Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 24: Council ------------------- Alexy und Kentin genossen ihre Zweisamkeit noch ein wenig, indem sie einfach im Bett lagen, sich hin und wieder küssten und ein wenig reizten, aber nicht sehr viel weiter gingen. Sie waren beide erschöpft und dämmerten ein wenig vor sich hin. Kentin dachte auch daran, dass es schön wäre, wenn sie ihre ganze Beziehung nicht so geheim halten müssten, war ihm durchaus bewusst, dass so etwas sehr stressig werden konnte - wie eben in der Bar. Außerdem musste er sich mit so jemanden wie Alexy wirklich nicht schämen, im Gegenteil. Hoffentlich konnten sie sich diesen Wunsch irgendwann erfüllen. Wenn nicht jetzt, dann mit viel Glück in einem Jahr, wenn Kentin nicht mehr von seinem Vater abhängig war und wenn er auch hier bleiben konnte. Ein erneuter Schulwechsel wäre ihm auch nicht lieb, selbst wenn er nicht mit Alexy zusammen wäre. Wenn man Alexy kannte, wusste man, wie anhänglich er manchmal sein konnte... heute holte er einfach das nach, was er durch den Abend mit Evan verlor. Er hatte sich eng an Kentin gekuschelt, seine Kopf in dessen Nacken versteckt und atmete heißer dagegen. Zum Glück war er so müde, war die Lust nach ihm einfach schon sehr groß und nun wusste er auch, dass das auf Gegenseitigkeit beruhte. Er war froh, dass Kentin seine Entscheidung nicht bereute und sie damit nicht das Gegenteil erzielten. Dabei hatte er selbst noch nie richtig mit einem Jungen geschlafen und bei dem Gedanken daran, fing sein Kopf an zu glühen, was Kentin natürlich nicht unbemerkt blieb. Wie auch, wenn er ihn so nah bei sich spüren konnte? „Du bist... heiß, Alexy“, brachte Kentin über die Lippen und streichelte seinem Freund dabei über den Rücken. „Hnnnnn“, machte der Blauhaarige und wollte am liebsten in Kentin hinein krabbeln um seine Gedanken zu vertreiben. Kentin schmunzelte. „Ich“, setzte er an als es plötzlich an der Tür klopfte. Keiner zweifelte daran, dass es jemand anderes als Armin sein konnte, bis man plötzlich eine weibliche Stimme hörte. „Alexy? Bist du wach? Ich hab schon Frühstück gemacht“, hörte man sie. Kentin verkrampfte sich einen Moment, entschied sich dann aber dafür sich nicht zu rühren und Alexy machte auch nicht den Eindruck als wolle er sich groß bewegen. Außerdem... sie wollten es doch sowieso sagen. „Nhhh... nhheiinn... schlaff noch“, nuschelte er gegen Kentins Nacken, dass man ihn kaum verstehen konnte. In den letzten Wochen hatten die Eltern der Zwillinge nicht sehr viel Zeit, da sie mit ihrer Arbeit beschäftigt waren und waren dementsprechend auch nicht oft zu Hause. Sie bekamen zwar mit, wie es ihren Kindern ging, aber nicht was wirklich los bei ihnen war. Auch die Sache mit Marcus haben sie nur nebenbei mitbekommen, weil Armin es erwähnte. Alexy hatte weniger die Zeit mit ihnen zu reden und ein gemeinsames Essen war auch schon lange nicht mehr vorgekommen. Zumindest nicht, seitdem er solange zu Hause war und sich ausruhen musste. „Darf ich reinkommen?“, fragte sie. Sie respektierte die Privatsphäre ihrer Söhne, im Gegensatz zu anderen Eltern. „Jaaa..“, antwortete Alexy, hielt Kentin dabei fest, damit dieser nicht davon laufen konnte. Normalerweise war er nicht so verschlafen oder kam schlecht aus dem Bett, aber mit Kentin war es so unglaublich gemütlich und er vergaß dabei vollkommen, dass das Gespräch noch gar nicht stattgefunden hatte. „Eh... Ähm... Alexy?“, gab Kentin überfordert von sich als sich auch schon die Tür öffnete und Alexys Mutter ins Zimmer trat. Erschrocken starrte er sie an und brachte nicht sofort ein Wort heraus. „Oh“, machte sie. Sie hatte keine Probleme mit Alexys Neigung und fand es eigentlich ganz niedlich, wie sie die beiden vorfand. „Kentin, nehme ich an?“, grinste sie. „Huh?“, wunderte sich der Braunhaarige und hörte gleich ein Lachen von Alexys Mutter. „Ich kenn dich noch vom Elternsprechtag und Alexy hat die letzte Zeit ununterbrochen von dir geredet, jetzt weiß ich ja auch warum“, teilte sie mit. Das sorgte auch dafür, dass Alexy den Kopf verschlafen hob und erst nicht wusste was hier los war. „Na, auch schon ausgeschlafen?“ Sie klang amüsiert und zwinkerte ihrem Sohn dabei zu. „Mama“, stellte Alexy erst jetzt fest. Langsam richtete er sich auf und streckte sich erstmal. „Warum sagst du denn nicht, dass du Besuch hast? Sonst bist du doch auch hell wach um diese Uhrzeit. Lange Nacht gehabt?“, fragte sie nach. Nun wusste man auch woher Armin diese zweideutigen Sätze hatte. „Entschuldigung“, räusperte sich Kentin. Da Alexy ihn nicht losließ, musste er sich eben auf diese Weise vorstellen. „Ich bin Kentin, ja... ich bin sehr früh vorbei gekommen und wollte niemanden wecken“, erklärte er sich. „Freut mich... sie kennenzulernen.“ „Nenn mich doch Viktoria, ich nehme mal an du wirst dann mit uns mit frühstücken? Magst du ein Ei? Kaffee, Tee oder Kakao?“ Kentin blinzelte ein wenig überfordert, was Alexy leicht zum Lachen brachte. „Mama...“, tadelte er dann und nickte zu Kentin. „Du überforderst ihn und außerdem hab ich nicht Bescheid gesagt, weil es spontan war - wir hatten aber ohnehin vor, dass ich euch Kentin vorstelle. Offiziell.“ Er hob für das letzte Wort die Hände und deutete Anführungszeichen an. „Na gut, dann sei dir verziehen, also Ei und Kakao?“, fragte sie nochmal an Kentin gewandt und der einfachheitshalber, nickte er. „Sehr schön, für dich das selbe, Alexy?“ Sie wartete eine Antwort gar nicht erst ab, sondern war dann auch schon wieder aus dem Zimmer verschwunden um ihr Glück bei Armin zu versuchen. Alexy und Kentin entschlossen sich, nun doch aufzustehen, vor allem da ja ein Frühstück auf sie wartete. Kentin strich sich nur ein wenig die Klamotten glatt und auch Alexy war schon angezogen gewesen. So waren sie daher recht schnell in der Küche und es duftete schon auf dem Flur nach frischen Brötchen und Kaffee. Armin schlurfte gerade ebenfalls aus dem Zimmer, auch wenn er weniger wach aussah, seine Mutter stellte ihm auch erst einmal einen großen Kaffee vor die Nase, als er sich an seinen Platz setze. Alexy zog Kentin neben sich und Viktoria und Arno, saßen ihnen gegenüber. Letzterer, war der Vater der Zwillinge und er lächelte Kentin einfach nett zu. „Alexys Freund? Kentin, richtig?“, Kentin nickte erneut und wunderte sich schon gar nicht mehr, dass nun auch schon der Vater Bescheid wusste. Gut, vermutlich hatte es Alexys Mutter schon erzählt. „Gut, du kannst mich Arno nennen, auf dem Elternsprechtag haben wir uns sicher gesehen, aber es freut mich, dich richtig kennen zu lernen. Im übrigen empfehle ich dir eines von den Hörnchen zu nehmen, die hab ich beim letzten Einkauf entdeckt und sie sind verdammt gut.“ Viktoria lachte und stellte sowohl Kentin als auch Alexy den Kakao vor die Nase. „Er geht sonst nicht einkaufen, es hat schon gedauert bis er die Gefriertruhen gefunden hat!“ neckte sie ihren Mann, der mit den Schultern zuckte und eines dieser Hörnchen nahm. Armin gähnte leise. Kentin nahm sich ebenfalls ein Hörnchen, weil er es als höflich empfand einer Empfehlung zu folgen und weil er es außerdem selbst ansprechend fand. Alexy zog erst mal nur seine Tasse näher und nahm einen Schluck. Viktoria stellte noch einen Korb mit frisch getoasteten Toast auf den Tisch und setzte sich dann ebenfalls. „Guten Appetit.“, wünschte sie was jeder erwiderte, auch wenn Armin mehr nuschelte als sprach. „Also, ich nehme an, ihr seid zusammen?“, fragte Viktoria, kaum zwanzig Sekunden später und Kentin blinzelte sie mal wieder überrumpelt an. Alexy legte unter dem Tisch beruhigend die Hand auf seinen Oberschenkel. „Noch nicht lange, aber ja.“, beantwortete er dann seiner Mutter. „Na so oft wie Kentins Name in letzter Zeit gefallen ist, ist das keine Überraschung.“, gab Arno von sich und biss in eines seiner Hörnchen. Alexy wurde rot und überlegte was er nach seinem Vater werfen könnte. „Sooo oft hab ich auch nicht von... ihm geredet.“, verteidigte sich Alexy durchaus verlegen. Kentin grinste. Er fand es wirklich schön für Alexy, dass es einfach in Ordnung war, dass er von Kerlen schwärmte und ihn auch einfach im Bett hatte und dann mit an den Frühstückstisch nahm. Seine Eltern wirkten wirklich locker und er fühlte sich tatsächlich sehr wohl hier dabei zu sitzen. „Das Hörnchen ist wirklich fantastisch.“, lies er sich vernehmen, was Arno stolz etwas gerader aufsitzen lies. „Schau Vicky. Vielleicht sollte ich einfach öfter einkaufen, dann bringst du nicht immer diesen furchtbaren Aufstrich mit.“ „Basilikum - Tomate, du musst ihn ja nicht essen. Und du hast doch meistens ohnehin keine Zeit.“ „Bald ist Sommerloch, da haben wir weniger zu tun und ich kann ein paar Tage frei nehmen. Ich hatte überlegt Campen zu fahren, was haltet ihr davon?“ Armin sah seinen Vater entsetzt an. „Campen? Ohne Strom?“ Sein Vater nickte. „Um mal wieder vom PC wegzukommen - und etwas als Familie zu unternehmen. Die letzten Wochen haben wir euch kaum zu Gesicht bekommen.“ Alexy fand das Ganze im Gegensatz zu seinem Bruder eine tolle Idee. Er kam auch mal ganz gut ohne Strom und Handy aus und auch Viktoria nickte zustimmend. Kentin sagte nichts, gehörte er ja auch nicht zur Familie, allerdings fiel Arnos Blick auch auf ihn. „Als Partner meines Sohnes bist du natürlich auch eingeladen, junger Mann.“ sagte er an Kentin gewandt. „Uh.“, machte Kentin - was ihn dann wieder mal an sein Problem erinnerte und auch Alexy schien sich in dem Moment daran zu erinnern. „Eigentlich wollten wir über etwas mit euch reden...“, fing Alexy an und erzählte dann die Probleme die Kentin hatte und was bisher passiert war - auch dass sie ihren Bruder gefunden hatten und eigentlich ziemlich alles, bis auf den heftigen Streit am letzen Abend. Zuerst einmal war danach Stille am Kaffeetisch und Kentin rutschte ein wenig auf dem Stuhl hin und her. „Das ist natürlich eine unangenehme Situation, aber wir finden sicher eine Lösung, allerdings muss ich euch zustimmen, dass es vielleicht besser ist, es noch eine Weile nicht öffentlich zu machen. Es wäre doch sehr schade, wenn es in die Brüche ginge... wegen diesen Problemen. Was euren Bruder angeht, würde ich den Kontakt langsam aufbauen. Tatsächlich wussten wir nicht was aus ihm geworden ist, deshalb haben wir nie etwas erwähnt...“ Arno sah Armin mit einem Seitenblick an. „Du hast die Nummer gefunden, ja?“ Armin senkte den Kopf, auch wenn niemand es gesagt hatte, war es Arno anzusehen, dass er vermutete, wie sie an die Nummer gekommen waren. Aber er war nicht sehr streng und es war irgendwie ein guter Zweck - vielleicht sollte er sich aber nochmal mit seinem Sohn unterhalten - über gewisse Dinge. „Er hat die Nummer zwar gefunden, aber wir haben da zusammen angerufen!“, verteidigte Alexy seinen Bruder. Auch wenn Alexy wegen dieser Sache sauer war, wollte er nicht, dass man alles auf Armin ablud. Außerdem war er im Endeffekt sowieso neben ihm gesessen und sie waren zusammen zu Evan gegangen. Armin verhielt sich etwas ruhiger, war er sich seiner Sache durchaus bewusst und auch wenn sie selten bis nie Ärger von ihren Eltern bekamen, war diese Sache nicht legal. „Es hätte auch sein können, dass sie ohne Armins Hilfe aufeinander getroffen wären. Immerhin war Evan wegen mir öfters hier und wenn es anderes gelaufen wäre, hätte ich ihm zumindest Alexy irgendwann vorgestellt“, mischte sich Kentin ebenfalls sein. Arno würde sich später trotzdem alleine mit Armin unterhalten, auch wenn er ihm keine Strafe dafür geben würde. „Esst erst einmal auf... und über das Camp können wir uns dann auch nochmal unterhalten“, schlug der Vater vor. „Das wäre doch auch eine gute Gelegenheit, deine Eltern mal kennenzulernen, nicht wahr?“ Viktoria richtete sich an Kentin, der sich beinahe an seinem Hörnchen verschluckte. „Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist“, gab Armin von sich. „So einen Vater, der seinem Sohn alles verbietet, möchte ich ungern in der Wohnung haben, Vicky“, erwiderte auch Arno darauf. „Vielleicht... sollten wir es langsam angehen“, überlegte Alexy und nippte an seiner Tasse. „Langsam?“, fragte Kentin nach und legte den Kopf schief. „Wie sollen wir das langsam angehen?“ „Ich lade einfach deine Mutter mal ein! Kann doch nicht schaden, wenn sich die Eltern der Kinder auch mal treffen? Immerhin konnten wir auf dem Elterntag schon kurz miteinander reden und zumindest deine Mutter schien sehr nett zu sein“, sagte Viktoria. „Ja, meine Mutter...“, fing Kentin an. Das war auch das was Armin schon vorschlug, aber... „Keine Sorge, ich erzähle nichts von dir und Alexy... es ist nur ein kennenlernen und nebenbei kann ich ihr erzählen, dass wir vorhaben Campen zu gehen.“ „Mama“, mischte sich Armin jammernd ein. „Wenn Kentin mitgeht, muss ich doch sicher nicht mit, oder?“ „Psst! Natürlich kommst du mit. Dein Vater hat ganz recht, ein bisschen Zeit mit der Familie zu verbringen kann nicht schaden, wir machen so etwas ja nicht sehr oft“, gab sie von sich. Arno saß grinsend am Tisch und war stolz auf seine Frau. Normalerweise war sie es, die sich gegen ihn verschwor, aber er wusste ja was Armins Problem war. „Von mir aus, kannst du deine PSP mitnehmen und einen tragbaren Akku“, machte Arno einen Kompromiss und erntete so ein förmliches Strahlen von Armin. „Sie wollen mich... also wirklich mitnehmen?“, hakte Kentin nach als sie mit Armins Diskussion fertig waren. „Du darfst uns gerne dutzen“, gab Viktoria von sich. „Und wir wollen doch Alexys Glück nicht im Weg stehen.“ „Aber meinen“, beschwerte sich Armin wieder, meinte es jedoch nicht ernst, da er seine Konsole nun schließlich mitnehmen durfte. Seine Onlineaktivitäten würden darunter dennoch leiden. „Sieh es als Strafe an, junger Mann“, gab Arno als Antwort. So war es keine sonderlich strenge Strafe und auch nur eine Familienaktivität. Kentin konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Armin war auch hier, wie man ihn kannte und er mochte die Eltern der Zwillinge jetzt schon sehr gern. Sie diskutierten über normale Dinge und auch wenn es ernster wurde, waren die Eltern noch sehr locker. Ein bisschen eifersüchtig war Kentin schon, auch wenn er seine Eltern liebte... zumindest seine Mutter und bei seinem Vater war es eben... nun, es war sein Vater. Als Armin seine dritte Tasse Kaffee leer hatte, stand er auf und streckte sich. „Ich leg mich noch ein bisschen hin“, teilte er mit. „Oder werde ich noch gebraucht?“ Seine Eltern schüttelten den Kopf und auch Alexy und Kentin wussten nicht, wofür sie Armin gerade brauchen könnten. „Geh schlafen“, gaben Alexy und Kentin gleichzeitig von sich und fingen anschließend das Lachen an. „Es freut mich, dass Alexis endlich einen so lieben und netten Menschen gefunden hat“, teilte seine Mutter mit als sie das Pärchen ein wenig beobachtet hatte. Beide wurden zeitgleich rot und Kentin wandte den Kopf ab. „Stimmt, Alexys frühere Beziehungen waren nicht, nun ja... sei mir nicht böse, aber sie haben einfach nicht zu dir gepasst“, stimmte auch Arno zu. „Mamaaaaa! Papa! Das ist peinlich“, sagte Alexy. Vor allem wusste er gar nicht, dass sie so dachten... sie verließen sich eben darauf, dass Alexy wusste was er tat und so war es auch für seine Beziehungspartner. „Gut, also Kentin“, richtete sich Viktoria wieder an den Braunhaarigen. „Das Angebot steht, du kannst deine Mutter gern fragen und du kannst ihr meine Nummer geben, dann können wir ein Treffen ausmachen.“ „Danke, ich... sprech sie drauf an, wenn mein Vater nicht zu Hause ist“, erwiderte Kentin. Es war ein Anfang und würde trotzdem nicht alles verraten. Vielleicht sprachen sie sogar das Thema mit dem Schulwechsel an und Viktoria fiel dabei etwas ein, bevor sie mit seinem Vater reden mussten. Im Grunde war also das Frühstück wirklich gut verlaufen und Kentin blieb mit Alexy auch noch ein wenig länger am Tisch sitzen und unterhielt sich mit den Eltern. Alexy schien es zu gefallen, merkte man ihm deutlich das Grinsen an. Auch Viktoria und Arno schienen wirklich gut gelaunt und als sie zurück in Alexys Zimmer gingen, lächelte auch Kentin vor sich hin. „Das war nett.“, stellte er fest, nachdem sie sich beide wieder auf das Bett gelegt hatten und vorhatten nun doch endlich mal noch einen Film zu schauen. Alexy kuschelte sich sofort an seinen Freund. „Sie mögen dich, ich mein - du wurdest zu unserem Familienausflug eingeladen. Ich glaube ich war noch nie so glücklich!“ Kentin lachte, war Alexy in seiner Euphorie einfach immer am süßesten. „Ich hoffe wir bekommen es auch so hin, dass ich mit kann.“, bremste ihn Kentin ein wenig vorsichtiger. Aber, dass er definitiv gerne mitwollte, war klar. Und das hatte er auch gerade nochmal gesagt. „Bestimmt, meine Mutter wickelt deine schon um den Finger und vielleicht entscheidet sie dann auch mal und nicht immer nur dein Vater.“ Kentin nickte. „Ein bisschen Selbstvertrauen könnte ihr sicher nicht schaden. Ich werde auf jeden Fall mit ihr reden, wenn wir mal alleine sind. Mein Vater ist ohnehin bald wieder arbeiten. Nach der Woche um genau zu sein, dann haben wir es ein wenig leichter!“ Und da Evan auch nicht jeden Tag da war, also eigentlich eher oft weg, hatten sie sehr viel weniger Probleme und vermutlich auch wieder ein bisschen mehr Zweisamkeit. Zweisamkeit klang in Kentins Kopf sehr gut, immerhin hatte er ja auch seine gewissen Überlegungen. Alexy leckte sich unbewusst über die Lippen, da er einen ähnlichen Gedankengang hatte, was Kentin grinsen lies und er hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. „Denkst du, was ich denke... ?“, raunte er ihm zu, was Alexy rot anlaufen lies. „Im Grunde bist du nicht schüchtern, oder Ken?“ Kentin zuckte mit den Schultern und schüttelte dann den Kopf. „Nein, auch wenn es lange so rüberkam. Außerdem fühl ich mich sehr wohl bei dir Alex, ich denke wir können auch über sowas ganz locker reden, oder?“ Alexy schluckte, immer noch rot auf den Wangen nickte dann aber. „Ja, verlegen macht es mich aber trotzdem.“ Er zog ein wenig mit der Fingerkuppe kleine Kreise auf Kentins Brust und küsste leicht seinen Hals. „Dabei hast du ja eigentlich doch ein wenig mehr Erfahrung.“, stellte Kentin fest, während er seinerseits nun die Hand durch Alexys Haare streifen lies. Der Blauhaarige quittierte das mit einem glücklichen Seufzen. Er mochte es wirklich von Kentins starken Händen gekrault zu werden. „Aber nicht mit jemand den ich... den ich... so sehr mag, wie dich Kentin... das ist deshalb was ganz anderes!“ Kentin war sich ziemlich sicher, dass Alexy das eine Wort hatte sagen wollen, das sehr viel entscheidet. Und tatsächlich musste er zugeben, dass er es gerne hören würde. „Alexy...“, fing er daher an und schnappte seine Hand um ihr Finger zu verschränken. „Huh?“ Plötzlich war Kentin so ernst, sah ihn auch so intensiv an und Alexy bekam Gänsehaut auf den Armen. „W-Was?“, stotterte er und blinzelte mehrfach. Kentins Blick war einfach so durchdringend, dass er automatisch rot wurde. „Ich mag dich auch sehr, Alexy... ich liebe dich.“ „...“ Alexys Kopf hatte aufgehört zu arbeiten, dafür schlug sein Herz ziemlich schnell. „W-Was?“, stotterte er wieder, diesmal mit kaum zu hörender Stimme, weil ihm irgendwie die Luft fehlte. „Ich liebe dich, Alexy. Auch wenn wir uns verstecken müssen, auch wenn ich gestern so ein Idiot war - es ist mir heute Nacht deshalb mehr als klar geworden, dass ich starke Gefühle für dich hab. Ich liebe dich.“ „Oh mein Gott...“, murmelte Alexy nur, seine Hand zitterte, obwohl sie noch mit Kentins verschränkt war und er hatte ziemlich glasige Augen, wie Kentin sah, deshalb beugte er sich einfach vor und küsste seinen Freund zart auf die Nasenspitze. „Ich hoffe mal deine Reaktion ist positiv!“, wisperte er und Alexy konnte nur wild nicken. „Oh ja, oh herrje ja, mehr als positiv ich - ich auch. Also ich liebe dich auch, eigentlich schon sehr lange und verdammt Ken, erst brichst du mir mein Herz und dann - dann das!“ Alexy hätte mit den Armen gefuchtelt, wenn Kentin ihn nicht noch immer an der Hand festhalten würde. „Ich weiß, ich bin schlimm.“, sagte Kentin ein wenig flapsig und erntete ein erneutes Nicken. „Sehr schlimm, aber ich verzeihe dir, wenn du... einen Horrorfilm mit mir schaust!“ „Schon wieder?“, fragte Kentin, etwas weniger begeistert, allerdings hatte Alexy durchaus einen Wunsch frei und wenn es ein Horrorfilm sein musste... „Na gut.“ Alexy grinste freudig. Diesmal konnten sie den Film nicht im Wohnzimmer sehen, da die Eltern der Zwillinge den Tag zu Hause verbrachten. Das war jedoch weniger schlimm, da Alexy und Kentin so mehr Zeit alleine hatten. Die Eltern störten nicht und dank des Horrors kuschelte sich Alexy weiter an Kentin, obwohl er inzwischen keinen Film mehr als Vorwand brauchte um ihm nah zu sein. Außerdem hatte Alexy nun all das, was er sich die ganze Zeit schon erträumte und was er sich wünschte, seitdem er Kentin kennengelernt hatte. „Ich bin wirklich froh, dass du... damals wieder auf Sweet Amoris gewechselt hast“, gab Alexy am Ende des Films von sich. „Mh? Naja... ich muss zugeben, dass du und Armin mich anfangs ganz schön genervt habt. Aber da Armin schon sehr früh der Meinung war, dass du mir gut tust...“, ließ Kentin den Satz offen. Wenn er jetzt darüber nachdachte, verging wirklich kaum ein Tag an dem er von den beiden getrennt war und Alexy schaffte es immer ihn aufzuheitern. „Das ist eben unsere Art zu zeigen, dass wir jemanden mögen“, lachte er. „Und du besonders“, erwiderte Kentin und stupste Alexy auf die Nase, der gleich wieder rot wurde. „Vor allem bist du schüchterner als du den Anschein machst“, fügte er amüsiert hinzu. „Das liegt.. aber auch nur an dir! Sonst war ich... noch bei keinem so“, gestand er. „Ich fühle mich geehrt“, sagte Kentin und lächelte vor sich hin. Kentin war selten so glücklich und gerade war ihm auch egal, ob sein Vater auf ihn stolz war oder ob er ihn hasste und verstoßen würde. Es war sein Leben und er konnte damit machen was er wollte. Das Gesetz sah das zwar noch etwas anderes, aber er musste es nur noch ein Jahr aushalten, bevor er mehr Rechte bekam. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)