Das Reich der sieben Drachenkrieger von MarryAnn ================================================================================ Prolog: PROLOG -------------- „Wir kommen zu spät!“, rief ich durch den Flur und sah genervt auf die Uhr. Es war schon kurz vor um 9. „Ja! Ich bin doch schon fertig!“ antwortet es aus dem Wohnzimmer und June kam um die Ecke. Doch was ich sah, war alles nur nicht eine fertige Studentin, bereit für den Uni Tag. „Schuhe? Jacke? Und wo sind deine Unterlagen?“ fragte ich mit einem tiefen seufzend, während ich ihr den Weg frei machte, damit sie an das Schuhregal kam. „Reg dich nicht so auf, May. Wir sind in weniger als 10 Minuten an der Uni und meiner Rechnung zufolge haben wir noch genau …“ – sie hielt innen, nachdem sie ihre Schuhe auf den Boden gestellt hatte und schaute auf ihre Armbanduhr. „…17 Minuten!“ „Ja und du brauchst allein noch 10 bis wir hier rauskommen!“, schimpfte ich, nahm ihre Jacke und hielt sie ihr hin, damit sie rein Schlüpfen konnte. „Los jetzt!“ Mit diesen Worten schlängelte ich mich an ihr vorbei und öffnete die Haustür, sie grinste mich nur an und machte ihre alltäglichen Move, um zu kontrollieren, ob Sie alles mit hatte. „Handy – Schlüssel – Portemonnaie!“, sagte sie leise und schnappte ihren grünen Beutel. „Ausweis!“, fügte ich genervt zu. „Hier!“, rief sie aus dem Wohnungsflur und zog dabei ihren Studentenausweis aus der Jackentasche. Danach ging sie freudestrahlend an mir vorbei in den Hausflur. „So los komm, May! Sonst kommen wir wirklich noch zu spät zur Vorlesung.“ fügte sie frech grinsend hinzu, als sie sich in Richtung Treppe aufmachte. Ich sah ihr nur mit einem finsteren Blick nach, schloss unsere Wohnungstür und folgte ihr. „Ich frage mich immer noch wie ich es mit dir aushalte“, bemerkte ich trocken, als ich zu ihr aufgeschlossen hatte. Sie zupfte ihren Schal noch zurecht, bevor sie mir antwortet. „Weil du keine andere Wahl hast!“ „Ach? Ist das so?“ fragte ich nach, öffnete die Haustür und ließ sie vorbei. „Klar. Wir brauchen uns einander einfach. Wir sind doch die Muppel-Crew!“ sagte sie aus voller Überzeugung, während ich aus voller innerlicher Verzweiflung den Kopf schüttelte. „Du und dein Muppel!“, erwiderte ich nur und überquerte dabei die Straße. Das Wort „Muppel“ entstand in der Zeit mit ihrem Ex-Freund als eine Art Allzweckwort, was alles bedeuten konnte aber oftmals als Kosename für die andere Person genutzt wurde. Ich hatte June noch kennengelernt als sie zusammen waren – und als dann Schluss war, übernahmen wir dieses Wort in unserer Freundschaft. „Was dagegen? Du bist halt mein Muppel!“ „Ich weiß …“, gab ich zu und lächelt leicht. Doch dies war sicher nicht die Begründung für meine Frage. June hingegen begann leise zu lachen, während wir gemeinsam durch den Januar-Schnee stampften. „Ach. May! Sei nicht immer so verbissen. Wir kommen doch noch rechtzeitig in die Uni oder geht es eher darum das wir laufen?“ fragte sie und sah mich mit diesem Blick an, als würde jede Antwort, die ich jetzt gebe, die Tatsache, dass ich es hasst zur Uni zu laufen, nicht im Geringsten verbergen können. „Orr!“, schnaufte ich. „Du weißt, dass ich faul bin und lieber den Bus nehme.“ „Ich weiß!“ „Wieso fragst du dann auch noch so dumm?“ „Weil ich es kann“, sagte sie und ließ mir den Vortritt als wir die Treppe zum Unigelände erklimmen. „Und weil ich finde, dass ein bisschen sportliche Aktivitäten am Morgen noch niemanden umgebracht haben!“ fügte sie an. Ich sah sie nur grummelnd an und freute mich innerlich auf mein Kaffee, der schon sehnsüchtig am Coffeeshop auf mich wartet. June war morgens immer so energisch (wenn sie erst einmal wach war) während ich eher ein Morgenmuffel war. „Hey Lilli“ – Junes plötzlicher Aufschrei ließ mich sofort Aufsehen. Wir hatten das Hörsaalgebäude schon fast erreicht und vor dem Eingang stand auch schon Lilli. Sie war eine unsere besten Freundinnen und gleichzeitig noch unsere Kommilitonin. Lilli winkte uns lächelnd zu und June lief hastig zu ihr. „Na bereit für die erste Stunde?“, fragte Lilli während wir uns kurz umarmten. Sie sah anhand meines Gesichtsausdrucks schon, dass die Antwort sicher nicht ein – ja – war. „So schlimm heute Morgen?“ „Ja“, jammerte ich leise und ging sofort in Richtung Coffeeshop. Im Hintergrund vernahm ich June Stimme: „Sie ist wieder ein totaler Muffelig, weil wir fast zu spät gekommen wären.“ – „Verstehe!“ „Ich kann euch immer noch hören!“, zischte ich und stellte mich an die Kaffeeschlange an, während sie Mädels warteten. Kaffee war halt etwas, was ich morgens brauchte, um erstmal richtig wach zu werden – vor ein paar Jahren war, mochte ich Kaffee nicht wirklich aber seitdem ich Studierte war diese Koffeinhaltiges Getränk unerlässlich geworden. Als ich an der Reihe war, bestellte ich zwei Milchkaffees – ein für mich und einen für June wiederkam. „Hier!“ „Danke!“, bedankte sich June als ihr einen der beiden Milchkaffees hinhielt. Sie nahm ihn und ging voraus in Richtung Hörsaal während ich ihnen, nippend an meinem Kaffee folgte. June und ich waren echt gute Freundinnen geworden, obwohl ich sie im ersten Augenblick nicht ausstehen konnte. Damals dachte ich noch, sie wäre ein totaler Snob und Besserwisser doch mit der Zeit verstanden wir uns immer besser, sodass irgendwann eine tiefe Freundschaft entstand – die ich heute nicht mehr missen möchte – auch wenn sie mich oft in den Wahnsinn treibt. „Und wie ist es so eure WG so?“ Lillis Frage riss mich aus meinen Gedanken und ließ mich zu ihr herübersehen, während wir in der fünften Reihe Platz nahmen. „Ähm, gut. Schätze ich!“ antwortete ich und sah kurz zu June. „Ja. Super. May und ich verstehen uns ja ohne hin super und davor haben wir ja praktisch schon zusammengewohnt!“ bemerkte sie. „Stimmt. June ist ja immer bei dir eingezogen, wenn Prüfungen waren!“ fügte Lilli, June Bemerkung hinzu. Nickend stimme ich ihr zu. „Jupp. Deswegen ist diese WG ja auch kein Problem. Wir hocken halt jetzt 356 Tage, 24h aufeinander!“ „Nicht ganze 24h, aber mindestens 16h!“ korrigierte mich June. „Wir müssen schließlich noch etwas schlafen.“ Ich verdrehte die Augen und packte meine Sachen aus, als der Professor den Saal betrat. „Besserwisserin!“, flüsterte ich als die Stunde begann. June sah mich nur lächelnd an, wohl wissend das sie wusste das ihr Sinn für Korrektheit mich Ärgerte. Abermals war mir zum seufzend aber ich unterdrückte es. Langsam legte ich meinen Kopf auf meinen verschränkten Armen und dachte nach. Dabei fiel mein Blick wie immer auf June, die eifrig den Worten des Professors lauschte. Wir waren in so manchen Dingen unterschiedlich. June war groß, brünett, sportlich und dazu schlau während ich klein, etwas pummelig und nicht gerade die hellste Leuchte im Kronleuchter war. Ich hatte die ersten 2 Semester mit durchschnittlichen Noten über die Bühne gebracht, während Sie mit guten bis sehr gute Noten glänzte. June war oft sehr vergesslich, chaotisch, unpünktlich und war von Tieren (ganz besonders Hunden) besessen. Ich hingegen bin ordentlich, pünktlich und plane gerne im Voraus etwas – Tiere war noch nie meins, aber dafür konnte ich schon immer gut mit Kindern. „Hey!“ – June Ellenbogen stupste mich leicht an und ließ mich meinen Kopf erheben. Ich blickte etwas verschlafen nach vorne und sah, dass der Professor begonnen hatte etwas auf die Tafel zu schreiben. Hastig nahm ich meinen Block und Stift zur Hand und schrieb mit, nachdem ich June kurz dankbar zunickte, dabei ließ ich meine Gedanken nochmals freien Lauf. Denn trotz dieser Unterschiede hatten wir ebenso viele Gemeinsamkeiten die uns Verbanden. Zum Beispiel liebten wir beide kitschige Sachen, wie Pummel-Einhörner, kochten gerne, tranken am liebsten Tee & Kaffee und für Sushi würden wir beide sterben. Nächtelang können wir ohne Punkt und Komma über belanglose reden, nur um dann am nächsten Morgen wieder von vorne zu beginnen. Zudem besaßen wir beide dieselbe Art von Humor und schauten für unsere Leben gern Animes. Also im Großen und Ganzen waren wir uns auf einer Art doch sehr ähnlich und das machte uns schlussendlich zu besten Freundinnen –, oder etwa nicht? „May?“ – ich sah zu Lilli, als ich meinen Namen hörte. – „Ja?“ „Was ist dein Plan für heute?“, fragte sie nochmals nach und sah mich etwas besorgt an. Sicher hatte sie schon seit Minuten versucht eine Antwort von mir zu bekommen, doch ich war immer noch mit den Gedanken bei der letzten Jahresabschluss-Übung. „Ähm – ja also …“, begann ich zu sprechen und dachte kurz über den heutigen Tag nach. Wir durchschritten die Halle des Hörsaalgebäudes in Richtung Ausgang. „Also ich muss heute nochmal in die Bibliothek, aber davor muss ich nochmal in den Saturn.“ June sah mich sofort fragend an – „Das habe ich dir doch gestern erzählt.“ „Sorry!“, entschuldigt sie sich. „June – dein Gedächtnis ist wie ein Sieb!“, meckerte ich und sah zu Lilli, die immer noch einen fragenden Gesichtsausdruck aufhatte. „Ich muss noch das Solarladegerät für mein Handy umtauschen, nach dem ersten Ausprobieren hat es schon den Geist aufgegeben!“, erzählte ich und öffnete die Tür für die beiden. „Ein Solarladegerät?“, fragte Lilli und ging an mir vorbei. „Jup! Das ist echt ein gutes Gadget, wenn man unterwegs ist und mal keine Steckdose zur Hand hat. Und da ja bald der Sommer kommt und wir sicher ab und an Unterwegs sein werden, habe ich mir das jetzt schon mal geholt! Außerdem hatten, waren 20 % drauf.“ „Ach so! Verstehe. Eigentlich keine dumme Idee!“ bemerkte Lilli lobenswert. „Ja. Nicht!“ – ich grinste und sah zu June. „Also erst Umtauschen und dann zu Stadtbibliothek?“, fragte sie nach. Ich nickte – anscheint, hatte sie sich wenigstens dran erinnert, dass ich noch ein neues Buch ausleihen wollte. Es waren bald Semesterferien (da das Wintersemester endete) und ich wollte noch ein Buch für unseren Urlaub ausleihen, den wir schon seit Wochen planten. „Ich müsste auch nochmal in die Bibliothek! Ich brauche noch zwei Bücher für die Prüfung!“ erwähnte Lilli und sah sich nachdenklich um. Ich sah kurz zu ihr, bevor wir die Bahnschienen überquerten und uns an die Haltestelle für die Tram stellten. „Na dann komm doch ein …“ „Wann haben wir den die erste Prüfung?“, warf June plötzlich ein und sah zu mir. Wortlos zog ich mein Handy aus meiner Jackentasche und sah in meinen Kalender. „Am 04. Februar!“, antworte ich. „Was? Schon so früh? Das sind ja nur noch 2 Wochen!“ seufzte sie und ahnte schon, dass es wie jedes Semester auf Bulimie lernen hinauslaufen würde. Ihren Gedanken erahnend, sagte ich nur: „Wenn du dich nicht immer weigern würdest, eher mit dem Lernen anzufangen – würde dich das nicht so überraschen!“ Mit diesen Worten wand ich mich wieder zu Lilli, die sich neben uns an die Haltestelle gestellt hat. „Also, du kannst gerne mitkommen!“ beendet ich meinen Satz von vorhin. Doch Lilli winkte freundlich ab: „Danke aber heute habe ich keine Zeit. Ich muss dann gleich zur Nachhilfe und vorher will ich noch fix heim!“ Ich nickte. „Okay, dann vielleicht das nächste Mal!“ – „Sicher!“ Die Tram fuhr ein und wir stiegen ein, um ins Zentrum zu fahren. An der Zentralhaltestelle verabschiedeten wir uns voneinander und ich machte mich mit June auf den Weg in den Saturn. Der Umtausch ging wider erwartend schneller vonstatten als gedacht, sodass wir noch Zeit hatten, um einen Abstecher in den DM und CA zu machen, bevor wir in die Stadtbibliothek gingen. „Dein Glück will man haben!“, sagte ich als ich auf ihre unzähligen Einkaufsbeutel starrte. „Ich weiß doch auch nicht wieso ich immer Sachen finde, wenn ich mit dir unterwegs bin!“ entschuldigte sie sich aufrichtig. „Aber schau – heute hast du doch auch was gefunden.“ „Ja – das sind alles Sachen aus der Drogerie!“, bemängelte ich und hielt den Beutel von DM hoch, indem sich nur Hygieneartikel befanden. „Na, besser als gar nichts!“ „Ja – ist klar!“, sagte ich abschätzig und blieb vor der Ampel stehen. „Wollen wir nach der Bibliothek noch fix was zum Abendessen einkaufen?“, fragte ich als wir die Bibliothek betraten. „Klar. Was willst du machen?“ fragte sie und schlenderte neben mir her. „Weiß nicht!“, sagte ich und dachte darüber nach, was wir schon lange nicht mehr gegessen hatten. „Zoodles!“, war das erste was mir einfiel. „Klingt gut. Also Zucchini, Knoblauch, Hackfleisch, Tomaten und Frischkäse!“ fasste June unsere Einkaufsliste zusammen und sah mich an. Ich wusste genau, wieso so sie mich ansah. „Nichts weiter hinzufügen.“, antworte ich nur und ging in Richtung Fantasy. Die Stadtbibliothek war nicht gerade groß, aber sie hatte doch schon einige Bücher zu bieten. Ich schlenderte durch die Gänge und sah mir die Buchtitel an. „Vielleicht das?“ Junes Stimme näherte sich mir von hinten und als ich mir umdrehte, steckte sie mir ein Buch entgegen. „Herzblut“, ich las den Titel laut vor und wusste sofort, dass ich dieses Buch schon gelesen hatte. „Nicht?“, fragte sie forschend, nicht erkennend was ich dachte. „Das habe ich schon gelesen!“, erklärte ich und gab ihr das Buch zurück. „War es gut?“, bohrte sie weiter nach als sie sich von mir entfernte und das Buch wieder ins Regal stellte. Ich erinnerte mich augenblicklich wieder an die Story und nickte, wohl wissend, dass June dies nicht sehen konnte. „Ja, war es! Nichts für dich, weil es eine Lovestory ist!“ „Wieso? Ich lese Lovestorys – nur nicht so gerne!“ meckerte sie leise und kam zurück. „Also – nach was suchst du dieses Mal?“ „Weiß nicht? Vielleicht was mich Drachen und eine Prinzessin in Nöten.“ sagte ich grinsend und ging weiter nach hinten. June grinste ebenfalls, wissend das ich dies nicht wirklich so gemeint hatte. „Also ein Abenteuerroman mit etwas Liebe“, sagte sie schlussendlich. „Erfasst!“ Wir bogen in die nächste Gang ab. „So weit hinten war ich noch nie.“, murmelte June neben mir und sah sich fast gespenstisch um. „Wirklich?“ - Ich sah sie aus dem Augenwinkel kurz an. „Ich gehe oft hier her, denn ganz hinten gibt es immer die besten Bücher.“ Sie blickte mich zweifelnd an, sagte aber nur: „Du und deine alten Schinken!“ Ich lachte leise. Wir erreichten das Ende des Ganges und zu meiner Enttäuschung hatte ich bis jetzt kein Buchtitel gefunden der mich interessierte. „Nichts gefunden?“, fragte June nach einer Weile und sah sich in den letzten Regalen um. Ich tat es ihr gleich und seufzte schlussendlich. „Nein, leider nicht!“ „Okay. Dann lass uns doch nochmal vorne schauen!“ schlug June vor und nahm meine Hand, um mich aus dem schmalen Gang zu führen. Ich nickte, doch in dieser Sekunde als meinen Kopf sich zum Gehen abwand entdeckte ich ein Buch, dessen Titel und Rot-golden Einband mich abrupt stehen bleiben ließ. „Warte kurz!“, sagte ich, ließ sie los und las den Titel. „Die Drachenkrieger und 7 Reiche!“ „Das klingt doch ganz interessant!“, sagte June, die sich in Zwischenzeit zu mir umgedreht hatte. „Hm. Mal schauen was auf den Klappentext steht!“ Ich nahm das Buch aus dem Regal und drehte es auf den Rücken, doch da stand nichts. „Komisch, da ist kein Text!“ Verwirrt drehte ich es wieder herum und las nochmals den, in Goldner Schrift eingravierten Titel. „Dann lies doch einfach etwas vom Anfang. So mach ich das immer, um zu sehen, ob mir ein Buch gefällt!“ schlug June vor und wartet geduldig, während sie sich noch etwas umsah. Ich hielt kurz inne, bevor ich das Buch öffnete, um die ersten zwei Seiten zu lesen – doch was dann passierte war kaum in Wort zu fassen. Das Buch innere begann allmählich zu leuchten. „Was?“, stieß ich erschrocken aus. Das grelle Licht breitet sich aus und umgab uns vollkommen. Geblendet ließ ich das Buch fallen und vernahm nur noch den erschrockenen Hilfeschrei von June. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)