Ein kleiner Beschützer von Hannibal (~ Wenn sich ein inniger Wunsch erfüllt ~) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war ein ungewohnt regnerischer Tag für eine Stadt wie Beauclair deren Bewohner sonst eher vom Sonnenschein und milden Temperaturen verwöhnt wurden. Unter dem Vordach eines bescheidenen Hauses am Hafen hatten sich ein paar Mädchen zusammengeschart um friedlich miteinander zu spielen. Eine saß auf einem alten Weinfass und kämmte ihrer Puppe das feine, goldfarbene Haar mit einem kleinen geschnitzten Kamm aus Holz. Die andere hatte einen Teddy im Arm, dessen flauschiges Fell durch den Regen ein wenig feucht wirkte. Das dritte Mädchen saß nahebei und beobachtete ihre Freundinnen, während sie munter miteinander schwatzten. Manchmal ließ Michelle sie auch einmal die Haare ihrer Puppe kämmen, die sie Juliette getauft hatte. Isa freute sich jedes Mal sehr darüber, aber dennoch stimmte es sie traurig das sie kein eigenes Spielzeug besaß. Ihre Familie war nicht reich, der Vater fand keine Arbeit und die Mutter war oft unglücklich deswegen, besonders wenn Isa die Frage zu stellen wagte, ob sie nicht auch ein Spielzeug haben dürfte, so wie ihre beiden Freundinnen. Es musste ja kein besonderes sein. Sie wollte nur auch eins besitzen, das sie liebhaben und dem sie alle ihre Geheimnisse erzählen konnte, so wie Laura und Michelle. Am Himmel, verborgen hinter grauen Wolken, zeigten sich bereits die ersten Sterne, die ankündigten, das bald die Nacht hereinbrach. Isa wusste, das es nun Zeit wurde rasch nach Hause zu kommen, denn auch so eine schöne Stadt wie Beauclair barg nachts Gefahren, denen ein kleines Mädchen nicht begegnen wollte. Sie verabschiedete sich von ihren Freundinnen, zog ihr Käppchen etwas fester gegen den Regen und machte sich auf den Weg durch die verwinkelten Straßen zurück nach Hause. Das Heim ihrer Familie lag nahe am Stadtrand, das Licht welches durch die schmalen Fenster schien, verriet Isa, das ihre Eltern wohl beide wieder daheim waren. Rasch lief sie zur Tür und wäre dort beinahe über ein kleines, säuberliche verschnürtes Päckchen gestolpert, was anscheinend jemand dort abgelegt hatte. Auf einem kleinen Kärtchen stand in zierlich geschrieben Buchstaben ihr Name geschrieben. Ungeachtet der feinen Tropfen, die immernoch unermüdlich vom Himmel niedergingen, setzte Isa sich auf den Treppenabsatz vor der Haustür und löste die Verschnürung des Paketes. Darin befand sich ein gefalteter Zettel und etwas, das in helles Leinen eingewickelt war. Behutsam wickelte Isa das kleine Stoffbündel auseinander und zum Vorschein kam ein hübsch geschnitzter Ritter aus Holz, in bunten Farben wunderschön bemalt und sogar mit einem verzierten Schild und einem Schwert, welche er in den kleinen Händen trug. Staunend betrachtete Isa den Spielzeugritter in ihrer Hand bis ihr der Zettel wieder einfiel, den sie nun neugierig las: „Meine liebe Isa, ich habe deinen Brief erhalten und war mir sicher, das sich dein Wunsch erfüllen lässt. Dieser Ritter wird sich bestimmt sehr freuen dich von nun an zu begleiten. Er wird dein Freund und Beschützer sein, denn in dieser Welt braucht jeder einen Freund an seiner Seite.“ Stumm sah Isa zwischen dem Brief und dem kleinen Ritter hin und her, ehe sie beides fest an ihre Brust drückte und mit einem strahlenden Lächeln an die Tür ihres Elternhauses klopfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)