Die kleine Meerjungfrau und der Wassermann vom Sternenhimmel von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5- die Macht des Mondes ------------------------------------------ Kapitel 5- die Macht des Mondes Endlich war es soweit, der Tag vor dem Vollmond war heran gebrochen und Luana konnte es kaum erwarten ihren Aquarius in ihrem Teich zu empfangen, als sie auf einmal merkte, wie es ihr ganz schummrig vor Augen wurde. Sie sah einen kurzen Augenblick alles doppelt, doch erholte sich dann wieder. Dann kam ihr plötzlich ein Gedanke, der ihr nicht ganz Geheuer war. Ihre Großmutter erzählte ihr einst, dass es möglich sein konnte, dass bei Vollmond etwas mit ihr passierte. Doch was, vermochte sie ihr auch nicht zu sagen, denn niemand wusste das im Voraus. Plötzlich zitterte Luna am ganzen Körper und je näher die Stunde des Vollmondes rückte, desto schlechter fühlte sie sich im Wasser. Immer schwächer schien ihr Körper zu werden, bis sie nicht mehr mitbekam, was um sie herum geschah. Als sie erwachte, drang das Rauschen der Wellen an ihre Ohren und sie schlug mühevoll die Augen auf. Noch immer strahlte die Sonne am Himmel, doch sie schien ihr nichts anhaben zu können. Voller Freude stellte Luna fest, dass Aquarius neben ihr am Strand lag. „Ich musste dich aus dem Wasser bringen, es hatte den Anschein, als würdest du ertrinken.” „Aber wie ist das möglich? Glaubst du, dass der Mond sehr mächtig ist?” Aquarius zuckte mit den Schultern. „Ich bin nicht sicher, aber vorstellbar wäre es. Immerhin hat er die Kraft alle Sterne zu halten, warum sollte er da nicht auch andere magische Fähigkeiten besitzen?” „Ich glaube ich habe irgendeine Verbindung zum Mond, deshalb bin ich auch so anders. Und meine Großmutter wusste etwas, das sie mir nie sagen konnte, erst wenn ich alt genug sein würde. Doch jetzt ist sie tot und ich weiß nichts. Sie war voller Geheimnisse und konnte nichts an mich weitergeben, das macht mich oft sehr traurig.” „Schau, die Sonne verschwindet langsam am Horizont, vielleicht wird eines der Geheimnisse bald gelüftet.” Luana lächelte und vertraute Aquarius. Sicher behielt er Recht. Doch woher sollte sie wissen, wann die richtige Zeit war? Aber in dem Augenblick hatte sie keine Möglichkeit mehr darüber nachzudenken, denn ihr Körper wurde von unerträglichen Schmerzen gepeinigt. Sie schaute an sich herab und ihre Fischflossen wurden auf einmal durchsichtig und es fühlte sich so an, als würden diese in der Mitte durchtrennt. Lunana schrie, weil es so schmerzte und ganz plötzlich hörten die Qualen auf. Luana wagte es ein weiteres Mal an sich herabzuschauen und ein kurzer Schrei entfuhr ihrem Mund. Konnte das möglich sein, da wo sich sonst ihre Fischflosse befand erstreckten sich zwei Beine. „So viel zum Thema Mond. Er scheint äußerst viel Macht zu besitzen.” Noch immer schmerzte ihr Körper ein wenig und doch wollte Luana unbedingt laufen. Doch nach den ersten versuchen aufrecht zu gehen, fiel sie um, direkt in Aquarius seine Arme. „Ich kann es nicht fassen. Es erscheint mir wie ein Wunder.” Aquarius schloss seine Luan fest in die Arme und küsste sie leidenschaftlich. Das Meermädchen fühlte sich, als würde es auf Wolken spazieren. „Hast du Lust eine Runde auf Pegasus zu fliegen?” Luana konnte kaum erwarten und nickte heftig mit dem Kopf. Aquarius half ihr auf den Rücken des ungestümen Hengstes, der laut zu wiehern begann. Sein Reiter tätschelte ihn sachte am Hals und flüsterte dem Pferdchen etwas zu, daraufhin kam Pegasus zur Ruhe und ließ Luana aufsteigen. Aquarius stieg hinter seiner Geliebten auf den Hengst, damit er sie festhalten konnte. Mit etwas Anlauf erhob sich Pegasus majestätisch in die Luft und glitt knapp über dem Meer, sodass ein bisschen Wasser zur Seite spritzte. Luana klammerte sich in das weiße Fell des Tieres und nach einer Weile, als sie sich an das Fliegen gewöhnt hatte, wagte sie es einen Blick am Flügel des Tieres vorbei zu werfen und unter sich zu schauen. Das Meer erstreckte sich unter ihr entlang und vor ihnen erhoben sich Berge, Wälder und Städte. Noch nie war Luana so nah an der menschlichen Zivilisation gewesen. Sie war völlig überwältigt, von dem, was sie da sah. Wundervolle Bauwerke mit Türmen aus Bronze und feuerquallenfarbenen Dächern. Manche Häuser zierten Blumenstöcke oder Kästen mit den farbendprächtigsten Gewächsen darin. Alles erblühte, als würde die Welt oberhalb des Meeres gerade erwachen. „Hier bricht gerade der Frühling an. Die Sonne vertreibt den Schnee und das Eis”, erklärte ihr Aquarius. Luana spürte seine warmen Hände um ihrem kühlen Körper und fühlte sich so wohl wie noch nie. Auf einmal rastete Pegasus auf dem Gipfel eines hohen Berges, auf dem noch letzte Schneereste zu erkennen waren. Kleine weiße und gelbe Blümchen sprossen aus der Erde. Luna erfreute sich an jeder Kleinigkeit, weil alles so lebendiger als im Meer zu sein schien. Außerdem war es hier warm und hell. Das Mädchen ließ sich längs ins Gras plumpsen, neben Aquarius. „Es ist schön dich so glücklich zu sehen Liebste. Stell dir vor, das haben wir jetzt alle vier Wochen.” Luana umarmte ihren Aquarius und überhäufte ihn mit Küssen. Zu diesem Zeitpunkt war sich noch keiner der beiden im Klaren, dass ihre Liebe alsbald wieder auf eine harte Probe gestellt werden sollte. Kurz bevor die Sonne ein zweites Mal unterging, verwandelte sich Luana wieder zurück und Aquarius ritt auf Pegasus zum Himmelszelt. Ein bisschen traurig schwamm die kleine Meerjungfrau zu ihrer Höhle zurück und ruhte sich aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)