The Killer of Killers von Flordelis ================================================================================ Anschnallen ----------- Er glaubte, sein Kopf müsse jeden Moment platzen. Seit er den Pakt mit diesem Dämon geschlossen hatte, war sein ganzer Körper in Aufruhr, aber sein Schädel stand unter solchem Druck, dass schon eine Fliege gereicht hätte, um ihn wie einen überfüllten Wasserballon platzen zu lassen. Noch stand er jedoch, und er – Ashley Joanna Williams, von seinen wenigen Freunden und seinen zahlreichen Feinden Ash genannt – würde an dieser Stelle bestimmt nicht mehr aufgeben. Oh nein, Sir, er würde den Verantwortlichen hierfür finden und ihm den Arsch aufreißen. Um dieses Ziel zu erreichen biss er die Zähne zusammen und stolperte durch die dunkle bewaldete Gegend. Er hatte keine Ahnung, wo er sich befand oder warum er zuvor Schreie in der Entfernung gehört hatte, aber er war wütend, da waren all diese Dinge nur unwichtige Details. Bislang hatte er nur Bäume gefunden, dazu vereinzelt Generatoren, die in bedenklicher Weise Funken sprühten. In unregelmäßigen Abständen entdeckte er Fleischerhaken, die irgendein Scherzkeks in der Wildnis aufgestellt hatte. Das getrocknete Blut daran ignorierte er für sein eigenes Seelenheil lieber. Genau wie die vielfach vorhandenen Krähen, deren Blicke ihm aus viel zu klugen Augen aufmerksam folgten. Hatte das Böse schon mal ein Tier übernommen? Er musste sich nicht erst erinnern, um zu wissen, dass diese Krähen nicht dazugehörten; dafür waren sie viel zu maulfaul, das ihm bekannte Böse liebte aber das Quatschen, ein bisschen zu sehr. Probehalber schlug er mit einer Hand nach einer einzelnen Krähe, mit einem empörten Krächzen erhob sie sich in die Luft, flog dort eine Runde und kehrte dann unverrichteter Dinge wieder an ihren Platz zurück, um ihn weiter anzustarren. Mit diesen viel zu klugen Augen, in denen sich etwas Finsteres verbarg. Es kostete Ash einiges an Überwindung, sich von diesem Blick abzuwenden. „Was soll der Scheiß?“ Keine Antwort. Zwischen den Bäumen entdeckte er etwas, das ihn davon ablenkte: ein kaltes, elektrisches Licht, das die Finsternis verdrängte. Wichtiger als das (schließlich hatte er keine Angst im Dunkeln), war aber, was es implizierte: Wo es Elektrizität gab, lebten normalerweise auch Menschen, und einer von diesen könnte ihm sagen, wo er war und wie er zu seinen Freunden zurück käme. Mit neu gewonnenem Elan kämpfte Ash sich durch das Gestrüpp, bis er endlich am Licht ankam – und mit einem dumpfen Gefühl der Enttäuschung stehenblieb. Ein Generator arbeitete flüssig, fast schon zufrieden brummend, und speiste damit eine grell leuchtende Lampe. Aber von Menschen war nichts zu sehen. Ihm kam nicht einmal eine sinnvolle Begründung für die Aufstellung des Geräts hier in den Sinn. Am liebsten hätte er fluchend gegen dieses rote Ungetüm getreten, aber das hätte ihm nur einen schmerzenden Fuß beschert und er konnte sich Besseres vorstellen als durch ein unbekanntes, möglicherweise feindliches Gebiet zu humpeln. Während er noch überlegte, wie es nun weitergehen sollte, erklang wieder ein Schrei, diesmal lauter, näher. Sofort rannte er los. Zweige knackten unter seinen Füßen, Krähen flatterten kreischend auf, dazwischen immer wieder menschliche Schreie der Panik, der Angst; Gefühle, die ihn gleichsam verließen. Er kannte solche Situationen, hatte sie so oft durchlebt, sie waren ihm näher und vertrauter als ein gewöhnliches Leben. Plötzlich trat er auf eine Lichtung, die von einem überraschend großen Baum dominiert wurde. Rund um den Stamm herum waren Felsen aufgestellt, als handele es sich um eine Art Heiligtum oder Reliquie. Jenseits des Baumes kreischte eine Kettensäge, dann kamen ihm Menschen entgegen gerannt – Menschen, gleich drei! Das waren mehr als 0! Irgendwer da oben musste ihn doch lieben, auch wenn er das manchmal seltsam zeigte. Der erste, ein großer Schwarzer – Ash war sich immer noch nicht sicher, warum Leute sich gerade bei dieser Bezeichnung über seinen durchaus vorhandenen Rassismus aufregten – verlangsamte seine Schritte ein wenig, zog aber dennoch an ihm vorbei. „Lauf!“, rief er Ash atemlos zu. Irritiert sah dieser zu den anderen beiden, die dem ersten folgten; der eine war eine Mischung aus Jesus und diesem Kerl aus den britischen Filmen mit dem kleinen Zauberer, die alle so toll fanden (Ash hatte sich lieber betrunken und einen Joint geraucht, statt sich irgendeinen kleinen Jungen beim Zaubern anzusehen). Die Frau schlussendlich kam ihm vage bekannt vor. Hatte er sie mal im Fernsehen gesehen? Ash hob die Arme an, blieb aber weiter stehen. „Wovor laufen wir denn weg?“ Zur Antwort deutete der Jesus-Verschnitt atemlos hinter ihn. Ash drehte sich wieder zum Baum um. In diesem Moment tauchte die Spitze einer Kettensäge dahinter auf, gefolgt von dem restlichen Schneideblatt, an dessen Zähnen getrocknetes Blut klebte und eine rostähnliche Schicht hinterlassen hatte, das erklärte das gequälte Kreischen der Maschine. Ash blieb jedoch gelassen, strahlte Selbstsicherheit aus, die dafür sorgte, dass die anderen drei nicht nur stehenblieben, sondern sich ihm auch wieder näherten. Dennoch blieben sie in respektvollem Abstand stehen. Gut so, er bräuchte niemanden, der ihm im Weg stand, wenn er den Tag – oder die Nacht – rettete. Der Träger der Kettensäge trat nun auch hinter dem Baum hervor – und Ash prustete los. Vor ihm stand eine große, massige Gestalt, die an und für sich bestimmt erschreckend war, aber Ash konnte sie trotzdem nicht ernst nehmen. Vielleicht hatte er dafür schon gegen zu viele Zombies und sein eigenes böses Ich gekämpft. „Sorry, Mann“, sagte er zwischen dem Lachen. „Aber was soll denn diese Maske?“ Sie sah aus wie selbstgenäht, aber auch alt, ein wenig wie ungepflegtes Leder. „Bist du so hässlich? Oder ist das ein Fetisch?“ Der massige Kerl gab ein kehliges Knurren von sich. „Du solltest ihn nicht reizen“, warnte der Jesus-Verschnitt. Ash winkte ab. „Und die Schürze?“, fragte er weiter. „Haben die drei dich beim Putzen gestört?“ Das Teil war gelb und vermutlich aus Gummi, wasserabweisend. Das sollte er vielleicht einmal ausnutzen und sie saubermachen, denn die zahlreichen braunen Flecken wirkten alt. Das Ledergesicht stieß einen wilden Schrei aus und riss demonstrativ die kreischende Kettensäge nach oben. Die anderen keuchten erschrocken hinter ihm. Ash blieb jedoch ruhig und griff einfach über seine Schulter, um sich seine Schrotflinte – Je weiter er tastete, desto größer wurde seine Verwirrung, doch er gab nicht auf, suchte weiter mit einer, dann deren anderen – zugegeben leblosen – Hand nach dem Schaft der Schrotflinte. Glücklicherweise war der Kerl vor ihm genauso verwirrt, hatte die leise knarrende Kettensäge sogar wieder gesenkt und den Kopf geneigt. „Yo“, sagte der Jesus-Verschnitt, „was machst du da?“ „Wonach sieht's denn aus?“, erwiderte Ash. „Ich will meinen Reißverschluss schließen. Natürlich suche ich meine Flinte!“ Was für eine dämliche Frage, kein Wunder, dass sie einfach nur wegliefen. Bei einem Blick über seine Schulter entdeckte er nicht seine Waffe, dafür aber, wie die drei sich gegenseitig ansahen. Schließlich war es die Frau, die etwas sagte: „Aber du hast keine.“ Verdammt. Er hob die Hände für seinen Gegenüber. „Dann lass uns nochmal drüber reden, okay?“ Das Ledergesicht stieß einen bellenden Laut aus, der Ähnlichkeit mit einem spöttischen Lachen hatte. Das bedeutete wohl Nein. Wieder riss er die Kettensäge hoch, Ash wich duckend zur Seite aus. Das todbringende Heulen fegte über ihn hinweg, ließ ihn fast taub werden, aber es gab keinen Schmerz, das war gut. Er sprang sofort wieder auf, hüpfte zurück und entging dabei nur haarscharf den Sägezähnen. Die anderen beobachteten ihn dabei nervös. Was gäbe er jetzt für Pablo und Kelly. Die hätten ihm wenigstens geholfen. Zumindest wurde Ash aber klar, dass er so nicht weitermachen konnte. Er musste dem anderen die Kettensäge abnehmen, um nicht doch noch in Ash-Hack verwandelt zu werden. Ihm blieb nur zu hoffen, dass das Ledergesicht so dumm war, wie es aussah – und dass er selbst den passenden Moment zum Handeln fand. Die anderen wichen zurück. Sie glaubten nicht an ihn, aber das war in Ordnung. Sie kannten ihn schließlich nicht. Er sich selbst aber schon – vielleicht zweifelte er deswegen schon im Vorfeld an seinem Vorhaben. Die Kettensäge heulte erneut auf, sie raste auf ihn hinab. Ash riss seine rechte Hand hoch, Funken sprühten. Von diesem Spektakel erneut irritiert, hielt das Ledergesicht wieder inne, worauf das Werkzeug verstummte. Ash begriff aber sofort und schmunzelte. „Na, noch nie eine künstliche Hand gesehen? Tja, Alter, ich zeig dir, wie das passiert ist.“ Er nutzte die vorherrschende Verwirrung und entriss dem Ledergesicht die Kettensäge. Sein Gegenüber stolperte zurück und sah auf seine nun leeren Hände hinab. „Ich zeig dir jetzt mal, wie man die richtig benutzt“, sagte Ash – und warf die Säge an. Nun vollkommen in seinem Element, schwang er das Werkzeug mit geübter Hand. Das Ledergesicht zog einen riesigen Hammer aus seinem Gürtel, doch Ash schlug ihm diesen mühelos aus der Hand, die er dabei auch gleich abtrennte, nur um sicherzugehen. Ledergesicht stieß ein heulendes Kreischen aus, das mit dem der Kettensäge konkurrierte. „So ähnlich war das!“, rief Ash über den Lärm, obwohl ihn vermutlich niemand hören konnte. Dann stürmte er auf das nun schutzlose Ledergesicht zu. Die Kettensäge streifte ihn lediglich, aber es genügte, um ihm eine Wunde in der Brust zu verpassen und ihn zu Boden zu werfen. Ash ging kein Risiko ein, zu oft hatte er erfahren, dass Nachlässigkeit einem fast den Kopf kosten konnte. Deswegen stieß er die Sägezähne tief in den massigen Leib. Das Gerät zuckte, während es sich in einer blutigen Kakofonie durch den Oberkörper des Kerls arbeitete. Es war Ash derart vertraut, dass er nicht einmal auf den Gedanken kam, sich übergeben zu müssen, während er hinter sich bereits das trockene Würgen und erschrockene Keuchen der anderen hörte. Schließlich war nicht mehr viel von dem Ledergesicht übrig (gut, um fair zu sein: das Gesicht war noch intakt, von seinem restlichen Oberkörper konnte das aber nicht mehr behauptet werden), so dass Ash in aller Ruhe die Kettensäge ausmachen und ablegen konnte. Ein wenig unbeholfen fuhr er sich mit den Händen über das Gesicht und die Kleidung, womit er das Blut des Kerls aber nur weiter verteilte. Er zuckte mit den Schultern (die Sauerei war ein großer Nachteil bei dem ganzen Geschäft) und wandte sich dann mit selbstbewusster Miene den anderen zu. Diese waren inzwischen fertig damit, sich zu übergeben, waren aber nun alle eine Spur blasser als zuvor, selbst der Schwarze. „So macht man das“, sagte Ash. Der Bann war gebrochen, so dass ein „Das war so cool“ aus dem Jesus-Verschnitt hervorbrach, die Möglicherweise-TV-Lady ein „Unglaublich“ murmelte und der große Schwarze seinen Kopf schüttelte. „Was hast du dir dabei gedacht? Das war gefährlich.“ Von einer solchen Standpauke – nachdem er sie alle gerade gerettet hatte – war Ash ein wenig überrascht. „Ich denke, ein Danke wäre passender.“ „Du hast keine Ahnung, was du da gerade angerichtet hast!“, fuhr der andere fort. Da Ash nicht sofort antwortete, sprang der Jesus-Verschnitt für ihn ein: „Vielleicht war das ja aber endlich die Lösung für alles und wir können wieder heim.“ Die Frau deutete ein leichtes Kopfschütteln an. „Ich glaube nicht, dass es so einfach ist.“ „Ich auch nicht.“ Mit einem Pfiff lenkte Ash die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Kann mir einer erklären, was hier los ist?“ So wie die drei sich ansahen nach dieser Frage, war es eindeutig, dass sie einander schon ein wenig kannten. Die Frau öffnete schließlich ihren Mund (hoffentlich um zu antworten) – atmete dann aber nur erschrocken ein, genau wie die anderen beiden. Ash folgte ihren Blicken auf den Boden unter sich, wo er etwas Rotes sehen konnte. Im nächsten Moment wurde er von etwas gepackt und in die Luft gerissen. Stechende Schmerzen fuhren durch seine Brust aus der plötzlich ein riesiger mutierter Stachel ragte. Dieses Ding zuckte, bewegte sich fast wie in Ekstase. Der Rest seines Körpers wurde verdreht, in eine geradezu unmenschliche Form gebracht, er glaubte, etwas knacken zu hören, worauf alles in ihm taub wurde. Durch einen roten Schleier sah er, dass die Spitze des Stachels auf seinen Kopf zuraste – dann wurde alles schwarz. Zuerst nahm er nur Wärme wahr. Dann gesellte sich das Knistern und der scharfe Geruch eines Feuers hinzu. So überraschte es ihn nicht, dass er sich direkt vor einem Lagerfeuer wiederfand, als er seine Augen öffnete. Da beschäftigten ihn eher die Fragen, wo genau er war, warum er hier war und weswegen er eigentlich nicht tot war. Seine Brust, ja sogar seine Kleidung, war unversehrt. Nicht einmal an seiner künstlichen Hand ließ sich noch die geringste Spur des überstandenen Kettensägen-Angriffs finden. „Was zur Hölle geht hier vor?“ Normalerweise kam in diesem Moment stets einer der Bösen hinter einem Stein hervorgesprungen, um ihm auf nette Art mitzuteilen, was gespielt wurde. Aber zwischen den Bäumen, die ihn umgaben, blieb alles still. Zu still. Ash verbrachte inzwischen – seit diesem unglückseligen Vorfall damals, der ihn Freundin, Hand und Verstand gekostet hatte – nicht mehr viel Zeit in Wäldern, jedenfalls nicht freiwillig, aber selbst er wusste, dass man normalerweise Geräusche hören müsste, auch in der Abenddämmerung. Doch hier war nichts. Nur das Knistern des Feuers, dessen Form sich nie veränderte, als spiele sich eine Abfolge der immer gleichen Bilder vor ihm ab. Wie nannte sich das noch mal? Egal, wie sehr er darüber nachdachte, es fiel ihm nicht ein. Er war noch nie sehr versiert im Umgang mit Computern gewesen, schon gar nicht, was das Internet anging. Ein zerbrechender Ast hinter ihm holte ihn aus dieser erfolglosen Überlegung. Er fuhr hoch, wirbelte herum – und stellte dann nur fest, dass er sich den drei von vorhin gegenübersah. Sie erkannten ihn auch, das sah er an ihren Blicken, die zwischen Erleichterung und Hab-ich-doch-gesagt schwankten. „Dachte ich mir doch“, sagte der Schwarze nickend. „Du bist hier gelandet.“ Ash hob die Hände ein wenig. „Kann mir jetzt endlich mal jemand sagen, was hier los ist?“ „Sicher.“ Der Jesus-Verschnitt kam als erstes näher. „Aber wir sollten uns setzen, sonst haut dich das am Ende noch um.“ Nachdem sie sich alle vor das Feuer gesetzt hatten, erklärten sie ihm abwechselnd, was sie wussten. Das war nicht viel, aber zumindest wusste er nun die wichtigsten Dinge: In dieser Welt existierten eigene Regeln für das Leben und den Tod. Jeden Tag wachten sie an diesem Feuer auf, nur um am Abend an einen Ort wie diesen Wald zuvor geschickt zu werden, wo sie dann von irgendeinem Verrückten gejagt wurden. Dessen Ziel war es, sie zu töten, während sie wiederum Generatoren reparierten – das Wissen darüber besaßen sie alle einfach, obwohl keiner von ihnen jemals so etwas gelernt hatte –, um Ausgangstore mit Strom zu versorgen und so zu entkommen. Aber keiner von ihnen wusste, wie sie hierher gekommen waren oder wo sie sich genau befanden. „Also war das Ledergesicht einer dieser Killer?“ Die Frau – die sich als Jane vorgestellt hatte – nickte. „Es gibt noch andere.“ „Bislang hab ich noch niemanden gesehen, der einen von denen so plattmacht“, sagte Jeff, der Jesus-Verschnitt. Ashs Lippen kräuselten sich zu einem schiefen Grinsen. „Tja, sagen wir, ich hab so meine Erfahrungen mit übernatürlichen Wesen.“ Adam – der letzte im Bunde – zog die Brauen zusammen. „Kein Wunder, dass du derart gewalttätig gegen ihn vorgegangen bist.“ „Hey, wenn du mein Leben hättest, würdest du auch einen mit der Kettensäge fertigmachen, bevor er dich fertigmacht. Da wächst man rein.“ Bevor das alles angefangen hatte, wäre Ash sicher auch nie im Traum darauf gekommen, dass er sich seine eigene Hand abtrennen und gegen zig Dämonen kämpfen könnte. Aber nur so hatte er überleben können – und das wollte er immer noch, mehr als alles andere. Adam schüttelte noch einmal mit dem Kopf, sagte aber nichts mehr. Gut, Ash brauchte auch keine Moralapostel in seinem Rücken. Jane gefiel ihm da schon besser, denn sie hob das Positive des Tages hervor: „Wenigstens wissen wir jetzt, was passiert, wenn wir einen von denen töten. Wir müssen uns wohl doch an die Regeln halten.“ „Und dann hoffen, dass wir irgendwie wieder nach Hause kommen?“, fragte Jeff zweifelnd. „Uns bleibt nichts anderes übrig“, erwiderte Adam. „Wir kennen ja nicht einmal die Beweggründe dieses Wesens.“ Für Ash war der Fall damit klar: „Dann finden wir mehr über dieses Ding heraus – und dann nutzen wir dieses Wissen gegen es. Ich steckte schon tiefer in der Scheiße.“ Jedenfalls glaubte er das. Noch war ihm das Ausmaß dieser ganzen Sache nicht klar, aber er bezweifelte, dass irgendetwas den Aufenthalt in einer von Dämonen bestürmten Hütte im Wald toppen könnte. Er hatte all das überlebt, da käme er auch noch weiter. Die anderen drei sahen ihn an, nicht sonderlich überzeugt von ihm. Aber wie er ja bereits festgestellt hatte, kannten sie ihn einfach nicht so gut. Deswegen schenkte er ihnen ein aufmunterndes Lächeln (das in Wahrheit wieder nur ein schiefes Grinsen wurde). „Vertraut mir, ich hab auch die Welt schon ein paarmal gerettet.“ Noch mehr Skepsis. „Ich übernehme das schon.“ Schließlich zuckten sie mit den Schultern. Offenbar war ihnen inzwischen alles gleichgültig, solange er ihnen keinen Ärger bescherte – und das vorhin hatte schließlich nur ihm geschadet. Damit war für sie alle das Thema wohl beendet, denn sie sahen nun stumm ins Feuer als wären sie von diesem hypnotisiert worden. Ash tat es ihnen nach, aber für ihn sah es immer noch wie eine stets gleiche Abfolge von Bildern aus. Wenn das jedes Mal so lief, könnte das ja was werden. Aber für Ash zählte nur eines: Wieder zurück nach Hause zu kommen, egal, was es kostete. Ja, das war der Ash, der Freunde und Feinde angesammelt hatte. Und im Grunde gab es nur ein Wort, mit dem er sich selbst und sein Leben – sowohl vergangenes als auch zukünftiges – beschreiben konnte. Er schmunzelte ein wenig. „Groovy.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)