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Im Herzen vereint

Michi-Woche
von

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Fantasie

Tag und Nacht saß ich an meiner Arbeit und webte fleißig Gewänder für meinen Vater, den Himmelsgott. Ich wollte eine gute Tochter sein, so wie er es von mir erwartete. Doch manchmal, in kleinen, unbeobachteten Momenten, entfernte ich mich von meiner Arbeit und warf einen Blick in die Menschenwelt. Von hier oben sahen sie alle so klein aus. Sie arbeiteten genauso hart wie ich, da sie sich so ihr Leben finanzierten. Dennoch beneidete ich sie, da sie etwas hatten, das ich nicht hatte: einen Menschen an ihrer Seite, der sie liebte. Wie oft träumte ich davon, auch jemanden zu lieben.

Sterne

Einmal in der Woche durfte ich meine Arbeit unterbrechen und etwas tun, worauf ich Lust hatte. Das war der Tag in der Woche, auf den ich mich am meisten freute. Ich sprang von Stern zu Stern und schaute mir alle möglichen Flecken auf der Erde an. Am liebsten machte ich das abends, denn da schauten so unheimlich viele Menschen in den Himmel zu den Sternen hinauf, dass ich mir einbildete, dass sie mir winken würden. Doch je länger ich die Menschen beobachtete, desto bewusster wurde ich mir, was diese Enge in meiner Brust zu bedeuten hatte: Ich fühlte mich einsam.

Verbindung

Als ich eines Abends wieder auf die Menschen herabschaute, fiel mir sofort ein junger Mann ins Auge. Ich hatte ihn noch nie gesehen, doch ich fühlte mich sofort von ihm angezogen.

Als ich meinen Vater nach dem Mann ausfragte, merkte er sofort, welche Intention eigentlich hinter meinen Fragen steckte.

„Da du immer sehr fleißig bist, will ich dir erlauben, Taichi Yagami kennenzulernen.“ Mein Herz machte einen Sprung als mein Vater das sagte und kurz darauf war ich schon auf der Erde, auf den Wiesen, auf denen Tai seine Rinder weiden ließ.

„Wer bist du denn?“, fragte er mit sanfter Stimme.

Gold

So glücklich wie mit Taichi war ich noch nie in meinem Leben. Wir heirateten kurz nach unserem Kennenlernen und verbrachten jede Minute miteinander. Endlich konnte ich dieses Grinsen, das ich bei Pärchen immer gesehen hatte, nachvollziehen. Nie wieder wollte ich ohne Taichi sein. Wir gingen gemeinsam baden, spazieren, er zeigte mir die Umgebung seines Bauernhofes. Und an manchen Tagen, da lagen wir einfach nur gemeinsam im Bett und liebten uns oder redeten.

Doch es war nicht alles Gold, was glänzte. Über unserem Liebeshimmel bahnten sich dunkle Wolken an. Mein Vater war erzürnt über unsere Lebenseinstellung und verlangte das Unmögliche: Trennung.

Versprechen

Ich weinte und flehte, doch vergebens.
 

„Taichis Rinder sind krank und du hast aufgehört, zu weben. Ich kann nicht anders, ich muss euch trennen, damit ihr wieder arbeitet“, erklärte er streng und ich wusste, er würde sich nicht umstimmen lassen.
 

„Was sollen wir nur machen, Taichi? Ich kann ohne dich nicht mehr leben“, ich weinte in meine Hände und Taichi legte tröstend seinen Arm um mich.

„Mach dir keine Sorgen, Mimi. Wir werden einen Weg finden. Das verspreche ich dir.“

Doch kurz darauf trennte uns mein Vater und verbannte uns auf unterschiedliche Sterne, die von einem breiten Fluss getrennt waren.

Kreation

Ich dachte, in der Zeit ohne Taichi wäre ich einsam gewesen. Doch nun, da er auf der anderen Seite des Himmels war und wir uns nicht mehr sehen durften, da wusste ich, was Einsamkeit wirklich bedeutet. Mein Herz schrie lautstark nach ihm und die Sehnsucht nahm oft so Überhand, dass ich nichts machen konnte, außer in meinem Bett zu liegen und mich meiner Trauer hinzugeben.

„So kann das nicht weitergehen, Mimi“, schimpfte mein Vater, doch es ließ mich kalt. Das alles war seine Schuld.

„Einmal im Jahr.“

Ich blickte ihn fragend an.

„Ihr dürft euch einmal im Jahr sehen, okay?“

Unendlichkeit

Die Jahre zogen ins Land und ich webte fleißig während Taichi auf die Rinder aufpasste. Wir gingen unserer Arbeit nach, denn so verging die Zeit schneller. Jedes Jahr warteten wir, dass der 7. Juli kommen würde. Denn an diesem Tag gestattete mein Vater uns, dass wir uns sehen durften.

Wir verbrachten den Tag zusammen und genossen unsere Zweisamkeit. Jede Sekunde musste voll ausgekostet werden, denn trotz der Wiedersehensfreude und der Endorphine, die unser Treffen auslöste, gab es doch den bitteren Beigeschmack, dass wir uns danach 364 Tage nicht sehen würden. Doch diese 24 Stunden und unsere Liebe gaben uns Kraft.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoppala, ihr Lieben, ich habe gestern vergessen, den Haken bei "sofort veröffentlichen" vergessen. Das tut mir leid! Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben,

da wäre nun auch das letzte Kapitel. Leider ist die Michi-Woche ja nun vorbei :(
Ich hoffe, euch hat die kleine Reihe rund um die Legende um das Tanabata-Fest gefallen!:)

Liebe Grüße<3 Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (19)
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Von:  Sakuran
2018-08-02T18:40:29+00:00 02.08.2018 20:40
Wirklich sehr süß, die Legende des Tanabata und du hast es auf die Michi-Woche übertragen. Zum Glück ist das heute nicht mehr so, dass unsere Eltern uns die Partner aussuchen O_o ich freue mich, wenn ich eine leichte Geschichte ohne großes Drama lesen kann ;) vielen Dank dafür!
LG
Von:  Khaleesi26
2018-08-02T06:36:47+00:00 02.08.2018 08:36
Hi Liebes :*

Ich konnte ja leider letzte Woche nicht mitlesen, deswegen hab ich das jetzt nachgeholt. Aber auch gut, so musste ich nicht abwarten, wie‘s weitergeht :P

Ich finde das so schön, wie du diese Legende umgesetzt hast! Ich finde Mythen und Legenden allgemein sehr interessant, aber diese hier kannte ich noch nicht.

Du hast es trotz der wenigen Wörter geschafft, dass ich mir Mimi und Tai richtig gut vorstellen konnte. Besonders Mimi, die auf ihren Sternen sitzt und sich nach den Menschen sehnt... und dann plötzlich Tai erblickt <3 das war echt süß!
Der Vater ist irgendwie... naja. Erst hab ich mich gefreut, weil er Mimi erlaubt hat, zu Tai zu gehen. Doch dann trennt er beide :( und verbannt beide auf unterschiedliche Sterne. Puh, das war herzlos. Und ab sofort dürfen sie sich nur noch ein mal im Jahr sehen. Grausam :‘O
Irgendwie musste ich sofort an „Nächstes Jahr am selben Tag“ von Colleen Hoover denken. Weiß nicht, ob du das gelesen hast. Aber dort dürfen sich die beiden Liebenden auch nur ein mal im Jahr sehen.

Ich finde die Legende sehr schön, die du für die drabbles ausgesucht hast, aber auch sehr traurig. Aber vor allem find ich sie total gut umgesetzt. Ich weiß nicht, ob ich es hätte in so wenig Wörter packen können :D und dein schreibstil hat mir dabei auch sehr gut gefallen. Wunderbar flüssig und trotzdem voller Emotionen :)

Vielleicht machst du ja mal wieder eine Drabble-Reihe. Würde mich auf jeden Fall freuen.

Ganz liebe Grüße :* :)
Von:  dattelpalme11
2018-07-31T09:03:03+00:00 31.07.2018 11:03
Hallo meine Liebe :)
Ich glaube, du weißt schon wie sehr ich diese kleine Geschichte mochte <3
Die Idee mit Tanabata hast du wirklich gut umgesetzt und geschickt auf Michi bezogen ;)
Dennoch finde ich die Story echt traurig aber auch irgendwie schön *_*
Sich nur einmal im Jahr zu sehen ist echt hart, aber man lernt auch die Zeit, die man zusammen hat, viel mehr zu schätzen, was in Tais und Mimis Fall nur vierundzwanzig Stunden sind :/
Aber sie genießen die Zeit zusammen und allein deswegen ist es wunderschön, dass sie sich wenigstens einmal im Jahr sehen können <3

Alles in allem eine wunderschöne Geschichte mit einem bittersüßen Happy End :')
Liebe Grüße und wir schreiben sicher heute noch ;)<3
Von:  Hallostern2014
2018-07-30T16:53:04+00:00 30.07.2018 18:53
Huhu😘😘

😭 ja leider ist die Woche so schnell vorbei gegangen. Ich hoffe auch, dass es nächstes Jahr wieder eine Michi-Woche geben wird.

Das letzte Kapitel. Fand ich schön. Dennoch Traurig, Dass beide sich nur einmal im Jahr sehen dürfen. Aber beide genießen diese Zeit, wenn beide sich wieder haben.

Das du die Geschichte von dem Tanabata-Fesr abgeleitet hast fand ich toll.

Wünsche dir noch eine schöne Woche.
Ganz liebe Grüße 😘😍❤🌷
Von:  Linchen-86
2018-07-30T10:20:37+00:00 30.07.2018 12:20
Oh ja das letzte Kapitel.

Ich finde es auch schade, dass die Michi-Woche schon wieder vorbei ist. Jetzt müssen wir wieder 1 Jahr warten... zumindest hoffe ich das nochmal eine kommen wird :)

Die Geschichte fand ich sehr süß und ihre Liebe ist eben etwas ganz besonderes :)

Liebe Grüße :)
Von:  Linchen-86
2018-07-29T06:34:40+00:00 29.07.2018 08:34
Hallöchen :)

Ach ja,
Es ist wirklich ganz schön gemein vom Vater sie so trennen und ihr so eine bescheuerte Regel aufzubürgen.
Eimmal im Jahr ist wirklich nicht viel, aber ich hoffe das sie aus diesem Tag das Beste machen :)

Mal sehen was uns zum Schluss erwartet :)
Liebe Grüße :):*
Antwort von:  dattelpalme94
29.07.2018 19:24
Hallo Liebes <3

das stimmt. Es ist wirklich gemein vom Vater!
Ich glaube, das werden sie und jeder dieser Tage, an denen sie sich sehen dürfen, wird etwas Besonderes :)

Liebe Grüße :*
Von:  Hallostern2014
2018-07-28T17:55:48+00:00 28.07.2018 19:55
Huhu😘

Ich fasse mal beide zusammen.

Man merkt wie sehr ihnen die Trennung weh tut. Und von ihren Vater ist es auch nicht Fair. Er müsste doch froh sein, wenn seine Tochter glücklich ist. Und einmal im Jahr sehen ist echt nicht leicht. Aber Tai hat ihr ja gesagt, dass beide einen Weg finden wird. Und daran glaube ich.

Ich freue mich wahnsinnig auf den letzten Teil.
Wünsche dir einen schönen Samstag Abend/Sonntag
Ganz liebe Grüße 😘😍🌷❤
Antwort von:  dattelpalme94
29.07.2018 19:23
Hallo <3

Ja, so eine Trennung ist wirklich nicht leicht :( der Vater sieht leider nur die Arbeit, die die beiden nicht erledigen und ignoriert dabei das Glück seiner Tochter :( wirklich nicht schön :(
Daran glaube ich auch und irgendwie schaffen die beiden das <3

Der letzte Teil ist schon online:)
Hab noch einen schönen Abend und liebe Grüße<3
Von:  dattelpalme11
2018-07-28T15:31:42+00:00 28.07.2018 17:31
Die Armen :/ Sie leiden sehr unter der Trennung, was auch verständlich ist!
Sie haben ja alles zusammengemacht und plötzlich können sie sich gar nicht mehr sehen...
Das ist wirklich hart und ich kann verstehen, warum Mimi so deprimiert ist!
Das hätte der Vater aber auch wissen müssen -_-
Jetzt darf sie ihn einmal im Jahr sehen, was echt nicht viel ist, aber immerhin besser als gar nichts :O

Soo ich freue mich schon auf den letzten Teil :) <3
Antwort von:  dattelpalme94
29.07.2018 19:21
Da hast du Recht.. die Trennung nimmt beide sehr mit :(
Da hatten die beiden ihr großes Glück und nun befinden sie sich in einer tiefen Krise, weil ihnen ihr Glück genommen wurde :(
Puh, der Vater denkt eben nur an die Arbeit, die die beiden nicht erledigen :/
Das stimmt wohl.. es ist besser als nichts..

Hihi<3
Von:  dattelpalme11
2018-07-28T15:29:24+00:00 28.07.2018 17:29
Ach ja, diese Geschichte ist echt tragisch...erst findet man sich nach langem suchen und dann wird man getrennt, weil man laut dem Vater nicht mehr anständig arbeitet :/ Echt eine schwierige Situation für beide...
Wäre da auch echt unglücklich und ich glaube auch nicht, dass dadurch die Arbeit wirklich besser wird :/

Haha, ich wusste gar nicht, dass das Kapitel nicht veröffentlich wird, wenn man nicht auf den Haken klickt :O Muss ich mir echt unbedingt merken. In der Eile vergisst man ihn dann doch mal schnell xD

So ich hüpfe zum Nächsten! <3
Antwort von:  dattelpalme94
29.07.2018 19:19
Den beiden wird ihr Glück leider nicht lange gewährt :( finde die Situation der beiden auch wirklich traurig zumal die Trennung beide sicher hart treffen wird :(
Nee, glaube auch nicht, dass ich dann besser arbeiten würde :/

Wusste ich auch nicht :D aber jetzt haben wir beide was dazugelernt :D

<3
Von:  dattelpalme11
2018-07-28T15:26:41+00:00 28.07.2018 17:26
Ohhh <3
Die beiden heiraten aber schnell :O Da müssen sie wohl sehr sicher sein :D Aber manchmal passt es auch einfach <3
Sie sind dannach aber sehr auf den jeweils anderen fixiert, was auch während der Verliebtseinsphase normal ist. Leider findet ihr Vater das wohl gar nicht gut, weil sie ja auch ihre Arbeit vernachlässigen >_<
Ich glaube, ich weiß was als Nächstes kommt :(
Antwort von:  dattelpalme94
29.07.2018 19:18
Haha, jaa :D das ging flott bei ihnen :D die beiden wollten keine Zeit verlieren :D
Die Honeymoon-Phase ist wirklich ausgeprägt bei ihnen.. sehr zum Missfallen von Mimis Vater :(


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