Bauchgefühl von Norrsken (Ein Ass im Bett) ================================================================================ Kapitel 9: 2012-08-13 --------------------- Ein inbrünstiger Fluch ging durchs Treppenhaus und Yuriy erwartete schon, dass sich die Wohnungstür bei dem einen oder anderen Nachbarn öffnete, um nach dem Urheber und dem Auslöser Ausschau zu halten. Zu seinem Glück blieben sie von Schaulustigen verschont und er warf Boris einen warnenden Blick zu. »Stell dich nicht so an.« Boris quittierte die Zurechtweisung mit einem Knurren und packte den massiven Holzschrank fester, nachdem er ihm vor wenigen Sekunden fast aus den Fingern geglitten war. Yuriy dankte stumm für die guten Reflexe seines Freundes, da er nicht schon beim Transport unschöne Macken im Holz haben wollte. »Mach mal schneller, damit wir das Ding abstellen können«, forderte Boris und ging einen Schritt vor. Yuriy setzte entsprechend einen Schritt zurück auf die nächste Stufe. Damit hatten sie noch acht Stufen vor sich, bis sie im ersten Stock waren. Die nächsten Flüche zischte Boris etwas leiser vor sich hin, während sie den hohen Schrank zu Yuriys Wohnungstür schleppten und dort das erste Mal abstellten, damit er aufschließen konnte. »Ein Kleinerer wäre nicht gegangen?«, fragte Boris nochmals nach. »Oder so ein Standardding aus der Zoohandlung? Die sind doch dafür gemacht, dachte ich.« »Nicht für eine artgerechte Haltung«, erklärte Yuriy, öffnete die Wohnungstür und ging bis zum Wohnzimmer durch, um auch dort die Tür aufzustoßen. Als er zurückkam und nach dem Kopfende des Schrankes griff, wartete er, dass Boris sich in Bewegung setzte. Mit einem ergebenen Seufzen griff er nach der unteren Seite. »Wieso holst du dir nicht einfach einen Hund? Oder Katzen.« Yuriy antwortete nicht und sie hoben den Schrank gemeinsam an, um ihn bis ins Wohnzimmer zu tragen. Dort setzte Boris erneut ab und sie schoben das Möbelstück in die Nische neben dem Schreibtisch, in die der Schrank passgenau reinpasste. Das hatte Yuriy vorab akribisch ausgemessen. Boris neigte den Kopf und musterte den Schrank, während er sich über das kurz geschorene Haar im Nacken strich. »Und das ist artgerecht?«, erkundigte er sich vorsichtig. Seine Stirn lag in Falten. Da sie ihr Tagessoll erfüllt hatten, atmete Yuriy auf. »Es muss noch ein wenig was getan werden«, meinte er und nahm einige Notizblätter von seinem Schreibtisch, um sie Boris zu zeigen. Der war nun offenkundig neugierig und sah ihm über die Schulter. Die Glasscheiben mussten herausgenommen werden. Statt ihrer sollte ein Gitter aus Draht befestigt werden und innerhalb des Schranks einige Platten und Rampen eingebaut. »Sieht spannend aus«, bemerkte Boris, nahm ihm die Notizzettel ab und ging damit zum Sofa. Blinzelnd sah Yuriy ihm nach. Zwar war Boris leicht für Dinge zu begeistern und er hatte eine Affinität für handwerkliche Beschäftigungen, aber nachdem er gegenüber Yuriys Vorhaben, Ratten zu adoptieren, nur Skepsis geäußert hatte, war er nicht davon ausgegangen, damit sein Interesse zu wecken. Boris sah ihn über seine Schulter hinweg an. »Wie ich dich kenne, hast du alles schon vermessen, oder?« »Natürlich.« Er griff sich die Materialliste von seinem Schreibtisch und reichte sie ihm über das Sofa. Selbst stützte er sich auf die Rückenlehne und sah ihm über die Schulter. »Willst du dich daran beteiligen?« Es war eine rhetorische Frage, denn so wie Boris sich die Liste und Skizzen ansah, würde er es ihm wohl verbieten müssen. »Ist es wichtig, aus welchem Holz die Etagen sind?« Die Frage hatte ihren Ursprung wohl darin, dass Yuriy seine Materialliste sehr spezifisch führte. »Ich wollte es einheitlich mit dem Schrank haben.« Boris sah mit einer hochgezogenen Augenbraue zu ihm auf, dann nickte er langsam und widmete sich wieder den Notizen. Yuriy verstand nicht ganz, was ihn so daran beschäftigte. Allerdings hatte er selbst sie zusammengestellt und mehrere Stunden mit den Skizzen zugebracht, in denen er verschiedene Entwürfe ausgearbeitet hatte. Inzwischen hatte er eine genaue Vorstellung davon, wie das Rattengehege aufgebaut sein sollte. Während er Boris ganz in Ruhe dabei zusah, wie er einzelne Puzzlestücke im Kopf zusammensetzte, überlegte er, ob er nach der Schlepperei duschen gehen sollte. In seinem Nacken fühlte er ein Kribbeln, das er mit der Anstrengung zuvor in Verbindung brachte. Als dazu das Bedürfnis in ihm aufkeimte, Boris' Aufmerksamkeit zu gewinnen, musste er sich eingestehen, dass es einen anderen Ursprung hatte. Wie beiläufig strich er mit den Fingern über Boris‘ Hals bis zu seinem Ohr, als der erneut den Kopf zu ihm umwandte. Die Brauen hochgezogen sah er ihn aus großen Augen an, während Yuriy nur leicht den Kopf neigte. Seine Mundwinkel zuckten. Kurz haderte Boris, schien die Sache logistisch anzugehen, bevor er schlussendlich vom Sofa aufstand. Yuriy richtete sich auf und ging einen Schritt voraus. Trotz einer Gewissheit, die aus der Routine über die Jahre bei ihm eingegangen war, fühlte er, wie sich ihm die Nackenhaare aufstellten, als Boris kurz nach ihm das Schlafzimmer betrat, eigentlich noch im Türrahmen stand, und ihn ansah – wartend und hungrig. Yuriy griff sein Handgelenk und zog ihn zu sich heran. Die Leichtigkeit, mit der Boris ihn anhob, strafte sein Fluchen über den Schrank lügen, aber darüber wollte er nicht diskutieren. Ihre Lippen trafen ungestüm aufeinander und Yuriy fühlte ein Glühen, das sich in ihm ausbreitete. Wirsch strich er durch das kurze aschblonde Haar und als sie auf dem Bett saßen, zerrte er ohne Umschweife das Oberteil von Boris hoch. Nach dem letzten Streit über gerissene Hemdknöpfe zeigte sein Freund ehrliches Bemühen, die Knöpfe mit Bedacht zu öffnen, auch wenn seine Finger dabei bebten. Yuriy kam ihm vom oberen Ende der Knopfleiste entgegen und ließ beide Kleidungsstücke unbeachtet neben das Bett fallen. Die Hitze, die Boris ausstrahlte, ging auf ihn über und zog ihn an. Er kannte diesen Körper auf eine Weise, die ihm das Gefühl gab, nicht fremd zu sein. Das Geräusch der aufspringenden Gürtelschnalle ließ die mintgrünen Augen aufblitzen. Sie lösten den Kuss, Yuriys Hand vergrub sich in seinem Nacken und er spürte heißen Atem auf der Haut, der als Prickeln seine Wirbelsäule hinunterlief. Es überraschte ihn längst nicht mehr, wie schnell Boris zwischen seinen Fingern hart wurde und er genoss das Zittern in seiner Stimme, das ihn wehrlos machte. Fest griff er in den Stoff von Yuriys Hose und sie kamen überein, dass zu viel Kleidung im Spiel war. Mit wenigen geübten Griffen war Yuriy aus seiner Hose, streckte sich über die gesamte Länge des Bettes und griff zum Beistelltisch. Nachdem Boris seine Jeans von den Beinen gestrampelt hatte, spürte Yuriy sein Gewicht auf sich und sein Grinsen im Nacken. Hungrig biss er ihn in die Schulter und jagte ihm Schauer über den Rücken. Als Boris sich auf seine Arme stützte, konnte Yuriy sich unter ihm drehen. Großzügig gab er Gleitgel auf seinen Plug, während sein Freund sich die Kondome nahm. Die Tube blieb neben ihnen auf dem Laken griffbereit. In einer fließenden Bewegung lag Boris auf dem Rücken. Seine Hand schwebte über der hellen Haut, bis Yuriy sie führte. Sie war rau und warm auf seiner Haut und kam auf seiner Hüfte zum Liegen. Boris reckte sich zu ihm und raunte in sein Ohr, bevor er sacht hineinbiss. Mit gekräuselten Lippen kam er der stummen Aufforderung nach, gab ihm den Plug und presste hungrig die Lippen auf seine. Yuriys Hand lag auf seiner Brust, die unter kräftigen Herzschlägen bebte. Der Kuss schmeckte salzig und er versuchte sich auf die vorwitzige Perle zu konzentrieren, die auf Boris‘ Zunge lag, doch half es nicht, ihn abzulenken. Druck baute sich in seinem Unterleib auf und ließ ihn aufkeuchen. Boris bewegte den Plug mit bedacht und er wusste, dass er jede Regung seines Körpers in sich aufsog. Der Fremdkörper trieb die Hitze in seine Lenden und mit einem Knurren biss er Boris auf die Unterlippe. Verheißungsvoll strichen seine Finger über seine Länge, bevor sie sich fest um den Schaft schlossen. Es ließ Boris den Atem stocken und in der Bewegung innehalten. Fasziniert beobachtete Yuriy, wie sich die Bauchmuskeln seines Freundes anspannten als er begann sein Glied mit Druck zu bearbeiten. Heißer Atem streifte sein Ohr und in einem Zittern verlor sich ein Murren. Boris vergrub das Gesicht an seinem Hals, fand darin Halt und führte die Bewegungen mit dem Plug fort, die sich im Gleichklang zu Yuriys Hand befanden. Das leichte Ziehen wich einem warmen Puls, der sich von seiner Mitte aus über den ganzen Körper ausbreitete. »Yura«, raunte Boris gegen seinen Hals und hinterließ ein Kribbeln in seinem Nacken, das sich über die gesamte Kopfhaut zog. Er ließ ihn noch nicht los, obwohl er selbst merkte, wie sein Glied bei jeder Drehung des Plugs zuckte. Nur einen Augenblick länger wollte er diese Zerreißprobe spüren und nicht nachgeben. Seine Finger glitten tiefer und massierten seinen Damm, dass Boris die Luft zwischen den Zähnen ausstieß. Sein Körper bäumte sich auf und seine Hand löste sich von Yuriy. Boris griff über ihn hinweg zum Gleitgel, während er selbst den Plug unachtsam vom Bett fallen ließ. Über seine Wirbelsäule zog sich ein brennender Faden, der zerfaserte, als Boris seinen Körper an ihn presste. Mit einem geschickten Griff positionierte er sein Glied, doch harrte aus, bis Yuriys Hand an seiner Hüfte zupackte. Energisch drang er in ihn vor. Der Druck überrollte Yuriy und ließ ihn nach Luft schnappen. Flackernd fielen ihm die Augen zu, während die gleichmäßigen Bewegungen von Boris immer neue Wellen der Erregung über seinen Köper hinweg spülten. Sein wilder Herzschlag pochte gegen sein Ohr, nur heiseres Stöhnen drang an das Trommelfell und kitzelte über seinen Hals. Seine Hand lag fest auf Yuriys Brust und hielt das Beben in seinem Körper fest. Die Spannung in seinem Körper konzentrierte sich in seinen Lenden und Yuriy führte Boris dorthin, wo er ihn im Moment dringendst brauchte. Er erstickte sein Stöhnen im Kissen, als Boris sein Glied pumpte und die Stöße heftiger wurden. Rauschen ging durch seinen Kopf. Gedanken, die ihm kamen, zerfaserten im gleichen Augenblick, ohne das Yuriy sie zu fassen bekam. Jeder Muskel seines Körpers spannte und glühte. Ein Lächeln zog an seinen Mundwinkeln. Boris stieß ein letztes Mal kraftvoll in ihn und Yuriy spürte das verräterische Zucken. »Fuck«, grollte sein Freund gegen seine Schulter und vergrub sein Gesicht. Er rührte sich nicht, behielt Yuriy für sich eingenommen und massierte weiter sein Glied, um auch ihn alsbald von der Spannung zu erlösen. Hitze ballte sich in seinem Bauch und als Boris die Zähne in seine Schulter grub, platze in ihm ein Knoten auf. Stöhnend kam er in das Kondom, zitterte ob der Erregung, die über ihn hinweg rauschte, und sank erschöpft in die Laken zusammen. Durch seinen Kopf fegte eine wohltuende Leere. Boris‘ Lippen ruhten auf der geschundenen Stelle und er zog sich sacht aus ihm zurück, um sich anschließend wie eine warme Decke um Yuriy zu schlingen. Äußerst zufrieden brummte er leise. Als seine Atmung flacher wurde, stieß Yuriy mit dem Ellbogen gegen seine Brust. »Nicht einschlafen.« »Tu ich nicht«, murmelte Boris nicht sonderlich glaubhaft. Yuriy wandte sich unter ihm herum, dass er seinen Freund anschauen konnte. Seine Augen waren geschlossen und das Gesicht vollkommen entspannt. Er merkte wie sein eigener Köper langsam herunterkühlte, aber nicht fror, weil Boris weiterhin Wärme ausstrahlte und ihn damit fest umschloss. Nachdenklich zupfte er ihm ein paar Strähne aus der glänzenden Stirn und überlegte, wie lange sie so bleiben wollten. »Fahren wir noch zum Baumarkt?«, fragte er leise, während sich ihre Nasen beinahe berührten. Boris runzelte die Stirn. »Heute?« »Oder Morgen. Ganz früh«, bot er ihm als Alternative an. Die zusammengezogenen Augenbrauen zeigten die fehlende Begeisterung, dann atmete er tief ein und löste sich von Yuriy, um sich zu strecken. »Ich muss eh noch mit Lyca raus, also lass uns das heute machen.« Yuriy beobachtete, wie sich die Muskeln unter Boris‘ Haut anspannten, und schnalzte mit der Zunge. »Ich begleite euch«, entschied er und schob sich aus dem Bett. Er strich sich sein wirres Haar aus der Stirn und kam zu dem Schluss, dass es nun wirklich Zeit für ihn war, zu duschen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)