Die Geschichte der Sportomi und der Heldin im Maidkleid von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Von außen wirkt der kleine Laden wie ein normales kleines Cafe in der Stadt, in dem sich alle Sorten von Menschen versammeln und ihre Tasse Kaffee trinken. Eigentlich schmeckt er einfach schrecklich wie so viele billige Maschinenkaffees, aber stören scheint das hier kaum jemanden. Die Kuchentheke ist immer gut gefüllt, auch wenn die Auswahl groß ist sind die Köstlichkeiten hier sicher nicht selbst gemacht. An den Tischen liegt eine sehr dünne Speisekarte, es gibt nicht viel mehr als Kuchen und Kaffee. Hier an diesem wirklich langweiligen Ort arbeitet unsere Protagonistin. Anna schenkt schon lange hier immer wieder Kaffee aus, Tag für Tag und reicht immer die gleichen Kuchen über die klebrige Theke an die immer gleichen Kunden. Der Typ mit der dicken Brille sitzt immer an dem gleichen Tisch, steckt die Nase in sein Buch und nippt an seinem Cappuccino. Seine Haare scheint er auch nie zu waschen, nur an einem Tag im Monat sieht es ein wenig so aus, als ob sie weniger fettig glänzen würden. Oder die alte Frau, mindestens an ihre Neunzig die die seltsamen Sportanzüge mit Seitenstreifen trägt. Heute ist es der blaue mit den neongelben Streifen an der Hose, dazu Gesundheitsschlappen und ein dunkles Schweißband. “Schwitzen überhaupt alte Leute?” fragt Anna sich heute als sie der Frau ihr Glas Wasser reicht. Sie setzt sich heute in die Nähe der Theke, aber wendet dieser den Rücken zu. Nur manchmal gönnt sie sich ihre Sachertorte und gibt sich voll dem Genuss von Schokolade hin. Mit einem nassen Lappen geht Anna zu den restlichen Tischen und wischt sie sauber. Eigentlich ist hier noch mehr los, aber ihre Kunden haben alle eine bestimmte Zeit, wann sie hier vorbeikommen und sich immer das gleiche kaufen. In einer halben Stunde kommt ein junges Mädchen vorbei und wird sich einen Bagel zum mitnehmen holen. Vielleicht ist auch heute wieder die Oma-Versammlung und der Laden wird von ihrem Geschnatter gefüllt sein. Gelangweilt wischt sie über die Tische und flucht innerlich über die Rüschen ihres Rockes. Die Arbeitskleidung erinnert stark an ein Maidkostüm aus einem Anime, schwarz-weiß mit einer weißen Schürze. Ihr Chef hat leider einen Faible für diese Kleider, und er hatte direkt darauf bestanden, dass sie dieses Teil zur Arbeit anzieht. Also hatte sie sich ergeben und trägt nun schon seit einer halben Ewigkeit jeden Tag dieses lächerliche Kostüm. Drei weitere ältere Leute kommen zu der Sportanzug-Oma. Ein alter Mann, wenigstens normal angezogen. Die andere Oma hat so starke Locken, dass sie bei jedem Schritt auf und ab baumeln. Anna geht wieder hinter die Theke und setzt ihr Pokerface auf. Die Schuhe drücken auf ihre Ferse und ihre blonden Haare beginnen sich wieder mal aus der Hochsteckfrisur zu lösen. “Was darf es denn sein?” fragt sie höflich und setzt ein sonniges Lächeln auf. “Ich möchte einen Kaffee und einen Bienenstich. Für Lotte am Tisch nehme ich den Erdbeerkuchen.” der alte Herr deutet langsam auf die Scheibe, die Kunden und Kuchen voneinander trennt. Anna schiebt beide Stücke Kuchen auf einen Teller und stellt die Kaffeemaschine an. “Setzen sie sich, ich bringe es ihnen hinüber.” der Mann lächelt und kriecht mit seinem Gehstock wieder zurück an seinen Platz. Die Kaffeemaschine rauscht und spuckt den schrecklichen Kaffee aus, sie nimmt die Tasse und stellt sie auf das kleine Tablett. “Hier bitteschön, guten Appetit!” sie reicht die Kuchen weiter, Lotte heißt die Frau mit den Locken, passenderweise. Als sie wieder zurück an Tresen gehen will, öffnet sich die Tür und ein neues Gesicht kommt hinein. Ein Mann mit einem unscheinbaren, fast langweiligen Gesicht mit einem schrecklichen Kurzhaarschnitt. Sein langer Mantel hängt ihm bis an die Knöchel. Anna hat ihn bisher so noch nie gesehen, aber etwas kommt ihr an ihm bekannt vor. Der neue Besucher schlendert an einen der freien Plätze, schiebt geräuschvoll den Stuhl hinter und wirft einen Blick zu dem Alte - Leute-Trupp. Die nehmen keine Notiz von ihm. Heute geht es bei denen um Gartenpflege. Aufmerksam studiert er die Speisekarte, als ob jedes Wort wirklich wichtig und ernst zu nehmen wäre. Anna bewegt sich kein Stück fort von ihrer Theke. Auf einmal steht er betont langsam auf und schlendert mit seiner seltsamen Gangart auf sie zu. Langsam wandert seine Hand in den Mantel, dann zieht er ein Revolver hervor. “Du weißt, dass ich ewig auf diesen Tag gewartet habe. Heute ist es so weit.” Anna rührt sich kein Stück, die Mündung ist auf sie gerichtet. “Ich habe mich auch passend eingekleidet.” Der Mann senkt die Waffe und zieht den Trenchcoat aus. Darunter trägt er tatsächlich auch ein schwarz-weißes Maidkleid, mit schwarzen Strümpfen und die grässliche Schürze. Dann zeigt er wieder mit seiner Waffe auf ihre Stirn. “Sie wollen mich damit also beeindrucken?” Ihre Hand wandert hinab zu ihrem Bein, wo ihre beiden Dolche festgeschnürt sind. “Seit Jahren trage ich diese hier bei mir und musste verdammt noch mal jeden Tag hier Kuchen und Kaffee an die immer gleichen Leute ausgeben, nur um zu warten, wann sie endlich ihren Hintern hier herbringen.” Anna bewahrt ihr Pokerface, er erwidert ihren Blick genauso kalt. Die Oma und Opa-Versammlung hat aufgehört zu reden und sieht zu ihnen herüber. Der Blick sagt alles, es wirkt wie eine schlechte Szene aus einem Film in dem ein Mann mit Fetisch endlich sein Lebenswerk vollenden darf in einem hässlichen kleinen Kaffee. Sie zieht beide Messer hervor und hält sie hoch. “Gut, sie wollen ihren Kampf? Dann kommen sie doch her!” Das Kleid bietet dank seiner Weite überraschend viel Bewegungsfreiheit. Mit einem Schwung ist sie über der Theke und geht in die Offensive. Ihr Gegner ist überraschend gut mit der Schusswaffe, also schnappt sie sich ein Tablett und nutzt es als Schild. Selbst der seltsame Kerl in der Ecke legt sein Buch beiseite und sieht dem Spektakel zu. Ein Schuss pfeift nahe an ihrem Ohr vorbei, erwischt sie beinahe. “Ich kenne sie nicht wirklich, aber mein Auftrag ist es, sie umzubringen!” Anna weicht aus und stemmt sich mit den Füßen gegen die Theke, um sich abzustützen. “Und ich bin hier weil ich schon seit langer Zeit davon träume, ein Mädchen im Maid-Kleid umzubringen!” Ein Schlag ihrerseits und seine Kugel verfehlt sie um Weiten. Sie hatte sich die ganze Zeit lang an ihr Outfit gewöhnen können, also ist es ein leichtes, den Angriffen geschickt auszuweichen. “Versuch es doch nochmal.” spottet sie und provoziert ihren Gegner, er zielt ruhig mit seiner Waffenhand auf den Oma-Tisch. “Ergebe dich oder wir werden ein Opfer bringen müssen!” Lotte und die Sportoma zucken zusammen und klammern sich aneinander. “Verdammt…” Anna springt auf die Theke und sieht auf ihn herab, das Kleid unordentlich und ihre Frisur hat sich aufgelöst. Mit einem Schwung wirft sie das Tablett auf seine Waffenhand, er lässt das Revolver fallen und hält sich die getroffene Hand vor Schmerz. Sie stürzt auf dem Kachelboden zu der Waffe und richtet sie auf ihn. “Das Spiel ist vorbei!” und hat den Finger am Abzug. “Das war schon alles, vielen Dank!” Der Regisseur mit der Klappe kommt hervor und winkt allen Darstellern zu. “Super Leistung, wir haben alles im Kasten! Vorallem ist uns dieses mal der Anfang wirklich gut gelungen. Vielen Dank!” Anna lässt die Waffe wieder sinken und hebt die beiden Dolche auf. Einer der Helfer nimmt es ihr ab und hilft ihr aus den schrecklichen Schuhen heraus. “Endlich, ich dachte das hört nie auf.” die schnatternden alten Leute sind leider auch nicht nur vor der Linse so schrecklich gesprächig. “Für heute haben wir alles, du kannst dich abschminken gehen.” Anna seufzt erleichtert und geht hinter die Kulisse. Für ihren neuesten Film steigt sie selbst in die seltsamsten Szenarien. Hier fängt der Film damit an, wie ein alter Erzfeind in einem Maidkleid die Heldin bedroht. Verrückt, oder? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)