Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 16: Secrets and a normal day ------------------------------------ Nach dem abendlichen Gespräch mit seinem Vater, hatte Kentin noch eine ganze Weile damit zu kämpfen. Er war verdammt sauer und trotzdem konnte er nichts dagegen tun. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er wirklich den Drang zu jemanden zu gehen - in diesem Fall eben Alexy. Er wollte ihm auch noch eine Nachricht schreiben, doch schlief irgendwann über seine Gedanken ein. Am nächsten Morgen verdrängte er das Gespräch schnell wieder und wollte einfach nur einen schönen Tag haben. Mit seinen Problemen würde er sich wann anderes herumschlagen. Noch ging die Welt nicht komplett für ihn unter und er freute sich verdammt darauf Alexy zu sehen. Das war auch der Grund warum er so schnell aufstand, seine morgendliche Sportrunde drehte und kurz darauf in die Schule ging. Alexy war mindestens ebenso wild darauf Kentin wieder zu sehen, auch wenn sie sich zurückhalten mussten, er vielleicht nicht mal wirklich einen Kuss bekommen würde in der Schule, war es einfach… schön ihn zu sehen und da sie nebeneinander saßen, konnten sie sich ja auch mal zufällig berühren… oder sonst was in der Richtung. Nun war es auch noch nicht mal mehr wirklich zufällig, eher eben versteckt und damit ungesehen. Er war deshalb auch besonders früh wach und brauchte auch ein wenig länger als sonst im Bad. Oder besser, er nahm sich die Zeit um sich besonders ansehnlich zu machen und dann auch noch Armin fast ein wenig zu früh zu wecken. Daher war er auch durchaus ziemlich angefressen, als er dann auch noch ewig darauf warten musste ins Bad zu können. „Kentin weiß wie du aussiehst und ihr seid jetzt zusammen! Da musst du dir doch nicht extra die Haare glätten!“, murrte er Alexy an, als der immer noch vor dem Spiegel stand, obwohl sie dann doch mal langsam los sollten und Armin noch nicht mal die Zähne geputzt hatte. „Hm?“, machte Alexy nur, war er mit Gedanken wo ganz anders und Armin schüttelte nur noch ergeben den Kopf, da sie aber nun wirklich los mussten, schnappte er seinen Bruder am Arm und zog ihn aus dem Bad um sich selbst für 5 Minuten einzuschließen. Alexy eilte in sein Zimmer und entschied sich dann noch schnell für ein Parfum, schnappte sich seine Tasche und sah nochmal in den Flurspiegel. So fand ihn Armin dann auch vor, als auch er fertig war und schüttelte nur den Kopf. Auf dem Weg zur Bushaltestelle zankten sie daher auch noch ein wenig, da Armin blöde Sprüche klopfte und Alexy dementsprechend konterte. Trotzdem hatten sie sich nicht etwa wirklich verkracht als sie schließlich an der Schule ankamen, auch wenn sich Armin schnell aus dem Staub machte, kaum hatte er Kentin mit einem Handschlag begrüßt, der zumindest aussah wie immer. Scheinbar war nur Alexy der typische Klischee Junge, der sich schick machen musste für seinen Freund. Zumindest würdigte Kentin das Ganze, indem er schon fast Herzchen in den Augen hatte, als er seinen Freund sah. Alexy fiel das natürlich schon irgendwie auf, auch wenn er einen ebenso verliebten Blick drauf hatte und sich wirklich sehr zusammennehmen musste um sich nicht auf den Braunhaarigen zu stürzen und ihn abzuknutschen, oder zumindest zu entführen und ihn DANN abzuknutschen. „Guten Morgen, sag bloß du hast dich besonders hübsch gemacht, Alexy?“, fragte Kentin schließlich fast ein wenig neckend. Alexy senkte ein wenig verlegen den Blick. „Das ist dir aufgefallen?“, fragte er dann zurück, weil tatsächlich hatte er damit nicht wirklich gerechnet. „Nun ja, ich hab es mir auch halb gedacht, weil Armin mir vorhin eine SMS geschrieben hat, dass er darauf wartet endlich ins Bad zu können.“ Alexy zog einen Schmollmund. Natürlich hatte sein Bruder das petzen müssen, er musste wirklich ein wenig aufpassen, wusste er ja nicht was Armin alles so an Kentin schrieb. „Ich finde das süß…“, fügte Kentin auf Alexys doch nicht so glücklichen Gesichtsausdruck schnell hinzu. Vor allem weil er das wirklich fand. Und weil sie auch schon fast alleine vor dem Tor standen und sich meistens umarmten zur Begrüßung, zog er den Blauhaarigen einen Moment in die Arme und spürte seine Wärme, roch vor allem das leckere Parfum vom letzten Mal und seufzte fast ein wenig zufrieden. Alexy kicherte, löste sich von dem Braunhaarigen und hakte sich dann bei ihm unter. Nichts was eben zu viel auffiel, aber durchaus ein wenig Nähe aufbaute. Im Klassenzimmer bekamen sie natürlich durchaus Blicke zugeworfen, vor allem von Rosa und Julie. Zwar hatten weder Alexy, noch Kentin irgendwas gesagt, weil sie es schließlich so vereinbart hatten, aber dennoch waren die Mädchen ja nicht dumm. Auch Castiel verdrehte die Augen, als er sah wie sich die beiden verhielten, während sie eingehakt durch die Schule gingen. Aber zumindest mussten sie dann wohl nicht noch eine Kuppelparty überstehen. Tatsächlich hatte nämlich Julie diesmal schon die nächste geplant gehabt und zwar würde die Party wohl dann doch stattfinden, aber eben nicht mit diesem Hintergrund. Alexy und Kentin ahnten die Gedanken ihrer Freunde, aber sie gingen ihnen in der ersten Pause schon mal erfolgreich aus dem Weg. Sie hatten sich vom Schulgelände geschlichen und sich in einem kleinen Park direkt hinter der Schule versteckt. Das ging dort viel besser als im generellen Park, da hier die Bäume dichter standen und eigentlich auch niemand wirklich dahin kam. Außer sie wollten, wie Alexy und Kentin, alleine sein und dann würden diejenigen auch genau das selbe von Anderen erwarten und sie nicht ansprechen. Tatsächlich waren aber keine anderen Pärchen da und Alexy bekam endlich den Kuss, auf den er schon den ganzen Morgen hatte warten müssen. Dabei drückte ihn Kentin gegen einen Baum, so, dass sie auch wirklich nicht zu sehen waren und vor allem auch, weil es einfach irgendwie über ihn gekommen war. Alexy beschwerte sich nicht, auch nicht als Kentin seine extra geglätteten Haare dabei durcheinander brachte, weil er seine Hände in den weichen Haarsträhnen vergrub, während er Alexy hingebungsvoll küsste. Natürlich waren sie sich dadurch recht nahe und wie schon mal gemerkt, reagierten sie aufeinander, was dem Ganzen noch eine gewisse Würze verlieh. Tatsächlich hatte Alexy dabei auch solche Dinge im Kopf, die man vielleicht eher nicht in einem Park hinter der Schule machen sollte, aber in Gedanken war es eben heiß. Kentin grinste Alexy an als sie sich lösten und konnte ihm die eher zweideutigen Gedanken durchaus ansehen oder eben weil er das Selbe dachte. „Ich weiß nicht ob ich mich jetzt irgendwie auf Geschichte konzentrieren kann…“, gab Kentin zu, was Alexy dazu brachte sich auf die Unterlippe zu beißen. „Hmm... ich würde ja sagen wir schwänzen einfach, aber ich war schon so lange krank und wir haben unser Gruppenprojekt.“ Das waren wirklich zwei Dinge, die gegen so etwas unvernünftiges sprachen, trotzdem hatte Kentin nicht unbedingt wenig Lust es trotzdem zu tun. Seine rebellische Phase hatte zwar wieder abgenommen, aber jetzt wäre es ganz gut gewesen. Andererseits war es auch nicht gut, wenn seine Fehlstunden zu seiner Familie durchkamen, würde seine Vater nur fragen was er in dieser Zeit getrieben hatte. Fürs erste ergaben sich also beide und gingen zurück zur Schule. Anfangs noch Händchenhaltend bis sie zurück auf dem Schulgelände waren. Der Abstand den sie dann einhielten war mehr als nur offensichtlich und zumindest Wissende konnten dabei nur die Augen verdrehen. „Da seid ihr ja“, rief Armin plötzlich, der auf dem Schulhof auf sie zukam. „Ihr wisst, dass es verboten ist während der Schulzeit das Gelände zu verlassen, oder?“ Normalerweise nahm Armin diese Regel auch nicht sehr ernst und interessierte sich auch nicht dafür, wenn es da nicht dieses kleine Problem gäbe. „Ja, ja, schon klar“, winkte Alexy ab. „Nichts klar. Die Direktorin sucht dich, Kentin. Und sie schien nicht sehr begeistert darüber, dich nicht gefunden zu haben“, erklärte er hastig. „Was? Verdammt“, entkam es Kentin. Wahrscheinlich hat sie etwas mitbekommen? Oder hatte gemerkt, dass er in den letzten Stunden etwas Abwesender war? Oder noch schlimmer: Sein Vater hatte bereits hier angerufen. „Ganz ruhig, Kentin“, gab Alexy von sich und pattete ihm dabei auf die Schulter. „Es wird schon nichts so schlimmes sein. Ich komm mit, wenn du willst“, bot er ihm an. „Nein! Ich meine... ist schon okay. Es wäre nicht so gut, wenn wir überall zusammen auftauchen würden“, meinte er sofort und ging ein paar Schritte nach vorn. „Wir sehen uns dann in der Klasse, ja?“ Mit diesen Worten war Kentin eilig verschwunden. Die Panik hatte man ihm dennoch angemerkt. „Du weißt nicht... was sie von ihm wollte, oder?“, wollte Alexy wissen, der hilflos zusah, wie sein Freund in die Schule verschwand. „Nein, keine Ahnung. Sie meinte, sie hat sogar Julie schon beauftrag ihn zu finden und als ich das gehört habe... war mir klar, dass ihr beide euch irgendwo versteckt“, sagte Armin. „Mh... naja“, meinte Alexy schließlich und zuckte mit den Schultern. „Er wird es mir dann schon erzählen. Komm.“ So schnell wie Alexy manchmal verunsichert war, genauso schnell ging es ihm auch wieder gut. Es gab auch keinen Grund unglücklich zu sein, war er nun schließlich mit Kentin zusammen. „Wie ihr wisst, fällt die heutige Chemiestunde aus und deshalb haben wir entschlossen bis zur Mittagspause mit Geschichte fortzufahren“, erklang Faraizes Stimme. Alle saßen bereits auf ihre Plätze, nur Kentin kam etwas später und entschuldigte sich dafür. Die Direktor hatte einiges mit ihm zu besprechen und er war einfach nur genervt davon, dass er sich deshalb so stressen musste. Als er Alexys Lächeln sah, war alles schlechte schnell wieder vergessen. „Hey“, murmelte Kentin leise und rückte mit dem Stuhl noch ein bisschen näher zu Alexy. Im Verdrängen war Kentin schon immer gut gewesen und da er gerade schönere Dinge haben konnte, konzentrierte er sich eben darauf. Der Unterricht war ihm dabei egal, auch wenn sie sehr viele Informationen für ihr laufendes Projekt bekamen. Die beiden saßen recht weit vorn und waren somit nur vom Lehrer zu sehen, der weniger auf sie achtete. Kentin spielte selten mit dem Feuer und auch wenn es gefährlich war, streichelte er mit seiner Hand über Alexys Bein und grinste als er dessen Reaktionen vernahm. „Ich... verschlepp dich gleich in die Toiletten“, flüsterte Alexy. Kaum zu glauben, dass ihn Kentin irgendwann einmal so reizen würde und das auch noch in aller Öffentlichkeit. Überhaupt hatte er solche Dinge gar nicht von ihm erwartet und er wurde immer mutiger, je mehr Zeit verging. Wobei „mehr Zeit“ gerade mal ein paar Stunden waren. Alexy war von diesen Zärtlichkeiten so überrumpelt, dass er selbst gar nicht sehr viel machen konnte, außer seine Hand auf die von Kentin zu legen, als dieser fast bei seinem Schritt angekommen war. Von diesem erntete er nur ein freches Grinsen. „Und dann werdet ihr eure Projekt der ganzen Schule vortragen“, erzählte Faraize weiter. Armin, der das Gefummel vor sich mitbekam, konnte nur den Kopf schütteln. Aber wenn er das sehen konnte, dann sicher auch mehr, weshalb er unter dem Tisch ein Stück nach vorn rutschte und Alexy am Stuhl trat. Sofort zuckte dieser zusammen und blickte nach hinten zu seinem Bruder, sah ihn verwirrt an. Faraize war manchmal sowieso schwer von Begriff, weshalb ihm diese Kleinigkeit auch nicht auffiel. Sprechen war auch nicht möglich, deshalb tauschten die Zwillinge nur wissende Blicke aus. Fast die komplette Stunde saßen Alexy und Kentin dicht beieinander, berührten sich immer mal wieder mehr und als es endlich klingelte sprang Alexy ohne Vorwarnung auf. „Garten-AG“, meinte dieser und verschwand als erstes in Lichtgeschwindigkeit aus dem Klassenzimmer. Gewisse Dinge gingen dann eben doch zu weit und er musste sich eine Abkühlung verschaffen bevor er in der Schule über Kentin herfiel. Kentin konnte sich da zum Glück zurück halten, amüsierte sich trotzdem im Stillen. „Ich dachte ihr wolltet es geheim halten?“, fing Armin an als er mit Kentin das Klassenzimmer verlies. „Tun wir doch“, gab Kentin unschuldig von sich. „Hab ich gesehen“, erwiderte Armin sarkastisch. „Ich weiß auch nicht“, fing er an und sah sich suchend um. „Ich muss zugeben, dass es schwer ist deinem Bruder zu widerstehen und wenn ich mir dich so ansehe“, fuhr er fort und legte den Kopf schief als er seitlich einen Blick auf Armin warf: „Ihr seid euch manchmal so ähnlich und trotzdem ist Alexy...“ „Stoooop! Halt! Aus! Ich will sowas gar nicht hören“, mischte sich Armin sofort ein und fuchtelte mit den Händen vor sich herum. „Ja, schon klar“, lachte Kentin und gab ihm einen leichten Stoß in die Seite. „Keine Details!“ „Ich bin echt froh, dass du es bist der mit Alexy zusammen ist und wenn ich ehrlich bin, habe ich ihn auch noch nie so glücklich gesehen“, erzählte er Kentin und teilte ihm damit auch mit, dass er ihm seinen Bruder anvertraute. Die anderen waren einfach nichts im Gegensatz zu Kentin. Auch für ihn hatte Alexy manchmal einen sehr komischen Geschmack. „Danke, ich“, setzte Kentin an als er plötzlich sein Handy vibrieren spürte. Ohne weiter zu reden zog er es heraus und sah auf das Display. „Evan“, las Kentin leise vor. Er hatte völlig vergessen, dass er ihm gestern Abend noch eine Nachricht hatte zukommen lassen. „Evan?“, wiederholte Armin verwirrt und versuchte auf Kentins Handy zu blicken, der es aber schnell wieder wegsteckte. „Nur ein alter Schulkollege. Ich bin dann mal draußen, Alexy wartete sicher schon“, meinte Kentin ausweichend und wieder verschwand er ohne auf eine Antwort zu warten. Alexy hatte sich ein paar Minuten in den Schultoiletten eingesperrt, sich Wasser ins Gesicht gespritzt und lief auf und ab, in der Hoffnung, dass niemand herein kam und das Dilemma mitbekam. Seine Hose hatte angefangen zu spannen und es war schwer sich auf irgendetwas zu konzentrieren was nicht mit Kentin zu tun hatte. Überall in seinen Gedanken hatte er sich ausgebreitet und das vorhin im Klassenzimmer war alles andere als nett gewesen. Beziehungsweise... es war schon schön, nur konnten sie eben nicht mehr machen. Zum Glück war die Mittagspause länger als die Frühstückspause und so kam Alexy noch pünktlich in die Garten-AG. Kentin saß bereits auf der Bank und da noch ein paar Leute herum liefen, setzte er sich mit Abstand neben ihn. „Sorry, die Toiletten waren voll“, entschuldigte sich Alexy mit geröteten Wangen und spielte unsicher mit seinen Fingern. „Ich hab dich noch nie so schnell verschwinden gesehen“, schmunzelte Kentin und sah sehr offen zu seinem Freund. Wie er vorhin schon einmal erwähnte: Man konnte schwer die Finger von Alexy lassen, vor allem nicht, wenn er so verdammt niedlich war. Das alleine bestätigte Kentin schon, dass seine Entscheidung kein Fehler war und zumindest das nicht an ihrer Beziehung kratzen konnte. Auch wenn Kentin nicht gleich richtig verliebt war, waren es gewisse Gefühle, die sich schnell entwickelten. „Alexy“, fing Kentin an, wollte seine Hand nach ihm ausstrecken und doch näher rutschen als sich plötzlich Peggy zwischen sie quetschte. „Ist das zu glauben?“, fing sie sofort an zu meckern. Sie hielt einen Block in der Hand und wedelte wie verrückt damit herum. „P-Peggy“, meinte Alexy erschrocken und war noch ein wenig mehr auf Sicherheitsabstand gegangen. Im Gegensatz zu allen anderen, hatte Alexy wenig Probleme mit Peggy, mochte er hier eben alle. Fast... alle. „Die lassen mich einfach keinen Bericht über die Filmnacht schreiben. Es muss doch festgehalten werden, dass zum ersten Mal in der Geschichte Sweet Amoris Alkohol erlaubt war und man Pärchen absichtlich voneinander fern gehalten hat!“ „Ähm, Peggy...? Ich glaube, das interessiert hier nur niemanden“, versuchte Alexy ihr zu erklären. Natürlich wäre es ihm auch recht, wenn sie wieder verschwinden würde. Er hatte noch nichts gegessen und wollte eigentlich noch ein bisschen Zeit mit Kentin verbringen. „Natürlich interessiert das die Leser! Genauso wie die Tatsache, dass ständig Events geplant werden, von denen wir nur kurz vorher etwas erfahren. Das geht doch nicht!“ Kentin war ans andere Ende der Bank gerutscht und schüttelte nur den Kopf. Er hatte keinen Bedarf mit Peggy zu reden und Alexy machte das ganz gut. # Vielleicht schaffe ich es vorher mal vorbei zu kommen, dann können wir besser reden. # Kentin hatte sein Handy wieder herausgeholt und las nun endlich die Nachricht. Kurz sah er zur Seite um in Ruhe antworten zu können. # Wäre wirklich nicht schlecht. Mein Vater hat sicher nichts dagegen, wenn du vorbei kommst. Er kennt dich immerhin. # Schnell schrieb er zurück und steckte das Handy dann wieder weg. Für ihn bestand Redebedarf und zwar mit jemand anderen als Alexy oder jemanden aus der Schule. Er war in einer schwierigen Situation, die es zu klären galt. „Und weil wir alle getrennt waren, konnte ich nicht sehen ob wir nicht noch mehr heimliche Paare an der Schule haben“, zeterte Peggy. Alexy hatte mittlerweile nach ihren Armen gegriffen, damit sie endlich einmal still sitzen blieb. „S-sicher... gibt es niemanden, der so etwas macht. Ich meine... Castiel und Julie sind das einzige Paar an der Schule, also musst du dir darum wohl keine Gedanken machen“, beschwichtigte er sie noch immer. „Das werden wir noch sehen!“, sagte sie, befreite sich von dem Blauhaarigen und sprang wieder von der Bank auf. So schnell wie sie gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. „Sie ist echt... anstrengend“, gab Kentin von sich, der nun endlich wieder näher rutschen konnte. Man hörte Peggy noch eine ganze Weile vor sich hin meckern bis sie in der Schule verschwunden war. „Sie geht ihrem Hobby nur mit voller Leidenschaft nach“, mutmaßte Alexy. „Sowas kannst auch nur du denken“, lachte Kentin. „Es ist eben nicht so einfach... jemanden zu verstehen, der anders ist“, kommentierte er. Kurzerhand entstand ein unangenehmes Schweigen und da sie sich noch immer in der Schule befanden, war es unmöglich sich noch näher zu kommen. Und doch war Kentin derjenige, der Alexys Hand kurz streifte und ihn dabei ansah. Alexy war wirklich etwas Besonderes, wenn er sogar für Peggy nur gute Worte übrig hatte, wo sie doch manchmal - oder auch mal ein bisschen öfter - einfach auch nerven konnte. Vor allem da sie sich wirklich überall einmischte und dann auch darüber berichtete. In Peggys Nähe mussten sie besonders vorsichtig sein, wenn es ausgerechnet sie herausfinden würde, konnte das genau so Probleme geben, dass es zu Kentins Vater durchdrang, wie wenn es Amber erfahren würde. Aber da Alexy ja selbst irgendwie ‚anders‘ war, hatte er eben trotzdem Verständnis für Peggy und ihre Leidenschaft. Bestimmt würde sie später wirklich eine gute Journalistin werden, das Zeug dazu hatte sie immerhin auf jeden Fall. „Ich finde es sehr süß von dir. Aber bei ihr müssen wir wirklich…. aufpassen!“, meinte Kentin langsam und durchaus ein wenig besorgt, dennoch streifte er Alexys Hand noch einmal, als dieser sich auf die Unterlippe biss. Kentin hatte Recht, gerade bei Peggy konnte man sich ja auch mal leicht verquatschen, aber er hatte zumindest versucht sie von anderen Pärchen weg zu bekommen. Julie und Castiel waren momentan aus ihrer Klassenstufe das einzige, mittlerweile offizielle, Paar. „Es wird schon alles gut gehen…“, meinte Alexy durchaus zuversichtlich und da auch so langsam die AG begann, hatten sie danach keine Zeit mehr zu reden. Zumindest nicht über dieses Thema. Der restliche Tag ging auch recht schnell vorbei und sie hatten den Nachmittag frei. Nun war die Frage, wie sie ihn verbringen wollten, denn, dass sie ihn zusammen verbringen wollten, stand schon fest. Kentin hätte eigentlich tatsächlich nichts dagegen gehabt wieder in dieses Café zu gehen, in dem sie ihr ‚erstes Date‘ gehabt hatten. Zumindest für den Anfang, danach konnten sie auch noch woanders hin. Daher schlug er genau das auch vor, nachdem sie vor der Schule standen und sich von Armin verabschiedet hatten. Alexy stimmte nur ein wenig zögerlich zu, nicht, dass er das Café nicht mochte, aber zu Werktagen waren die Kerle vielleicht wieder da. Andererseits würde er ja hoffentlich nicht das Pech haben nochmal auf sie zu treffen. Und wenn doch… würde Kentin sicher nicht weglaufen. Oder? Kentin ahnte nichts von Alexys Gedanken, er ging neben ihm her zur Bushaltestelle und dachte, da sie gerade nicht sprachen, an das bevorstehende Gespräch mit Evan und dann an die Sache mit seinem Vater. Im Grunde wollte es Kentin Alexy gerne sagen, aber noch war es zu früh. Alexy merkte durchaus, dass Kentin ein wenig was im Kopf herumging, aber er vermutete, dass es etwas mit ihrer momentanen Situation zu tun hatte und mit Kentins Vater. Alexy war damit nah an der Wahrheit und doch noch ein wenig zu weit weg. Aber er wollte Kentin gerne ablenken, weshalb er nach seinem Headset kramte, sein Lieblingslied aufrief und einen der Hörer in Kentins Ohr steckte. Sofort drehte er sich überrascht zu dem Blauhaarigen. „Was?“, machte er und Alexy grinste. „Mein Lieblingslied… momentan… wie findest du es?“ Kentin blinzelte ein wenig überrumpelt, konzentrierte sich dann aber auf die Musik. Es war ruhiger als erwartet und nicht unbedingt Kentins Richtung, aber es war… „Uhm…“, machte er leise. „Eine Ballade?“ „Ein Liebeslied!“, bestätigte Alexy fröhlich. „Es passt sehr gut zu meiner momentanen Stimmung!“, fuhr er fort und Kentin konnte nicht anders als zu lächeln. „Hm, tut es das?“, fragte er spielerisch und da sie ohnehin ganz hinten saßen konnte er seine Hand an Alexys Wange legen und ihn für einen Moment streicheln. Alexy nutzte das um seinen Kopf leicht gegen seine Handfläche zu drehen und selbige zu küssen. Kentin lachte, einmal weil es kitzelte und zweitens war es einfach süß - mal wieder. Kentin hatte in den letzten Jahren zusammen, noch nie so oft dieses Wort gedacht und noch weniger gesagt, wie er es jetzt bei Alexy in ein paar Wochen getan hatte. Alexy machte ihn weich, oder besser er machte ihn wieder weich. Die ganze Zeit in der Militärschule hatte er gelernt alle Gefühle zu verstecken und zu unterdrücken und weder Schwäche noch Emotionen zu zeigen. Bei Alexy fiel das alles zusammen und im Grunde war das auch gut so, wollte er wirklich nicht kühl und abweisend zu diesem Menschen sein. Alexy hatte es verdient, dass man ihm offen zeigte, wie sehr man ihn mochte, dass Kentin es im Rahmen seiner Möglichkeiten tat. Da sie noch eine kurze Weile fuhren, hörten sie weiter das Liebeslied an und sahen sich dabei auch immer mal wieder direkt in die Augen. Nachdem es dann das dritte Mal neu begann, gefiel es auch Kentin. Es passte auf sie - irgendwie und es hatte einen so eingängigen Refrain, dass es Kentin bestimmt später noch im Kopf sein würde. Vorerst waren sie aber erst einmal angekommen und gingen nebeneinander Richtung Café. Kentin wusste noch wo es war und es war auch wie das letzte Mal nicht zu voll. Es war wohl eben wirklich sowas wie ein Geheimtipp. Diesmal suchten sie sich einen Platz ein wenig in einer Ecke, verdeckt durch eine Hecke. So waren sie ein wenig für sich. Sogar so sehr für sich, dass sie erst einen Kellner rufen mussten, der sie beim ersten Mal einfach übersah. Diesmal bestellte sich Kentin gleich einen Vanillemilchshake und Alexy einen in Erdbeere - dazu einen Teller mit Minidonuts, von denen sie beide essen könnten. Wobei sich Kentin durchaus dachte, dass vermutlich die meisten in Alexys Bauch landen würden, womit er kein Problem hatte. Nachdem sie beide versorgt waren, trat ein klein wenig Stille ein, die Alexy schließlich brach. „Ich hab irgendwie das Projekt vollkommen vergessen!“, fiel ihm ganz plötzlich ein und Kentin musste zugeben, dass er auch nicht mehr daran gedacht hatte, durch die ganzen Ereignisse und das war nicht mal nur die Sache mit Alexy, sondern auch das Problem mit seinem Vater. „Vielleicht sollten wir später mal zusammen drüber schauen… ich kann ja nochmal mit zu dir… wenn es nicht zu spät wird.“ Immerhin war sein Vater heute auf jeden Fall nicht da und seine Mutter war weniger streng. „Hm… dann sollten wir direkt nach dem Café gehen…“, stimmte Alexy zu. Zwar hatte er sich einen schönen Nachmittag mit Kentin machen wollen, aber wenn sie daheim in seinem Zimmer waren, waren sie immerhin insofern ungestört, dass sie sich küssen und anfassen konnten wie sie wollten und dann… auch das Projekt machen. Zwar war es verschoben worden, aber es fehlte noch ein bisschen was bei Alexys Zusammenfassungen. Glücklicherweise hatte Kentin sein Schulzeug dafür auch noch dabei. „Ist Armin zu Hause?“, fragte Kentin, obwohl sich die Frage erübrigte. Armin war immer zu Hause, außer es gab irgendein Gamingevent für das er länger wegblieb. Loshaben wollte er ihn zwar nicht, aber wenn er daran dachte, dass er gestern mitbekommen haben könnte, was die beiden trieben... nun ja, Kentin war noch immer nicht so für Publikum. „Wieso~?“, fragte Alexy in einem singsang und beugte sich dabei halb über den Tisch, blinzelte ein paar Mal und sah den Anderen mit einem Grinsen an. „Nur... dass wir in Ruhe lernen können!“, verteidigte sich Kentin. Nicht, dass er keine Hintergedanken bei dieser Sache hatte, trotzdem sollten sie das Lernen in den Vordergrund stellen. Kentins Noten waren im Augenblick nicht mehr ganz so wichtig, aber die von Alexy wollte er deswegen nicht runterziehen. „Verstehe“, grinste Alexy, lehnte sich wieder zurück und trank dabei von seinem Shake. Diesmal durfte er Kentin offen mustern, musste seine Gefühle nicht mehr verstecken und konnte ihn sogar berühren, wenn er wollte. Es war eigentlich alles viel zu schön um wahr zu sein und wenn Alexy wüsste was noch alles passieren konnte, würde es ihm vermutlich das Herz brechen. Kentin kratzte sich verlegen an der Wange und schnappte sich einen der Donuts. Alexy sah sich nur immer wieder prüfend um, da er noch immer im Hinterkopf hatte, dass diese Type hier ihr Unwesen trieben. „Ich glaube... Julie und Rosa haben schon was mitbekommen“, sprach Alexy irgendwann aus und spielte mit dem Strohhalm in seinem Getränk. „Wie kommst du darauf?“ „Ich hab ihre Blicke gesehen und Rosalia kann echt böse werden, wenn man ihr sowas verheimlicht“, lachte er. „Ich mach es auch niemanden sonderlich schwer“, erwiderte Kentin. „Was meinst du?“ „Armin hat ja wohl gesehen, dass ich meine Finger vorhin in Geschichte nicht bei mir lassen konnte“, erzählte er. Wenn er ehrlich war, wäre es bei manchen gar nicht so schlimm, wenn sie es herausfanden. Zumindest bei denen, die ihn danach noch akzeptieren würden. Allerdings gab es eben auch genug andere, die dieser Sache nicht sehr tolerant gegenüberstanden. Alexy konnte damit zwar umgehen und war auch offen geoutet, doch für Kentin war das leider noch zu früh. „Hrm“, räusperte sich Alexy als er daran dachte, wie er vorhin darauf reagiert hatte. „Das kann man wohl nicht abstreiten, aber... wenn du willst, setz ich mich in den Stunden einfach... weg von dir?“ „Nein!“, fuhr er ihn sofort an. Alexy starrte ihn dafür mit großen Augen an. „Ich will dir nur keine Probleme machen.“ „Ich will trotzdem nicht, dass du jetzt deshalb auf Abstand gehst“, seufzte der Braunhaarige. „Ich bin derjenige, der besser aufpassen sollte.“ „Ach was... da gehören immer noch zwei dazu“, meinte Alexy und lächelte ihn dabei an. „Dann pass ich eben auf, dass du mich nicht wieder heiß machst“, fügte er mit einem Zwinkern hinzu. Kentin war durchaus klar, dass es Alexy nicht sehr kalt ließ, wenn er ihn berührte, aber das das vorhin schon so schnell ging...? „Nein, also, das“, setzte Kentin an als plötzlich sein Handy klingelte. „Willst du nicht ran gehen?“, fragte Alexy nach. Kentins Handy klingelte schon ein wenig länger, doch dieser machte keine Anstalten ran zu gehen. Vielleicht aus Angst, dass sein Vater ihn anrufen könnte? „Ähm“, machte Kentin, zog das klingelnde Teil aus seiner Hose und atmete erst einmal auf. Es war nicht sein Vater. „Also?“, hakte Alexy noch einmal nach und legte den Kopf schief. „Ja, doch... hallo?“, beantwortete Kentin. Es brauchte etwas bis er sich gefangen hatte und musste sich noch einmal räuspern bis sich seine Stimme wieder klar anhörte. Kentin konnte zwar ziemlich direkt werden, aber auch genauso verlegen und das wollte er nun nicht gerade am Telefon präsentieren. „Hey, Kentin! Sorry falls ich störe, aber ich fand es besser dich gleich anzurufen“, hörte man eine lautere Stimme durch das Telefon, dass sogar Alexy noch etwas hören konnte. „Kein Problem, alles in Ordnung. Du störst nicht“, antwortete Kentin. Er stand kurz auf und blickte auf Alexy. „Ich bin eben kurz telefonieren... ist das okay, Alexy?“, fragte er vorsichtig nach und bekam dafür nur ein verständnisvolles Nicken. „Alexy?“, hörte man am anderen Ende. „Ja, ein... ähm, Freund. Das erkläre ich dir später mal“, fing Kentin an, nachdem er außer Hörweite von Alexy war. „Danke, dass du anrufst, Evan“, fügte er hinzu. „Okay...“, gab Evan nachdenklich von sich, kümmerte sich aber erst einmal um das Eigentliche. „Ich hab frei bekommen und könnte das Wochenende vorbei kommen, wenn es für dich passt?“ „Am Wochenende?“, überlegte Kentin und warf dabei einen Blick zu Alexy. Eigentlich hatten sie die ganze Woche in der Schule und vielleicht auch noch nach der Schule, wenn sein Vater nicht zu Hause war... das Wochenende wäre nur etwas privater gewesen. Trotzdem gab es gerade etwas wichtigeres, auch wenn er am liebsten die ganze Zeit bei Alexy gewesen wäre. „Das sollte in Ordnung gehen. Weiß mein Vater schon Bescheid, dass du kommen willst?“ „Ja, der war ziemlich begeistert. Aber ich muss jetzt erstmal Schluss machen, wir sehen uns dann. Ich schreib dir, wo wir uns treffen können... ich war da schon öfters mal“, gestand Evan schließlich und verabschiedete sich auch gleich. Nachdem Kentin aufgelegt hatte, kam er zurück an den Tisch. Alexy trank noch immer seinen Shake, schnappte sich hin und wieder einen Donut und hatte ebenfalls angefangen auf seinem Handy rumzutippen. „Alles in Ordnung?“, fragte Alexy. „Ja, das war nur ein alter Freund aus der Militärschule... wir wollen uns am Wochenende treffen.“ „Was wirklich?“, stieß Alexy sofort begeistert aus. „Das ist ja toll. Es gibt also doch noch jemanden, der dich mag!“ Alexy wusste ja bereits, dass Kentin nicht sehr viele Freunde hatte, zumindest nicht hier. Über seine Zeit beim Militär wusste er dafür fast gar nichts. Vielleicht hatte Alexy nicht unbedingt die richtigen Worte gewählt, denn Kentin verzog durchaus ein wenig das Gesicht. „Ja... tatsächlich gibt es noch jemand der mich mag...“, meinte er ein wenig sarkastisch, worauf Alexy sich auf die Unterlippe biss. Manchmal war er einfach doch ein wenig unsensibel. „Entschuldige, so sollte... das nicht... ich mein, du bist ja sehr liebenswert... also ich freue mich nur, dass es auch noch andere gibt, die das sehen und... so...“ Alexy spielte mit seinem Strohhalm und Kentin musste doch wieder leise lachen. „Ist okay, aber ich bin auch froh über diesen Freund, er ist der Grund wie ich die Militärschule überleben konnte...“ Gegen Ende wurde Kentin ein wenig leiser, weil ernster und Alexy setzte sich mehr auf, signalisierte dem Braunhaarigen so, dass er gerne weiterreden durfte. „Uhm... Er hat mich unter die Fittiche genommen und mit mir trainiert, weil er gesehen hat wie ich auch da nur gehänselt und gemobbt wurde.“, fuhr Kentin fort zu erzählen. „Er war manchmal auch echt streng mit mir, aber am Ende hat es sich ausgezahlt und ja... ich denke ich hatte sonst nicht wirklich Freunde - auch früher nicht. Evan ist also sowas wie mein erster und bester Freund.“ Alexy lächelte. „Klingt nach nem netten Kerl, vielleicht stellst du ihn mir ja mal vor?“ Kentin nickte. Er hatte das wirklich vor, irgendwann... vielleicht nicht unbedingt gleich. Kentin hatte zwar ein wenig Sorge, was Evan dazu sagen würde, wenn er einen Jungen nun... gut fand. Aber er schätzte ihn nicht als homophob ein. Vielleicht ergab sich ja eine Möglichkeit ihn mal durch die Blume zu fragen. Ansonsten konnte er Alexy ja immer noch als einfachen Kumpel vorstellen. „Wenn die richtige Zeit ist, werde ich ihn dir vorstellen, ganz sicher.“, sagte er. Alexy hob die Hände. „Nur keine Eile, Kenny...“, neckte er ihn und bekam dafür einen leichten Tritt gegen sein Bein. Alexy kicherte und sog dann mal zur Abwechslung wieder an seinem Shake. „Also muss ich am Wochenende auf dich verzichten?“, vermutete er dann. „Nur am Samstag, am Sonntag... können wir was unternehmen!“ Alexy grinste ob der Hektik mit der Kentin das gerade gesagt hatte. Er wäre ihm auch nicht böse, wenn sie sich gar nicht sehen könnten am Wochenende, aber so war es natürlich dennoch besser. „Okay und was wollen wir machen?“ An Sonntagen hatten nur Restaurants auf oder solche Dinge wie Schwimmbäder oder Zoos. Alexy musste zugeben, er würde Kentin ziemlich gerne in einer Badeshorts sehen und er war wirklich lange nicht mehr schwimmen oder planschen, denn er würde vermutlich eher Ball spielen und solche Dinge tun. „Wie wärs, wenn wir ins Schwimmbad gehen...“ fragte Alexy daher und spielte ein wenig mit seinem Strohhalm. Der Shake war leider mittlerweile fast leer. Kentins war dagegen noch halb voll. „Schwimmbad? Willst mich wohl in Schwimmsachen sehen?“, vermutete Kentin einfach mal ziemlich direkt. „Beruht das nicht auf Gegenseitigkeit? Auch wenn wir ja schon zusammen duschen waren!“, sagte Alexy, wenn auch mit etwas gedämpfter Lautstärke. „Hm, vermutlich seh ich dich auch gerne an... ja.“ Alexy senkte den Kopf, weil er nun doch wieder rot wurde. So direkt wie Kentin das einfach zugab... er wollte ihn eigentlich necken und Kentin drehte den Spieß mit seiner Offenheit einfach um. Kentin sog unschuldig an dem Trinkhalm und suchte unter dem Tisch mal wieder nach Alexys Füßen. Tatsächlich lief das alles so wie in Alexys geheimsten Träumen und er wägte gerade ab, ob er sich nicht mal zwicken sollte um zu schauen, dass er nicht einfach doch einen sehr langen, schönen Traum hatte. „Also Schwimmbad, wollen wir versuchen deinen Bruder mitzunehmen, dass er vielleicht mal was anderes macht als das Wochenende durchzuzocken?“ „Versuchen kannst du es... aber ob er schwimmen mit seinem Bruder und dessen Lover ansprechender findet, als 20 Stunden irgendwelche Monster zu verkloppen...“ „Vermutlich nicht.“ Kentin holte trotzdem sein Handy heraus und schrieb Armin, ob er Sonntag mit schwimmen wollte. Da nicht sofort eine Antwort kam und sie beide nun mit den Shakes fertig waren, bezahlten sie und standen dann auf. „Eigentlich können wir ihn ja auch persönlich fragen...“, fiel Kentin auf dem Weg zum Bus ein, was Alexy dazu brachte mit den Schultern zu zucken. „Nur wenn er nicht gerade in einem Raid steckt... sonst würde er nicht mal mitbekommen wenn es brennt!“ „Wir könnten das WLAN ausmachen?“ „Bist du lebensmüde?“ Kentin lachte wieder und schüttelte den Kopf. „Gut, ich will dich nämlich gerne noch ein wenig behalten!“, sagte Alexy und bekam dafür ein sanftes Lächeln. „You are kind of sweet...“, stellte Kentin fest. „Thank you, darling!“, flirtete Alexy zurück und dann war auch schon der Bus da und sie konnten zu Alexy heim fahren. Im Haus war es still als sie eintraten und auch aus Armins Zimmer war kein Geräusch zu hören. Alexy klopfte an seine Zimmertür und öffnete sie vorsichtig, doch Armin war nicht da. Stirnrunzelnd schloss Alexy die Tür wieder. Es sah Armin eigentlich nicht wirklich ähnlich seinem Bruder nicht zu sagen, wenn er weg war. Aber vielleicht war er ja auch nur kurz einkaufen. Oder es gab ein neues Spiel und er war noch im Einkaufszentrum, da konnte er sich nämlich dann auch stundenlang herumtreiben, auch wenn er eigentlich schon gefunden hatte was er suchte. Das würde auch erklären warum er auf die Nachricht nicht antwortete. Im Center war der Empfang nicht unbedingt gut. Internet funktionierte fast gar nicht. „Scheint wir sind alleine!“, fasste Alexy schließlich zusammen und wurde auch sofort an den Händen gefasst und gegen die Wand gedrückt. „Klingt ja gut...“, raunte Kentin ihm zu und küsste ihn zart auf die Lippen. Sie standen wenigstens um die Ecke, so dass man sie nicht sofort sah wenn jemand hereinkam, aber es war trotzdem ein wenig aufregender als wenn sie in seinem Zimmer waren. Kentin hatte nur ein wenig mehr Zeit gebraucht um wieder aufzutauen und sich seiner Sache sicher zu sein. Wenn Gefühle im Spiel waren, verhielt er sich sowieso etwas anders. Normalerweise machte er kein Geheimnis daraus und sprach es offen an, bei Alexy war es insofern anders, dass er sich nun zu einem Jungen hingezogen fühlte und jeder davon ausging, und auch erwartete, dass er hetero war. Die Sache mit dem Militär spielte ebenfalls mit hinein und das war einer der Gründe warum er gerne mal mit Evan reden wollte. Gerade ging er jedoch viel lieber seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nach und probierte neue Dinge aus. In diesem Fall küsste er Alexy, mit der Gefahr, dass jeder Zeit jemand nach Hause kommen konnte. Zumindest raubte er Alexy gerade den Atem als er ihn länger küsste, seine Hand dabei unter das Shirt wandern lies und Alexy mit seinem Körper gegen die Wand gedrückt hielt. Alexy war leicht in die Knie gegangen, sodass Kentin in dieser Position genauso groß war. Das machte die Sache leichter dominanter zu sein, was ihm unerwarteterweise bei Alexy sehr viel Spaß bereitete. „K-Ken-tin“, keuchte der Blauhaarige in den Kuss. Seine Beine fühlten sich an wie Pudding und er krallte sich verzweifelt in Kentins Klamotten. Wenn es möglich gewesen wäre, wäre Alexy auf der Stelle geschmolzen... oder vor Hitze gestorben. Für ihn schien Kentin keine Ahnung zu haben was er damit anrichtete, dieser selbst wusste jedoch sehr genau was er wollte. „Ich sagte doch... man kann seine Finger bei dir schlecht bei sich behalten“, raunte Kentin gegen die Lippen, leckte darüber und nahm sie schließlich wieder in Besitz. Auch seine Hand erkundete inzwischen mehr, streichelte über Alexys empfindliche Seiten bis hin zu seinem flachen Bauch und wieder nach oben um frech über die steifen Erhebungen zu fahren. Er nahm sie zwischen die Finger und neckte Alexy, nur um ihn kurz darauf stöhnen zu hören. Untätig stand Alexy nicht herum, lag eine Hand auf Kentins Hintern und die andere fuhr genauso neugierig unter dessen Shirt. Kentin reizte ihn jedoch so sehr, dass sein Körper heftig reagierte und er schon jetzt nicht mehr wusste wohin das führen sollte. Beziehungsweise eher führen durfte, da sie noch nicht sehr lange zusammen waren und mit solchen Dingen noch warten sollten. Kaum waren sie ein paar Minuten alleine mit sich beschäftigt, fing Alexys Handy an zu klingeln. Nicht gerade an der passendsten Stelle, wenn man zusätzlich die Vibration an hatte. Dank Kentin war er sowieso schon recht hart und es wurde nicht besser, da der Anrufer scheinbar keine Ruhe geben wollte. „Verdammt... Alexy“, beschwerte sich Kentin stöhnend und hielt mit seiner Bewegung inne. Da er sich an ihn gedrängt hatte, spürte er das Handy mindestens genauso stark. „Ich erwarte ... keinen Anruf“, erklärte sich der Blauhaarige. Widerwillig seufzte Kentin auf, griff dabei selbst in Alexys enge Hosentasche und zupfte das klingelnde Handy heraus. Er sah nicht drauf wer es war, drückte es Alexy trotzdem in die Hand. Vielleicht war es wichtig. Innerlich verfluchte Alexy den Störenfried, schon allein dafür, dass Kentin ein paar Schritte nach hinten ging und sich durch die Haare strich. Das beide ein paar jugendliche Probleme hatten war deutlich zu sehen, doch zumindest bei Alexy schwächte es ab als er auf das Display blickte. „Marcus“, gab er leise von sich und blickte wie geschockt auf sein Handy, Kentin bekam gar nicht mit was Alexy von sich gab. „Ich... ahm... geh mal kurz ran“, teilte er mit. Eigentlich sollte es ihm egal sein und es war nicht die beste Geste dabei so sehr auf Abstand zu gehen, trotzdem tat er es. „Ja?“, fragte Alexy mit gefestigter Stimme. Er wollte nicht unsicher oder verletzt klingen, aber seit dem Vorfall hatte er nicht mehr mit ihm gesprochen. Offiziell Schluss war zwar auch nicht, wobei es für Alexy eigentlich klar war, dass er nichts mehr mit seinem Exfreund zu tun haben wollte. Er war nur einfach viel zu freundlich. „Oh, hey, Alexy“, fing Marcus an und klang übertrieben höflich. Nachdem Alexy Kentin solange hinterher gelaufen war und zum damaligen Zeitpunkt nicht daran glaubte jemals Chancen bei ihm zu haben, fand er Marcus keine schlechte Wahl. Solange bis er sich als feiges Arschloch herausstellte und Alexy nicht nur mit körperlichen Schmerzen zu kämpfen hatte. Glücklicherweise gab es da jemanden, der ihm all das nahm und ihm zur Seite stand. Romantische Gefühle gegenüber Marcus hatte er nicht mehr, trotzdem vergaß man viele Dinge eben nicht. „Was willst du?“, fragte Alexy. „Ich... naja, ich wollte fragen wie es dir geht und mich... für mein Verhalten entschuldigen.“ Alexy machte große Augen als er die Stimme am anderen Ende hörte. Sein Blick wurde mit einem Mal trauriger und er sah beklemmt zu Boden. „Alles in Ordnung“, sagte Alexy kühl. Es dauerte dabei nicht lange bis er wieder anfing zu grinsen. „Dank dir weiß ich wo ich hin gehöre... und jemand anderes wohl auch“, fügte Alexy offen hinzu und warf ein warmes Lächeln auf Kentin, der inzwischen selbst an der Wand lehnte. Und obwohl er nicht wusste worum es ging, erwiderte er das Lächeln. „Oh, ja... achso. Trotzdem wollte ich mich entschuldigen und fragen, ob wir uns nicht mal wieder treffen können.“ „Ich denke nicht.“ Alexy kosteten solche Worte viel Überwindung, war er selten mal gemein zu jemanden oder lehnte ihn ab. Sein Exfreund hatte also gute Arbeit geleistet. „Ich muss jetzt auch auflegen.“ „Nein, warte!“ „Mh?“ „Bitte...? Ich würde mich wirklich gerne erklären und dich noch einmal sehen“, bettelte Marcus. Obwohl sie nicht lange zusammen waren, kannte er Alexys Schwachstelle. „Mal sehen... ich hab jetzt trotzdem zu tun. Tschüss“, beendete er das Gespräch hektisch. Man merkte sehr deutlich, dass Alexy kurz davor war nachzugeben. „Alles okay? Du siehst aus als hättest du ein Gespenst gesehen und dann einen Clown verschluckt?”, fragte Kentin nach. Er war automatisch näher gekommen als er sah, dass Alexy aufgelegt hatte. “Ja... war nichts”, fing Alexy erst an, wollte schon in sein natürliches Wesen zurückfallen, als er sich doch noch einmal umentschied: “Das war Marcus... er will sich mit mir treffen...” “Was?!”, stieß Kentin wütend aus. Er war nicht eifersüchtig auf so jemanden, sondern nur verdammt sauer. “Ich hoffe du hast nein gesagt?” “Hab ich... zu erst, aber dann...” Kentin seufzte und schüttelte angedeutet den Kopf. “Du bist viel zu lieb für diese Welt”, stellte Kentin fest. “Huh? Hast du da denn gar keine Bedenken?” “Sollte ich? Ich würde den Kerl nur wahrscheinlich in Einzelteile zerlegen, für das was er dir angetan hat. Und wenn das ein dummer Scherz von ihm sein sollte...!” Alexy reagiere auf Kentins letzte Worte gegenüber Marcus gar nicht mehr, war er nur viel zu gerührt von all dem. Nun zwickte er sich aber doch in den Arm und fiepte dabei leise auf. “Huh?”, wunderte sich der Braunhaarige. Alexy fing leise an zu lachen. “Ich wollte nur wissen, ob ich mir das alles wirklich nicht einbilde”, gestand er und sah wie Kentin anfing zu grinsen. “Wenn du so reale Träume hättest, dann müsstest du mir beibringen wie das geht”, sagte er darauf. Natürlich war es kein Traum. Weder für den einen noch für den anderen. Es war aber einfach immer noch so unreal für Alexy, dass er jetzt hier mit Kentin stand und sie gerade noch zärtlich zueinander gewesen waren und er auch noch weiter bei ihm bleiben würde. Sie würden Geschichte zusammen machen und dann hatten sie vielleicht auch nochmal wieder ein bisschen Zeit für sich und konnten auch den Kuss von eben nochmal fortführen. Er hatte einfach das was er sich die ganze Zeit gewünscht und ausgemalt hatte und er wusste auch schon sehr viel im Voraus über Kentin und konnte sich sicher sein, dass er sich nicht plötzlich als Arschloch entpuppte. Zumindest hoffte er das mal. „Wir sollten vielleicht doch langsam mal... mit Geschichte anfangen?“, schlug Kentin schließlich vor, hatte er auch einen Blick auf die Uhr geworfen und die Zeit raste, vor allem immer dann wenn sie Zärtlichkeiten austauschten. „Hm...“, machte Alexy und da es bequemer war, beschlossen sie die Aufgaben am Küchentisch zu erledigen. Nebenbei machte Alexy noch eine Kleinigkeit zu Essen und sie kamen doch recht gut voran. Tatsächlich musste noch einiges gemacht werden und es war schon früher Abend als sie endlich fertig waren. Alexy blickte ein wenig unglücklich auf die Uhr, da er wusste, dass Kentin nicht lange wegbleiben durfte und pünktlich zu Hause sein musste. „Doofes Geschichte...“, maulte er, was Kentin zum Lachen brachte. Aber er verstand was das Problem war, nur ändern konnte er es auch nicht. Dazu kam auch noch, dass er morgen auch keine Zeit hatte und am Samstag wäre ja der Besuch von Evan. Tatsächlich würden sie vermutlich weniger Zeit zusammen verbringen als von beiden gewünscht. Frisch verliebt konnte man die Phase wohl durchaus nennen, in der sie sich gerade befanden. Aber man konnte wohl nichts daran ändern. „Immerhin sind wir jetzt wirklich damit fertig und wir können Mittwoch gerne wieder... uhm... den Nachmittag gemeinsam verbringen. Morgen kann ich nämlich nicht, ich hab noch einen... Arzttermin.“, erklärte Kentin. „Huh?“ „Zahnarzt...“, Kentin verzog das Gesicht, hatte er da bisher immer das Pech gehabt, dass etwas gemacht werden musste. Diesmal war es ein kleines Loch, dass behandelt werden musste. Außerdem war eine der Füllungen undicht geworden und musste ebenfalls neu gemacht werden, nichts schlimmes aber er hätte die Zeit wirklich lieber mit Alexy verbracht. „Ah, okay. Liegt an den Keksen!“, neckte ihn Alexy dann auch schon frech. „Meine Zähne sind komplett in Ordnung, die letzten zwei Kontrolltermine waren nur Zahnstein entfernen und gut war.“ Kentin seufzte. Da hatte Alexy wirklich Glück und er beneidete ihn darum. „Du Glücklicher...“, sagte er deshalb auch und Alexy zuckte mit den Schultern. „Dafür hab ich drei Jahre eine dumme Zahnspangen getragen, mit der ich die ganze Zeit gehänselt wurde. Ach... ich wollte dir doch eigentlich mal ein Bild von früher zeigen!“ Kentin nickte und für ein Bild ansehen hatte er sicher noch Zeit. Er wollte wirklich gerne wissen, wie Alexy aussah, bevor sie sich kannten. „Hm... da muss ich mal kurz überlegen wo das Photoalbum ist!“, murmelte Alexy vor sich hin und stand auf um ins Wohnzimmer zu gehen. Kentin folgte ihm einfach und nachdem Alexy sich mit einem dicken Buch einfach auf das Sofa gesetzt hatte, nahm er neben ihm Platz. Sie waren sich dabei recht nah und das Buch lag gut ausbalanciert auf dem rechten Knie von Alexy und auf dem linken von Kentin. Alexy blätterte durchs die Seiten und Kentin sah im Schnelldurchlauf wie die Zwillinge älter wurden. „Du warst ein niedliches Kleinkind.“, stellte Kentin fest, als Alexy selbst ein Bild ein wenig länger musterte. Kentin schätzte ihn auf etwa 5 und es war auch ein Bild wo er neben Armin stand, der mindestens ebenso niedlich aussah. Hier sah man auch noch wie ähnlich sich die beiden eigentlich wirklich sahen, da sie auch das selbe an hatten. Alexy hatte allerdings noch einen kleinen Blumenstrauß in der Hand. „Das war bei einer Hochzeit von Bekannten“, erklärte Alexy und grinste. „War schön, vor allem weil Armin später in den Teich gefallen ist und Ersatzklamotten hatte nur ein Mädchen dabei, deshalb hatte er dann ein Kleidchen an! Schade, dass Armin das Foto beschlagnahm hat, sobald er älter wurde und es gesehen hat!“ Kentin lachte, weil Armin bestimmt darin wirklich lustig ausgesehen haben musste. Er selbst hatte wenige Bilder von sich. Seine Mutter hatte zwar immer wieder welche gemacht, aber irgendwo mussten die wohl verstauben. Das Fotoalbum hier war dagegen liebevoll angelegt und geordnet und Kentin war wirklich glücklich darüber, dass die Zwillinge so liebevolle Adoptiveltern hatten. Schließlich kam die Zeit, die Alexy Kentin hatte zeigen wollen. Es war nicht unbedingt die einfachste Zeit für ihn und die Bilder waren auch etwas weniger, vor allem merkte Alexy selbst immer wieder, dass er zu der Zeit oft auch ziemlich traurig ausgesehen hatte, obwohl er meistens auf den Bildern lächelte, erreichte es selten die Augen und sah so ein wenig falsch aus. Er hatte wirklich die Zahnspange, die Haare waren irgendwie seltsam, wirkten störrischer als heute und die Klamotten waren genau so zweckmäßig wie Kentins damals auch waren. Im Grunde, war er trotzdem süß, so wie Kentin sich das auch schon gedacht hatte. Trotzdem stimmte es, so wie heute sah er da wirklich nicht aus und neben Kentin von früher wäre er bestimmt auch nicht aufgefallen. „Deine Brille und meine Zahnspange waren wohl beide dafür verantwortlich, dass wir eher unattraktiv aussahen...“, stellte Alexy fest und bekam von Kentin einen kleinen Stoß in die Seite, was ihn zum Lachen brachte. „Aber siehst du, ich hab meine Worte ernst gemeint...“, fügte er noch hinzu und Kentin nickte bestätigend. „Ich auch, du warst und bist süß - und auch wirklich hübsch. Selbst mit Zahnspange und störrischen Haaren und deine Augen gefallen mir besonders Alexy.“ Alexy musste zugeben, dass er diese Komplimente wirklich gerne von Kentin hörte, sie wärmten ihn von innen heraus und er hauchte Kentin einen Kuss auf die Wange. „Danke. Deine sind übrigens auch zum drin versinken...“, murmelte er und fand sich dann mit besagten Augen konfrontiert. Verliebt sahen sie sich eine ganze Weile einfach in die Augen und grinsten dabei. Gerade als sie sich wieder küssen wollten, ging die Eingangstür auf und zwei Sekunden später stand Armin bei ihnen im Wohnzimmer. „Oi, Kentin, mit dir hatte ich fast nicht gerechnet!“, begrüßte ihn Armin ein wenig gespielt überrascht, immerhin hatte er eher wirklich damit gerechnet die Beiden zusammen vorzufinden. Neugierig beugte er sich von hinten über das Sofa und sah ebenfalls in das Fotoalbum. „Oh zeigst du Kinderfotos, Alexy? Machen das nicht normalerweise die Mütter, um die Kinder vor deren Freunden zu blamieren?“ Alexy grummelte, vor allem weil Armin sie gestört hatte, nicht wegen seiner Frage. „Ich hab Kentin erzählt wie du in den Teich gefallen bist und das Kleid von Marlene tragen musstest.“, rächte er sich ein wenig und Armin zog auch sofort einen Schmollmund. „Ziemlich gemein von dir, zum Glück hab ich ja das Foto!“ „Ich finde, dafür, dass du uns gerade beim küssen gestört hast, könntest du es mir ruhig zeigen!“, mischte sich Kentin in das Gespräch ein und bekam offene Münder von Alexy und von Armin. Von Alexy, weil Kentin das einfach so sagte und von Armin, weil er nun wirklich nicht mit irgendeinem Kommentar von Kentin dazu gerechnet hatte. „Knutscht euch ruhig weiter, stört mich nicht, ich geh jetzt eh eine Runde zocken!“, gab Armin zurück und richtete sich auch schnell wieder auf. Alexy drehte sich zu seinem Bruder. „Moment, wo warst du eigentlich?“, wollte er wissen, was Armin ein kleines Grinsen entlockte. „Das, mein lieber Alexis, werde ich nicht verraten~" Alexy runzelte die Stirn, sagte aber nichts mehr dazu und Armin verschwand dann schon in seinem Zimmer. „Huh? Irgendwie war dein Bruder gerade seltsam...“, meinte Kentin nachdenklich, was Alexy nur so bestätigen konnte. „Vielleicht hatte er ja ein Date.“, vermutete er eher weniger ernsthaft. „Würde aber sein Verhalten erklären.“, meinte Kentin schulterzuckend und entschloss sich dann, dass er nun doch mal gehen sollte. „Du glaubst doch nicht wirklich, dass Armin... du weißt schon?“, fragte Alexy, nachdem sie sich an der Tür schon verabschiedet hatten. Kentin zog nachdenklich eine Augenbraue nach oben. „So unwahrscheinlich wie du es hälst... Armin ist nicht gerade hässlich und auch wenn er nicht gern rausgeht, es kann durchaus möglich sein“, erklärte Kentin. Vor allem das mit dem Aussehen konnte er sehr gut verstehen. Armin und Alexy sahen sich immer noch ähnlich - was als Zwillinge logisch war - und einen gewissen Geschmack hatte Kentin dann doch. „Oi!“, machte Alexy und plusterte die Wangen dabei auf. „Keine Sorge“, lachte Kentin und stahl sich einen kurzen Kuss. „Du bist gerade der Einzige, den ich mag und das wird auch noch lange so bleiben“, teilte er ihm unverfroren mit, amüsierte sich an Alexys Reaktion. „Mpfh“, machte der Blauhaarige. „Also dann, wir sehen uns morgen in der Schule“, verabschiedete sich Kentin erneut und machte sich auf den Weg nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)