Please don't die von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das Glas der zerbrochenen Fensterscheibe durchschnitt mit seinem Klirren die Stille. Tyler, die so eben das hintere Fenster des verlassenen Supermarktes eingetreten hatte, hielt inne, lauschte ob nicht von irgendwo her das verräterische Stöhnen eines Untoten zuhören war. Zu gerne ließen diese abscheulichen Kreaturen von Geräuschen anlocken, und sie war nicht gerade leise gewesen. Allerdings war das Zerbrechen der Scheibe ein notwendiges Übel gewesen. Den Vordereingang des Supermarktes hatte sie bereits überprüft, aber die dicke Eisenkette, die den Haupteingang verriegelte war ein unüberwindbares Hindernis für das Mädchen. Den Supermarkt links liegen zu lassen war ebenfalls keine Option, dazu war die Aussicht auf Lebensmittel viel zu verlockend. Ein Magenknurren verriet, dass sie wohl schon eine längere Zeit nichts mehr zu essen gehabt hatte. In dieser Zeit nichts Außergewöhnliches. Dass Tyler nicht die Einzige war, die sich diese Stadt als Ziel ausgesucht hatte um ihre Vorräte aufzustocken, das konnte sie nicht wissen. Rick, Glenn und Maggie hatten die Farm der Greenes bereits verlassen und befanden sich auf dem Weg in die wenige Kilometer entfernte Stadt. Niemand wollte untätig herumsitzen und Vorräte zu beschaffen war eine der wichtigsten Dinge überhaupt. Auch wenn es nicht mehr viel gab. Rick saß am Steuer eines Hyundai Tucson und brachte den Wagen mitten auf der Straße zum Stehen. Es achtete niemand mehr darauf, ob man ordentlich parkte oder nicht, wichtig war nur, im Notfall wieder schnell wegzukommen. Nacheinander stiegen die drei aus dem Wagen, und als Rick die Tür zufallen lies, ging sein Blick wachsam umher. „Sieht ruhig aus.“ stellte der ehemalige Sheriff fest ohne dabei die Umgebung aus den Augen zu lassen. Er konnte jedoch tatsächlich keinen Beisser ausfindig machen. Sein Blick fiel auf den verlassenen Supermarkt, und auch Glenn und Maggie entging diese Chance nicht. Ein kurzes Kopfnicken, die Waffen gezückt, steuerten sie auf das verlassene Gebäude zu. Rick prüfte kurz die Eingangstür, die schwere Metallkette hielt alles gut verriegelt. „Die haben sicher ein paar von den Biestern eingesperrt, oder nicht?“ Auf Glenns Worte hin klopfte Rick gegen die Tür, wartete einen Moment ab und lauschte. Glenns Verdacht bestätigte sich, denn kaum hatte Rick innegehalten dröhnte das typische Stöhnen der Beisser durch die verschlossene Tür. Angelockt von Ricks Klopfen hatten sich diese zur Tür gewandt und versuchten an die drei heranzukommen. Wieder ein paar eindeutige Handzeichen von Rick. Sie waren ein eingespieltes Team. Maggie und Glenn traten zurück, die Messer gezückt und gaben Rick das Zeichen, dass sie bereit waren, während dieser sich an der Kette zu schaffen machen. Mit dem passenden Werkzeug war es ein leichtes, und rasselnd ging die schwere Eisenkette zu Boden. Jetzt war es an ihm, die Beisser nach und nach nach draußen zu lassen, damit die anderen beiden sie mit einem gezielten Messerhieb zwischen die Augen erledigen konnten. Tyler war nicht entgangen, dass sich noch jemand an dem Gebäude zu schaffen machte und da sie den Vordereingang gewählt hatten, vermutete sie, dass es mehrere Leute waren. Mit der entsprechenden Ausrüstung. Es war an der Zeit sich zu beeilen, damit das alles hier nicht umsonst gewesen war. Sollten die anderen ihr zuvor kommen, dann würde sie erneut mit leeren Händen dastehen, oder hatte ganz andere Probleme. Lautlos hatte sie sich durch das zerbrochene Fenster in das Innere des Supermarktes hineingleiten lassen. Zu ihrem Glück waren die Untoten mit der Unruhe an der Vorderseite so beschäftigt, dass sie das Mädchen gar nicht bemerkten. Umso besser und dennoch durfte sie nicht unvorsichtig werden, denn diese Monster waren noch immer sehr gefährlich. Leise schlich sie zu den hinteren Regalen, stopfte in ihre Taschen was sie nur kriegen konnte. Dabei war es egal was, Hauptsache es war essbar. Der Boden unter ihren Füßen knarrte, doch dem schenkte sie keine Beachtung. Sie ahnte nicht, wie morsch hier alles war und im nächsten Moment verlor sie den Boden unter den Füßen. Das Holz war eingebrochen, und mit einem Aufschrei landete sie unsanft eine Etage tiefer. Schmerzverzerrt verzog sie das Gesicht. Sie spürte einen stechenden Schmerz in ihrem linken Bein, ihr Knöchel musste etwas abbekommen haben. Glücklicherweise schien er nicht gebrochen zu sein, allerdings verriet das Ächzen und Stöhnen welches aus der Dunkelheit vor ihr kam, dass sie weniger Glück hatte. Ihre Hand ging zu ihrem Bogen, doch hier unten war es viel zu eng um ihn zu nutzen, stattdessen stolperte sie rückwärts, weg von dem Beisser, der auf sie zu stolperte. Im Nahkampf war sie kaum zu gebrauchen. Hastig tastete sie nach dem kleinen Messer, welches sie immer bei sich trug, bis es ihr aus der Hand rutschte und klirrend zu Boden fiel. Der Vorfall im Inneren, vor allem Tylers Aufschrei, war den drei außerhalb des Supermarktes nicht verborgen geblieben. „Da ist noch jemand drin?“ entfuhr es Glenn, der sich sicher war, dass dieser jemand, der ziemlich nach einer Frau geklungen hatte, Hilfe brauchte. Vor allem da die Beisser mit denen sie sich gerade noch beschäftigt hatten, zum Teil von der Tür abgelassen hatte, um ebenfalls dem Aufschrei nachzugehen. „Okay, ich lass den Rest raus. Maggie und ich kümmern uns darum, Glenn du schaust nach was da drinnen los ist. Wir geben dir dann Rückendeckung.“ gab er die Anweisung und Glenn nickte nur. Rick lies ab von der Tür, welche nun aufschwang und eine Schar an Beisser freigab, die sich mit schlurfenden Schritten auf die kleine Gruppe zu bewegte. Während Maggie und Rick sich ihnen geschickt in den Weg stellten, und einen nach dem anderen erledigten, drang Glenn in den Supermarkt vor. Dort drinnen war es ruhig, und dunkel. Man hatte schon von außen gesehen, dass die Fenster verbarrikadiert worden waren, doch wie es schien hatte es die Seuche auch nicht aufgehalten, und die Menschen, die sich hier versteckt hatten, waren ihr zum Opfer gefallen. Ein Griff in seinen Rucksack, und einen kurzen Moment später erleuchtete der schwache Kegel einer Taschenlampe den Raum. Zumindest soweit, dass er etwas erkennen konnte. Teilweise leergeräumte Regale, teilweise noch mit allerlei Essbaren voll gestellt. Sie schienen Glück gehabt zu haben. Doch das hatte jetzt nicht die oberste Priorität. Stattdessen suchte er weiter den Raum ab, konnte jedoch niemanden sehen, bis er den eingebrochenen Boden entdeckte. Beinahe wäre er in dasselbe Loch gestürzt, doch der Koreaner hatte rechtzeitig innegehalten. „Hallo?“ rief er hinunter, es war zu dunkel um etwas erkennen zu können. Das Mädchen hatte gar keine Chance zu antworten, viel zu sehr war sie damit beschäftigt sich den Beisser vom Hals zu halten. Während sie mit einem Arm verhinderte, dass er ihr zu nahe kam, suchte ihre noch freie Hand vergeblich nach dem Messer auf den Boden. Glenn hatte es in der Zwischenzeit gewagt durch den eingebrochenen Boden zu springen. Keine Sekunde zu früh, denn als sich Tyler noch weiter nach dem Messer ausgestreckt hatte, war ihre andere Hand abgerutscht und hatte den Beisser gefährlich nahe gebracht. Ehe sie reagieren konnte sackte dieser leblos auf ihr zusammen, und Glenn zog sein Messer wieder zurück. „Alles klar?“ Der Koreaner hielt ihr die Hand hin um ihr aufzuhelfen, doch Tyler schaffte es selbst auf die Beine. „Ja, alles in Ordnung. Danke.“ meinte sie nur. Sie hatte immerhin genug Anstand sich bei dem Mann, der ihr Leben gerettet hatte, zu bedanken. „Glenn? Alles in Ordnung da unten?“ Mittlerweile hatte es Rick ebenfalls zur Absturzstelle geschafft. „Ja, alles gut, aber ich glaube wir brauchen Hilfe, alleine kommen wir hier nicht wieder hoch.“ erwiderte der Koreaner, während er an das Loch herantrat. Es mochte eng hier unten sein, und dennoch war der Abstand nach oben einfach zu groß. Glücklicherweise hatten sie an alles gedacht, und so lies Rick im nächsten Moment ein Seil zu ihnen hinab. Glenn ließ dem Mädchen den Vortritt, die sich ein weiteres Mal helfen lies. Immerhin wollte sie in diesem Loch nicht versauern. Rick reichte ihr die Hand und zog sie nach oben, ehe er sich schließlich Glenn zuwandte und ihm ebenfalls nach oben half. „Das war knapp, mh?“ Ein leichtes Grinsen umspielte die Lippen des Koreaners. Er musste zugeben, dass er ein wenig stolz auf sich war. Rick musterte die Neue, ihm entging nicht, wie sie ihren linken Fuß entlastete. „Alles in Ordnung, äh...“ Er kannte den Namen der Fremden nicht. „Tyler. Ja, alles in Ordnung.“ Es war eine Lüge, aber das war Tyler egal, denn sie wollte nicht mehr Zeit als nötig mit den Fremden verbringen. „Ich bin Rick, und das ist Glenn. Draußen steht Maggie, sie hält Wache.“ stellte Rick sich und die anderen vor. „Dann, danke nochmal, und ich denke man sieht sich nicht wieder.“ Ihr Rucksack war bereits gefüllt, und so machte Tyler keine Anstalten noch länger hier zu verweilen. Sie hatte keinen Grund dazu. Sie ging den Weg zurück, den sie gekommen war, mied auch jetzt den Haupteingang und Rick konnte ihr nur stirnrunzelnd hinterher sehen. Jeder andere wäre wohl neugierig gewesen, aber er hatte auch keine Zeit sich darüber Gedanken zu machen, immerhin waren sie aus einem anderen Grund hier hergekommen, also ließ er das Mädchen ziehen. Auch wenn er sich sicher war, dass sie verletzt war, so konnte er Hershel nicht noch einen Gast zumuten. „Nimm alles mit was in unsere Taschen passt.“ wies er Glenn an, ehe er ebenfalls anfing alles mögliche in seinen Rucksack zu packen. Der Supermarkt war ein Glücksgriff und der ehemalige Sheriff konnte es kaum erwarten seiner Familie und der restlichen Gruppe davon zu erzählen. Sie packten beide so viel ein wie sie tragen konnten, ehe sie sich auf den Weg zurück zu Maggie machten. Glenn ging voraus, und trat aus dem Gebäude heraus. „Hey, Maggie, du wirst nicht glauben was-“ Sein Atem stockte als er zu seiner Freundin blickte, er hatte eine Konservendose fallen gelassen, die nun auf seine Freundin zurollte und von einem Fuß gestopt wurde. Doch dieser gehörte sicher nicht zu Maggie. Stattdessen blickte er in ein verängstigtes Gesicht, welchem eine geladene Waffe an den Hinterkopf gehalten wurde. „Das ist ja eine nette Überraschung.“ Der Kerl, der Maggie bedrohte war nicht alleine. Rick und Glenn standen drei Kerlen gegenüber, alle drei bewaffnet. „Keine Zicken, oder wir pusten der Kleinen hier das Hirn weg. Waffen und Vorräte her, aber zackig. Und dann die Hände nach oben.“ wies der Mann, der Maggie bedrohte mit harscher Stimme an. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)