Heart-shaped glasses von Ai_Mikaze (Alexy/Kentin) ================================================================================ Kapitel 4: Date --------------- „ARMIN WO IST MEINE HOSE!“, brüllte Alexy durch die Wohnung, der seit fast drei Stunden durch die Wohnung rannte und sich wegen dem kleinen Treffen mit Kentin verrückt machte. „Was weiß ich denn? Vielleicht in der Wäsche“, gab sein Bruder genervt von sich. Er lies sich nicht von Alexys Nervosität stören, saß mal wieder im Wohnzimmer und probierte ein neues Spiel auf seiner PSP aus. Das Alexy dabei öfters an ihm vorbei rannte und sogar fast hinflog, ignorierte er gekonnt. Solange er sich nicht ernsthaft verletzte, musste er sich nicht einmischen. Außerdem waren es noch zwei Stunden bis 13 Uhr. „Was? Das kann nicht sein, die ist gewaschen. Weißt du was das bedeutet? Ich brauch die, wenn ich Kentin sehen will.“ „Zieh halt eine von meinen an“, seufzte Armin. „Die sind aber nicht stylisch genug“, beschwerte sich Alexy. Um den Kopf war ein Handtuch gebunden, das er seit dem Duschen trug. Wenigstens trug er ein paar Übergangsklamotten und lief nicht komplett nackt durch die Gegend. „Vielleicht liegt sie auch in der frischen Wäsche, die Mam noch nicht gemacht hat“, überlegte Alexy laut und spurtete sofort ins Bad um nach seiner Hose zu wühlen. Zum Glück fand er sie endlich, was ihm schon einmal den ersten Stein vom Herzen nahm. „Ich dachte es ist kein Date“, neckte Armin. „Es ist kein Date! Ich lade ihn nur auf einen Kaffee oder Eis oder Essen ein... je nachdem was er will“, verteidigte sich Alexy. „Klingt nach einem Date.“ „Du hast doch gar keine Ahnung“, schmollte der Blauhaarige. „Du hattest doch noch gar keins“, wehrte er sich, traf damit auch einen wunden Punkt bei seinem Bruder. „Schon gut“, sagte Armin in einem schärferen Ton und kümmerte sich lieber wieder um sein Spiel. # Rosa!!! Armin ist gemein! 😢 Ich drehe fast durch, weil ich gleich mit Kentin ausgehe # Alexy holte verzweifelt sein Handy heraus, nachdem er endlich angezogen war, musste seine Nachricht jedoch schnell verbessern. # Nicht ausgehen! Ich lade ihn nur zum Dank ein. 😶 # Solange Alexy auf eine Antwort wartete, verkroch er sich wieder in seinem Zimmer und saß hibbelnd auf seinem Bett. # Oh? 😉 Macht ihr endlich Fortschritte? Ich wünsche euch viel Spaß! Und mach dich nicht verrückt ☺️ Kentin ist so wie du ihn kennst und ein Essen wird nichts daran ändern. # # Aber was ist, wenn ich etwas falsch mache? Und wenn ich aus Versehen etwas sage was Kentin nicht interessiert? 😱 # # Es ist doch nicht das erste Mal, dass du mit ihm allein bist. Sei einfach du selbst, sonst bringt es sowieso nichts und wenn du wirklich Hilfe brauchst, schau ich mal, ob ich mit Leigh vorbei komme um dich zu retten😉 Erzähl mir danach alles. 😘 # Rosa war wirklich eine gute Freundin und es half Alexy, dass sie ihm zuhörte, aber das änderte nicht viel an seiner Nervosität. Tatsächlich war er schon öfters mit Kentin alleine und vorher war er auch schon in ihn verknallt ohne, dass es einen Unterschied machte. Einzig und allein die Tatsache, dass sich Kentin die letzten Tage so um ihn kümmerte, verunsicherte ihn. Vielleicht sollte er einfach einmal drüber hinwegsehen und nicht so viel hineininterpretieren? Kentin machte sich einfach nur Sorgen, mehr nicht. Kentin machte das Gegenteil von Alexy. Er schlief ausnahmsweise ein bisschen länger, lernte ein bisschen, weil sein Vater das von ihm verlangte, war dann aber endlich komplett frei. Tatsächlich schrieb er eher mit Armin hin und her, scherzte jedoch viel eher als, dass sie sich über das Treffen unterhielten. Ein bisschen Respekt zeigte Armin doch und immerhin war er auch mit Kentin befreundet, verstand sich sogar sehr gut mit ihm. Wäre er an Alexys Stelle, würde er wohl genauso reagieren. Beziehungsweise, wenn er eben auf Kerle stehen würde. Armin war der Meinung, dass sich Alexy zu viel einredete, sagte Kentin schließlich nicht, dass er ausschließlich NUR auf Mädchen stand. Aber da kannte sich Armin nicht aus und in dem Fall sollte Alexy derjenige sein, der so etwas merkte. Kurz bevor sich Alexy komplett fertig machte und aus dem Zimmer gehen wollte, klopfte es an der Tür. „Alexy?“, fragte Armin und gähnte dabei. Den ganzen Morgen zu spielen, machte in ein wenig müde. „Mh?“, fragte Alexy verwirrt und trat vor Armin als er die Tür öffnete. „Ich geh heute Abend zu nem Freund, wir wollen das neue Spiele zusammen zocken. Könntest du unseren Eltern vielleicht Bescheid sagen, falls ich noch nicht zurück bin?“ „Du hast Freunde?“, war das erste was Alexy von sich gab bevor er schmunzelte. „Pfft! Natürlich! Nur weil du schneller welche machst, heißt das nicht, dass ich keine habe“, regte sich Armin künstlich auf und ging dann einen Schritt zurück. „Wollte nur sagen, dass die Wohnung heute Abend leer steht!“, meinte Armin noch bevor er Alexy den Rücken zuwandte und meckernd davon dampfte. Mit so einer Reaktion rechnete er schon, trotzdem war es mehr ein erneutes Entgegenkommen, nachdem er Kentin via SMS endlich überreden konnte, seinen Dad doch mal zu fragen, ob eine Übernachtung nicht in Ordnung wäre... spontan. Alexy würde er damit zumindest verdammt glücklich machen. Ken hatte seinen Vater, nachdem er Armins SMS erhalten hatte, tatsächlich gefragt. Immerhin saßen sie ein wenig später am Küchentisch und besprachen den Tageshergang. Sein Vater würde später nach Hause kommen, oder vielleicht erst am nächsten Morgen. Es war also in Ordnung wenn Kentin außerhalb schlief. Sein Vater war auch durchaus positiv von seinem Sohn überrascht, der nicht nur endlich sowas wie ein Mann geworden war, sondern auch endlich Freunde hatte und nicht von jedem durch die Gegend geschuppst wurde. Sicher war die Militärschule ein drastischer Weg gewesen, aber es hatte Früchte getragen. Von Kentins Erlebnissen dort wusste er nichts und Kentin hatte es ihm auch nicht gesagt, weil er sich eh denken konnte, dass sein Vater es als reine Abhärtung betrachtet hätte. Kentin war froh es überstanden zu haben und er wusste, dass es ihn verändert hatte. Ob das nun durchgängig eine positive Änderung war blieb dahingestellt. Er fühlte sich - als wäre er ein wenig härter geworden, ein bisschen kühler - noch ein bisschen zurückgezogener oder besser darauf bedacht niemanden zu nah an sich heran zu lassen. Alexy mit seiner offenen Art konnte er allerdings nicht widerstehen und immerhin hatte er ihm auch gestern durchaus Sachen gesagt, die er niemanden anvertraut hatte. Kentin war ein wenig glücklich darüber, dass Alexy ihm so vertraute und er hatte sich vorgenommen ihm deshalb mit einer ähnlichen Offenheit gegenüber zu treten. Er wusste nicht wie ihr Kaffeetrinken verlaufen würde, im Grunde fühlte es sich ja schon ein wenig wie ein Date an. Ken musste daran denken, was Armin am Vorabend gesagt hatte und auch was er noch kurz mit Alexy geredet hatte. Armin verkuppelte Alexy gerne. War das auch so eine Kuppelei? Nein, eigentlich hatte Alexy ihn eingeladen, also ging es vor allem von ihm aus. Ob er wieder so aufgeregt wäre, wie am Vortag? Und wenn ja… hatte das nicht doch zu bedeuten, dass es Alexy vielleicht doch als Date sah… ihn vielleicht doch…? Ken schüttelte überrascht über seine Gedanken den Kopf. Er fand keine Männer gut… also nicht auf die sexuelle oder romantische Art. Alexy war einfach irgendwie süß und offen, er brachte Ken zum Lächeln und er sorgte sich um ihn, aber das war eine reine Freundschaft, vielleicht konnten sie ja beste Freunde werden. Trotzdem blieb ein leichtes, seltsames und durchaus kribbeliges Gefühl in seinem Magen zurück, während er sich ein wenig später noch einmal im Spiegel die Haare zurecht zupfte. Er hatte sich für ein Hemd und eine dunkle Jeans entschieden, ein bisschen schicker als er normalerweise zur Schule ging. Nach einer kurzen Überlegung, griff er in das Döschen mit dem Haargel, welches neben dem Spiegel stand und zupfte sich die braunen Strähnen noch ein wenig spitzer in Form. Schließlich schnappte er sich seinen Rucksack mit Wechselsachen - er würde Alexy einfach überraschen, indem er übernachtete - zog sich seine Lederjacke über, die er erst recht neu hatte und verlies dann das Haus, machte sich auf den Weg zur Bushaltestelle. Alexy stand schon da, schien zu warten und dabei ein wenig ungeduldig auf und ab zu laufen. Kentin musste ein Grinsen unterdrücken als er es sah und er beschleunigte seine Schritte. „Hey!“, machte er und Alexy drehte sich schnell zu ihm um. Er lächelte vorsichtig wegen seiner Wunden, aber deshalb nicht weniger breit als Kentin selbst. „Hey, da bist du ja.“, sagte der Blauhaarige und sah auf seine Armbanduhr. „Der Bus kommt in 5 Minuten.“, teilte er dann schnell mit. Ken nickte und musterte Alexy dabei verstohlen. Er hatte wirklich etwas schickeres an, eine sehr enge Jeans, ein nettes etwas ausgefalleneres Oberteil und eine Kette. Er roch außerdem ziemlich gut, vermutlich hatte er ein Parfum aufgetragen, allerdings kannte sich Ken da nicht wirklich aus. Über dem Arm hatte Alexy eine Männerhandtasche an deren Träger er jetzt herumspielte, weil er natürlich mitbekam wie Ken ihn musterte. „Alles okay?“, fragte er dann ein wenig unsicher und Ken nickte. „Du riechst… uhm gut…“, gab er zur Antwort und Alexy wurde rot auf den Wangen. „Ähm... also dein Parfum, das ist doch Parfum, oder?“, setzte Kentin schnell nach. Alexy nickte, immer noch ein wenig errötet. „Hat mir Armin zum letzten Geburtstag geschenkt… mit meinen Eltern zusammen, es ist nämlich recht teuer. Ich trage es nur zu besonderen Anlässen.“ Diesmal merkte Kentin wie er rote Wangen bekam. Es war also ein besonderer Anlass… mit ihm Kaffee trinken zu gehen. Fürs Erste entschloss Alexy sich so normal wie möglich zu verhalten. Kurz bevor der Bus kam, musterte Alexy seinerseits den Anderen und schrie förmlich in sich hinein, wie gut dieser heute aussah. Er war also nicht der einzige, der sich für den heutigen Tag ein wenig schöner gemacht hatte. Umso besser, dann musste er sich nicht so blöd fühlen. Kentin stieg als erstes in den Bus, was Alexy verwirrt eine Augenbraue nach oben ziehen ließ, bevor er ebenfalls nachkam und sich neben ihn setzte. „Hast du vor eine Reise zu machen?“, lachte Alexy, der auf den Rucksack anspielte. Er sah Kentin nie mit irgendetwas herumlaufen, auch wenn es kein besonderes großer Rucksack war. „Nein, nur zur Sicherheit. Man kann ja nie wissen was passiert“, sagte Kentin ganz normal. Vorerst sollte es noch ein Geheimnis bleiben, dass er vor hatte bei Alexy zu bleiben. „Und was ist da drin? Eine geheime Campingausrüstung? Sachen, die man zum Überleben in der freien Wildbahn benötigt?“, wollte der Blauhaarige wissen, machte sich absichtlich aber ein bisschen lustig darüber um die Stimmung nicht wieder seltsam werden zu lassen. Rosa hatte schließlich recht: Er sollte so bleiben wie er war und sobald er nervös wurde, machte er nur Fehler. „Nein. Und es ist eigentlich auch egal was da drin ist, es hat nichts mit deiner Einladung zu tun“, wurde Kentin etwas fahrig. Als er Alexys erschrockenen Gesichtsausdruck bemerkte, entschuldigte er sich jedoch gleich wieder. Er wusste ja, wie Alexy war und wegen so einer Kleinigkeit sollte er ihn wirklich nicht dumm anmachen. „Hast du... dir schon etwas nettes ausgesucht?“, fragte Kentin schließlich, bevor eine unangenehme Stille entstehen konnte. Alexy war ein wenig ruhiger geworden, nachdem er dachte etwas falsch gemacht zu haben. „Ein nettes, kleines Café. Es ist ziemlich ruhig dort und die Umgebung ist ebenfalls schön,“ teilte Alexy freudig mit. Seine Augen fingen gleich wieder an zu leuchten und zeugten schon gar nicht mehr von dessen Unsicherheit von eben. „Ich dachte es könnte dir gefallen, ich war dort schon öfters mal alleine oder mit Armin...“ Tatsächlich war er nie mit einem seiner Freunde dort. Es war nur leider in der Nähe seines Ex-Freundes und vielleicht auch in der Nähe von den Kerlen, die ihn so übel zugerichtet haben. Alexy war sich aber ziemlich sicher, dass sie ihnen heute nicht über den Weg laufen würden und da sie nicht zusammen waren, brauchten sie auch keine Angst haben. Immer wieder warf Kentin einen prüfenden Blick zur Seite, musterte Alexy von oben bis unten. Auch jetzt stieg ihm dessen Parfüm in die Nase und er merkte gar nicht, wie er ihm dabei ein wenig näher kam. Vor allem aber wollte er wissen, wie es mit seinen Verletzungen aussah und das obwohl er erst gestern bei ihm war. „Reiß dich zusammen!“, mahnte sich Kentin selbst. „Hm, wir sind gleich da“, stellte Alexy fest und stand schon einmal auf um zur Tür zu gehen, gefolgt von Kentin. Gerade als sie zum stehen kamen, machte der Bus eine Vollbremsung. Kentin reagierte schnell genug, dass Alexy direkt in seinen Armen landete, während er sich mit einer Hand an einer der Stangen festhielt um selbst genug Stand zu haben. „...“ Erschrocken darüber, dass Alexy gleich wieder Bekanntschaft mit dem Boden machte und sich noch einmal verletzte, krallte er sich an Kentin fest. Der Bus musste wohl eine Ampel übersehen haben, fuhr er nämlich kurz darauf auch schon wieder weiter. „Alles okay, wir leben noch“, schmunzelte Kentin, der Alexy natürlich einen Arm um die Hüfte geschlungen hatte um ihn auch festhalten zu können. Vorsichtig hob Angesprochener seinen Kopf und blinzelte ihn an. Wieder waren seine Wangen gerötet und er konnte sehr deutlich den warmen Körper Kentins spüren. „T-tut mir leid!“, entschuldigte sich Alexy sofort bevor er seinen Freund wieder losließ und sich aufrichtete. Da Kentin ein wenig kleiner war als er selbst, war er automatisch ein bisschen in die Knie gegangen. Zum Glück hielt der Bus endlich an der passenden Haltestelle, brauchte Alexy nun dringend Luft. Kentin fuhr sich durch die Haare und fragte sich, warum er so ein ungewöhnliches Gefühl hatte als er Alexy festhielt. Normalerweise kam er niemanden so nah und bei Alexy passierte es einfach ständig. „Wir sind fast da!“, gab Alexy recht laut von sich und deutete geradeaus. „Ganz klasse“, dachte er sich dabei. Sie waren noch nicht einmal im Café angekommen und er war jetzt schon am Ende mit den Nerven. Entweder jemand WOLLTE, dass sie sich ständig so nah kamen oder aber jemand hasste ihn so sehr, dass man ihn quälen wollte. „Jetzt wohne ich schon solange in dieser Stadt und war noch nie hier“, stellte Kentin fest als er sich ein wenig umsah. Neugierig folgte er Alexy zum genannten Ort und lächelte als er das kleine Café sah. Es lag ein bisschen Abseits von der Hauptstraße und gerade einmal Anwohner dürften es kennen. „Ich hab es auch eher durch Zufall entdeckt“, erklärte Alexy leise. Schließlich nahmen sie außerhalb des Cafés Platz. Es war recht eng und die Tische waren rund und reichten gerade einmal für zwei Leute. Vermutlich würde Alexy auch hier nicht drum herum kommen Kentin irgendwie zu berühren. „Ich mag es hier“, merkte Kentin schon jetzt an. Gemütlich lehnte er sich zurück in den Stuhl, der sehr viel bequemer war als die im Krankenhaus... oder die in der Schule. „Freut mich“, sagte Alexy lächelnd und strahlte den Anderen förmlich an. „Armin fand es nämlich ziemlich ätzend hier und wäre bestimmt nicht nochmal mit mir gekommen und Rosa bevorzug lieber das Café im Einkaufszentrum“, redete Alexy darauf los. Kentin konnte sich gut vorstellen, dass es Armin hier nicht gefallen hatte. Es gab nicht mal Steckdosen, wo er sein Spieledevice hätte aufladen können, wenn sie länger da gewesen wären. Außerdem war das Café durchaus eben eher ruhig und für Rosa damit wohl auch ein wenig langweilig. Um allerdings gemütlich zusammen zu sitzen war es eben recht gut geeignet. Für ein Date sicher auch und das brachte Ken auch wieder zu seinen Gedanken von gestern. Er warf schnell einen Blick auf seinen Rucksack in dem seine Sachen für die Übernachtung waren und überlegte ob er es Alexy jetzt schon sagen sollte, oder ob er warten sollte wie das jetzt alles so lief. Ken hatte eigentlich noch nie so in einem Café gesessen und die paar Leute mit denen er sich getroffen hatten, waren sehr viel anders gewesen als Alexy. „Was nimmst du?“, wollte Alexy in seine Gedanken hinein wissen und riss Kentin aus selbigen, so dass er fast ein wenig erschrocken aufsah. „Uhm.“, machte er erst einmal ein wenig erschrocken und sah auf die Karte, die Alexy ihm reichte. Er nickte erst mal dankend und besah sich dann die aufgelisteten Kaffeesorten und Kuchen - sowie Crepe oder auch anderen Nachtisch. Es gab auch Sandwiches und da Ken tatsächlich ein wenig Hunger verspürte, wäre ein Sandwich vielleicht am Besten. „Ich glaube so ein Sandwich… und einen dieser selbst gemischten Säfte dazu…“, überlegte er dann laut. Alexy hatte den Arm auf den Tisch, den Kopf auf die Hand gestützt und sich ein wenig nach vorn gebeugt um mit zu lesen. „Hm ich glaube ich mag auch keinen Kaffee, ich versuch es mal mit einem Vanille - Milchshake und einem Erdbeerkuchen.“ Ken sah auf und direkt in Alexys Augen. „Passt zu dir…“, murmelte er dann und erntete ein leichtes Grinsen von Alexy, der sich wieder ein wenig zurücklehnte. „Wieso?“, wollte er wissen und Kentin zuckte mit den Schultern. „Süß - passt zu dir…“ Er war sich ziemlich bewusst was er sagte und seine Wangen wurden auch mal wieder wärmer, aber Alexys Augen fingen an zu funkeln und sein Lächeln wurde fast schon verlegen. „Wenn wir danach gehen… müsstest du aber auch das selbe bestellen…“, gab er durchaus flirty zurück und zwinkerte. Es war nicht oft so, dass Alexy offen mit seinem Schwarm flirtete, aber gerade hatte er einfach nicht anders gekonnt und er hoffte irgendwie Ken würde vielleicht doch endlich verstehen, dass er sich verknallt hatte. Und zwar in ihn. „Alexy…“, fing Kentin langsam an. „Ist Armin heute … Abend da?“ Alexy blinzelte, war über die Frage ein wenig irritiert aber schüttelte dann den Kopf. „Er meinte er ist bei Freunden…wieso?“ „Das hab ich mir gedacht…“, murmelte Kentin und schüttelte auf Alexys Frage leicht den Kopf. „Nicht so wichtig…“ Scheinbar wollte Armin Alexy wirklich irgendwie verkuppeln und er schien Ken als Opfer ausgesucht zu haben. Wobei Opfer vielleicht nicht der beste Begriff war, es war immerhin keine Qual mit Alexy … nun zusammen zu sein. Aber Kentin war sich eigentlich immer sehr sicher gewesen nur auf Frauen zu stehen. Gut, in der Militärschule hatte er einen Freund gehabt, an dem er sich sehr orientiert hatte und zwischendurch hatte er sogar gedacht, verknallt in ihn zu sein, aber das hatte sich dann doch gegeben. Zum Glück. Kentin konnte sich nicht vorstellen, dass sein Vater sonderlich erfreut darüber wäre einen schwulen Sohn zu haben. Vermutlich würde er ihn in ein Kloster stecken, weil auf einer Millitärschule ja dann viel zu viele Kerle wären. „Alles in Ordnung?“, fragte Alexy plötzlich, durchaus besorgt, immerhin schwieg Kentin plötzlich und machte dann auch noch ein sehr bitteres Gesicht. Er wedelte auch mit der Hand vor seinem Gesicht herum und Ken griff sachte nach ihm. „Ja, war kurz in Gedanken…“, meinte er dann und lies Alexys Hand schnell wieder los, der sie zurück zu sich zog und mal wieder errötet schien. Er fasste ihn schon sehr oft an und Ken musste zugeben, dass es nicht schlimm war, aber Alexy vielleicht auch verunsicherte? „Seit wann… magst du eigentlich Kerle? Also ich mein, wann hast du es gemerkt und wie?“ Kentins Frage überraschte Alexy ein bisschen und er fragte sich, ob er sich nicht doch verhörte. An Kentins Gesichtsausdruck konnte man jedoch sehr genau sehen, dass die Frage ernst gemeint war und er es wirklich... wissen wollte? "Naja", fing Alexy an und spielte ein wenig mit seinen Fingern auf dem Tisch. Normalerweise hatte er keine Probleme offen darüber zu reden, aber wenn man mit seinem Schwarm zusammen war und solche Dinge aufkamen, war es immer ein bisschen schwieriger. "Ich glaube das war schon immer so", fing er plötzlich an. "Ich meine, klar... irgendwann kommt man in so ein Alter in dem man sich für andere Menschen auf diese Weise interessiert, aber als Armin irgendwann mal mit Mädchen anfing - beziehungsweise einfach anfing darüber zu reden - merkte ich ziemlich schnell, dass mich das gar nicht interessiert. Ich fand... Jungs schon immer süßer und interessanter", erklärte er und konnte eine gewisse röte auf seinem Gesicht nicht unterdrücken.  "Auch wenn ich bisher noch keinen Freund hatte mit dem es weiter ging!", meinte er sofort. "Aber... ich glaube nicht, dass dich das interessiert", fügte er hinzu. Über Sex wollte er wirklich nicht mit Kentin reden.  Ganz so prüde war Kentin zwar nicht, aber Sex zwischen zwei Kerlen war nicht gerade das Thema was ihn am meisten interessierte.  "Verstehe...", gab er gedankenverloren von sich. "Und du? Woher weißt du, dass du auf Frauen stehst?", rutschte es Alexy aus Versehen heraus. "Ich glaube nicht, dass man das einfach so... weiß, wenn man sich keine Gedanken darum macht, warum man das andere Geschlecht nicht mag." Und da es bei Alexy eben schon so früh anfing, grübelte er eine sehr lange Zeit darüber nach, was bei ihm schief lief und warum Mädchen ihn nicht interessieren. Glücklicherweise war es ihm irgendwann egal und er akzeptierte es einfach wie er war.  "Ähm", fing Kentin an, wich dabei Alexys Blick aus. Woher er das wusste? Naja, eigentlich... "Es ist... normal?", versuchte er zu erklären, wählte dabei aber die falschen Worte, was man deutlich an Alexys Lächeln sehen konnte. Irgendwie konnte Kentin genau davon lesen und wusste, dass er ihn damit traf.  "Normal... hat nichts mit der sexuellen Ausrichtung zu tun", brachte Alexy stockend über die Lippen bis er sich wieder fing.  Entschuldigend blickte Kentin auf seinen Freund.  "So meinte ich das eigentlich nicht. Viel eher... dass es bisher keinen Grund gab anders darüber zu denken", erklärte er. Sogar damals in der Militärschule... es war einfach anders. Bevor Alexy überhaupt darauf reagieren konnte, kam die Bedienung und brachte ihnen ihre Bestellung.  Alexy war ganz froh über die Ablenkung und er nahm erst mal einen großen Schluck seines Milchshakes. Kentins Worte gerade hatten ihm durchaus einen Stich ins Herz versetzt. Es war natürlich nicht das erste Mal, dass er das hörte und normalerweise hinterließ es nicht mehr als ein dummes Gefühl, aber Kentin war eben nicht irgendjemand. Normal war Alexy nicht auf den Mund gefallen, aber jetzt brauchte er doch eine Auszeit, wusste er nicht wie sie jetzt wieder ins Gespräch einsteigen sollten. Ken betrachtete gerade sein Sandwich, bemerkte er durchaus, dass sein Patzer ein wenig die Atmosphäre zerstört hatte und es tat ihm Leid. Andererseits… es war überall als normal angesehen… dass es eben Frau und Mann war. Auf das gleiche Geschlecht zu stehen war immer noch eine Ausnahme und er hatte es ja nun wirklich nicht böse gemeint. „Alexy?“, wagte er schließlich vorsichtig zu fragen. Alexy sah ihn an, seufzte und schüttelte dann leicht den Kopf. „Sorry, ich bin… dir nicht böse - ich reagiere nur ein wenig empfindlich auf den Ausdruck ‚normal‘.“ Er hob die Hände um zwei Anführungszeichen mit den Fingern anzudeuten bei dem Wort normal. „Aber es ist wohl tatsächlich von der Norm abweichend…“, fügte er dann an. Von deiner Norm abweichend, fügte er gedanklich bei einem Blick auf den Braunhaarigen hinzu. Kentin nickte, erleichtert darüber, dass Alexy noch mit ihm sprach, immerhin war es eines seiner ersten Treffen mit einem Freund und er wollte es nicht kaputt machen, durch unbedachte Aussagen. „Mein Vater ist da ziemlich konservativ. Wir haben nie über sowas gesprochen, weißt du?Ich wusste, irgendwann werde ich eine Frau haben und heiraten, früher oder später. Ich hab mir nie Gedanken darüber gemacht, dass es vielleicht anders sein könnte.“ Nun war es an Alexy verständnisvoll zu nicken. „Ich glaube meine Eltern sind da echt locker, ich hatte echt Glück. Sie sagen - Hauptsache ich bin glücklich - und ich hab daher auch jetzt nicht das Bedürfnis mich irgendwie zu verstecken. Bei einem Vater wie deinem… hätte ich das wohl gemusst.“ Alexy wurde bei seinen eigenen Worten bewusst, wie schwer es für Kentin wäre, wenn er vielleicht doch… etwas für ihm empfinden könnte, dass es eine geheime Beziehung sein würde und es Kentin bestimmt auch wegen seines Vaters in arge Schwierigkeiten bringen konnte. Vermutlich sollte er seine Schwärmerei einfach begraben. Allerdings war Ken so süß und lieb und… „Hattest du schon mal eine Freundin, Kentin? Ich mein… Sex okay, aber man kann ja auch…“ Er grinste. „Rumknutschen und so…“, fügte er an und leckte sich unbewusst über die Lippen. „Nein, also… rumgeknutscht nur eben aus Rache mit Amber... aber sonst noch nie... ich wollte auf die Richtige warten.“ Er räusperte sich, während Alexy ihn belustigt ansah. „Deine Lippen sind bestimmt… sehr weich… sie sehen so aus.“ Gut, es kam nicht nur auf die Lippen an, auch auf die Technik, aber bestimmt hatte Kentin das auch irgendwie drauf. Er war bestimmt sanfter als sein Ex. Oh - er würde ihn wirklich zu gerne mal küssen. „Sie hat sich nicht beschwert… entweder sie war also höflich oder es ging…“, meinte Kentin, auch wenn sie nun schon wieder bei so einem Thema gelandet waren. Alexy hielt ihm plötzlich den Shake hin. „Probier mal!“, forderte er ihn auf und Ken zögerte einen Moment, bevor er doch an dem Strohhalm zog. Es schmeckte süß und stark nach Vanille. Eigentlich gar nicht mal so schlecht. „Hmmm…“, machte er daher. „Ist gar nicht schlecht.“ Alexy nahm den Shake zurück und trank ebenfalls wieder einen Schluck. Immerhin hatte er jetzt einen indirekten Kuss mit Kentin, mehr würde es vermutlich auch nie werden. Außer wenn er vielleicht mal Glück hätte bei Flaschendrehen, wenn sie mal eine Party machen würden. Armin würde das sicher unterstützen und vielleicht auch noch Rosa, aber im Grunde brachte es ja auch nichts. Da fiel Alexy ein, dass er und Armin bald Geburtstag hatten und es sich bestimmt anbieten würde Flaschendrehen zu spielen. Allerdings war es beim letzten Mal schon eine Katastrophe und was das küssen anging... entweder sie machten eine Pflicht daraus und Alexy lief Gefahr ein Mädchen oder seinen Bruder zu erwischen oder sie machten es freiwillig und Kentin würde nicht darauf einsteigen ihn zu küssen... nur für den Fall, dass sie wirklich dran kamen. Es war schon ein großes "Was wäre, wenn" in Alexys Kopf und so merkte er gar nicht, dass er Kentin in Gedanken anstarrte. "Ich kann mir einen Kuss zumindest schöner vorstellen als der mit Amber", fing Kentin noch einmal mit dem Thema an. "Es gibt auch schöneres", erwiderte Alexy und schüttelte angewidert den Kopf. Es ging nicht allein darum, dass Amber weiblich war, sondern einfach weil es Amber war. "Frag mich eh, wie man auf die stehen kann." "Typen ohne Hirn", lachte Kentin und nahm einen Schluck von seinem Saft. "Wie gut, dass du genug Hirn hast", scherzte der Blauhaarige. "Danke", erwiderte er und deutete eine Verbeugung im Sitzen an. Alexy war ganz froh, dass sie es immer wieder hinbekamen die Stimmung zwischen ihnen zu retten. Vielleicht sollte er einfach Armin anrufen und fragen, ob er nicht doch vorbei kommen wollte? Kentin würde es dadurch bestimmt besser gehen und Alexy war nicht mehr ganz so angespannt. Dumm nur, dass sich Armin ausgerechnet heute dazu entscheiden musste wo anders zu schlafen. "Kann ich nochmal von deinem Shake trinken?", fragte Kentin und beugte sich dabei nach vorn. Schnell hielt ihm Alexy das Glas hin und warf ihm ein "Klar", entgegen. Nicht sonderlich auffällig, konnte sich Alexy so erst recht vorstellen, dass sie sich... küssten. Gut, es war immernoch über ein dummes Glas, aber immerhin! Kentin ließ sich absichtlich ein bisschen Zeit um sich den Geschmack auf der Zunge zergehen zu lassen. "Hätte doch so eins nehmen sollen", meinte er bevor das Glas wieder bei Alexy landete und er es wie einen Schatz behandelte. "Das nächste Mal?", schlug Alexy vor. "Die haben hier so leckere Sachen, also wenn du willst..." "Hab nichts dagegen", grinste Kentin und lehnte sich wieder zurück in seinen Stuhl. "Du wirst vermutlich noch nicht wieder in die Schule kommen, hm?" "Ich würde schon gern, aber ich muss erst noch einmal zu meinem Arzt. Und selbst wenn unsere Eltern sonst nichts so ernst sehen, sind sie da besonders vorsichtig. Als wäre ich ein kleines Kind!" "Es ist vielleicht aber wirklich besser, wenn du dich noch ein bisschen ausruhst und wenn dir Armin die Sachen vom Unterricht mitbringt, verpasst du auch nicht so viel." "Ich weiß schon, aber wir haben unsere Gruppenarbeit und ich würde es wirklich gern machen. Außerdem hab ich zu Hause nichts zu tun. Ich versteh nicht, wie sich Armin den ganzen Tag mit seinen blöden Spielen beschäftigen kann", beschwerte sich Alexy und plusterte dabei seine Wangen auf, was unweigerlich ein Lachen bei Kentin auslöste. "So süß wie du gerade guckst, siehst du aber wirklich aus wie ein Kind", ärgerte er ihn. Kaum zu glauben, das sich der Spieß inzwischen umgedreht hatte. Anfangs waren es die Zwillinge, die Kentin immer wieder ärgerten und es auch jetzt noch tun, aber inzwischen machte er einfach mit. Alexy war sowieso schon aufgefallen, dass Kentin ein bisschen anders war, als wenn sie nicht alleine waren. Und er musste zugeben, dass es ihm gefiel. "Jedenfalls denke ich, dass du erst wieder kommen solltest, wenn du dich auch wirklich gut fühlst. Ich meine... es ist ziemlich langweilig in den Pausen...", gestand der Braunhaarige. "Aber ich fühle mich gut! Schau!", rief Alexy und hobste von seinem Stuhl um im nächsten Moment wieder darin zu versinken, da ihm seine Rippe noch weh tat. "Sehe ich", erwiderte Kentin und verdrehte die Augen dabei. Ein resignierendes Seufzen drang über Alexys Lippen. Es half alles nichts, er musste erst wieder gesund werden. Außerdem war es vielleicht nicht gut, wenn die ganze Schule sah, dass er von ein paar Typen zusammengeschlagen wurde, weil er mit seinem Exfreund Händchen hielt. "Aber spätestens an meinem Geburtstag komme ich wieder! Ich will ein paar Leute einladen und Spaß haben“ Kentin hatte nicht gewusst, wann die Zwillinge genau Geburtstag hatten, allerdings schon, dass es bald sein würde. Immerhin hatte er erst letztens Rosa mit Armin reden hören, was sie Alexy schenken könnten. Scheinbar fiel es auch Geschwistern und besten Freunden nicht immer sehr leicht Geschenke zu finden. Einen Moment überlegte Kentin ob er eine Idee für ein Geschenk für die Zwillinge hatte. Für Armin vielleicht einfach ein Gutschein für den Elektronikmarkt, dann konnte er sich ein Spiel aussuchen. Für Alexy allerdings, war es ein wenig schwieriger wenn man nicht so einfallslos sein wollte, einen Gutschein für Klamotten zu nehmen. Irgendwie würde er ihm vielleicht ein persönlicheres Geschenk machen, weil Alexy bestimmt mehr Wert darauf legte, als das bei Armin der Fall wäre. „Wann hast du genau Geburtstag? Ich weiß nur, dass es recht bald ist.“, fragte Kentin und nahm nun einen Schluck von seinem Saft, der auch wirklich gut war. Genau wie das Sandwich und der Milchshake, scheinbar war in diesem Café alles gut. „Oh, am 7.6. haben wir Geburtstag, das ist wirklich schon bald, nicht? Ich möchte eine große Party machen, ist zwar eigentlich nicht so Armins Ding, aber er hat bisher nie was dagegen gehabt!“ Alexy hibbelte ein wenig auf dem Stuhl herum, während er die Frage beantwortete und zog dann wieder an seinem Strohhalm. „Du bist natürlich eingeladen, wir machen eine Übernachtungsparty daraus… vielleicht solltest du deinen Vater rechtzeitig fragen. Unsere Eltern sind dann weg und wir können die ganze Wohnung nutzen. Ich hoffe wir bekommen alle unter…“ Kentin dachte an die Wohnung und zuckte mit den Schultern. „Sollte doch passen, zur Not müsst ihr euch eben verteilen und du hattest doch SO ein großes Bett, da passen doch bestimmt du, Rosa und noch zwei weitere rein, oder?“ Alexy fing an zu lachen und schüttelte den Kopf, hob dann seinen Finger. „Man bedenke nur, dass Armin übertrieben hat, sein Bett ist mindestens genau so groß!“ Kentin legte den Kopf schief und lächelte. „Verstehe, aber du kannst… es mir heute gerne zeigen, ich hab nämlich meine Übernachtungsklamotten dabei…“, erzählte er nun doch mal, was in seinem Rucksack war und Alexy riss erstaunt die Augen auf. „Du willst… bei mir übernachten?“ „Das war der Plan, ja… Armin hat mich drauf gebracht.“ Alexy blinzelte. Deshalb war sein Bruder plötzlich bei Freunden, er hatte schon wieder Kuppler gespielt. Eigentlich mochte er das ja nicht, aber wenn Kentin deshalb bei ihnen schlafen würde, bei IHM, dann… sollte er ihm vielleicht doch dankbar sein. „Okay.“, sagte er immer noch ein wenig perplex, grinste aber dann und fasste ein wenig aufgeregt und daher überschwänglich nach Kentins Hand. „Das ist toll, wir können nochmal zocken und uns dann einen Film ansehen und gut, vielleicht nicht das was ich immer mit Rosa mache, ich denke du brauchst keine Gesichtsmaske, aber das wird toll. Wir müssen unbedingt noch Knabberzeug holen, du magst Schokokekse, nicht wahr?“ Ken war ein wenig überrumpelt, spürte die weichen Finger von Alexy und wie er seine Hand freudig drückte, allerdings zog Ken seine Finger nicht etwa zurück, er lächelte nur nachsichtig ob dieses Ausbruchs. „Ja, Schokokekse… kann ich gut leiden…“, fing er dann an, weil er auch nicht zu vernarrt auf die Dinger klingen wollte, irgendwie klang das ja immer noch ein wenig weich und das wollte er ja eigentlich nicht mehr sein. Andererseits war es bei Alexy vielleicht auch egal. "Gut, dann holen wir gleich ein paar mehr, dann kann ich auch welche essen", schlug Alexy vor und strahlte Kentin an. Dabei wunderte es ihn nicht einmal, dass sich Kentin diese Berührungen gefallen ließ und ließ ihn deshalb auch erst einmal gar nicht los. "Und du musst auch gar nicht in meinem Bett schlafen! Wie gesagt, wir haben auch ein Gästebett und das Sofa und wenn du dich da nicht wohl fühlst, kann ich auch darauf schlafen und du schläfst einfach alleine in meinem Bett. Das wird bestimmt toll." Nun redete Alexy wirklich ohne Punkt und Komma und würde sich auf jeden Fall bei seinem Bruder bedanken... oder ihm böse sein, je nachdem wie der Abend verlaufen würde. Kentin nickte und es freute ihn, dass Alexy so reagierte. Er hätte es wissen müssen, dass er ihm so sehr einfach eine Freude machen konnte, auch ohne, dass Armin seine Finger im Spiel hatte und er nahm es gar nicht als Kuppelversuch wahr. "Ich werde eben auf die Toilette gehen", merkte Kentin an und legte dabei seine andere Hand auf die von Alexy, die seine Hand festhielt. Kurz verweilte er so, bevor er sie von sich schob und ihm mit einem nicken andeutete, dass es okay war, bevor er wieder etwas falsch dachte. "Okay!", meinte Alexy und leerte derweil seinen Shake. Freudig hippelte er auf seinem Stuhl herum, sah Kentin noch hinterher, bis er im Café verschwunden war und zückte dann sein Handy. # Du bist echt Irre, Armin! # Alexy schickte die erste Nachricht, bevor er einfach weiter tippte und die nächste schrieb: # Du hättest mir ruhig sagen können, was du planst! Warum bringst du Kentin dazu bei uns zu schlafen, wenn du NICHT zu Hause bist? >////< Du weißt gar nicht, wie schlimm das wird... ich kann mich ja so schon kaum zurück halten # # Danken kannst du mir später! Wehe ihr landet in meinem Zimmer! Wenn ich das rausbekomme, bin ich echt sauer. # Armin hatte echt einen Narren an Kentin gefressen, wenn er ihn so dringend mit Alexy verkuppeln wollte. Bei jedem anderen seiner Beziehungen war es ihm egal und er wollte mit dem Lovey dovey Zeug in Ruhe gelassen werden. Es konnte aber auch daran liegen, dass sich Armin und Kentin super verstanden und sie viel zusammen unternehmen konnten... wenn Armin das mal wollte, außerhalb von seiner Gamewelt. # Ich brauche ganz dringend einen Tipp, Rosa! Was zieht man zum Schlafen an, wenn man den Schwarm bei sich zu Hause übernachten lässt?! # Ohne Armin zu antworten, tippte er die nächste Nachricht und sah unruhig auf das Display. Diesmal ließ sie sich Zeit. Immer wieder warf er einen prüfenden Blick auf den Ausgang des Cafés um zu sehen, dass Kentin noch nicht zurück kam. # Naja, normalerweise würde ich dir ein Spitzenhemd vorschlagen oder irgendetwas das besonders kurz ist und sehr viel betont oder zeigt, aber ich denke nicht, dass das Kentins Geschmack ist ;) # Alexy schüttelte hochrot den Kopf. Klar, Mädchen konnten so etwas anziehen. Er war doch wirklich selten dämlich. Ein T-shirt und Shorts würden es auch tun, würde er Kentin sonst wirklich noch verschrecken. Nicht, dass er irgendwelche Nachtkleidung zu Hause hatte, aber er hatte durchaus... "Oh Gott!", rief Alexy erschrocken auf als ihm einfiel, was er auf seinem Nachttischchen liegen hatte. Weder Armin noch seine Eltern kamen wirklich in sein Zimmer und er wollte Kentin nicht verschrecken. Ein Glück, dass es ihm beim letzten Mal nicht schon auffiel. "Ist etwas passiert?", fragte Kentin, der gerade wieder gekommen war und sich die Ärmel seines Oberteils wieder nach unten rollte. "Eh? Was? Nein! Alles bestens, mir ist nur eingefallen, dass wir vielleicht noch ein bisschen was zu trinken holen sollten. Trinkst du?", rettete sich Alexy gerade noch. Sein Handy landete schnell wieder in seiner Tasche und Kentin zuckte mit den Schultern. "Meinst du Alkohol?" "Nein, muss nicht sein... wir können auch Saft oder so etwas trinken." "Warum nicht? Gegen ein Bier hätte ich auch nichts einzuwenden." "Mhm! Gut, bist du dann fertig? Oder willst du noch ein wenig hierbleiben?", fragte Alexy nach. Bezahlen würde sowieso er. Kentin sah auf seinen Teller, auf dem noch ein halbes Sandwich lag, den Saft hatte er ebenfalls noch nicht ganz leer getrunken. „Ähm…“, machte er daher und deutete nur leicht auf die beiden Dinge. „Ich würde es schon noch gerne zu Ende essen.“, teilte er ihm grinsend mit, worauf Alexy tatsächlich zum ersten Mal wieder auf den Teller sah. „Oh.“, machte er dann und kratzte sich am Kopf. Vor lauter, Kentin würde bei ihm übernachten, hatte er wohl ganz vergessen auf das Essen zu achten. Selbst sein Erdbeerkuchen war noch nicht ganz fertig gegessen. „Hast dich wohl zu sehr auf später gefreut, was?“, gab Kentin zurück. Er meinte es nicht etwa spöttisch, eher amüsiert und biss in sein Sandwich. „Schon zu viel im Kopf geplant.“, gab Alexy zurück. „Ah? In welchem Spiel ich dich später noch besiegen werde?“, neckte er ihn, war er doch gestern sehr schlecht in diesem Kampfspiel gewesen und Kentin, obwohl er nicht regelmäßig spielte, hatte wohl eher ein Händchen dafür. Vielleicht sollte er ja mal gegen Armin spielen, das wäre sicher interessant. „Dein Bruder kommt dann den ganzen Abend nicht zurück?“, wollte er bei diesem Gedanken wissen. „Vermutlich ist er auf einer Spieleparty, ich wette die machen die ganze Nacht durch und essen nur Chips und Pizza!“ Nicht, dass das was schlimmes war, aber eben nicht Alexys Stil. „Hm… ich hab schon mal von so etwas gehört… aber ich denke ich kann mir auch besseres vorstellen.“, gab Kentin nachdenklich von sich, schob sich dann das letzte Stück Sandwich in den Mund und trank seinen Saft leer. Alexy hatte seinen Erdbeerkuchen nun auch aufgegessen und stand selbst auf. „Ich gehe auch mal kurz auf die Toilette, lauf nicht weg~“, er zwinkerte Kentin zu, der einfach nur leise lachte. „Werde ich nicht.“ Tatsächlich rief er die Bedienung solange Alexy weg war und bezahlte für sie beide. Auch wenn Alexy ihn eigentlich einladen wollte, so hatte Kentin irgendwie das Verlangen zu zahlen. Alexy konnte dafür die Kekse kaufen, die waren nämlich von der Konditorei im Shoppingcenter und durchaus ein wenig teurer. Alexy brauchte ein wenig länger als Kentin, besah er sich nochmal von oben bis unten im Spiegel und zupfte ein wenig seine Haare zurecht. Außerdem hatte er sein Handy mitgenommen und eine weitere SMS von Rosa entdeckt. # Denk dran deine Heftchen wegzuräumen, sonst erschreckst du den armen Kentin noch! 😆 # # Genau das ist mir… gerade eingefallen! 🙈, ich hoffe ich kann schnell in mein Zimmer verschwinden und ein wenig Ordnung machen, bevor er es betritt # Armin hätte ihm ja wirklich Bescheid geben können, oder zumindest eine Andeutung machen, aber gut. Vermutlich würde es Kentin ja verstehen, wenn er spontan übernachtete, dass er vielleicht noch ein paar Dinge aufräumen wollte und er könnte so lange im Wohnzimmer warten. Schnell sah er noch einmal in den Spiegel und verließ dann die Toilette wieder um zurück an den Tisch zu gehen. Er sah sofort die Quittung auf dem Tisch und zog einen Schmollmund. „Kentin! Ich wollte doch dich einladen!“, sagte er sofort. Kentin erhob sich von seinem Stuhl und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Du kannst mir meine Lieblingskekse schenken, die aus der Konditorei im Shoppingcenter… wir sollten jetzt auch deshalb dahin… du wolltest ohnehin mal mit mir shoppen, richtig?“ Alexy war positiv überrascht und brachte es nur fertig zu nicken. Ein Mann der freiwillig mit ihm shoppen wollte, war ein Traum. Alexy war sich sicher, dass er sich gerade noch mehr in den Braunhaarigen verknallt hatte. Kentin lachte nur ob Alexys perplexem Blick und fasste ihn leicht am Arm. „Nun komm schon, so eine Überraschung kann das doch nicht sein!“ „Natürlich!“, protestierte Alexy sofort. „Außer Rosa hat nie jemand freiwillig vorgeschlagen mit mir shoppen zu gehen! Das ist… Wahnsinn.“ „Ich benötige ohnehin noch eine neue Jeans, du kannst mir helfen!“, gab Kentin zurück und Alexy nickte begeistert. Wer konnte da schon Nein sagen, immerhin hatte Kentin auch einen netten Hintern und diesen genau zu begutachten, um zu sehen ob eine Hose passte, war ja schon ein Paradies für sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)