an. « knurrte ich ihn an.

Ich wusste es ja tatsächlich nicht.

Da krampfte sich mein Herz zusammen.

Gerade noch rechtzeitig konnte ich mich von Ron lösen und einige Schritte von ihm wegtreten, als mein Feuer sich um mich legte.

Es züngelte wild in alle Richtungen.

Was war hier los?

Was war passiert?

War Mi in Ordnung?

Ein knurren entwich mir, als der Schmerz schlimmer wurde.

» Raven! « rief Ron, doch ich konnte nicht antworten.

Mein Feuer brannte heiß auf der Haut und schien Muster in ebendiese hinein zu brennen.

Was sollte das?

Verwirrt beobachtete ich, wie mein Feuer Bilder in meine Haut brannte, nur um sie wieder verschwinden zu lassen.

Doch lange blieb mir nicht, bis plötzlich ein immenser Druck auf meinen Kopf drückte und es wurde schwarz um mich.

Ich konnte nicht sterben, doch was mein Feuer gerade tat, das hatte es noch nie.

Und es schien etwas unmögliches uns neues anzukündigen.

Jedoch keinen Tod.
 

Mi
 

» Mi. Kämpfe dagegen an« kicherte Undertaker.

Langsam hörte ich nicht mehr, wie er auf mich einredete.

Mir war alles egal.

» Mi. Grell stirbt, wenn du gehst.« William stand auf und sah mich an.

Ich zog mich an Undertaker hoch.

» Ich hasse dich « lächelnd legte er seine Hand auf meine Stirn.

» Da bist du ja wieder « genervt schuppte ich ihn von mir weg.

» Danke « sagte ich zu beiden und lief in Richtung Anwesen.

Als ich im Garten stand, gesellte sich Sebby neben mich.

» Milady « verbeugte er sich vor mir.

Doch ich ignoriere ihn und lief nach drinnen.
 

Raven
 

Als ich meine Augen öffnete, wusste ich, dass etwas anders war.

Ebenfalls wusste ich, dass es etwas unübersehbares war.

Jedoch konnte ich nicht sagen was.

Noch immer lag mein Feuer um mich.

Es schmiegte sich nun wärmend an mich und als ich langsam aufstand, wobei ich mich nicht daran erinnern konnte, mich jemals hingelegt zu haben, verschwand es einfach.

» Raven? Geht es dir gut?« fragte man mich da.

Ich sah auf und erkannte Ron.

Als er in meine Augen sah, erkannte ich Erleichterung.

Mein Nicken entlockte ihm ein Seufzen.

» Ich bin drinnen. Kommst du mit?« fragte ich ihn dann.

Als er nickte, drehte ich mich sofort zum Gehen.

Wir wählten den direkten Weg ins Innere.

Drinnen lief ich in Richtung meines Zimmers.

Ob es Grell wohl gut ging?

Ja, ich hatte ihm sein Leben gerettet, aber das hieß nicht automatisch, dass es ihm gut ging.

Doch diese Frage würde sich sicher gleich klären.

Also öffnete ich meine Zimmertür.
 

Mi
 

Lilith und Maxx unterhielten sich mit Ciel.

Ich ging in mein Zimmer und merkte sofort, dass Grells Sachen auf mein Fußboden zerstreut lagen und in meinem Bad Wasser lief.

Er war wohl baden, aber irgendwie war mir das zu ruhig.

Ich trat also näher an die Badezimmertür und klopfte.

» Grell ist alles ok? « es kam keine Reaktion aus meinem Bad.

Da merkte ich, wie auf einmal meine Füße nass wurden.

» Scheiße, Grell! Mach jetzt auf!« als ich keine Antwort bekam trat ich die Tür ein.

Das ganze Wasser floss mir entgegen und ich stürmte auf die Badewanne zu, darin lag Grell.

Sofort zog ich ihn aus dem Wasser.

Er atmete auf.

Erleichtert drückte ich ihn an mich.

» Mi...du bist wieder da« lächelte Grell.

» Mach das bitte nie wieder « als ich seine Stirn küsste, wurden meine Haare wieder blond.

Ich war klitsch nass, aber das war mir egal.

Denn mein Bruder ist das Wichtigste in meinem ganzen Leben.
 

Raven
 

Oder auch nicht.

Mein Zimmer war leer.

Mein Bett war getränkt mit Grells Blut und der Abend mit Ron würde wohl ins Wasser fallen.

Angespannt ging ich also zu meinem Bett und warf Decken, Kissen und Bettlacken auf einen Haufen am Boden.

» Tut mir leid, dass der Abend so schlecht geworden ist. Du wolltest eigentlich einen schönen Tag mit mir verbringen. Leider muss ich gestehen, dass mein Leben nun einmal ein einziges Chaos.« gestand ich Ron.

» Ich weiß. Deshalb bist du, wie du bist. Und jetzt lass uns hier schnell aufräumen. Noch ist der Tag ja nicht zuende. « grinste er mich an und hob meine Decken und das Lacken hoch.

Nickend nahm ich mir meine Kissen und wir brachten sie in die Wäschekammer.

Als wir zurück in meinem Zimmer standen kramte ich schnell ein neues Lacken heraus.

Dieses hatte ich gerade über mein Bett gespannt, als Ron zwei neue Decken auf mein Bett legte und einen Moment später auch noch zwei neue Kissen dazu legte.

Sie waren schwarz und sahen unglaublich flauschig aus.

» Gefallen sie dir? « fragte Ron lächelnd.

Als Antwort drückte ich ihn grinsend eine Kuss auf die Wange, bevor ich noch einmal zu meinem Schrank ging.

» Ich muss nochmal kurz ins Bad. Immerhin bin ich noch voll Blut. Hast du auch Wechselsachen dabei? Oder zumindest einen Schlafanzug? « fragte ich ihn und sah dann, wie er den Kopf senkte.

Ich wusste es.

Das musste ja sein.

» Du bleibst gar nicht über Nacht. Ist gut. Dann nicht. « stellte ich also fest und nahm mir schnell meinen Schlafanzug, um ins Bad verschwinden zu können.

Doch Ron hielt mich am Arm fest.

» Raven, sieh mich an. Bitte.« sanft sprach er diese Worte.

» Nein « war meine einzige Antwort.

» Bitte. Ich will dich nicht so verlassen. Sieh mich an und rede mit mir. « bat er mich.

Doch ich schüttelte nur den Kopf.

Nein, das will ich nicht.

Ich will ihn nicht ansehen, denn dann sah er, dass ich schon wieder weinte.

Dabei wollte ich doch nur, dass er bei mir blieb.

Einzig heute Nacht wollte ich einmal in seinen Armen einschlafen und wieder aufwachen, ohne Angst zu haben, dass er sofort weg musste.

Aber das ging nicht.

Da umarmte er mich von hinten, legte sein Kinn auf meinen Kopf ab.

» Ich will ja auch nicht gehen, aber Will hat mir gesagt, dass ich die Nachtschicht übernehmen muss. Also muss ich. Auch wenn ich nichts lieber tun würde als bei dir zu bleiben. Morgen früh, sobald ich meine Berichte geschrieben und abgegeben habe, werde ich wieder da sein. Also bitte, sieh mich an, Raven. Ich verspreche so schnell wie möglich wieder bei dir zu sein. Okay?« fragte er.

Aber das wollte ich nicht.

Ich wollte nicht, dass er erst morgen früh wieder da war.

Er sollte neben mir liegen, wenn ich einschlafe und auch noch wenn ich aufwachte.

» Nein. Ich will nicht, dass du weggehst. Ich will das du eine Nacht lang bei mir bleibst, ohne, dass ich wenn ich aufwache, Angst haben muss, dass du nicht mehr da bist. Aber wenn du gehen musst, dann geh. Aber dann verlang nicht von mir, dass ich dich jetzt ansehe. Das kann ich nicht. Bitte geh einfach. « bat ich mit belegter Stimme.

Und wurde im nächsten Moment herumgedreht und an ihn gedrückt.

» Ich liebe dich, meine Raven. Du brauchst mich nicht ansehen. Schliess bitte deine Augen. Einen Moment lang. « bat er mich und plötzlich hatte ich den Salzgeruch von Tränen in der Nase.

Dieser kam von Ron.

» Warum weinst du, Ron?« fragte ich und sah ihn doch an.

Darauf sah ich, wie ihm die Tränen die Wangen hinab rannen.

» Ich...es tut mir leid, Raven. Es tut mir...« schluchzte er und ich küsste ihn sanft.

Denn ich wollte ihn nicht traurig sehen.

» Ist schon okay. Vielleicht bleibst du ja ein anderes Mal über Nacht, okay? « schlug ich leise vor und beruhigte mich ein wenig.

Er brauchte einige Momente, bevor er sich schliesslich wieder beruhigt hatte.

» Ja, das verspreche ich dir. Und jetzt muss ich los. « flüsterte er mir dann leise zu.

Sanft stupste ich meine Nase gegen seine » Pass auf dich auf und weck mich, wenn du da bist.«

Nun wieder lächelnd nickte er mir zu und ließ mich dann los.

Nachdem er also gegangen war, zog ich mich um und warf mich auf mein Bett.

Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in meinem neuen Kissen.

Hoffentlich war er bald wieder da.
 

Mi
 

Ich sah ihn an und legte ein Handtuch über ihn drüber.

» Ich hasse es, wenn dich jemand anderes anfasst « sagte ich, während ich mir die Augen zu hielt.

» Das wusste ich schon, als wir jünger waren. Du wolltest nicht, dass mich Mutter anfasst oder mir einen gute Nacht Kuss gibt. « er erzählte mit Freude über früher.

Ich drückte meine Hände zu Fäusten und meine Wangen erröteten sich.

»Du bist und bleibst mein kleiner Liebling. «

Seine Hand legte er auf meiner Wange.

» Schau mich an, Mi « lächelnd sah er mich an.

Ich hob meinen Kopf und erblickte sofort Grells Augen.

Sofort umarmte ich ihn.

» Grell, ich ... « begann ich, doch Grell unterbrach mich » Ich weiß.«

Er hob mich hoch und trug mich in mein Zimmer.

» Hat dir der Kuss etwas bedeutet?« neugierig sah ich ihn an.

Er Schwieg kurz, doch dann lächelte er.

» Ich sag es mal so, du bedeutest mir sehr viel mehr. «

Es war so unbeschreiblich schön ihn lächeln zu sehen.

Er setzte mich auf mein Bett ab und sofort fiel ich um und schlief.

» Schlaf gut, kleine Schwester« Grell drückte mir einen Kuss auf die Stirn und ging anschließend.
 

Raven
 

Mich weckte die Tür.

Jemand hatte mein Zimmer betreten.

Leise Schritte gelangen zum Bett und es wurden Schuhe ausgezogen.

Eine sanfte Hand strich über meine Wange » Hey, meine Schöne. Ich bin wieder da. «

Das war Ron!

Glücklich öffnete ich meine Augen und wuschelte durch sein kurzes Haar.

» Leg dich gefälligst zu mir. Du hast mir immerhin zwei Decken und Kissen geschenkt. « sanft zog ich ihn zu mir.

Dieser Aufforderung folgte er sogleich und legte sich bequem auf die freie Bettseite, bevor ich mich an ihn schmiegte und eine Decke über uns zog.

Doch einen Moment sah ich einen Schatten in seinen Augen.

» Ron? Was ist los? « fragte ich also.

» Der Kuss. Was hast du gefühlt? « fragte er da überraschend.

» Nichts. Ich wollte ihn nicht küssen, aber es war die einzige Möglichkeit ihn zu retten. Und verdammt, ich werde diesen liebenswerten Idioten niemals sterben lassen. Das heißt doch aber nichts. Du hast mein Herz in der Hand, Ron. Vergeude dieses Geschenk nicht. Und sei bitte vorsichtig damit. « bat ich meinen Liebsten.

» Und du besitzt mein Herz, Raven. « flüsterte er, bevor er mich küsste.

Und es raubte mir schier den Atem.

Als er mich Luft schnappen ließ,sah ich ein schelmisches Grinsen in seinem Gesicht.

» Komm lass uns spielen, Raven.« warnte er, bevor er mich festnagelte.

» Oh Nein, Ron. Wir spielen nicht dieses Spiel. Nicht jetzt und nicht hier. Bitte. « ich wollte nicht.

Um ihn umzustimmen und meinen Worten Nachdruck zu verleihen, küsste ich ihn.

» Wie könnte ich da nein sagen. Dann lass uns ein wenig kuscheln, meine Raven. « meinte er dann und ich hatte mich sofort an ihn geschmiegt.
 

Mi
 

Mitten im Schlaf wälzte ich mich hin und her.

Ich...ich hatte einen Traum, kann nur nicht definieren, was ich träumte.

Ebenfalls krallt ich in meine Decke hinein.

Zumindest, bis ich eine Stimme hörte.

» Mi ?« ich zuckte zusammen.

Es war Raven.

Ich sah sie ganz verdattert an.

» R..raven...ich..hatte einen Traum.. « das Problem dabei ist, Ich hatte noch nie ein Traum.

Kapitel 15

Kapitel 15
 

Raven
 

Einen...bitte was?

Sie hatte geträumt?

Seit wann träumte Mi denn bitte?

Das war ja ganz neu.

» Du hast geträumt. Okay. Und was war es denn? « fragte ich also verwirrt und sah sie von oben an.
 

Mi
 

» Ich weiß es nicht. « ich sah auf mein Bett und meine Wangen wurden ganz rot.

» Emm, wie war dein Abend?« versuchte ich abzulenken.
 

Raven
 

» Es ging schon. Halt ein typischer Abend, wenn man als Dämonin mit einem Todesgott zusammen ist und für jemand so besonderen wie dich arbeitet. Und wie war dein Abend, Mi? « fragte ich zurück.

Hauptsache, er war vorbei.
 

Mi
 

» Em eigentlich sehr emotional.« ich stand auf und sprang Raven an.

» Es tut mir leid, wenn ich deinen Abend versaut habe. « flüsterte ich ihr ins Ohr, aber kurz darauf fing ich an zu niesen.
 

Raven
 

Lachend drückte ich Mi an mich.

» Alles gut. Das war doch ein ganz normaler Abend in dieser Villa. Und ich glaube, da hat sich jemand eine Erkältung geholt. « ich konnte nicht anders, als lächeln.

Und dann setzte ich mich auf ihre Bettkante und drückte sie zurück in ihr Kissen.
 

Mi
 

» Ich bin nicht krank. «

Ich setzte mich wieder auf.

» Raven, du musst mir helfen. Gib mir mal den Brief der da liegt.« ich zeigte auf meinen Waffen Schrank.
 

Raven
 

» Ok. « ich stand auf und lief hinüber.

Nachdem ich den Schrank geöffnet hatte, suchte ich mit meinem Blick nach einem Brief.

Schnell hatte ich ihn gefunden.

Jedoch musst ich vorsichtig sein.

Jede Waffe in diesem Schrank, war potenziell gefährlich für mich.

Also nahm ich ihn vorsichtig an mich und verschloss den Schrank wieder.

Mit dem Brief ging ich zurück zu Mi und setzte mich wieder auf die Bettkante.

Nachdem ich ihn ihr überreicht hatte, sah ich sie neugierig an.

» Und was ist das? « fragte ich.
 

Mi
 

» Den habe ich von Undertaker bekommen. « ich öffnete den Brief und sah ihn an.

» So ein Arschloch « ich grinste den Brief an.

» Wir haben einen neuen Auftrag. Sag aber Ron, Grell oder Sebastian was davon. «
 

Raven
 

» Da gibt es nur zwei Probleme. Ich werde kein Wort mit meinem Bruder wechseln. Außerdem wo soll ich den jetzt Grell hernehmen?« fragte ich Mi.

Und warum sollte ich ihnen vorher Bescheid sagen.

Wo doch Noir ein Arschloch war.

Grell eh davon erfahren würde und Ron mein Freund war und so auch davon erfahren würde.

Was sollte das also?
 

Mi
 

» Raven..ich weiß es klingt bescheuert, aber wir sind in die Dämonenwelt eingeladen.« während ich es weiter erklärte, zog ich mich um und band meine Haare zu ein Zopf.

» Wir müssen für jemanden etwas säubern « erklärte ich weiter und nieste einmal.
 

Raven
 

» Vergiss es. Das werde ich nicht tun. Du hast diese Welt nicht gesehen. Ich bin dort aufgewachsen und ich kehre dahin nur zurück, wenn du oder einer meiner Liebsten in Gefahr ist. Da das nicht der Fall ist, kannst du es vergessen. Niemals. « ich stand von ihrem Bett auf und schüttelte heftig den Kopf.
 

Mi
 

» Wir haben den Auftrag, weil es sonst niemand anderes schafft außer wir. « ich lächelte Raven an und drückte ihr den Brief in die Hand.
 

Raven
 

Ich warf den Brief von mir.

» Nein. Und wenn da unten hunderte sterben würde. Die Antwort bleibt Nein. Außerdem hast du wohl vergessen, dass ich ihre Herrscherin bin. Also Nein. Niemals. « erklärte ich noch einmal.

Und diese Meinung würde bleiben.

Nein blieb Nein.
 

Mi
 

» Dann gehe ich alleine.«

Ich setzte mich an den Schreibtisch und putzte einige Waffen von mir.
 

Raven
 

» Das kannst du nicht. Ohne einen Vollblütigen Dämonen dort aufzutauchen ist unmöglich, außer du besitzt den Königsschlüssel für das Portal. Und diesen habe ich vor einiger Zeit verändert. Also wirst du das sein lassen und bei Gott, wenn du vor hast mit meinem Bruder dorthin zu gehen, dann bring ich ihn um und jeden, der euch geholfen hat. « knurrte ich sie an.

Wie konnte sie nur?!

Wusste sie überhaupt, was meine Welt bedeutete?!
 

Mi
 

Grinsend sah ich sie an.

» Die Königin schreibt uns nicht für umsonst «

Ich legte meine Waffe weg und drehte mich zu ihr um.

» Das ist unser Job. Ich weiß auch das ich meine Mutter da unten getötet habe. Sie war auch ein Dämon, weißt du.« grinsend wand ich mich wieder zu meinem Waffen.
 

Raven
 

» Das ändert nichts an meinem Nein oder meiner Drohung. Die Königin kann mich mal kreuzweise in Ruhe lassen! Das kann sie! Soll sie doch selber da runter gehen! Wir tun es nicht! « knurrte ich sie an.

Was grinste sie eigentlich so dumm?
 

Mi
 

» Na gut..ich gehe alleine.. Ich kann verstehen das du nicht mit runder willst. Aber es ist meine Aufgabe. Also bis zum Abendessen.« grinsend lief ich an ihr vorbei.
 

Raven
 

Innerhalb einer Sekunde hatte ich sie herumgedreht, ihr ihre Waffe aus der Hand geschlagen und drückte sie auf den Boden.

» Du wirst nirgendwo hingehen!« fauchte ich sie an.

» Ich sagte Wir gehen nicht darunter und das wird auch so sein! Verstanden?! « fragte ich.
 

Mi
 

» Ich muss da runter Raven. Das ist mir wichtig« als ich meinen Satz beendet hatte, stand Ronald an der Tür.

» Raven, was wird das? « er sah Raven fragend an.
 

Raven
 

» Wir kuscheln, weißt du.« antwortete ich sarkastisch.

Was war das bitte für eine blöde Frage?

Als er darauf eine Augenbraue hochzog, verdrehte ich die Augen.

» Nach was sieht es denn wohl aus! Wir diskutieren hier!« machte ich also klar.

Dann wandte ich meinen Blick zu Mi.

» Ist es dir wirklich so unglaublich wichtig, Mi? « fragte ich, immer noch ziemlich gereizt.

Konnte man nicht einmal, EINMAL!, ungestört etwas regeln?!
 

Mi
 

» Ja, es ist wichtig. Denn niemand, absolut niemand, kommt ungestraft davon. Die, die da unten lebt, hat Grell angegriffen. « ich drückte Raven von mir herunter.

» Ich werde sie erneut töten.« mit ernstem Blick verließ ich mein Zimmer.
 

Raven
 

Sie wird drauf gehen.

Hundertprozentig.

Und das ist inakzeptabel.

Also rappelte ich mich auf und lief ihr nach.

Manchmal wollte ich sie einfach nur schlagen.

Aber wenn es ihr so wichtig war...da konnte man wohl nichts machen.

Musste man ja doch mit.

Als ich an Ron vorbei lief, schnappte ich mir seine Hand und zog ihn mit.

Mit dem hatte ich eh noch etwas zu klären.
 

Mi
 

Ich lief in Garten und William machte mir das Portal auf.

» Mi..pass auf dich auf. « er tapste mir auf meinen Kopf.

» Das werde ich « lächelnd sprang ich in das Portal und sofort schloss es sich.

»Lets go « grinsend lief ich los und tötete schon die ersten und hinterließ eine Blutspur.
 

Raven
 

Als ich Will im Garten sah, wusste ich sofort, dass ich zu langsam gewesen war.

» Du! Ich bring dich irgendwann um! Das schwöre ich! Hast du eine Ahnung, was du gerade zugelassen hast?! Sie ist in der Dämonenwelt! Alleine! Zwischen Abermilliarden Dämonen! Und nicht jeder hat sich so sehr unter Kontrolle, wie Noir und ich! Idiot! « schrie ich ihn an.

Ich ließ Rons Hand los und war im nächsten Moment vor Will.

» Das wissen wir. « hörte ich meinen Bruder und wirbelte herum.

» Ihr wisst gar nichts! Du warst das letzte Mal vor einer Ewigkeit da unten! Es hat sich viel verändert, Bruder! Und das nicht zum Guten! Wenn du nur eine Sekunde nachgedacht hättest! Wenn das nur einer von euch getan hätte, dann hättet ihr vorher mit mir geredet! Ich kenne die Dämonenwelt in und auswendig, aber Sie ist verloren! Wenn sie nur einen falschen tötet, wird ein Krieg zwischen den Arten entfachen und sie wird sterben! Ein für alle Mal! Habt ihr das verstanden! « fauchte ich sie an und wandte mich dann ab.

Ich zeichnete mit meinem Feuer ein Kreuz in die Luft und drehte es an.

Dann zog ich mein Schwert.

» Was wird das, Raven? « rief Noir plötzlich wütend.

» Ich mache das, was ich immer mache. Ich bügle das aus, was ihr verbockt habt. « knurrte ich und zerschnitt das drehende Kreuz.

Im nächsten Moment trat ich durch das Tor hinüber in meine Heimat.

Das Tor schloss sich wieder hinter mir und wandte mich ab.

Mit einem knurren in der Kehle, lief ich los sie zu suchen.
 

Mi
 

In einem Palast angekommen hörte ich ein Kichern.

» Du riechst, wie dein Bruder.« plötzlich stand eine Frau mit langen weißem Haar vor mir.

» Aber er war geiler als du.« lachte sie und genervt sah ich sie an.

» Weißt du, ich und dein Bruder haben eine Beziehung« lachend tanzte sie um mich herum.

So eine Bitch.

Also stach ich ihr ein Messer in den Bauch.

» Lass meinen Bruder in Ruhe.« lächelte ich sie an.

» Ou, du bist ein Psycho« lachte die Dämonin.

Plötzlich wurden ihre Haare dunkel braun.

Sie schubste mich gegen ein spitzes Schwert.

» Du bist nur ein dummer Mensch. Ich frag mich nur, was Grell an dir hat. Ich bin viel attraktiver als du.« sie zog mein Kinn nach oben, doch ich grinste ihr rotzfrech ins Gesicht.

Als ich ihr in den Bauch schoss, fiel sie um und befreite mich von Schwert.

Doch sie stand wenige Sekunden später wieder vor mir.

» Was bist du für ein Mensch? Das hätte dich töten sollen. « sie zog, mein Kinn nach oben und küsste mich.

In dem Moment platzte Raven rein.

» Oh! Hallo, Raven! Du störst gerade. Ich habe ein Date mit diesem süßem Geschöpf. « lachte sie und winkte Raven ab.
 

Raven
 

» Isabelle! Pfoten weg von ihr! Sofort! « knurrte ich und fixierte ihre Hände.

» Warum sollte ich das tun, Raven? Außerdem geht es dich nichts an, mit wem ich meinen Spaß habe. « sie hob arrogant ihre Augenbrauen.

» Oh doch, kleine Isabelle. Sie ist Teil meiner Familie, also Nimm Deine Dreckigen Finger Weg! Sofort! « fauchte ich sie an.

Wie konnte sie es wagen,Mi so anzufassen und zu küssen?!

» Zwing mich doch dazu« forderte sie mich heraus.

» Du wirst dir wünschen das nie gesagt zu haben, Isabelle. « was hatte sie nur wieder zu sich genommen, dass sie mich herausforderte.

Mit langsamen Schritten näherte ich mich den beiden, meinen Blick dabei nur auf Isabelle fixiert.

» Dann lass uns doch einmal spielen, kleine Isa. « ich fuhr meine Krallen aus und versenkte sie in ihrer Schulter.

Mit einem Ruck zog ich sie zu mir.

Sanft, fast liebevoll strich eine Hand über ihren Arm, bevor ich ihn mit einer schnellen Bewegung brach.

Isabelle schrie sofort auf.

» Tut es sehr weh, klein Isa? Ja. Wollen wir es wieder heilen?« fragte ich schnurrend.

Im nächsten Moment war der Bruch verheilt, jedoch hielt die Erleichterung nicht lange.

Denn wenige Momente später, riss ich ihr mit der anderen Hand ein Stück Fleisch aus der Schulter.

Grinsend zerkratzte ich ihren Oberkörper und summte dabei leise vor mich hin.

Langsam und mit Bedacht, riss ich ihr dann das Herz und ein paar andere Organe heraus.

Sie landeten auf dem Fußboden.

Keuchend sackte Isabelle gegen mich und ich biss sie prompt in den Hals, wobei ich mein Feuer in sie hineinfließen ließ.

Es würde sie von innen zerfressen.

Doch bis es soweit war, sollte sie leiden.

» Weißt du Isa, du hättest es wirklich zu etwas bringen können. Doch dazu hättest du deine Arroganz ablegen müssen. Grell hat gute Gründe Mi dir vorzuziehen. Sie ist intelligent, sie hat Charme und so vieles, was du mir gehabt hättest. Nun ja, so ist das im Leben. Ein falscher Schritt und alles ist vorbei. « flüsterte ich ihr ins Ohr.

Erneut keuchte sie.

Mein Feuer tat seine Arbeit.

Spielerisch strich ich durch ihr Haar und legte dann meine Lippen, zu einem kurzen Kuss, auf die ihren.

» Nein, nicht ganz mein Geschmack. Zu süß. Das wird wohl auch ein Grund für Grells Entscheidung sein. Er steht wahrlich nicht auf süße Schlangen. Und ich tu das auch nicht. « fuhr ich fort.

Da fauchte Isabelle auf und schlug ihre Krallen in meine Seiten.

» Versuch nur, was du willst. Dein Ende steht fest. Du hast es gewagt meine Familie anzugreifen. Hättest dich mal lieber weiter an deine Engel halten sollen. « fauchte ich leise.

Dann befreite ich mich von ihren Krallen und warf ihr noch eine Kusshand zu, bevor sie explodierte.

Es blieb nichts übrig.

Mein Feuer hatte sich sattgefressen an ihr.

Nun ging ich zu Mi und legte meine Hand auf meine Herz.

» Ich hoffe es geht dir gut, Milady. Wollen wir nach Hause? Sicher macht sich Grell auch schon Sorgen um dich. « fragte ich sie liebevoll lächelnd.
 

Mi
 

Lächelnd antwortete ich.

» Ja « ich zog mir das Schwert erneut aus mir heraus, schmiss es weg und lief voraus.

An der Tür angekommen bekam ich einen Gedankenblitz.

Ich zuckte kurz am ganzen Körper.

» Mutter « flüsterte ich kurz, bevor ich weiter lief.
 

Raven
 

Die Dämonenwelt war groß.

Langsam liefen wir einige Zeit auf ihren Wegen, bevor ich Mi an der Schulter fest hielt.

Dann erbaute ich uns ein Tor zur Menschenwelt und ließ ihr den Vortritt.

Noch einen letzten Blick warf ich auf meine Heimat und knurrte laut.

Dann ging auch ich hindurch und es schloss sich von selbst hinter uns.

Auf der anderen Seite blieb ich sofort stehen und fragte mich, was dieser merkwürdige Schauer zu bedeuten hatte, der mich erfasst hatte, als ich Isabelles Haus betreten hatte.

Doch die Antwort musste warten.
 

Mi
 

Als wir wieder ankamen, bedankte ich mich bei Raven und gab ihr eine Karte mit einem Teufel darauf.

» Finde heraus was das ist.« diese Karte hatte ich unter meinem Bett gefunden.

Warum sie da lag, weiß ich nicht.

Als ich die Karte übergab wurden mir die Augen zugehalten.

» Ich habe auf dich gewartet, Mi«

Und auch Raven wurden die Augen zugehalten.

» Grell, lass das. « ich schlug um mich doch er hält meine Hände fest.

Und hob mich hoch.

Prompt zog er meine Bluse hoch.

» Nanu du hast dich verletzt.« ich boxte ihn.

» Das geht dich nix an « genervt sah ich ihn an.

Dann sah ich aus dem Augenwinkel, dass Sebastian Raven einen Kuss auf die Wange gab.
 

Raven
 

» Nimm deine Hände weg!« knurrte ich ihn an.

Was bildete sich mein Bruder eigentlich ein.

» Nein. Du wirst mich wohl oder übel ertragen müssen. Ich werde dich nicht loslassen, bevor ich das will. « erklärte er.

Also trat ich ihn.

Er musste ausweichen und in dem Moment riss ich mich los.

Schnell rannte ich zur Villa und lief zu meinem Zimmer.

Dort suchte ich mir neue Sachen aus dem Schrank.

Dann verschwand ich ins Bad.

Dort war die Badewanne mit angenehm riechendem, wohlig warmen Wasser befüllt.

Eigentlich hatte ich vorgehabt mich nur schnell zu waschen, jedoch war das einfach zu verlockend.

Also saß ich kurz darauf in der Badewanne und genoss das warme Wasser.

Mein Katzenschwanz bewegte sich entspannt unter der Wasseroberfläche hin und her.

Ich hatte gerade genießend meine Augen geschlossen, als die Tür aufging.

» Na, Schwesterchen. Freut mich, dass dir das Bad gefällt. « hörte ich meinen Bruder schnurren.

» Es ist ja auch kein Wunder. So sehr, wie sie diesen Duft liebt. Und dazu noch wohlig warmes Wasser.« hörte ich Ron hinzufügen.

Wenig interessiert machte ich nicht einmal meine Augen auf.

Die Tür wurde geschlossen und Schritte kamen in meine Richtung.

Dann begannen zwei kühle Hände sanft meinen Kopf zu massieren.

Schnurrend lehnte ich mich den Händen entgegen.

» Vielleicht verzeih ich dir ja doch, Brüderchen. « schnurrte ich leise.

Einen Moment später wurde ich aber plötzlich geküsst.

» Und mir? Willst du mir auch verzeihen? « hauchte Rons Stimme gegen meine Lippen.

» Mal sehen. « schnurrte ich, weiter mit geschlossenen Augen die Kopfmassage genießend.

Einige Zeit schnurrte ich also vor mich hin, bis Noir plötzlich mein Ohr streichelte.

Im ersten Moment zuckte ich zusammen, doch dann schnurrte ich noch ein wenig lauter.

» Langsam müsste aber genug sein. Immerhin ist dein Zimmer ebenfalls wohlig warm und vergiss nicht dein flauschiges Bett.« lockte da Rons Stimme.

Daraufhin öffnete ich meine Augen und wurde ein wenig rot, als mir bewusst wurde, dass ich außer meinem Fell nackt war.

» Wir gehen schon einmal rüber. Auf dem Tisch dort liegen deine Schlafsachen. « lächelte Noir mich an und streichelte mir über den Kopf, bevor beide den Raum verlassen wollten.

» Und ein Handtuch? « fragte ich schnell noch und Ron nickte Noir zu.

Während Ron in meinem Zimmer verschwand und die Tür hinter ihm zufiel, stand Noir mit einem flauschiegen Handtuch vor mir.

Er breitete es aus und hielt es vor sich, so dass er mich in es einwickeln konnte.

Also kam ich aus der Badewanne und ließ mich von ihm in das Handtuch einwickeln.

Gleichzeitig legte Noir seine Arme um mich.

Er drückte mich fest an sich und ich genoss es einmal nicht mit ihm zu streiten, sondern einfach seine Nähe genießen zu dürfen.
 

Mi
 

Grell legte mich auf mein bett ab.

Er verarzte meine Wunde.

» Du sollst dich nicht immer in Gefahr bringen. « er grinste mich an und küsste meinen Bauch.

» Was soll das?! ARSCHLOCH!« ich wurde rot und boxte ihn weg.

» Ich liebe es, wenn du das machst« lachend wälste er sich im Bett hin und her.

» Was gibt es da zu lachen?« fragte ich nach.

» Dein Gesichtsausdruck. « er fuhr mit seiner Hand durch mein Haar und zog mich ihn seine Arme.
 

Raven
 

» Ich liebe dich, kleine Schwester. Auch wenn ich es nicht so oft zeige und oft einfach nur ein Arschloch bin, ich liebe dich unendlich, Raven.« flüsterte mir mein Bruder zu und schmiegte seine Wange gegen meine.

Einen Moment weiteten sich meine Augen, bevor ich meinen Kopf zur Seite drehte.

» Ich dich auch, Bruderherz. Ich liebe dich auch. « ich küsste Noir sanft auf die Wange.

Dann lächelte ich ihm zu, wobei mir ein sanfter Rotschimmer auf seinen Wangen mir auffiel.

» Was habt ihr mir eigentlich schönes herausgesucht? « fragte ich ihn dann neugierig.

» Schau es dir doch an.« schlug er vor.

Und das tat ich, ihn im Schlepptau.

Es war ein flauschiger Zweiteiler, schwarz.

Die Hose wies ein Loch für meinen Katzenschwanz auf und auf dem Oberteil waren eine Katze zu sehen.

Sie war weiß und besaß eisblaue Augen, also eigentlich sah sie aus, wie ich.

Die Katze lag auf dem Rücken und hielt ein Kissen in Herzform in ihren Pfoten.

Grinsend sah ich Noir an.

» Jetzt aber wirklich raus hier. So sehr ich dich liebe Bruderherz, hier ist die Grenze. «

Er nickte mir zu und verschwand nun auch ins Zimmer.

Also ließ ich das Handtuch fallen und schlüpfte in den zurechtgelegten Schlafanzug.

Dieser fühlte sich wunderbar auf der Haut an.

Kurz sah ich in meinen Spiegel und grinste.

Also dann, wollen wir doch mal sehen, was sie in meinem Zimmer angestellt hatten.
 

Mi
 

Ich sah Grell an und verzog mein Gesicht vor Schmerz.

» Mi, dein Bauch. « Grell sah mich besorgt an.

»Es ist nix «
 

Raven
 

Kaum hatte ich die Tür geöffnet, schlug mir wohlige Wärme entgegen.

Mein Bruder trug lockere Kleidung, die ihm doch recht gut stand.

Und Ron trug einen Schlafanzug.

» Du bleibst heute hier? « fragte ich ihn und er nickte.

Glücklich lief ich zu ihm.

» Ich verzeih dir doch. Nicht nur vielleicht. Danke, dass du hier bleibst. « hauchte ich ihm ins Ohr.

Dann drückte ich ihm einen kleinen Kuss auf die Wange.

Erleichtert seufzte Ron und das entlockte mir ein fröhliches Lächeln.

» Und was haben wir jetzt vor, meine Zwei? « fragte ich die beiden.

Darauf wiederum lächelten beide.

» Eine Massage. Für den Anfang.« antwortete Noir für beide.

Also folgte ich seinem Kopfnicken und legte mich aufs Bett.

Dort zog ich mein Oberteil so aus, dass ich es vor meinen Körper halten konnte und legte mich aufs Bett.

Und dann massierte mein Bruder mich, wobei Ron meine rechte Hand hielt und sanft Symbole darauf zeichnete.

Genießend schloss ich meine Augen und drehte meine rechte Hand so, dass Ron die Symbole auf meine Handinnenfläche malte.

Als er plötzlich einen sanften Kuss auf eben diese plazierte, überlief mich ein angenehmer Schauer.

» Ihr seid wirklich manchmal unglaublich. Warum auch immer ihr das hier gerade macht. Danke. Ich liebe euch. « hauchte ich leise und beide hielten einen Moment in ihrer Tätigkeit inne.

Dann machten sie aber wortlos weiter.

So genoss ich einfach und verlor meine Zeitgefühl sehr schnell.

Als Noir aufhörte mich zu massieren, wischte er die Creme, die er einmassiert hatte, mit einem kalten Lappen weg und trocknete meinen Rücken noch schnell ab, bevor ich mein Oberteil wieder anzog.

Sanft lächelnd zog mich mein Bruder in eine Umarmung und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

» Ich liebe dich, Kleine. Vergiss das niemals. « hauchte er mir zu.

» Ich liebe dich auch, Noir. Also vergiss du es auch nicht. « war meine Antwort.

Als wir uns losließen lief Noir langsam zur Tür » Ich empfehle mich. Gute Nacht, Raven. Schlaf gut und vorher noch viel Spaß. «

Mit diesen Worten und einem liebevollen Lächeln schloss er einen Moment später die Tür hinter sich und ich war allein mit Ron.

Meinem Herz folgend, drehte ich mich zu Ron, der vor meinem Bett stand, und warf ihn um.

Wir landeten auf dem Bett.

» Du weißt gar nicht, wie dankbar ich dir gerade bin. Ich liebe dich unendlich, mein Schöner. « mir war so warm ums Herz und mir könnte es wohl nicht besser gehen.

Glücklich bis über beide Ohren sah ich ihm in seine wunderschönen Augen.
 

Mi
 

Er sah mich ernst an, doch dann streckte ich meine Hand nach ihm aus und gleite mit meinem Finger über seine Lippen.

Er grinste » Wieso küssen dich immer Frauen? « fragte er beleidigt nach.

» Weil ich ein süßer kleiner Mensch bin.« grinste ich und stand auf.

» Danke, dass du mich verarztet hast Grell « lächelte ich und ging aus mein Zimmer heraus.

Ich näherte mich Ravens Zimmer und klopfte an.
 

Raven
 

» Ich liebe dich auch, Raven« antwortete er und zog mich zu einem Kuss an sich.

Einen Moment lösten wir uns aber auch schon wieder aus der Umarmung und ich kuschelte mich an ihn.

Sanft zog er mit seinen Fingern Kreise auf meinem Rücken und funkelte mich aus seinen Augen liebevoll an.

Einige Momente lagen wir so still da, doch dann klopfte es.

Lächelnd löste ich mich sanft von ihm und lief zur Tür.

Diese öffnete ich und sah Mi davor stehen.

» Guten Abend, Milady. Es freut mich, dich zu sehen. Willst du reinkommen? « fragte ich also lächelnd.
 

Mi
 

» Raven, hast du schon was herausgefunden?« fragte ich nach und trat ein.

Dann begrüßte ich Ronald.
 

Raven
 

» Diese Karte stammt aus einem uralten Kartenspiel, dass so nur fünfmal existiert. Eines ist verbrannt, eines besitzt der Erzengel Rafael, eines besitzt der Todesgott Undertaker, eines ich und eines ist seit Jahrtausenden verschwunden. Da die Karte nicht nach Engel riecht und auch die Essenz des Todesgottes nicht an ihr heftet, wir sie aus dem verlorenen Kartensatz stammen. Außerdem steht diese Karte wie alle andern Karten in diesem Spiel für eine ihrer Wahrheiten und Möglichkeiten.« erklärte ich ihr also.
 

Mi
 

» Ok. An die Arbeit, wir haben noch viel zu tun « lächelte ich Raven an und ging raus.
 

Raven
 

Manchmal war es wirklich nicht auszuhalten mit ihr.

» Bin gleich wieder da, Ron« sagte ich schnell und rannte Mi hinterher.

Als ich sie eingeholt hatte, hielt ich sie an der Schulter fest.

» Kann das nicht bis morgen warten? Ich würde gerne Zeit mit Ron verbringen. « bat ich.

Kapitel 16

Kapitel 16
 

Mi
 

» Ja, geh zu Ron «

Lächelnd sah ich ihr nach, wie sie ging.

Ich glaube, ich kaufe Ronald und Raven ein eigene Villa, das sie ungestört sind.
 

Raven
 

Lächelnd betrat ich mein Zimmer erneut und lief wieder zu meinen Bett.

» Alles gut? « Ron sah mich unsicher an.

» Ja, ich muss erst morgen weitermachen. Und was hattest du noch so vor? « fragte ich ihn also, als ich mich aufs Bett setzte.

» Zuerst einmal werde ich dir etwas bringen. « meinte er und stand auf.

Wenige Sekunden später kam er mit etwas zurück, was sich als etwas in Form von einer Katze herausstellte.

» Was ist das? « fragte ich und legte den Kopf schräg.

» Ist es so schlecht geworden? Und dabei hab ich mir so viel Mühe beim Nähen gegeben. « er ließ den Kopf hängen.

Nähen? Katzenform?

» Ist das ein Kuscheltier, dass du extra für mich genäht hast?« fragte ich gerührt, als es endlich klick machte.

Und als er endlich nickte, konnte ich nicht anders, als zu weinen.

» Gibst du es mir? « fragte ich an den Tränen vorbei.

Als er es mir gereicht hatte, sah ich dieses niedliche, kleine Ding an und drückte es fest an mich.

Es war eine weiße Katze mit braunen Ohren, einer braunen Schwanzspitze und sie ihr Fell war unglaublich flauschig.

Sie hatte ein eisblaues und ein hellgrünes Auge.

» Danke, dass ist wunderschön. So etwas...so etwas hat noch nie jemand für mich gemacht.« ich drückte die kleine Katze fest an mein Herz.

Mein Blickfeld verschwamm immer mehr und ich konnte einfach aufhören zu weinen.

» Raven, wein doch nicht. Bitte.« hauchte Ron und zog mich an sich.

» Ich bin einfach nur unglaublich glücklich. Noch nie hat mir jemand etwas selbst gemachtes geschenkt. Das Kätzchen ist wunderschön. Danke, Ron. « flüsterte ich und langsam ließen die Tränen nach.

Da begann Ron plötzlich sie weg zu küssen.

Wie hatte ich ihn nur verdient?

Regelmäßig brachte er mich zum ausrasten, aber dann war er so unglaublich süß und einfühlsam.

» Wehe du hörst jemals auf, du selbst zu sein « meinte ich, als er die letzten Tränen wegwischte.

» Das werde ich nicht. Ansonsten könnte ich dich enttäuschen und das darf nie passieren, mein Kätzchen. « flüsterte Rob mir leise ins Ohr.

Nachdem er mich losgelassen hatte, legte er sich wieder hin und ich kuschelte mich neben ihn, das kleine Kuscheltier fest an mich gedrückt.

» War das alles, oder werd ich heute noch öfter weinen?« fragte ich ihn dann und erhielt nur einen Kuss auf meine Wange, als Antwort.
 

Mi
 

» Alles alleine machen, macht Spaß« ich setzte mich auf die Treppe und laß um die 30 Briefe.

Erschöpft lehnte ich mich am Geländer an.

» Hallo Katze. « Sebastian legte seine Hand auf meinen Kopf, also sah nach oben.

» Brauchst du irgendwas?« fragte ich nach und lass weiter, als er mir plötzlich die Briefe aus der Hand riss.

» Ich mach das « lächelte Sebastian und lief an mir vorbei.

» Hey, bleib stehen! « schnell rannte ich ihn hinterher.
 

Raven
 

Ich konnte nicht fassen, dass er das wirklich tat.

Zuerst dieses herzzerreisend süße Kuscheltier, dass ich am liebsten für immer und ewig im Arm gehalten hätte, dann brachte er mir Vanillemilch und begann mich nebenbei mit Erdbeeren zu füttern und jetzt das hier.

» Das ist...unglaublich« erstaunt sah ich an, was er da gerade auf meinem Schoß abgelegt hatte.

Ein Buch, eine Zeichnung und dazu noch ein Stück für Violine, dessen Name ich ewig nicht mehr gehört hatte.

» Wo hast du das den her? Dieses Buch gibt es doch nur zweimal, dieses Stück ist seit Jahrhunderten verstummt und diese Zeichnung ist einfach traumhaft. Aber woher wusstest du, dass das ich bin?« fragte ich ihn ungläubig.

» Das bleibt mein Geheimnis. Aber jetzt sieh es dir schon an. « bat er und das tat ich.
 

Mi
 

Ich folgte Sebastian bis in mein Arbeitszimmer.

» Komm Katze, ich helfe dir. « er lächelte mir zu und weißt auf meinen Stuhl hin, der an meinem Schreibtisch stand.

Also lief ich hin und setzte mich.

» Keine Tricks, du Hund « ich sah ihn genervt an.

Er hingegen stand vor mir und wartete auf Anweisungen.

Also sagte ich ihm, was er tun soll.

Einige Stunden später, fing mein Mal an zu bluten und ich legte meine Hand darauf, damit es Sebastian nicht mit bekommt.

» Tut es sehr weh?« fragte er mich, als er plötzlich hinter mir stand.

Erschrocken sah ich nach hinten.

» N..nein, da ist nix « log ich ihn an.

Daraufhin schmunzelte er und nahm meine Hand von meinem Mal.

» Das ist, weil ich dir geholfen habe, Katze. Ich bin nicht dein Diener, sondern Raven. Deshalb wollte sich mein Mal durchsetzen« meinte er und wischte das Blut mit einem Tuch weg.

» Trotzdem, Danke, das du mir geholfen hast « lächelte ich ihn an.

Er tapste mit noch auf den Kopf und verschwand.
 

Raven
 

Das ziehen an meinem Zeichen und das leichte Brennen zeigten mir deutlich, was das Mal meines Bruders versuchte.

Es wollte Mi für sich einnehmen.

Konnte er mir nicht einmal das lassen?

Gerade noch hatte ich mir glücklich das Buch angesehen und jetzt...

Jetzt war meine Laune im Keller.

Also nicht wörtlich, aber das konnte er doch wirklich mal sein lassen.

Er hatte doch alles, was man sich nur wünschen konnte.

Ich hasse ihn, zumindest momentan.

Er war ein absolutes Arschloch, und das würde er noch zu spüren bekommen.

Doch da hob Ron mein Gesicht sanft an.

» Ist alles in Ordnung, Raven?« fragte er mich vorsichtig.

» Alles soweit gut. Nur eine Kleinigkeit, die mir gerade wieder bewusst wurde. Aber genug davon. Diese Sachen sind traumhaft. Danke dir. « gab ich zu, stand auf, legte dann die Sachen auf meinen Tisch und kam zurück zu Ron.

» Aber jetzt will ich nur noch mit dir und diesem niedlichen Kuscheltier hier im Bett liegen und unsere Zeit genießen. « flüsterte ich ihm leise zu.

Und wurde schon an ihn gezogen und in seiner Umarmung festgehalten.

» Dann wollen wir doch mal sehen, ob man das nicht umsetzen kann. « scherzte Ron und drückte mir gleichzeitig einen Kuss auf die Wange.

» Ich liebe dich, aber du bist nicht witzig. Also lass das lieber.« bat ich ihn, bevor ich mich an ihn anschmiegte.

» Wenn ich dich noch eine Weile halten darf. «

» Gerne. «

Also taten wir das.

Lange redeten wir noch und irgendwann begann er wieder mit seinen Fingern Kreise auf meinen Rücken zu zeichnen, was mich genießend meine Augen schließen ließ und mich zum schnurren brachte.

Irgendwann musste ich dann wohl auch so eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen öffnete, waren mehrere Stunden vergangen.

Ron neben mir schlief ebenfalls tief und fest.

So sah ich ihm noch einige Zeit zu, bevor ich mich vorsichtig aus seiner Umarmung befreite und im Bad wusch und umzog.

Es war noch nicht ganz morgen, aber nahe dran.

Zurück in meinem Zimmer, strich ich Ron sanft übers Haar.

» Na, mein Schöner. Lust mit mir das Frühstück vorzubereiten? Oder willst du noch liegenbleiben?« fragte ich leise und sofort ruckte sein Kopf hoch.

Nachdem er sich aufgesetzt hatte und im Bad verschwunden war, zuckte ich mit den Schultern.

» Das heißt wohl ja. « murmelte ich vor mich hin und wartete auf ihn.
 

Mi
 

Erschöpft legte ich meinen Kopf auf meinem Schreibtisch ab.

Ein stechender Schmerz überkommt plötzlich erneut mein Mal.

» Sebastian ist nicht mehr da« ich verzog mein Gesicht.

» Mi, ich habe dich lange nicht mehr gesehen. Ich soll dir was von Grell vorbei bringen « meinte Lilith und stellte mir einen Pfefferminztee hin.

Er roch soo gut.

Grell weiß immer, was ich brauche.

Lilith setzte sich neben mich und tupfte mir mein Blut von meinem Mal ab.

»Es tut so höllisch weh «

Lilith lächelte mich an.

» Du darfst nicht immer alles alleine machen « sagte sie und legte das blutige Tuch auf dem Tisch ab.

» Ich weiß, aber Sebastian hat mir so geholfen «

Lilith streichelte mich und Ich genoss es richtig.

» Ich weiß. Du hättest mich auch fragen können « lächelte sie.
 

Raven
 

Schon wieder brannte das Mal, aber das war nicht Noirs Schuld.

Was war da los?

Und warum rief mich meine Lady nicht?

Meinen Kopf gesenkt haltend, lief ich mit Ron gerade zur Küche.

Dort begegneten uns Lyo und ein aufgeweckte Grell, sowie Noir.

» Verschwinde « zischte ich und sah meinen Bruder an.

» Warum? « fragte er und sein Blick sagte mir, dass er genau wusste warum.

» Verschwinde « wiederholte ich also.

Doch er hob nur eine Augenbraue.

» Verschwinde sofort. Raus. Sofort. « knurrte ich also.

Und endlich zeigte es Wirkung.

Er verschwand aus der Küche.

Wohin war mir egal.

Hauptsache ich musste dieses Arschloch nicht sehen.

Ich wusste schon, warum ich ihn nicht wieder sehen wollte.

Noir hier, Noir da!

Er brachte alle dazu ihn mir vorzuziehen!

Ich hasse ihn!

» Was war das denn? Er hat dir doch nichts getan. « fragte da Grell plötzlich.

» Wenn du eine Ahnung hättest, was wir alles erlebt haben und was ich erlebt habe, dann würdest du so nicht mehr denken. Ich weiß, warum ich ihn nie wieder sehen wollte. Ich frag mich nur, warum ich nicht einfach abhaue und ihm das hier alles überlasse.« antwortete ich ehrlich und plötzlich schmiegte sich etwas großes, flauschiges an meine Beine.

» Ach, Noel. Wo warst du nur, mein Liebling? « fragte ich und begann ihn zwischen seinen Ohren zu kraulen.

Schnurrend lehnte er sich noch mehr an meine Beine.

» Hier, Raven. Einmal Vanillemilch und dazu ein kleiner Kuchen gefüllt mit Apfelcreme. Ich hoffe es hilft. Ich habe extra viel Creme hinein.« hörte ich da Lyo, der gerade besagtes auf dem Küchentisch stellte.

» Danke. «

Lyo schien wirklich immer zu wissen, wann einer von uns etwas zum Trösten brauchte oder auch etwas für gute Laune.

Grinsend wandte er sich wieder dem Frühstück unserer Lady zu und ich setzte mich auf einen der Stühle und zog mein Essen zu mir.

Ron setzte sich neben mich und erhielt auch sogleich einen Tee, roch nach Earl Grey, und einen Teller mit einem Ei, sowie zwei Scheiben Brot und dazu noch Schinken.

Also begannen wir unser Frühstück.

Schnurrens verzerrte ich zuerst meinen kleinen Kuchen.

Das war wieder einmal göttlich.

Genüßlich leckte ich mir die Creme von den Lippen und begann dann meine Milch zu trinken.

Jedoch hielt ich kurz inne und sah zu Noel.

» Willst du auch einen Schluck, mein Liebling? « fragte ich ihn und er legte bittend eine Tatze auf meinen Schoss.

» Warte kurz. « schnell stand ich auf und suchte Noels Schüssel.

Diese befüllte ich mit Vanillemilch und stellte sie ihm dann vor die Nase.

» Lass es dir schmecken, Schöner.« grinsend setzte ich mich wieder hin und trank den Rest meiner eigenen Milch aus.

Als ich fertig war, stand ich auf und wusch das Geschirr ab.

» Dürfen wir dir bei den restlichen Vorbereitungen helfen, Lyo?« fragte ich dann mit Ron.

Lyo nickte uns zu und gab uns auch gleich zu tun.
 

Mi
 

Als ich fertig war mit Tee trinken, nahm Lilith das Geschirr mit und verließ mein Arbeitszimmer.

Ob ich Raven noch mehr Zeit mit Ronald geben sollte?

Als ich wieder arbeiten wollte, platzte Sebastian wütend rein.

Seine Augen funkelten rot.

» Was ist passiert? « Fragte ich nach, da er kurz vorm Platzen war.

» Raven! Sie denkt immer, dass ich etwas böses will! « als er weiterreden wollte, unterbrach ich ihn.

» Du weißt doch, wie sie ist.« lächelte ich ihn an.

Er nickte und war wieder bei guter Laune.

» Kann ich dir etwas helfen?« lächelte er und ich nickte.

Da ich Raven mehr Zeit mit Ronald lassen wollte und ihr etwas frei geben will, könnte ich seine Hilfe gut gebrauchen.

Als Sebastian und ich anfingen zu arbeiten, sah ich mir das Foto mit mir und Dad an.

» Ist das dein Vater?« schaute Sebastian mir über die Schulter.

» Ja, er war ein guter Mann.« lächelte ich, doch dann erfasste mich Trauer.

Schnell packte ich das Bild weg.

Sebastian hielt meine Hand fest und sofort durchflutet mich der Schmerz.

Mein ganzer Rücken blutete und sofort lies mich Sebastian los.

Als Grell erneut in die Küche kam und mit Lyo redete bemerkte Ronald etwas.

» Grell, du blutest am Rücken« sagte Ronald.
 

Raven
 

Ich wusste nicht, was los war.

Nur eines war klar, vielleicht sollte ich endlich aufgeben, jemanden, den ich in irgendeiner Weise als Familie ansah, bei mir behalten zu wollen.

Vor wenigen Sekunden hatte ich mich in den Garten begeben.

Ron hatte ich bei Lyo zurück gelassen.

Noel war auch bei ihnen.

Hier draußen war nur ich.

Ich und der Schmerz, der mich gerade zerfrass.

Woher kam dieser Schmerz überhaupt?

Als ich schliesslich nach der Teufelskarte griff, glühte diese förmlich, doch das war nicht alles.

» Herzliche Grüße. Du hast uns gefunden. Grüß auch deinen Bruder, Raven. Er wird sicher bei dir sein. So wie er dein Geschenk gehütet hat. « las ich laut.

Gefunden? Uns?

Wer war das?

Und von welchem Geschenk sprachen sie?

Verwirrt beobachtete ich, wie die Schrift wieder verschwand und dann durchzuckte mich ein ganz anderer Schmerz.

Mi!

So schnell ich konnte, rannte ich zu ihrem Arbeitszimmer.

» Was ist hier passiert? Geht es euch gut? « fragte ich sofort, obwohl klar war, dass nichts gut war.

Aber was war, das konnte ich nicht genau benennen.
 

Mi
 

Ich stand auf.

» Raven?..bist du nicht bei Ronald?« fragte ich nach.

Sebastian stand hinter mir.
 

Raven
 

» Ich war bei ihm, aber das ist gerade unwichtig. Tut es sehr weh, Mi? « fragte ich.

Währenddessen stellte ich mich hinter Mi und sah mir ihren Rücken an.
 

Mi
 

»E..es ist nix. « lächelte ich.

» Hast du Schmerzen? « fragte ich nach.
 

Raven
 

» Warum lügst du mich an? Aber gut, dann nicht. « stellte ich fest.

Dann wandte ich meinen Blick zu meinem Bruder » Sagst du mir wenigstens, ob es dir gut geht, oder bist du immer noch der selbe Idiot, der nie mit mir redet, mich nie mit einbezieht? «
 

Mi
 

Als Sebastian mit Raven reden wollte, funkte ich dazwischen.

» Du liebst doch Gärten, nicht wahr?« als ich sie anlächelte, wollte ich eine Antwort von ihr.

Dieses Lächeln, was ich auftrug, war echt.
 

Raven
 

» Ja. Aber was hat das jetzt damit zu tun? Und darf ich bitte eine Antwort erhalten oder will hier jeder meine Fragen ignorieren?« was war das denn jetzt?

Verwirrt sah ich die zwei an.
 

Mi
 

» Raven, ich wollte dir die Zeit mit Ronald lassen. Endlich liebst du jemanden und das Gefühl jeden Tag ,wenn er dich küsst, ist das nicht unbeschreiblich.?« ich legte meine Hand auf ihrer Wange und lächelte sie an.

» Du willst doch nicht gefangen sein « lächelte ich.
 

Raven
 

» Sagt doch gleich, dass ihr mich los werden wollt! Ich bin gerne hier. Ich bin gerne bei euch, aber jedes Mal schließt ihr mich aus. Langsam will ich nicht mehr. Warum zum Teufel, denkst du ich bin hier eingesperrt? Ich fühle mich zuhause und ihr wollt mich nicht einmal hier haben.« ich war von Mi zurückgetreten und hatte angefangen zu weinen.

Wollten sie mich wirklich so dringend wegschieben?

Ich dachte...
 

Mi
 

Sacht zog ich Raven zu mir.

» Würde ich das jemals wollen?« lächelte ich sie fragend an.

Sie direkt vor mir stand, stellte ich mich auf Zehnspitzen, um ihr einen Kuss zu geben.

Sebastian schaute mich nur geschockt an.
 

Raven
 

» Ich weiß es nicht. Du sagst immer, ich soll zu anderen und mit denen Zeit verbringen. Ich hab das Gefühl, dass du mich hier nicht brauchst. Du bist so abweisend, da hab ich Angst, dass du mich nicht mehr hier haben willst. « gab ich ehrlich zu.

Meine Tränen hatten mit ihrem Kuss gestoppt.

Natürlich machte sie das nur, weil sie mich gern hatte.

Aber trotzdem konnte es sein, dass sie mich nicht mehr hier haben wollte.

Mein Bruder hatte mich ja auch nicht bei sich haben wollen, ob wohl er mich gern hatte.
 

Mi
 

» Ich wollte dir nur Freizeit geben.« lächelte ich ihr zu.

Sebastian, der uns einfach nur mit Mund auf betrachtete, sah sehr lustig aus.

»Raven, bringst du mir bitte einen Tee? « fragte ich höflich.
 

Raven
 

Immer noch geknickt, nickte ich und verließ das Zimmer wieder.

In der Küche sahen mich sofort vier Augenpaare überrascht an, als sie meine Tränen sahen.

Auf dem Weg hierher hatte ich wieder begonnen zu weinen.

» Lyo, Mi möchte einen Tee.« sagte ich an den Tränen vorbei.

Aber anstatt das jemand antwortete, war es still.

Lyo drehte sich stumm um und begann den Tee zu machen.

Er ahnte wohl, das ich jetzt keine Ratschläge hören wollte.

Grell schenkte mir ein mitfühlendes Lächeln » Das wird schon, Raven. Egal, warum du weinst. Das wird wieder. Und zur Not kannst du ja Ronny ein Ohr abkauen. Der hört sicher gerne zu. «

Und irgendwie musste ich auflachen.

Auch wenn meine Tränen nicht endeten, so ging es mir ein klein wenig besser.

Ron hingegen, war keine Person der großen Worte.

Er drückte mir einen Kuss auf die Stirn und drückte mich liebevoll an sich.

» Ihr könnt damit aufhören mich aufmuntern zu wollen. Ich will nicht fröhlich sein. « brachte ich dann ein wenig scherzhaft hervor und drückte mich von Ron weg.

» Hier, der Tee. « Lyo reichte mir den fertigen Tee.

» Danke, Lyo. «

Schon hatte ich die Küche, nach einem letzten Lächeln zu den Vieren, verlassen und war auf dem Weg zurück zu Mis Arbeitszimmer.

Schnell trat ich ein und stellte die Tasse ab.

» Dein Tee, Milady. « sagte ich, aber sah sie nicht an.

Wenigstens hatte ich irgendwie aufgehört zu weinen.
 

Mi
 

» Danke, Raven. « lächelte ich.

» Hilf Lyo in der Küche weiter. Ich bin gleich fertig, dann gehen wir raus. « lächelt ich sie an.
 

Raven
 

Und da ging ich wieder zurück.

Warum auch nicht.

In der Küche sah mich Lyo zweifelnd an, als ich neben ihm weitere Vorbereitungen fürs Essen traf.

» Ich soll dir helfen. Hat Mi gesagt. Also beschwer dich gefälligst nicht.« erklärte ich und darauf nickte er.

Dann werde ich wohl hier bleiben, bis sie mich holt.

Und Noir war bei ihr und hatte mir immer noch nicht geantwortet.

Dann halt nicht, aber das nächste Mal, wenn er mich etwas fragt, werde ich auch nicht antworten.

Plötzlich hörte ich jemanden lachen.

» Das Gemüse ist schon tot. Du musst es nicht niederstarren.« lachte Lyo neben mir.

Und ich legte verwundert den Kopf schräg.

Warum nicht.
 

Mi
 

» Mi ich... « Sebastian wollte mich an fassen, aber ich schlug seine Hand weg.

» Verschwinde! « sagte ich zu ihm, aber er verneinte es.

Also stand ich auf und schuppte ihn.

» Verschwinde endlich! « doch er drückte mich gehen die Wand und lächelte.

» Nein « also zückte ich ein Messer und stach es ihm in den Bauch.

Schnell rannte ich aus meinem Arbeitszimmer hinaus.

Bei der Treppe angekommen, bekam ich einen Schuss ab und fiel die Treppen hinunter.

» Arschloch! « schnell stand ich wieder auf und wollte weiter rennen, als er direkt vor mir stand.

Aus Wut trat ich ihm seine Beine weg und hielt ihm meine Waffe an den Kopf und auch er machte das bei mir.

Wir verfehlten uns aber.

Tatsächlich zerfetzten wir uns halb, bis er mir in die Schulter biss.

In diesem Moment bin ich still.
 

Raven
 

Als der erste Schuss fiel, erschrak ich und verspürte einen stechenden Schmerz in der Schulter und sackte auf den Boden

Langsam erhob ich mich und hörte Krach aus der Eingangshalle.

Als ich gerade auf die freie Fläche trat, erstarrte ich.

Er biss sie!

Einen Moment blieb ich still sehen, bevor ich zu knurren begann.

Innerhalb eines Momentes hatte ich Noir den Kiefer aufgedrückt, so dass er sie losließ, und ihn von Mi weggezogen.

» Du Verräter! Und du wunderst dich, dass ich dich hassen will! Du bist ein Verräter! Bleib weg von ihr!« fauchte ich ihn an.

Damit hatte er mich wirklich getroffen.

Knurrend ging ich auf ihn zu und schlug ihn.

Der Schlag hallte nach und keiner rührte sich.
 

Mi
 

Sebastian lachte.

» Ich weiß, dass du mich hasst.« sofort ging ich wider auf ihn los.

Diesmal machte er nix.

Er ließ sich zu Boden fallen und hielt mich fest.

» Genau das habe ich jetzt gebraucht. « lächelte er mich an.

Als er wieder mit mir aufstand, flüsterte er Raven etwas zu.

» Mi musste ihre Wut heraus lassen. Ich liebe dich Schwester und das weißt du. « und er verschwand.
 

Raven
 

» Das weiß ich eben nicht. Ich will nicht mehr. Keiner redet mit mir über Dinge. Lasst mich doch alle einfach in Ruhe, dann tut es wenigstens nicht mehr so weh.« flüsterte ich leise.

Dann wandte ich mich ab.

Schnell rannte ich hinaus und verschwand einfach.

Was wollte ich mir das weiter antun?

Es ergab keinen Sinn weiter hier zu sein.

Also sollte ich weg gehen.

Noel schloss sich mir an.

Warum er das tat, das wusste ich nicht.

Aber ich war froh nicht ganz alleine zu bleiben.
 

Mi
 

» Raven « sagte ich, als sie schon verschwunden war.

» ICH WOLLTE DOCH NUR DAS BESTE FÜR DICH!!! « schrie ich durch das ganze Anwesen.

Wieso schätzt es niemand?

Ich will sie doch nicht herumkommandieren, wie Ciel Sebastian.

Ich sah mir das Bild an mit meinem Vater.

» Wieso bin ich so ein Monster!« beleidigte ich mich selber.

Kiara kam zu mir und schmiegte sich an mich.

» Lass uns Aufräumen.« Zusammen mit Kiara warf ich das Personal und Sebastian, sowie Ciel hinaus

Da Grell und Ronald sowieso auf Arbeit waren, konnte ich das machen, was ich schon immer wollte.

» Ich bin ein Monster, Kiara.« langsam lachte ich und hielt mir eine von meinem Waffen an den Kopf, dabei sah ich mich im Spiegel an.

» Was ist nur aus dir geworden mi?« fragte ich mich selber.

Kiara knurrte mich an.

» Jap, das sehe ich genauso. «

Ich machte drei Zünder an und ließ das Anwesen in die Luft gehen.

» Miiiii!!« schrie Lilith draußen.

Sie schrie immer weiter und fing an zu weinen.

Lyo hatte auch einmal geschrien und Maxx weinte bitterlich.

Sebastian war geschockt.

Ciel weinte.

Finny, Bard und Maylene..schluchzten mit.



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