Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 30: Trapped ------------------- Kentin war natürlich ziemlich geschockt Evan hinter sich sehen, aber Alexy hatte er trotzdem noch nicht losgelassen. Und als er es schließlich doch tat, tat er es langsam, immerhin wollte er Alexy nicht einfach von sich stoßen, auch wenn der Blauhaarige sich selbst schon von ihm gelöst hatte. Beide sahen auf den großen jungen Mann, der nun langsam vor ihnen zum stehen kam. Er hatte die Arme verschränkt und musterte besonders Kentin mit abschätzigen Blick. Kentin starrte fast ein wenig trotzig zurück und Alexy kaute auf seiner Unterlippe. „Offensichtlich habt ihr euch also nicht getrennt!“, stellte Evan schließlich fest. „Offensichtlich.“, sagte nun auch Alexy ein wenig trotzig und war durchaus auch ein wenig wütend, immerhin hatte Evan genau das ja fast geschafft. „Du weißt was ich dir gesagt habe Kentin!“, brummte er. „Ja, und?“, hielt Kentin dagegen und klang mindestens genau so brummig. Alexy sah zwischen den Beiden hin und her und seufzte. „Vielleicht… unterhaltet ihr euch besser alleine?“, schlug er vor. Kentin drehte sich rasch zu ihm. „Alexy, du weißt, dass..“ „Es ist in Ordnung Ken, wirklich… Rosa kommt doch ohnehin gleich!“, fiel er ihm sofort ins Wort. Evan sah kurz zu seinem Bruder, hob fragend eine Augenbraue, aber sagte nichts und sah Kentin dann auch nur wieder auffordernd an. „Meinetwegen…“, gab der Braunhaarige nach, Evan nickte und ging schon mal voran. Kentin folgte ihm, warf allerdings noch einen letzten Blick auf seinen Freund. Er hatte wahnsinnig Sorge ihn einfach da stehen zu lassen, ohne Schutz, und er hoffte, dass Rosa wirklich bald kommen würde. Evan brachte ihn bis in den Park, an eine eher einsamere Stelle und dort waren sie wohl wirklich ziemlich ungestört. „Also…“, wandte sich Evan an Kentin, der nun derjenige war, der die Arme verschränkt hatte. „Du hast nicht Schluss gemacht… nach der Sache?“ Kentin knurrte. „Fast wäre Schluss gewesen, aber weißt du was Evan… ich liebe deinen Bruder!“ Evan seufzte und schüttelte den Kopf. „Du weißt doch ganz genau welche Probleme es gibt, ihr könnte es nur geheim halten… Alexy und auch du, ihr werdet darunter leiden… und wenn dein Vater etwas mitbekommt…“ „Er wird NICHTS mitbekommen, er ist bald wieder länger auf Arbeit und ich werde es meiner Mutter sagen und dann wird das werden.“ „Du willst es deiner… Mutter sagen?“ Evan wirkte überrascht, was wiederum Kentin überraschte. „Natürlich, wie gesagt, ich liebe Alexy - das ist nicht nur eine Laune. Und auch deine komische Cat konnte mich nicht überzeugen, dass Frauen besser sind!“ Evan dachte einen Moment an den Abend zurück und grinste dabei, denn nachdem Kentin Cat so abblitzen hatte lassen, hatte er noch seinen Spaß mit der Kleinen gehabt. „Für mich sind sie besser… vor allem war es wirklich noch nett, mit Cat.“ Kentin verdrehte die Augen auf diese Aussage hin. „Das ist mir egal, Evan. Aber bitte akzeptiere es einfach und geh vor allem nicht zu meinem Vater! Tu mir das nicht an… vor allem tu es nicht deinem Bruder an, Alexy hat es gerade ohnehin schon schwer…“ Nun hob Evan doch fragend eine Augenbraue, immerhin ging es um seinen kleinen Bruder und auch wenn er die Liebe zwischen Kentin und Alexy irgendwie immer noch nicht als gut befinden konnte, wollte er ja doch, dass es seinen Freunden und seiner Familie gut ging. „Was ist mit Alexy?“ Kentin wägte einen Moment ab, ob er es ihm erzählen sollte, aber es schien so, dass Evan wirklich besorgt war. „Es gibt wohl außer dir noch andere die gegen eine Beziehung zwischen Kerlen sind… Alexy wurde schon mal verprügelt, als er mit seinem Ex unterwegs war. Die Typen kamen unbescholten davon und haben vor kurzem angefangen Alexy zu stalken, ihm perverse Nachrichten und Drohungen zu schicken und deshalb! Sollte ich jetzt auch eigentlich bei ihm sein und auf ihn aufpassen!“, regte sich Kentin auf, während Evan die Augenbraue zusammenzog. „Ich hab nichts… gegen Schwule, Kentin. Es ist nur… schwierig, dass es gleich um dich und meinen Bruder geht! Und du siehst ja… es gibt nur Probleme.“ „Aber gegen Gefühle kann man nichts, Evan und ich liebe ihn… ich liebe ihn wirklich!“ Evan hob abwehrend die Hände. „Schon gut, schon gut… ich habe es verstanden, aber wenn das stimmt was du sagst… sollten wir wirklich zurück…“ Kentin nickte nachdrücklich und drehte sich schon mal auf dem Absatz um, um zurück zur Schule zu kommen. Dort fand er Rosalia vor, allerdings keine Spur von Alexy. „Kentin! Alex war nicht da, als ich rauskam, weißt du wo er ist?“ Sie sah an ihm vorbei, in der Hoffnung Alexy zu erspähen, sah aber nur Evan, der sich neben Kentin stellte. „Oh, hallo…“, machte sie. Evan nickte dazu halbwegs höflich und sah sich dann aber auch schon um. Von Alexy fehlte wirklich jede Spur und ein Handy hatte er ja auch nicht dabei. „Ich mach mir Sorgen… normalerweise geht Alexy nicht einfach weg!“, murmelte Rosalia und Kentin konnte ihr nur zustimmen. Da war irgendwas faul… Alexy hatte auf Rosalia warten wollen. Gerade als sie sich aufteilen wollten um nach Alexy zu suchen, hörten sie von weitem einen lauten Aufschrei und Kentin und Evan rannten zusammen los in die Richtung aus der er ertönte. ~ Alexy hatte sich kaum ein Stück von dem Platz wegbewegt, an dem er auf Rosalia warten wollte. Doch kaum waren Kentin und Evan außer Sichtweite, bekam Alexy ungewollten Besuch. Beziehungsweise konnte er nicht einmal um Hilfe schreien als er die Typen erkannte, da sie ihm schon ein Stück Stoff in den Mund gesteckt hatten und dann auch noch zu viert anfingen ihn zu kidnappen. Damit bewegten sie sich schon lange nicht mehr im legalen Bereich und die Drohungen und Aussagen, die er per SMS bekam, hatten damit schon lange nichts mehr zu tun. Es war nicht einmal möglich ein paar Minuten alleine außerhalb der Schule zu stehen, war damit eigentlich klar, dass ihn die Kerle, die ganze Zeit im Stillen beobachteten und nur drauf warteten, dass er alleine war. Da Alexy die Hälfte des Weges Probleme damit hatte etwas zu sehen, wusste er auch nicht wohin sie ihn brachten. Es war zwar nicht ganz so weit weg von der Schule, trotzdem sehr viel abgelegener. Die Stadt bot genügend unheimliche Gassen und Hinterhöfe, wenn man wusste wo man sie fand. Eigentlich keine Gegend in der sich jemand freiwillig herum trieb, aber spätestens da war Alexy klar, dass sein Stündchen geschlagen hatte. Anfangs wehrte er sich noch, da die Kerle dabei jedoch immer grober wurden, verhielt er sich irgendwann einigermaßen ruhig. Sein Herz klopfte vor Angst gegen seine Brust und er wünschte sich, dass Evan einfach nicht aufgetaucht wäre. Seine aussichtslose Lage ließ ihn übel werden und wenn er doch versuchte sich zu befreien, bekam er gleich wieder einen unschönen Tritt oder Schlag in die Seite. Erst als sie an ihrem geplanten Ort ankamen, wurde Alexy wieder Sicht auf alles gewehrt, sollte er schließlich sehen, was mit ihm geschah. „Na Jungs? Freut ihr euch auch schon?“, grinste der, der ziemlich nah hinter Alexy stand und ihn festhielt, damit er sich nicht wehren konnte. Es war eigentlich offensichtlich was sie mit ihm vor hatten. „Sicher. Wir wollten der Schwuchtel doch zeigen, dass wir sowas in unserem Revier nicht dulden“, lachte ein anderer und zog erst einmal eine Zigarette heraus um sie sich anzuzünden. Dabei warf er Alexy auch einen ganzen Stapel mit Bildern hin. „Ach, huch... die sollten doch gar nicht rausfallen“, fügte er lachend hinzu und trat Alexy erst einmal in den Magen, der sich die Bilder gar nicht ansehen wollte. „Na was ist? So ruhig plötzlich? Man, war ganz schön eklig euch in der Öffentlichkeit so rumknutschen zu sehen“, redete er weiter. Alexy hatte gar keine Chance etwas zu sagen, blickte nur geschockt auf die Bilder. Die Typen waren wirklich IMMER in der Nähe, wenn er mit Kentin unterwegs war. Sie zeigten vor allem die Sachen im Park und im geheimen und vor seiner Haustür. Was wollten die damit...? „Hab gehört, dass dein Freund outing Probleme hat... was wohl passiert, wenn die hier in der Zeitung landen? Oder im Briefkasten von ihm?“ „Hmmmmnhhhn“, machte Alex, der dank dem Stoff im Mund keinen Ton von sich geben konnte. Kentin war allerdings ein offensichtlicher Schwachpunkt, den die Kerle gekonnt ausnutzen. „So, so? Wo ist er denn jetzt? Wenn er davon wüsste, würde er wohl, wie dein Marcus, genauso schnell abhauen, was? Wie traurig die Welt doch ist, wenn man weiß, dass man ständig verlassen wird“, redete der Typ erst einmal weiter und rauchte seine Zigarette auf, während der Kerl hinter Alexy sich schon sehr auffallend an ihm rieb. „Hnnnn!!!“, gab Alexy von sich und versuchte nun doch von dem Kerl wegzukommen, ekelte es ihn regelrecht an, dass man so gegen Homosexuelle war und dann so etwas mit ihm tat. Abgesehen davon konnte er sich das Gerede über Kentin nicht mehr anhören. „Halt dich zurück, Eugen! Wir werden unseren Spaß schon noch bekommen“, mahnte ihn der Größte von den vieren. Die zwei anderen hatten bisher noch nicht viel von sich gegeben, leckten sich nur über die Lippen und fingen damit an sich die Hosen langsam zu öffnen. „Nun zurück zu dir, Alexy... sich so offen zu amüsieren, gefällt uns gar nicht. So ein Dreck wie ihr, gehört nicht in unsere Stadt. Ihr solltet euch zu den Aidsinfizierten Schwuchteln unter der Brücke begeben! Wenn wir fertig mit dir sind...“, meinte der Typ und griff Alexy dabei in die Haare um seinen Kopf anzuheben. „Wirst du dir wünschen, nie geboren worden zu sein“, meinte er und drückte die Zigarette dabei auf Alexys Schulter aus, die sich schön durch die Klamotten brannte. Das führte auch dazu, dass Alexy so laut aufschrie, dass ihm das Stück Stoff aus dem Mund fiel. Lange konnte er seine Freiheit nicht genießen, bekam er es diesmal sehr viel fester in den Mund gestopft und erhielt noch ein paar Faustschläge hinterher. Reden konnte man mit den Kerlen auf jeden Fall nicht. „Wenn du das noch mal machst, hast du gleich was ganz anderes in deinem Mund stecken als nur unsere Schwänze“, schnauzte ihn der Anführer an. „Ich will hierbei schließlich nicht unterbrochen werden und du willst doch sicher auch nicht, dass man dich in so einer Situation sieht, hm?“ Damit drückte er Alexy einfach fester in die Arme von diesem Eugen, der sich mit einem irren Grinsen über die Lippen leckte und ihn besonders schmerzhaft festhielt. „Los, macht die Kamera an! Ich will ein nettes Andenken daran“, gab der Anführer amüsiert von sich. Mit dem Körper versuchte Alexy sich frei zu bekommen, erstarrte jedoch als er plötzlich sein Oberteil reißen hörte und anschließend spürte, wie ihm jemand an der Hose herumfummelte. „Hmmm...hhnnn... mghnnn!“ Alexy konnte nur leise, panische Laute von sich geben. Er verkniff es sich zu heulen, damit er den Typen nicht noch mehr Angriffsfläche bot, dennoch konnte er so etwas nicht einfach über sich ergehen lassen. Die ganzen Nachrichten waren nicht nur leere Drohungen, sondern wurden nun tatsächlich in die Tat umgesetzt. „Kentin...“, dachte sich Alexy im Stillen und kniff die Augen zusammen. Das alles war ein Alptraum, aus dem er schnell erwachen wollte, doch die Schmerzen waren real und auch dieses Mal hatten sie es geschafft, dass sie ihn vorher so verprügelt hatten, dass seine Lippe wieder blutete. Alexy verlor selten die komplette Hoffnung in die Menschheit und auch bei den Kerlen dachte er, dass es das nach einer Schlägerei war, doch diesmal gingen sie viel zu weit. „Wäre sicher schön, wenn dein Freund hier wäre um dabei zuzusehen, wie wir du uns einen bläst, hm?“ Nein, es wäre nur schön, wenn Kentin da wäre um ihn zu retten, aber selbst wenn... nicht einmal er hätte eine Chance gegen vier Leute, wovon einer beinahe ein Bodybuilder war und vor dem Alexy gerade am meisten Angst hatte. Das würde... noch schmerzhafter werden als das, was sie bisher mit ihm taten und am liebsten wäre es ihm, wenn er zumindest nichts von dem mitbekommen würde, doch das wussten die Typen bestimmt auch zu verhindern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)