Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 40: In between ---------------------- „Alexy?“ Viktoria kam ins Zimmer ihres Sohnes, der gerade am Schreibtisch saß und über seine Bücher gebeugt war. Seine längeren Haare waren zu einem kleinen Zopf zusammengefasst, damit sie ihm nicht ins Gesicht hingen und er sah auf als seine Mutter ihn rief. „Ja, Mama?“ Er hatte heute noch eine ganze Menge zu erledigen und hatte eigentlich nicht wirklich Zeit, vermutlich klang er deshalb auch leicht hektisch. Viktoria schien das zu merken. „Ich wollte eigentlich nur fragen, ob du vielleicht mit zu Abend essen magst, aber ich nehme mal an, nicht?“ Alexy seufzte und lies den Kopf auf sein Buch sinken. 
„Ich sollte nicht, aber ich hab Hunger... was gibt es denn?“ Viktoria lachte und trat zu ihrem - nun schon erwachsenen - Sohn und strich ihm über den Kopf. 
„Du bist so fleißig, ich denke du kannst dir ein Essen erlauben, außerdem brauchst du Energie. Es gibt eine Gemüsepfanne, sollte passend sein, dass du dich danach nicht zu vollgestopft fühlst.“ Alexy nickte und stand dann auf, um seiner Mutter in die Küche zu folgen. 
 Seitdem Armin nicht mehr da war, war es ein sehr ruhiges Leben daheim. Kein Fluchen, keine heftiges Geklicke auf dem Gamingpad im Wohnzimmer und kein Gejammer am Essenstisch, dass er Raids nicht einhalten konnte, weil er gerade jetzt mit der Familie zu Abend essen sollte. Tatsächlich war es langweilig zu nennen und Alexy hätte es nicht für möglich gehalten, doch er vermisste seinen Bruder doch schon ab und an ziemlich. „Hallo Sohn!“, begrüßte ihn sein Vater, kaum dass er am Tisch Platz nahm. „Hast du eine Pause von deinen Büchern gebraucht?“ Alexy nickte, schon seit den Morgenstunden war er nur am Lernen gewesen und es gab noch eine ganze Menge mehr zu tun, aber fürs Erste reichte es ihm auch mal. Außerdem tat es wirklich mal gut etwas Smalltalk mit seinem Vater und seiner Mutter zu halten, die er in letzter Zeit auch kaum zu Gesicht bekam. Das lag aber eben vor allem daran, dass er oft in der Bibliothek war, in der Uni generell oder eben in seinem Zimmer fleißig lernte. Vielleicht würde er das Lernen nicht so intensiv betreiben, wenn er noch andere Freizeitaktivitäten gehabt hätte. Aber Rosalia war kaum zu sehen, da sie ebenfalls lernte und jemand anderes kannte er nicht wirklich. Auch hatte er seit Kentin keinen Freund mehr gehabt. Die Trennung war mittlerweile schon ein paar Monate her und so langsam wollte er doch wieder gerne jemand an seiner Seite haben. Neben dem Lernen gab es allerdings nicht so wirklich Zeit und jemand tolles war ihm an der Uni auch noch nicht über den Weg gelaufen, oder er hatte bisher nicht nicht viel Ausschau gehalten. Irgendwie war Kentin immer noch in seinen Gedanken, auch wenn er wirklich schon seit der Trennung nichts mehr von ihm hörte. Zwar hatten sie übereinstimmend befunden Freunde zu bleiben, aber so kurz nach der Trennung war das eben dann doch noch nicht möglich. Seine Eltern merkten wohl, dass er in Gedanken war und deshalb unterhielten sich eher ein wenig gemeinsam. Nach dem Essen ging Alexy mit hängenden Schultern in sein Zimmer, hatten ihn die kurzen Gedanken an Kentin traurig gestimmt. Seufzend griff er nach seinem Handy und wischte es offen, so dass er auf die Fotos schauen konnte, die er noch gespeichert hatte. Es waren eine ganze Menge Fotos mit Kentin, oft war auch Alexy mit drauf - es gab Kuss- und Kuschelbilder und auch ein paar sexy Bilder, die ihm Kentin in einsamen Stunden geschickt hatte. Er vermisste ihn wirklich, nicht nur seine Anwesenheit generell, sondern eben auch die ganzen Pärchendinge, sowie der nicht zu verachtende Sex. Zumindest sein Verlangen hatte er kürzlich bei einem One-Night stand gestillt, aber das war nun eben doch nicht das Selbe gewesen. Alexy merkte wie seine Augen feucht wurden und eine einzelne Träne über seine Wange perlte, ehe er sie unwirsch wegwischte. Kentin hatte eben seinen Weg gewählt und da auch Alexy seinen eigenen nicht ändern wollte, mussten sich ihre gemeinsamen Wege eben trennen, so traurig das auch war. Der einzige Trost war, dass es Kentin selbst wohl auch nicht so leicht fiel, zumindest nach dem was ihm Armin verraten hatte. Im Grunde brachte es aber trotzdem nichts und Alexy bekam wirklich Sehnsucht nach einem Kerl der ihn mal in den Arm nehmen würde, oder zumindest nach einem guten Gesprächspartner. Er surfte ein wenig auf Youtube, sah sich die neuesten Videos an und bekam plötzlich eine Werbung von einer Singlebörse auf dem Bildschirm. Vermutlich war durch seine Suchwörter: „Gay, Gay romance, Boy love Boy, Shonen Ai“, die Werbung einer Singlebörse getriggert worden, in der es nicht nur hetero Nutzer zu finden gab. Er hatte natürlich schon Erfahrungen mit solchen Apps gemacht, allerdings waren das ganz normale Singlebörsen gewesen und es war schon Zufall einen Kerl zu finden, der eben auch auf Kerle stand. Da sollte die Chance bei einer Partnerbörse, die explizit auch Queer-Chaträume bot, doch ein wenig höher sein. Da Alexy für heute ohnehin genug vom Lernen hatte, entschied er sich die App einmal zu testen und lud sie auf sein Handy. Das ging relativ schnell und was ihm dann besonders gut gefiel war, dass er einen Spitznamen wählen konnte und keine echten Namen gefordert waren. Zudem war die App ganz hübsch gestaltet und hatte nicht nur die reine Dating-Funktion, sondern dazu noch ein Forum, einen offenen Chat und generell die Möglichkeit Freunde zu finden, zu adden und auch mit diesen einen privaten Chat zu starten. Die potenziellen Single wurden aufgrund gleicher Interessen vorgeschlagen, man konnte aber auch generell danach suchen. Alexy war fast ein wenig von den Funktionen erschlagen und suchte sich zu Beginn einen Nickname: Phoenix. Dann ging er erst einmal in einen der offenen Chaträume, mit dem Titel „Männlich sucht Männlich“, in dem er auch recht schnell bemerkt und angeschrieben wurde. # Hey Phoenix, neu hier? # # Oh la, ein neues Gesicht, willkommen in der Schwulenhölle. # # Dickpicks please? # # Hey, woher bist du denn? # Alexy blickte auf die vielen aufklappenden Fenster und Namen wie „Sexgod 3000“ oder „Lickyourdick“ und schüttelte sich erst einmal. Vielleicht war das doch keine so gute Idee gewesen. Anderseits gab es solche Leute wohl überall. # Hey Neuer. :) Lass dich nicht verunsichern, hier sind auch nette Leute - ich nahm einfach mal an, dass du jetzt ganz viele böse Nachrichten bekommen hast. # Ploppte plötzlich auf und Alexy nickte stumm dazu. Sein Blick fiel auf den Namen: „Bittersweet_Symphony“ und er atmete auf. Vielleicht war der wirklich normal? # Danke. Ich war gerade wirklich geschockt, fast wäre ich wieder gegangen. # # Das wäre schade gewesen, obwohl ich dich natürlich noch nicht kenne, aber ich nehme einfach mal an, du bist ein ganz Lieber. # Alexy kicherte und tippte zurück. # Meistens ja, und das mit dem Kennenlernen kann man ja ändern. # # Sicher, ich habe einen privaten kleinen Chatraum mit lauter lieben Kerlen, wenn du möchtest kannst du zu uns kommen, ich lade dich mal ein. Wir sind übrigens alle recht jung, also keine Sorge - eigentlich sind wir eine nette Studentengruppe. In deinem Profil steht, du studierst auch? # # Ja, das tu ich, ich komm vorbei. # Alexy sah in seine Mailbox und öffnete die Einladung zu „Studentenbude - Gay Boys only - come have fun - Jugendfrei!“ Er nickte zu sich selbst und betrat dann den besagten Chatraum. Die Namen hier waren normal und was er von dem Gespräch las, ging es um Schuhe, Klamotten, das Studium generell und sehr viele nette Worte. Gerade hatte einer wohl ein Coming out hinter sich und erzählte, was er negatives erfahren hatte. Aber auch wie erleichtert er sich fühlte. Er bekam lauter nette Worte und Alexy entspannte sich merklich. Hier war es wirklich sicher und er schrieb eine kurze Begrüßung. Diesmal bekam er nur Nachrichten im Chat generell und bald hatte er sich in eine Unterhaltung über Mode eingeklinkt, was eben nun mal sein Hobby war. Er merkte gar nicht wie die Zeit verging und mit einem der vielen Kerle führte seine Unterhaltung weg von Klamotten und mehr zu Hobbys und schließlich blinkte sein privates Chatfenster auf. Jack of Hearts, der Kerl mit dem er die letzte halbe Stunde hin und her geschrieben hatte, schrieb ihn nun privat an. # Ah... ich trau mich kaum, aber ich dachte - wir sollten das Gespräch hier fortführen? # Las Alexy und musste bei den ersten Worten lächeln. # Ich beiße nicht, und ich finde das eine gute Idee. # # Da bin ich aber froh :D, ich bin ein wenig schüchtern aber du scheinst nett zu sein und wir scheinen ja auch… reden zu können. # # Ich habe das selbe Gefühl, ich freu mich, dass du mich angeschrieben hast. Was die Schüchternheit betrifft, kann ich dir glaube ich die Hand reichen. Zwar würde das niemand meiner Freunde so unterschreiben, aber im Grunde bin ich sehr schüchtern. Vor allem wenn mir jemand gefällt. ;) # # Ja, da geht es mir so wie dir… ich bekomme wirklich keinen Ton bei der Person heraus, die es mir angetan hat und dann gibt es noch die Schwierigkeit dazu, dass ich nicht geoutet bin. # # Hast du jemand der es dir angetan hat? # # Ja, mein… Kumpel. Er ist wirklich… cool. Etwas längere Haare, kleiner als ich und er hat so wunderschöne leuchtende braungrüne Augen. Ich bin immer sprachlos, wenn ich vor ihm stehe und im Grunde sind wir alle befreundet, er muss mich für besonders seltsam halten. # Alexy konnte es sich gut vorstellen wie sich der Andere fühlen musste. Ein bisschen erinnerte ihn das ja an Kentin. Gut, er war nicht sprachlos vor ihm gewesen, aber zwischendrin hatte er sich manchmal doch sehr seltsam verhalten. Kentin hatte im Nachhinein erzählt, dass er alles an Alexy süß gefunden hatte auch solche Patzer und andere Dinge, die aus Nervosität entstanden waren. # Vielleicht findet er es aber auch süß?# Deshalb schreib Alexy genau das zurück, wollte den Anderen ein wenig aufmuntern. # Eher nicht, ich glaube er steht nicht auf Männer, ich bin sogar ziemlich sicher. # # Das muss nicht unbedingt was heißen, mein… Ex… stand auch eigentlich nicht auf Männer, bevor wir zusammen kamen und mein Bruder ist auch mit einem Mann zusammen, obwohl er sich sogar sehr lange gegen seine Gefühle gewehrt hat. Er ist meines Wissens auch nicht mal schwul, er liebt eben nur seinen Freund. # # Du machst mir wirklich Mut Aber ich glaube ich werde nicht dieses Glück haben, außerdem… wie gesagt, bin ich nicht mal geoutet und eine Beziehung will ich so nicht führen. # # Möchtest du dich denn outen? # # Nein, gerade nicht… ich wohne noch… daheim und wenn es wirklich schlimm wäre… # # Ich verstehe, aber wie ist deine Familie denn so drauf? Meine war wirklich sehr locker als ich mich geoutet habe, beziehungsweise, eigentlich wusste es jeder von Anfang an irgendwie. Als dann ihr anderer Sohn allerdings noch mit einem Kerl zusammen gekommen ist, haben sie spaßeshalber gesagt, dass sie dann auf Enkel verzichten müssen. Aber es war dennoch nie schlimm gewesen. # # Das klingt schön, meine Familie ist auch eigentlich sehr offen, aber irgendwie… habe ich trotzdem Bedenken. # # Du musst es ja noch nicht jetzt machen, gib dir Zeit wenn du noch Sorge hast. Niemand drängt dich… du musst es nur mit dir selbst ausmachen. # # Hm… # # Mein Ex war auch nicht geoutet als wir zusammen kamen, es gab da ein Problem mit seinem Vater. Das war aber auch kein Problem, wir haben es eben ein wenig geheim gehalten und dann irgendwann hat er seinen Mut zusammengenommen und es gesagt. Sein Vater war wirklich alles andere als begeistert, aber seine Mutter stand vor hinter ihm und ich natürlich auch. # # Das war mutig von ihm… ich weiß nicht ob ich das könnte.. # # Wie gesagt, du kannst dir doch Zeit lassen… und sollte es eine potenzielle Beziehung nicht verstehen, kannst du den Kerl sausen lassen. # Alexy drehte sich vom Bauch auf den Rücken, hatte er sich zum chatten auf sein Bett gelegt und so langsam schlief sein Arm ein, mit dem er das Handy über sich gehalten hatte. # Ich denke du hast Recht. Dann warte ich noch… # Alexy und Jack schrieben noch eine Weile weiter und verabschiedeten sich erst als Alexy die Augen zufielen. Sie hatten nach dem ernsten Thema wieder auf Hobbys und Bands gewechselt und Alexy hatte an der Unterhaltung tatsächlich Spaß gefunden. Er schlief danach sehr ruhig und tief und fühlte sich verdammt ausgeruht als er am nächsten Tag von einer netten Nachricht in der App überrascht wurde. # Guten Morgen, Vögelchen. Ich hoffe du hast wunderbar geschlafen. Ich muss sagen, unsere Unterhaltung hat mir sehr geholfen und es war der spaßigste Abend seit langem. # Alexy konnte dem irgendwie nur zustimmen, zumal es auch schön war so eine nette Nachricht am Morgen zu lesen. # Ich hab geschlafen wie ein Stein :D Danke für deine Nachricht, ich kann da nur zustimmen, es war ein tolles Gespräch, wir können gerne so weiter machen? # # Mit Vergnügen, aber erlaube mir eine Frage… wie alt bist du eigentlich? # # 19 und du? # # Auch 19, das ist passend. # # Steht du nicht auf Ältere, oder Jüngere? ;) # # Nein, also ja ich meine /// 20 wäre auch okay, und so… aber 30 wäre seltsam... und 14 auch. # # Keine Sorge, Jacky, ich weiß wie du es meinst und ich finde es auch gut so. # # Ich hab mir nochmal Gedanken gemacht, wegen der Sache mit meinem Kumpel… ich hatte überlegt mich vielleicht meinem besten Freund anzuvertrauen… du kennst… also kennen ist vielleicht zu viel gesagt, aber er hat dich in die Chat-Gruppe geholt. # # Bittersweet_Symphony… ihr kennt euch? # # Jah, er ist… der einzige, der das von mir weiß, also dass ich auf Kerle stehe - aber das mit unserem Kumpel weiß er nicht - ich hab mich noch nicht getraut es ihm zu sagen /// # # Dann kannst du das doch tun, er schien in seinen wenigen Nachrichten an mich sehr nett. Oder hast du wegen etwas Bedenken? # # Um genau zu sein, hab ich die Angst es könnte unseren Freundeskreis irgendwie belasten oder sowas in der Richtung. Vor allem eben, wenn es vielleicht dann doch rauskommt, irgendwie - je mehr Leute es wissen. # Alexy konnte es ein wenig nachvollziehen, immerhin hatte er in der Schulzeit auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich manchmal selbst Geheimnisse irgendwie verbreiten konnten, wenn jemand etwas hörte, wenn man es eigentlich jemand anderes erzählte. Oder es gab dann Anspielungen, die richtig gedeutet wurden. Alles eben in so einer Richtung und da war es wirklich besser sich niemanden anzuvertrauen. # Ich kann deine Bedenken nachvollziehen... also was wirst du tun? # # Es vermutlich doch einfach für mich behalten :( ich mein, es ist eh nur eine kleine Schwärmerei, ich denke es ist nicht die große Liebe... # # Du kannst ja trotzdem versuchen ein wenig Zeit mit deinem Schwarm zu verbringen... vielleicht auch alleine? Kennst du ihn gut? Habt ihr ein gemeinsames Hobby? # # Ne, bin zu schüchtern, wenn wir mal alleine da stehen, um nur irgendwas zu sagen oder zu fragen... im Grunde kenn ich ihn nicht wirklich... nur eben innerhalb der Gruppe. # Im Grunde klang der Andere noch etwas Teenie-verknallt. Das befand Alexy, auch wenn er eben auch 19 und damit eigentlich erwachsen war. Aber vielleicht war es ja wirklich so der erste Crush, seitdem ihm klar war, dass er auf Kerle stand. # Hm... nun, wenn du ihn noch nicht wirklich kennst... würde ich versuchen mehr herauszufinden und vielleicht ist er ja auch gar nicht wirklich dein Typ, sondern er sieht nur gut aus. # # Na ja, er ist ziemlich offen und ein bisschen zu frech. Ich glaube ich finde ihn wirklich auch vom Wesen her echt ansprechend. # # Dann solltest du deine Schüchternheit überwinden und ihn fragen ob ihr mal zusammen was machen könnt, am Besten ein Hobby, das nur er hat, damit das auch Sinn hat. # Alexy merkte wie er sich wirklich Gedanken machte, wie er seinem Chatpartner helfen könnte und musste über sich selbst grinsen. Vermutlich würde er in so einem Fall auch nicht vorankommen und dann würden ihm Rosalia oder Noel solche Dinge sagen. Noel war, seitdem sie sich das erste Mal bei dem gemeinsamem Spieleabend getroffenen hatten, immer mehr zu einem guten Freund geworden. Und auch wenn Noel und Armin gerade eine Art on und off Beziehung führten, war Alexy oft bei dem Älteren. Meistens konnten sie sich auch irgendwie gegenseitig helfen und Alexy war sich sicher, in so einem Fall wie bei seinem Chatpartner, hätte ihm Noel ähnliches gesagt, wie er jetzt Jack of Hearts schrieb. # Hm... zumindest da könnte ich meinen besten Freund versuchen etwas auszuhorchen, er kennt ihn schon länger... Danke Phoenix... du hast mir sehr geholfen. Ich treffe mich heute auch mit der Gruppe, mal sehen ob ich ein wenig mehr... aus mir raus kann. # # Das wird schon, ich drück dir die Daumen - Ich werde jetzt ein wenig weiter lernen, oder besser den ganzen Tag, kannst mir ja später schreiben wie es so war. # # Werde ich :) Viel Erfolg beim lernen! Bis später. # Alexy nickte zu sich selbst und legte dann das Handy beiseite um erst einmal zu duschen, anzuziehen und eine Kleinigkeit zu essen. Danach musste er wirklich wieder lernen. Jack schrieb ihm am Abend und erzählte, dass es nicht so wirklich gut gelaufen war. Er war eben doch einfach zu schüchtern. Über die nächsten Monate, die sie weiter regelmäßig schrieben, änderte sich das zumindest ein wenig. So fand Jack heraus, dass der Kerl eben doch auch auf andere Kerle stand, aber gerade an Jack selbst keinen Gefallen gefunden hatte. Stattdessen kam er mit seinem besten Freund zusammen, was Jack besser aufnahm als Alexy das an seiner Stelle getan hätte. Aber Jack war einfach der Meinung, dass sein bester Freund und sein ehemaliger Schwarm wirklich verdammt gut zusammen passten und an sich war es ja auch gut, dass ihn das alles doch nicht so schmerzte. Außerdem redeten sie auch noch öfter über ein mögliches Coming out vor Jacks Familie und Alexy verwendete die wenige Freizeit, die er neben der Lernphase und seinen realen Freunden hatte, damit Jack immer wieder gut zuzureden. Bis Jack sich endlich dazu entschloss reinen Tisch zu machen und tatsächlich war die Reaktion der Familie positiv. Was Alexy durchaus freute. Da sie aber beide langsam immer mehr mit der Uni zu tun hatten, wurden ihre Gespräche weniger. Zumal auch die meisten Probleme geklärt waren und es nur noch Smalltalk zwischen ihnen gab. Sie schrieben nur noch sehr selten und schließlich ging Alexy gar nicht mehr auf die App. Bis zu dem Tag - Jahre später, im Jahr seines Masterstudiums als er sich ablenken wollte. # Vögelchen? Lange nichts mehr gehört, wie gehts dir? # # Hm... scheint als wärest du nicht mehr online... # # Jetzt bereue ich es wirklich nie nach deiner Nummer gefragt zu haben. # # Solltest du je nochmal on kommen... schreib mir, okay? # .... # Hey, wie gehts? # # Du lebst! Wow. # Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)