The Conversion von Fandalite ================================================================================ Kapitel 10: Abgrund ------------------- Fluchte Issrin in meinem Kopf nach dem sie nun bereits zum zweiten Mal über eine Wurzel gestolpert war. Da es schon eine ganze Weile bergauf ging keuchte sie mittlerweile auch vor Anstrengung. Der Schweiß lief ihr in Strömen runter und brannte in den winzigen Kratzern an meinen Armen die sie sich zugezogen hatte als sie in einem kleinen Dornengestrüpp hängen geblieben war . Erst waren wir mit der Bahn gefahren. Dann eine weile durch ein wenig besiedeltes Gebiet gelaufen, vorbei an Wiesen und Feldern. Mittlerweile waren wir im Wald. Sagte ich zu der Yirk und musste gleichzeitig für mich selbst ein wenig lachen. Sicher ich – mein Körper- war auch nicht gerade super fit aber Issrin stellte sich teilweise wirklich derart ungeschickt an dass einem schon das Zusehen weh tat. Fragte ich etwas verwirrt. Während sie mit mir sprach ging Issrin zu einem großen, mit Algen und Moos bewachsenen Stein hinüber und setzte sich darauf. Sie war wirklich ziemlich erschöpft . Ich aber wusste nicht recht was ich nun denken sollte . Ich meine noch vor ein paar Stunden war diese Yirk meiner Bitte mehr über ihr Volk erfahren zu wollen ziemlich abweisend gegenübergestanden und jetzt redete sie da einfach so von irgendwelchen Raumschiffen?. Hat sie ihre Meinung etwa so schnell geändert?. Issrin lachte. < Immerhin bist du nur ein Wirt .Ungefährlich und machtlos .Niemand interessiert was du weißt .> Instinktiv fuhr ich zusammen. Leichter Ärger über Issrins Worte kam in mir hoch. Allerdings nur kurz denn erstens hatte sie schon wesentlich schlimmere Dinge zu mir gesagt und zweitens war ich ihre zeitweise sehr herablassende Art mir gegenüber bereits mehr als gewohnt . Daher beruhigte ich mich auch fast im selben moment wieder weit genug um Fragen stellen zu können. . Issrin lachte kurz bevor sie fortfuhr : Ohne es zu wollen musste ich in Gedanken ein wenig lachen während ich weitersprach. P o o l g e s c h w i s t e r , P u l k ?...- Obwohl ich jedes Wort das Issrin gerade eben für ihre Erklärung verwendet hatte verstand , war ich doch immer noch genau so schlau wie vorher. Die Yirk imitierte mental ein verlegenes Lachen in meinem Kopf und zwar im selben Moment wo sie meine Verwirrung registrierte. Ein wenig beleidigt über das ziemlich abfällige "Wirt " stellte ich mir vor einen tiefen Atemzug zu nehmen und damit meinen Ärger zu vertreiben. Fragte Issrin und ihre Gedankenstimme klang leicht genervt und übellaunig . Gab die Yiirk überrascht zurück und griff nun doch auf mein momentanes Empfinden und Denken zu. Antwortete ich mit einem vorsichtigen, mentalen Lächeln. Seltsame konfuse Emotionen drangen zu mir durch. Belustigung. Verwirrung und ein Anflug von freundlichem Spott. Fügte Issrin hinzu und wieder wie kurz vor ihrer Voor-Har-Erkrankung im Park bemerkte ich dieses Lösen von einer Art Spannung. Wieder dieses Nähegefühl zu Issrin und der Welt um mich herum. Dieses Mal hatte sie mich allerdings vorgewarnt und ging eindeutig sanfter vor als beim letzten Mal und dann plötzlich hatte ich die Kontrolle über meinen Körper zurück. "Was?, Wieso?" Fragte ich verwirrt und erschrak über den Klang meiner eigenen Stimme. Antwortete die Yirk lachend in meinem Kopf . ich war gelinde gesagt etwas schockiert . Issrin lachte über meine mehr als offensichtliches Entsetzen während sie fortfuhr: Antwortete ich knapp denn auch wenn mir durchaus bewusst war dass ich mit einem Alien sprach und etnische Vorstellungen bestimmt nicht überall im Universum die selben waren empfand ich eine tiefe Abneigung gegen das yirkanische Rechtssystem. Höhnte die Yirk die meine Emotionen so wahrnahm als wären es ihre eigenen. < Es war abzusehen dass du so reagieren wirst. Menschen verschwenden im Gegensatz zu uns massenhaft Zeit für Gerichtsverhandlungen. Unnötige Inhaftierung und Ernährung tausender einzelner unbedeutender Individuem stehen an der Tagesordnung anstatt sich ihrer einfach zu entledigen . Ihr seid hoffnungslos individualistische sieben milliarden Einzelwesen. Verblüffend und grotesk zu gleich.> Doch ich antwortete ihr nicht mehr. Stattdessen ging ich vorsichtig einen Fuß vor den anderen setzend eine etwas tückische Steigung hinauf und dafür brauchte ich meine ganze Konzentration. Immerhin befanden wir uns ja längst nicht mehr auf einem markierten Wanderweg sondern viel mehr mitten im unwegsamen Gelände weit fernab anderer Menschen und während der schmale Weg auf meiner rechten Seite in ein eher seichtes Gefälle überging herrschte links neben mir gähnende Leere. Zwar war es kein richtiger Abgrund aber doch ein sehr steiler steiniger Abhang. In den letzten paar Tagen hatte es oft geregnet und die Erde war weich und rutschig deshab war mir auch zemlich mulmig. Vielleicht passierte es ja gerade deshalb, weil ich etwas unsicher war. Vielleicht aber auch weil es einfach viel zu selten vorkam dass ich selbst meinen eigenen Körper steuerte. Iich weiß es nicht. Alles was ich sicher sagen kann ist dass ich plötzlich ins Schlittern kam, stürzte und eben besagten Abhang hinunterrutschte Panisch tastete ich um mich versuchte irgendwo Halt zu finden aber wie gesagt die Erde war komplett aufgeweicht. Es gab nichts woran ich mich wirklich festhalten konnte und ich -wir- wären an diesemTag bestimmt in den Tod gestürzt wäre es mir nicht doch irgendwie wie durch ein Wunder gelungen mich im letzten Moment an einer dicken Wurzel die wunderbarer weise aus dem Boden hervorragte, festzuklammern. Allerdings war ich auch nur sehr kurz erleichtert denn der Weg lag nun cirka einen halben Meter über mir und meine Schuhe fanden auf dem nassen Gras dass den Abhang in eine einzige glitschige Rutschbahn verwandelte keinen Halt. Wir würden also dennoch sterben oder zumindest schwer verletzt unten ankommen so viel war mir klar denn ich konnte mein Gewicht nicht ewig so halten und auch Issrin nicht die schließlich als meine Kräfte nachließen die Kontrolle übernahm. < Ich... ich werde fallen!> Schrie sie vollkommen panisch in meinem Kopf. Bereits nach cirka zehn Minuten fühlte ich wenn auch nur gedämmt aber doch stark genug um zu wissen was es bedeutete, den stechenden Schmerz in meinen Händen , das Ziehen in meinen überlasteten Gelenken. So werde ich also sterben dachte ich für mich selbst. ich spürte wie Issrins Griff um die Wurzel sich erst nur langsam und schließlich so gut wie komplett löste. Ich wusste jeden Moment würden wir fallen und dann... Dann hörte einfach alles auf. Ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll aber wir bewegten uns nicht länger obwohl wir eigentlich bereits fallen sollten und ich spürte auch Issrins Gegenwart in meinem Kopf nicht mehr!. Verwirrt schielte ich zu meinen Füßen runter. Dorthin wo eigentlich nichts sein sollte und merkte dass ich nicht mehr nach unten hing. Ich stand mit meinen Zehenspitzen einfach so mitten in der Luft als wäre da so etwas wie ein Boden während mein Bauch auf dem nassen Gras lag . Die stimme der Yirk war in meinen Gedanken obwohl ich sie nicht mehr fühlen konnte. Suchend und merkwürdigerweise seltsam ruhig sah ich mich um. Immer noch wie eine Ballerina auf den Zehen im Nichts balancierend - und stellte fest dass Issrin allerhöchstens einen halben Meter von mir entfernt schwebte. Ja richtig gelesen. Sie war nicht mehr in mir und ihr schneckenartiger grauer Körper hing genauso wie ich selbst einfach so in der Luft. Aber das war noch nicht alles!. Die Wolken am Himmel bewegten sich nicht mehr, die Blätter rauschten nicht. Kein Wind wehte und die so eben noch über uns fliegenden Krähen waren mitten in der Bewegung erstarrt wie auf einem Foto oder als hätte irgendjemand bei einem Videofilm die Stopptaste gedrückt. "Okay" Murmelte ich leise für mich selbst nur um irgendetwas zu hören und ließ endlich die Baumwurzel los da ich mich ja nicht länger festzuhalten brauchte . "Also wenn das jetzt ein Traum ist wäre es langsam mal Zeit aufzuwachen. Ich mach mir nämlich grad fast in die Hose und es ist mir auch völlig egal ob das jetzt mein oder dein Traum ist Issrin. Ich habe keine Lust ihn noch eine Sekunde weiter zu träumen!." Antwortete die Yirk wieder mit Gedankensprache auf meine lautgesprochenen Worte. "Ja das ist echt verrückt und ich nehme an dass du auch nicht weißt was hier los ist." sagte ich wieder. Das sie mich als ihren Körper betitelt hatte irgnorierte ich geflissentlich denn momentan hatte ich wirklich andere Sorgen als mich an solchen Kleinigkeiten aufzuhängen. WIE? DAS WORT ANGST VON EINEM TAPFEREN SOLDATEN DER MÄCHTIGSTEN RASSE DES GESAMTEN UNIVERSUMS?. "WAAAAS?!" Schrie ich in Panik und auch Issrin neben mir zog sich erschrocken zusammen. Machte Bewegungen als wolle sie schwimmen. Oder wegkriechen. Natürlich kam sie kaum vom Fleck. Genauso wenig wie ich. Schließlich hatte ich im ersten Moment genauso versucht davonzulaufen und ich konnte zwar aufrecht stehen aber mehr auch nicht . Wir Beide waren einfach wie festgeklebt . So gut wie bewegungsunfähig und gefangen in der Luft die momentan gar keine normale Luft war. Vollkommen wehrlos wie zwei Insekten die an einer Fliegenfalle kleben . NEIN LOU.KEINE FALLE. ES GIBT KEINEN GRUND SICH ZU FÜRCHTEN. AUCH FÜR DICH NICHT ISSRIN NEUN-ACHT-FÜNF . DRITTE VON ACHTZEHN DES YA-TERASH POOLS. JUNGE HERRIN DER TAXXONS . BEZWINGERIN DER HORK BAJIRS. INITIANT ERSTEN GRADES IN DER DRITTEN REIHE DES YIRKANISCHEN IMPERIUMS. Presste Issrin schockiert hervor und ich wusste auch wenn ich es im Moment nicht spürte sehr genau wie sie sich fühlte denn diese Stimme oder was auch immer es war, war eigentlich gar keine Stimme. Nicht einmal so was wie Gedankensprache denn es kam seltsamerweise von nirgendwo und überall gleichzeitig. Außerdem waren es auch keine Worte in dem Sinn sondern eher so etwas wie eine Fusion aus Emotionen und einer unvorstellbaren, riesigen uralten Macht die sich direkt in meinen eigenen Gedanken ausbreitete. Da mein Gehirn die eigentliche Sprache dieser Macht allerdings nicht einmal ansatzweise verstehen konnte übersetzte es sie irgendwie in Worte. KEINE ANGST. "Sagte" es wieder. ICH WERDE NUN IN EINER GESTALLT ERSCHEINEN DIE IHR SEHEN UND VERSTEHEN KÖNNT. Und dann geschah wieder etwas Merkwürdiges. Die Luft direkt vor mir, hinter mir rings um mich... überall begann seltsam zu flirren. Fast wie an einem sehr heißen Sommertag oder wie Wasser in das man einen Stein wirft und wurde sie beiseite geschoben . Fast so als ob die Luft irgendwie eine Art Vorhang wäre den man einfach weg schieben kann und dann... ich weiß nicht wie ich das was dann kam beschreiben soll. Wichtig ist nur dass E r erschien. E r hatte zwei Arme, zwei Beine und einen Kopf der sehr menschlich aussah genauso wie sein Gesicht . Da war eine Nase , Augen und ein Mund wenngleich auch die Augen nur zwei gähnende schwarze Löcher waren in denen dutzende Sterne zu funkeln schienen . Seine Ohren waren lang und spitz und sein Haar war sehr lang . Da er klein war , vielleicht gerade mal einen Meter zehn hoch, reichte es ihm beinahe bis zu den Fersen und es war so strahlend weiß dass ich erst einmal blinzeln musste. Genauso wie seine Haut. Ich meine die war zwar nicht weiß sondern blau aber sie leuchtete ebenfalls. Beinahe so als ob die ganze Gestallt direkt vor uns nur aus Licht zu bestehen schien obwohl sie eindeutig einen festen Körper hatte. Gekleidet- falls man das überhaupt so nennen kann- war er in etwas das zwar in seiner Form wie eine Art Kutte aussah aber es bestand weniger aus Stoff sondern viel mehr aus einer Art Energie die wie schimmernder, silbrig weißer Nebel um ihn herum waberte während er ebenso wie ich direkt vor uns in der Luft stand. Zischte Issrin und bewies mir damit -wie auch immer sie sich mit ihren Yirk- Sinnen orientierte- dass diese Gestallt nun echt war. "Ja" flüsterte ich "Und was für einer!." < Ich s p ü r e es .Da ist eine Art von Energie. Wärme. Hitze... L e b e n d i g aber auch nicht .Ich weiß es nicht. Vermutlich kenne ich kein Wort dafür, aber etwas sehr Mächtiges strömt aus diesem Körper . N e i n !. Dieser Körper scheint aus dieser Energie zu bestehen! Es ist ...-> "Gib es auf Issrin -Neun-Acht-Fünf." Unterbrach der Fremde sie nun plötzlich. "Du kannst nicht einmal ansatzweise verstehen was ich bin. Und du auch nicht Lou . Ihr Beide nicht." "Gut." Ich war seltsamerweise die Erste die Ihre Sprache wiederfand. "Ich kapiere es wahrscheinlich wirklich nicht aber ziemlich sicher sind Sie irgend so was wie ein Gott und allmächtig. Ich meine Sie können die Zeit anhalten und mich hier in der Luft schweben lassen. Sie können einen Yirk einfach so aus meinem Körper entfernen und ihm eine Stimme geben damit ich ihn höre obwohl er nicht mehr in meinem Kopf ist!. " "Ja, das kann ich ." Quiekte Issrin und ich hatte sie bisher wirklich noch nie wirklich quieken gehört <. Das würde vieles erklären > Ihre Gedankenstimme klang irgendwie zittrig und sehr, sehr verunsichert doch ich antwortete ihr nicht. Stattessen redete ich an den Fremden gerichtet weiter . "Okay und warum, warum machen Sie das alles?. Was wollen Sie von mir?" "Nicht nur von dir Lou. Von euch." Der Blaue lächelte etwas "Ich bin hier weil ihr etwas entscheiden müsst." Fragte nun auch Issrin . Der Fremde sagte nichts. Starrte den schneckenartigen Leib der Yirk eine ganze Weile nur mit seinen Augen an die gar keine Augen waren bevor er endlich fortfuhr "Normalerweise mischen wir uns nicht in die Belange anderer empfindungsfähiger Wesen ein aber diese Regel wurde bereits mehrmals verletzt. Von einer anderen Macht als unserer .Ich bin nur hier um zu berichtigen und zu geben was verloren gegangen ist .Irgendwann würdet ihr diese Macht ohnehin bekommen also greife ich nur insofern ein in dem ich euch frage ob ihr sie jetzt wollt. Eure Entscheidung wird die Leben vieler anderer beeinflussen. Das Schicksal womöglich in die richtigen Bahnen lenken und damit vielleicht den angerichteten Schaden teilweise wieder korrigieren. " Issrins lautlose Gedankenstimme bebte zwar nach wie vor vor Angst aber sie war nun auch wütend. "Sei ruhig, Issrin Neun-Acht-Fünf Ya-Terash." Sagte der Blaue nun an sie gerichtet und dann plötzlich ohne jede Vorwarnung tat er es wieder: Er brachte die stillstehende Luft zum Beben und plötzlich hingen wir nicht mehr über einem sehr steilen Abhang mitten im Wald sondern befanden uns mitten auf einer fremden Straße und vor mir lag ein verlassenes Baugrundstück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)