Twenty-four dayz til xmas von Daisuke_Andou ================================================================================ Kapitel 11: Moonlighting ------------------------ Es war definitiv immer blöd, wenn man Geld brauchte. Und was tat man dagegen? Genau: Sich Studentenjobs sichern. Die schossen in der Winterzeit nur so aus dem Boden. Immerhin stand Weihnachten vor der Tür und das war die Hochsaison für Gefühlsduseleien. Jeder wollte also das Schönste, Beste, Tollste und Wertvollste an den Mann bringen und so ließen sich einige Shops die Promotionkampagnen auch eine Menge kosten. Aushilfskräfte hatten also Hochkonjunktur. Unheil und Segen zugleich. Jedenfalls für die beiden Studenten, die sich auf der freien Fläche mitten im Kaufhaus bei einem dieser beliebten Promotionjobs wiederfanden. Glücklich war Natsu sicherlich nicht über diesen dämlichen Rentieranzug, in den er gestopft wurde. Aber wenigstens musste er die rote Nase nur auf dem Kopf an der Kapuze befestigt tragen und nicht wie ein Clown herumlaufen. Dennoch guckte er in alter Manier böse drein. Aber das war nun einmal sein Gesicht. „Natsu, lächeln! Du vergraulst ja die Kinder!“, maßregelte ihn sein Kumpel und Leidensgenosse direkt wieder. Er warf einen Seitenblick zu der weißen Gestalt neben sich und musste tatsächlich grinsen. Okay, es hätte ihn bei Weitem schlimmer treffen können. „Liebend gern. Aber steht dir, Masa-chan!“, konnte er sich einen bösartigen Kommentar nicht verkneifen. „Halt die Klappe, Rentier!“, murrte der Angesprochene zurück. „Es hätte genauso gut dich treffen können!“, fügte er noch an. Schadenfreude war ja bekanntlich die schönste Freude. „Nein, eher nicht. Ich dachte mir schon, dass das weiße Kostüm irgendwas Komisches ist. Schneemann oder sowas! Da hab ich lieber das kleinere Übel genommen“, klugscheißerte Natsu und sein Grinsen wurde immer breiter, als er dann ein Mädchen ausmachte, das direkt auf seinen Freund zugelaufen kam. „Engelchen, darf ich ein Foto mit dir zusammen machen?“ „Aber natürlich!“, erwidere Masa mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen und hockte sich neben das kleine Mädchen, war dabei aber auch darauf bedacht, dass niemand unter seinen kurzen, weißen Rock gucken konnte. Auch die riesigen weißen Flügel waren eher hinderlich, da er sich nicht ordentlich bewegen konnte. Sah halt nur beeindruckend aus. Trotzdem gab er sein Bestes, möglichst freundlich auf den Fotos mit den Kindern zu gucken. Schließlich freuten die sich darüber und immerhin war das ein Job, der sogar relativ gut bezahlt wurde. Da schmiss man auch schon mal die Würde für einen Nachmittag auf den Müll. „Danke, Engelchen! Wenn ich groß bin, möchte ich genauso hübsch werden, wie du! Und vergiss nicht, dem Weihnachtsmann Kekse hinzustellen!“, verabschiedete sich das Mädchen freudig lachend, nachdem sie ihr Polaroid von einem anderen Servicemitglied im Wichtelkostüm bekommen hatte. „Mach ich!“, versicherte Masa und winkte ihr nach. „Also Engelchen, ich mag auch Kekse. Und krieg ich dann eigentlich auch ein one-shot zusammen mit dir?“ Natsu wippte mit den Augenbrauen, drückte nebenbei vorbeilaufenden Leuten einen der Flyer in die Hand, die er verteilen musste. „Vergiss es! Das willst du nur als Druckmittel gegen mich einsetzen! Von wegen ‚Damals, als Masa einen kurzen Rock trug und als Engelchen durchs Kaufhaus schwebte!‘ Ich kenn dich doch!“ „Also, Engelchen, ich stelle fest, du nimmst deinen Job nicht ernst!“ „Naaaatsuuuu!“, murrte das vermeidliche Engelchen. „Ich stelle fest, dass es manchmal besser ist, einfach nur die Klappe zu halten!“, grummelte der Junge in Weiß und schwebte leichtfüßig und schmollend zugleich zur anderen Seite, um dort weitere Fotos mit Besuchern des Kaufhauses zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)