Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 32: Blink ----------------- Ein wenig später saßen Kentin und seine Mutter schließlich mit Kakao im Wohnzimmer und keiner wusste so recht wie er nun anfangen sollte. Kentin hatte schon lange nicht mehr wirklich ernsthaft mit seiner Mutter gesprochen, denn Dinge entschied immer sein Vater und Mitspracherecht gab es da eben ohnehin selten mal. „Mama ich…“, fing er dann doch an und brach gleich wieder ab. Marie lächelte leicht und schüttelte dann den Kopf. „Kentin, ich war wahnsinnig besorgt um dich, als ich gehört habe, dass du in eine Schlägerei verwickelt warst… und nicht das erste Mal, seit du von der Militärakademie wieder da bist, muss ich ja dazu sagen.“ Kentin nickte, denn es stimmte was seine Mutter da sagte, seit er von der Akademie da war, hatte er in einer eher unguten Phase doch ein paar Schlägereien gehabt, das war nun aber eine ganz andere Sache. Dass sie es dennoch ansprach, zeigte ihm durchaus, dass sie sich auch darüber noch Gedanken machte, auch wenn er eigentlich wieder ruhiger geworden war. „Sicher war das jetzt etwas anderes... du hast deinen... Freund beschützt und verteidigt, aber ich habe generell die Sorge, dass du, wenn du zurück auf die Akademie gehst, wieder einfach so in Schlägereien mitmischen wirst.“ Sie legte die Hand an die Wange und musterte Kentin. „Ich möchte das nicht, deshalb und auch weil ein Schulwechsel nicht das Beste für deine Noten wäre, werde ich nochmal mit deinem Vater sprechen.“ Kentin blinzelte und blieb still, er war durchaus überrascht und ein leichtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Danke Mama!“, rief er dann aus und schnappte sich beide Hände seiner Mutter, die ihm warm in die Augen sah. „Aber Kentin, ich möchte nun doch erfahren... wer Alexy für dich ist... seine Mutter hat etwas angedeutet und nun... er ist ja auch - nun er steht auf Jungs, nicht wahr?“ Kentin nickte dazu, das hatte ihr ja auch Viktoria schon erzählt um sie langsam darauf vorzubereiten was kommen würde. „Alexy ist mein... nun er ist mein Freund. Meine fester Freund, ich habe mich… in ihn verliebt. Vor ein paar Wochen, da wurde er von den Kerlen schon mal verprügelt, da ist sein Exfreund einfach abgehauen und hat ihn im Stich gelassen… ab da habe ich langsam angefangen zu bemerken, dass er mir wichtiger und näher ist als ein ganz normaler Freund und das er… süß ist.“ Kentin wurde rot und Marie lächelte wissend. „Ich habe es mir schon gedacht…“, fing sie dann an und seufzte. „Dein Vater ist nur… er ist wohl wirklich ein Problem.“ Besorgt legte sie wieder die Hand an die Wange, eine Geste die sie immer machte, wenn sie besorgt war. Kentin seufzte ebenfalls, straffte sich dann aber. „Ich möchte mit Alexy offen zusammen sein können… Mama.“, stellte er klar und wenn ihn seine Mutter verstand, war das schon mal sehr gut. „Ich bin stolz auf dich Kentin. Alexy ist wirklich ein netter Junge und auch seine Mutter… es war ein sehr schönes Gespräch. Dennoch sollten wir vielleicht ein bisschen warten, bis wir es deinem Vater erzählen…“ Kentin nickte, denn tatsächlich fühlte er sich noch nicht so wirklich bereit seinem Vater gegenüberzutreten, dennoch würde er die Beziehung mit Alexy nicht mehr auf Zwang verheimlichen. „Nun, dann würde ich sagen, du packst ein paar Sachen und dann fahre ich dich zu deinem Freund, ihr habt euch ja ohnehin kaum trennen lassen und Alexy geht es sicher besser, wenn du da bist…“ „Es geht mir auch besser, wenn ich bei ihm sein kann… er hatte heute Nacht ziemliche Alpträume, gestern auch…“ „Das ist verständlich, der arme Junge.“ Kentin lächelte leicht, allerdings nur weil seine Mutter Alexy scheinbar auch schon ins Herz geschlossen hatte und das war für ihn wirklich schön zu sehen. „Er mag die gleichen Kekse wie ich… wollen wir nicht…“ Marie blinzelte, dann lachte auch sie kurz. „Na, in Ordnung…wir fahren am Einkaufszentrum vorbei und kaufen eine große Tüte, als Trostpflaster.“ Alexy musste sich währenddessen nicht so einem Gespräch stellen, war er damit zum Glück schon vor langer Zeit angekommen. Beziehungsweise verheimlichte es gar nicht erst und fand es normal, dass man eben auch auf Jungs stehen konnte. „Mama? Was willst du denn eigentlich klären?“, fragte Alexy auf dem Weg nach Hause. „Mal abgesehen davon, dass noch einiges gerichtliches auf dich zukommt... wollte ich Kentin nur die Möglichkeit geben mit seiner Mutter zu reden“, grinste sie. Ihn ansehen konnte sie nicht, da sie noch am Steuer saß. „Huh?“, wunderte sich Alexy und blinzelte seine Mutter an. „Wieso das?“ „Sagen wir es so, wir hatten ein recht langes Gespräch während ihr im Krankenhaus lagt“, erklärte sie ihm. „Was?!“, stieß Alexy erschrocken aus und hätte seine Mutter am liebsten angesprungen, wenn sie nicht ihm Auto sitzen würden. „Du hast ihr doch nicht wirklich von uns erzählt...?“ „Keine Sorge, ich hab sie nur auf die richtige Fährte geschickt und mich vorsichtig heran getastet um zu erfahren, ob sie ein Problem damit hätte.“ „Und?“ „Ich glaube... sie ahnt es sowieso schon“, kicherte Viktoria und parkte gerade ein. „Also muss sich Kentin nicht ganz so viele Sorgen machen?“, stellte Alexy mehr fest als das er fragte, während er schon einmal die Tür öffnete und versuchte auszusteigen. Ganz so einfach funktionierte das mit seinen Verletzungen nicht, doch am Ende ging es doch allein. „Ich glaube nicht, dass ihr gleich Händchenhaltend bei ihm zur Tür rein könnt, aber ich hab ein gutes Gefühl“, erzählte sie. Die letzten Schritte half sie Alexy doch noch in die Wohnung und ließ ihn dann in sein Zimmer gehen. Kaum war er angekommen, hörte man sein Handy. # Ich hab eine Überraschung für dich # Alexy grinste dank den Nachrichten seiner Mutter sowieso schon, doch Kentins Nachricht verstärkte es gleich noch einmal. # Ich könnte dich gerade mit Küssen übersähen~~~ # Alexy tippte zurück, stand dabei breit grinsend in seinem Zimmer und wurde erst einmal skeptisch von seinem Bruder angesehen, der kurz darauf das Zimmer betrat, da die Tür noch offen stand. „Eh, ja, okay“, kommentierte Armin und dachte einen Moment er hätte sich im Zimmer gerirrt. „Armin!“, rief Alexy freudig und smilte seinen Bruder übertrieben an. „Vielleicht bin ich doch im falschen Zimmer... oder in der falschen Wohnung“, erwiderte er, wollte sich umdrehen und zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal kommen. „Ich glaube endlich wird alles besser! Außerdem... Kentin!“ Armin hätte sich schon denken können, dass Kentin irgendwo mit an Alexys Laune schuld war und das obwohl die beiden so schlimm verprügelt wurden. „Das hat ja nun auch wirklich lange genug gedauert! Aber zumindest kann ich jetzt sicher sein, dass es dir wieder gut geht“, sagte Armin, der tatsächlich nur nach seinem Bruder sehen wollte. Alexy ließ sich auf sein Bett fallen, bereute es im nächsten Moment jedoch gleich wieder, aber er war es ja gewohnt Schmerzen nach einer Schlägerei zu haben. „Pass auf dich auf, Brüderchen“, meinte Armin in dem Moment als die Klingel ertönte. Ihm war klar, dass sie gleich Besuch bekamen und auch von wem. „Bis dann“, fügte er hinzu und verschwand. Im ersten Moment erwartete Alexy Kentin gar nicht, zumal sie sich erst vor kurzem am Krankenhaus verabschiedet hatten. Gut, seine Mutter war einen Umweg gefahren, aber trotzdem. „Alexy“, rief Viktoria aus dem Wohnzimmer, gerade als er es sich in seinem Bett bequem machen wollte. Trotz, dass er die letzten zwei Tage im Bett lag, fühlte er sich noch nicht wieder komplett fit und leichte Schmerzen hatte er zudem. „Mama... ich bin im Bett“, rief Alexy zurück, wollte er nicht nochmal aufstehen. Einen kurzen Moment warte er, ob sie nicht doch noch einmal rufen würde, doch nichts passierte. Er kurz darauf öffnete sich seine Tür erneut. „Dann verpasst du aber deine Überraschung“, ertönte Kentins Stimme und Alexy sah kurz erschrocken auf. „Ken...!“, rief er, unterließ es jedoch gleich aufzuspringen, wusste er doch, dass das böse enden würde mit seinen Verletzungen. Kentin ließ sich gar nicht erst herein bitten, sondern kam gleich auf Alexy zu, nachdem er die Tür sicherheitshalber abschloss. Seine Mutter war noch bei Viktoria geblieben und in diesem Haus wusste man nie, wer die Tür einfach so öffnete... auch wenn sie gar nicht so viel machen konnten. Ein Gespräch konnten sie trotzdem führen und Kentin hatte gute Neuigkeiten und vor allem die Kekse dabei. Die Kekse drückte er Alexy in die Hand, nachdem er bei ihm am Bett angekommen war und setzte sich so auf den Rand, dass er sich zu seinem Freund beugen konnte. Er gab ihm einen leichten Kuss, immerhin war Alexys halbes Gesicht blau und damit sehr empfindlich und seine Lippe, wie schon einmal, aufgerissen. „Kekse?“, fragte Alexy ein wenig überrumpelt von der Tüte, der kleine Kuss lies ihn allerdings lächeln. „Kekse“, bestätigte Kentin. „Als Trostpflaster…“, fügte er noch hinzu, was Alexy gleich noch ein wenig glücklicher lächeln lies. „Du bist süß.“, seufzte er auf und klopfte neben sich auf die leere Bettseite. „Zieh deine Schuhe aus und komm ins Bett.“, verlangte er und Kentin kam dieser Bitte doch sehr gerne nach. Immerhin war er selbst auch noch angeschlagen und vor allem die geprellten Rippen, machten es schwer lange zu sitzen. Alexy lehnte sich leicht an seine Schulter, nachdem Kentin neben ihm lag und hatte die Kekse weggelegt um sich dafür Kentins Hand zu schnappen und mit seinen Fingern zu spielen. „Du hast geschrieben… du hast eine Überraschung?“, fragte Alexy schließlich neugierig, immerhin hatte die Überraschung wohl dazu geführt, dass Ken jetzt schon wieder bei ihm war und wenn der Rucksack, der neben der Tür lag etwas bedeutete, dann doch wohl, dass er auch über Nacht bleiben würde. „Jaaaa…“, meinte Ken langgezogen, klang durchaus zufrieden und glücklich und er spannte seinen Freund gerne ein wenig auf die Folter. „Mama hat mich hergefahren…“, fing er dann an und Alexy blinzelte überrascht, aber es machte Sinn, war er ja sehr schnell hier gewesen. „Das ist nett von ihr?“ Kentin lachte. „Hm, aber was die eigentliche Neuigkeit ist… sie weiß es…dass wir... dass wir zusammen sind.“ Nun blinzelte Alexy nochmal und schüttelte dann leicht den Kopf. „Du scherzt…“, gab er dann von sich, denn immerhin hatte er noch nicht vor all zu langer Zeit gesagt, dass es wirklich kein Problem wäre, wenn Kentin noch länger brauchen würde um es zumindest mal seiner Mutter zu sagen. „Du scherzt nicht…“, stellte Alexy dann fest, weil Kentin nur grinste. „Oh.“, machte Alexy noch und grinste dann ebenfalls. „Das ist ja toll, ich nehme an… es war positiv.“ „Positiv!“, bestätigte Kentin. „Sie mag dich und deine Mutter im übrigen auch, ich denke mal sie sitzen gerade draußen und haben Kaffee und Kuchen, wir waren ja noch in dem Bäcker im Einkaufszentrum. Mutter hat Kuchen mit und für uns…“ „Die Kekse!“, vervollständigte Alexy und griff nun wieder nach der Tüte. Nachdem er einen herausgeholt hatte, fiepte er freudig auf. „Die sind ja noch ganz warm!“ Kentin lachte, schnappte sich ebenfalls die Tüte und einen Keks und schob ihn sich einfach ganz in den Mund. So krümelte er immerhin nicht Alexys Bett voll. „Hmm…“ , machte er zufrieden und mit vollem Mund. „Ich liebe diese Kekse.“, stellte er fest, nachdem er ihn heruntergeschluckt hatte. „Ich liebe dich… aber die Kekse sind auch in Ordnung…“, murmelte Alexy und bekam dafür wieder einen süßen Kuss von Kentin. „Du bist süßer als jeder Keks sein könnte.“, grinste Kentin, fiel es ihm wirklich sehr leicht, Alexy einfach anzuflirten und er wurde auch meistens damit belohnt, indem sich Alexys Wangen röteten. Es wurde zwar weniger, aber er schien Komplimente doch sehr gerne zu haben was ganz gut passte, da Kentin auch nicht damit aufhören konnte ihm welche zu machen. „Ken, du bist doch schon mein Freund… du musst… mich nicht mehr mit Schmeicheleien einwickeln!“, protestierte Alexy leicht, weil er wirklich mal wieder rot geworden war. „Aber es gefällt dir doch… und ich kann gar nicht anders als dir Komplimente zu machen.“ Es war so schön solche Worte zu hören, befand Alexy und kuschelte sich noch ein bisschen mehr an seinen Freund. „Du hast… dich für mich geprügelt, du hast deiner Mutter gesagt, dass du… dass du mit mir zusammen bist und du macht mir laufend Komplimente… Ich könnte wirklich nicht glücklicher sein.“, murmelte er dann, ein wenig an Kentins Brust, während Ken ihm sanft über die Haare streichelte und auch ein wenig die Finger in den seidigen Strähnen vergrub. „Du hast das verdient, Alexy… vor allem nach diesem ganzen Scheiß, der letzten Tage!“ „Ich kann… es nicht vergessen und ich bin wirklich sehr froh, dass du da bist heute Nacht!“, gab Alexy von sich und hob den Kopf um zu seinem Freund nach oben zu sehen. Kentin erwiderte seinen Blick. „Der Arzt hatte ja davon gesprochen, dass du nächste Woche kommen kannst um einen Termin mit dem Krankenhauspsychologen zu bekommen…“ Alexy nickte zustimmend und lehnte sich dann wieder an. „Du kommst mit, oder?“ „Selbstverständlich. Ich lass dich nicht alleine Alex.“, versicherte Kentin sofort was Alexy mal wieder lächeln lies. „Selbstverständlich…“, echote er dann und spürte wie Kentin ihm einen Kuss auf die Haare gab. „Wir sollten uns dann auch bei Castiel bedanken und bei Rosa…“ „Huh, du willst…dich bei Castiel bedanken?“, fragte Alexy nach, der zwar von der Rettung gehört hatte, aber dennoch… Ken wollte mit Castiel reden, freiwillig? „Ich könnte ihm eine Schachtel Zigaretten über Julie zukommen lassen…“, überlegte Kentin und zuckte dann mit den Schultern. „Er war echt in Ordnung… ich denke Julie hat ihn ein wenig verändert - er hat uns beiden geholfen, nur durch ihn konnte ich den Kerl im letzten Moment von dir ziehen, ich denke das kann ich ihm honorieren!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)