Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 9: Blackout ------------------- Der nächste Morgen brach schneller heran als allen lieb war. Armin war auf dem Sessel, samt Konsole eingeschlafen und Rosa hatte es sich eben auf dem Sofa bequem gemacht, während Julie und Castiel schon länger in Armins Zimmer verschwunden waren. Kentin und Alexy waren zwar ebenfalls zusammen, nur mussten sie in der Nacht noch sehr viel näher gerutscht sein und so lag Alexys Gesicht nah an Kentins. Dieser war auch der erste, der die Augen öffnete und so einem - noch immer schlafenden - Alexy ins Gesicht blickte. Sein Schädel brummte unglaublich, doch fiel ihm sofort wieder ein was nur wenige Stunden zuvor passiert war. Seine Wangen glühten erneut und er leckte sich über die Lippen als er an Alexys weiche, erfahrene und warmen Lippen dachte. Er war nicht weggerutscht, doch als ihm das Verlangen erneut überkam ihn zu küssen, richtete er sich schnell auf. „Verdammt“, dachte sich der Braunhaarige. Mit der Hand fuhr er sich durch die Haare und richtete seinen Blick zurück zu Alexy. Er hatte eindeutig zu viel getrunken, dass er jetzt noch so tief und fest schlafen konnte und außerdem... das was passiert war, war sicher nur unter Alkoholeinfluss passiert. Kentin konnte nicht fassen, dass er es ausgenutzt hatte. Vermutlich wollte es Alexy nicht einmal und ging einfach nur darauf ein, weil er nicht mehr klar denken konnte? Aber was viel schlimmer war: Kentin war zwar ebenfalls betrunken, wusste jedoch sehr genau was er tat und das er es gerne tat und... Sofort schüttelte er den Kopf und krabbelte fluchtartig aus dem Bett. Seine Klamotten waren schief, seine Haare zerzaust und außerdem hatte er das Gefühl man könnte ihm ansehen was passiert war. Bevor er noch einen Blick zurück auf das Bett warf verließ er das Zimmer lieber. Direkt vor der Tür lief er jedoch Armin direkt in die Arme. Sehr... direkt. „Hey“, grummelte Armin verschlafen, der plötzlich Ken in den Armen hatte, der in diesem Moment von ihm weg schreckte. „Oh, sorry... hab dich nicht gesehen“, meinte Kentin und merkte, dass Armin mit einem Schlag hellwach war. Nervös sah er Armin an. „Du hast... echt bei Alex gepennt?“, fragte er sofort interessiert. Da das Gästebett bei sich im Zimmer stand - was Castiel und Julie sicher nicht brauchten - blieb nur diese eine Möglichkeit. „Ich- ich hab nur, also gestern Abend... er war ziemlich betrunken und ich hab ihn ins Bett gebracht. Fand es etwas unpraktisch auf dem Boden zu schlafen und er ist auch gleich eingeschlafen“, stammelte Kentin und fühlte sich schon ertappt. „Mhhhhh“, machte Armin und musterte Kentin von oben bis unten. Während Armin Kentin beinahe in ein Kreuzverhör nahm, wachte Alexy langsam auf. Es war kaum zu überhören, dass jemand vor seiner Zimmertür miteinander redete, nur konnte er noch nicht so ganz verstehen worum es ging. Armins Stimme erkannte er sofort, genau wie die von Kentin. Da es ihm nicht gelang einen klaren Gedanken zu fassen, drehte er sich im Bett und rollte hin und her bis er ein wenig wacher wurde. Blinzelnd sah er an die Zimmerdecke, streckte die Arme aus und sah neben sich. „Huh?“, machte der Blauhaarige. Ihm war nicht bewusst, dass Kentin die Nacht neben ihm verbracht hatte und auch nicht was passiert war. Das letzte woran er sich erinnerte war, dass er ins Bad wollte und von Kentin gefunden wurde, doch dann wurde es schwarz. „Und ihr habt wirklich nichts gemacht?“, wollte Armin wissen. „Nein. Was sollen wir gemacht haben?“ „Naja... Das was man halt so in einem Bett macht“, grinste er. „Schlafen?“ „Ja, natürlich.... schlafen“, betonte Armin extra zweideutig. „Komm schon, Armin. Ich hab neben deinem Bruder geschlafen. Nicht auf dem Boden, nicht auf ihm und... es ist... auch nichts... passiert...“ Bei den letzten Worten wurde Kentin auffällig unsicher. Es fiel ihm nicht gerade einfach zu lügen und als auch noch seine Wangen rot wurden, war es sowieso vorbei. „Nicht ernsthaft?“, fragte Armin. Im selben Moment öffnete sich die Tür hinter Kentin, der vorher - mal wieder - an dieser lehnte um Armin aus dem Weg zu gehen. Kaum war diese geöffnet, war es Alexy der Kentin im Arm hatte. „Du hast bei mir geschlafen?“, fragte er fast gleichzeitig und sah auf Kentin in seinen Armen, der auch schon wieder aufsprang und nun von den Zwillingen genug Abstand nahm. Eigentlich wollte er nur ins Bad. Verwirrt suchte Kentin nach Alexys Blick, sein Gesicht brannte und ... Alexy wusste es nicht? „Du... weißt es nicht mehr?“, fragte er vorsichtig nach und erntete einen überraschten Blick. Gleichzeitig schüttelte Alexy den Kopf. „Nein, nur noch, dass du mich wohl im Flur gefunden hast... aber ich weiß nicht, wie ich ins Zimmer kam“, gab er schuldbewusst von sich. „Oh Gott! Ich hab doch hoffentlich nichts schlimmes gemacht?“ Bei dieser Frage wurde auch Armin Aufmerksam. „Nein... nichts, alles okay... du hast nur geschlafen“, versuchte Kentin überzeugt von sich zu geben. Das Alexy ihren Kuss vergessen hatte konnte gut oder schlecht sein. Kentin wusste noch nicht so recht wo er es einordnen sollte, denn eigentlich... hatte er den Kuss nicht bereut und da sein Körper genauso wenig der Meinung war, dass es ein Fehler war... „Ich muss kurz ins Bad“, entschuldigte sich Kentin und quetsche sich an den Zwillingen vorbei. „Kentin sieht ziemlich verwirrt aus“, stellte Armin fest. „Vielleicht hab ich ja doch was dummes gesagt...“, murmelte Alexy und passte auf, dass es niemand anderes hören konnte. „Ich erinnere mich an gar nichts mehr... dabei, wenn er doch bei mir geschlafen hat...“ Für ihn war es fast der Weltuntergang, dass er es nicht mitbekommen hatte, dass sein Schwarm neben ihm im Bett lag. „Scheint ja nichts weltbewegendes gewesen zu sein, wenn du dich nicht erinnern kannst, Brüderchen“, versuchte er ihn aufzuheitern. Das klappte auch ganz gut, denn auch Alexy zweifelte daran, dass er Sachen bezüglich Kentin einfach so vergessen könnte. „Gehts auch n bisschen leiser?“, hörte man schließlich eine ganz andere Stimme. Castiel hatte Armins Zimmertür unbemerkt geöffnet und stand nun weniger gut gelaunt im Türrahmen. War wohl so ein Ding in diesem Haus, dass man gerne in Türen stand. „Julie schläft noch und es noch nicht mal ganz hell draußen“, beschwerte er sich und blickte dabei ungläubig auf Armin. Es war wohl für jeden ein Wunder, gerade ihn hellwach zu erleben... um so eine Uhrzeit. „Schon gut, schlaft weiter. Ich wollte eigentlich nur ins Bad, aber das ist ja besetzt“, meinte Armin genervt und verschränkte die Arme. „Mhm... ich bin... nochmal kurz im Bett“, sagte Alexy, der gerade doch ein bisschen länger brauchte um alles zu realisieren. Er war nicht einmal groß aufgeregt, als er Kentin kurz in den Armen hatte. Erst als er wieder in seinem Zimmer war und auf dem Bett saß, vergrub er seine Gesicht in den Händen. Ihm wollte nicht einfallen was passiert war und trotzdem fühlte er, dass irgendetwas vorgefallen war… Kentin stand im Bad vor dem Spiegel und hatte sich gerade etwas Wasser ins Gesicht gekippt, einfach um ein wenig wacher und frischer zu werden. Etwas unglücklich sah ihn sein Spiegelbild an. Alexy hatte also wirklich alles vergessen? Nun gut, er war schon sehr betrunken gewesen und das war ein Blackout nicht unbedingt ungewöhnlich, aber warum musste es den Kuss betreffen? Kentin hob seine Hand an den Mund und fuhr seine Lippen einen Moment nach. Alexy hatte schon wirklich weiche Lippen gehabt, oder hatte sie immer noch, aber momentan konnte Kentin sie nicht spüren. Er hatte nur noch diese Ahnung wie es gewesen war. Wie sollte er das jetzt vergessen, oder wie mit Alexy darüber sprechen? Er war schon ein wenig hin und her gerissen. Sicher war es einfacher es zu verschweigen, immerhin würde es für ihn nur Probleme geben. Daheim und auch generell. Er durfte sich einfach nicht in einen Jungen verlieben, auch wenn es vielleicht schon zu spät war. Gut, er war jetzt nicht endlos verliebt, aber er hatte durchaus Gefühle und Gedanken für und mit Alexy. Seufzend, trocknete er sich das Gesicht ab und ging dann aus dem Bad, um Platz für Armin zu machen, der schon mit verschränkten Armen da stand und auch ein wenig auf und ab wippte. „Na endlich!“, sprach er aus und verschwand dann auch schon im Bad, lies Kentin kaum in Ruhe nach draußen treten. Nun, vermutlich war es dringend. Kentin stand einen Moment im Flur und wusste nicht so recht, ob er ins Wohnzimmer gehen sollte, oder doch zu Alexy, der scheinbar wieder in sein Zimmer gegangen war. Die Tür hinein war nur angelehnt und Kentin stieß sie vorsichtig auf. Der Blauhaarige saß auf dem Bett und schien ein wenig in Gedanken zu sein, zumindest starrte er so vor sich hin. Kentin schloss die Tür leise hinter sich und trat zu Alexy, der überrascht den Kopf hob. Dann lächelte er ein wenig gequält. „Mein Kopf platzt gleich…“ „Oh…“, machte Kentin und hob die Hand um sie einen Moment auf Alexys Schulter zu legen. Alexy blinzelte und sah etwas zur Seite auf die Hand und dann wieder hoch zu Kentin. Dann runzelte er die Stirn. „War etwas? Ich hab das Gefühl es war… etwas wichtiges…“ Kentin hätte am liebsten genickt, aber im Grunde… war es wichtig? Eigentlich war es ja nur eine eingelöste Pflicht eines dummen Spiels. Eigentlich. Tatsächlich war es aber Kentins erster richtiger Kuss gewesen und dass mit jemand der so süß war wie Alexy. „Du bist süß, wenn du betrunken bist…“, beantwortete er seine Frage eher ein wenig ausweichend. Alexy wurde trotzdem etwas rötlich und senkte schnell den Blick wieder. Es war ihm peinlich. „Das letzte Spiel hat so… reingehauen…“, murmelte er in einem entschuldigenden Tonfall. „Ich hoffe ich habe nichts dummes gemacht?“, fragte er dann zögerlich. Kentin schluckte hart, dann schüttelte er aber verneinend den Kopf. „Nein, ich hab dich dann ins Bett gebracht und bei dir geschlafen… sonst ist nichts passiert.“ „Okay. Sicher?“ Alexy musste zugeben, dass er sich zwar nicht mehr erinnerte, aber irgendwas war anders als ihm Kentin Glauben machen wollte. Irgendwas war doch passiert, aber er konnte sich wirklich nicht mehr daran erinnern was. Das Bedürfnis war groß darüber zu reden, trotzdem wollte er es Alexy nicht auf die Nase binden. Für diesen war es verdammt unfair, aber Kentin wusste nicht was er sagen sollte. Weder wie er es erklären sollte, noch dass er einfach so zugeben konnte, dass er doch irgendwie auf Alexy stand. Wobei es nicht irgendwie war, sondern eine Tatsache. Sein Körper hatte ihm eindeutig vermittelt was er wollte und seinen Kopf zerbrach er sich sowieso schon länger. Nur was sagte sein Herz dazu? Kentin blickte auf Alexy und spürte deutlich mehr als er je für eine Person empfunden hatte. Das konnte sich natürlich auch auf den Kuss beziehen, andererseits war vorher auch schon etwas zwischen ihnen. Aber ... es ging doch nicht. Sein Vater würde ihn umbringen. “Mach dir keine Gedanken”, versuchte Kentin ihn anzulächeln. “Du hast nichts dummes gemacht”, bestätigte er. Im Grunde war es Kentin von dem der erste Schritt ausging. Alexy musste einfach darauf eingegangen sein. Schließlich wusste Kentin nicht was man in solchen Situation tat und Alexy hatte sicher schon mehr als eine Beziehung. “Mhh. Okay, wenn du das sagst”, erwiderte Alexy darauf. Er klang noch immer ein wenig niedergeschlagen. Für ihn fehlte einfach irgendwas und so ganz glaubte er Kentin gerade nicht. Um das nicht zu zeigen, tat er das was er am besten konnte und lächelte einfach wieder. Mit Kentin in seiner Nähe fiel das sowieso leichter. “Ich brauch trotzdem was gegen die Kopfschmerzen”, schmollte der Blauhaarige und erntete dafür ein Schmunzeln. “Du brauchst vor allem mal einen Spiegel”, kommentierte Kentin. Durch den Kuss war er tatsächlich offener und strich Alexy ohne große Zurückhaltung durch die Haare. Das dieser dabei nur wieder knallrot wurde, realisierte Kentin, fand es auch niedlich, beließ es jedoch erst einmal dabei. “Besser einen Frisör”, redete Alexy und starrte Kentin dabei in die Augen. Nicht lange bis sein Blick auf dessen Lippen wanderte. Da es Kentin nicht anders ging, fiel ihm das auch nicht auf. Er klebte förmlich an Alexys Lippen und im Gegensatz zu diesem wusste er noch alles. Den Kuss lösten gestern beide nur sehr widerwillig und am liebsten hätte Kentin genau da weiter gemacht. Dann standen sie vermutlich nur wieder an einer Stelle, an denen beide nicht weiter gehen würden. Noch nicht. Ohne darüber nachzudenken hob Kentin seine Hand wieder, strich erneut ein paar Strähnen aus seinem Gesicht und wanderte schließlich mit den Fingern zu Alexys Lippen. Er wusste wie sie sich auf seinen anfühlten, wie gern er sie wieder spüren wollte und sie in Besitz nehmen wollte... Alexy war unfähig sich zu bewegen. Sein Herz raßte und er verstand nicht warum Kentin so etwas tat. Merkte er denn gar nicht, wie sehr er darauf reagierte? Als sich Kentin diesmal selbst zu ihm beugen wollte, knallte mit einem Mal die Tür neben ihnen auf und beide sprangen zeitgleich vom Bett. Der eine sah erschrockener als der andere auf den Eindringling. “Armin hat sich im Bad eingesperrt!”, hörte man plötzlich Castiel, dem es egal war was in diesem Zimmer vor sich ging. “Der ist bestimmt eingepennt. Hier gibt’s noch mehr, die da mal rein müssen”, beschwerte sich Castiel. Schon wieder wurden sie unterbrochen! Und schon wieder war es Castiel, der sonst vermutlich die nächste Tür eingeschlagen hätte, wenn die von Alexy versperrt gewesen wäre. Kentin wusste nicht einmal was in ihn gefahren war. Sicher wirkte der Restalkohol noch nach, dass er nicht einmal darüber nachdachte. “Du kannst dich doch sonst immer um alles alleine kümmern! Machst du das eigentlich mit Absicht?”, fragte Alexy und klang selten so wütend. Sonst nahm er so etwas nicht so ernst, aber Kentin hätte ihn fast geküsst. Es fehlte nur ein Stück und da Alexy nichts von ihrem ersten Kuss wusste, wäre es dieser gewesen. Er wusste nicht warum und sicher tat es danach noch mehr weh, aber es ging um diese kleine Tatsache. “Verschwinde und frag Armin selbst wie lange er noch braucht. Ich bin sein Bruder, nicht sein Babysitter”, regte sich Alexy aus. Castiel schien beeindruckt zu sein. Auch wenn es in letzter Zeit öfters vorkam, dass man ihm Widerworte gab. “Schon gut, hab’s verstanden. Ihr könnt ja weiter knutschen”, meinte Castiel und verschwand mit einem undefinierbarem Grinsen auf seinen Lippen. Damit war die Stimmung zwischen ihnen erneut zerstört und noch einmal würde Kentin diese Initiative nicht ergreifen. “Ähm”, fing Kentin an. Er wollte das Thema so schnell wie möglich wieder verdrängen. Allerdings... “Brauchst du noch eine Schmerztablette?”, fragte er vorsichtig nach und trat näher auf Alexy zu. Schon zum wiederholten Male war er so nah, dass er Alexy wieder über den Kopf streicheln wollte. Diesmal war er es aber, der auf Abstand ging und zu seiner Tasche lief. Alexy war verwirrt. Mit ein paar Handgriffen suchte er nach seinen Schmerztabletten, zog sie heraus und hielt sie schließlich Alexy hin. “Sollten helfen... die hat man mir auf der Militärschule gegeben. Die haben die regelmäßig nach nem Kater genommen um am Training teilnehmen zu können”, erzählte er. “Und die haben sicher mehr getrunken als du”, fügte er amüsiert hinzu. Alexy nahm die Tabletten an und sah einen Moment darauf, ehe er ebenfalls lächelte. „Na dann…“, gab er von sich und rutschte dann vom Bett um nach der Wasserflasche zu angeln, die er auf seinem Schreibtisch stehen hatte. Tatsächlich hätten sie wohl auch selbst solche Tabletten gehabt, aber ob die dann genau so gut wirkten? Alexy schwor sich, zumindest innerlich, nie wieder so viel zu trinken… oder sich auch nie mehr ein Trinkspiel auszudenken oder es zumindest nicht mit zu spielen. Es hatte einfach wirklich verdammt reingehauen, zumindest bei ihm. Immerhin hatte er sich ja schon vorher ein wenig Mut angetrunken. Nun bereute er es und er hatte eben immer noch das Gefühl, dass er etwas wichtiges vergessen hatte. Warum kam ihm Kentin eigentlich so nah, warum berührte er ihn? Das musste doch mit dem vorherigen Abend zu tun haben, oder nicht? Aber ihn einfach darauf ansprechen konnte er ihn dann wohl auch nicht. „Danke.“, sagte er schließlich Richtung Kentin, nachdem er die Tablette mit ein wenig Wasser geschluckt hatte. Die restliche Packung gab er ihm auch wieder zurück und streifte dabei aus Versehen seine Finger. Kentin reagierte nicht darauf, er lächelte nur und packte die Tabletten dann wieder weg. Von draußen hörten sie Castiel und Armin, der wohl endlich aus dem Bad gekommen war. Auch Julies Stimme war zu vernehmen. Fehlte eigentlich nur noch Rosa. In dem Moment ging auch wieder die Tür zu Alexys Zimmer auf und Rosa schlüpfte hindurch. „So ein Stress am Morgen.“, meinte sie kichernd und sah von Alexy zu Kentin. „Alles klar bei euch?“, fragte sie die Beiden und setzte sich dann auf Alexys Bett. „Wir sollten besser noch nicht raus, Castiel will Armin glaube ich töten. Armin hat den Fehler gemacht so lange im Flur zu stehen, bis Castiel im Bad fertig war. Ich nehme an er hat zu viel getrunken!“ Sie kicherte wieder und baumelte mit den Beinen. Ein Bad mit Toilette war mit sehr viel Bier und Alkohol im generellen vermutlich nicht das Beste. „Armin hat nämlich kurz geduscht!“, erklärte sie weiter und Alexy nickte nur. Man konnte sich denken was passiert war. Langsam wurde es draußen wieder ruhiger und sie gingen zu dritt in die Küche. Castiel saß auf einem Stuhl und hatte die Arme verschränkt, Julie stand hinter ihm und hatte die Arme um ihn gelegt, vermutlich um ihn zu beruhigen. Armin war nicht zu sehen. „Hey!“, machte Julie fröhlich als sie in die Küche traten. „Wir dachten wir warten hier auf euch, im Wohnzimmer sollten wir dringend aufräumen.“ Das sollten sie wirklich, stellte Alexy fest, als er auch kurz mal ins Wohnzimmer sah. Irgendjemand hatte die Flips runtergeschmissen, die Flaschen standen und lagen auch irgendwo herum und ohnehin war alles ziemlich chaotisch. Einzig die Decke die Rosa zum Schlafen gehabt hatte, lag ordentlich gefaltet am Fußende der Couch. „Hm... nach dem Frühstück.“, stimmte Alexy daher zu und ging schon mal an den Schrank um ein paar Aufbackbrötchen und das Toast herauszusuchen, dass dort verstaut war. Armin rollte gerade seinen Gamingstuhl in die Küche, da sie doch nicht genug normale Stühle hatten. Es war zwar ein bisschen enger, weil der Stuhl auch ziemlich opulent war, aber es ging gerade so. Alexy stellte mittlerweile auch noch Teller und Tassen und Besteck auf den Tisch und die Marmelade sowie anderer Aufstrich und ein wenig Wurst. Der Tisch war also vollbeladen und da dadurch kaum Platz für die Teller war, aßen sie so halb auf dem Schoß. Es war dennoch gemütlich und vor allem war eine wirklich gute Stimmung. Julie hatte sich irgendwann auf Castiels Schoß gesetzt und sie flirteten beim Essen, was man vielleicht so auch nicht von ihm erwartet hätte. Alexy besah sich das lächelnd und Kentin sah zu Alexy, stellte sich vor wie sie beide… Innerlich schüttelte er den Kopf, wobei Alexy bestimmt der Typ für solche Zärtlichkeiten wäre. Und er hatte sich… gut auf seinem Schoß angefühlt. Nachdenklich biss er in seinen Toast und fing dann Julies Blick auf. Schnell sah er verlegen zur Seite, was zum Glück niemand merkte, sonst hätte man das ja auch anders interpretieren können. Immerhin wusste man sicher, dass er mal auf Julie gestanden hatte. Castiel wäre ihm sicher an die Gurgel gegangen, wenn er in die Richtung was vermuten würde. So saß er aber brav da und hielt sie um die Taille während Julie langsam an ihrem Toast knabberte. Rosa betrachtete das ganze ebenfalls grinsend und auch ein wenig verträumt. Ken war sich ziemlich sicher, dass sie an Leigh dachte, der vermutlich nicht wirklich der Partytyp war. Aber vielleicht waren sie daheim auch mal so romantisch, wie Castiel und Julie gerade. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)