The Light We Cast von Morwen (Steve/Tony) ================================================================================ Kapitel 7: And Guides The Way Across The Ages Deep (Part 2) ----------------------------------------------------------- [LEFT]Zweieinhalb Tage nach dem Verlassen des Raumhafens erreichten sie das Planetensystem um Zen-Whoberi.[/LEFT] [LEFT]„Wir sind da“, sagte Nebula leise, als der äußerste Planet in Sicht kam.[/LEFT] [LEFT]Okoye murmelte ein paar Worte auf Xhosa, während der Rest des Teams mit einem Mal ungewohnt still wurde. In den letzten Tagen hatten sie sich oft darüber unterhalten, was sie tun würden, sobald sie ihr Ziel erreicht hatten, doch jetzt, da es endlich so weit war, fehlten ihnen die Worte. Vielleicht, weil ihnen erst dann endgültig bewusst werden würde, dass sie Thanos erneut konfrontieren würden, wenn sie die Tatsache aussprachen.[/LEFT] [LEFT]Steve wusste als einziger, was ihnen bevorstand, doch er konnte nicht eingreifen. Denn dies waren nur Erinnerungen und er war in Tonys Körper gefangen und dazu verdammt, tatenlos zuzusehen, wie seine Freunde in ihre letzte, große Schlacht zogen. Es war das erste Mal, dass er seine Entscheidung bereute, Stranges Angebot angenommen zu haben, zu frisch waren noch seine eigenen Erinnerungen an den Kampf gegen Thanos und das Schicksal seiner Teammitglieder.[/LEFT] [LEFT]„Ja“, sprach Rocket über Funk, „und es sieht so aus, als müssten wir unsere Strategie noch mal überdenken.“[/LEFT] [LEFT]Nebula runzelte die Stirn und sah auf eine der Anzeigen im Cockpit.[/LEFT] [LEFT]Der Fluch, den sie daraufhin ausstieß, war so farbenfroh, dass selbst Tony für einen Moment beeindruckt aussah.[/LEFT] [LEFT]„Ich hätte es anders ausgedrückt, aber ja, du hast Recht“, erwiderte Rocket trocken.[/LEFT] [LEFT]„Was ist es?“, fragte Steve. „Was habt ihr entdeckt?“[/LEFT] [LEFT]„Eine planetare Blockade.“ Das war Bruce. „Für jemanden, der das halbe Universum auf dem Gewissen hat, ist Thanos erstaunlich paranoid.“[/LEFT] [LEFT]„Ist es etwas, womit wir fertigwerden können?“, fragte Tony, der gedanklich schon wieder drei Schritte weiter war und nach einer Lösung für das Problem suchte.[/LEFT] [LEFT]„Der Computer zählt mindestens sechs Dutzend Schlachtschiffe der Kategorie 4 im Orbit um Zen-Whoberi“, sagte Rocket. „Chitauri, wie es aussieht.“[/LEFT] [LEFT]„Kanonenfutter“, murmelte Clint.[/LEFT] [LEFT]„Ich könnte sie ausschalten“, schlug Thor vor.[/LEFT] [LEFT]„Kommt nicht in Frage“, erwiderte Steve und schüttelte den Kopf. „Du hast von uns allen die größte Chance, Thanos zu besiegen, es ist darum von größter Wichtigkeit, dass du unbeschadet den Planeten erreichst.“[/LEFT] [LEFT]„Was sollen wir dann machen?“, fragte Rhodey. „Die ganze Aktion abblasen und wieder nach Hause fahren...?“[/LEFT] [LEFT]„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie uns entdecken, wenn wir versuchen, durch die Blockade durchzufliegen?“, fragte Tony plötzlich. „Wie genau sind ihre Anzeigen?“[/LEFT] [LEFT]Nebula überlegte für einen Moment.[/LEFT] [LEFT]„Einzelne Objekte oder Personen sollten kein Problem sein“, meinte sie. „Aber ein ganzes Raumschiff, selbst ein so kleines wie unseres, würde sofort auffallen.“[/LEFT] [LEFT]„Na bitte“, sagte Rhodey zufrieden. „Also würde es niemand bemerken, wenn Thor, Tony und ich zwischen ihnen hindurchfliegen.“[/LEFT] [LEFT]„Wir sind viel zu weit von unserem Ziel entfernt“, warf Bruce ein. „Selbst wenn ihr bis dahin nicht verhungert oder erfriert, was zu hundert Prozent der Fall sein wird, dann würdet ihr von hier aus mehrere Monate brauchen, bis ihr den Planeten erreicht, mehr geben eure Rüstungen nicht her.“[/LEFT] [LEFT]„Und wenn wir mit den Schiffen erst näher ranfliegen?“[/LEFT] [LEFT]„Dann werden die Chitauri sie orten und angreifen“, sagte Nebula ruhig.[/LEFT] [LEFT]Steve rieb sich die Stirn.[/LEFT] [LEFT]„Okay“, sagte er. „Die Bedingungen sind nicht die besten. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass uns eine Lösung einfallen wird.“[/LEFT] [LEFT]Er richtete den Blick auf den äußersten Planeten des Systems, der langsam immer näher rückte.[/LEFT] [LEFT]„Wir werden auf der Rückseite dieses Planeten landen und in den einzelnen Teams Ideen zusammentragen. In zwei Stunden sprechen wir uns dann wieder.“[/LEFT] [LEFT]„Okay, Steve“, erwiderte Bruce. „Bis später.“[/LEFT] [LEFT]„Bis dann, meine Freunde.“ Das war Thor.[/LEFT] [LEFT]Dann wurde es still in der Leitung und die Schiffe setzten sich wieder in Bewegung, um einen geeigneten Landeplatz auf dem Planeten zu finden.[/LEFT]     „Steve.“ [LEFT]„Hmm?“[/LEFT] [LEFT]„Es gibt nur eine Möglichkeit, Zen-Whoberi zu erreichen, ohne dass Thanos unnötig Verdacht schöpft“, sagte Tony leise. „Und ich denke, das weißt du auch.“[/LEFT] [LEFT]Steve reagierte für einen Moment nicht, doch dann hob er den Blick und sah den anderen Mann an.[/LEFT] [LEFT]„Ja, das weiß ich.“ Seine Stimme war kaum lauter, als die von Tony.[/LEFT] [LEFT]„Wir können das nicht von ihnen verlangen“, meinte Tony.[/LEFT] [LEFT]„Das müssen wir auch nicht“, erwiderte Steve. „Weil sie ihre Entscheidung bereits getroffen haben.“[/LEFT] [LEFT]„Steve...“[/LEFT] [LEFT]Doch Steve hob nur die Hand und Tony verstummte.[/LEFT] [LEFT]„Wir wussten alle von Anfang an, was das Ziel sein würde“, fuhr Steve fort. „Wir alle. Nicht nur du und ich. Auch die anderen. Sie wussten ebenso wie wir, was alles von diesem Kampf abhängt, und dass er vermutlich nicht ohne Opfer auskommen wird.“[/LEFT] [LEFT]Tony lachte bitter. „Sagt derjenige, der einst Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt hat, um das Leben eines einzigen Mannes zu retten.“[/LEFT] [LEFT]Steve erstarrte und seine Finger bohrten sich so fest in die Lehne seines Sitzes, dass die Knöchel weiß hervortraten. Dann entspannten sie sich wieder.[/LEFT] [LEFT]„Bucky ist vor meinen Augen zu Staub zerfallen und ich konnte nichts dagegen tun“, sagte er mit rauer Stimme. „Glaub mir, ich würde alles dafür geben, ihn noch ein letztes Mal zu sehen.“[/LEFT] [LEFT]Tony sog scharf die Luft ein.[/LEFT] [LEFT]„Steve, ich...“ Er räusperte sich. „Gott, das war gerade so daneben... ich hatte ja keine Ahnung...!“[/LEFT] [LEFT]Doch Steve schüttelte nur den Kopf. „Lass uns nicht weiter darüber sprechen.“[/LEFT] [LEFT]Er erhob sich von seinem Sitz.[/LEFT] [LEFT]„Wir haben alle jemanden verloren, der uns etwas bedeutet hat“, sagte er. „Jeder von uns weiß genau, was er in diesem Kampf riskiert – und warum.“[/LEFT] [LEFT]Tony nickte stumm.[/LEFT] [LEFT]Steve öffnete den Kommunikationskanal.[/LEFT] [LEFT]„Okay, wir sind so weit“, teilte er dem Rest des Teams mit. „Es kann losgehen.“[/LEFT] [LEFT]Er wandte sich an Nebula, die im hinteren Teil des Raumschiffes an einer kompliziert aussehenden Apparatur arbeitete, die die Größe eines Röhrenbildschirms hatte. „Wie sieht es aus?“[/LEFT] [LEFT]Sie stellte das Gerät ab und drückte dann eine Folge von Knöpfen auf seiner Oberfläche. Ein lautes Dröhnen erklang, und dann – Stille.[/LEFT] [LEFT]„Lasst uns gehen“, meinte sie.[/LEFT] [LEFT]Steve nickte, bevor er die Schleuse öffnete.[/LEFT]     Der tragbare Generator auf ihrem Schiff hatte ein Kraftfeld erzeugt, das sich über alle drei Raumschiffe gelegt und eine Atmosphäre hergestellt hatte, die es ihnen erlaubte, sich zwischen den Schiffen zu bewegen, ohne auf der Oberfläche des Planeten zu ersticken. [LEFT]Ihr Treffpunkt war das größte der drei Schiffe, das Rocket, Thor und die beiden ehemaligen S.H.I.E.L.D.-Agenten für sich beansprucht hatten. Es bot kaum genug Platz für sie alle, aber da dies voraussichtlich das letzte Mal sein sollte, dass sie sich in dieser Runde trafen, konnten sie über diesen Umstand hinwegsehen.[/LEFT] [LEFT]„Okay“, sagte Bruce. „Wir haben nicht wirklich eine Lösung gefunden. Also zumindest keine, die zum Erfolg führen wird.“[/LEFT] [LEFT]„Wir sind nach langem Überlegen zu dem Schluss gekommen, dass wir um einen Kampf nicht herumkommen werden“, fügte Okoye hinzu. „Wir müssen Thor nahe genug an den Planeten heranfliegen, damit er die Möglichkeit bekommt, dort zu landen und Thanos zu finden. Gleichzeitig dürfen die Chitauri nicht erfahren, dass Thor die Blockade überwunden hat, sonst werden sie Thanos unverzüglich darauf aufmerksam werden.“[/LEFT] [LEFT]„Da unsere Überlegungen also fruchtlos blieben, haben wir stattdessen versucht herauszufinden, wo genau sich die Infinity-Steine – und damit auch Thanos – auf Zen-Whoberi befinden.“[/LEFT] [LEFT]Rhodey hielt eine von Okoyes Kimoyo-Perlen in der Hand, über der sich plötzlich ein Hologramm öffnete, das Zen-Whoberi zeigte. Ein blinkender, roter Punkt markierte einen Ort auf einem der südlichen Kontinente des Planeten.[/LEFT] [LEFT]Steves Augen leuchteten auf. „Gute Arbeit, ihr drei. Damit erspart ihr uns schon mal die Mühe herauszufinden, wo Thanos sich aufhält.“[/LEFT] [LEFT]„Ja, das ist alles sehr beeindruckend“, meinte Rocket in einem Tonfall, der das genaue Gegenteil suggerierte. „Mein Team hat in der Zwischenzeit an einem Manöver gearbeitet, das uns zumindest eine sechzigprozentige Erfolgschance verschaffen sollte. Wir werden die Blockade der Chitauri angreifen. Mit allen drei Schiffen zugleich. Zwar ist unser Schiff das einzige mit Waffensystemen, aber ihre Schlachtschiffe sind groß und schwerfällig, genauso wie ihre Kanonen, es sollte theoretisch möglich sein, sie dazu zu bringen, sich gegenseitig abzuschießen. Thor wird in der Zwischenzeit das Chaos nutzen, um den Planeten zu erreichen.“[/LEFT] [LEFT]„Clint und ich haben uns bereits dazu entschieden, mit Rocket an Bord zu bleiben und die Kontrolle über die Kanonen dieses Schiffes zu übernehmen“, sagte Natasha.[/LEFT] [LEFT]„Wir werden so viele von diesen Mistviechern abschießen, wie nötig ist, um Thor den Rücken freizuhalten“, fügte Clint hinzu.[/LEFT] [LEFT]Steve musterte die beiden für einen Moment schweigend und sie erwiderten seinen Blick ebenso unverwandt.[/LEFT] [LEFT]Dann nickte er.[/LEFT] [LEFT]„Okay“, sagte er. „Wir werden es so machen.“[/LEFT] [LEFT]Okoye trat vor.[/LEFT] [LEFT]„Dann werde ich die Kontrolle über unser Schiff übernehmen“, sagte sie.[/LEFT] [LEFT]Bruce und Rhodey warfen ihr entsetzte Blicke zu.[/LEFT] [LEFT]„Was?“, fragte sie und sah die zwei Männer ruhig an. „Ich bin die einzige von uns dreien, die keine Rüstung hat. Ihr beide könnt den Kampf auch außerhalb des Schiffes weiterführen, doch für mich gibt es nur einen Platz in diesem Plan, und das ist dieser. Ich werde das Schiff fliegen. Und das ist mein letztes Wort.“[/LEFT] [LEFT]„Okoye...“, begann Rhodey.[/LEFT] [LEFT]„Einverstanden“, sagte Steve plötzlich und nickte ihr zu. „T’Challa erzählte mir einst, dass du seine beste Pilotin bist, und ich vertraue seinem Urteil. – Danke, Okoye.“[/LEFT] [LEFT]Sie neigte den Kopf.[/LEFT] [LEFT]„Gut, dann kommen wir zum letzten Teil des Plans“, fuhr Tony fort, bevor die Avengers Steves Entscheidung in Frage stellen konnten. „Steve, Nebula und ich sind unabhängig von euch zum selben Ergebnis gekommen, nämlich, dass wir die Chitauri direkt konfrontieren müssen, um Thor die Gelegenheit zu verschaffen, die Oberfläche des Planeten zu erreichen. Allerdings sind wir dabei auf weitere Probleme gestoßen...“[/LEFT] [LEFT]„Im Gegensatz zu den Fußsoldaten sind die Heerführer der Chitauri gefährlich berechnend“, sprach Nebula. „Sie werden nach einer Weile durchschauen, dass es sich nur um ein Ablenkungsmanöver handelt und mit ihren Schiffen ein Energiefeld generieren, das sämtliche organische Materie im Orbit des Planeten vernichten wird.“[/LEFT] [LEFT]„Das heißt, sobald Thor das Raumschiff verlässt, ist er Toast“, fügte Tony hinzu.[/LEFT] [LEFT]„Ja, danke für das Bild, Stark.“ Clint verdrehte die Augen.[/LEFT] [LEFT]„Wir müssen Thor also bereits ein ganzes Stück vor dem Schlachtfeld rauslassen“, sagte Steve. „Und nicht nur ihn, sondern auch alle anderen, die im leeren Raum überleben können: Iron Man, War Machine und Bruce in seiner Hulkbuster-Rüstung. Denn Thor wird so viel Unterstützung wie möglich im Kampf gegen Thanos benötigen.“[/LEFT] [LEFT]Er sah die genannten Personen der Reihe nach an. „Ihr werdet das Kampfgebiet weiträumig umfliegen, die Blockade überwinden und auf dem Planeten landen. Dort werdet ihr euch wieder sammeln und euch Thanos gemeinsam entgegenstellen.“[/LEFT] [LEFT]Die Avengers warfen sich angespannte Blicke zu.[/LEFT] [LEFT]Natasha trat hingegen vor und legte eine Hand auf Steves Unterarm.[/LEFT] [LEFT]„Und was ist mir dir?“, fragte sie leise und musterte ihn aufmerksam.[/LEFT] [LEFT]Er warf Nebula einen kurzen Blick zu, den diese mit einem knappen Nicken erwiderte.[/LEFT] [LEFT]„Nebula und ich werden das letzte Schiff fliegen“, entgegnete er dann. „Wir werden Thor und den anderen so viel Zeit wie möglich verschaffen.“[/LEFT] [LEFT]Für einen Moment herrschte völlige Stimme im Raumschiff.[/LEFT] [LEFT]Schließlich war es Thor, der seine Stimme erhob.[/LEFT] [LEFT]„So endet es also“, sagte er. „Und jeder einzelne von euch riskiert sein Leben, um mir einen zweite Chance zu ermöglichen, Thanos zu töten. Ich kann ein solches Opfer nicht annehmen.“[/LEFT] [LEFT]„Es ist nicht so, als würden wir dir eine Wahl lassen, Kumpel“, meinte Clint jedoch nur und grinste schief.[/LEFT] [LEFT]Sein Kommentar lockerte die Atmosphäre wieder etwas auf, und nachdem Steve verkündet hatte, dass die Besprechung an dieser Stelle beendet war, legten sie ihre restlichen Vorräte zusammen, um in der Enge des Raumschiffes ihre letzte gemeinsame Mahlzeit miteinander zu teilen.[/LEFT]     Nachdem sich das Team nach letzten Abschieden und Umarmungen wieder aufgelöst hatte und die einzelnen Mitglieder der Avengers an Bord ihrer jeweiligen Schiffe zurückgekehrt waren, hielt Tony Steve für einen Moment am Unterarm fest, bevor er Nebula ins Cockpit folgen konnte. [LEFT]Steve warf ihm einen fragenden Blick zu, blieb jedoch stehen. „Was gibt es? Hast du noch Bedenken?“[/LEFT] [LEFT]„Nein.“ Tony schüttelte den Kopf. „Ich denke, es ist der beste Plan, den wir unter den gegebenen Umständen entwerfen konnten.“[/LEFT] [LEFT]„Was ist es dann?“[/LEFT] [LEFT]Tony legte den Kopf zur Seite und sah Steve für einen Moment nur an.[/LEFT] [LEFT]„Ich wollte Lebewohl sagen“, sagte er dann. „Was auch immer passiert – sobald wir die Blockade erreichen, werden sich unsere Wege trennen. Und... und ich...“ Er suchte nach Worten. „... ich wollte dir nur sagen, wie sehr ich deine Freundschaft geschätzt habe und schätze. Auch wenn wir nicht immer einer Meinung waren.“[/LEFT] [LEFT]Er ließ Steve wieder los. Doch der andere Mann rührte sich nicht von der Stelle, sondern starrte ihn mit aufrichtigem Erstaunen an.[/LEFT] [LEFT]„Tony...“[/LEFT] [LEFT]„Ich weiß, ich war nicht immer leicht zu ertragen, aber danke, dass du es trotzdem versucht hast.“[/LEFT] [LEFT]„Tony.“[/LEFT] [LEFT]Steve streckte die Hand aus und legte sie sanft an Tonys Wange.[/LEFT] [LEFT]„Was auch immer passiert, wir werden uns wiedersehen.“[/LEFT] [LEFT]„Hey, ich bin ein alter Mann, ich darf meine Zweifel haben“, erwiderte Tony und lachte leise.[/LEFT] [LEFT]„Alter Mann? Ich bitte dich.“ Steve musste lächeln. „Ich bin ja wohl um einiges älter als du.“[/LEFT] [LEFT]„Sicher“, meinte Tony und tippte mit dem Zeigefinger gegen seinen Bizeps. „Erzähl das deinen Muskeln.“[/LEFT] [LEFT]Doch Steve lachte nur auf, und dann sahen sie sich für einen Moment in die Augen.[/LEFT] [LEFT]Und wie zwei Himmelskörper, die durch Gravitation voneinander angezogen wurden, machten sie einen letzten Schritt aufeinander zu.[/LEFT] [LEFT]Der Kuss war warm und flüchtig, schon vorbei, bevor er wirklich begonnen hatte.[/LEFT] [LEFT]Denn er war der Anfang von etwas Neuem... und zugleich sein Ende.[/LEFT] [LEFT]Er war ein Abschied.[/LEFT] [LEFT]Und mit einem Mal wurde Steve klar, was sein vergangenes Ich in diesem Moment tatsächlich verloren hatte.[/LEFT]     Der Flug nach Zen-Whoberi verlief größtenteils in Stille. [LEFT]Alle Teammitglieder waren nervös und angespannt, und je näher die Schiffe der Chitauri rückten, umso unruhiger wurde die Stimmung an Bord.[/LEFT] [LEFT]„Haben sie uns schon auf dem Bildschirm?“, fragte Bruce schließlich.[/LEFT] [LEFT]„Mit hoher Wahrscheinlichkeit, ja“, erwiderte Nebula. „Wir sind allerdings noch zu weit entfernt, als dass sie unterscheiden könnten, ob wir zu ihrer Flotte gehören oder nicht.“[/LEFT] [LEFT]„Wann wissen wir, dass sie uns durchschaut haben?“, fragte Steve.[/LEFT] [LEFT]„Spätestens, wenn sie anfangen, auf uns zu schießen“, entgegnete Rocket trocken.[/LEFT] [LEFT]„Das ist... beruhigend“, kommentierte Rhodey, bevor wieder Stille einkehrte.[/LEFT] [LEFT]Nachdem sie einen der Monde von Zen-Whoberi passiert hatten, drosselte Rocket schließlich die Geschwindigkeit seines Schiffes, und Bruce und Nebula taten es ihm gleich.[/LEFT] [LEFT]Die Blockade der Chitauri war mittlerweile in Sichtweite gerückt und die massive Wand von Kriegsschiffen, die zwischen ihnen und der Oberfläche des Planeten schwebte, erfüllte sie sowohl mit Respekt, als auch mit Grauen.[/LEFT] [LEFT]„Okay“, sagte Rocket schließlich, „du bist dran, Thor. Mach’s gut und zeig Thanos, wo der Hammer hängt. Wie zählen alle auf dich.“[/LEFT] [LEFT]„Danke, meine Freunde“, erwiderte Thor.[/LEFT] [LEFT]„Stark, bist du so weit?“, fragte Natasha.[/LEFT] [LEFT]Tony stand vor der Schleuse ihres Schiffes, eine Hand auf den Hebel gelegt. Die Maske seiner Rüstung schloss sich gerade über sein Gesicht, als er sagte:[/LEFT] [LEFT]„Ich bin bereit.“[/LEFT] [LEFT]„Wie sieht es bei euch aus? Rhodey? Bruce?“, fragte Natasha dann.[/LEFT] [LEFT]„Wir sind startklar“, gab Rhodey über Funk zurück.[/LEFT] [LEFT]„Oh Gott, ja, bitte lasst uns endlich aufbrechen“, stöhnte Bruce. „Ich kriege jetzt schon Platzangst in dieser Rüstung.“[/LEFT] [LEFT]„Dann wollen wir euch nicht länger aufhalten“, meinte Steve. „Guten Flug und viel Erfolg.“[/LEFT] [LEFT]Tony öffnete die Schleuse und stieg hinein, und wenig später befand er sich im leeren Raum.[/LEFT] [LEFT]In einiger Entfernung sah er die beiden anderen Schiffe und die vagen Umrisse von Rhodey, Bruce und Thor.[/LEFT] [LEFT]„Haltet euch an den Plan“, erinnerte er sie. „Jeder durchdringt die Blockade an einer anderen Stelle. Treffpunkt ist erst auf dem Planeten.“[/LEFT] [LEFT]„Wir haben das alles ein Dutzend Mal besprochen, Tony“, meinte Rhodey. „Keine Sorge. Du bist nicht der einzige Profi hier.“[/LEFT] [LEFT]„Ha!“, machte Tony. „Das versuchst du mir schon seit zwanzig Jahren weiszumachen, Rhodes.“[/LEFT] [LEFT]„Du mich auch, Tony“, erwiderte Rhodey amüsiert. „Du mich auch.“[/LEFT] [LEFT]Dann flogen die vier Männer in unterschiedliche Richtungen davon.[/LEFT] [LEFT]„Okay, Leute, ich glaube, sie haben gerade gemerkt, dass wir nicht zu ihnen gehören...“, hörte Tony Rocket sagen, doch seine Stimme war bereits sehr undeutlich und in weiter Ferne, und wenig später brach der Kontakt komplett ab und er hörte nichts als Rauschen.[/LEFT] [LEFT]Von nun an war Tony auf sich allein gestellt.[/LEFT] [LEFT]Wenigstens war es keine völlig neue Erfahrung für ihn.[/LEFT]     Die Mauer aus Kriegsschiffen zog sich nur wenige Kilometer in die Tiefe, aber Tony wagte es kaum zu atmen, während er zwischen den gigantischen Schlachtschiffen hindurchflog. Zwischendurch versuchte er immer wieder, den Kontakt zu seinen Teamkollegen herzustellen, jedoch ohne Erfolg. [LEFT]Dafür bemerkte er nach wenigen Minuten aus dem Augenwinkel eine Reihe von Explosionen in der Ferne und wusste, dass der Kampf begonnen hatte.[/LEFT] [LEFT]„Wage es ja nicht zu sterben, Rogers“, sagte er leise.[/LEFT] [LEFT]Wie Nebula es vorhergesagt hatte, schenkten ihm die Chitauri-Schiffe keine Beachtung, und bereits nach wenigen Momenten hatte er auch schon ihre Blockade hinter sich gelassen und drang in die Atmosphäre des Planeten ein. Er reduzierte seine Geschwindigkeit, damit die Reibungshitze ihn nicht verbrennen konnte, und nach einem schier endlosen Fall landete er schließlich auf einer weiten, grasbewachsenen Ebene.[/LEFT] [LEFT]Japsend klappte Tony das Visier seines Helmes zurück und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht, bevor er mehrmals tief durchatmete und die frische, kühle Luft einsog.[/LEFT] [LEFT]Erst dann wagte er es, seine Aufmerksamkeit auf seine Umgebung zu lenken.[/LEFT] [LEFT]Zen-Whoberi war ein unerwartet einladender und friedvoller Planet.[/LEFT] [LEFT]Vor seinen Augen erstreckten sich endlose grüne Hügel, auf denen Blumen in allen erdenklichen Farben blühten, die ihren süßen Duft verbreiteten, und er sah rauschende Laubwälder und Bäche mit kristallklarem Wasser. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er in der Ferne sogar die schneebedeckten Gipfel einer langgezogenen Bergkette aufblitzen sehen.[/LEFT] [LEFT]Kein Wunder, dass Thanos sich ausgerechnet hier zur Ruhe setzen wollte. Der Planet war ein einziges Paradies.[/LEFT] [LEFT]Tony öffnete den Kommunikationskanal.[/LEFT] [LEFT]„Thor? Rhodes? Bruce?“, rief er. „Irgendwer da?“[/LEFT] [LEFT]Doch es kam keine Antwort.[/LEFT] [LEFT]„Der Treffpunkt... richtig...“, murmelte Tony. „Vermutlich sind sie noch zu weit entfernt für das Signal.“[/LEFT] [LEFT]Er klappte sein Visier wieder zu und erhob sich in die Lüfte.[/LEFT] [LEFT]Für einen Moment sah er zum Himmel empor, an dem lediglich schwache Lichtblitze von dem Gefecht im Orbit zeugten, dann richtete er seinen Blick wieder nach vorn und flog über die paradiesische Landschaft davon.[/LEFT]     Als er den Ort erreichte, an dem sich ihre kleine Gruppe wiedertreffen sollte, war außer Rhodey niemand anderes zu sehen. [LEFT]„Du hast es geschafft!“, rief sein Freund erleichtert und klappte sein Visier hoch. „Ich dachte schon, ich wäre der einzige.“[/LEFT] [LEFT]„Wo sind Thor und Bruce?“ Suchend sah sich Tony um, doch sein Scanner konnte keine weiteren humanoiden Lebensformen im näheren Umkreis entdecken.[/LEFT] [LEFT]„Ich weiß es nicht“, sagte Rhodey besorgt. „Aber nachdem wir uns getrennt haben, brach der Kampf aus. Ich hoffe, es hat sie nicht erwischt... sonst liegt es allein an uns beiden, Thanos zu besiegen.“[/LEFT] [LEFT]Tony überlegte. Der Zeitfaktor spielte zweifellos eine wichtige Rolle, aber er musste auch zugeben, dass Rhodey Recht hatte. Zu zweit standen ihre Chancen gegen Thanos sehr schlecht.[/LEFT] [LEFT]„Lass uns noch eine Viertelstunde warten“, meinte er. „Wenn sie bis dahin nicht hier sind, brechen wir auf.“[/LEFT] [LEFT]Rhodey nickte, dann öffnete sich seine Rüstung und er trat heraus und ließ sich im Gras nieder. Nach kurzem Zögern setzte sich Tony neben ihn und Stille legte sich über sie, die nur vom entfernten Zwitschern fremdartiger Vögel durchbrochen wurde.[/LEFT] [LEFT]„Eigentlich irre“, sagte Rhodey nach einer Weile abwesend, während er die Grashalme durch seine Finger gleiten ließ. „Wir sind Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt auf einem Planeten, von dessen Existenz wir vor kurzem noch nicht mal wussten, nur um den Kampf zu beenden, den wir in Wakanda begonnen haben.“[/LEFT] [LEFT]Er ließ den Blick über die friedliche Landschaft schweifen.[/LEFT] [LEFT]„Ich wünschte, wir hätten unter anderen Bedingungen hierherkommen können.“[/LEFT] [LEFT]Seine Stimme war leise. Bedauern schwang darin mit.[/LEFT] [LEFT]Dann wandte er den Kopf und sah Tony an.[/LEFT] [LEFT]„Ich hätte nie gedacht – damals, als du deine erste Rüstung gebaut hast – dass wir eines Tages an diesem Punkt landen würden.“[/LEFT] [LEFT]„Wer kann schon wirklich die Konsequenzen seiner Taten überblicken“, erwiderte Tony und starrte auf einen Punkt in der Ferne.[/LEFT] [LEFT]„Wenn das ein Versuch sein soll, dir selbst die Schuld an dem zu geben, was passiert ist, dann ist er lausig“, sagte Rhodey kopfschüttelnd. „Du magst deine Fehler haben – ich bin weiß Gott gut genug mit ihnen vertraut – aber ich bezweifle, dass dir irgendwer im Universum die Schuld für das gibt, was passiert ist.“[/LEFT] [LEFT]Tonys Mundwinkel zuckte.[/LEFT] [LEFT]„Danke, Rhodey“, entgegnete er. „Es fällt mir zwar schwer, das zu glauben, aber... trotzdem danke.“[/LEFT] [LEFT]Dann kniff er die Augen zusammen, als eine Bewegung in einiger Entfernung seine Aufmerksamkeit erregte.[/LEFT] [LEFT]Jemand flog mit hoher Geschwindigkeit über die blühende Landschaft auf sie zu.[/LEFT] [LEFT]„Wir kriegen Besuch“, sagte Tony, während er sich bereits hochstemmte, und auch Rhodey kehrte eilig zu seiner Rüstung zurück.[/LEFT] [LEFT]Wenige Augenblicke später stießen sie ein kollektives Seufzen aus, als sie sahen, wer der Neuankömmling war.[/LEFT] [LEFT]„Thor“, begrüßte Tony ihn, nachdem er neben ihnen gelandet war, Sturmbrecher in der Hand.[/LEFT] [LEFT]Das Gesicht des Gottes war rußig und seine Kleidung versengt, und ein ungewohnt grimmiger Ausdruck lag auf seinen Zügen.[/LEFT] [LEFT]„Was ist los?“, fragte Rhodey. „Wo ist Bruce?“[/LEFT] [LEFT]Thor sah sie für einen langen Moment an und schüttelte dann abrupt den Kopf.[/LEFT] [LEFT]„Er wird nicht kommen“, entgegnete er und aus seiner Stimme sprach tiefe Pein.[/LEFT] [LEFT]Rhodey stieß einen leisen Fluch aus, während Tony nur stumm neben ihm stand und kein Wort sagte. Die Nachricht schien ihn zu lähmen.[/LEFT] [LEFT]„Wir müssen weiter“, fuhr Thor mit rauer Stimme fort. „Thanos wird bezahlen für das, was passiert ist...!“[/LEFT] [LEFT]Es dauerte eine Weile, bis Tony sich aus seiner Starre löste, doch schließlich erhob er sich schwerfällig in die Lüfte und folgte seinen beiden Freunden an ihr Ziel.[/LEFT]     „Ich gebe zu, ich bin beeindruckt.“ [LEFT]Thanos saß neben dem Haus auf einer Bank aus Stein und hatte ihnen den Rücken zugewandt, dennoch schien er zu wissen, dass sie da waren – schien sie förmlich erwartet zu haben. So viel zum Überraschungsangriff.[/LEFT] [LEFT]„Dass ihr euch die Mühe machen würdet, hierherzukommen...“, fuhr er fort. „Ich sollte mich vermutlich geehrt fühlen.“[/LEFT] [LEFT]„Du hast das halbe Universum auf dem Gewissen“, erwiderte Tony mit bebender Stimme. „Du hast zahllosen Lebensformen unvorstellbare Schmerzen bereitet, indem du ihnen das Liebste genommen hast. Was hast du erwartet?“[/LEFT] [LEFT]„Ich habe ihnen eine Bürde genommen, der sie sich bis zu diesem Moment nicht bewusst waren.“ Thanos klang ruhig, gelassen. Im Einklang mit sich selbst.[/LEFT] [LEFT]„Niemandem steht es zu, eine solche Entscheidung für das Universum zu treffen“, grollte Thor und hob seine Axt. „Erst recht nicht jemandem wie dir!“[/LEFT] [LEFT]„Niemand sonst hätte die Kraft dazu gehabt“, entgegnete Thanos. „Niemand außer mir.“[/LEFT] [LEFT]„Du wirst für deine Verbrechen bezahlen!“, rief Thor und ließ die Axt auf den ungeschützten Kopf des Titanen niedersausen.[/LEFT] [LEFT]Zu spät erkannte er, dass es sich um eine Illusion handelte.[/LEFT] [LEFT]„Sag mir, Thor, Odins Sohn: wer sonst hätte tun können, was getan werden muss, wenn die Götter schweigen...?“, ertönte Thanos Stimme hinter ihm.[/LEFT] [LEFT]Mit einer fast beiläufigen Handbewegung fegte er Tony und Rhodey beiseite, bevor sie ihre Blaster auf ihn abfeuern konnten, und trat vor, um Thor am Hals zu packen.[/LEFT] [LEFT]„Du hältst dich für einen Gott“, fuhr Thanos leise fort, während Thor verzweifelt versuchte, den eisernen Griff seiner Finger zu lösen, „doch in Wahrheit bist du nur ein kleiner Prinz, der den Untergang seines Volkes und den Tod seines Bruders zu verantworten hat, weil er zu schwach war.“[/LEFT] [LEFT]„Wag... wag es nicht... von Loki... zu sprechen...!“, stieß Thor hervor, während sich sein Gesicht langsam rot färbte.[/LEFT] [LEFT]„Und warum nicht?“, fragte Thanos. „Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem er zu mir kam: ausgestoßen und verletzt – eine gebrochene Gestalt. Ich gab ihm eine Macht, von der er zuvor nicht einmal zu träumen gewagt hatte. Er hat mir damals viel von sich erzählt, musst du wissen. Dass er dich mehr als alles andere geliebt hat, und dass du seine Liebe mit Füßen getreten hast.“[/LEFT] [LEFT]Tränen traten in Thors Augen. Ob vor Schmerzen oder aufgrund der Pein, die ihn bei der Erinnerung an seinen Bruder erfüllte, war schwer zu sagen.[/LEFT] [LEFT]„Betrachte seinen Tod als Erlösung für seine gequälte Seele“, sagte Thanos sanft. „Und sei unbesorgt – du wirst ihn bald wiedersehen.“[/LEFT] [LEFT]Thor hatte mittlerweile deutliche Probleme, Luft zu holen, und seine Augen begannen hervorzuquellen. Sein Griff um Sturmbrecher erschlaffte und langsam rutschte ihm der Stiel der Axt aus der Hand.[/LEFT] [LEFT]Ein Bombardement aus Blastern, Miniraketen und Lasersalven ließ den Titanen jedoch plötzlich zurücktaumeln, und er ließ Thor fallen, der sich keuchend und japsend wieder hochstemmte.[/LEFT] [LEFT]„Alles okay?“, fragte Rhodey besorgt, dessen Rüstung beim Aufprall gegen einen Felsen mehrere Dellen davongetragen hatte. Tony zog Thor derweil wieder auf die Füße.[/LEFT] [LEFT]„Ich werde es überleben“, entgegnete Thor mit heiserer Stimme. Sein Gesicht war immer noch rot, doch sein Atem ging wieder gleichmäßiger.[/LEFT] [LEFT]Thanos musterte die drei Männer still, dann wandte er sich mit einem Mal ab und setzte sich wieder auf die Steinbank.[/LEFT] [LEFT]„Geht“, sagte er. „Bevor ich es mir anders überlege. Lebt das Leben, das ich euch vergönnt habe.“[/LEFT] [LEFT]Tony ballte jedoch nur die Hände zu Fäusten.[/LEFT] [LEFT]„Ich glaube, du hast es immer noch nicht ganz verstanden“, entgegnete er. „Wir sind die Avengers, Aufgeben steht nicht in unserem Vertrag!“[/LEFT] [LEFT]Er trat vor und streckte die Hand aus. „Gib uns die Infinity-Steine!“[/LEFT] [LEFT]Thanos stieß ein bedauerndes Seufzen aus. Langsam hob er seine Hand, an der die sechs Steine in den goldenen Fassungen des Handschuhs leuchteten.[/LEFT] [LEFT]„Diese hier?“, fragte er.[/LEFT] [LEFT]Dann schnippte er mit den Fingern.[/LEFT] [LEFT]„Nein!“, rief Tony, aber es war zu spät.[/LEFT] [LEFT]Thor begann plötzlich zu schwanken, bevor er auf die Knie fiel, als hätte ihn alle Kraft verlassen. Während er mit geweiteten Augen auf seine Hände herabstarrte, färbten sich seine Haut, sein Haar und seine Kleidung nach und nach weiß, und binnen wenige Augenblicke hatte er sich in eine Marmorskulptur verwandelt.[/LEFT] [LEFT]Noch ein Schnippen und die Statue zerfiel zu feinem, weißem Staub.[/LEFT] [LEFT]„Ich habe euch gewarnt“, sprach Thanos, und er klang beinahe traurig. „Was jetzt passiert, hätte nicht sein müssen.“[/LEFT] [LEFT]Er schnippte erneut, und sowohl Tony als auch Rhodey kniffen instinktiv die Augen zusammen.[/LEFT] [LEFT]Als sie sie wieder öffneten, stieß Rhodey ein Geräusch aus, von dem sich nicht genau sagen ließ, ob es ein Lachen oder ein Schluchzen war.[/LEFT] [LEFT]„Es tut mir leid“, stieß er hervor, während er an seinem Körper herabsah, der sich Stück für Stück in Luft auflöste. Dann hob er den Blick und sah ein letztes Mal in Tonys Gesicht. Er schenkte ihm ein schwaches Lächeln, bevor auch dieses zu Staub zerfiel.[/LEFT] [LEFT]Einen Moment später zeugte nur noch ein Aschehaufen von der Stelle, an der er gestanden hatte.[/LEFT] [LEFT]Tonys Beine gaben nach und er sank auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.[/LEFT] [LEFT]„Gib auf, Stark“, sagte Thanos. „Du hattest deine Chance und es gibt nichts, was du tun kannst. Du bist klug genug, um das mittlerweile erkannt zu haben.“[/LEFT] [LEFT]Er stand auf und schritt langsam näher.[/LEFT] [LEFT]„Dich zu töten wird mir keine Freude bereiten.“[/LEFT] [LEFT]Tony hob den Kopf – und erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, als er einen Schatten hinter Thanos bemerkte, der sich in rasantem Tempo näherte.[/LEFT] [LEFT]Sofort änderte sich der Anzeigemodus seiner Rüstung und sein Visier begann das Objekt zu analysieren.[/LEFT] [LEFT]„Halt dich nicht zurück“, erwiderte er währenddessen mit metallisch klingender Stimme.[/LEFT] [LEFT]„Wenn das dein Wunsch ist“, sagte der Titan.[/LEFT] [LEFT]Eine lange Klinge materialisierte sich in seiner Hand.[/LEFT] [LEFT]Doch während er damit ausholte, aktivierte Tony seine Blaster und flog rückwärts von ihm fort. Keinen Augenblick zu früh, denn im selben Moment landete ein Raumschiff mit ohrenbetäubenden Krachen an der Stelle, an der er eben noch gestanden hatte.[/LEFT] [LEFT]Tony, der mehrere Dutzend Meter entfernt im Unterholz des angrenzenden Waldes gelandet war, stieß einen heiseren Jubelschrei aus und erhob sich wieder in die Lüfte, um auf das Raumschiff zuzufliegen.[/LEFT] [LEFT]Es war dasselbe Schiff, das ihn zu diesem Planeten gebracht hatte.[/LEFT] [LEFT]Als er die Absturzstelle erreichte, kletterte gerade eine blaue Gestalt aus dem geborstenen Fenster des Cockpits. Nebulas Gliedmaßen schienen durch den Aufprall mehrfach gebrochen und schrecklich verdreht worden zu sein, doch mit jedem Meter, den sie über den vorderen Teil des Raumschiffs kroch, schienen sich ihre Gelenke wie von selbst zu regenerieren und wieder an der dafür vorgesehenen Stelle einzurasten.[/LEFT] [LEFT]Als sie schließlich ins Gras rutschte und mit den Füßen auf dem Boden aufkam, zeugte nichts mehr an ihr von den Schäden, die sie davongetragen hatte.[/LEFT] [LEFT]Anders verhielt es sich hingegen mit Thanos, dessen Körper fast bis zur Brust unter einem der tonnenschweren Metallflügel des Raumschiffes eingeklemmt war. Er stieß ein leises Stöhnen aus, als er langsam wieder zu Bewusstsein kam.[/LEFT] [LEFT]„Tochter...“, raunte er.[/LEFT] [LEFT]Nebula bückte sich und hob die Klinge auf, die der Titan hatte fallen lassen.[/LEFT] [LEFT]„Du hast das Recht, mich so zu nennen, schon lange vor dem Moment verwirkt, in dem du meine Schwester ermordet hast“, erwiderte sie und fletschte die Zähne, bevor sie die Klinge hob. „Für Gamora!“[/LEFT] [LEFT]Tony wandte den Blick ab, als sie Rache an dem Mann nahm, der ihr alles genommen und sie zu dem hasserfüllten, kaputten Ding gemacht hatte, das sie nun war. So sehr Tony Thanos für das hasste, was er getan hatte, dieser Moment gehörte Nebula allein.[/LEFT] [LEFT]Stattdessen suchten seine Augen nach dem zweiten Passagier – und weiteten sich, als er eine reglose Gestalt erblickte, die in einem der Sitze saß.[/LEFT] [LEFT]„Steve!“[/LEFT] [LEFT]Als er den bewusstlosen Mann scannte, blinkten sofort mehrere seiner Anzeigen in einem wütenden Rot auf.[/LEFT] [LEFT]Steve hatte beim Absturz unzählige Verletzungen erlitten, sowohl äußerliche als auch innerliche. Wenn er nicht bereits aufgehört hatte zu atmen, dann würde er es bald tun.[/LEFT] [LEFT]„Verdammt, Steve... bitte tu mir das nicht an!“, stieß Tony hervor, als er den Verletzten wenig später aus dem Wrack zog. „Komm schon, mach die Augen auf...!“[/LEFT] [LEFT]Langsam hoben sich Steves Lider, fast, als hätte er seine Worte gehört. Der Aufprall musste sein Augenlicht jedoch stark beschädigt haben, denn er schaffte es nicht, seinen Blick zu fokussieren.[/LEFT] [LEFT]„Haben... haben wir es geschafft...?“, fragte er stattdessen und hustete dann. Blut verklebte seine Lippen.[/LEFT] [LEFT]„Ihr habt es geschafft“, erwiderte Tony, bevor seine Rüstung sich plötzlich zurückzog. Er griff nach Steves Hand und drückte sie warm.[/LEFT] [LEFT]„Tony...“ Der Klang seiner Stimme ließ den anderen Mann lächeln. „Ich hatte gehofft, noch einmal deine Stimme zu hören.“[/LEFT] [LEFT]„Hör auf“, schniefte Tony. „Hör auf, solche Sachen zu sagen.“[/LEFT] [LEFT]Steve lachte leise, bevor er erneut hustete.[/LEFT] [LEFT]Sein Atem wurde immer unregelmäßiger und es war offensichtlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb.[/LEFT] [LEFT]„Der Handschuh“, sagte er. „Gib mir... den Handschuh...“[/LEFT] [LEFT]„Was?“ Tony starrte ihn an.[/LEFT] [LEFT]„Es geht mit mir zu Ende...“, stieß Steve hervor. „Ich sollte derjenige sein, der... der es tut.“[/LEFT] [LEFT]„Hast du Rocket nicht gehört?!“, widersprach Tony heftig. „Kein normaler Mensch kann einen Infinity-Stein verwenden, ohne dass es ihn zerstört – geschweige denn alle sechs! Thor war unsere einzige Chance, und er ist tot!“[/LEFT] [LEFT]„Es ist... schon okay, Tony“, entgegnete Steve. „Ich kann mit... mit den Konsequenzen leben...“[/LEFT] [LEFT]„Aber ich nicht“, sagte Tony und ließ seine Hand wieder los.[/LEFT] [LEFT]Dann stand er auf und ging zu Nebula hinüber. Sie stand mit ausdrucksloser Miene vor dem Leichnam des Mannes, der das halbe Universum ausgelöscht hatte, und sah auf ihn herab. In den Händen hielt sie den Handschuh, an dem das Blut des Titanen klebte.[/LEFT] [LEFT]„Du hast es geschafft“, sagte Tony behutsam und zog den Handschuh aus ihrem Griff. Sie ließ ihn ohne Widerstand los. „Du hast ihn besiegt.“[/LEFT] [LEFT]Sie nickte stumm, rührte sich aber nicht von der Stelle. Was auch immer ihr in diesem Moment durch den Kopf ging, sie schien weit fort zu sein.[/LEFT] [LEFT]„Tony...“, flüsterte Steve, als Tony den Handschuh über seine Finger zog. „Tu das nicht...!“[/LEFT] [LEFT]„Wir haben diese Reise in dem sicheren Wissen begonnen, das dies immer eine Option sein würde“, erwiderte Tony ruhig. „Und ich habe meine Entscheidung getroffen.“[/LEFT] [LEFT]Dann beugte er sich zu Steve herab und küsste ihn auf die Wange.[/LEFT] [LEFT]„Leb wohl“, murmelte er. „Was auch immer es wert sein mag: die letzten paar Tage an deiner Seite waren ein paar der besten meines Lebens.“[/LEFT] [LEFT]„Tony...!“ Steve versuchte verzweifelt, ihn festzuhalten, doch Tony entzog sich ihm und stand wieder auf. „Was auch passiert... ich werde nicht vergessen, was... was du getan hast...!“[/LEFT] [LEFT]„Doch, Steve“, entgegnete Tony sanft. „Doch, das wirst du.“[/LEFT] [LEFT]Dann schloss er die Augen...[/LEFT] [LEFT]... und das Universum begann in einem allumfassenden, grünen Licht zu erstrahlen.[/LEFT]     ~*~   [LEFT]„... –ve! Steve!“[/LEFT] [LEFT]Das grüne Licht verblasste wieder, doch er war immer noch geblendet von seiner Helligkeit und wehrte sich wie ein Besessener, als Hände nach ihm griffen und ihn festhielten.[/LEFT] [LEFT]Er versuchte, sich loszureißen, doch die unnachgiebigen Metallfinger lockerten sich keinen Millimeter.[/LEFT] [LEFT]„Verdammt, Steve, beruhige dich!“, drang eine besorgte Stimme an sein Ohr. „Ich bin’s, Bucky!“[/LEFT] [LEFT]Steve blinzelte mehrmals, und bald konnte er wieder Formen und Farben ausmachen.[/LEFT] [LEFT]Für einen Moment wusste er jedoch weder, wo er war, geschweige denn, wem die Gesichter gehörten, die ihn umgaben.[/LEFT] [LEFT]Doch dann fokussierte sich sein Blick allmählich auf seine Umgebung und schließlich erkannte er auch die Züge der beiden Männer, die vor ihm standen.[/LEFT] [LEFT]„Steve“, sagte Bucky erneut. „Es ist alles okay. Du bist im Avengers-Hauptquartier. Erinnerst du dich?“[/LEFT] [LEFT]Steve schloss die Augen und rieb sich das Gesicht, während sein Körper und Geist sich allmählich daran gewöhnten, wieder im Hier und Jetzt zu sein. Nach einer Weile hatte sich sein Herzschlag halbwegs beruhigt und er öffnete die Augen wieder und nickte schwach.[/LEFT] [LEFT]„Ja“, entgegnete er mit rauer Stimme. Sein Hals fühlte sich so trocken an, als hätte er seit Tagen nichts mehr getrunken.[/LEFT] [LEFT]„Lassen Sie es ruhig angehen, Captain“, sagte Strange. „Sie haben fast sechs Stunden in der Illusion verbracht.“[/LEFT] [LEFT]Sechs Stunden nur? Für Steve hatte es sich wie Wochen angefühlt.[/LEFT] [LEFT]Seine eigenen Erinnerungen und die von Tony trennten sich nur langsam wieder voneinander, doch schließlich schaffte er es, die Frage zu stellen, die ihn in diesem Moment am meisten beschäftigte.[/LEFT] [LEFT]„Ist es wahr?“, fragte er leise. „Ist es wirklich so passiert?“[/LEFT] [LEFT]Strange zögerte kurz.[/LEFT] [LEFT]„Ja“, erwiderte er dann und nickte, einen überraschend mitfühlenden Ausdruck auf dem Gesicht.[/LEFT] [LEFT]„Ist was passiert?“, fragte Bucky. „Was hast du gesehen, Steve...?“[/LEFT] [LEFT]Steve gab keine Antwort.[/LEFT] [LEFT]Stattdessen barg er das Gesicht in den Händen, während seine Gefühle für Tony und seine Trauer um den anderen Mann wie eine Sturzflut über ihn hereinbrachen, und es sollte lange dauern, bis seine Schultern aufgehört hatten zu beben.[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)