Von Asen & Devas von Flos_Sapientiae ================================================================================ Kapitel 9: Oh wei, Oh wei, was für ‚ne Eierei --------------------------------------------- Der März verstrich und nach einem weiteren Abenteuer unseres jungen Herrn das er mit knapper Not bestanden hat, kam schließlich auch die schöne Osterzeit. Dass Lisabeth und ich den Brunnen im Garten dekoriert hatten, gab aber nur kurzen Tadel des jungen Herrn weil seine Verlobte, Lady Elizabeth auf unserer Seite stand. Sebastians Vorschlag aus der Ostereiersuche ein Spiel zu machen fanden wir super und natürlich würden wir beide als Team arbeiten. Unter dem Motto „Einigkeit, Recht und Lady Elizabeths Osterei für das deutsche Vaterland!“ stürzten wir uns in die Schlacht, in den ersten Zügen mit Soma und Agni dicht auf den Fersen, die natürlich das Ei für die Göttin Kali wollten. „Wir werden gewinnen!“, sagte Soma grinsend. „Pah, ihr Osteranfänger!!!“, antwortete ich. „Ich war als Kind immer gut im Eier verstecken und Lisabeth ist schmal und passt in viele Ritzen!“ „Und da wir beide während der Fastenzeit noch mehr Gewicht verloren haben, passen wir beide in jede Ecke und finden dort ganz bestimmt Eier!", fügte Lieschen zu. „Was?!! Nur dafür habt ihr in den letzten Wochen weniger gegessen als sonst?!“, fragte Soma fast beleidigt. „Nein, aber das ist ein praktischer Nebeneffekt!“ „In eurem Alter ist Fasten ungesund!“, kommentierte Agni ermahnend. Ich streckte Soma die Zunge heraus, als er tempomäßig mich überholen wollte, übergab Lieschen das Ei und wir zwei rannten in Richtung Salon. Team Double Charles war schon da und kramten rum. Schon hatten sie aber zwischen den Holzscheiten für den Kamin ein Ei gefunden. „Hehe!! Nummer eins!“, grinste Charles Grey und wollte nach dem Ei greifen. „Darf ich mal?“ Schwupps!!! Hatte ich ihnen es unterm Hintern… nein vor der Nase geklaut! „Hä!!! Wo kommst du denn her?“ „Aus dem Nichts!!!“, rief Lieschen bei der Tür. „Sie schleicht und huscht wie ein Schatten oder Geist!! Hahaha!!!“ „WAS?!!!!“ Grey war empört, während ich schon Richtung Tür rannte mit dem Ei in der Hand. Ja, im reinschleichen und quasi aus dem Nichts erscheinen war ich Profi, damit hatte ich schon den ein oder anderen erschreckt. „EY!!!! DAS IST UNFAIR!!!!!“, rief Grey und fuchtelte mit seiner, zu seinem Glück, leeren Suppenkelle. „Tja, das kommt davon wenn ihr so blind seid!“, feixte Lieschen nachdem sie eine Grimasse geschnitten hat. „Wie einäugige Hühner!!!“,rief ich noch, bevor ich aber stolperte, das Ei zu Boden fiel und explodierte!!! Grey lachte sich darüber einen Ast. „Bahahahahahahaha!!! Typisch Deutsche!!! Reißen die Klappe weit auf und fallen dann später drauf! Danke für die Bombenentschärfung!“ „Grey!“, mahnte Phipps. „So ein unhöfliches Verhalten ziemt sich nicht für den Butler der Königin!“ „Och, aber bei diesen Barbarengezücht kann man sich die Manieren sparen!“, lamentierte Grey eingeschnappt während sie den Salon verließen. Ich knurrte wütend, während ich aufstand. „Bard! Wenn ich dich erwische, ziehe ich dir bei lebendigen Leib die Haut ab!!! Explodierende Eier! Als ob er nicht selbst einen Knall hätte!!!“ Nach einem kleinen Zwischenstopp im Badezimmer um den Schmauch von der Explosion abzuwaschen, ging‘s für mich und Lieschen weiter. Jetzt hatte ich das Ei und wir nahmen uns die Gästezimmer vor. Lisabeth krabbelte sofort unter das Bett, merkte aber nicht dass ein Band hinten aus ihrem Kleid, da wo die Knopfleiste endete, wo das Kleid zugeknöpft wurde, rausguckte. Kurz nachdem sie unterm Bett verschwunden war, kam Soma in das Zimmer. „Ich durch such das Zimmer hier, pass auf das Ei auf, Agni!“ Da entdeckte Soma das Band das unterm Bett hervorlugte. Das erregte seine Neugier und ergriff danach. Doch entflutschte es ihm fast, da offenbar was dranhing. „He!!! Na Warte!!!“ Und er zog mit aller Kraft dran, auch wenn er deutlich Widerstand spürte, bis… Auf einmal hatte er das andere Ende des Bandes in der Hand. Eh er sich richtig wundern konnte, ertönte ein lauter, spitzer Schrei unterm Bett. Und auf der anderen Seite kam eine sehr wütende Elisabeth hervor gekrochen. „Wer?! WER ZUM HENKER WAR DAS???!!!!“ Sie hatte die Arme um sich gelegt um ihr Kleid fest zu halten, denn sowohl ihr Kleid, als auch ihr Mieder war offen durch das dolle Ziehen von Soma am Band. Er hatte dadurch einen ungehinderten Blick auf Lisabeths nackten Rücken. Er schluckte etwas, bevor Lieschen den Kopf wandte. „DU WARST DAS?!!!!“ „Ähm… Das war ein Versehen… Äh… du hast einen hübschen Rücken…“ „WIE KANNST DU ES WAGEN DU UNVERSCHÄMTER KLEINER…??!!“ „He! Beruhige dich!!“ Soma bekam es mit der Angst zu tun. Doch dann kam ich herein gestapft. „Was ist hier los?!“ „Der da hat mich ausgezogen!!“ Schon hatte ich Soma am Kragen gepackt. „Was hast du????!!!!!!“, knurrte ich wütend. „Mein Miederband hat bestimmt schon wieder raus gehangen und er hat dran gezogen so dass mein Kleid aufging!“ „Das war ein Versehen…!“ „NA WARTE!!!!!“ Und Zack!! Die Ohrfeige saß und Soma schrie. Keine Minute später kam Agni herbei geeilt. „Prinz Soma!!! Was ist passiert?!!“ Dann aber sah er wie Soma auf dem Hosenboden saß und sich seine pochende Wange hielt. Eh ich Luft holen konnte, hatte Agni mich auch schon gepackt. „Wie kannst du es wagen den Prinzen zu schlagen!!“ „Ob Prinz oder Bettler, wer meine Schwester gegen ihren Willen auszieht, kriegt es mit mir zu tun!!!“ Dabei versuchte ich mich aus Agnis Griff zu lösen und funkelte ihn wütend an. „Ich hab doch gesagt es war ein Versehen und es tut mir doch leid!!“, wimmerte Soma. „Ich hab zwar nix dagegen dass du mich beschützt…“, sagte Lisabeth. „…ABER WEGEN DER OHRFEIGE HAST DU DAS EI FALLENGELASSEN!!!!! WIR SIND DISQUALIFIZIERT!!!“ Tatsächlich! Das Ei lag am Boden und war zerbrochen! „Oh nein!!!!!!!!“ Dann hörte ich ein hämisches Lachen. „Hahahahahahhaha!!! Das habt ihr nun davon, ihr dummen, deutsche Gänse!“ Es war Grey, der mit Phipps herbei gekommen war. „Grey, dein Benehmen!!!!“, mahnte Phipps. „Hör mir doch auf, es ist doch wahr!“ „Das ist nicht wahr!“, sagte Agni gereizt. „Die beiden sind nicht dumm!“ „Ich hab impulsiv reagiert, das ist ihnen auch dauernd passiert, Mister Grey!!!“ Der schnitt mir eine Grimasse. „So ein deutscher Bauerntrampel wird nie einen englischen Gentlemen verstehen, dafür bist du zu sehr zurückgeblieben.“ „Das sagt ihr aber auch über uns in Indien!“, protestierte Soma und stand auf. „Ihr sagt auch dauernd über uns wir seien zurückgeblieben und dumm!“ „Aber dafür seid ihr nicht so hochmütig und reißt das Maul nicht zu weit auf, wie die Deutschen!“ „Das reicht Grey!!“ Phipps packte seinen Kompanion am Kragen. „Wenn du so weiter machst finden die anderen das Ei, komm!“ Grummelnd wurde Grey weggezerrt. „Tut mir leid, Chela…“, sagte Agni dann zu mir. „Ich wollte dir nicht wehtun…“ „Schon in Ordnung, ich hatte auch nicht auf Soma Rücksicht genommen und hatte nicht an dich gedacht.“ „Alles ok, ich verzeih dir, Wigburg.“, meinte Soma. „Und es tut mir wirklich, wirklich, wirklich leid. Ich wusste es wirklich nicht, dass es zu Lisabeths Kleid gehörte.“ „Alles in Ordnung… Geht lieber und findet das Ei. Ich will nicht dass diese Schnösel es sich zuerst holen.“ Die beiden nickten und gingen. Nur Agni fiel auf, dass sein Herr etwas abwesend war. „Prinz?“ „Ich habe ihren Rücken gesehen…“, nuschelte er, rot im Gesicht. „Hell, glatt und schön, wie die Stoßzähne eines Elefanten…“ „Prinz… das könnte Elisabeths Gefühle verletzten wenn sie hört was Ihr über sie denkt.“ „Ich weiß, aber… Lisabeth…“ Völlig vernebelt ging Soma mit seinem Butler. Ich flocht Lieschen das Band wieder ein und schnürte ihr Mieder wieder zu. „Ich hab doch gesagt, nimm doch das neue Band was Oma geschickt hat, es ist nicht so glatt und flutschig.“ Doch sie reagierte nicht. „Lieschen?“ Ich sah jetzt, dass Tränen in ihren Augen glänzten. „Lieschen…“ „Er hat mich halbnackt gesehen…“ „Ja, aber mehr nicht und es war ein Versehen…“ „Ich weiß… aber ich musste an DAS denken…“ „Ach so, ja das stimmt… Alles ist gut…“ Ich knöpfte ihr das Kleid wieder zu. „Komm, wir gehen zu Tanaka-san und trinken einen Tee, dann ist alles wieder gut. Später gehen wir zu den anderen, ok?“ Lieschen wischte sich die Tränen weg. „Ok…“ Etwas getröstet ging ich mit Lisabeth zu Tanaka-san und später nach dem Spiel, was der junge Herr gewonnen hatte und Soma und Agni leider rausgeflogen sind, aßen wir zusammen das Ostermahl. Da waren alle wieder fröhlich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)