Please don't die von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Der Junge starrte wie gespannt auf den Pfeil, der direkt auf ihn gerichtete war. Glenn und Rick stürmten an Tyler vorbei. „H-hey.“ kam es von dem Jungen, der noch immer am Boden saß, und die Dose in seiner Hand umklammerte. Dann legte er sie beiseite. „...ich bin Stiles.“ Er blickte in die drei Gesichter, die auf ihn herab blickten. Erleichtert, und doch etwas verunsichert. Während Rick und Glenn die Waffen wegsteckten, machte Tyler keinerlei Anstalten dies auch zu tun. „Ich bin Rick, und das hier ist Glenn. Und das... Tyler?“ Rick stellte die kleine Gruppe vor, sah dann zu Tyler. „Tyler, ich denke er ist okay.“ versuchte er das Mädchen dazu zu bringen, nicht mehr auf den Jungen zu zielen. „Stiles, was ist denn das überhaupt für ein Name?!“ Es war nur ein Murmeln. Tyler hatte den Bogen gesenkt und ging an zu den beiden Beissern, die sie erledigt hatte um sich ihre Pfeile wieder zu holen. Diese verstaute sie in ihrem Köcher. Rick ignorierte das, doch Stiles konnte sich einen etwas pikierten Blick nicht verkneifen. Stiles war ein guter Name. Ein sehr guter Name, immerhin hatte er sich diesen selbst ausgedacht. Rick hielt im die Hand hin. „Kannst du aufstehen und laufen?“ fragte er schließlich. Je eher sie hier fertig waren, desto besser. Stiles ergriff dankbar seine Hand, und stand auf. Dann nickte er. „Ja, mir fehlt nichts.“ „Bist du alleine hier?“ Ricks nächste Frage. Wieder ein Nicken des Jungen. „Ich habe meine Gruppe vor einer Weile verloren.“ Unglücklicherweise war er vom Rest seiner Gruppe getrennt worden und seitdem alleine unterwegs. „Und keiner hat ihm vorher erklärt, dass Schüsse noch mehr Beisser anlocken. Ich bin dafür, dass wir hier verschwinden.“ Tyler betrat bereits wieder den Ladenraum und tat für was sie hergekommen waren. Vorräte zusammen suchen und alles einzupacken was brauchbar war. Stiles fühlte sich ein wenig schuldig dafür, dass er dummerweise seine Pistole benutzt hatte, aber was hätte er tun sollen? Sterben? Dazu war er sicherlich noch nicht bereit. Auch wenn es wirklich ziemlich eng gewesen war, wären die drei nicht aufgetaucht. Dann fiel ihm erstmal etwas auf. Er trat an Glenn heran und betrachtete ihn. „Sag mal, bist du...?“ „Ich bin Koreaner.“ kam es so gleich von dem Asiaten, ehe Stiles weitersprechen konnte. Dieser überlegte einen Moment. „Ich hatte draußen etwas gelesen und mich gefragt was es heißt. Vielleicht kannst du es ja lesen.“ Stiles musste etwas gesehen haben, was Glenn bisher entgangen war. Aber er hatte auch nicht viel von draußen gesehen. Daher nickte er jetzt nur, machte sich dann aber ebenfalls daran seine Taschen zu füllen. Immerhin waren sie deswegen hier hergekommen. Es dauerte nicht lange, da versammelte sich die Gruppe wieder auf der Straße. Dieses Mal vorsichtiger als beim letzten Mal. Nachdem sie die Sachen alle im Auto verstaut hatten, bat Stiles Glenn um einen Augenblick. Er führte ihn am Parkplatz des kleinen Supermarktes nach hinten. Dort blieb er vor der Wand stehen. „Das meinte ich.“ Glenn blickte nun ebenfalls an die besagte Wand, die neben den üblichen Schmiereien koreanischer Schriftzeichen aufwies. Sie waren mit Blut geschrieben. 안전하지 „Das erklärt einiges.“ stellte Glenn fest, wandte sich dann an Stiles. „Das ist tatsächlich koreanisch, und bedeutet so etwas wie: nicht sicher.“ erklärte er dem Jungen dann. „Also so viel wie: Der Supermarkt ist voller Beisser.“ Wenn er jetzt so drüber nachdachte, dann machte das wirklich Sinn. Doch er wunderte sich, wer diese Worte dort angebracht hatte. Und warum in seiner Muttersprache. Etwas, was ihn noch für eine Weile beschäftigen würde. „Passt auf ihn auf, ich denke er hat es nötig.“ Tyler hatte das Wort an Rick gerichtet, nachdem sie die letzten Dinge im Wagen verstaut hatten. „Du willst also wirklich nicht bleiben?“ Rick war sich bereits sicher gewesen, dass Tyler sie nun verlassen würde, hatte es sich aber nicht nehmen lassen, sie doch nochmals zu fragen. Tyler erwiderte nichts darauf, sondern nahm ihre Sachen, und wandte sich ab. Sie hatte nicht vor zu bleiben, so war es von vornherein abgesprochen gewesen. „Du gehst wirklich?“ Glenn war so eben mit Stiles zurück gekehrt, dieser kapierte noch gar nichts. „Macht's gut.“ erwiderte das Mädchen. „Du weißt ja, wo du uns findest.“ Rick wollte es ihr zumindest anbieten. „Danke, aber ich denke ich passe.“ Und damit lies sie die drei wirklich stehen. Sie hatte sich nicht nochmals umgedreht, sondern ging nun wieder ihren eigenen Weg. Rick und die anderen sahen ihr noch nach, ehe sich dieser zu Glenn wandte. „Lass uns fahren.“ Glenn wollte zurück zur Farm, zu Maggie, wissen, dass alles in Ordnung war. „Steig ein Junge.“ Rick deutete dem Neuen an, einzusteigen. Dieser wunderte sich ein wenig. Er kannte die beiden nicht, und sie kannten ihn nicht, und doch nahmen sie ihn bereitwillig auf. Heute musste sein Glückstag sein. Er widersprach nicht, sondern rutschte auf die Rückbank des Wagens. Nachdem Glenn und Rick ebenfalls eingestiegen waren, startete Rick diesen und sie fuhren zurück. Raus aus der Stadt. Ricks Blick fiel auf das Ortsschild, auf welchen mit großen Buchstaben prangte: HIER IST ES NICHT SICHER Eine gut gemeinte Warnung, leider auf der falschen Seite des Ortsschildes. Auch Glenn entging es nicht. „Am Supermarkt stand auch eine Warnung. Ich denke es war auf die Beisser bezogen.“ erzählte dann Glenn von der Warnung welche Stiles ihm gezeigt hatte. „Auf Koreanisch...“ Es beschäftigte ihn noch immer. Aber anscheinend gab es dort draußen noch jemand, jemand der sich die Mühe machte andere zu warnen. „Überlass das Reden mir.“ Ricks Blick ging kurz in den Rückspiegel zu Stiles, als er den Wagen auf den Hof der Farm lenkte. Er würde Hershel erklären müssen, warum er nun schon wieder jemand neues bei sich hatte. Etwas, was dem alten Mann sicher nicht gefallen würde. Rick stieg aus und blickte in ein paar erwartungsvolle Gesichter. „Tyler ist weg, ihr geht es gut. Das hier ist Stiles.“ stellte er nun den Jungen vor. „Er hat seine Gruppe verloren, und ist alleine.“ Daryl musterte den Jungen argwöhnisch. Er wirkte schwach. Tyler war nützlich für die Gruppe gewesen, bei Stiles war er sich da nicht so ganz sicher. Auch Hershel war skeptisch, und schien nicht so ganz einverstanden zu sein. „Er kann ein paar Tage bleiben, aber dann muss er wieder gehen.“ beschloss er dann. Er wollte ihn nicht sofort wegschicken, aber er wollte ihn auch nicht auf Dauer hier haben. Er hatte der Gruppe um Rick Unterschlupf gewährt nachdem Carl angeschossen worden war. Mittlerweile war dieser wieder genesen. Hershel akzeptierte Rick und seine Leute, doch er sah auch eine Gefahr darin mehr Leute aufzunehmen. Und Rick sollte nicht meinen, jedes Mal einen Neuen mitzubringen. Während Maggie gleich zu Glenn geeilt war, war Carol auf Stiles zugegangen. „Hallo, ich bin Carol. Möchtest du vielleicht eine Dusche, und frische Klamotten?“ bot sie Stiles dann an. Sicher war das dringend nötig. „Oh das wäre super.“ stellte er mit Begeisterung fest. „Ich bin Stiles.“ Wie es sich gehörte stellte er sich vor. „Stiles, was ist das überhaupt für ein Name?!“ Daryl hatte die Unterhaltung aufgeschnappt und hatte es sich nicht verkneifen können. Er ahnte nicht, dass er dieselben Worte wie Tyler benutzt hatte. Stiles schnaubte, was hatten denn eigentlich alle mit seinem Namen. „Daryl.“ tadelte ihn Carol. „Was ist Daryl überhaupt für ein Name?“ gab Stiles zurück. „Ganz schön große Klappe für jemanden der alleine unterwegs ist.“ „Komm Stiles, die Dusche wartet.“ Carol schob den Jungen weiter, ehe dieser sich wirklich noch mit Daryl anlegte. Dieser schüttelte nur den Kopf, und suchte dann Rick auf. „Ganz schön große Klappe der Junge.“ Irgendwie vermisste er Tyler, sie sprach nicht mal dann, wenn sie aufgefordert wurde. Rick überhörte diese Kinderreihen, stattdessen erzählte er Daryl von den Warnungen, und was sie bedeuten konnten. War dort draußen noch eine zweite Gruppe, oder eine einzelne Person? Und was hatte es mit der Warnung auf Koreanisch auf sich? „Wir sollten dennoch nochmal dort hin zurück. Solange es dort noch etwas zu Essen gibt.“ Sie hatten es dieses Mal geschafft heil wieder zu kommen, sie würden es auch ein weiteres Mal schaffen. Da war sich Rick sicher. Stiles durfte bleiben. Hershel hatte irgendwann eingesehen, dass es nichts brachte und er wollte nicht Schuld an dem Tod des Jungen sein. Rick und Daryl waren ein paar Tage später tatsächlich nochmal zu dem Supermarkt gefahren, hatten so viel wie möglich an Lebensmittel und sonstigen Dingen die notwendig waren zur Farm gebracht. Daryl hatte sich so selbst ein Bild von den Warnungen machen können. Er war noch immer skeptisch, auch ihm gefiel dabei irgendetwas nicht. Es war Glenn, der ein paar Tage später von einem Streifzug zurück kam. Nur Wachposten auf der Farm aufzustellen war ihnen nicht sicher genug. Und dieses Mal hatte Glenn keine guten Neuigkeiten. Jedoch wollte er keine Panik verbreiten, daher wandte er sich nach seiner Rückkehr zunächst an Rick. „Eine ganze Horde Beisser. Etwa 3 Kilometer von hier. Wenn sie die Richtung nicht ändern, dann sind sie bis in zwei Stunden hier. Dem wird die Farm nicht standhalten.“ sprach er seine Sorge aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)