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Eine Geschichte in Briefen

Azeroths alternativer Zeitstrang
von

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Nachricht an den Meister

Meister,
 

Es steht schlecht um unsere Bastion in den Königreichen. Seit Wochen schon werden wir zurückgedrängt. Unsere Nekromanten kommen mit dem Erwecken der Gefallenen nicht hinterher; sie sterben wie die Fliegen.

Im Kult werden die ersten Stimmen laut, unser Gott und Erlöser möge kommen und die Ungläubigen vernichten. Der Prinz hat folgsam Silbermond angegriffen. Frostmourne ist ihm ein guter Diener, doch hat er damit auch den Zorn der Silbernen Hand und Lordaeron auf sich gezogen.
 

Der Junge mit der Waffe des ehemaligen Hochlords kämpft seit dem Fall Silbermonds wie eine rasende Bestie. Ich habe noch nie etwas Vergleichbares gesehen. Mograine ist selbst unter Euren sonst so empfindungslosen Kreaturen gefürchtet gewesen, doch sein Nachfolger ist schlimmer als alles, womit wir es bisher zu tun hatten.
 

Ich habe mir erlaubt Nachforschungen anzustellen: Euer Champion hat eine der Waldläuferinnen wiedererweckt. Der Junge und das Mädchen waren wohl Gefährten. Der Prinz hat versucht sie als Waffe zu verwenden, was den neuen Aschenbringer nur noch rasender machte.
 

Wir konnten den Sonnenbrunnen zwar schänden und den Elfenkönig töten, doch sein Sohn war nicht auffindbar. Wir befürchten, dass er in Dalaran weilt, und die Magier aufstachelt. Ich habe inzwischen versucht, mit meinen Getreuen die Elfenmagier wiederzuerwecken, doch diese scheinen seit der Zerstörung des Brunnens einen Großteil ihrer Macht eingebüßt zu haben.
 

Ich habe Prinz Arthas davon abgeraten die Seele des Vaters gegen den Jungen zu benutzen, da dies seinen Eifer nur noch mehr befeuern könnte. Uthers Geist wird gerade gefoltert, um Informationen über den neuen Aschenbringer zu Tage zu fördern. Die Mutter ist verstorben und die Gefährtin bei der Belagerung gefallen. Mehr wissen wir noch nicht.
 

Lordaeron ist weit außerhalb unserer Reichweite. Die Destabilisierung des Reichs, wie Ihr sie vorausgesehen habt, ist leider nicht eingetreten. König Terenas lebt nach wie vor und hat bereits die Zwerge auf seine Seite holen können. Wir rechnen damit, dass in den nächsten Wochen Gnome und weitere Königreiche seinem Aufruf folgen werden.
 

Die Monstrositäten leisten gute Arbeit, was mich zum erfreulichen Teil meiner Nachricht bringt. Sie sind in der Lage die Ritter der Silbernen Hand einigermaßen in Schach zu halten. Die schreienden Elfen, darunter auch die Gefährtin des Jungen, erweisen sich ebenfalls als dienstbare Untertanen. Eure Experimente sind dahingehend ein voller Erfolg.
 

Ich bitte Euch uns Verstärkung zu schicken. Die Überraschung der Menschen bezüglich unserer neuesten Schöpfungen wird nur von kurzer Dauer sein. Wenn erst Dalaran gegen uns zieht, steht es schlecht um die geplante Säuberung. Bitte beeilt Euch, oder die Geißel wird im Keim erstickt werden.
 

In ergebenster Demut, Euer treuer Diener

Kel’Thuzad

Der hintergangene Feldmarschall

Eure Hoheit,
 

ich schreibe Euch aus dem Arrest heraus. Ich wurde gestern meiner Befehlsgewalt und auch meines Postens enthoben. Tirion Fordring, wie auch Erzmagier Antonidas, waren der Meinung, ich würde einen Putschversuch unternehmen wollen. Dies ist natürlich gelogen, im Gegenteil: Mein oberstes Ziel ist das Wohl der Menschheit und das Bestehen des Königreichs von Lordaeron.
 

Ich habe Beweise dafür gefunden, dass es sich bei der Mobilmachung der Silbernen Hand, wie auch den restlichen Verbänden der Allianz, um einen persönlichen Rachefeldzug handelt. Lord Uthers Sohn war mit einem der Opfer des Angriffs auf Silbermond liiert. Seitdem Euer Sohn ihren Körper von den Zinnen der Stadt geworfen hat, verliert der Junge die Kontrolle über sich. Es wird nicht mehr lange dauern, und die gesamte Silberne Hand fällt.
 

Ich habe außerdem die Entscheidung in Frage gestellt nach überlebenden Elfen zu suchen. Das nutzlose Pack hat sich im letzten Krieg auch erst beteiligt, als die Feinde vor ihren Toren standen. Mein König, es wäre besser, unsere Armeen in die Hauptstadt zu verlegen und uns dort auf eine Belagerung durch Euren Sohn vorzubereiten. Das Elfengesindel, wie auch der Zwergenabschaum, werden uns keine Hilfe sein.
 

Ich beschwöre Euch daher mir das Kommando über die Silberne Hand zu übertragen, damit ich umgehend zum Rückzug blasen kann. Tirion Fordring, wie auch Erzmagier Antonidas von Dalaran, müssen umgehend unter Arrest gestellt werden, da sie nicht die Erhaltung der Menschheit, sondern das Wohle der Elfen im Sinne haben. Sie vergeuden wertvolle Ressourcen, die wir für den bevorstehenden Krieg mit Eurem Sohn brauchen werden.
 

Des Weiteren wurden Stimmen laut, unter anderem vom Aschenbringer, die Orcs aus den Internierungslagern holen zu lassen, um sie gegen die Untoten einzusetzen. Ich glaube, dass der junge Lichtbringer versuchen wird, mit einem Verband aus Orcs, Elfen und der Silbernen Hand, Lordaeron zu erobern und Euch vom Thron zu stoßen. Die Chancen stehen gut, dass, wenn Euer Sohn erst einmal gefallen ist, er seine Befehlsgewalt nicht abgeben wird.
 

In erwartungsvoller Hochachtung, Euer treuer Diener

Großmarschall Othmar Garithos

Nachricht von der Front

Eure Hoheit,
 

Der junge Aschenbringer erweist sich als würdig in die Nachfolge seines Vaters einzutreten. Euer Gespür war, wie immer, untrüglich. Logan kämpft mit einer Verbissenheit und Hingabe, wie wir sie noch nie gesehen haben. Gemeinsam mit einem Trupp unserer besten Ritter hat er gestern den äußeren Verteidigungsring gesprengt. Die Untoten verlieren zusehends an Boden.
 

Ich habe Großmarschall Garithos erlaubt Euch einen Brief zu schreiben, damit er endlich still ist. Ich möchte nicht mehr Männer als unbedingt notwendig zu seiner Bewachung abkommandieren. Erzmagier Antonidas und ich haben uns gemeinsam die Freiheit genommen die Nachricht zu lesen.
 

Großmarschall Garithos verdreht die Tatsachen. Der junge Lichtbringer ist mittlerweile zu unserer Galleonsfigur geworden. Die Männer und Frauen der Silbernen Hand folgen ihm, wie dereinst seinem Vater. Sein Glaube ist stark und sein Wille nicht zu brechen. Wir hatten die Befürchtung, dass er nach dem Verlust seiner Gefährtin aufgeben würde, aber Gegenteiliges ist der Fall: Der Aschenbringer dünnt die Reihen der Untoten schneller aus als sie sie füllen können.
 

Es war richtig unsere Streitmacht nach Silbermond zu verlegen. Wenn wir Euren Sohn erst gefangen genommen haben wird dieser Spuk ein Ende haben. Ich habe Logan eingebläut sein Leben, wenn möglich, zu schonen. Wir werden das Ganze offiziell unter dem Deckmantel der Erforschung seiner Verwandlung halten. Erzmagier Antonidas hat sich bereit erklärt ihn in Dalaran in Verwahrung zu nehmen und an einem Rückverwandlungsprozess zu arbeiten.
 

Erfreulicherweise hat König Magni einen Verband Greifenreiter geschickt. Ihre Sturmhämmer haben, gemeinsam mit den Magiern, den östlichen Eingang zur Stadt sichern können. Die Untoten sind in Silbermond eingeschlossen und können nicht entkommen. Großadmiral Proudmoores Flotte hält die Geißel im Hafen.
 

Ich habe allerdings auch schlechte Nachrichten. Großmarschall Garithos´ Worten entspringt ein Funke Wahrheit. Der junge Lichtbringer wird wahrscheinlich der nächste Hochlord und seine Einstellung bezüglich der Orcs ist tatsächlich wie Garithos sie beschreibt. Sein Wort wird Gewicht haben. Er hat bereits damit geliebäugelt eine eigene Nachricht an Euch zu schicken, um sie für den Kampf zu rekrutieren. Im Gegenzug möchte er ihnen Land zum Siedeln anbieten, nahe den Besitztümern des Großmarschalls.
 

Ich bitte Euch inständig ihm diesen Wunsch nicht zu gewähren. Die Bevölkerung, wie auch der Rest der neu zusammengerufenen Allianz, wird sich gegen Euch auflehnen, wenn Ihr dieser Bitte Folge leistet. Die Angriffe auf Strahnbrad und Andorhal alleine reichen aus, um das Volk zum Aufstand zu bewegen, und gerade das können wir jetzt nicht brauchen.

Besprecht die Situation später mit ihm und weist den jungen Lichtbringer daraufhin, dass Ihr Euch schon gegen Graumähne und Perenolde durchgesetzt habt, was die sofortige Exekution der Kriegsgefangenen verhindert hat.
 

Hochachtungsvoll

Tirion Fordring

Magier unter sich

Jaina,
 

Der Junge entgleitet uns allmählich. Mit jedem Tag der vergeht wächst sein Hass auf Arthas. Dazu kommt noch Prinz Kael’thas, der seinen Vater und sein Volk gerächt sehen will. Ich weiß nicht wie lange Tirion und ich ihn noch zurückhalten können. Garithos wäre die bessere Wahl gewesen; den Dummkopf konnte man wenigstens kontrollieren.
 

Ich habe Terenas versprochen Arthas lebendig zurückzubringen. Mir geht es nicht darum mein Gesicht zu wahren, doch ich möchte erfahren, wie er an die Waffe gekommen, und wann er auf Kel’Thuzad getroffen ist. Unsere Vermutungen haben sich bewahrheitet: Der Lich führt die Organisation, die wir als den Kult der Verdammten identifiziert haben, an.
 

Die Gefangenen, sofern der Aschenbringer und die Silberne Hand welche hinterlassen, weigern sich beharrlich zu sprechen. Selbst mit meinem gesamten Wissen waren wir nicht in der Lage etwas aus ihnen herauszubekommen. Ich hege den Verdacht, dass ein starkes Wesen von außerhalb sie beschützt. Vielleicht bekommst du in Dalaran mehr aus ihnen heraus? Berichte dem Rat, dass die Beschaffung von Informationen oberste Priorität besitzt.
 

Diese Untoten unterscheiden sich von denen, die die Orcs erschaffen haben. Sie scheinen nur rudimentär Intelligenz zu besitzen. Als der Junge gestern mit Arthas gekämpft hat, schienen sie die Besinnung zu verlieren. Erst Kel’Thuzads Eingreifen konnte die Horde wieder koordiniert vorgehen lassen.
 

Etwas in Northrend muss Arthas verändert haben. Der Zwergenkönig hat sich ebenfalls angemeldet persönlich Rache am Prinzen nehmen zu wollen, weil er ihn für den Tod seines Bruders verantwortlich macht. Diese aufkeimende Wut und der Mangel an Kontrolle sind anstrengend. Wenn das so weitergeht, wird unser Plan, die Nekromanten zu studieren, hinfällig sein.
 

Schreib du dem Jungen und appelliere an ihn, dass er sich zügeln möge. Auch wenn ich ein alter Freund von Terenas bin, und auch Uther gern mochte, so steht die Forschung an oberster Stelle. Bereite inzwischen auch die Internierungszellen in Block C 12 vor. Ich glaube Arthas und Kel’Thuzad kommunizieren mit dem fremden Wesen; vielleicht fördert das Kappen dieser Verbindung neue Erkenntnisse zu Tage, wenn wir beide erst einmal gefangen haben? Erprobe diese Vermutung an dem Zug frischer Gefangener, den ich dir schicke.
 

Antonidas

Zwergische Handschrift

An den Aschenbringer,
 

Junge, Ihr seid wahrlich herausragend. Meine Männer haben mir von Euren Erfolgen berichtet. Es erfüllt mich mit Stolz, dass die Waffe so effektiv gegen die Untoten ist. Muradin wäre glücklich zu sehen, dass jemand seinem Schützling so sehr die Stirn bieten kann. Bereits jetzt habt Ihr einen legendären Ruf inne, der Euch alsbald über die Grenzen Lordaerons hinaus bekannt machen wird.
 

Ich war zugegebenermaßen ein wenig skeptisch als Mograine damals den Kristall zu mir brachte. Ich habe die Geschichten gehört, von der verkrüppelten Hand des Hochlords, und dass er ihn einem Orc abgenommen hat. Die Weitsicht mancher Menschen ist erstaunlich.
 

Ich habe mich mit Hochtüftler Mekkadrill unterhalten – er ist bereit Eure Bemühungen mit gnomischer Technik zu unterstützen. In den nächsten Tagen werden die ersten Ingenieure eintreffen, die sich um das Tor zur Innenstadt kümmern. Elfische Baukunst hat noch nie gegen den Einfallsreichtum von Zwergen und Gnomen bestehen können.
 

Auch wenn der verräterische Prinz zur Strecke gebracht werden muss, so sehe ich mich außerstande, mein Versprechen zu halten, und Euch persönlich zu unterstützen. Es gibt einige interne Streitigkeiten, dich zu klären sind. Meine Mittel sind daher begrenzt, wie auch die Möglichkeit, weitere Soldaten zu schicken.
 

Seid versichert, dass ich in Gedanken bei Euch bin. Wenn es zum entscheidenden Kampf kommt, scheut Euch nicht, den Aschenbringer zu ziehen und Gerechtigkeit walten zu lassen. Nicht nur für Muradin, Euren Vater und die Elfen, sondern für alle, die Arthas verraten hat. Möge er für seine Taten büßen.
 

Wenn das alles vorbei ist, würde es mich freuen, wenn Ihr mich einmal besuchen kämt. Brann ist ganz gierig darauf, den Aschenbringer kennenzulernen. Außerdem haben sich einige Historiker angemeldet, Euch über Euren Vater befragen zu wollen, sofern Ihr Euch dazu imstande seht. Die Geschichte Uthers festzuhalten, mit dem Angebot, ihm ein Grabmal zu errichten, das selbst Könige vor Neid erblassen lassen würde, ist das Mindeste, was ich für Euch tun kann.
 

Behaltet den Kopf oben und glaubt an Euch. Ganz Azeroth zählt auf Euch. Macht Euren Vater stolz. Ihn und die gesamte Menschheit. Möge das Licht über Euch wachen.
 

Magni Bronzebart

König von Eisenschmiede

Ein Wunsch

Logan,
 

Ich schreibe dir nicht als Tochter des Großadmirals, und auch nicht als Mitglied der Kirin Tor, sondern als Freundin aus Kindheitstagen. Diese Worte zu formen fällt mir schwer, da ich weiß, worum ich dich bitte.
 

Mein Beileid zu deinem Verlust. Ich mochte Uther gerne, wie auch mein Vater. Er ist gestorben wie er gelebt hat: Als Held. Lordaeron wäre zweifelsohne gefallen, hätte er sich nicht gegen die Übermacht der Untoten gestellt. König Terenas, wie auch die Hauptstadt, verdanken dem Lichtbringer ihr Leben.
 

Mein Vater meinte einmal, dass es mit Arthas kein gutes Ende nehmen würde, und er scheint wohl Recht zu behalten. Nicht einmal Uthers Fürsorge und Ausbildung konnten das Temperament in ihm zügeln. Beim Angriff auf Stratholme hat er sich verändert. Die Kälte in seinen Augen, der Schrei nach Rache und die schreckliche Entscheidung, die Stadt zu säubern; es war zu viel für ihn sein Volk leiden zu sehen.
 

Was Arthas tat, dsa tat er zum Wohle des Königreichs. Wenn Uther und ich uns nicht abgewandt hätten, ihn aufgehalten hätten, vielleicht wäre diese Tragödie niemals passiert. Ich fühle mich mitschuldig an dem Schicksal der Menschen und Elfen, und auch am Tod deines Vaters. Umso schlimmer ist es, dich, als Leidtragenden, um Barmherzigkeit zu bitten.
 

Erinnerst du dich noch, als wir im Schloss einmal verstecken spielten? Du hattest dich versehentlich in der alten Waffenkammer eingeschlossen und geglaubt, darin verhungern zu müssen. Damals, als ich die Tür aufsperrte, und du mir um den Hals fielst, sagtest du, ich hätte einen Wunsch frei. Diesen Wunsch möchte ich nun einfordern.
 

Bitte bring Arthas nach Dalaran. Vielleicht können wir seine Verwandlung aufheben. Wenn er wieder bei Sinnen ist, kann er uns verraten, was ihn zu diesem Wahnsinn getrieben hat. Diese Seuche mag zwar neuartig und fremd sein, wie auch Frostmourne, doch Dalaran ist die Heimat mächtiger Artefakte und noch mächtigerer Männer und Frauen. Wenn es Heilung für Arthas gibt, dann vielleicht auch für die Elfen und damit für deine Gefährtin.
 

Ich denke an dich. Pass auf dich auf.
 

Deine Freundin

Jaina

Der König meldet sich

Lord Logan Lichtbringer,
 

Mein Junge, ich habe von deinem Verlust in Silbermond gehört, und möchte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen. Es war Arthas, der die Waldläuferin niedergestreckt hat und ihr Blut klebt somit an meinen Händen. Mein Sohn hat viel Unheil über das Land gebracht, aber vor allem über dich. Ich bedauere zutiefst was er dir angetan hat.
 

Ich habe Nachricht von Großmarschall Garithos erhalten. Er bat mich dich des Kommandos zu entheben, und sowohl dich, als auch Lord Fordring und Erzmagier Antonidas, unter Arrest stellen zu lassen.

Dieser Bitte werde ich natürlich nicht nachkommen. Lord Fordring lobt dich in den höchsten Tönen. Du vertrittst deinen Vater mehr als würdig.
 

Ich habe mich mit Sturmwind und Stromgarde in Verbindung gesetzt. Beide sind bereit Soldaten zu schicken, wie auch Nachschub. Gleiches gilt natürlich für Lordaeron. Erzbischof Faol wird das Gros seiner verfügbaren Kräfte mobilisieren und dir zur Verfügung stellen.

Gilneas hat sich nach wie vor abgeschottet. Es ist unmöglich Genn zu erreichen. Er weiß wahrscheinlich nicht einmal, dass ein Krieg nahe seinem Tor tobt. Alterac wird keine Hilfe sein und ich möchte auch nicht auf die wenigen Kräfte, die das zerrissene Königreich anbieten kann, zurückgreifen. Meine Berater glauben an Sabotageakte aus Rache für die Inhaftierung von Aiden.
 

Der Allianz fehlt es zwar an ihrer früheren Stärke, doch sämtliche Ressourcen die sie besitzt sollen dir zur Verfügung stehen. Ich habe mich beraten und bin zu dem Schluss gekommen, dich als meinen persönlichen Stellvertreter für die Dauer des Kriegs gegen die Untoten einzusetzen. Dir steht somit die gesamte Befehlsgewalt über die Truppen der Allianz, deren Vorräte und auch Möglichkeiten offen.
 

Logan, Lord Fordring hat mir auch über deinen Vorschlag bezüglich der Orcs berichtet. Ich sehe mich leider nicht in der Lage dieser Bitte nachzukommen. Ihre Verwendung ist zu gefährlich, zumal sich in den Wäldern noch immer marodierende Banden herumtreiben, die sich, trotz der drohenden Invasion durch die Untoten, nicht bereit erklären, sich ihren Brüdern und Schwestern in den Lagern anzuschließen. Wir können uns, nach der Zerschlagung der Geißel, über Ihr weiteres Schicksal unterhalten.
 

Meine letzten Worte sollen eine Bitte sein, nicht vom König, sondern von einem Vater. Ich weiß, dass Arthas selbst hier, in Lordaeron, der Tod erwarten wird. Die Männer, Frauen und Kinder, die ihre Lieben an meinen Sohn verloren haben, werden Gerechtigkeit erfahren wollen, wie auch du. Dennoch möchte ich dich bitten Arthas´ Leben zu schonen und ihn nach Dalaran zu bringen. Er wird für seine Taten büßen, das verspreche ich dir. Gewähre einem Vater den Wunsch seinen Sohn ein letztes Mal sehen zu dürfen.
 

Möge das Licht dich behüten, Logan, wie es einst deinen Vater behütete

Terenas Menethil II

König von Lordaeron, Anführer der Allianz

Grüne Hände

Thrall,
 

die Menschen kämpfen einen grausamen Krieg. Wenn ich nicht wüsste, dass Gul’dan im Krieg gefallen ist, würde ich glauben, dass er dahintersteckt. Die Toten erheben sich und metzeln alles nieder was sich ihnen in den Weg stellt.
 

Ich konnte gestern ein Gespräch einiger vermummter Männer belauschen. Sie sprachen davon, dass Ner’zhul sie anführt und eine Krankheit, genannt die Seuche, unter den Menschen verteilt. Ner’zhul ist bei der Zerstörung Draenors verschwunden. Das Portal ist fest verschlossen. Niemand kommt hindurch.
 

Wenn es sich wirklich um Ner’zhul handeln sollte, dann bedeutet das, dass die Legion auch beteiligt ist. Die verfluchten Dämonen scheinen ihren Griff auch nach dieser Welt auszustrecken. Wenn sie erst einmal ein weiteres Portal geöffnet haben sind wir alle verloren.
 

Wir haben die fremden Männer gefangen genommen, doch sie weigern sich, selbst unter Folter, mehr preiszugeben. Ich konnte ihnen aber einen Brief in fremder Sprache abnehmen, den ich dir beigefügt habe. Vielleicht kannst du etwas damit anfangen?
 

Ich werde die Situation weiter beobachten und auf den richtigen Zeitpunkt warten, um zuzuschlagen. Wir rüsten uns, falls die Menschen versagen sollten. Alarmiere die restlichen Clans, dass uns ein neuer Krieg bevorstehen könnte. Wenn das Königreich der Menschen erst gefallen ist, können wir uns um unsere Brüder und Schwestern in den Lagern kümmern. Die Horde wird wiederauferstehen und die Legion von dieser Welt abhalten.
 

Grom

Brief unter Freunden

Jaina,
 

Es freut mich, dass du mir schreibst. Ich vermisse dich ein wenig. Dein schlauer Kopf wäre hier gut zu gebrauchen, auch wenn Erzmagier Antonidas und Prinz Kael’thas sich als äußerst brillant herausgestellt haben. Ich weiß warum Vater einmal zu mir sagte, dass Magier mit zu den gefährlichsten Wesen auf Azeroth zählen.
 

Dein Vater hat hervorragende Arbeit geleistet. Wir konnten die restlichen Zivilisten aus der Stadt herausschaffen und die Reihen der Untoten soweit ausdünnen, als dass ich das erste Mal wirklich auf Arthas treffen konnte.
 

Er bedauert nicht einmal was er getan hat. Lachend hat er mir von Vaters letzten Momenten erzählt. Er sei gestorben wie ein Hund, bettelnd zu seinen Füßen. Seine Seele sei im Schwert eingesperrt und er könne ihn jederzeit in einen toten Körper fahren lassen, um gegen mich zu kämpfen.
 

Jaina ich habe Angst. König Terenas hat mir das Kommando über die gesamte Allianz übertragen. Ich muss sämtliche persönliche Belange, und auch Gefühle, hintenanstellen. Großmarschall Garithos hat versucht zu rebellieren, während mich Prinz Kael’thas dazu drängt die Stadt ohne Rücksicht auf Verluste zu säubern. Die Verantwortung für so viele Leben, für ganz Lordaeron – ich drehe allmählich durch.
 

In den Nächten träume ich von Vaters Seele, die eingesperrt in dieser verfluchten Klinge gefoltert wird. Wenn Arthas´ Worte stimmen, wie kann ich da noch weiterkämpfen? Er hat nicht nur Vater, sondern auch meine Gefährtin. Von ihr träume ich auch, doch das was dabei in mir vorgeht, wage ich nicht einmal in Worte auszudrücken.
 

Ich habe ihren Körper geborgen und ins Lager gebracht. Er verfällt zusehends, wird schwarz und stirbt. Die besten Priester und Paladine, nicht einmal dein Meister, waren in der Lage, diesen Prozess aufzuhalten. Er nimmt mir sogar die Möglichkeit sie zu begraben.
 

Ich hasse Arthas. Ich hasse ihn aus tiefstem Herzen. Jede Faser meines Körpers schreit danach ihn im Licht zu Asche werden zu lassen. Zum ersten Mal in meinem Leben kämpfe ich nicht tugendhaft, wie es mir beigebracht wurde, sondern mit Zorn und Rachsucht. Er hat mir alles genommen. Ich verfluche den Tag als Vater ihn zu seinem Schüler genommen hat. Muradin, Lordaeron, König Terenas, Vater, die Elfen, meine Gefährtin, du…

Warum wollen der König und du, dass ich Gnade walten lasse? Weil Arthas so gnädig ist? Du hast nicht gesehen, was er mit der Hauptstadt der Elfen angestellt hat. Der Gestank seines Heeres ist sogar gegen den Wind noch meilenweit zu riechen. Entstellte Frauen und Männer ziehen gegen uns, gegen die eigenen Kinder. Diesem Monster wollt ihr Gnade zukommen lassen?
 

Tränen bedecken das Pergament ab dieser Stelle und machen den restlichen Text schwer lesbar
 

Ich fühle mich wie ein kleines Kind, Jaina. Hilflos, nutzlos, voller Angst und Scham. Die Last der ganzen Welt ruht auf meinen Schultern und ich kämpfe jeden Tag mit mir, nicht dem Feuer in meinem Herzen nachzugeben.

Ich sage mir Vater würde es nicht wollen, dass ich Arthas niederstrecke. Das Licht soll Gnade kennen, für jeden von uns, selbst für den Dunklen Prinzen. Wenn es mir möglich ist, werde ich ihn nach Dalaran bringen, zu dir, auch wenn ich nicht weiß, ob es nicht besser wäre, dir seinen Anblick zu ersparen.
 

Ich versuche gut auf deinen Vater acht zu geben. Halte dich von Silbermond fern, egal wie sehr du auch hier sein möchtest. Ich kann es nicht ertragen noch jemanden sterben zu sehen den ich kenne und liebe.
 

Logan

Eine Antwort an den König

Mein König,
 

ich möchte Euch aufrichtig für Eure Anteilnahme an meinem Verlust danken. Eure Worte kommen von Herzen, nicht nur weil es die Pflicht gebietet. Mein Vater hielt immer große Stücke auf Euch und so werde auch ich es tun. Seid versichert, dass ich Euren Wünschen, sofern es in meiner Macht steht, Folge leisten werde.
 

Eure Entscheidung mich zu Eurem Stellvertreter innerhalb der Allianz zu machen hat Unruhen hervorgerufen. Großmarschall Garithos befindet sich auf dem Rückweg in die Hauptstadt; sein Verhalten war untragbar. Ich habe lange Zeit versucht ihn zu besänftigen, was aber nur zu noch mehr Streit geführt hat. Mit dem Großmarschall in unseren Reihen, auch unter Arrest, wären wir beinahe unserer Bündnispartner verlustigt gegangen.
 

Es ist uns gestern endlich gelungen das Tor in die innere Stadt zu öffnen. Die Zwerge und Gnome haben dabei ihren Umgang mit Sprengstoff beweisen können. Wären sie bereits zu Beginn der Invasion hier gewesen, hätten wir vielleicht noch mehr Leben retten können. Ihnen gebührt besonderer Dank sobald dieser Wahnsinn ein Ende hat.
 

Euer Sohn ist uns leider entkommen. Arthas hat, gemeinsam mit dem Magier Kel’Thuzad, Silbermond in Richtung Northrend verlassen. Wir konnten die Stadt von den restlichen Untoten säubern. Ich habe Prinz Kael’thas die Unterstützung der Allianz beim Wiederaufbau der Hauptstadt der Elfen zugesagt. Sein Eifer und Einfallsreichtum, wie auch der der verbliebenen Elfen, waren ausschlaggebend die Stadt so schnell erobern zu können.
 

Mein König, die nächsten Zeilen zu schreiben fällt mir schwerer als Ihr glauben mögt. In mir brennt zwar ein unbändiger Hass auf Prinz Arthas, doch ich versuche die Situation objektiv zu beurteilen. Euer Sohn ist völlig von Sinnen. Er und sein dunkler Berater, der Lich, wie ihn Erzmagier Antonidas identifiziert hat, beabsichtigen die Welt mit ihren untoten Horden zu unterjochen. Arthas fehlt jeglicher Funke Menschlichkeit. Er agiert mit einer Grausamkeit, die selbst den hartgesottensten Veteranen in unseren Reihen den Atem stocken lässt.
 

Ich habe mich dazu entschlossen mit den Truppenverbänden nach Northrend aufzubrechen. Der Bedrohung durch die Untoten muss ein für alle Mal Einhalt geboten werden. Erzmagier Antonidas wird mit einigen gefangenen Kultisten nach Dalaran zurückkehren, um sie dort genauer zu befragen. Prinz Kael’thas begleitet mich, genauso wie Hochtüftler Mekkadrill und die Silberne Hand. Stromgarde wünscht eine Legitimierung durch ihren König bevor die Armee nach Northrend ziehen kann. Bitte kümmert Ihr Euch darum; ich bin in diplomatischen Angelegenheiten nicht so geschickt wie Ihr und Eure Berater.
 

Ich möchte Euch auch darum bitten, dass Ihr mit Erzmagier Antonidas sprecht. Stroms Männer und Frauen müssen, sobald es ihnen erlaubt ist, umgehend nach Nordend gebracht werden. Dazu wünsche ich, dass Lady Jaina Proudmoore sie, gemeinsam mit den restlichen Truppenverbänden, nach Northrend bringt.
 

König Varian wünscht ebenfalls mich zu begleiten. Sturmwinds Armee hat sich als außerordentlich kampfstark erwiesen. Ich habe diesem Wunsch entsprochen, damit Lordaerons Streitkräfte heimkehren können. Die Hauptstadt darf nicht fallen, genauso wenig wie Ihr, mein König. Außerdem rechnet Tirion damit, dass Alterac die Chance nutzen könnte, um uns zu überfallen.
 

Sobald wir ein Basislager im eisigen Norden errichtet haben, werde ich Euch die nächste Nachricht zukommen lassen. Bereitet bitte in der Zwischenzeit sämtliche Vorräte die wir erübrigen können darauf vor nach Nordend geschickt zu werden. Ich werde sämtliche Ressourcen brauchen, um Euren Sohn bezwingen zu können.
 

In ergebenster Demut

Logan Lichtbringer

Eine dritte Partei

Grom,
 

ich habe die Nachricht die du abgefangen hast entschlüsseln lassen. Einer der alten Hexenmeister lebte im Schutz der Wälder. Die Spukgeschichten der Menschen über Geister und Schemen haben mich darauf aufmerksam gemacht. Deine Befürchtungen haben sich bestätigt: Die Legion will in diese Welt einfallen. Selbst der Greis hatte Mühe die Sprache der Dämonen zu entziffern.
 

Die Invasion ist nur eine Vorhut um etwaige Bedrohungen für die Legion auszuschalten. Die Elfen waren ihnen im Weg, genauso wie die Menschen. Der Krieg scheint aber für die kranken Menschen schlecht zu verlaufen. Ihre Brüder stellen sich gegen sie. In dem Brief ist die Rede von einem Krieger der ihre Armeen zu Asche verbrennt. Sie werden ihm in Northrend eine Falle stellen. Das muss der eisige Kontinent im Norden sein, von dem Rend und Maim berichtet haben.
 

Ich habe lange hin und her überlegt. Die Menschen sind unsere Feinde, sie behandeln uns schlecht und es wird nie ein völlig friedliches Miteinander geben, doch in diesem Fall ist es notwendig, dass wir handeln. Die Legion wird nicht vor uns Halt machen. Wenn die Erzählungen der Alten, einschließlich deiner, stimmen, dann steht dieser Welt ein zweites Draenor bevor.
 

Du wirst daher den Menschen anbieten mit ihnen zu kämpfen. Ich werde selbst die Clans versammeln und nach Northrend aufbrechen. Vielleicht können wir so unsere Brüder und Schwestern aus den Lagern befreien?
 

Ich befürchte du hast mit deinen Vermutungen Recht. Ner’zhul muss ein Portal in diese Welt geschaffen haben. Warum und wie er die Macht über die Untoten erlangt hat ist ein Rätsel. Ich habe einige alte Veteranen gefragt, die ihn noch persönlich kannten, und sie sind sich einig, dass es sich dabei um den Schamanen handeln muss, der unsere Heimatwelt verdammt hat. Das oder wir haben es mit einem sehr großen Zufall zu tun.
 

Zügle deinen Hitzkopf, Grom. Diese fragile Allianz, sollte sie jemals zustande kommen, darf nicht durch unbedachtes Handeln zerbrechen. Wenn euch die Menschen ablehnen zieht euch zurück und wartet auf unser Eintreffen. Wir werden euch finden.
 

Thrall

Landung am eisigen Dach der Welt

Mein Lord,
 

wir haben ein Basislager nahe der südlichen Küste errichtet. Die Untoten scheinen dieses Gebiet zu meiden, warum auch immer. Jedenfalls war es unserer Streitmacht möglich sich dort zu verschanzen während wir langsam aber sicher an Boden gewinnen.
 

Von Eurem Sohn und seinem dunklen Berater fehlt jede Spur. Der Aschenbringer, Lady Proudmoore und Prinz Kael’thas vermuten, dass sich beide tief in das frostige Herz Northrends zurückgezogen haben. Im Gegensatz zu Silbermond besitzen wir hier nicht das Überraschungsmoment. Nebst den untoten Horden, die uns zermürben, zehrt die Kälte an unseren Kräften. Keine noch so dicke Kleidung scheint dem Frost dieses dunklen Eilands trotzen zu können.
 

Hier gibt es keine Sonne. Etwas derart Trostloses ist noch keinem von uns untergekommen. Je weiter wir ins Land vorgedrungen sind desto kälter wurde es. Wenn sich Arthas wirklich tief im Gletscher selbst, der sich über das ganze Land zu erstrecken scheint, befindet, könnte es sein, dass er sich außerhalb unserer Reichweite aufhält.
 

Stromgarde hat Wort gehalten: Unser Heer hat sich mit dem Eintreffen Lady Proudmoores erheblich vergrößert. Ein wichtiger Faktor für die Moral, doch mit reiner Manneskraft wird dieser Kampf nicht zu gewinnen sein. Das scheint auch der Aschenbringer begriffen zu haben; er lässt nur mehr wenige Kämpfe außerhalb des Lagers führen. Sein Hauptaugenmerk gilt der Suche nach dem Ursprungsort der verfluchten Klinge Eures Sohnes.
 

Bitte schickt wie vereinbart die Vorräte. Lady Proudmoore meinte die Magier in Dalaran könnten nun, da ein Ankerpunkt im Lager besteht, den Transport übernehmen. Auch wenn die Situation derzeit verfahren scheint, so bin ich zuversichtlich, dass wir Arthas zurückbringen können. Das Licht war uns bisher gnädig und hat uns selbst hier nicht verlassen.
 

Euer Diener

Tirion Fordring

Die letzte Nachricht

Mein König,
 

das Rätsel um den Sinneswandel Eures Sohnes ist gelöst. Ich habe in diesem verfluchten Ort Unterstützung gefunden, wo ich sie nicht zu finden glaubte.

Muradin Bronzebart lebt! Nicht nur das, wir konnten das Mysterium über die Klinge in Arthas´ Händen, wie auch den Kult, aufklären.
 

Bei dem Schwert handelt es sich um eine uralte Waffe, vielleicht sogar älter als die Elfen. Sie versprach Eurem Sohn unendliche Macht, die er dazu nutzen wollte Lordaeron zu retten. Frostmourne, wie das verfluchte Schwert getauft wurde, verleiht die Macht Seelen zu verschlingen. Alle die durch die Hand Eures Sohnes starben, einschließlich meines Vaters, sind in der Klinge gefangen.
 

Ohne die Mithilfe neuer Verbündeter, der Orcs, wäre es mir aber nicht möglich gewesen, Muradin zu retten. Mehr noch: Die Magier von Dalaran hatten Recht. Prinz Arthas´ Veränderungen rühren von einem uralten Orcgeist, der hier sein Dasein fristen muss. Darum verraten uns die Anhänger der Untoten nichts über ihren Meister: Er schützt sie magisch und kontrolliert auch die Horden von Untoten.
 

Der Orchäuptling Thrall hat sich mit seinen Soldaten als wertvolle Unterstützung erwiesen. Ungeachtet der Verbrechen denen sich die Horde der Menschheit schuldig gemacht hat, teilen sie bereitwillig ihr Wissen und leihen uns ihre Stärke.

Die Untoten sind nur eine Vorhut für etwas viel Größeres: Eine Invasion durch fremdartige Wesen, die schon die Heimat der Orcs zerstört haben. Eurem Sohn muss um jeden Preis Einhalt geboten werden.
 

König Varian ist außer sich, dass ich den Orcs Schutz in unserem Lager, wie auch Vorräte, angeboten habe. Tirion und Lady Proudmoore konnten die Parteien einigermaßen beruhigen und eine Art Waffenstillstand für die Dauer unserer gemeinsamen Operation aushandeln.
 

Dies wird die letzte Nachricht sein die Ihr von mir erhalten werdet. Wir wissen wo sich Euer Sohn aufhält und was zu tun ist. Wenn Ihr diese Zeilen lest werden wir hoffentlich bereits die Eiskronenzitadelle betreten haben und ich vor Arthas stehen.
 

Sollte ich fallen, möchte ich meine Nachfolge regeln. Lord Fordring soll den Aschenbringer erhalten, da er sich mir in der ganzen Zeit als treuer väterlicher Freund und Berater erwiesen hat.

Der Besitz meines Vaters soll an die Orcs gehen, gemeinsam mit jeglichen Einkünften. Ich wünsche ein friedliches Miteinander beider Parteien, in Erinnerung an die Taten meines Vaters. Die Allianz steht für Zusammenhalt und das Licht für Vergebung und Gnade.

Lady Jaina Proudmoore soll alles erhalten was in Verbindung mit Eurem Sohn steht und sich im Besitz meiner Familie befindet. Ich möchte, dass sie genügend Zeit bekommt, alles zu durchsuchen und mitnehmen zu dürfen was sie für wichtig erachtet.
 

Ihr habt im letzten Brief zu mir als Vater gesprochen und so möchte ich zu Euch als trauernder Sohn und Gefährte sprechen.

König Terenas, Euer Sohn hat mir alles genommen was mir jemals wichtig war. Ich habe meine Mutter nie gekannt, da sie bei meiner Geburt verstorben ist. Umso mehr habe ich meinen Vater geliebt.

Meine Gefährtin hat ihr Leben heldenhaft bei der Verteidigung ihrer Heimat gelassen. Anstatt ihr die verdiente Totenruhe zu gönnen, nutzt er sie, um mich von ihm fernzuhalten. Ich habe in das hassverzerrte Antlitz jener Frau geblickt, die ich dereinst mehr liebte als meinen Vater. In diesem Moment ist etwas in mir gestorben. Auch wenn ich offiziell die Meinung vertrete, dass Euer Sohn aus edlen Motiven gehandelt hat, so hasse ich ihn abgrundtief. Seine Gier nach Macht und der Wunsch Euch zu überflügeln haben ihn in diesen Wahnsinn getrieben. Kein Geist, keine Einflüsterungen; in meinen Augen war es war Arthas selbst, der die Klinge ergriffen hat. Muradin warnte ihn noch was der Preis dafür sein könnte, doch Euer Sohn war bereit ihn zu zahlen.
 

Ich bete, dass das Licht am Tag des Zusammentreffens mit Eurem Sohn meine Klinge führen möge und dass Gnade und Milde in dieser Kraft steckt aus der wir unsere Stärke beziehen, denn ich werde nichts davon sein. Ich kämpfe nicht mehr weil ich Lordaeron retten möchte und auch nicht um den Erwartungen der Silbernen Hand oder den Euren gerecht zu werden, sondern damit mein Gesicht das Letzte ist was Euer Sohn sieht, bevor ihn die kalte Dunkelheit verschlingt, die er über uns alle gebracht hat.
 

Der Aschenbringer

Abschied

Mein König,
 

Euer Sohn ist auf dem Weg zu Euch. Ich habe ihn Tirion übergeben, der auch zum neuen Anführer der Silbernen Hand ernannt wurde. Er soll der neue Hochlord werden der den Aschenbringer führt. Möge seine Weisheit Lordaeron in ein neues Zeitalter der Heilung führen. Die Silberne Hand wird ihm bedingungslos folgen, so wie sie es dereinst bei meinem Vater getan hat. Ich habe Tirion außerdem angewiesen Arthas zu Euch zu bringen und nicht nach Dalaran. Möget Ihr über sein Schicksal entscheiden.
 

Die Ländereien meines Vaters sollen den Orcs gehören. Thrall und sein Stellvertreter Grom waren mir eine wertvolle Hilfe. Ich habe noch nie Wesen gesehen die ehrenvoller auf dem Schlachtfeld gekämpft haben als die Orcs. Grom hat mir in der Eiskronenzitadelle das Leben gerettet, genauso wie die Horde zahllose Leben der Männer und Frauen unter meinem Kommando gerettet hat.

Bezüglich der neuen Verbündeten habe ich eine interessante Entwicklung zu Tage fördern können, die Euch Lord Fordring berichten soll. Der Aufseher über die Internierungslager, Aedelas Schwarzmoor, beabsichtigte einen Putsch gegen Euch mithilfe der Orcs. Sollte sich dies als wahr herausstellen, so müsst Ihr unbedingt gegen Durnholde ziehen und die Orcs freilassen.
 

Ich habe König Wrynn, wie auch die Männer und Frauen Stromgardes, aus dem Dienst der Allianz entlassen und sie heimwärts zu ihren Familien geschickt. Ihr Verdienst im Kampf gegen die Wesenheit, die sich als Lichkönig herausgestellt hat, war von unschätzbarem Wert. Ich konnte mich, trotz einiger Differenzen bezüglich meiner Einstellung zu den Orcs, bedingungslos auf jeden von ihnen verlassen. Gleiches gilt auch für die Zwerge, Gnome und Elfen.
 

Lady Proudmoore wird mit den Magiern nach Dalaran zurückkehren, wo sie sich um den Lich Kel’Thuzad kümmern werden. Es ist vielleicht möglich den körperlichen Verfall Eures Sohnes so rückgängig zu machen. Der einstige Erzmagier scheint nun deutlich gesprächsbereiter, da sein Meister nicht mehr unter uns weilt.
 

Was den geistigen Zustand von Prinz Arthas angeht – er scheint wieder bei Sinnen zu sein, zumindest zeitweise. Als ich Frostmourne zerschmetterte erhielt er seine Erinnerungen und auch seine Menschlichkeit zurück. Für einen kurzen Moment konnte ich das Bedauern in seinen Zügen erkennen, bevor er dem Wahnsinn anheimfiel. Die Seelen seiner Opfer suchen ihn heim.
 

Was auf den Stufen des Frostthrons passiert ist soll ein Geheimnis bleiben, auch vor Euch, mein König. Ich habe Tirion absolutes Stillschweigen auferlegt, auch nachdem er diesen Brief an Euch übergeben hat. Niemand außer ihm und mir darf jemals erfahren was passiert ist. Es wird auch meine letzte Nachricht sein. An Euch und an Lordaeron. Respektiert diese letzte Bitte.
 

Errichtet meinem Vater ein Grabmal nahe der Hauptstadt. Er hat sein Leben heldenhaft gegeben, um zu retten, was er liebte: Land und König. Gleiches habe auch ich getan. Vielleicht verschafft mir dieser letzte Schritt die Linderung, die ich seit dem Tod meines Vaters und meiner Gefährtin so sehr herbeisehne. Es ist Zeit, eine neue Generation auszubilden mein König – das Geschlecht der Lichtbringer wird nicht mehr da sein, um Lordaeron erneut zu beschützen.
 

Logan, der letzte Lichtbringer



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Kommentare zu dieser Fanfic (2)

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Von:  Pureya
2020-01-25T21:40:53+00:00 25.01.2020 22:40
Oh bitte bald weiter machen!
Find den Zeitstrang sehr interessant und die Briefform fantastisch!
Antwort von:  SuperCraig
26.01.2020 04:27
Hallo!

Freut mich sehr, dass dir der Zeitstrang gefällt. Ich hatte ein wenig Bedenken ob der Tatsache, dass ein OC so eine mächtige Waffe wie den Aschenbringer führt.

Die Briefform empfinde ich auch als passend, weil sie sich gut für diese Dinge eignet. War einmal eine ganz andere Schreibperspektive.

Danke für deinen Kommi!
Antwort von:  Pureya
26.01.2020 11:50
Ach, spätestens mit Legion hatten wir doch alle Aschenbringer. ^^


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