Amnesie von Nadl_chan ================================================================================ Kapitel 6: Wahrheit auf der Spur -------------------------------- Mein Handy klingelte. Ich hatte den wohl schrecklichsten Weck-Ton, den man sich vorstellen konnte. Grummelnd kuschelte ich mich enger an den warmen Körper neben mir. Dieser rührte sich kurz und das Klingeln hörte auf. Zufrieden seufzte ich. So war es gut. „Wir müssen auf.“ Da Kai die Arme um mich legte und mich an sich zog, konnte ich ihn nicht ernst nehmen. „Ein bisschen noch.“ Nuschelte ich, genoss es einfach da zu liegen, mit ihm. Er strich mir über den Rücken, ehe eine Hand meine Halskette nahm und er sie sich wohl genauer betrachtete. „Du trägst sie immer noch?“ Irritiert sah ich ihn an. „Du kennst sie? Ich… Ich kann mich nicht erinnern, von wem ich sie bekommen habe, aber ich weiß, dass sie mir eine Menge bedeutet.“ Es war eine lange, sehr feine Silberkette mit einem Runden Anhänger, auf dem ‚Wish‘ stand, dabei hingen noch ein Herz und eine Silberne Feder. „Ich habe sie dir geschenkt.“ Er lächelte leicht, sah mich an. „Ich bin ja schon etwas eifersüchtig… Du hattest bei Ray und Tala sofort Erinnerungen. Nur bei mir nicht.“ „Kai, ich kann das doch nicht beeinflussen.“ Ich stoppte. Sollte ich ihm sagen, dass bei ihm noch ein komisches Gefühl ist? Seufzend schloss ich kurz die Augen. „Zudem, ich hab bei dir ein bekanntes Gefühl, ein vertrautes, aber, irgendwie ist da noch etwas anderes, etwas, wovon ich nicht weiß, ob ich mich daran erinnern möchte.“ Ich wusste nicht, ob er verstand was ich meinte, aber er nickte. „Ich glaube, ich weiß was da ist. Wir sind gemeinsam in der Abtei aufgewachsen, diese Erinnerungen dort sind teils schön, aber leider auch teils welche, die man gerne vergessen möchte.“ Nein… Das hätte ich ja bei Tala auch… „Was ist das für eine Narbe?“ Kai strich mir über den rechten Unterarm. Dort zog sich eine feine, rote Narbe entlang. „Kai, ich kann mich an kaum was erinnern, woher soll ich bitte wissen, wo ich die Narbe her habe?“ Ich zog eine Schnute und Kai lachte. „Tut mir Leid Süße!“ Dann Küsste er mich. Nachdem wir geduscht hatten, gingen wir in die Küche. Dort begrüßten uns Fuyuji, Ray und Robert freundlich. Wir setzten uns dazu und frühstückten erst einmal. „Fuyuji, wir müssen dir gleich noch was erzählen.“ Ich verdrehte die Augen.Kai bestand darauf, dass wir Fuyuji von meinem Traum erzählten. Lieber biss ich in mein Nutellabrot, bevor ich noch einen gehässigen Kommentar los ließ. Ich hatte ganz vergessen, wie anstrengend es war, einen fürsorglichen Freund zu haben! Nach dem Frühstück ging ich mit Fuyuji und Kai in das Zimmer meines Bruders. „Was gibt es denn?“ Er sah uns neugierig an. „Nadine hatte heute Nacht einen Alptraum.“ Ich seufzte. Nicht nur heute Nacht. Ich erzählte nun auch Fuyuji von diesem Traum und er hörte gespannt zu. „Das schlimme, ich kann es mir verdammt gut vorstellen, dass was Wahres dran ist. Ich erinnere nur an Tala und Bryan zur Weltmeisterschaft.“ Fuyuji strich sich durchs Haar. „War das der einzige Traum den du hattest?“ Fuyuji musterte mich, als wüsste er was. Ich schüttelte unsicher den Kopf. „Nein, ich hatte schon den ein oder anderen von dieser Art.“ Kai sah mich fragend an. „Meistens rannte ich wie in diesem vor jemandem weg, erst seit letztem Traum weiß ich, dass es ist Boris. Aber es gab auch noch einen anderen.“ Es schüttelte mich als ich daran dachte. „Ich lag auf einer Liege und war festgebunden und geknebelt. Irgendwer, der aussah wie ein Doktor, injizierte mir etwas mit einer Spritze. Danach wach ich meistens auf.“ Kai und Fuyuji tauschten Blicke. Ich wusste nicht was sie dachten, aber war mir sicher, es war dasselbe. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)