Zwei Seiten einer Medaille von Shino-Tenshi ================================================================================ Kapitel 38: ------------ Ich schlenderte durch die Straßen, die nur von den Straßenlaternen beleuchtet wurden. Immer wieder drang gedämpfte Clubmusik zu mir durch. Fröhliche Menschen kamen mir entgegen oder liefen an mir vorbei. Männer und Frauen, die ihn Partystimmung waren. Manche schon leicht angeheitert. Andere nur guter Dinge, was den heutigen Abend betraf. Ich selbst fühlte mich bei diesem Anblick wie ein großer Schandfleck. Klar, ich war hier um auf andere Gedanken zu kommen und es war mir gerade egal, wie ich das anstellte. Alles war in diesem Moment egal und so atmete ich tief ein und ging in den nächstbesten Club. Es war mir egal, wie er hieß und auch, dass mir die Technomusik, die mir entgegen dröhnte und nun mit ihrem Bass auf meine Ohren und mein Herz schlug, nicht wirklich gefiel. Ich ging selbstsicher zu Bar und bestellte mir den ersten Drink. Ruhig sah ich mich um. Männer sprachen mit Männer. Frauen mit Frauen. Nur selten gab es eine Vermischung der Geschlechter. Kurz machte es mich stutzig, doch dann war mein Drink da und mit den ersten Schlücken vom Long Island Ice Tea verschwanden auch die Zweifel. Es war ein angenehmes Gefühl, das sich in meinem Inneren ausbreitete und kurz all die schlechten Gefühle mit sich nahm. Auch wenn ich nicht wusste, was ich hier tun wollte, so blieb ich einfach sitzen und starrte auf meinen Drink. Leerte ihn. Trank den nächsten. Ich wollte endlich ein anderes Gefühl in meinem Körper haben, doch irgendwie funktionierte es nicht so gut, wie ich wollte. Immer wieder kam die Erinnerung an dieses Gefühl der Machtlosigkeit zurück. Ich schluckte trocken und spürte, wie meine Hände zu zittern begannen. Noch einen Schluck. Vergessen. Nur vergessen. Ich klammerte mich an das Glas vor mir, als wäre es ein Rettungsring und ich drohte zu ertrinken. Wieso klappte es nicht? Plötzlich spürte ich eine Hand auf meinen Rücken und zuckte kurz zusammen. Ich wollte herum fahren, doch dann war da der warme Atem auf meinem Ohr, der mich leicht erschaudern ließ. „So alleine und traurig? Soll ich dich aufmuntern, Hübscher?“ Die raue Stimme ließ keinen Zweifel zu, wer mich da gerade angesprochen hatte. Dann kamen mir wieder die Bilder in den Kopf, die ich zu Beginn hier wahrgenommen hatte. Nur Männer zusammen. Nur Frauen zusammen. Ich schluckte trocken und klammerte mich fester an das Glas vor mir, bevor ich noch einen Schluck trank, um mehr Mut zu bekommen. Kurz räusperte ich mich und wandte mich zu dem Jungen um. „Wie willst du mich denn aufmuntern?“ Ein selbstsicheres Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich spürte, wie ich durchaus nicht abgeneigt war von seinem Erscheinungsbild. Sein kurzes, schwarzes Haar wirkte elegant und doch auf interessante Weise schon fast rebellisch, während mich seine goldenen Augen unverhohlen musterten. Seine Finger strich über meinen Arm und er lächelte mich erneut eindeutig zweideutig an. „In dem ich dir eine unvergessliche Zeit beschere, die dich all deinen Kummer vergessen lässt.“ Ruhig griff er nach meiner Hand und hob sie an, um einen Kuss auf ihren Rücken zu hauchen, wodurch wieder Trotz in mir ausbrach: Ich war keine Frau! Sofort entriss ich sie ihn und knurrte ihn dunkel an. Fast im gleichen Atemzug hob er entschuldigend die Hände und lachte leise auf. „So ein ungestümer Hübscher bist du also.“ „Ich bin keine Prinzessin.“ Ich fixierte ihn weiter und klammerte mich aus Zorn fester um mein Glas, bevor ich erneut einen Schluck von meinem Getränk nahm. Eindeutig dachte ich noch zu viel, doch ich spürte, wie meine Gedanken immer mehr in Watte verpackt wurden. „Ich will auch keine Prinzessin, sondern einen Prinzen.“ Er kam mir erneut näher. Seine Hand lag auf meiner Schulter und schien mich nicht gehen zu lassen. Ich wusste, dass ich mich unwohl fühlen sollte, doch das war nicht der Fall. Diese Berührung, der undurchdringbare Blick und seine unmittelbare Nähe ließen die schlechten Gefühle endlich verschwinden. Ich fühlte mich auf eine sonderbare Art und Weise begehrt. Schon fast geliebt. Auch wenn ich wusste, dass dies totaler Schwachsinn war, so gab es mir in diesem Moment das, was ich so dringend brauchte. Und so ließ ich es auch geschehen, dass er mich küsste. Er schmeckte nach Zigaretten, was mich kurz an Luzifer erinnerte, doch er küsste anders. Definitiv und somit verschwand das Bild auch relativ schnell wieder zusammen mit den Gefühlen, die sich damit hoch kämpfen wollten. Ich stöhnte leicht in den Kuss, als wir uns dann voneinander trennten und konnte Zufriedenheit in den Augen des Mannes vor mir erkennen. In diesem Moment war es mir egal, was andere denken konnten. Ich wollte weiter von diesem Menschen berührt werden. Spüren, dass man mich mochte und bei sich haben wollte. Einfach nur geduldet werden und vielleicht sogar ein wenig mehr. „Lust auf einen etwas ruhigeren Ort?“ Seine Stimme war direkt neben meinem Ohr. Schaltete die Musik aus und auch sämtliches Denken. Ich spürte, wie sich mein Magen umdrehte, doch ich schluckte all diese Gedanken hinunter. Es musste einen Grund haben, warum ich hier war. Vielleicht war es sogar gut so. Vielleicht konnte ich mir so über meine Gefühle für Luzifer klarer werden. Ja, vielleicht zeigte es mir, wo ich hin wollte und vor allem wen ich wollte. „Na, dann komm mit, Hübscher.“ Sein Grinsen wurde breiter und er nahm mich bei der Hand. Ich folgte ihm und war mir sicher, dass er an sich den Club verlassen würde, doch stattdessen steuerte er einen separaten Raum an, der fast gänzlich in Dunkelheit erfüllt war. Ohne es bewusst zu steuern, umschloss ich seinen Hand fester damit er ja nicht verloren ging und stolperte ihm unsicher hinterher. Immer wieder drangen leise, unterdrückte Laute der Lust zu mir durch, die ihre Wirkung definitiv nicht verfehlten. Ich spürte, wie mir heißer wurde und plötzlich zog mich der Fremde zu sich auf den Schoß. Keine Ahnung worauf er saß, denn ich konnte nur seine Umrisse erkennen, die mich erneut küssten. Ich ließ mich fallen und treiben. Spürte seine Hände auf meiner Haut. Unter meiner Kleidung. Nur kurz meldete sich meine Vernunft, dass es Schwachsinn war, was ich hier tat. Ich kannte den Kerl nicht und wollte ihm gerade meine Unschuld schenken. Doch ich wollte es einfach hinter mich bringen. Vielleicht... Der Gedanke wurde unterbrochen, als er plötzlich in meine Brustwarze biss und einen unangenehmen Schmerz durch meinen Körper schickte. Das war definitiv nicht mein Fall, doch ich wagte es nicht zu sprechen. Aktuell konnte ich mich selbst belügen. Mir einreden, dass es Luzifer war, der mich gerade berührte. Dieses Wunschdenken geschah ohne dass ich es anfing oder gar beenden konnte. Seine Lippen wanderten tiefer und ich selbst wurde damit auf etwas Weichem abgelegt. Ich ließ alles geschehen. Versuchte diese Hitze in mir festzuhalten, doch immer wieder wurde sie durch ein falsches Handeln kurz wieder vernichtet. Der Alkohol machte meinen Verstand weiter schwerer und ließ Sachen als gut durchgehen, die ich sonst nie mochte. Meine Hose fiel. Seine auch. Erneut ein Kuss und seine Hände, die das Feuer weiter in mir entfachten. Ich stöhnte auf und versuchte mein Becken an irgendetwas zu reiben. In meiner Welt gab es nur ihn und mich. Das Feuer in meinem Körper und dieses unstillbare Verlangen. Ich wusste nicht, wie lange er mich berührte und so mit meiner Erregung spielte. Sie mal anstachelte und dann wieder erlöschen ließ. Es fühlte sich gut an bis zu diesem einen Moment, als er mein Becken leicht anhob und alles von einem stechenden Schmerz ausgelöscht wurde. Ich versuchte ihn von mir zu drücken und diesem Gefühl zu entkommen, doch er nahm meine Hände in Gewahrsam und kam zu mir. „Ssscchh. Beruhig dich. Entspann dich. Es wird gleich besser. Glaub mir ruhig.“ Er küsste meine Stirn, meine Nase, meine Wangen und schließlich meinen Mund. Ruhig hielt er meine Hände, die immer noch leicht zitternden fest. Der Schmerz war immer noch da, doch er wurde langsam weniger. Ich versuchte ruhig zu atmen und mich zu entspannen. Es klappte nach einer schieren Ewigkeit und das schien er zu spüren, denn kaum einen Wimpernschlag später begann er sich zu bewegen. Nur kurz kam der Schmerz zurück, bevor es anfing schön zu werden. Sein Stöhnen drang an mein Ohr und ich spürte, wie die Erregung zu mir zurückkam. Ich wusste nicht, wie lange es ging, doch als er sich mit drei letzten Stöße in mir ergoss, fühlte ich mich nur bedingt befriedigt. Kurz rechnete ich damit, dass er jetzt einfach verschwand, doch er küsste mich erneut. Sanft und leidenschaftlich, bevor seine Lippen tiefer wanderten. Über meine Brust zu meinem Bauch und dann zu meiner Hüfte. Ich keuchte auf, als er meinen Penis in den Mund nahm und begann daran zu saugen und darüber zu schlecken. All der Schmerz und das komische Gefühl wurden hinweg geschwemmt von der Erregung, dich sich nun wie ein heißes Feuer durch meinen Körper auf zu meiner Mitte zog. Immer wieder stöhnte ich auf. Spürte wie ich meinem Ziel immer näher kam und sich meine Haare verzweifelt in sein Haar krallten. Ich wollte ihn noch mehr spüren. Diesen wunderbaren Menschen, der mir zeigte, dass ich gemocht werden konnte. „Luzifer.“ Ich konnte nicht verhindern, dass ich seinen Namen stöhnte, als ich zu meinem Höhepunkt kam und im nächsten Moment war der Schemen wieder über mir. Er kam mir so nahe, dass sich unsere Nasen fast berührten. Ich konnte seinen Atem auf meiner Wange spüren und kaum antwortete er mir zerbrach der Zauber mit einem eiskalten Schlag: „Ich bin nicht Luzifer. 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