Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 12: Movie Night! ------------------------ Kentin machte sich den Tag nicht besonders einfach. Es war selten, dass er die ganze Wohnung für sich hatte und das für mehr als nur ein paar Stunden. Es wäre einfacher gewesen Alexy zu sich einzuladen, da hätte sie garantiert niemand stören können. Allerdings war er einfach noch nicht so weit und heute Abend würde garantiert etwas zwischen ihnen passieren... was auch immer. Es gab zusätzlich Alkohol, auch wenn die Lehrer wohl nur eine gewisse Menge austeilen würden. Warum überhaupt? Wahrscheinlich planten sie irgendetwas und wollte es vorher schon einmal gut machen. Auf jeden Fall duschte Kentin kurz vorher noch, kramte sogar in den Sachen seines Vaters herum, ob dieser nicht doch ein Parfüm hatte, doch da gefiel ihm einfach nichts. Es war sowieso besser, wenn er sich nicht auch noch aufdonnerte... für einen Filmabend in der Schule. Kurz vorher schrieb er noch mit Armin, der mal wieder so dreist war um ihm mitzuteilen, dass er doch die Kondome nicht vergessen sollte. Außerdem riet ihm Julie, dass er einfach tun sollte was er wollte, anstatt sich darüber zu viele Gedanken zu machen. Wieder eine Sache bei der Alkohol sehr hilfreich sein konnte, selbst wenn es nur ein bisschen war. # Ich kann mir einen besseren Ort als die Schule für so etwas vorstellen. :) # Kentin ging auf Armins dummen Spruch ein und ließ ihn absichtlich so klingen, als hätte er doch Interesse. Daraufhin kam natürlich nichts zurück und Kentin hatte wohl endlich ein wenig ruhe. Alexy würde er es bestimmt nicht auf die Nase binden, zumal er eben nicht gleich mit ihm ins Bett wollte. Generell wollte er es langsam angehen lassen, auch wenn er die Nacht, am Geburtstag der Zwillinge, schon sehr intensiv auf Alexys Nähe reagiert hatte und weil er sich selbst keine Abhilfe schaffte, würde das vermutlich ganz schnell wieder passieren. Da gäbe es zwar eine Möglichkeit, doch die nahm er nicht in Anspruch... einfach weil, wenn er reagierte, dann war es eben so... # Ich hab zu viele Kissen dabei und Decken und... wollte den Teddy noch mitnehmen, aber der hat nirgends mehr hingepasst! # Alexy schleppte ein paar Taschen mit Kissen und Decken, die er in eine der Ecken stopfen konnte, damit er es sich mit Kentin gemütlich machen konnte. Außerdem hatte er Armin die andere Hälfte in die Hand gedrückt und Kentin nebenbei noch eine Nachricht geschrieben. Armin würde wohl nur einen Bruchteil von dem bekommen, was sie mit sich nahmen. Kentin schmunzelte bei dieser Nachricht, musste er sich wirklich nicht um ihre Schlafgelegenheit kümmern. Er packte nur ein paar Schlafklamotten ein und außerdem zwei Flaschen mit einem süßen Cocktailgemisch, was Kentin mit in die Schule schmuggeln würde. Es war ein wenig hochprozentiger und reichte hoffentlich um sich noch ein bisschen Mut anzutrinken. Das war das erste Mal, dass er so etwas tat... nur um einem Kerl näher zu kommen. Generell um irgendjemanden näher zu kommen. Es war aber eben nicht sehr viel und würde sie auch nicht komplett betrunken machen. # Und ich habe eine kleine, böse Überraschung dabei. # „Oh! Kentin hat eine Überraschung für mich“, teilte Alexy mit als sie gerade das Klassenzimmer betraten und ihr Gepäck in die Ecke warfen. „Bitte keine Details“, erwiderte Armin und winkte dabei ab. Alexy freute sich natürlich, dass Kentin etwas mitbrachte und wollte auch gerne wissen was es war, nur konnte er seine Freude gerade nicht mehr mitteilen, weil noch ein paar andere das Klassenzimmer betraten. Armin schnappte sich ein paar der Kissen und Decken, womit Alexy sicher die ganze Schule hätte versorgen können, und baute sich ein kleines Lager in der Ecke gegenüber von Alexys geplanter Liebeshöhle. Tatsächlich hatte er den Laptop mitgenommen und es gab praktischerweise auch eine Steckdose, die Armin sofort in Beschlag nahm. Die Decken nahm er dabei als Versteck, damit man nicht sehen konnte, was er da versteckte. „Du bist unverbesserlich“, kommentierte Alexy. Für seinen Teil war es noch zu wenig an Decken, aber als er fertig mit dem Einrichten der Ecke war, stand er stolz davor. Keiner der anderen Jungs hatte so viel Platz oder Zeugs dabei... und sie brauchten es auch gar nicht. Die meisten waren schon da und hatten es sich in den „ersten Reihen“ bequem gemacht, durfte jeder einen Film mitbringen und sie suchten sich am Ende ein paar aus. Kentin war allerdings noch nicht da. Ungeduldig blickte Alexy auf die Uhr, ging aus dem Klassenzimmer und sah sich suchend um. „Er wird schon noch kommen“, kommentierte Armin, der neben ihm aufgetaucht war. Noch musste er sich gedulden bis er spielen konnte. „Ja... Lehrer sind irgendwie auch kaum welche da“, stellte Alexy fest. „Besser so“, hörte man plötzlich Castiel, der aus dem Nichts aufgetaucht war. „Ich hab echt keine Lust mich nachher erwischen zu lassen“, kommentierte er. „Erwischen?“, kam es von Armin und Alexy gleichzeitig überrascht. „Na was denkt ihr denn? Das ich mich brav in ein Klassenzimmer setze und mir Filme ansehe? Mit dem Schulstreber?“ „Ach ja“, lachte Armin leise. Er hatte Nathaniel und Kentin getauscht, damit Kentin und Alexy in einer Gruppe waren. Das dann ausgerechnet Castiel und Nathaniel in einer Gruppe waren, war wohl Schicksal. Castiel hörte Armin zum Glück nicht, verabschiedete sich höflicherweise trotzdem von den beiden und machte sich auf den Weg nach oben. Kentin kam ein wenig später, er hatte sich noch ein bisschen Zeit gelassen, vor allem um sich nochmal im Spiegel anzusehen, ob auch alles passte. Gut es war eine Übernachtungsparty und im Grunde sah er aus wie immer, aber er war irgendwie auch ein wenig nervös und das lag an Alexy. Gut, dass er den Alkohol dabei hatte, das würde ihn sicher ein wenig lockern. Und sie waren in der Schule mit anderen in einem Raum, so viel konnte dabei ohnehin nicht passieren. Vor allem nichts was ihn irgendwie überfordern könnte und das war ja auch der Punkt, weshalb er vorher nichts mit ihm gemacht hatte. Nun war es sicherer und einfacher und sie konnten auch nicht wirklich reden ohne die Anderen zu stören, vielleicht ein wenig flüstern, aber sicher nicht ernsthaft über das reden was am Wochenende war und von dem Alexy ja auch immer noch überzeugt war, dass etwas passiert war. Am liebsten wäre es Kentin, wenn Alexy sich selbst daran erinnern würde, aber gleichzeitig hoffte er auch, dass es nie herauskam. Nun freute er sich erst einmal tatsächlich den Anderen wieder zu sehen und er beschleunigte seine Schritte als er den Eingang sah. Damit es die Lehrer und auch die Schüler einfacher hatten, war an den Türen der Klassenräume aufgelistet, wer wo war. Tatsächlich waren außer Alexy und Armin nur noch vier Andere bei ihnen, mit denen er nichts zu tun hatte und gerade mal die Namen kannte. Castiel, Nathaniel und Lysander waren scheinbar in einer anderen Gruppe. Wenn Armin das tatsächlich so gedreht hatte, war das wirklich super. Gut, es war illegal, aber Personen bei einer Übernachtungsparty und Filmnacht zu vertauschen war vielleicht gerade noch in Ordnung. Und es war ja für einen guten Zweck - eben Alexy und Kentin zusammen zu bringen. Scheinbar waren die Anderen schon alle versammelt und vor allem sah Kentin in der Ecke eine Ansammlung an Kissen und Decken, die wohl von Alexy stammten. Es sah ziemlich gemütlich aus für eine Klassenzimmerecke. In der anderen Ecke hatte sich Armin eingerichtet, saß er da auch schon und Kentin sah auch eine Steckdose genau in der Ecke. Es war also auch klar, was Armin machen würde, während die anderen Filme schauten. „Hey!“, machte Kentin und erweckte so auch Armins Aufmerksamkeit der ihm der Einfachheit halber winkte. Alexy trat dagegen zu ihm und zog ihn für einen Moment in die Arme. Er roch mal wieder nach Parfum, aber anders als beim letzten Mal und Kentin fragte sich einen Moment wie viel Parfüm Alexy eigentlich hatte und wenn es so gut roch, war es bestimmt auch nicht das billigste. „Hm…“, machte Kentin einfach und Alexy lies ihn los und sah ihn fragend an. „Du riechst immer so gut…“, murmelte er dann einfach und der Blauhaarige wurde durchaus ein wenig rosa auf den Wangen, er zwinkerte allerdings nur vergnügt. „Es ist immer wieder teures Parfum - scheint ja deinen Geschmack zu treffen.“ Kentin nickte und deutete dann auf den Kissen- und Deckenberg. „Wahnsinn, das sieht tatsächlich gemütlich aus, ich denke die Anderen da vorne sind bestimmt neidisch.“ Alexy kicherte und setzte sich dann in seine gemachte Ecke, pattete neben sich auf den Boden und bedeutete Kentin so, sich zu ihm zu setzen. Dem kam Kentin natürlich nach und lehnte sich in den Kissenberg zurück. Sie hatten guten Blick auf den Fernseher und es war gemütlich, man konnte sich das echt nicht besser vorstellen. Kentin angelte nach seinem Rucksack und zog die Alkopops aus dem Rucksack, stellte sie vor sich. „Oh, ist das die Überraschung?“, lies Armin von Gegenüber verlauten. „Jep.“ Kentin grinste und warf Armin vorsichtig eine zu, der sie geschickt auffing. Fast ein wenig zu geschickt für einen Nerd, aber gut, er hatte eben gute Finger- und Reaktionsfähigkeiten. Alexy schnappte sich ebenfalls eine Flasche. „So süßes Zeug hätte ich gar nicht von dir erwartet, Kentin?“ Angesprochener zuckte mit den Schultern. „Nun ja… etwas süßes… für jemand Süßes?“, fragte er dann mehr als, dass er es sagte. Alexy räusperte sich und stupste ihm dann in die Seite. „Für Armin?“, fragte er neckisch, woraufhin Kentin einfach wieder nickte. „Jah, genau, für Armin. Wenn man auf Nerds steht ist er sicher süß…“ Alexy zog einen Schmollmund und verschränkte die Arme. „Stehst du auf Nerds?“ Kentin stockte einen Moment der Atem, einfach auch weil Alexy süß war, wenn er so schmollend klang. So ganz genau wusste er nicht was er dazu sagen sollte, es war eine Neckerei, aber wenn er Alexy jetzt irgendwie ein Kompliment machen würde, wäre es ja fast schon wieder ernst. „Nicht, dass es mir bewusst wäre…“, gab er daher ausweichend zurück, biss sich einen Moment auf die Lippen und meinte dann: „Ich glaube die sind nicht so ganz mein Typ…“ Alexy grinste. „Mh… mein Typ sind auch mehr… starke Männer, die ein weiches Herz haben…“ Er sah Kentin offen und durchaus ein wenig flirty an. „Die dem Schwarm einen Teddy schenken?“, gab Kentin leise zurück und wurde dann rot, als ihm bewusst wurde was ihm gerade so rausgerutscht war. Alexy war genau so rot und er hatte wahnsinnig Herzklopfen bekommen. Schwarm? Was zum… „K-Kentin…wa…“ In dem Moment ging die Tür auf und Miss Delanay kam herein, die wohl für diese Gruppe die Aufsicht hatte und zumindest gucken wollte ob alle da waren. Sie rief alle auf, ging dann an den TV und legte die erste DVD ein, kurz noch erklärte sie die Spielregeln - Alkohol war erlaubt, aber nur in geringen Mengen, die Jungs gingen nicht zu den Mädchen und umgekehrt. Außerdem war es eine Schulveranstaltung und das Schulgelände sollte heute nicht mehr verlassen werden. In der Früh gab es Frühstück in der Turnhalle, direkt nach einer Runde Morgensport. Wenn etwas nicht in Ordnung wäre, sollten sie ins Lehrerzimmer kommen und jede Stunde würde sie ohnehin vorbeischauen, ob alles in Ordnung war. Gegen 24 Uhr würden sie dann alle schlafen gehen - zumindest wäre ab da der TV aus. Bald konnte Alexy ein Buch darüber verfassen, wie man jemanden am Besten bei irgendetwas unterbrach. Als Delanay das Zimmer betrat, war die komplette Aufmerksam auf diese gerichtet und es blieb mal wieder keine Zeit um auf das einzugehen, was gerade passiert war. Fakt war dennoch, dass die beiden miteinander flirteten und Kentin sehr offensichtlich mitmachte. Armin kümmerte sich sofort um seinen Laptop, nachdem sie endlich wieder alleine waren und auch vorher nahm er nicht wahr, worüber die beiden sprachen. Er war froh, dass er ein bisschen Alkohol abbekam und störte die anderen nicht weiter. Außerdem benutzte er irgendwann Kopfhörer, damit er nicht zu stark abgelenkt wurde. „Wir werden also beobachtet“, gab Kentin leise von sich. Sein Herz hatte sich nach Delanays Ansprache ein wenig beruhigt, auch wenn das nicht an seiner Aussage änderte. „Wäre ja auch zu schön gewesen“, flüsterte Alexy. Inzwischen saßen sie auch sehr bequem in ihrer Ecke und keiner von beiden nahm sonderlich viel Abstand von dem jeweils anderen. Im Gegenteil. Alexy saß sowieso komplett in der Ecke und Kentin war so nah gekommen, dass sich beide berührten. Für Kentin war es hilfreich, wenn Alexy nicht gleich wieder anfing direkt nachzufragen. Es war einfacher, wenn er agieren konnte, anstatt sofort mit einem direkten Gespräch konfrontiert zu werden. „Was ist das eigentlich für ein Film?“, fragte Alexy ablenkend, obwohl ihm noch immer auf der Zunge lag was er vorhin fragen wollte. Kentins Anspielungen wurden immer offensichtlicher, nur verstand er eben nicht warum er ihm sonst aus dem Weg ging. „Sieht nach Action aus“, kommentierte Kentin und trank von der Flasche, die er mitbrachte. „Schlechter Action“, verbesserte er und zuckte mit den Schulter. „Ist nicht mein Genre....“, gestand Alexy. Den Film kannte er zwar nicht, aber es interessierte ihn auch gar nicht wirklich. Kentin neben ihm war da sehr viel interessanter und er war froh, dass er den Abend mit ihm verbringen konnte. Die anderen im Raum waren entweder mit ihrem Handy beschäftigt oder sahen sich tatsächlich den Film an. Sie waren fast unsichtbar und da Castiel nicht mit im Raum war, wurden sie von dummen Kommentaren verschont. Um nicht sofort auf das Thema zurück zu kommen, lenkte sich Alexy mit dem Alkohol hab und trank die Flasche beinahe auf Ex leer. Zumindest solange bis Kentin es mitbekam und er nach Alexys Arm griff, der gerade zum letzten Schluck ansetzen wollte. „Hey... wenn du das so schnell trinkst... bist du gleich wieder zu betrunken“, teilte Kentin mit. Er wollte verhindern, dass sich Alexy morgen wieder an nichts erinnern konnte. „Bin ich gar nicht... ich vertrag genug“, erwiderte er darauf und zog einen Schmollmund. Innerlich seufzte der Braunhaarige, war das zu einer seiner Schwachstellen geworden und er würde Alexy so wirklich zu gern fressen. „Wirklich?“, gab Kentin spaßig von sich, ließ Alexy dabei auch wieder los und trank selbst noch einmal. Der Film war mehr als nur langweilig und wäre er alleine hier, wäre er vermutlich sofort eingeschlafen. „Es ist bald eine Stunde vorbei... oder?“, fragte Alexy vorsichtig nach. Den Film verfolgten sie mehr oder weniger und wartete nur noch auf ihre erste Kontrolle. Kentin war größtenteils damit beschäftigt nicht sofort wieder mit Alexy zu flirten oder ihm näher zu kommen und Alexy versuchte nicht ständig zu Kentin zu blicken, bis sich ihre Blicke doch irgendwann trafen... Mut angetrunken sollten sich beide genug haben und da es recht dunkel im Raum war, erkannte man nicht gerade sehr viel von dem jeweils anderen. „Ich hoffe... du vergisst nicht wieder alles“, gab Kentin leise von sich als er Alexy in die Augen blickte. „Vergessen...?“, hakte der Blauhaarige nach. Er war zwar noch immer der Meinung, dass er von seinem Geburtstag irgendetwas vergessen hatte, kam aber nicht sofort drauf, dass Kentin darauf anspielte. Zum Aussprechen traute es sich Kentin dann doch nicht, aber wie auch schon die Tage vorher, hob er seine Hand, nachdem er die Flasche weggestellt hatte und strich Alexy eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Auf der Stelle konnte er dessen warmes Gesicht spüren, so wie den verwirrten und überforderten Blick Alexys. „K-Kentin...?“, fing er an zu stottern. Wenn er wieder versuchen wollte etwas zu sagen, würden sie garantiert nur gestört werden, also schluckte er seine Worte einfach herunter und wartete ab. Gleichzeitig spürte er sein Herz so wahnsinnig stark gegen seinen Brustkorb hämmern als wolle es direkt zu Kentin springen. Ein leichtes Lächeln lag auf Kentins Lippen, dachte er nicht groß über das nach was er tat und beugte sich nur sehr langsam näher zu dem Anderen. Ihm war klar, dass er den ersten Schritt machen sollte, nachdem er Alexy die ganze Zeit auf Abstand hielt und dieser ihn betrunken schon geküsst hatte. Zweifel hatte er dennoch, auch wenn diese dem Verlangen wichen Alexy endlich zu küssen. Ob sich Alexy wieder daran erinnerte, wenn sie das taten, was sie auch schon in dieser einen Nacht taten? Es war schließlich nicht nur ein einfacher, schüchterner Kuss... Alexy saß irgendwann auf ihn und irgendwie wünschte sich Kentin auch jetzt ihn wieder genauso spüren zu können... Sie hatten die Decken über sich und es war zum Vorteil, dass es nicht all zu warm im Raum war. Während Kentins Hand noch durch Alexys Haare strich, platzierte er die andere ein wenig unkoordiniert unter der Decke auf Alexys Oberschenkel. Testend bewegte er sie sogar ein wenig, streichelte ihn und lies sie anschließend ruhen. Alexy glaubte zu sterben oder zu träumen, oder auch tot zu sein und im Himmel gelandet zu sein. Sein Herz schlug nun wirklich wahnsinnig schnell, raubte es ihm so den Atem. Zittrig atmete er aus, während Kentin ihm so nahe war, dass er den Atem Alexy’s spüren konnte. Alexy saß stocksteif da und hielt sich zurück, irgendwas zu tun, das diesen Augenblick unterbrechen könnte. Was tat Kentin da...? Vor allem, warum streichelte er ihn so... so? Alexy merkte wie sein Gesicht wahnsinnig heiß war und er bekam gar nicht mit wie die Tür sich einen Moment öffnete. Zum Glück blieb das Licht aus, da auch der Film noch lief und die Lehrerin sofort wieder verschwand. Nur Armin hatte es gemerkt und den Laptop einen Moment zugeklappt und jetzt sah er zu Kentin und Alexy, wie es vielleicht auch laufen würde. Er erwartete sie nicht unbedingt so zu sehen, sie saßen von der Tür aus im Schatten, von hier hatte er aber einen guten Blick, dass Kentins Hand an der Wange seines Bruders war und ihre Gesichter sich zudem näher kamen. Armin grinste zufrieden, hatte aber dann doch nicht wirklich Lust die beiden knutschen zu sehen. Deshalb machte er seinen Laptop wieder auf und loggte sich erneut in sein Spiel ein. Irgendwie schien die Zeit eingefroren zu sein, denn sie waren sich beide nah, nur fehlte es noch ein Stück zu einem Kuss und Alexy wagte sich immer noch nicht sich zu bewegen, sah Kentin nur an. Im halbdunkel konnte man das nur erahnen, aber seine Augen schimmerten feucht. „Bitte...“, kam ihm schließlich über die Lippen und er hob die Hände um Kentin wegzudrücken, immerhin quälte er ihn gerade wirklich wahnsinnig. „Sorry...“, wisperte der Braunhaarige zurück, während er sich den letzten Rest vorbeugte und seine Lippen auf Alexys schmiegte. Ziemlich sofort erwiderte Alexy den scheuen Kuss, legte nun seine Hand auf Kentins Brustkorb, krallte sich dann in sein Oberteil und hielt sich fest, denn der Kuss lies ihn schwindeln und das lag vermutlich daran, dass sein Herz einfach nur raste. Der Kuss blieb recht schüchtern und vorsichtig, was vermutlich in der Umgebung ganz gut war. Immerhin waren sie immer noch in einem Klassenzimmer, wenn auch etwas versteckt... da waren manche Dinge doch sehr auffällig und es war immer noch eine Sache zwischen den Beiden. Kentins Lippen waren warm und weich und irgendwie vertraut, was Alexy einfach auf seine Verliebtheit schob und seine andere Hand nun in Kentins Nacken legte um ihn zärtlich zu kraulen, während er die Lippen einen Spalt öffnete. Er würde passiv bleiben, wollte Kentin nicht überfordern, immerhin wusste er ja auch nicht was bereits schon zwischen ihnen passiert war. Kentin lächelte in den Kuss, war er wirklich an der Party ein wenig überfordert gewesen, nun ging es in einem Tempo, dass er sich eher von Alexy gedacht hatte. Natürlich ging er darauf ein, hatte nun auch ein wenig Übung und Alexy krallte sich noch fester an ihn, als sich ihre Zungen berührten. Auch Kentins Herz schlug schnell und er war ziemlich froh zu sitzen, wollte Alexy auch am liebsten wieder so nah bei sich haben wie auf der Party. Dafür war das hier allerdings nicht der richtige Ort und es reichte ja auch so. Dafür zog Kentin Alexy schließlich ein bisschen nach hinten, so dass sie mehr lagen als saßen und dann auch den Kuss lösten. „Uhm...“, machte Alexy leise, auch wenn er gerne so viel mehr gefragt und gesagt und am liebsten auch geschrieen hätte, stattdessen hörte sich seine Stimme zittrig an. Kentin hob die Hand und legte einen Finger auf seine Lippen. „Später...“, versprach er ihm und lies seine Finger dann wieder über Alexys Wange streifen, legte seine Handfläche ganz darauf und strich so hinter sein Ohr. Alexy zuckte zusammen, war er da doch wirklich empfindlich und so zärtlich war auch noch nie jemand zu ihm gewesen. Also nickte er nur und wenn später alles ein Scherz gewesen wäre, wollte er den Moment jetzt gerne genießen. Alexy hob daher auch selbst die Hand und legte sie an Kentins Wange, wollte die Zärtlichkeiten sehr gerne zurückgeben. Auf den Film achteten sie ohnehin nicht mehr, waren von dem jeweils anderen genug eingenommen und fasziniert. Kentin schmiegte sich ein wenig gegen die Weichen Finger und lächelte, was man in der Dunkelheit nicht so gut sah, aber Alexy erahnen konnte, weil sich Kentins Wange automatisch mitbewegte. Alexy atmete tief durch, weil seine Brust immer noch so eng war, entspannte sich auch nur langsam wieder, während sie weiter kuschelten, Alexy irgendwann wirklich in Kentins Arm lag, zumindest so gut das eben ging. Kentin hatte ihn zwischen seine Beine gezogen und Alexy lehnte nun an seinem Oberkörper. Die Decke lag noch immer über Alexys Beinen und dennoch würden sie gerade nicht verstecken können, wie nahe sie sich waren. Armin zumindest, der nun auch mal wieder aufblickte, sah es ziemlich gut, war durchaus überrascht, schüttelte dann aber amüsiert den Kopf. Er hatte seinen Bruder noch nie vorher so gesehen, kuschelnd mit jemand und er war glücklich für ihn, dass es Kentin war, der ihn da tatsächlich im Arm hatte. Da sie aber doch nicht wirklich gesehen werden wollten, mussten sie sich lösen als es Zeit für den zweiten Film war und weil es Alexy auch irgendwie nicht mehr wirklich aushielt, nichts zu sagen, stand er auf und murmelte „Komm mit...“ Kentin nickte und stand auf, immerhin war es legitim auf die Toilette zu gehen, oder mal auf dem Schulgelände Luft zu schnappen. Also verließen sie das Klassenzimmer und Alexy griff sehr spontan nach Kentins Hand, der das einfach zuließ. Der Blauhaarige zog ihn mit nach draußen und Richtung Garten-AG, wo um die Uhrzeit sicher niemand wäre. Außer vielleicht ein Pärchen und Kentin schluckte als ihm bewusst wurde, dass sie ja genau sowas in der Art waren. Oder werden würden. Plötzlich wurde ihm sehr genau bewusst was gerade passiert war und dass Alexy nun auch bestimmmt Antworten haben wollte, die er ihm gar nicht so wirklich geben konnte, oder auch wollte. Immerhin würde es Konsequenzen haben. Endlich schien Alexy den perfekten Ort gefunden zu haben, irgendwo versteckt hinter dem Gewächshaus. Kentins Hand wurde losgelassen und drehte sich ihm entgegen, kaute auf seiner Unterlippe und suchte wohl nach Worten. Kentin kam ihn einfach zuvor. „Tut mir leid, ich wollte dich nicht so... überfordern“, entschuldigte er sich als erstes. Er war aufgeregt und selten so nervös gewesen und überhaupt war es das erste Mal, dass er so etwas getan hatte. Alexy hatte für einen Augenblick Angst, dass Kentin alles zurück nehmen wollte und es doch als ein Versehen abtun wollte. „Ich... weiß selbst nicht so genau was ich sagen soll oder warum ich es einfach getan habe, aber ich hatte einfach schon die ganze Zeit... das Verlangen danach, nachdem du... wir uns auf eurer Geburtstagsparty so nah waren“, gestand Kentin schließlich. Alexy würde sich alleine sowieso nicht erinnern und jetzt war der richtige Zeitpunkt um es ihm zu sagen. „W-was?“, stotterte Alexy. Er war in der Tat überfordert, passierte alles einfach viel zu schnell und nun erfuhr er auch noch, dass das gar nicht ihr erster Kuss war? „Wie... nah?“, fragte er, musste erst einmal einen Punkt finden an dem er ansetzen konnte. „Du hast... mich ziemlich überfallen“, gestand er offen. Sein Gesicht glühte mindestens genauso stark, wie das von Alexy und für einen Moment hatte er das Gefühl er müsse Alexy auffangen, weil er ein wenig schwankte. „T-tut mir leid!“ „Schon okay“, antwortete Kentin ruhig und trat nun doch wieder auf den anderen zu. „Ich weiß nur... nicht...“, fügte er hinzu und musste überlegen, was er nun sagen sollte. Er war sich nicht sicher was passieren würde und da gab es eben noch die Sache mit seinem Vater. Andererseits wollte er Alexy nicht verletzen, er wollte in seiner Nähe sein, freute sich jedes Mal ihn zu sehen, flirtete sogar mit ihm und wollte ihn... berühren. So wie auch jetzt. „Du weißt nicht...?“, fragte Alexy vorsichtig nach. Im nächsten Augenblick spürte er Kentins Hand an seiner Schulter, stand er direkt vor ihm und sah ihm in die Augen. Alexy glaubte noch immer zu träumen oder, dass er es sich inzwischen so sehr wünschte, dass er es sich einfach nur einbildete. „Ist es... das was du willst, Alexy?“, fragte Kentin, dabei war es offensichtlich und er spürte Alexys Herzschlag schließlich die ganze Zeit. Es war wohl doch mehr als nur „Interesse“, das sich Kentin die ganze Zeit eingeredet hatte. Alexy schwieg jedoch. „Ich mag dich wirklich sehr“, erklärte Kentin, hob seine Hand, strich Alexy durch die Haare und machte auch keine Anstalten wieder von ihm wegzugehen. „Mehr als ich einen Jungen vielleicht... mögen könnte“, fügte er hinzu. Im schwachen Licht der Umgebung konnte Kentin sehen, wie Alexys Augen anfingen zu glänzen, war er noch immer nah am Wasser gebaut. Man sah ihn generell selten so sprachlos. „K-Kentin... was... wie? Ich meine... hör bitte auf... wenn du mich nur... nur aufziehen willst...“ Für Alexy war das alles viel zu schön als das er es glauben konnte. Erst als Kentin ihn fest an der Hüfte packte und so nah an sich zog, dass sie generell alles aneinander spüren konnte, riss er erschrocken die Augen auf. „Ich will dich nicht... aufziehen. Ich würde gerne... irgendwie... wir und... ich meine, ich würde es gerne versuchen, aber...“ Kentin bekam selbst keinen anständigen Satz mehr zustande. Sie waren vielleicht ein wenig angetrunken, aber nicht genug, dass es sie am sprechen hinderte. Es waren einfach zu viele Gefühle mit denen beide nicht zurecht kamen. Kentin weniger als Alexy, denn selbst damals bei Julie war es nicht so intensiv gewesen. „Psst...“, machte Alexy irgendwann. Es dauerte zwar eine ganze Weile bis er verstand, aber er tat es. Endlich tat er selbst etwas und legte seine Hände wieder auf Kentins Brust. Diesmal allerdings um sich gleich festzukrallen anstatt ihn von sich zu drücken. Kentin stand wohl auf einer leichten Erhöhung, merkte er erst jetzt, dass er so auch mal ein wenig größer war als Alexy. „Ich weiß schon“, flüsterte Alexy. Es gab noch genug Redebedarf was die beiden anging, aber fürs Erste war es wichtig, dass Alexy wusste, dass Kentin nicht ganz so abgeneigt war wie gedacht. Obwohl es eine Menge Zweifel gab und Alexy diese auch spüren konnte. Kentin atmete erleichtert aus, wenn Alexy verstand was er sagen wollte, vielleicht auch was er fühlte, war es in Ordnung. Ein bisschen Leid tat es ihm ja schon, dass er nur so vage sein konnte, dass er Alexy nicht das geben konnte was dieser eigentlich verdiente. Aber Alexy sah glücklich aus, seine Augen funkelten und seine Mundwinkel waren nach oben gezogen. „Wollen wir… wieder rein?“, fragte Kentin leise, immerhin war das Wichtigste überhaupt ausgesprochen, alles andere wäre ernst und wirklich für einen anderen Zeitpunkt. Dennoch schüttelte Alexy den Kopf und sah dann erst über sich in den Himmel, dann zu Kentin zurück. „Es ist eine schöne Nacht…“ Damit hatte der Blauhaarige eindeutig recht, es war nicht mal sehr kalt und das obwohl sie keine Jacken trugen. Ein, zwei Minuten konnten sie sicher noch draußen bleiben. Und vor allem konnten sie hier draußen sehr nahe beieinander bleiben. Was sie auch immer noch waren. Kentin löste sich nur ein kleines Stück, einzig und alleine deshalb, dass er seinen Finger unter Alexys Kinn legen konnte. Alexy war zwar ein wenig größer aber seine Geste auch ohnehin zärtlicher Natur und nicht etwa um sie auf Kusshöhe zu bringen. Küssen tat er ihn allerdings dennoch nicht mal eine Sekunde später. Anders als eben, war der Kuss nicht schüchtern, immerhin wusste auch Alexy jetzt, dass er das genießen durfte und zwar… auch länger. Ihre Zungen fanden sich daher ziemlich schnell wieder und umtanzten sich. Kentins Hand glitt an Alexys Hals herunter und über seine Schultern, wieder nach oben und den Rücken hinab wo er sie dann liegen lies und Alexy nur ein wenig mehr an sich drückte. Ihre Körper pressten sich aneinander und Kentin konnte - wie schon auf der Party - spüren, dass sie beide sich nicht einfach nur toll fanden. Es bestätigte ihn allerdings nur in seinem Tun und Alexy grinste recht frech in den Kuss, durchaus ebenfalls erleichtert. Wenn sie immerhin beide so auf den jeweils anderen reagierten, war es für Kentin wirklich nicht schlimm, dass Alexy ein Junge war. „Hmm…“, machte er daher auch in den Kuss und legte seine Hand frech auf Kens Hintern, den er ohnehin schon die ganze Zeit hatte anfassen wollen. Er war wirklich fest und knackig und Alexy war sich ziemlich sicher wovon er später feuchte Träume haben würde. Gut, vielleicht nicht unbedingt in der Schule, das wäre dann doch peinlich. Am besten sollten sie einfach nicht schlafen und sich nur zusammen kuscheln. Wenn Kentin der Typ war zu kuscheln, dass wusste Alexy noch nicht. Andererseits hatten sie es gerade ja eigentlich schon getan - er hatte wirklich lange in seinen Armen gelegen. Kentin genoss den Kuss und auch Alexys Hand zu spüren und vor allem ihm so nahe zu sein. Immerhin hatte er sich das schon seit der Party wieder gewünscht. Alexys Parfüm nebelte ihn ganz ein, sein Geschmack und auch seine Zungentechnik. Alexy war eindeutig geübter als er selbst, aber das war wohl irgendwie egal. Kentin hoffte einfach mal, dass seine Gefühle dennoch rüberkamen und Alexy nicht enttäuscht sein würde. Wenn Alexy gewusst hätte, dass sich Kentin Gedanken darüber machte, vielleicht nicht Erfahren genug zu sein, hätte er ihn bestimmt geschlagen. Er war so glücklich und er wollte Kentin am liebsten auffressen, sein Herz schlug immer noch heftig, seine Augen waren immer noch feucht vor Tränen und Kentin war so wunderbar sanft. Er wurde noch nie so liebevoll und dennoch intensiv geküsst, Alexy hatte eigentlich fast das Gefühl wirklich gestorben und im Himmel zu sein. Und diesmal störte sie auch niemand, sie konnten sich zehn Minuten küssen und noch länger, bis sie sich irgendwann in Einvernehmung voneinander lösten und sich einfach nur ansahen. „Wow…“, machte Alexy und ein zarter Rotschimmer lag auf seinen Wangen. „Wow.“, machte auch Kentin und dann fingen beide an leise zu lachen und sich dann wieder zu umarmen. Alexy schmiegte sein Gesicht in Kens Halsbeuge und hielt ihn an den Hüften, während Kentin seinen Kopf gegen Alexys legte und die Arme um ihn geschlungen hatte. Ein wenig wiegten sie sich hin und her, wie zu einer Musik die nur sie hören konnten und genossen diesen Moment einfach. Sie wussten wirklich nicht wie viel Zeit vergangen war, nachdem sie sich doch endlich voneinander lösen konnten und Kentin diesmal nach Alexys Hand griff um mit ihm zurückzugehen. Vor dem Klassenzimmer ließen sie sich allerdings los und da Kentin noch kurz in den Waschraum wollte, ging Alexy alleine zurück ins Zimmer. Der Film lief immer noch und niemand der Anderen nahm von ihm Notiz als er wieder zurück in seine Ecke ging. Nur sein Bruder hob den Kopf und zeugte ein Daumen hoch, was Alexy zum Grinsen brachte. Ja, das war… gut gelaufen, würde man sagen. Alexy setzte sich in die Decken und zupfte ein wenig an einem der Kissen herum, während er darauf wartete, dass sein Herz sich doch endlich langsam mal wieder beruhigen könnte. Aber als die Tür aufging, wurde es ohnehin wieder stärker und als Kentin sich wieder neben ihn fallen lies, setzte es einen Moment aus. Vor allem da Kentin ihn einfach auch wieder zu sich zog, die Decke über sie beide zerrte und sich nun endlich doch mal dem Film zuwandte. Alexy kuschelte sich einfach an ihn, wusste ja jetzt, dass es mehr als okay war, vor allem da sich ihre Hände fanden und ihre Finger miteinander spielten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)