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Schwarze Katzen weinen nicht

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Vorwort zu diesem Kapitel:
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Der typische Alltag

"Bubbels" ein Mann, der zum Gespött wird, wegen seiner Liebe zu Seifenblasen. Jeden Tag muss er sich anhören, wie kindlich sie für einen Erwachsenen Mann sind. Selbst die glücklichen Kindergesichter können seinen Frust nicht ablassen. Akumartisiert sperrt er alle in gigantische Seifenblasen, die sich über ihn lustig machen. Ob die Leute weniger lachen? Natürlich nicht. Noch immer ist er das Gespött.
 

Dies ist ein Fall für Ladybug und Chat Noir. Kaum haben die beiden Helden von den Akuma erfahren sind sie zur Stelle. Nur im Team können sie den Bubbels besiegen. Doch entpuppt sich dies als schwerer, als es auf den ersten Blick aussieht. Die eingesperrten Passanten schweben schwerelos durch die Luft, immer höher. Ladybug und Chat Noir haben alle Hände voll zu tun, die Menschen aus der Seifenblase zu befreien und sich auf den Boden zu bringen. Während der schwarze Kater sie mit seinen Krallen zum Platzen bringt, schwingt Ladybug mit ihrem Jo-Jo unter den Passanten, um ihn aufzufangen. Es dauert, bis sie alle in Sicherheit gebracht haben und sich dann um den akumartisierten Mann kümmern können.
 

Dieser hat sich in einen Park zurückgezogen und sperrt immer mehr Menschen in dem seifigen Gefängnis ein. "Ihr werdet mich niemals kriegen", lacht er erbost. Im nächsten Moment hält er inne, als hört er eine Stimme im Inneren.

"My Lady. Kümmere du dich um ihn und ich mich um die Bewohner", ruft Chat seiner Lady zu, die verstehend nickt.

Mit ihrem Jo-Jo auf den Mann schleudernd, unterbricht sie das Gespräch zwischen ihm und Hawk Moth. Genervt schnalzt Bubbels mit der Zunge. Nur zu gerne wird er den Wunsch seines Meister nachkommen und dieser frechen Göre ihre Miraculous abnehmen.

Bubbels lässt seinen Seifenblasenstab größer werden. Wie ein Kurzschwert benutzt er es und greift damit Ladybug an. Mit ihrem Jo-Jo pariert sie die Angriffe, kann aber nicht zurückschlagen. Sie hofft nur, dass Cat Noir bald alle Passanten gerettet hat.

Ein passender Moment ergibt sich für Ladybug, als Bubbels einen weiteren Angriff startet und stolpert. Mit einer gezielten Handbewegung wickelt die Heldin ihre Waffe um seine und zieht ihn sie aus der Hand. Von dem Ruck wird Bubbels nach vorne gezogen. Er kann das Gleichgewicht nicht halten und fällt auf den Boden.
 

„My Lady, alle sind gerettet“, mit einem breiten, selbstsicheren Grinsen kommt Chat Noir zu Ladybug und den Bubbels zurück, der gefesselt auf den Boden liegt. Lässig lehnt der Katzenheld sich an seinen Stab.

In diesem Moment hören die beiden Schreie und eine Seifenblase erhebt sich in die Luft. Ein kleines Mädchen ist darin eingesperrt. „Die habe ich wohl vergessen“, murmelt Chat Noir peinlich berührt.

Der wütende Blick von Ladybug sagt alles aus. Mit angelegten Ohren und eingezogenen Schwanz, weicht er langsam zurück. „I … ich kümmere mich darum“, meint er ein bisschen unsicher.

Schnell läuft der Kater zu der Blase, klettert auf die Wände, springt von Dach zu Dach und probiert höher zu kommen. Als er meint die Blase zu fassen zu bekommen, springt er auf diese nieder. Das Kind darin schreit laut und Chat Noir verfehlt das Gefängnis um Haaresbreite. „My Lady, ich könnte ein bisschen Hilfe gebrauchen“, ruft er zu Ladybug. Auch wenn er es nur ungern zugeben möchte. Er wird alleine da nicht drankommen.
 

Genervt verdreht der Marienkäfer die Augen. „Du bleibst hier“, weist sie herrisch den Bubbels an. Auch wenn sie sich sicher ist, dass dieser eh nicht auf sie hören wird. Mal ganz davon ab, dass er gefesselt ist und eh nicht abhauen kann.

Während sie auf den schwarzen Kater zu läuft ruft sie: „Glücksbringer.“ Aus ihrem Ass erscheint ein Enterhacken. Etwas verwirrt schaut sie ihn an. „Was soll ich denn damit?“

Am Boden stehend schaut die Heldin sich um, bis ihr eine Idee kommt. „Chat Noir, zerstöre den Metallpfosten.“ Sie deutet auf ein großes langes Rohr, dass senkrecht nach oben aus einem Haus ragt.

„Aber natürlich“, meint dieser mit einem selbstgefälligen Grinsen und springt zu der angezeigten Stelle. Mit seinem Kataklysmus zerschneidet er das Ziel. Mittlerweile hat der Kater auch verstanden worauf seine Lady hinaus möchte und drückt das lose Ende gegen die Richtung, wo die Seifenblase ist.

Währenddessen schleudert Ladybug den Enterhacken. Sie hofft nur dass es funktioniert. Genau in dem Moment, in dem das Metallrohr an die Seifenblase kommt und sie kaputt macht, wirft die Heldin den Enterhacken. Er schlingt sich um das Rohr und durch den Schwung wird fliegt Ladybug durch die Luft. Sie kommt dem fallenden, schreienden Mädchen immer näher, bis sie dieses schließlich gefangen hat. Nur bleibt ihr nur noch zu hoffen, dass die Landung nicht all zu schmerzhaft wird.
 

Grinsend und sich darüber freuend, dass Ladybugs Plan so gut funktioniert hat, feuert Chat Noir sie vom Seitenrand an. Bis ihm einfällt, dass sie ihr Jo-Jo gar nicht bei sich hat und sich nicht retten kann. Schnell reagiert der Kater. Er springt über die Kante, um mit seinem Stab in die Richtung der beiden zu springen. Ein Grinsen bildet sich auf seinem Gesicht, als er seine Lady im Arm hält. „Da komme ich wohl zur passenden Zeit. Dein strahlender Ritter in Not“, meint er selbstgefällig.

„Wohl eher zu spät. Das war ganz schön knapp“, erwidert der Marienkäfer. Wenn sie daran denkt, dass sie beinahe auf den Boden aufgekommen wäre, wird ihr mulmig.

Das Kind im Arm fängt an über die Konversation der beiden zu Lachen und für einen Moment vergessen sie ihre Streitigkeiten.
 

Wohlbehaltend wieder auf den Boden, lässt Ladybug das Kind runter, welches sofort zu der freudestrahlenden Mutter läuft.

„Wir sind ein gutes Team“, meint Chat Noir und verführerisch kommt er seiner Lady näher.

Diese drückt ihn sofort von sich weg. „Und noch nicht fertig. Der Bubbels wurde noch nicht gefangen“, meint sie ernst und läuft in die Richtung, wo sie ihn zurückgelassen hat.

Leise seufzt Chat Noir. „Das nimmst du nur als Vorwand, um nicht weiter in meiner Nähe zu bleiben“, murmelt er niedergeschlagen zu sich selbst.
 

Tatsache ist der Bubbels immer noch da, wo Ladybug ihn zurückgelassen hat. Sie nimmt seinen Seifenblasenstab in die Hand, entwickelt den Bubbels und zerstört den Stab in ihrer Hand. Ein kleiner schwarzer Schmetterling kommt heraus, denn Ladybug sofort mit ihrem Jo-Jo einfängt.

Die ganze Stadt verändert sich wieder zum Guten. Es ist, als wäre nie etwas passiert.

„Gut gemacht“, beide Helden loben sich für ihre Mühe, wie immer mit Faust an Faust.

„Nun My Lady“, etwas Verlegen kratzt sich Chat Noir am Hinterkopf. „Wollen wir noch etwas zusammen unternehmen? Ich würde dich gerne einladen.“

„Du weißt, dass das nicht geht“, antwortet die rote gepunktete Heldin ehe sie sich mit ihrem Jo-Jo davon schwingt.

Auch wenn Chat Noir wieder einen Korb bekommen hat, kann er nicht anders als schwärmend seiner My Lady hinterher zu schauen. Sie ist so grazile und taff. Chat Noir bewundert sie dafür. Wenn sie doch wenigstens einmal mit ihm ausgehen würde, wäre es perfekt.

„Alles in Ordnung?“, hört er seinen Partner in dem Ring fragen. Zeitgleich piept dieser auf. Viel Zeit hat er nicht mehr, bis er sich zurückverwandelt. Plagg spürt die Niedergeschlagenheit von seinem Besitzer.

„Natürlich.“ Chat Noir zwingt sich regelrecht zu einem Lächeln, dass die Sorge seines Kwamis nicht lindert.

Irgendwann wird sie schon mit ihm ausgehen. Mit diesen Gedanken macht er sich ebenfalls auf den Weg nach Hause.

Innere Zerissenheit

„My Lady, darf ich dich heute Abend entführen?“ – „Heute ist schlecht, Chat.“
 

„Wir haben es wieder geschafft. Wollen wir noch was unternehmen, My Lady?“ – „Nein Chat.“
 

„Wie sieht es heute aus?“ – „Immer noch nicht Chat.“
 

„Wir sind ein wunderbares Team, My Lady. Lass uns unsere Kameradschaft noch vertiefen.“ – „Chat, egal wie oft du fragst, ich werde nichts mit dir unternehmen.“
 

Jeden Tag das gleiche. Sie retten zusammen die Welt, können gut zusammenarbeiten, aber nie geht sie auf eine seiner Einladungen an. Dabei schenkt er ihr jedes Mal sein charmantestes Lächeln, dass er hat. Jede andere würde sich sofort in ihn verlieben, doch nicht seine Lady. Sie bleibt stur.

Auch an diesem Tag lädt Chat sie nach der getanen Arbeit ein. Er hat keine Hoffnungen, dass sie zusagen wird.

Ihr Gedanke wurde nicht enttäuscht, als Ladybug: „Nein, Chat“, sagt.

Leise seufzt er, als er sieht wie seine Lady sich immer weiter von ihm entfernt. Er hat gewusst, dass sie ihn wieder abservieren würde. Er wünschte er könnte wütend auf die Heldin sein, doch dass kann er nicht. Er kann sie nicht hassen, dieses Gefühl der Sehnsucht einfach loswerden.

Chat kann selbst nicht erklären, was dieses Gefühl ist. Schon vom ersten Moment, als er Ladybug sah, ist er ihr komplett verfallen. Ihre unnahbare Art macht es für ihn um so schwieriger. Sie ist eine Herausforderung, die er bestehen möchte.

Sie leuchtet so hell, wie die Sonne, wunderschön und warm, gleichzeitig unnahbar und brandgefährlich.

Er möchte ihr näherkommen, möchte wissen welche Schönheit hinter dieser Maske steckt und gerade dieser Wunsch macht ihn fertig.

Er fühlt, wie es ihn jeden Tag immer mehr innerlich zerreißt, wie sein Wunsch seine Lady endlich richtig kennenzulernen mit jedem Tag größer wird. Chat weiß nicht, wie lange er dieses Verlangen noch standhalten kann. Wie viele „Nein“ kann er noch akzeptieren, es hinnehmen und weiter für seine Lady kämpfen?

Chat spürt, wie er mit jedem Tag, der vergeht er immer mehr an Kraft verliert. Sein geistiger Zustand wirkt sich auch auf seinen Körper auf. Chat spürt, wie die Muskeln des Öfteren ihren Dienst versagen. Der Weg nach Hause kommt ihn lange und steinig vor. Immer wieder spürt er, wie seine Arme zittern, wie er seinen Stab nicht mehr richtig halten kann.

„Chat, bitte pass auf dich auf.“ Die besorgte Stimme seines Kwamis dringt an sein Ohr. Er wünschte, er könnte sagen, dass alles in Ordnung ist, seinen Partner die Sorge nehmen.

Gerade das stellt Chat Noir auf eine weitere Herausforderung. Plagg soll sich keine Sorgen um den Kater machen, dennoch weiß er, dass sein Partner es tut. Er kann es ihm nicht übelnehmen. Bestimmt sieht Chat Noir erbärmlich aus, wie er verzweifelt probiert sich aufzurichten und weiter zu stampfen.

Das Piepen seines Rings signalisiert ihn, dass er nicht mehr viel Zeit hat. Bevor er sich zurückverwandelt muss er zu Hause sein oder wenigstens ein passendes Versteck gefunden haben.

„Mache dir keine Sorgen“, antwortet Chat angestrengt zwischen zusammen gebissenen Zähnen.

Trotzdem taucht das Bild seines Kwamis vor seinem inneren Auge an. Wie der schwarze kleine Kater ihn traurig ansieht. Ein Blick, den er schon öfters gesehen hat. Er hasst diesen Ausdruck dennoch kann er es nicht verhindern.

Das Plagg nicht antwortet unterstützt ihn in seinem Gedanken, dass er ihn am liebsten so ansehen würde. Auf der einen Seite ist Chat froh so einen sorgsamen Partner zu haben, doch gleichzeitig bekommt er ein schlechtes Gewissen.

Unter Anstrengung schafft es Chat Noir aufzustehen. „Mache dir keine Sorgen“, wiederholt er. „Schwarze Katzen weinen nicht“, ein leichtes Lächeln bildet sich auf seinen Lippen, als er vom Haus springt, um durch das offene Fenster seines Hauses zu gelangen.

Er schwingt die Arme beim Fallen nach hinten, damit sein Partner nicht die Tränen in seinen Augenwinkeln glitzern sieht.

Kaum ist er in der Wohnung gelandet verwandelt er sich auch schon zurück. Die Tränen wischt er weg. Es stimmt, schwarze Katzen weinen nicht. Er muss stark bleiben!

Schwarze Katzen weinen nicht

Der heutige Tag liegt unter keinem guten Stern. Chat Noir ist viel zu sehr in Gedankenversunken, abgelenkt, als dass er sich auf den Kampf konzentrieren. Es ist bestimmt schon das fünfte Mal, dass er durch die Luft fliegt und in der nächsten Wand landet. Sein Körper fühlt sich zu taub an, als dass er Schmerz spüren könnte.

Sofort ist seine Lady zu seiner Seite. „Chat, was ist heute mit dir los? Konzentriere dich“, weist sie ihn an, doch nimmt er ihre Worte nicht richtig wahr.

Viel mehr begutachtet er ihre Schönheit. Er könnte sich selber dafür verfluchen, dass er in so einer Situation Ladybug anhimmelt. Nicht nur, dass der Feind gegenwärtig ist, auch würde seine Lady niemals mit ihm ausgehen und dennoch kann er nicht anders, als ihre Schönheit, ihre Anmut und die Stärke zu bewundern.

„Achtung!“ Ihre Stimme klingt so wunderschön. Für Chat ist Ladybug, wie eine Kriegerin und eine Schönheitsgöttin zu gleich.

Er ist viel zu sehr in Schwärmerei versunken, weshalb er den kommenden Schlag erst zu spät wahrnimmt und wieder gegen die Wand geschleudert wird. Als wäre das nicht genug, hält seine Lady ihn an den Schultern fest und versetzt ihn eine heftige Ohrfeige. „Chat! Jetzt reiße dich endlich zusammen!“, zischt Ladybug seinen Partner zu, während sie ihn fest schüttelt. „Ich brauche dich. Alleine kann ich ihn nicht erledigen.“

Die Worte kann Chat deutlich hören. Die Bedeutung ist für ihn Glas klar. Seine Lady braucht ihn. Wenn er ihr nicht hilft, werden sie beide versagen. Er will sich nicht vorstellen, was Hawk Moth dann mit ihren Miraculous anstellen wird, welche Macht er dadurch bekommt.

Jetzt darf er keine Zweifel aufkommen lassen und muss seine Gedanken auf später verschieben.

Wegen dem Hochmut des Gegners schaffen Ladybug und Chat Noir ihn ohne ihre Fähigkeiten aufzuhalten.

„My Lady …“, fängt der schwarze Kater an, doch streckt sie sofort ihre Handfläche aus, um ihn daran hindern weiter zu sprechen. „Bitte lade mich nicht nochmal an.“

Es ist wie ein Schlag ins Gesicht. Verwundert schaut Chat seine Geliebte an. Er blinzelt zwei Mal, als müsste er wieder in die Realität kommen. „Wa … warum nicht?“ Seine Stimme ist nichts als ein krächzen, wie von einer Krähe.

„Ich kann dich nicht immer abweisen, weil ich … ich …“ Sie kneift die Augen zueinander. Es ist ihr sichtlich unangenehm, dennoch kann Chat Noir ihr nicht sagen, dass sie aufhören soll, wenn sie darüber nicht reden möchte. Er will es wissen, will ihre Stimme hören. „Weil ich wen anderes Liebe!“ Die Worte sind für ihn so schneidend, wie eine Klinge im Bauch. Er hat das Gefühl, dass Augenblicklich die Zeit nur noch langsam verstreicht. Es ist, als würde jemand ihn nach hinten schlagen. Er verliert das Gleichgewicht, taumelt und probiert nach Luft zu schnappen.

Als seine Augen geweitet auf seine Lady fallen, er was sagen will, sieht er noch wie sie sich mit dem Jo-Jo über die Dächer von Paris schwingt. Seine grünen Augen weiten sich noch ein Stück mehr. Wie … wie kann sie ihn das nur antun? Sie liebt jemand anderes und das obwohl, die beide so viel zusammen erreicht haben?

Tränen glitzern in seinen Augen. „Chat“, die Stimme seines Kwamis dringt durch ihn durch, wie als würde er durch Watte reden, gedämpft und kaum hörbar. „Bitte wein nicht. Es wird alles gut. Vielleicht klappt es zwischen den beiden nicht“, probiert er seinen Partner aufzumuntern. Plagg redet schnell, wie ein Wasserfall.

Ein trauriges Lächeln spiegelt sich auf Chats Gesicht wieder. Es verstärkt die Sorge seines Kwamis nur noch mehr. Seine Augen gehen ins Leere, ohne einen Glanz Fröhlichkeit. „Danke für deine Worte.“ Chats Stimme ist, als wäre er Heiser.

Für einen Moment lässt er seinen Mund einen Spalt offen, als wollte er noch was sagen, doch fällt ihm nicht ein was. Man sieht es Chat an, dass er am überlegen ist, nur fällt ihm nichts ein.

Ihm ist, als wäre sein Inneres zu lange im Eis gewesen, vollkommen taub.

„Chat?“, besorgt erklingt wieder die Stimme seines Kwamis und reißt ihn aus seinen Gedanken.

Er hat das Gefühl, dass alles nur ein Traum gewesen ist. Verwirrt blinzelt er zwei Mal. Für einen kurzen Moment hat er den Gedanken, dass alles nicht Echt gewesen ist, doch dann spürt er wieder die Tränen heiß in seinen Augenwinkeln brennen und den Schmerz in seiner Brust. Er will schreien, will weinen und seinen Frust freien Lauf lassen. Warum ist es nur so weit gekommen? Warum liebt sie wen anderes? Er möchte die ganze Welt verfluchen und gleichzeitig kann er das nicht, denn ohne diese hätte er seine geliebte My Lady niemals kennengelernt.

„Ich habe dir doch versprochen …“ Noch immer klingt Chats Stimme brüchig, doch hört Plagg auch, dass er sich Mühe gibt. „Schwarze Katzen weinen nicht.“ Er streicht sich über die Augen, um die Tränen aus den Winkeln wegzuwischen.

Auch wenn er probiert hat so fest wie möglich zu klingen, kann er seinen eigenen Worten nicht glauben.

In seiner Traurigkeit versinken, macht sich Chat auf den Weg nach Hause. Er geht den ganzen Weg, weil er das Gefühl hat, dass er zu schwach ist, als dass er sich auf seinen Stab halten kann.
 

Dadurch, dass Chat sein Kataklysmus nicht benutzt hat, hat er alle Zeit der Welt, um nach Hause zu gehen. Das die Bewohner von Paris den Helden begaffen und murmeln ist ihm vollkommen egal. Von ihm scheint eine so negative Energie auszugehen, dass niemand sich traut ihn anzusprechen. Auf der Hälfte des Weges tauchen plötzlich dunkle Wolken am Himmel auf und übergießen die Welt mit Regen. „Passend“, denkt sie Chat deprimiert.

Während um ihn herum die Bewohner Trubel ist, eilen um nach Hause zu kommen, lässt er sich genügend Zeit.

Er ist wahrhaftig, wie eine ausgesetzte Katze im Regen. Der Kater fühlt sich mit dem Wetter verbunden. Es ist, als wollte die Welt ihn in seiner Trauer unterstützen. Diese Geste lässt er sich nicht nehmen.

Kurz bevor Chat zu Hause ist, muss er sich aufraffen, um über die Dächer von Paris in Sicherheit zu gehen. Schließlich soll niemand wissen, wo der Held Chat Noir lebt. Auch wenn ihm in diesen Moment das auch egal wäre. Es hätte eine Bombe einschlagen können und der Kater hätte es selbst nach der Schockwelle nicht wahrgenommen. Sein Inneres fühlt sich leer an, verloren. Vielleicht hätte er doch reagiert … wenigstens um seine My Lady zu retten.
 

Kraftlos, wie noch nie zuvor lässt sich Chat durch das Fenster fallen. Er macht nicht die Anstalt aufzustehen, um den Regen auszusperren. Stattdessen pfeift der Wind wild durch das offene Fenster und der Regen benetzt den Boden.

Augenblicklich verwandelt sich sein Kwami wieder zurück. In seiner Katzenform schaut Plagg Adrien besorgt an. „Alles in Ordnung?“

Was für eine überflüssige Frage, doch der Kwami weiß sich nicht zu helfen. Er hat keine Erfahrung mit der Gefühlswelt der Menschen und weiß nicht, wie er Adrien aufmuntern kann.

Dieser hebt seine Arme über den Kopf, macht sich klein wie ein Päckchen und fängt an bitterlich zu weinen. In diesem Moment ist ihm alles egal, dass er seinen Ruf nicht gerecht wird, dass Plagg sich Sorgen um ihn macht, dass der Regen sein Zimmer nass macht und auch, dass der eiskalte Wind reinkommt und das Zimmer unterkühlt.

Er hat sein Versprechen gehalten. Schwarze Katzen weinen nicht, doch jetzt ist er nicht Chat Noir, sondern Adrien Agreste. Ein hilfloser Mensch und keine schwarze Katze.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kleines Nachwort ^^
Die Geschichte soll sich vermehrt um Adriens/Chat Noirs Gefühlwelt handeln. Sie wird nur 3 Kapitel lang sein. Eine kleine Idee, die mir irgendwann kam.
Ich habe die zweite Staffel noch nicht gesehen, deswegen wird die Geschichte in Zeit der ersten spielen.
Ich glaube ich habe in dem Teil einen Logikfehler drin. Das tut mir Leid. Der ist nur da, weil ich ihn ansonsten in die Länge hätte gezogen. Ansonsten hoffe ich, dass die kleine Geschichte euch gefallen wird ^^

Lg Alice Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit ist die kurze Geschichte vorbei ^^" Ich hoffe es hat euch wenigstens ein bisschen gefallen, auch wenn sie ziemlich deprimierend ist.
Ich hatte ja versprochen, dass es vermehrt um Adriens/Chats Gefühlswelt handeln wird. Wie es weiter gehen könnte bzw. was zukünftig passiert, kann man sich eigentlich gut an der Serie halten. Ich hatte irgendwann den Titel der Geschichte im Kopf mit ein paar Bildern und mit hat diese Ironische Idee gefallen, da wollte ich sie aufschreiben ^^

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Kommentare zu dieser Fanfic (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Yuna_musume_satan
2019-03-05T20:45:49+00:00 05.03.2019 21:45
Klasse *Applaus* finde dein Schreibstil echt klasse und würde mich freuen mehr von dir zu lesen
Antwort von:  AliceNoWonder
06.03.2019 18:24
Huhu vielen Dank ^^ Freut mich, dass er dir so gut gefällt. Das bedeutet mir viel :)
Ich habe einige Geschichten online. Nur keine weitere von Miraculous. Sollte vielleicht mal die zweite Staffel sehen. Vielleicht ändert es sich dann ^^

Lg Alice
Antwort von:  Yuna_musume_satan
06.03.2019 20:21
Ja wäre möglich
Von:  MiraFangzahn
2019-03-05T18:41:16+00:00 05.03.2019 19:41
Das ist so traurig, ich habe Tränen in den Augen
Antwort von:  AliceNoWonder
05.03.2019 20:08
Freut mich, dass es so eine Reaktion ausgelöst hat ^^
Lg Alice
Von:  Yuna_musume_satan
2019-03-04T22:01:06+00:00 04.03.2019 23:01
Also mir gefällt sie gut und ich freue mich auf das nächste Kapitel
Antwort von:  AliceNoWonder
05.03.2019 18:23
Vielen Dank ^^ Ich wollte eh gerade das letzte Kapitel hochladen ^^

Lg Alice


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