Zwei Seiten einer Medaille von Shino-Tenshi ================================================================================ Kapitel 25: ------------ Vergangenheit Wir betraten sein Zuhause und Luzifer schloss die Wohnungstür hinter mir. Es war eine angenehme Wohnung. Sie wirkte hell und einladend, doch auf sonderbare Weise auch leer und verlassen. Fast schon einsam und es änderte sich nicht, als Luzifer weiter hinein ging und ich ihm leicht zögernd folgte. „Du brauchst keine Angst haben. Wir sind die Einzigen hier.“ Meine Hand hatte er erst los gelassen, als die Tür ins Schloss fiel. Als hätte er Angst, dass ich sonst doch noch verschwinden könnte. Derweil wusste ich doch gerade gar nicht wo ich hin sollte. Luzifer verschwand in einem Zimmer und kam kurze Zeit später ohne seine Gitarre wieder zurück, doch dafür mit Demon an seiner Seite. Der Hund bellte nur einmal kurz zu Begrüßung, bevor er seinem Herrn in einen weiteren Raum folgte, wo ich das Klirren von Schüsseln vernahm. Nur wenige Augenblicke später kam Luzifer ohne seinen Hund zurück und lächelte mich an. Ich stand immer noch leicht verloren in dem Flur und wusste nicht, wo ich hin durfte oder gar sollte. Er winkte mir zu ihm zu folgen. „Komm, ich hab Demon nur kurz etwas zum Fressen gegeben. Dahinten ist mein Zimmer. Ich weiß nicht, ob dich der Rest der Wohnung wirklich interessiert.“ Ich konnte nur den Kopf schütteln. Warum sollte ich den Rest sehen wollen? Wenn wir eine Aktivität dort ausüben würden, dann würde ich das Zimmer schon betreten, aber auf eine Führung hatte ich gerade keine Lust. Schließlich war ich mir immer noch nicht sicher, ob ich wirklich hier sein sollte. Was wenn? Ich konnte nicht weiterdenken, denn im nächsten Moment war Luzifer hinter mir. Sein warmer Atem strich über meinen Nacken und ließ meine Haare sich aufstellen. Dann waren dort schon seine Lippen, die sich sanft über meine Haut küssten. Ich musste trocken schlucken und wusste nicht, was ich tun sollte. Seine Hände fanden meine ohne große Umwege und unsere Finger verhakten sich ineinander, während er näher kam. Ich konnte seinen Körper hinter mir spüren. Überall wo wir einander berührten, schien meine Haut Feuer zu fangen und ich konnte erneut nur trocken schlucken, während Luzifer sanfte Küsse auf meinem Nacken und Ohr verteilte. Er ließ eine Hitze in meinem Körper entstehen, die sich unangenehm in meiner viel zu engen Hose sammelte. Ein wohliger Laut kam über meine Lippen, als ich mich instinktiv näher an ihn drängte. Ich wollte ihn spüren und nahe sein. So sehr und nur ganz kurz kam die Warnung von Xenia zurück in meinem Kopf, doch kaum drehte ich mich um und küsste Luzifer waren ihre Worte schon wieder aus meinem Gedächtnis verschwunden. Er schmeckte so gut und seine Zunge, die über meine strich, fühlte sich so unglaublich berauschend an. Instinktiv drückte ich mein Becken an seines und konnte ein unterdrücktes Stöhnen in seinem Kuss hören. Meine Hände fuhren begierig in sein Haar und ich zog ihn näher zu mir, bevor ich verstand, was ich gerade tat und schon fast panisch von ihm wegsprang. Oh Gott! Warum? Das war doch falsch! Ich... wir... das durfte nicht sein. Nein, ich durfte nicht einmal hier sein. Ich musste hier weg. So schnell wie möglich. Sofort wollte ich an Luzifer vorbei sprinten, doch er ergriff meine Hand und drehte mich mit meinem eigenen Schwung zurück in seine Arme. Unsere Blicke trafen sich und ich versank in seinen grauen Augen. Warum fühlte ich mich bei ihm nur so? Wieso nahm er mir all meine Vernunft? Das war nicht fair! „Du bleibst hier.“ Seine Stimme war so dunkel und glitt rau über mein Trommelfell. Ließ mich erneut erschaudern, bevor ich mich räusperte und versuchte meine Würde wieder zu finden. „Ich... wir... Es ist nicht okay. Bitte, lass mich los.“ „Nein.“ Dieses eine Wort war bestimmend und ließ keine Widerrede zu. Ich hatte mich zu fügen und konnte auch keinen Widerstand mehr in mir spüren. Bis er mich erneut küsste und dort das Bild von meinem wütenden Vater wieder da war. Sofort drückte ich Luzifer von mir. „Es ist nicht okay. Versteh das doch?“ „Warum? Wegen Xenia? Die sollst du meine Sorge lassen. Wegen deinem Alten? Ich werde es ihm nicht stecken.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und ich konnte mir nur verzweifelt durch die Haare fahren. Was sollte ich tun? Alles in mir schrie nach Luzifer, doch er schien mich nicht zu verstehen. Es war doch so kompliziert. Plötzlich war dort wieder seine Hand, die sanft nach meiner griff. Er zog mich dieses Mal behutsam näher zu sich und legte seine Finger unter mein Kinn, um es leicht anzuheben.Unsere Blicke trafen sich, bevor er mich erneut küsste. Doch dieses Mal war es sanft. Schon fast unschuldig und ich konnte ein leichtes Seufzen nicht unterdrücken. Meine freie Hand wanderte wie von selbst in seinen Nacken und begann ihn dort leicht zu kraulen. Sein Haar fühlte sich seidig an und lud dazu ein zärtlich damit zu spielen. Warum ließ ich mich erneut von ihm verführen? Ich wusste, doch dass es falsch war, dennoch konnte ich mich nicht dagegen wehren. Er zog mich weiter in seinen Bann und ich spürte, wie ich mir immer mehr wünschte. Mehr Küsse. Mehr Berührungen. Mehr von Luzifer. Am Besten alles von ihm. Ohne dass ich es wirklich mitbekam, dirigierte er mich zu seinem Bett. Ich stieß gegen den Rand und fiel nach hinten auf die Matratze. Sofort war er über mir und küsste mich erneut. Seine Hand wanderte langsam unter mein Shirt und setzte meine Haut in Flammen. Diese Hitze war wieder da. Wie damals, als wir bei mir gewesen waren. Ich konnte ihn riechen und schmecken. Er nahm mich damit völlig ein und alles um mir herum verschwand, als er seine Lippen von meinen löste und sich langsam über meinen Kiefer nach unten zu meinen Hals küsste. Ich keuchte auf, als er sich an meiner Haut festsaugte und ein Zeichen hinterließ, dass auf der ganzen Welt bekannt war. Doch es war mir in diesem Moment schlichtweg egal. Es fühlte sich toll an, wie seine Finger auf Wanderschaft gingen und das Feuer immer weiter in mir schürten. Die Knöpfe von meinem Hemd öffneten sich von ganz alleine und entblößten Zentimeter für Zentimeter von meiner Haut. Plötzlich kamen mir all die blauen Flecken wieder in den Sinn und ich griff panisch nach den zwei Teilen meines Oberteils, um sie dann wieder mit einem spitzen Schrei zu schließen. „NICHT!“ Luzifer stoppte und sah auf mich hernieder. Ich spürte, wie die Tränen heiß in meinen Augen brannten, doch ich wollte nicht weinen. Nein. Keine Schwäche zeigen und das Alles sollte er auch nicht sehen. Ihm sollte nicht bewusst werden, was ich all die Zeit durchgemacht hatte. Woher diese Panik kam und dass sie definitiv nicht unbegründet war. Er hatte es ja schon einmal gehört. Aber... er hatte es niemals wirklich gesehen. Damals war noch harmlos gegen jetzt. Mein Körper zitterte und die Hitze war zusammen mit dem Schrei aus meinem Körper gewichen. Immer wieder versuchte ich mich noch enger in mein Hemd zu wickeln, doch der Stoff war an seinem Limit angekommen. Ich würde keine richtige Mumie werden. Verstecken! Ich musste sie verstecken! Niemand! Niemand durfte sie sehen! Solange sie niemand sah! Niemand es wirklich begriff! Solange war es nicht so schlimm! Nicht so schlimm! Es konnte irgendwann besser werden. Irgendwann besser werden... Plötzlich waren dort Hände, die das verzweifelte Tun meiner stoppten. Finger verhakten sich sanft mit meinen und im nächsten Moment bekam ich auf jede Hand einen Kuss gehaucht. Man legte sie neben meinen Kopf auf die Matratze und dann war dort wieder der durchdringende Blick von Luzifer. Ich spürte immer noch das Zittern meines Körpers, aber die Angst in meinem Körper wurde weniger desto länger ich ihn ansah. Erneut hauchte er mir einen Kuss auf die Stirn und schien damit auch noch den letzten Funken Angst zu zerstören, bevor er sanft seine Finger aus meinen löste und mit ihnen über meine Arme hinunter glitt. Sie stoppten erst, als sie bei meinem Brustkamm ankamen und erneut stahlen sie sich unter den Stoff. Luzifer selbst küsste sich derweil über meine Nase, Mund und Kinn erneut zu meinem Hals und verweilte eine Weile auf meinem linken Schlüsselbein, bevor er jeden Zentimeter, den seine Hände freilegten mit Küssen bedeckte. Ich spürte die Berührung und nur kurz erwachte die Angst, dass er all die Verletzungen sah, doch das Feuer, das seine Lippen in mir entfachten, verbrannte jeden panischen Gedanken sofort. Ich spürte seine Lippen auf meinen Brustwarzen und keuchte kehlig auf, als die Flammen höher schlugen und sich ihren brennenden Weg in meine Lenden suchten. Begierig drückte sich meine Erregung gegen die Enge meiner Hose, doch Luzifer ließ sich Zeit. Er küsste sich Zentimeter für Zentimeter hinab zu meinen Hüften. Spielte mit den Nippeln. Umkreiste sie und tauchte in meinen Bauchnabel ein. Fuhr jeden noch so kleinen Muskel nach und schien jeden blauen Fleck zu küssen. Seine Hände kamen am Bund meiner Hose an und ohne zu zögern öffnete er den Knopf meiner Jeans. Nur kurz irritierte es mich, dass er sich seines Tuns so sicher war, doch kaum zog er mir Hose samt Boxershort aus, konnte ich ein erregtes Keuchen nicht verkneifen. Die kühle Luft, die mein erregtes Glied streifte, ließ die Hitze in meinem Körper noch größer werden. Flehend streckte ich ihm meine Hüfte entgegen und ich konnte sein amüsiertes Lachen unterdrückt hören. Echt jetzt? Macht er sich jetzt über mich lustig? Arsch! Am Liebsten hätte ich ihm eine rein gehaut, doch dann spürte ich schon seinen Kuss auf der Spitze meiner Eichel. Mein Körper verkrampfte sich unter der neuen Welle der Erregung. Ich wusste nicht, was er tat, doch es fühlte sich gut an. Ich konnte mein Stöhnen nicht unterdrücken und krallte mich verzweifelt fester in die Decke unter mir. Hinter meinen Augen begann es zu blitzen, doch bevor ich meinen Höhepunkt gänzlich erreichte, stoppte Luzifer und kam zurück zu mir. Schon vorbei? Nein, ich will mehr! Bitte, hör nicht auf! Sanft küsste er mich und ich hörte, wie er ebenfalls aus seiner Hose stieg und sie raschelnd zu Boden ging. Dann war dort schon seine nackte Haut auf meiner und ich rutschte instinktiv mit ihm zusammen ein wenig höher, sodass ich nun gänzlich auf dem Bett leg und er sich zwischen meine Beine drängte. Mein Herz begann schneller zu schlagen und ich konnte erneut ein kehliges Stöhnen nicht unterdrücken, als sein Penis meinen berührte und ich instinktiv mein Becken gegen ihn bewegte. Ich wollte ihn spüren. Dieses Feuer endgültig entfachen und in den Flammen vergehen. Eins mit ihm sein. Egal wie kitschig das gerade klang. Jede Faser meines Körpers schrie nach ihm. Er küsste mich noch einmal kurz, bevor er sich von mir trennte und sich zu seinem Nachtschrank beugte. Ich konnte seine leicht geröteten Wangen sehen. Die glasigen Augen und roten Lippen. Alles schrie an ihm, wie ich mich fühlte. Es ging ihm genauso. Diese Erkenntnis ließ mein Herz vor Freude schneller schlagen. Schließlich kam er zu mir zurück. Beugte sich erneut zu mir hinunter und küsste mich. Ich hörte ein unterdrücktes Keuchen und das Rascheln einer Kondompackung. Dann war dort plötzlich etwas Kaltes an meinem Hintern und Luzifer trennte sich kurz von mir. „Entspann dich.“ Seine Finger fuhren sinnlich über meine Lippen und ich versuchte es so gut es ging, doch mein ganzer Körper zitterte unter der Erregung und verkrampfte sich immer wieder unter den Wellen der Lust, die wild in meinem Körper hin und her schlugen. Erneut war dort ein sanfter Kuss und dann war nur noch ein stechender Schmerz, der in meiner Hüfte schlagartig explodierte. „Aua!“ Ich konnte dieses Gefühl nicht verheimlichen und drückte Luzifer instinktiv von mir weg. Dieser brennender Schmerz hatte das Feuer sofort gelöscht und sämtliche Erregung in mir vernichtet. Luzifer wollte sich dennoch weiter bewegen, doch mein Gegendruck wurde stärker und ich entzog ihm mein Becken. Es ging nicht. Das... das konnte ich nicht aushalten. „Du tust mir weh!“ Instinktiv verpasste ich ihm einen harten Schlag gegen die Brust, der ihn auf keuchen ließ und endlich schien die Botschaft bei ihm angekommen. Er sah mich entgeistert an, bevor er sich frustriert zurückzog, als ich mich schon wieder in mein Hemd wickelt. Er selbst zog sich wieder an und nahm dann am Rand des Bettes Platz, um mich anzusehen. Nach einen kurzen Moment des Schweigens reichte er mir ebenfalls meine Kleidung und ich streifte sie mir sofort über. Nun saßen wir da. Schwiegen und starrten in den Raum. Die Stimmung war dahin, aber ich... Ich wusste nicht, was ich sagen oder denken sollte. Es fühlte sich doch alles so gut an. Doch dann... es ging einfach nicht, obwohl ich es mir so sehr gewünscht hätte. Ich hätte so gerne diese Ekstase mit ihm noch bis zum Schluss erlebt, doch jetzt waren wir beide nur frustriert und schwiegen, wobei ich sehen konnte, wie sich Luzifers Hände immer wieder an- und entspannten. Es tat mir so sehr Leid und ich fühlte mich so idiotisch, doch ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Den Schlag solltest du dir für deinen Alten merken.“ Bei diesem Satz fuhr sich Luzifer über die Brust und es dauerte noch einen Wimpernschlag, bevor er mich dann endlich wieder ansah. „Es tut mir Leid. Aber... dieser Schmerz.“ Ich fuhr mir erneut durch die Haare und starrte dann auf die Bettdecke. So dämlich. Ich war so dämlich. Hatte ich mir überhaupt jemals Gedanken gemacht, wie das Alles stattfinden sollte? Was damals passiert wäre, wenn mein Vater nicht rein geplatzt wäre? Wie konnte man nur so blauäugig sein? „Er kommt mir normalerweise nicht so nahe ohne, dass er mich vorhin zu Boden drückt.“ Ich lächelte gequält und zupfte an den Ärmel meines Hemdes, bevor ich langsam damit begann es wieder zu schließen. Luzifer sah mir dabei zu und schien über etwas nachzudenken, bevor er dann erneut das Schweigen brach. „Dein Alter übertreibt echt. Du solltest dich endlich mal wehren oder irgendetwas unternehmen. Du kannst da drunter bald als Alien durchgehen.“ Wie charmant. Doch ich verzog nur kurz das Gesicht, bevor ich Luft holte, um etwas zu sagen, doch Luzifer kam mir zuvor: „Es ist kompliziert. Ich weiß. Hast du Hunger?“ Ohne auf eine Antwort zu warten, erhob er sich und verließ das Zimmer. Ich blieb zurück und schloss den letzten Knopf, bevor mein Blick auf das verschwendete Kondom fiel. Warum? Hätte ich sie doch einfach aushalten können? Vielleicht wäre die Erregung ja zurück gekommen. Ja, vielleicht wäre es sogar irgendwann besser geworden. Nur ein wenig länger. Oder hätte ich mich nur mehr entspannen müssen? Einfach los lassen und Luzifer vertrauen? Warum konnte ich die Schmerzen, die mir mein Vater zufügte so einfach ertragen, aber jetzt, wenn es um etwas Wichtiges ging, konnte ich nicht meine Klappe halten? Dann konnte ich den Schmerz nicht einfach hinnehmen. Das... das war Luzifer gegenüber unfair. Ich seufzte schwer und schon hörte ich ihn in der Küche arbeiten. Meine Hand strich über die Bettdecke, die fast noch so ordentlich da lag wie am Anfang, bevor ich dann ebenfalls aufstand und diesen Ort der Frustration hinter mir ließ. Die Sache war erst einmal gelaufen und ich konnte nichts mehr daran ändern. Luzifer würde mir deswegen nicht böse sein. Vielleicht war es sogar besser so. Schließlich hätte es sowieso nicht passieren dürfen. Nicht, wenn wir unsere Welten so behalten wollten wie wir sie kannten und eigentlich auch mochten... Hosted by Animexx e.V. 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