Twenty-four dayz til xmas von Daisuke_Andou ================================================================================ Kapitel 3: Broken ice --------------------- Genau einen Schritt hatte er auf die Eisfläche gemacht und da gingen ihm schon die Beine weg. Die Bande war seine letzte Rettung gewesen, sonst hätte er sich filmreif gemault. Es sah sicherlich eh schon lächerlich genug aus, wie er sich an der Abgrenzung festgeklammert und versucht hatte, seine Beine wieder unter Kontrolle zu bekommen. Seitdem jedenfalls war er nicht mehr vom Rand wegzubekommen, während seine Freunde eifrig über das Eis schlitterten und ihre Runden drehten. Selbst kleine Kinder spurteten an ihm vorbei und nahmen sicher die Kurve, drehten sogar Pirouetten oder taten so, als wären sie die nächsten Gewinner der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen. Er selbst stocherte nur mit der Spitze der Schlittschuhe auf dem Eis herum und hatte mittlerweile ein kleines Loch ausgehackt. Vielleicht war er doch beim Klettern auf irgendwelche Gletscher besser aufgehoben. Aber das war in diesem Land undenkbar. Zumindest in der Großstand wie Tokio. „Yoshiatsu, nun komm doch auch aufs Eis! Du frierst nur, wenn du weiter dort herumstehst!“ „Geht schon!“, rief er Takashi entgegen, der ihn heute regelrecht an eine Eisprinzessin erinnerte. Was war er auch so feminin und zog dann auch noch solche Klamotten an? Kein Wunder, dass ihm da solche Assoziationen kamen. Aber wenn er ihn dort so sah, dann wirkte das alles doch total einfach. Und auch Tomo konnte das, obwohl der manchmal auch aussah, als hätte er einen Stock verschluckt. Yoshiatsu atmete noch einmal tief durch und stieß sich von der Bande ab. Und es klappte wirklich. Er kam voran, doch dann blieb er wieder stehen. Gleich sah er zurück, aber die sichere Absperrung war nicht mehr in Reichweite. Hieß also, es gab kein Zurück mehr. Vorsichtig versuchte er sich mit dem rechten Bein abzustoßen, wie die anderen hier es auch taten und für einen kurzen Moment schien alles wunderbar zu funktionieren, doch dann war alles glatt, er hatte keinen Halt – und patsch – lag er der Länge lang auf dem Eis. „Lass` mich liegen! Ich möchte sterben!“, wimmerte er, als er von beiden Seiten unter den Armen gegriffen und wieder auf die Beine gestellt wurde. „Das haben sicherlich alle gesehen!“, sagte er schmollend mit hochroten Wangen. „Also ich hab` den Anfang nicht ganz mitbekommen. Das müsstest du nochmal machen!“, scherzte Tomo. „Und ich finde, du hättest wenigstens deine Hände benutzen können, um dich abzufangen. Aber wie ein Baby, die wissen auch nicht, wozu die Hände da sind und fallen immer direkt auf die Nase!“, lachte ihn auch Takashi aus. „Ey, bei solchen Freunden braucht man keine Feinde mehr!“, beschwerte sich der Kleinste der Runde und bekam nicht einmal mit, wie seine zwei Freunde wissende Blicke austauschten. Sie verstanden sich eben auch ohne Worte. Im nächsten Moment verflochten beide ihre Finger mit seinen und nutzten es aus, dass sie ihn in ihre Obhut genommen hatten. Synchron stießen sich Takashi und Tomo vom Eis ab und zogen den Schwarzhaarigen hinter sich her. „Nein! Nicht so schnell! Ihr seid gemein!“, begann er auch gleich zu schimpfen, was nur wenig Effekt hatte. Doch es dauerte nicht lange und er hatte es geschafft, sie alle drei auf das Eis zu befördern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)